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Integration und Einwanderungspolitik
im südlichen Hochschwarzwald und Breisgau
  

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Blick vom Weinberg in St.Georgen nach Nordosten über Freiburg zum schneebedeckten Kandel am 7.11.2010
Blick vom Weinberg in St.Georgen nach Nordosten über Freiburg zum schneebedeckten Kandel am 7.11.2010.

 


Ein Rentner auf die Frage, was denn nun Integration sei:

"Integration ist, wenn ich als 73jähriger Berliner mit meiner Frau tagsüber durch Neukölln oder Kreuzberg laufen kann,
ohne immer wieder angemacht zu werden. Und nachts, ohne Angst zu haben, zusammengeschlagen zu werden.
Das Schlimme:
Die Anmache erfolgt aus Langeweile, nicht aus Armut, man ist finanziell ja sehr gut versorgt.
Und die Gewalt erfolgt aus Haß auf mich als Deutscher."
Quelle: Kreuzberg-Blog der taz von 2009, http://blogs.taz.de
 

 

Zwangsehen-Studie: Opfer sind meist junge Muslime, 20% erst 15-16 Jahre alt

Wie viele Zwangsehen es in Deutschland gibt, kann auch die Studie nicht genau angeben. Der Grund: Bei diesem Straftatbestand gibt es eine hohe Dunkelziffer. Es wurden die Daten von 830 Beratungsstellen ausgewertet, die im Jahr 2008 mehr als 3400 Fälle von angedrohten oder schon geschlossenen Zwangsehen dokumentiert hatten. Aus eigenem Entschluss sucht nur ein Drittel der Menschen, für die die Familie eine Zwangsehe plant, selbst eine Beratungsstelle auf. Bei den verbleibenden zwei Dritteln lief der Kontakt über Dritte oder kam auf Anregung oder Druck von Freunden und Bekannten zustande. "Nur die Mutigen lassen sich beraten", meint Schröder.
Alles vom 11.11.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/studie-opfer-von-zwangsehen-sind-meist-junge-muslime--51658203.html

Die Organisation "terre des femmes" hat eine Internetseite  eingerichtet, die Auskunft und Rat vermittelt zu Zwangsehen vermittelt und sich vor allem an die jungen Frauen wendet.
www.zwangsheirat.de

 

Türken sehen zu über 75% türkische TV-Sender, ARD und ZDF fehlen

„Fernsehen spielt eine entscheidende Rolle im Leben der Türken in Deutschland, ist Brücke zur Heimat”, erläutert Umut Karakas die Ergebnisse ihrer Untersuchungen, „die fast 3 Millionen Türken in Deutschland schauen zumeist türkischsprachige Fernsehprogramme, die sie über Satellit oder Breitbandkabel empfangen.” Messungen der Data 4U zeigen, dass der Marktanteil der türkischen Programme bei über 75% liegt. In den Top 10 der beliebtesten TV-Sender sind neben türkischen Programmen nur die Privatsender Super RTL (Platz 7), RTL (Platz 9) und Pro7 (Platz 10) zu finden, ARD und ZDF fehlen.
Alles vom 24.8.2011 bitte lesen auf
/www.migazin.de/2009/06/10/turken-in-deutschland-werden-durch-deutsche-fernsehsender-kaum-erreicht/

Integrationsministerin Öney: Türken gucken fünfmal mehr fernsehen als die Deutschen
Landesvorstandsmitglied Christian Bäumler und der Landtagsabgeordnete Bernhard Lasotta warfen ihr Stimmungsmache gegen Türken und "vulgäre Wortwahl" vor. Die Ministerin war von der Welt am Sonntag mit dem Satz zitiert worden: "Die Türken gucken fünfmal mehr Fernsehen als die Deutschen." Öney sei eine Fehlbesetzung, so die Politiker. "Mit solchen Statistiken hat sich schon Thilo Sarrazin in die rechte Ecke manövriert", sagte Bäumler. Eine Integrationsministerin solle Menschen zusammenführen und nicht gegeneinander ausspielen.
Alles vom 23.8.2011 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/beleidigt-oeney-die-tuerken--48788459.html

 

