Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Armut
im südlichen Hochschwarzwald und Breisgau
  

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 Blick nach Südosten zur Urbershütte zwischen Rinken und Alpersbach am 16.1.2010 - Feldbergturm rechts
Blick nach Südosten zur Urbershütte zwischen Rinken und Alpersbach am 16.1.2010 - Feldbergturm rechts

 "Das Jammern über Armut in Deutschland muß endlich aufhören. Wer heute von Hartz IV lebt, hat meist einen höheren Lebensstandard als in meiner Jugend ein Facharbeiter mit Frau und Kindern.
Eine Unterschicht gibt es in jedem Land der Welt und zu jeder Zeit der Welt"
Gerhard Schröder im Tagesspiegel, 9.12.2006

 

Sozialwissenschaftler erklärt, warum Arme früher sterben

Wurden Arbeitnehmer mit geringem Einkommen 2001 noch durchschnittlich 77,5 Jahre alt, waren es 2010 nur noch 75,5 Jahre. Der Kölner Armutsforscher Professor Christoph Butterwegge führt diese Entwicklung auf Kürzungen im Sozialbereich zurück. ... "Arme müssen früher sterben – das ist ein Ergebnis der Armutsforschung, das schon lange bekannt ist. Und wenn der Niedriglohnsektor in der Bundesrepublik etwa seit der Jahrtausendwende doch recht deutlich ausgebaut worden ist, dann bedeutet das natürlich auch, dass mehr Menschen enormem Druck unterliegen. (...) Die Folge davon ist, dass Menschen im Niedriglohnsektor eine schlechtere Gesundheitsversorgung haben und dann auch eine geringere Lebenserwartung."
Alles vom 12.12.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/sozialwissenschaftler-erklaert-warum-arme-frueher-sterben


 

Erstes Anzeichen für organisiertes Betteln in Freiburgs Altstadt

Nach den Erkenntnissen der Ermittlungsgruppe Innenstadt, sagt Frank Volk vom Polizeirevier Nord, "gibt es keinerlei Anhaltspunkte, die den Verdacht einer organisierten Bettelei begründen". Das hat sich gestern Nachmittag schlagartig geändert. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung nahm die Polizei einen rumänischen Bettler fest, dem offenbar mit ihm bekannte Jugendliche zuvor einen Geldbeutel übergeben hatten. "Jetzt müssen wir davon ausgehen", sagt Frank Volk, "dass wir es doch mit einer Struktur im Hintergrund zu tun haben." Also die Bettelei organisiert und gewerbsmäßig abläuft, das Erbettelte an Hintermänner abgegeben werden muss.
Alles vom 25.11.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/erstes-anzeichen-fuer-organisiertes-betteln

Mitleid erregen
... vor allem wenn man sich die Geschichten anhört, dass Kinder absichtlich verstümmelt werden, um im reichen Deutschland mehr Mitleid bei Betteln zu erregen. Nennt es soziale Kälte, aber ich gebe grundsätzlich nichts auf offener Straße!
25.11.2011, Egon Mayer

Der mit der Krücke kann aufrecht gehen
Genau der auf dem Foto ist zur Zeit verstärkt auf der Stadtbahnbrücke Hauptbahnhof "tätig". Er wurde schon von einem Bekannten von mir gesehen wie er aufrecht gehend in die Stadt gefahren kam, kaum stieg er dort aus dem Bus kam die Krücke und gebückte Haltung zum Einsatz.
25.11.2011, Michael Kern

