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Lorettoberg in Freiburg -
 zwischen Günterstal im Osten und Hexental im Südwesten
 

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Lorettoberg, Schlierberg und Wonnhalde - drei Berge im Freiburger Südwesten

Kanonenplatz Freiburg 3.1.2011: Blick nach Südwesten zum Lorettoberg und Schönberg
Kanonenplatz Freiburg 3.1.2011: Blick nach Südwesten zum Lorettoberg und Schönberg

 

Zirkulationsanlage am Schlierbergweiher verbessert Biotop

Dem Schlierbergweiher geht es besser – das lange Zeit problematische Gewässer, dem eine Zirkulationsanlage seit Dezember 2010 neues Leben einhaucht, ist inzwischen komplett durchmischt. Außer Fischen und anderen Lebewesen profitieren auch die Anwohner von dieser Entwicklung: Es bilden sich keine Faulgase mehr, das Wasser klart auf, und die Schlammschicht wird langsam abgebaut. Am Ufer müssen noch absterbende Bäume entfernt werden.

"Der Genesungsprozess schreitet rasch voran", sagt Ingo Kramer vom Landesfischereiverband. Der Biologe misst regelmäßig die Wasserqualität des Schlierbergweihers, in dem es wegen Überdüngung vor gut zwei Jahren zu einem Fischsterben gekommen war. "Inzwischen ist das Wasser wieder so klar, dass Sonnenlicht bis zum Grund des vier Meter tiefen Sees vordringen kann", erläutert der Experte. Pflanzliche Kleinstlebewesen würden daher mehr Sauerstoff produzieren als früher und auch dadurch die Gesundung beschleunigen. "Seit Jahren war das Gewässer nicht mehr in so einem guten Zustand wie zurzeit", fasst der Biologe zusammen. Weil auch die Schlammschicht Kontakt zu sauerstoffhaltigem Wasser habe, werde sich diese vermutlich langsam abbauen. "Bis in der Hinsicht ein spürbarer Effekt vorhanden ist, braucht es aber noch Jahre", schätzt Kramer.
Positive Auswirkungen sind indes schon jetzt bei der Natur zu erkennen: Ein Eisvogel hat sich eingefunden, und auch den Fischen geht es besser. Von der rund 11 000 Euro teuren Zirkulationsmaschine, deren Kosten sich die anliegenden rund 120 Wohnparteien geteilt haben, profitiert diese Tiergruppe gleich doppelt: "Da das Wasser ständig umgewälzt wird, kann der See nicht mehr vollständig zufrieren", erklärt Ingo Kramer. Vielmehr bleibe ein Bereich um die Anlage herum auch bei Minustemperaturen offen, lediglich an den Rändern würde sich Eis bilden. "Die Fische bekommen daher auch im Winter genügend Sauerstoff", so der Experte. Bislang kämen im See Giebel und Rotfedern vor – zwei Fischarten, die auch in schmutzigen Gewässern leben können. "In Zukunft wollen wir aber auch anspruchsvollere Arten und Teichmuscheln einsetzen, die es früher bereits dort gab", berichtet Kramer.
Laut Martin Jehle von der Hausgemeinschaft Schlierbergstraße 86-118 sind auch die Anwohner mit der Entwicklung zufrieden: "Der Weiher stinkt nicht mehr", nennt der Lehrer eine wesentliche Verbesserung. Lediglich im Herbst sei es nochmals kurzfristig zu einer Geruchsbelästigung gekommen – weil, wie Ingo Kramer erläutert, damals etwas Schwefelwasserstoff aus dem Sediment freigesetzt worden sei. "Und der ist schon in geringsten Konzentrationen zu riechen", betont der Biologe.
Außer der eigentlichen Gewässersanierung laufen derzeit auch Baumpflegearbeiten: Damit der Weiher mehr Licht bekommt und weniger Laub in ihn gelangt, wurden im Uferbereich Gehölze geschnitten. Die Kosten dafür trägt die jeweilige Anliegergemeinschaft. Für den Abschnitt der Peter-Thumb-Straße 8-16 (rund 50 Wohnungen), wo zwei kleinere Bäume zurückgeschnitten wurden, macht dies laut Auskunft der zuständigen Hausverwaltung lediglich "ein paar hundert Euro" aus.
Wesentlich teurer dürfte es für den Bereich der Schlierbergstraße 86-118 werden: "Hier müssen noch sechs große Erlen entfernt werden, die am Absterben sind und in den See kippen könnten", erläutert Martin Jehle.
Zwar liege eine Fällgenehmigung seitens der Stadtverwaltung bereits vor, doch sei die Suche nach einer Fachfirma für die Arbeiten an einer schwer zugänglichen Stelle noch im Gange. "Vor nächstem Herbst wird es wohl nichts damit werden", schätzt Jehle.
Andreas Braun, 2.2.2012