Käßmann in Freiburg: Multikulturelle Gesellschaft – Wurzeln, Abwehr und Visionen

Margot Käßmann: Die Medien-Päpstin
Adam und Eva waren die ersten Migranten, Abraham und Sara quasi die ersten Wirtschaftsflüchtlinge, Paulus der erste Globalisierer. "Das christliche Abendland wäre ohne Migranten gar nicht entstanden", sagt die 53-Jährige.
Alles vom 19.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/margot-kaessmann-die-medien-paepstin

Das christliche Abendland wäre ohne Migranten gar nicht entstanden
"Das christliche Abendland wäre ohne Migranten gar nicht entstanden", sagt die 53-Jährige. Das stimmt. Und ohne Migranten würde Deutschland auch nicht muslimisch, was aber der Fall ist, wenn der Trend einige Jahrzehnte so weiter geht. Was uns Sarrazin vorgerechnet hat. Interessant, dass es bei der Veranstaltung nicht zu größeren Protesten kam. Vielleicht sollte man den Papst ausladen und Käsmann ein. Damit der Besuch ruhig verläuft. .....
Herr Mähler, den Rückgang der Deutschen zu einer Minderheit hat schon 6 Jahre vor Sarrazin Vural Öger, türkischer Unternehmer und SPD-Mitglied, in der Zeitung Hürriyet vorausgesagt. Er ist dabei auf die gleichen Zahlen wie später Sarrazin gekommen. Danach wird es 2100 in Deutschland 35 Millionen Türken und 20 Millionen Deutsche geben. Die Deutschen nehmen in jeder Generation um ein Drittel ab. Der Rückgang der Deutschen liegt natürlich an ihrer stiefmütterlichen Behandlung von Familie und Kindern. Wenn Käßmann und das grünrote Lager für Familie und Kinder so kämpfen würde, wie für Homosexuelle und "gegen Rechts", wäre es um die Zukunft der Deutschen besser bestellt. ....
Eine sinkende Zahl von 'Türken' in Deutschland ist kein Beleg für die Abnahme der Zahl türkisch- oder kurdischstämmiger Menschen in der Bundesrepublik. Seit dem 1. Januar 2000 erhalten hier geborene Kinder nicht-deutscher Staatsangehöriger mit gesichertem Aufenthaltsstatus in Deutschland automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, werden also nicht mehr als 'Türken' gezählt." Quelle: Wikipedia.
Eine Annäherung an die Realität könnte Ihnen gelingen, wenn sie einmal die Kinderklinik in Freiburg besuchen würden oder eine Grundschule in einer Großstadt. Sie werden dann feststellen, dass bereits heute oft über die Hälfte der Kinder Migrationshintergrund haben, meist türkischen, oft arabischen. Und die Geburtenraten liegen in den parallelgesellschaftlichen Vierteln weit über dem deutschen Durchschnitt. Nicht nur, weil die Mohammedaner Familie und Kinder bejahen, sondern auch, weil es pro Kind  einschließlich Zulagen 320€ Harz IV gibt.
19.7.2011, Martin Mattmüller

