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Religionen
im Breisgau und Hochschwarzwald
 

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Blick von Schauinsland nach Süden am 20.1.2010 über Stohren und Münstertal zum nebligen Rheintal
Blick von Schauinsland nach Süden am 20.1.2010 über Stohren und Münstertal zum nebligen Rheintal

 

Kein Ethik-Unterrricht an der Grundschule: Klage gescheitert

Die unterschiedliche Behandlung konfessionsgebundener und konfessionsloser Schüler ergebe sich aus der besonderen Stellung des Religionsunterrichts im Grundgesetz. Die Klägerin Anna Ignatius, promovierte Philosophin und Mutter dreier Söhne, stellt das Urteil nicht zufrieden: Sie überlegt, in Berufung zu gehen.
Alles vom 24.10.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/klage-gescheitert-kein-ethik-unterricht-an-der-grundschule--50939245.html

Der Ansatz ist falschrum. Es sollte an öffentlichen bzw. vom Staat finanzierten Bildungseinrichtungen eigtl. gar keinen konfessionsbezognen Religionsuntericht geben, sondern nur Ethik - inkl. einem Überblick über alle Religionen und deren historische Entwicklung. Es stellt sich generell die Frage wieso das Land den Religionsunterricht bestimmter Konfessionen bzw. Religionen finanziert? Religion gehört privatisiert!
24.10.2011, Joshua Knarz


 

Offener Brief des Theologen Eugen Drewermann an Papst Benedikt XVI

Offener Brief von Eugen Drewermann an Joseph Ratzinger - Papst Benedikt XVI anlässlich seines Besuchs in Freiburg. SWR2 Journal am Morgen vom 19.9.2011
Gott bedarf keiner Vertreter
Sehr geehrter Herr Ratzinger, anders mag und vermag ich Sie nicht anzureden. Ja, ich darf es auch in dieser fiktiven Grußadresse in einer Radiosendung nicht. Sagt auch Jesus selbst zu seinen Jüngern: "Lasst ihr euch nicht Vater nennen. Ein einziger sei euer Vater, der im Himmel ist." Wie also kann es christlich einen "Pater Patrum", einen Vater aller Väter, einen Papst geben, der sich vermisst, von Amts wegen Gott selbst auf Erden zu vertreten? Gott bedarf keiner Vertreter. Eben deshalb aber ist christlich ein Hauptfehler des römischen Katholizismus, dass er Gott bindet an ein paternales Amt mit Anspruch auf Gottähnlichkeit und ausgestattet mit Unfehlbarkeit in allen Fragen, die menschlich relevant sind. Dieses, Ihr Amt, Herr Ratzinger, schiebt sich dem Mond gleich vor die Sonne und verdunkelt mit seinem Schatten die gesamte Erde. Ein Petrusamt? Mitnichten. Als Jesus im Gestade des Sees von Genezareth laut Legende das Wunder des reichen Fischfangs bewirkt, fällt Petrus auf die Knie und bittet Jesus darum fortzugehen, da er doch nur ein sündiger Mensch sei. Gerade diese Einsicht in die eigene Fehlbarkeit befähigt ihn in Jesu Augen, die entscheidende Erfahrung mit Gott weiterzugeben, dass er uns nah ist auch in unserer Schuld. Bedingungslos und ohne priesterliche Opfervorleistung. Kein Amt kann davon dispensieren, kein Amt dazu verhelfen.
"Gott ist Person und lässt sich nicht den Mund mit amtlichen Musterblättern wischen", schrieb Sören Kierkegaard. Was Gott sehen möchte, ist, dass und wie wir als Person leben. Alles Beamtete in Sachen Religion ist für ihn nichts als Anmaßung, Verfälschung, Maskerade. Ein Papstamt ist die maximale Persiflage auf den Propheten, auf dieses ganz und gar Persönliche der Existenz. Doch eben die Fragen des Lebens an die Unpersönlichkeit der klerikalen Ämterhierarchie gebunden zu haben, macht aus der Sache Jesu eine Art archaischer Magie zum Zwecke bloßer Machtausdehnung. Es verfälscht die Freiheit des Vertrauens zu einem Akt von Außenlenkung und Gehorsam. Es wirkt nicht heilend, es zerstört durch die Entfremdung der Person in den verfassten Gruppenzwängen eines hohlen Kirchenkollektivs.
Lässt sich die Deformation des Christlichen noch steigern? Allerdings. Die Kirche Roms, welcher Sie vorstehen, Herr Ratzinger, umkleidet ihr hohes Priesteramt mit Vorstellungen aus dem persisch-römischen Herrscher- und Kaiserkult und sucht buchstäblich mit der Sache Jesu Staat zu machen. Der absolutistische Monarch des Kirchenstaates Roms, ein Nachfolger der Cäsaren, nicht ein Nachfolger Petri oder Jesu ist es, als welcher Sie im September 2011 das demokratisch gewählte Parlament der BRD besuchen wollen.
Es ist mein Wunsch - nein, es ist Jesu Forderung an Sie: Befreien Sie sich selbst von der notorischen, neurotischen Verfälschung des Lebens durch ein Lehren in doktrinären Dogmen. Folgen Sie in Wahrheit Petrus, der dem hohen Priester seiner Tage offen sagte: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen." All die Oberflächenprobleme Ihrer Kirche, die verquere Sexualethik, der Zwangszölibat, die Zweitrangigkeit der Rolle der Frau, die Ausgrenzung der Protestanten, der fehlende interreligiöse Dialog - sie alle ließen sich nach und nach lösen, und endlich könnten Sie sich den Fragen zuwenden, die doch auch Ihnen auf den Nägeln brennen:
Der dritten Welt, der wachsenden Militarisierung der Außenpolitik, begleitet übrigens von Ihren eigenen Militärbischöfen, der Bevölkerungsexplosion mit den bedrückenden Folgen für Pflanzen und Tiere auf dieser Erde, den Asylsuchenden, den Praktiken von Todesstrafe und Folter. Wie anders könnten Sie zu derlei Fragen sprechen, wären Sie frei, nicht länger mehr ein Theokrat der Kirche Roms, sondern ganz einfach ein glaubwürdiger Christ als Sprachrohr vieler Gläubiger! Der Redefreimut Jesu, er wäre dringend nötig im deutschen Bundestag zu Berlin.