 

Staketenzaun um Pachtgarten in Landschaftsschutzgebiet an Wonnhalde

Zum Bericht "Wenn Wiese Wald wird" (BZ vom 27. März).
Lehrreich ist dieser Beitrag zum Thema, wie man sich unter Ausnutzung (hoffentlich argloser) städtischer Behörden am hier deutlich sensibleren städtischen Forstamt vorbeimogelt, um sodann einen Pachtvertrag (über Gelände im Landschaftsschutzgebiet!) mit dem Ziel abzuschließen, unter Berufung auf den Wortlaut "Wiese" und "früheren Zustand" die Verhältnisse im eigenen Sinne zu "richten" . Eigenartig ist bereits, dass im Vertrag selbst offenbar die (naheliegende) Festsetzung standortschützender Auflagen nicht erfolgt ist. Mich würde interessieren, ob die Stadt weitere, entsprechende Flächen im Landschaftsschutzgebiet auch anderen Interessenten bereitwillig zur Verfügung stellt, damit der jeweilige Pächter dort eine schrebergartenähnliche Anlage mit rustikalem Staketenzaun errichten kann. Die Pächter werden’s danken, die Passanten weniger.
BZ-Leserbrief vom 14.2.2008 von Christoph Rosset, Wiehre

 

Kapelle auf dem "Bergle" - eines der "Wiehremer Waldheiligtümer"

Kein Stadtteil kann so viele Wallfahrtsstätten aufweisen wie die Wiehre, die 2008 ihre Ersterwähnung vor 1000 Jahren feiert. Zu den beliebtesten Stätten gehörte die Lorettokapelle, mit der wir innerhalb der "Wiedersehen!" -Reihe eine kleine Serie über die "Wiehremer Waldheiligtümer" beginnen.

Der ursprüngliche Name des Wiehremer Hausbergs war Schlierberg (von althochdeutsch: Slier = Tonerde). Der Name gilt noch heute für den westlichen Abhang Richtung Merzhausen und bezieht sich auf die zahlreichen Tonerdevorkommen, die man bis in jüngste Zeit zur Herstellung von Ziegeln nutzte. Auch Sandstein wurde am Schlierberg gebrochen und unter anderem an den romanischen Bauteilen des Freiburger Münsters verwendet. Noch heute finden sich zahlreiche Spuren der Steinbrüche unweit der Kapelle. Als weiterer alter Name ist noch heute die Bezeichnung "Josephsbergle" — oder einfach "Bergle" — üblich. Man vermutet deshalb, dass sich schon länger ein kleines Josephsheiligtum auf dem Berg befunden hat, das vor allem am Josephstag (19. März) besucht wurde. Der heutige Name "Lorettoberg" bezieht sich auf das italienischen Marienheiligtum in Loreto in den Marken bei Ancona, das zu den bedeutendsten europäschen Marienwallfahrten zählt. Der Legende nach sollen dort Engel das aus dem Heiligen Land überführte Wohnhaus Mariens abgesetzt haben — jenes Haus also, in dem sich die Verkündigung ereignet hatte. Im Zuge der Gegenreformation wurde die Marienverehrung stark gefördert. Vielerorts entstanden nun Lorettokirchen, oft zum Dank vor Errettung aus Kriegsgefahr. Auch in Freiburg versprachen die Bürger angesichts der überaus blutigen Schlacht, die im August 1644 zwischen der bayerischen "Reichsarmada" und zwei französischen Heeren auf dem Gebiet der Wiehre tobte, den Bau eines "Loretanischen Haißleins" , falls der Kampf die Stadt verschone. Dreizehn Jahre später, im März 1657, wurde der Grundstein gelegt, schon im Oktober war die mittlere Marienkapelle fertig. 1660 wurden im Osten und Westen die Annen- und Josephskapelle angebaut und eingeweiht. Die Wallfahrt erlangte rasch eine weit in die Region bis ins Elsass ausstrahlende Wirkung. Schon im ersten Jahr wurden mehr als 800 Messen gelesen. Im Jahr 1785 musste der Magistrat den Guardian der Freiburger Kapuziner sogar bitten, er solle "an Sonn- und gebottenen Feiertägen die Beschickung der Wallfahrt von Loretto mit Pristern seins Konvents hinkünftig unterlassen, damit das Volk in der Stadt und auf dem Lande von dennen angeordnet Pfarrlichen Gottesdiensten an besagten Tägen durch derlei Nebenandachten nit abgezogen werden mögen" .