   Margot Käßmann in Freiburg am   - Foto: Gerhard Lück

Margot Käßmann für mehr Gelassenheit im Umgang mit Migranten
Freiburg (glü.) „Warum begrüßen wir Migranten in Deutschland nicht einfach mit den Worten: Herzlich Willkommen in diesem durch unsere Werte geprägtem Land?“ So einfach stellt sich die ehemalige Bischöfin aus Hannover und Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Margot Käßmann den Weg für Migranten in das Einwanderungsland Deutschland vor. Dabei jedoch wohl wissend, dass das angesichts einer Fülle von Ängsten vor allem Fremden nicht so einfach ist. Und so spannte sie in ihrem Vortrag, den sie am Montagnachmittag im Rahmen der Reihe „Vertreter der Weltreligionen im Gespräch“ des Colloquium politicum in der überfüllten Aula des Kollegiengebäudes I der Freiburger Uni hielt, zunächst einmal den Bogen von Adam und Eva, den ersten Migranten der Weltgeschichte, Abraham und Sara quasi als den ersten Wirtschaftsflüchtlingen bis hin zu Paulus, dem ersten Globalisierer. Aber es habe lange gedauert, bis Christen ein Herz für andere Kulturen entwickelt hätten. Groß sei hier bei uns immer noch die Angst vor dem Fremden: „Das Fremde ist spannend, weil es fremd bleibt.“ Und auch die Vielfalt, die in allem Fremden stecke, werde sowohl als Bereicherung und Bedrohung erlebt. Bei der Angst vor anderen Religionen stehe der Islam ganz vorn an: „Der Islam muss sich als demokratiekompatibel zeigen, dann geht ein Miteinander.“ Klar zeichnete die von der EKD zur Luther-Botschafterin ernannte Käßmann – sie soll die Öffentlichkeit auf das Reformationsjubiläum 2017 vorbereiten – ihre Visionen von einer multikulturellen Gesellschaft gemäß dem Leitziel: „Das Alte bewahren – im Neuen beheimaten.“ Erfahrung hätten wir genügend, denn schließlich sei Deutschland eines der aufnahmefreundlichsten Länder Europas und solle stolz darauf sein, so vielen Menschen in Not Asyl gewährt zu haben. Drei Punkte sind ihr für das Willkommen und Integrieren von Fremden wichtig: Erstens sind für sie die Menschenrechte und die deutsche Verfassung bedingungslose zu akzeptieren. Zweitens ist das Lernen der deutschen Sprache unerlässlich: „Sprachkompetenz und Begegnung gehören zusammen.“ Und drittens erwartet sie eine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte: „Es darf nie wieder eine Rassenlehre, ein Gefühl der Überheblichkeit geben.“ Käßmanns Fazit ist ermutigend: „Menschen, die aufbrechen, haben Mut. Sie sind eine Chance und eine Bereicherung. Nicht Aussperrung, sondern Begegnung ist der Schlüssel für die Zukunft.“ Es müsse eine richtige Balance zwischen der Buntheit und Verschiedenheit und den Regeln des Rechtsstaates gefunden werden. Mehr Information und Wissen voneinander sei notwendiger denn je.
Gerhard Lück, 20.7.2011, www.dreisamtaeler.de

"Margot Käßmann - Die Mutter aller Rücktritte" (Anne Will sonntagabends im TV)

 

 

Champions-Boxing: Boxtraining und Nachhilfe - Preis für Engagement

Die Champions-Boxing Crew beim Sommerfest im Hof der Reinhold-Schneider-Schule, organisiert von Peter Klaes( links) und Paul Ens (2.v.r.).

Foto: Gisela Heizler-Ries

Anlässlich des Internationalen Tags des Freiwilligen Engagements würdigt die Stadt Freiburg alljährlich die Leistungen von ehrenamtlich und freiwillig tätigen Bürgerinnen und Bürgern. 26 Personen- und 19 Projektvorschläge waren Ende vergangenen Jahres bei der Stadt eingegangen. Stellvertretend und beispielgebend aus der Mitte des Engagements ehrte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach fünf Personen und drei Projekte bürgerschaftlichen Engagements, darunter auch der Verein “Champions-Boxing Freiburg” aus Littenweiler.

Der Verein “Champions-Boxing Freiburg” wurde vor anderthalb Jahren von den Studenten Peter Klaes und Paul Ens als Jugendsozialprojekt ins Leben gerufen. Mittlerweiler besteht das Team aus fünf festen, ehrenamtlichen Mitarbeitern. Zielgruppe sind männliche Jugendliche und Heranwachsende mit Migrationshintergrund, die Hilfe benötigen. In dem Verein haben die 13- bis 18-Jährigen die Möglichkeit, über eine Kombination aus Sport und außerschulischen Aktivitäten Selbstdisziplin, Teamgeist und Respekt, aber auch Erfolgserlebnisse zu erfahren. "Das Boxtraining, das zweimal wöchentlich in der Halle der Reinhold-Schneider-Schule stattfindet, bietet den Jugendlichen ein Ventil für aufgestaute Emotionen", so Projektgründer Peter Klaes, "aber es vermittelt auch Tugenden wie Disziplin, Respekt und Orientierung an Regeln." So darf zum Beispiel nur am Boxtraining teilnehmen, wer auch die Nachhilfestunden in Anspruch genommen hat. "Die Verbesserung der schulischen Leistungen ist ein wichtiges Ziel, da die Jugendlichen dann bessere Perspektiven haben. Und für uns Betreuer ist dies eine Möglichkeit, das christliche Gebot der Nächstenliebe zu leben", so Peter Klaes, dessen Projekt-Idee sich aus der kirchlichen Jugendarbeit in seinem Heimatort Gundelfingen heraus entwickelt hat. Der Kontakt zur Reinhold-Schneider-Schule und die Möglichkeit, hier zu trainieren, ist durch Rektorin Susanne Nagel-Jung entstanden, da sie die Studenten aus ihrer Gemeinde schon lange Jahre kennt und das Projekt "Champions-Boxing" unterstützen wollte.  

