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Bischoffingen im Kaiserstuhl
       

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Bischoffingen, Enselberg, Hüttenberg, Käsleberg, Spielberg, ...

Blick vom Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 15.11.2008 - Hüttenberg links und Eichberg rechts
Blick vom Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 15.11.2008 - Hüttenberg links und Eichberg rechts

 

Bischoffingen

Im Mai 2010 haben die Einwohner von Bischoffingen im Kaiserstuhl das 1000jährige Bestehen des Ortes gefeiert.
Doch schon viel, viel früher haben dort Menschen gewohnt.
Archäologen graben von Juni bis 20. August 2010 am Südhang des Enselbergs Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit aus, einer Epoche, die mehr als 7000 Jahre zurückliegt.
Für die Einwohner des Orts ist es aufregend, mehr über die Ur-Kaiserstühler zu erfahren, so aufregend, dass einige von ihnen sich als Grabungshelfer betätigen.

Bischoffingen Touristik e.V.
Steinbuckstr. 2, 79235 Vogtsburg-Bischoffingen, Tel 07662/8484, Fax 94 76 76
email: bischoffingen-touristik@web.de

 

 

Bilder

Tele-Blick vom Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 6.11.2006 Blick von der Mondhalde nach Osten über Bischoffingen am 29.12.2006
Tele-Blick vom Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 6.11.2006 Blick von der Mondhalde nach Osten über Bischoffingen am 29.12.2006
 

   
Blick nach Norden über den Haltepunkt Burkheim-Bischoffingen der Kaiserstuhlbahn am 15.11.2008 Blick vom Enselberg nach Osten auf Bischoffingen am 15.11.2008 Blick vom Enselberg nach Nordosten über den Hüttenberg auf Bischoffingen am 15.11.2008
Blick nach Norden über den Haltepunkt Burkheim-Bischoffingen der Kaiserstuhlbahn am 15.11.2008 Blick vom Enselberg nach Osten auf Bischoffingen am 15.11.2008
 
Blick vom Enselberg nach Nordosten über den Hüttenberg auf Bischoffingen am 15.11.2008
Blick nach Norden auf Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost Tele-Blick nach Norden auf Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost Tele-Blick von Burkheim nach Osten auf Bischoffingen und die Mondhalde (rechts) am 4.12.2010 - Schnee und Frost
Blick nach Norden auf Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost
 
Tele-Blick nach Norden auf Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost
 
Tele-Blick von Burkheim nach Osten auf Bischoffingen und die Mondhalde (rechts) am 4.12.2010 - Schnee und Frost
Blick von Burkheim nach Nordosten zu Enselberg (links) und Bischoffingen am 4.12.2010 - Kreisgrenze FR und EM    
Blick von Burkheim nach Nordosten zu Enselberg (links) und Bischoffingen am 4.12.2010 - Kreisgrenze FR und EM    

 

Steinbuck

Blick nach Norden auf Bischoffingen am 15.4.2004 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 15.11.2008
Blick vom Steinbuck nach Norden auf Bischoffingen am 15.4.2004 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 15.11.2008 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 15.11.2008
Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Norden auf Bischoffingen am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Osten auf Bischoffingen und Mondhalde ob Bötzingen am 12.2.2010
Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Norden auf Bischoffingen am 12.2.2010
 
Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Nordosten auf Bischoffingen am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Osten auf Bischoffingen und Mondhalde ob Bötzingen am 12.2.2010
Tele-Blick vom Steinbuck nach Norden auf Bischoffingen am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Süden bis Niederrotweil am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Süden bis Niederrotweil am 12.2.2010
Tele-Blick vom Steinbuck nach Norden auf Bischoffingen am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Süden bis Niederrotweil am 12.2.2010 Blick vom Steinbuck am Fuß des Käslebergs nach Süden bis Niederrotweil am 12.2.2010
Blick vom Steinbuck nach Norden auf Bischoffingen am 30.7.2010  
Blick vom Steinbuck nach Norden auf Bischoffingen am 30.7.2010    

Der Steinbuck liegt am östlichen Fuß des Käslebergs, südlich von Bischoffingen.