Kaiser Joseph II. hielt Wallfahrten im Sinne der Aufklärung für überflüssig und verfügte die Schließung der Kapelle. In einer 1788 nach Wien übersandten Denkschrift verwies der Freiburger Magistrat aber unter anderem auf den Willen der Stifter und verhinderte so die schon beschlossene Aufhebung. Auch ein weiterer Aufhebungsbeschluss durch die badische Regierung konnte 1807 abgewehrt werden. 1885 wurden neue Kreuzwegstationen entlang des Berglewegs aufgestellt, seit 1902 stehen sie im Halbkreis westlich der Kirche. Untrennbar mit der Wallfahrt verbunden war das südlich der Kirche gelegene "Bruderhäusle" für den Sakristan. Er versah nicht nur den Messnerdienst in der Kapelle, sondern versorgte auch die hungrigen und durstigen Pilger mit Molkereiprodukten, einem Vesper und einem Schluck Most. Unsere historische Postkarte zeigt das schlichte Gebäude mit seiner hölzernen Eingangslaube, das schon damals als Ausflugslokal diente. Erst 1904/05 wurde nach einem Entwurf von Diözesanbaumeister Raimund Jeblinger — er hat in Freiburg unter anderem das Ordinariatsgebäude und die Haslacher Michaelskirche erbaut — im historisierenden Baustil die heutige Wirtschaft an der Stelle des Bruderhäusles errichtet, die zunächst den Namen "Zum Bruderhaus Loretto" erhielt, dann die Bezeichnung "Wappen von Freiburg" trug und schließlich in "Schlosscafé" umbenannt wurde. Ein Steinbogen des alten Bruderhäusles blieb im Büfettraum erhalten
Peter Kalchthaler, 10.3.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Christmettspiel auf dem Lorettoberg am 4.Advent ab 17 Uhr

Das Christmettspiel, welches Wilhelm Fladt nach einer alten Schwarzwälder Überlieferung geschrieben hat, wird von einer Laienspielgruppe des Bundes „Heimat und Volksleben„ e.V. auf dem Freiburger Lorettoberg am 4. Adventsonntag, dem 23.12.2007, aufgeführt.
Treffpunkt für das Publikum ist um 17.00 Uhr am Brunnen Ecke Loretto-/Mercystraße.

Der Sternträger geleitet die Zuschauer zum Lagerfeuer der Hirten im Schlangenweg. Von hier geht es gemeinsam zur Kapelle auf dem Lorettoberg, wo das Christmettspiel mit Engelserscheinung im Wald und dem Besuch bei der heiligen Familie im Stall weitergeführt wird.

Die Jugend- und Erwachsenen-Singgruppe St. Cyriak und eine Bläsergruppe der Trachtenkapelle Ottoschwanden werden das Weihnachtsspiel gesanglich und musikalisch mit den schönsten Weihnachtsweisen umrahmen.
Das Weihnachtsspiel wird nun seit 1953 von unserem Verband auf dem Lorettoberg in Freiburg aufgeführt und erfreut sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit.

Bei Regen (nicht bei Schneefall) findet die Aufführung nicht statt.

10.12.2007, Bund "Heimat und Volksleben" e.V., u.huelse@bund-heimat.de

 

 

 

Waldhaus an Wonnhalde soll Mitte 2008 fertig sein
 
Der Umweltausschuss hat gestern die abgespeckten Pläne zur Kenntnis genommen / Neubau kostet 1,4 Millionen Euro