Miese Masche: Banden nutzen Spendenbereitschaft zur Adventszeit aus
In der Adventszeit sind die Herzen der meisten Bürger offener als sonst. Mitleid gegenüber denen, die es nicht so gut haben, macht sich breit. Schön für die wirklich Bedürftigen, bitter, weil sich „schwarze Schafe“ unter die tatsächlich Not Leidenden mischen. In den letzten Tagen häufen sich in Freiburg Vorfälle mit „illegalen“ Bettlern. Hochkonjunktur hat bei der einen, aus Rumänien stammenden Gruppe die Masche, für Bedürftige zu sammeln. Sie haben eine Kladde mit einer Namensliste bei sich, verwickeln Passanten in Gespräche und bedrängen diese oft massiv, 10 oder 15 Euro zu geben. Ist ein Zettel in dieser Kladde vollgeschrieben, wird er nicht etwa an die - meist ohnehin nicht existierende - Hilfseinrichtung weitergeleitet, sondern die Papiere werden zerknüllt und weggeworfen. Vor wenigen Tagen traten zwei junge
Frauen in der Innenstadt mehrfach mit dieser Masche auf. Eine ältere Frau, die in der Salzstraße angesprochen worden war, geriet dadurch in Bedrängnis und gab den beiden letztlich 10 Euro, um endlich weitergehen zu können. Der Vorgang wurde von Passanten beobachtet, die beherzt eingriffen und die beiden jungen Frauen festhielten, bis die Polizei kam. Diese nahm die 20 und 21 Jahre alten Frauen mit zur Wache. Nach Rücksprache mit der Justiz und polizeilichen Maßnahmen wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Am Montag waren ähnliche Täter beiderlei Geschlechts in der Andreas-Hofer-Straße in St. Georgen sowie in der Tullastraße unterwegs - außerdem in Müllheim, wo sie schließlich in einen französischen Kleinwagen stiegen. „Wir können nur davor warnen, diesen Leuten etwas zu geben“, sagt Polizeisprecher Ulrich Brecht. Kein Kinderheim und keine andere Einrichtung sehe von diesen „Sammlungsbetrügern“ nur einen Cent. Zuletzt hatten diese Bettler einen neuen, ungewöhnlichen Trick: Obwohl sie kein Wort Deutsch sprachen, gaben sie mit einem Zettel vor, für die „Rheintalstrecke“ zu sammeln...

Betteln in der Fussgängerzone Freiburg - Bild: Stadtkurier

Eine zweite Gruppe ist die der aggressiven Bettler sowie derjenigen, die als „Jammergestalten“ auftreten, um Finanzielles zu generieren. Auch die knieende, besonders devote Haltung ist hierfür typisch. Am Freitag nahm die Polizei erstmals einen rumänischen Bettler fest, dem drei Jugendliche kurz zuvor in der Innenstadt einen Geldbeutel übergeben hatten. Dieser, ein grüner, schwarzumrandeter Nylongeldbeutel mit der Aufschrift „Heidelberger Zement“ dürfte wohl einem Opfer gehören. Die Polizei vermutet bei dieser Gruppe eine organisierte und gewerbsmäßige Struktur. Dies sei ebenso verboten wie das „aggressive“ Betteln, während nur dazusitzen und um Geld zu bitten kein Vergehen darstelle, so Brecht. Und wem kann man nun guten Gewissens spenden? Brecht empfiehlt in Freiburg die autorisierten Verkäufer der Obdachlosenzeitung „Frei(e) Bürger“ oder bekannte, zertifizierte Organisationen. Denn: Echte Bedürftige gibt es zuhauf.
7.12.2011, Stefan Ummenhofer, www.stadtkurier.de

 

Zahl der Armen in zehn Jahren von 4 auf 10 Prozent der Bevölkerung gestiegen

Ein Aufschwung allein wird auch die weitere soziale Spaltung der Gesellschaft nicht verhindern. Die Zahl der Reichen steigt und sie werden immer reicher, weil die Steuern für Vermögen und Wohlhabende ausgesetzt oder gesenkt wurden. Auf der anderen Seite wächst die Armut und verfestigt sich. Die Abstiegsangst vieler Mittelständler ist zwar bei weitem übertrieben. Allerdings stellen Wissenschaftler fest, dass sich die Zahl der wirklich Armen in zehn Jahren von vier auf zehn Prozent der Bevölkerung erhöht hat. An diesen Menschen läuft jeder Aufschwung vorbei. Es sei denn, die Politik sorgt mit gezielten Strategien – Ganztageskindergärten, Ganztagsschulen, Stadtteilarbeit, Bildungsangebote, soziale Grundsicherung – dafür, dass möglichst viele Menschen aus dem Armutskreislauf ausbrechen können. Vermögen, Spitzeneinkommen und höhere Erbschaften zur Bekämpfung der Armut mit höheren Steuern zu belegen würde den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft stärken.
Alles von Wolfgang Kessler vom 30.12.2010 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/meinung/kommentare/das-wachstum-muss-moeglichst-nachhaltig-sein

 

Ausländer beziehen mehr als doppelt so oft Hartz IV - Gründe?