SWR2 Journal am Morgen vom 19.9.2011
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/journal/glossen/drewermann-an-ratzinger/-/id=659262/vv=print/pv=print/nid=659262/did=8609950/153iru2/index.html

 

 

Oslo

Gewiss, die Muslime sind nicht für den Terror von Al Qaida verantwortlich und die Christen auch nicht für das Massaker in Oslo. Es gibt aber Unterschiede zwischen den Religionen und diese auszusprechen, sollte unter Nutzung der „Gunst der Stunde“ nach Oslo kriminalisiert werden, der Ruf nach Zensur war auch hier im BZ-Forum laut. Der Unterschied: Im heiligen Buch der Moslems, das sie für eine direkte Eingebung Allahs an Mohammed halten, sind zahreiche Aufrufe zum Terror enthalten. Sie sind hier dokumentiert: http://www.csi-de.de/pdfs/kampfbefehle_allahs.pdf
Es gibt dagegen keinen Aufruf von Jesus Christus zum Terror, auf den sich ein Massenmörder berufen könnte. Und jetzt bitte nicht wieder die Geschichte, dass der Gott des Alten Testaments die ägyptischen Verfolger im Roten Meer ertränkt hat. Das ist Schnee von gestern. Es geht um Aufrufe zu Mord und Terror gegen Andersgläubige, Ungläubige und Abtrünnige. Und diese erließ Mohammed, nicht aber Christus.
29.7.2011, M.Mattmüller

 

Gruß Gott, Salem aleikum oder (um keinen zu kränken) Mahlzeit?