Das Verfahren für die Baugenehmigung läuft, noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten vergeben werden — und Mitte 2008 soll das Waldhaus an der Wonnhalde zwischen der Wiehre und Günterstal dann fertig sein. Die Zeit drängt: Denn nur wenn das Waldhaus bis zum kommenden Juni steht, fließen die Fördermittel der Europäischen Union. Im städtischen Umweltausschuss stellte Forstamtsleiter Hans Burgbacher gestern die abgespeckten Pläne vor. 1,4 Millionen Euro sollen Bau und Ausstattung des "Zentrums für Wald und Nachhaltigkeit" kosten. Das Projekt hat einen langen Vorlauf — mit einigen Irrungen und Wirrungen: "Im Jahr 2007 sind wir gedanklich zweimal umgezogen" , meinte gestern in der Ausschusssitzung Bürgermeisterin Gerda Stuchklik. Im Rathaus war geprüft worden, ob das Waldhaus statt an der Wonnhalde auf dem Mundenhof entstehen könnte — in Kombination mit einem Rest-Adelhausermuseum. Dahinter stand die Hoffnung auf höhere Besucherzahlen für das Waldhaus durch den Standort beim Tiergehege. Für die Wonnhalde werden 20 000 Besucher pro Jahr veranschlagt — zu wenig für einige mögliche Sponsoren, die sich sich für das Projekt interessiert hatten, aber dann doch wieder abgesprungen sind. Die Mundenhof-Idee fürs Waldhaus wurde dann allerdings wieder verworfen. Der Umbau der Gebäude wäre zu teuer geworden. So ist das Waldhaus nun wieder an seinen angestammten Platz in der Nähe der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt zurückgekommen.

Das geplante Lern- und Erlebniszentrum, das Jung und Alt ansprechen soll, wird als Stiftung Waldhaus geführt. Die Gründung erfolgte bereits im April 2005. Dargestellt werden sollen Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Beispiel des Waldes. Freiburg gilt als einer der waldreichsten Kommunen in Europa und sieht sich als Stadt des Waldes. Für das Projekt stehen Stiftungsmittel von 2,4 Millionen Euro parat. Das Geld stammt unter anderem aus einem Topf, in dem zum Ausgleich für Rodung von Wald für den Ikea-Neubau und für die Deponie Eichelbuck eingezahlt wurde. Weitere Mittel kommen aus dem Innovationsfonds des Energieversorgers Badenova, der Landesforstverwaltung, der Landwirtschaftlichen Rentenbank sowie dem europäischen Förderprogramm Interreg. Die Europäische Union unterstützt das Waldhaus wegen seiner grenzüberschreitenden Aspekte mit immerhin 640 000 Euro.
Von den 2,4 Euro in der Stiftungskasse sollen aber nur 1,4 Millionen Euro verbaut werden. Eine Million Euro bleibt als Stiftungsgrundkapital dauerhaft erhalten. Über diese jährlichen Erträge sollen Betrieb und Unterhaltung des Waldhauses finanziert werden. Die beim Regierungspräsidium angesiedelten Forstdirektion und die Schulverwaltung unterstützen das Projekt mit je einer Personalstelle.
Gebaut wird das Waldhaus nach einem Entwurf des Darmstädter Architektbüros skds, das sich bereits im Jahr 2005 in einem Architektenwettbewerb durchgesetzt hat. Allerdings musste die ursprüngliche Planung abgespeckt werden, damit das Budget nicht überschritten wird, meinte gestern Forstamtsleiter Hans Burgbacher in der Sitzung. Er erläuterte dem Umweltausschuss die Pläne für das zweigeschossige Gebäude, das — natürlich — in Holzbauweise erstellt wird. Die endgültigen Entscheidungen für das Bauvorhaben fallen dann allerdings im Stiftungsrat. "Finanziell haben wir ein enges Korsett, aber man kann das Projekt später fortentwickeln" , so Bürgermeisterin Gerda Stuchlik. Das Waldhaus soll bereits nach dem Ende der Sommerferien 2008 eröffnet werden.
20.11.2007 , BZ

 

Traditionelles Christmettspiel des Bundes Heimat und Volksleben

Ein Engel mitten auf dem Lorettoberg! "Fürchtet euch nicht!" , ruft der im Feuerschein erstrahlende Himmelsbote, "folget dem Weg." Und die Hirten antworten unisono auf Alemannisch — eine von vielen liebevollen Szenen des traditionellen Christmettspiels, das der Bund "Heimat und Volksleben" (BHV) zur Weihnachtszeit aufführt.