Hartz IV-Empfänger in Prozent

Quelle:
Bundesagentur für Arbeit, www.arbeitsagentur.de
Statistisches Bundesamt, www.destatis.de
*  Ausländer: In Deutschland lebende Ausländer ohne
   deutschen Pass, die hier arbeiten dürfen
** Ausländer-Zentralregister

Ausländer beziehen im Schnitt mehr als doppelt so häufig Hartz IV wie Deutsche. Während 7,5 Prozent der Deutschen die staatliche Hilfe erhalten, sind es bei Ausländern 18,6 Prozent. Bundesagentur-Sprecherin Anja Huth führte den überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil vor allem auf schlechte Bildung zurück. «Über 70 Prozent von ihnen haben keine abgeschlossene Ausbildung.» Dazu kämen Sprachprobleme. Selbst in der zweiten Generation gebe es noch Migranten, die kaum Deutsch könnten. Das sei bei der Jobsuche ein großes Problem. Auch würden Deutsche bei Bewerbungen bevorzugt.
Von den 1,658 Millionen in Deutschland lebenden Türken erhielten im August 437 000 Hartz IV - das entspricht 26,3 Prozent. Zieht man davon die knapp 107 000 Kinder in türkischen Hartz-IV-Familien ab, schrumpft der Anteil auf 19 Prozent. Die Türken sind die mit Abstand größte Ausländergruppe. ....
23.11.2010, www.suedkurier.de

 

Runder Tisch Freiburg: Selbsthilfegruppe hält Hartz IV für gescheitert
 
Seit fünf Jahren gibt es mittlerweile den "Runden Tisch zu den Auswirkungen der Hartz-Gesetze", die rührige Freiburger Lobby- und Selbsthilfegruppe für Erwerbslose – ebenso lange wie die Hartz-IV-Arbeitsmarktreform und damit auch das Arbeitslosengeld II (ALG-II), mit deren Folgen er sich befasst. Die Gesetzesreform, welche die Arbeitslosigkeit hierzulande deutlich senken sollte, sei ganz offensichtlich gescheitert, so lautet in Kurzform die Zwischenbilanz des "Runden Tisches" zum fünfjährigen Bestehen. Stattdessen hätten die Hartz-Gesetze die Armut gemehrt, Angst und Druck bei weiten Bevölkerungsgruppen deutlich verstärkt, den Niedriglohnsektor wachsen lassen und zudem zu beträchtlicher Rechtsunsicherheit geführt. "Es sind erwiesenermaßen derart viele ALG-II-Bescheide falsch, dass jeder, der sich nicht wehrt, fürchten muss, dass ihm Leistungen vorenthalten werden", so Martin Klauss vom "Runden Tisch". Der pensionierte Lehrer stellte gemeinsam mit den Hartz-IV-Betroffenen Inge Zeller, Werner Altmann und Dorothee Thiel im Ferdinand-Weiß-Haus der Freiburger Diakonie die Position des "Runden Tisches" vor. Die Stadtverwaltung sei aufgefordert, angesichts des Mangels an günstigem Wohnraum in Freiburg die zulässigen Mietobergrenzen für ALG-II-Bezieher nochmals zu erhöhen. Außerdem müssten unabhängige Hartz-IV-Beratungsstellen finanziell besser unterstützt werden.
19.1.2010, Runder Tisch


 

Hartz IV-Elternhäuser bieten ihren Kindern eine lebenswerte Jugend

Müssen Sie denn immer die gleichen verzerrten Bilder vom düsteren Rand der Gesellschaft zeichnen? Nicht, dass es das nicht gibt, aber es gibt auch viel Buntes und Freundliches im sogenannten Hartz IV-Milieu. Ich kenne mehrere allein erziehende Mütter in Hartz IV, die das wenige Geld, über das sie verfügen, in Privatschulen für ihre Kinder investieren, um ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Andere sind als Elternbeiräte tätig. Viele machen sich Gedanken, wie sie ihren Kindern trotz knapper Kasse eine schöne Kindheit und Jugend bieten können, in der nicht nur der ständige Mangel vorherrscht.
Eltern, die von Hartz IV leben, müssen einige Anstrengungen unternehmen, um ihren Kindern ein lebenswertes Leben jenseits von Markennamen und teuren Kurzurlauben vorzuleben. Das gelingt nicht allen, und viele versuchen es auch nicht. Aber ich würde doch herzlich darum bitten, nicht ständig die gleichen Dummheiten über arbeitsfaule und vernachlässigende Hartz IV-Elternhäuser zu verbreiten.
BZ-Leserbrief vom 16.1.2010 von Maren Moormann

http://blog.zeropoverty.de/

 

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