Unterm Strich: Die Regierung läßt grüßen
Treffen sich zwei auf dem Schulhof. Sagt der eine "Grüß Gott", antwortet der andere "Salem aleikum". Was ist das? Ein interreligiöser Dialog. Wir sind auch nicht von allein darauf gekommen. Regina Ammicht Quinn hat es uns verraten. Für diejenigen, die sie nicht kennen: Sie ist "Staatsrätin für interkulturellen und interreligiösen Dialog sowie gesellschaftliche Werteentwicklung" und als solche Mitglied der Landesregierung. Übrigens schon seit fast einem Jahr. Frau Ammicht Quinn hat gestern per Pressemitteilung versichert, dass es in baden-württembergischen Schulen weiter erlaubt ist, "Grüß Gott" zu sagen.
Alles von Stefan Hupka vom 27.1.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/unterm-strich-die-regierung-laesst-gruessen--40539770.html

"Grüß Gott“ in der Schule doch nicht verboten?
Gut, aber dennoch stellt der Schwindelbrief satirisch überspitzt die reale Lage dar:
*In Berlin ordnet der Verwaltungsrichter an, einen Gebetsraum für Muslime an der Schule einzurichten. Eine Volksabstimmung, an der auch alle Atheisten, die es besonders im Ostteil zuhauf gibt, teilnehmen, katapultiert den christlichen Religionsunterricht aus der Schule heraus.
* Der Bund finanziert die Imam-Ausbildung mit. Schavan (CDU): „Wir wollen islamischen Religionsunterricht an möglichst vielen Schulen.“
* In Düsseldorf wurden die Kreuze aus den Gerichtssälen abgehängt, zeitgleich wurden Fußwaschbecken für Muslime im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts eingebaut: „Damit solle ihnen ermöglicht werden, während der Verhandlungstage ihren religiösen Ritualen zu folgen, hieß es in der ‚Rheinischen Post’.“
* In einer Hamburger Schule (nur einer?) führt die Schulkantine kein Schweinefleisch, weil 50% der Schüler aus der Türkei kommen.
*Das NRW-Bildungsministerium forderte die Schulen dazu auf, schriftliche Prüfungen nicht auf islamische Feiertage zu legen.
27.1.2011, Blog von Martin Mattmüller

Badische Abschiedsformel "alla" - ohne "h"
Multikulti-Staatsrätin Regina Ammicht Quinn ist bisher außerhalb intellektueller Milieus eher selten auffällig geworden. Nun erwirbt sich die Professorin allerdings ein bleibendes Verdienst quer durch alle Bevölkerungsschichten hindurch - als Retterin des schwäbischen Grußes. Die Tübinger Theologin fährt gemeinen Kettenmail-Versendern in die Parade, die unbescholtene Bürger mit einem angeblichen "Grüß Gott"-Verbot in Wallung bringen.... Ihren nächsten heiklen Fall hätte die Staatsrätin, falls nach der schwäbischen Begrüßung auch bald Ketten-E-Mails auftauchen würden, in denen die badische Abschiedsformel in die Diskussion geraten sollte. Die lautet bekanntlich "alla" - wenn auch ohne "h".
Alles vom 27.1.2011 bitte lesen auf
http://www.morgenweb.de/nachrichten/politik/20110127_mmm0000001161782.html

 

political correctness ignoriert die Zunahme des religiösen Fundamentalismus

Es ist schon erstaunlich, wie eine alte Geschichte von Lessing zur "Bibel" der Humanisten wurde. Ein Wunschbild wurde zur Realität erklärt und von den Meinungsmachern unserer Gesellschaft als Leitbild diktiert. Dieser Anspruch geht sogar soweit, dass man bedauert, dass "noch nicht alle so denken". Ich halte diese Geschichte trotzdem für realitätsfern. Wenn man annimmt, dass alle Religionen ein gemeinsames Wertefundament und eine gemeinsame Wurzel haben und dass alle an denselben Gott glauben, muss man die Auswirkungen der verschiedenen Gottes- und Menschenbilder und die Rituale auf das Leben ignorieren. Und das findet zur Zeit statt: Der Palästinakonflikt hat nichts mit der Religion der Juden und Palästinenser zu tun. Ebenso wenig der Terror von Al Quaida. Und wenn US-Präsident Obama jüngst proklamierte, dass auch die Anschläge vom 11. September 2001 nichts mit dem Islam zu tun hätten, sondern von gemeinen Verbrechern verübt wurden, habe ich dafür kein Verständnis. Denn normale Verbrecher wollen ihr Leben durch Lug, Betrug und Bedrohung verbessern und denken zuletzt daran, sich in Jenseits zu verabschieden. Leider ignorieren die heutigen Vertreter der "political correctness", dass der religiöse Fundamentalismus weltweit auf dem Vormarsch ist: in Israel die Juden, in Indien die Hindus, in Amerika und auch bei uns die evangelikalen Freikirchen – und in vielen Ländern mit muslimischer Bevölkerung der islamistische Fundamentalismus.  
Leserbrief vom 20.10.2010 von Christian Karg, Freiburg