Nach Einbruch der Dunkelheit trafen sich am Sonntagnachmittag Zuschauer und Gemeindemitglieder zunächst an der Lorettostraße, um von "Sternträgern" hinauf zum Berg geführt zu werden. Vor allem für Kinder bot der Weg jede Menge Abenteuer und weihnachtliche Entdeckungen: ein Lagerfeuer am Wegesrand, Engelserscheinungen zwischen den Bäumen, enthusiastische Hirten, die sich über die Geburt Jesu unterhalten — in der alten Mundart, versteht sich. "Das gehört einfach zu Weihnachten dazu" , freute sich Stefanie Fisch (36), die mit ihrem Mann seit Jahren den "Pilgerweg" auf den Lorettoberg beschreitet. "Früher habe ich sogar im Kinderchor mitgesungen. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein bisschen Schnee."

Dass die Temperaturen den Gefrierpunkt noch nicht unterschritten haben, konnte Maria (Carmen Müller) und Josef (Christof Hug) nur freuen. Die Darsteller der BHV-Laienspielgruppe harrten geduldig auf dem Lorettoberg aus, bis sich alle Besucher versammelt hatten. Mit Unterstützung der Jugend- und Erwachsenensinggruppe St. Cyriak und den Bläsern der Trachtengruppe Glottertal schufen die Schauspieler eine besinnlich-romantische Weihnachtsstimmung.
Das Christmettspiel, das der Verband seit mehr als 50 Jahren aufführt, geht auf eine alte Überlieferung der Passionsspiele zurück, die im 17. Jahrhundert in Freiburg stattfanden. 1953 schrieb Wilhelm Fladt die Aufzeichnungen in das Weihnachtsspiel um, das zuletzt wegen Regens wiederholt abgesagt werden musste. "Wir müssen schon gar nicht mehr proben" , sagt BHV-Geschäftsführerin Ursula Hülse, " die Hirten sind zum Teil seit 30 Jahren dabei. Da reicht es, wenn sie sich vorher kurz absprechen." Die liebevoll gestalteten Gewä
nder, versichert Hülse, seien übrigens alle selbst genäht.
Als Dachverband der Trachtenvereine vertritt der BHV rund 220 Vereine, die sich das nächste Mal am 8. Januar in Freiburg präsentieren. Dann stellen 130 Trachtenträger aus der Region ihre Engagement zur Brauchtumspflege dem Regierungspräsidenten vor.
Steve Przybilla, 19.12.2006, Badische Zeitung


 

“Bäume des Jahres”-Pfad von der Wonnhalde nach Günterstal

Seit gestern gibt es an der Wonnhalde einen Pfad “Baum des Jahres” . Die diesjährigen Absolventen der Hebel-Hauptschule im Stühlinger haben dafür Informationstafeln zu früheren Bäumen des Jahres angefertigt und mit Revierförster Klaus Echle und Lehrern entlang eines Wanderweges nach Günterstal auf einer Strecke von 250 Metern Pfähle und Tafeln angebracht. Dass die Schaffenskraft der Schülerinnen und Schüler den Freiburgern auf diese Weise Nutzen stiften könnte, war die Idee von Biologielehrer Christian Wetzel.

Revierförster Klaus Echle hat die Idee gerne aufgegriffen, zusammen mit den Schülern im Dezember vergangenen Jahres das Gelände erkundet und Baumarten bestimmt, die schon vom Kuratorium zum “Baum des Jahres” ausgerufen wurden, um auf ihren forstwirtschaftlichen und ökologischen Wert, ihre besondere Schönheit oder ihre Seltenheit aufmerksam zu machen. Im Internet und in Fachbüchern haben die Schüler recherchiert und am Computer verschiedene grafische Entwürfe gestaltet. Die Blätter mit den Texten wurden in Folie eingeschweißt und jeweils zwischen eine Plexiglasscheibe und eine Siebdruckplatte gelegt, die fest miteinander verschraubt und gegen Feuchtigkeit abgedichtet wurden.
Die Weißtanne beispielsweise war Baum des Jahres 2004. Dass ihre Rinde “auffallend hell und silbrig leuchtet” , dass sie stark gefährdet ist und ein Korb frischer Tannenknospen Asthmakranken Linderung verschafft, verrät die zugehörige Tafel. Über die Buche ist zu lesen: “Nach mir hat das Buch seinen Namen, denn die ersten Bücher waren beschriftete Buchenholztafeln.” Und bei der Eibe sehen sich Wanderer und Spaziergänger so angesprochen: “Hallo, ich bin die Eibe. Ich kann bis zu 1000 Jahre alt werden” und erfahren, dass mit Ausnahme des Fruchtfleisches alle Teile dieses Baumes giftig sind. Saskia Ramson und Sabrina Vohra haben die Tafel für den Spitzahorn angebracht, wobei sie noch zwei junge Bäume dieser Art pflanzen mussten. Die anderen Arten waren an der Wonnhalde schon vertreten.