 

Enselberg, Hüttenberg und Spielberg

Blick vom Spielberg nach Westen zum Enselberg am 6.11.2006 Blick vom Hüttenberg nach Norden am 6.11.2006 Blick vom Hüttenberg nach Osten zu den Höfen im Hungertal am 6.11.2006
Blick vom Spielberg nach Westen zum Enselberg am 6.11.2006
 
Blick vom Hüttenberg nach Norden am 6.11.2006
 
Blick vom Hüttenberg nach Osten über die Lage Rosenkranz zu den Höfen im Hungertal am 6.11.2006
Blick vom Friedhof Bischoffingen nach Südosten über Hungertal und Bischoffingen zur Mondhalde am 6.11.2006 Blick über den Friedhof Bischoffingen nach Nordwesten am 6.11.2006 Blick über den Friedhof Bischoffingen nach Norden am 6.11.2006
Blick vom Friedhof Bischoffingen nach Südosten über Hungertal und Bischoffin-gen zur Mondhalde am 6.11.2006 Blick über den Friedhof Bischoffingen nach Nordwesten am 6.11.2006
 
Blick über den Friedhof Bischoffingen nach Norden am 6.11.2006
 
Blick nach Nordosten ins Hungertal und hoch zum Spielberg am 6.11.2006 Blick vom Seubertbuck nach Südosten zur Mondhalde am 17.4.2007 - Traktor von Hofert + Baumann in Königschaffhausen Blick vom Hüttenberg nach Süden auf Bischoffingen am 17.4.2007
Blick nach Nordosten ins Hungertal und hoch zum Spielberg am 6.11.2006
 
Blick vom Seubertbuck nach Südosten zur Mondhalde am 17.4.2007 - Der riesige Traktor von Hofert + Baumann in Königschaffhausen
 
Blick vom Hüttenberg/Seubertbuck nach Süden auf Bischoffingen am 17.4.2007
Tele-Blick vom Hüttenberg nach Westen auf Leiselheim am 17.4.2007
Blick vom Hüttenberg nach Westen auf Leiselheim am 17.4.2007    
Blick von "Bischoffinger Spielberg 335 m" nach Süden übers Hungertal bis Bischoffingen am 17.4.2007 lick nach Norden zum Enselberg (links) und Hüttenberg bei Bischoffingen  am 15.11.2008 Tele-Blick nach Norden zum Enselberg (links) und Hüttenberg bei Bischoffingen  am 15.11.2008
Blick von "Bischoffinger Spielberg 335 m" nach Süden übers Hungertal bis Bischoffingen am 17.4.2007 Blick nach Norden zum Enselberg (links) und Hüttenberg bei Bischoffingen  am 15.11.2008 Tele-Blick nach Norden zum Enselberg (links) und Hüttenberg bei Bischoffingen  am 15.11.2008
Blick von Burkheim nach Nordosten zum Enselberg am 4.12.2010 - Schnee Blick von Burkheim nach Nordosten zu Enselberg (links) und Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost  
Blick von Burkheim nach Nordosten zum Enselberg am 4.12.2010 - Schnee Blick von Burkheim nach Nordosten zu Enselberg (links) und Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost  

 

Käsleberg und Eichberg im Süden

Blick von der Senke zwischen Käsleberg und Eichberg nach Norden am 6.11.2006 Blick nach Norden zum Enselberg ob Bischoffingen am 5.11.2006 gegen Abend
Blick von der Senke zwischen Käsleberg und Eichberg nach Norden am 6.11.2006 Blick von der Senke zwischen Käsleberg und Eichberg nach  Nordosten am 6.11.2006 Tele-Blick nach Norden zum Enselberg ob Bischoffingen am 5.11.2006 gegen
   Abend
Blick von der Senke zwischen Käsleberg und Eichberg nach Südosten über die Mondhalde zum Totenkopf am 6.11.2006 Blick nach Norden zum Enselberg (links) und Hüttenberg bei Bischoffingen  am 15.11.2008 Blick nach Osten vom Fuß des Käslebergs nach Bischoffingen am 15.11.2008
Blick von der Senke zwischen Käsleberg und Eichberg nach Südosten über die Mondhalde zum Totenkopf am 6.11.2006 Blick nach Norden vom Käsleberg zum Enselberg (links) und Hüttenberg bei Bischoffingen  am 15.11.2008 Blick nach Osten vom Fuß des Käslebergs nach Bischoffingen am 15.11.2008
 
Blick nach Westen vom Käsleberg nach Burkheim am 15.11.2008
Blick nach Westen vom Käsleberg nach Burkheim am 15.11.2008 Blick von Burkheim nach Osten zu Bischoffingen und Käsleberg (rechts) am 4.12.2010 - Schnee und Frost Tele-Blick von Burkheim nach Osten zu Bischoffingen am 4.12.2010 - Schnee und Frost
     
     

 

Geschichtsverein Bischoffingen e.V.