Im Sommer wurde im Schulhof der Reinhold-Schneider-Schule anlässlich der Vereinsgründung ein Sommerfest gefeiert und die Jugendlichen berichteten begeistert über ihre Erfahrungen mit dem Boxtraining: "Ich bin fitter geworden und ich habe Muskeln bekommen wie Schwarzenegger", sagt z.B. Denis, 15 Jahre "und durch die Nachhilfe komme ich jetzt besser mit meinen Hausaufgaben klar und verstehe alles besser". William, 14 Jahre, ergänzt: "Ich habe hier neue Freunde kennen gelernt, jetzt verbringe ich meine Freizeit sinnvoller und ich habe Disziplin gelernt". Auch Elvis, 15 Jahre, hat hier seinen Spaß: "Ich finde die Trainer korrekt, das Boxen ist wichtig für mich. Seither bin ich ruhiger geworden und ich hänge nicht mehr mit den falschen Leuten ab".

Die zweite Säule der Arbeit des Vereins “Champions-Boxing Freiburg” sind außersportliche Aktivitäten. So haben die Jugendlichen im Dezember beispielsweise mit den Trainern einen Ausflug in den Europapark in Rust gemacht. Geplant sind auch soziale Aktivitäten. "So können wir den Jungs gesunde Beziehungen vorleben und ihnen zeigen, dass wir sie annehmen, ohne dass sie sich durch Pöbeleien profilieren müssen", erläutert Paul Ens. Daher freut sich der Verein auch über finanzielle Unterstützung. Gisela Heizler-Ries, 1.2.2011, Littenweiler Dorfblatt

 

Dieter Oberndörfer: Kulturelle Konflikte dürfen nicht dämonisiert werden

Dieter Oberndörfer glaubt, dass es in Deutschland zu viele provinzielle Vorurteile gegenüber Ausländern gibt. ....
Der Autor war Direktor des Arnold-Bergstraesser-Instituts und Professor für Politikwissenschaft in Freiburg. Gesamten Kommentar von vom 18.11.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/meinung/kommentare/kulturelle-konflikte-duerfen-nicht-daemonisiert-werden

Ein sehr treffender Kommentar. Integration in Deutschland kann nur stattfinden, wenn der deutsche Michel das auch zulässt. Es ist durchaus verständlich, dass man vor dem Fremden erst einmal Angst hat und Abstand davon sucht. Man könnte dieses Verhalten sogar als angeborenen Überlebenstrieb bezeichnen. Diese irrationale Angst gilt es aber zu überwinden, denn nicht alles, was einem zunächst fremd ist, muss auch zwangsläufig schlecht oder gar bedrohlich für die eigene Existenz sein. Es läge an uns, den ersten Schritt auf fremde Kulturen zuzugehen, um deren Lebensweisen kennenzulernen und vielleicht auch zu lernen diese zu verstehen.
18.11.2010, Blog von Thomas Bender