Am Ende des mehrwöchigen Unterrichtsprojekts, für das die Fächer Biologie, Informatik und Technik miteinander verbunden wurden, sind die Schülerinnen und Schüler stolz auf das Ergebnis. “Es hat uns riesig Spaß gemacht. Die Idee war klasse” , sagt Daniel Pinto, der den einzelnen Gruppen geholfen hat, Gestrüpp rund um die Bäume zu entfernen. Für ihn, Edonjeta Arifaj und Zianab Mantouk war das Projekt im Rückblick auf ihre Schulzeit “ein absolutes Highlight” . Die beiden Lehrer Christian Wetzel und Margit Huber-Läufer und Schulleiter Wolfgang Preugschat, der als Techniklehrer ebenfalls mitgearbeitet hat, geben das Lob an die Jugendlichen zurück. “Sie haben eine hervorragende Arbeit geleistet” , sagt Preugschat. Und auch Revierförster Echle freut sich, den Erholungssuchenden den neuen Lehrpfad anbieten zu können.

Silvia Faller am 9.5.2006 in www.badische-zeitung.de


 

Der Hildaturm steht seit 120 Jahren auf dem Lorettoberg

Das “Josephsbergle” , wie der heutige Lorettoberg im Volksmund früher genannt wurde, war nicht nur der “Schlachtenberg” Freiburgs, als den ihn der Schriftsteller Reinhold Schneider einmal beschrieb, sondern von jeher auch ein sehr beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner der Breisgaumetropole. Außer dem Besuch der drei ineinander gebauten Wallfahrtskirchlein ist es vor allem die schöne Aussicht, die man von der Höhe des “Hildaturmes” über die Freiburger Bucht genießen kann.

So verwundert es auch nicht, dass bereits im Jahre 1876 auf der höchsten Erhebung, der Albertshöhe, durch den Biengener Landwirt Michael Spahr ein Restaurant mit der sinnigen Bezeichnung “Zur schönen Aussicht” errichtet wurde. Leider war dieser Lokalität kein langes Dasein beschert, denn in der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember 1880 fiel sie einem Großbrand zum Opfer. Da das Entgelt für den Brandschaden recht gering ausfiel, beschloss Spahr, auf einen Wiederaufbau zu verzichten und verkaufte das Gelände am 13. März 1885 samt der Brandruine an die Stadt Freiburg. Auf Anregung und Wunsch von Freiburger Bürgern entschied man sich nicht für einen Neubau der Ausflugswirtschaft, sondern nahm die Hochzeit des damaligen badischen Erbgroßherzogs Friedrich II. mit der Prinzessin Hilda von Nassau zum Anlass, dieser einen Aussichtsturm mit ihrem Namen als Hochzeitsgeschenk zu errichten. Die Heirat fand am 20. September 1885 statt, und das junge Paar bezog im Dezember des gleichen Jahres in der Salzstraße in Freiburg das “Sickingenpalais” . Statt in der Residenz in Karlsruhe zu wohnen, war entschieden worden, dass das Domizil des jungen Fürstenpaares in Freiburg sein sollte, da Friedrich Kommandant des hier stationierten 5. Badischen Infanterieregiments geworden war. Mit dem Bau des vom Freiburger Architekten Franz Gerteis geplanten und durch vielerlei Spenden finanzierten Aussichtsturmes wurde im Juli 1885 begonnen. Die Einweihung erfolgte am 13. Juni 1886. Es sollte jedoch noch bis zum August 1887 dauern, bis die Geehrte zusammen mit ihrem Gemahl zum ersten Male den fast 20 Meter hohen, mit Sandstein verkleideten Turm bestieg. Dieser war in Form eines mittelalterlichen Bergfrieds - zinnenbewehrt und mit einer hölzernen Turmspitze versehen - ausgeführt worden.