 

 


Höchste Zeit für fundamentale Revision der christlichen Sexualethik

Wenn Gott dem Menschen nach christlicher Lesart die Sexualität geschenkt hat, gibt es kein Recht der Priester aus vorgeblichen Gründen ihres Kultes darauf zu verzichten. Würde Sexualität in der Kirche überhaupt angemessen thematisiert und nicht angelegentlich von sexuellen Missbrauchsfällen zum erregten Streitgegenstand, bestünde nicht nur die Chance, dass die Verhältnisse in den Kirchen transparenter werden. Es wäre vielleicht auch wieder möglich, den tiefen Riss zwischen der offiziell gepredigten Schäfchen-Sexualität und real gelebter Sexualität in Familien und außerhalb wahrzunehmen. Denn die Politik unter dem Muff des Ornats, das Verschweigen von Sexualnot, Pervertierung und unehelichen Priesterkindern ist fast ebenso anstößig wie die inkriminierten Akte selbst. Fatal ist nämlich das Konglomerat von Tätern und jenen, die aus unterschiedlichsten Gründen ignorieren, verschweigen und vertuschen – mithin den Sympathisanten einer menschenunwürdigen Praxis. In einer Zeit, in der die Gläubigen immer stärker abwandern und die Kirchengemeinden eingeschmolzen werden, gibt es für die Kirche jetzt einen Handlungsbedarf, der ihre Existenzfrage berühren könnte. .....
Kommissionen, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch, unabhängige Ombudsstellen ("Kirche von unten") und solche innerkirchlichen Selbstabgrenzungen sind gut. Ein neues Selbstverständnis priesterlicher Funktionen und eine revidierte Sexualethik der Kirche(n) wären indes noch besser. Doch schon jetzt zeigt sich, dass die drängende Frage, welchen Stellenwert Sexualität in der Kirche hat, wieder hinter den aktuellen Erörterungen marginalisiert wird. So erläurert der Professor für forensische Psychiatrie Hans-Ludwig Kröber, dass die bisher vorliegende Statistik über Missbrauchsfälle in der Kirche zeige, dass sexueller Missbrauch bei Kirchenleuten sehr viel seltener auftrete als bei anderen erwachsenen Männern. Kröber argumentiert sogar so, dass die priesterliche Geisteshaltung ein guter Schutz sei, nicht zum Täter zu werden. Selbst wenn sich diese Auffassung nebst Statistik bestätigen sollte, verringert das nicht den Missstand. Denn Priester reklamieren gerade eine besonders hochstehende Moral, die alleine die Vorbildfunktion des "guten Hirten" rechtfertigt. Und viel weiter reichend behauptet die Kirche einen Ordnungsanspruch gegenüber menschlichen Lebensverhältnissen, der sich auch nach den gegenwärtigen Missbrauchsskandalen befragen lassen muss, wie sich religiöses Wissen um die Menschennatur und gesunde "Kreatürlichkeit" harmonisieren lassen. Wenn das nicht gelingt und viel spricht gegenwärtig nicht dafür, dass es gelingt, muss sich die wundergläubige Kirche jedenfalls über den Unmut und die Abkehr der Gläubigen nicht mehr wundern.
Alles vom 15.2.2010 bitte auf
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32039/1.html lesen

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