Die Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft nimmt in den Parallelgesellschaften der Großstädte im Laufe der Generationen aber zu anstatt ab – wegen der uferlosen Toleranz der Deutschen und dem Nichteinfordern der deutschen Leitkultur – von Oberndörfer als „Monokultur“ geschmäht. Für Deutschland ein Milliardengrab, die Parallelgesellschaft wird wegen der überdurchschnittlichen Geburtenrate der Moslems das Deutschland, das wir kennen und lieben, zur Unkenntlichkeit entstellen .....
Die deutsche Leitkultur sieht keinen Leithammel wie etwa Erdogan, Mohammed oder Hitler vor, die das Leben bis hin zur Kleiderordnung reglementieren. Die politische Leitung hat hierzuland die gewählte Regierung. Das gehört dazu: die vorbehaltlose Anerkennung der Demokratie und ihrer Organe. Auch der Polizei (die sich in viele parallelgesellschaftliche Großstadtvierteln nicht mehr unter Mannschaftsstärke hineinwagt). Die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die Freiheit von Presse, Literatur und Kunst (keine Morddrohungen gegen Karrikaturisten). Die deutsche Sprache (deren Beherrschung in manchen Vierteln gering ist und abnimmt). Ich gebe Oberndörfer Recht, dass es Gebiete gibt, in denen hohe Arbeitslosigkeit und hohe Ausländerdichte zugleich herrscht. Aber darf Arbeitslosigkeit ein Grund für Abkapselung und das Bewahren mittelalterlicher Sitten sein oder ist die Öffnung zur deutschen Kultur nicht vielmehr Voraussetzung dafür, dass einer zu Bildung und Arbeit kommt? Die Milliarden, die in die Integrationsindustrie gepumpt werden, sind sinnlos und vergeudet, wo der Koran und die Scharia die Leitkultur bestimmen.
18.11.2010, Blog von Martin Mattmüller

Mit der Bereitschaft zur Integration ist es oft nicht zum Besten bestellt
Dem Gastbeitrag muss in seiner Gesamtaussage, wie auch in wichtigen Einzelpunkten, widersprochen werden. Zunächst einmal versucht der Verfasser den Eindruck zu erwecken, Türken seien durch das EU-Türkei-Assoziierungsabkommen in unserem Land den Deutschen weitgehend gleichgestellt. Tatsache ist aber, dass Türken keine EU-Bürger sind, sondern nur Rechte hinsichtlich ihres Aufenthaltes und ihres Zugangs zum Arbeitsmarkt in Deutschland haben. Der Rest des Beitrags ist dann nur eine mehr als einseitige Schuldzuweisung an die Deutschen nach dem Motto: Nicht die Migranten tragen die Verantwortung für diese Defizite, sondern nur die bösen Deutschen. Professor Oberndörfer scheut sich dabei nicht, in abgeschmackter Weise auf die unselige jüngere Geschichte zurückzugreifen und seinen eigenen Landsleuten "Relikte völkischer Überlieferungen" vorzuwerfen.
Aber kein Wort über Defizite vieler Migranten beim Erlernen der deutschen Sprache, kein Wort über die gewollte Abschottung in Parallelgesellschaften, kein Wort über Probleme bei der Inanspruchnahme unserer Sozialsysteme – alles Anzeichen dafür, dass es mit der Integrationsbereitschaft oft nicht zum Besten bestellt ist. Diese ist aber eine der wesentlichen Voraussetzungen für das Gelingen der Integration, und sie ist erster Linie eine Bringschuld der Menschen, die in unser Land kommen. Warum spricht Oberndörfer den Deutschen das Recht ab, das er offensichtlich den Menschen aus anderen Kulturkreisen zubilligt, nämlich selbst zu bestimmen, in welchem kulturellen Umfeld und mit wem sie leben wollen? Der in diesem Zusammenhang erhobene verletzende Vorwurf der Borniertheit der Deutschen ist sachlich unzutreffend und ziemlich dreist. Umfragen in der deutschen Bevölkerung hierzu, wie auch der enorme Erfolg des Buches von Thilo Sarrazin sprechen eine deutliche Sprache. Diese aber kann oder will Oberndörfer nicht verstehen.  
8.12.2010, Leserbrief von Prof. Dr. Dagobert Kessel, Bad Krozingen

 

4. Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt: Berliner Polizist Christian Horn

Nach fast drei Stunden Diskussion im Internationalen Konferenzsaal hob Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) diesen einfachen Beamten namentlich hervor. Dabei hatte Horn nur von seinem Job erzählt – als stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe Integration und Migration in Kreuzberg und Neukölln. Ganz ruhig berichtete Polizeihauptkommissar Christian Horn (47) den rund 120 Gipfelgästen – u.a. Innenminister Thomas de Maizière, Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (beide CDU), NRW-Chefin Hannelore Kraft (SPD), DGB-Chef Michael Sommer – von seinen Erfahrungen. Und sprach Klartext:

Klartext Gewalt: „Viele Kinder mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund wachsen mit Gewalterfahrungen auf, vor allem in den eigenen Familien ... Nicht verwunderlich, dass viele von ihnen Gewalt als völlig legitimes Mittel der Kommunikation ansehen. ... Körperliche Gewalt bis hin zur schweren oder gefährlichen Körperverletzung – ganz zu schweigen von verbaler oder psychischer Gewalt – ist keine Seltenheit.“

Klartext Kriminalität: „Auch Erpressungen und Nötigungen sind an Schulen nahezu an der Tagesordnung; selbst Fälle regelrechter Versklavung von Mitschülern sind uns bekannt geworden. Diese Gewalt richtet sich gegen Mitschüler ebenso wie gelegentlich gegen Lehrer und Lehrerinnen.“
Der Kriminalhauptkommissar schildert ein Erlebnis an einer Grundschule in Kreuzberg: Zwei Kinder aus arabischen Großfamilien schlagen einen deutsch-türkischen Mitschüler dermaßen zusammen, dass der Junge lebenslange Gehörschäden davonträgt. Später gelingt es erst durch gemeinsame Überzeugungsarbeit von Polizei und einem Migrantenverein, die Väter der beiden Täter zum Erscheinen bei der mehrfach anberaumten Schulkonferenz zu bewegen. Als sie sehen, dass überwiegend Frauen im Raum sind (Schulleiterin, Klassenlehrerin, Polizistin), wollen sie ihn sofort wieder verlassen – denn da seien ja nur „Weiber“. Sie gehen nur deshalb nicht, weil der anwesende männliche Polizist sie „eindringlich und lautstark“ auffordert, „gefälligst zu bleiben“. Den vereinbarten Maßnahmen der Schule stimmen sie nur „widerwillig“ zu.

Klartext Verharmlosung: Gewaltvorfälle würden in der Familie oft verharmlost oder nicht aufgearbeitet. „In einem uns bekannt gewordenen Fall bestand die elterliche ‚Aufarbeitung‘ darin, dass das Kind zur Bestrafung zu Hause eine Tracht Prügel bekam.“

Klartext Frauen: Muslimische Schüler und auch ihre Eltern erkennen die Autorität von weiblichem Lehrpersonal oft nur „mangelhaft“ an.

Klartext Deutschenfeindlichkeit und Antisemitismus: Nahezu wöchentlich, manchmal täglich, gebe es Fälle von Rassismus – insbesondere bei Kindern arabischer Prägung. „Angefangen von der ‚Deutschenfeindlichkeit‘, die wir an einigen Schulen tatsächlich feststellen müssen, reicht das Spektrum bis hin zu noch häufigeren antisemitischen Äußerungen seitens muslimischer Schüler. Nicht selten offen während des Unterrichts.“ Dem Staat Israel werde das Existenzrecht abgesprochen.

Klartext Islam: „Der Islam wird als Rechtfertigung oder gar Begründung für Antisemitismus, Gewalt oder Verunglimpfungen gegenüber vermeintlich ungläubigen oder solchen Personen herangezogen, die nach eigener Auffassung keine guten Muslime seien.“ Diesen Schülern müsse klargemacht werden, „dass sie den Islam gelinde gesagt völlig falsch bzw. gar nicht verstanden haben“.

Klartext Jugendarbeit: Unerlässlich seien Kommunikation und Netzwerkarbeit aller beteiligten Stellen „ohne Eitelkeit und Konkurrenzdenken“, so Horn. Einige Jugendliche „driften ab in kriminelle Milieus, andere gehen der breit angelegten Jugendarbeit einiger skeptisch zu betrachtender Moscheevereine auf den Leim“. Schulen böten hingegen die einzigartige Chance, Integration voranzutreiben.

Gut zehn Minuten sprach Polizeihauptkommissar Horn – und erntete sehr viel Beifall. Kanzlerin Merkel lobte: „Was Herr Horn erzählt hat, ist die Lebensrealität vieler Menschen, wir dürfen uns davon nicht entfernen. Wir müssen die Themen benennen, damit sie nicht von Rattenfängern benannt werden.“ ....
Alles vom 3.11.2010 lesen auf
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/11/04/integrationsgipfel/polizist-redet-klartext-im-kanzleramt.html

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 11.04.12