Im untersten rund um den Turm gebauten Geschoss, das ebenfalls mit einem Zinnenkranz versehen war, wurde die Wohnung der Feldhüterfamilie Waldvogel eingerichtet, die zusammen mit ihren Nachkommen fast 100 Jahre lang auch als Turmwächter den Zugang zur Aussichtsplattform ermöglichte. Rund um das Gebäude, bis hin zu den Lorettokapellen, wurde durch den damaligen Stadtgärtner Schmöger ein Ziergarten mit Blumenbeeten und Ruhebänken angelegt. Heute ist dieser Park verschwunden, der derzeitige hohe Baumbestand reicht fast bis an die Zinnen des Turmes, den man noch immer besteigen kann. Bereits 1939 hat man bei der Einrichtung einer Fliegerwache die fast 10 Meter hohe Turmspitze entfernt und nach dem Kriege (1956) im Zuge des technischen Fortschrittes stattdessen einen Fernsehumsetzer des Südwestfunk angebracht. Trotz dieser unschönen Veränderungen lohnt es sich auch heute noch, von hier oben den weiten Ausblick zu genießen, der sowohl in das Dreisamtal, wie auch zum Schön- und Schlossberg, über die Stadt und in die Rheinebene bis zum Kaiserstuhl und den Vogesen reicht. Man erzählt, dass die spätere Großherzogin Hilda von ihrem “Hochzeitsgeschenk” aus bis in ihre hohen Lebenstage (sie ist am 8. Februar 1952 mit 85 Jahren in Badenweiler gestorben) ebenfalls des öftern diese herrliche Aussicht genossen hat.
Ab sofort bis 28. September 2006 kann man den Hildaturm jeweils sonntags von 14 bis 16 Uhr, sowie dienstags und donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr besteigen

Badische Zeitung Freiburg
Hans Sigmund, 3.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Neubaugebiet am Kapellenweg - Erschließung beginnt

Das städtische Tiefbauamt und der Energieversorger Badenova beginnen in diesen Tagen mit der Erschließung eines Neubaugebietes am Kapellenweg auf dem Lorettoberg. Nach jahrelangem und mit harten Bandagen geführten Streit mit der “Bürgerinitiative Lorettoberg” verkauft das Liegenschaftsamt jetzt nur noch neun anstatt der ursprünglich geplanten 20 Grundstücke — gegen Höchstgebot.

Nach Angaben von Behördenleiter Gerhard Meier sind bereits fünf der neun Bauplätze reserviert. Wer ein besonders energiesparendes Passivhaus bauen will, wird dabei bevorzugt behandelt, so wollte es der Gemeinderat. Es entstehen im Einklang mit dem neu aufgestellten “Bebauungsplan Kapellenweg 4 bis 65” in ein zeiliger Bauweise nun Ein- und Zweifamilienhäuser, in Einzelfällen mit Einliegerwohnungen. Die neuen Besitzer tragen außer den kräftigen Grundstückspreisen — das Mindestgebot für den Quadratmeter liegt bei 550 Euro - auch einen guten Teil der verkehrlichen Erschließungskosten, die mit 420000 Euro veranschlagt sind. Fünf Prozent davon, also 21 000 Euro, bleiben laut Tiefbauamtschef Martin Haag bei der Stadt - und dazu jährliche Unterhaltungskosten in Höhe von rund 4500 Euro. .....
Hätte sich die “Bürgerinitiative Lorettoberg” nicht so vehement eingeschaltet, wären diese Kosten zwar auf mehr Schultern verteilt und der Einzelne damit deutlich weniger belastet worden, aber es wären auch Teile des Areals bebaut worden, die im Landschaftsschutzgebiet liegen, was überhaupt erst durch Recherchen der Anwohner ans Licht gekommen war. Von anfänglich 20 Bauplätzen in zwei Reihen sind durch den Einsatz der Initiative jetzt noch neun übrig geblieben. Die Initiative hatte unter anderem Vorkommen der seltenen Gelbbauchunke sowie von 18 auf der Roten Liste des Landes als besonders schützenswert geführte Schmetterlingsarten zur Verhinderung der Pläne ins Feld geführt. Zwar wollte die Initiative auch die kleine Lösung am Ende nicht mittragen, sondern nur die Bebauung von sieben Flächen. Damit aber hatte die Gruppe die anfängliche Unterstützung von einer Mehrheit des Gemeinderats verloren. Nach Leitungsverlegung und Straßenbau können die Bauherren vermutlich im August anfangen, ihre Keller auszuheben. Die Stadt dürfte nach BZ-Informationen mindestens drei Millionen Euro aus den Grundstückserlösen bekommen
Alles vom 2.3.3006 auf www.bzol.de lesen

  

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