Andreas Zentner, Amthofstr. 6, 79 235 Vogtsburg - Bischoffingen
Tel 07662 / 94 95 61
e-mail:
a.zentner@geschichtsverein-bischoffingen.de

www.geschichtsverein-bischoffingen.de

Emil Galli vom Geschichtsverein Oberrotweil: Treffen Kaiserstuhl - Elsass >Geschichte (21.5.)
 


 

Links

Zimmer und Ferienwohnungen in Bischoffingen?
Kontaktieren Sie Frau Schnee bitte unter
bischoffingen-touristik@t-online.de

Winzergenossenschaft Bischoffingen
Bischoffinger Einzellagen sind der Steinbuck, der Enselberg und der Rosenkranz.
www.wg-bischoffingen.de

Weingut Johner
www.johner.de

 

1000 Jahre Bischoffingen - Ausstellung und Gassenfest

Bischoffingen feiert seinen 1000. Geburtstag - Gassenfest
Die Feierlichkeiten zum Bischoffinger Dorfjubiläum haben ihren Höhepunkt erreicht. Seit Freitag wird der 1000. Geburtstag des Winzerdorfs mit einem großen Gassenfest gefeiert. Bis Sonntag präsentiert sich die örtliche Bergstraße als umtriebige Festmeile. ....
Alles von Benjamin Bohn vom 7.5.010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/vogtsburg/bischoffingen-feiert-seinen-1000-geburtstag--30769008.html
 

Viel mehr als 1000 Jahre Bischoffingen - Ausstellung im Basler Hof
Das Dorf am Kaiserstuhl, das dieses Jahr sein 1000-jähriges Bestehen feiert, präsentiert sich in einer Ausstellung im Basler Hof. 1000 Jahre ist das kleine Bischoffingen alt – Anlass genug für einen großen Auftritt im Regierungspräsidium. Im Basler Hof in Freiburg, dem Sitz von Regierungspräsident Julian Würtenberger, wird die Geschichte des Ortes derzeit in einer Ausstellung unter dem Titel "Viel mehr als 1000 Jahre Bischoffingen" präsentiert. Seit 1975 ist Bischoffingen eine Teilgemeinde der Stadt Vogtsburg im westlichen Kaiserstuhl – "Hauptstadt der SolarRegio Kaiserstuhl". Der Regierungsvizepräsident Klemens Ficht eröffnete in Vertretung des Regierungspräsidenten die Ausstellung im Basler Hof. Bischoffingen sei "auch heute noch ein wertvoller Ort, an dem sich die Menschen gerne aufhalten", sagte Ficht. Seit jeher begünstigen die klimatischen Bedingungen im Oberrheingraben und der fruchtbare Vulkanboden den Obst- und Weinbau in dieser Region. Andreas Zentner, Vorsitzender des Geschichtsvereins Bischoffingen, will sich mit der Ausstellung im Regierungspräsidium an Freiburger richten, für welche die Kaiserstuhlgegend fast schon in der Wildnis liegt: "Wir Bischoffinger wollen den Städtern zeigen, was auf dem Land so abgeht", sagte er bei der Eröffnung. Für die musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung sorgen zwei junge Musiker des Musikvereins Bischoffingen, Lorenz Bühler und Sophia Schmidlin. Mit Cajon (Trommelkasten) und Saxophon gaben sie den "Pink Panther" zum Besten, um sich an das Thema "heranzuschleichen". Die Bischoffinger sind übrigens sehr musikalisch: Mehr als 300 Kinder aus Bischoffingen spielen in der Jugendmusikschule und mehr als 700 Bürger machen aktiv Musik. Die 1000-Jahrfeier der Bischoffinger gibt den Anlass für die Ausstellung in Freiburg, allerdings wird auf der Gemarkung des Ortes schon viel länger gesiedelt. Daher sind unter anderem auch prähistorische Fundstücke zu sehen. Früher konnte man das kleine Örtchen am Kaiserstuhl übrigens kaum finden, da es lange Zeit auf Karten falsch eingezeichnet war.
2.5.2010

Die Ausstellung "Viel mehr als 1000 Jahre Bischoffingen" im Regierungspräsidium Freiburg, Basler Hof, Kaiser-Joseph-Straße 167, ist bis 21. Mai jeweils montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr zu sehen.

 

Geschichtsverein - Jürgen Frietsch informierte

Über die Ergebnisse seiner einjährigen Arbeit informierte Jürgen Frietsch jüngst bei einem Vortragsabend des Bischoffinger Geschichtsvereins.

In kurzen Worten stellte zu Beginn der Vereinsvorsitzende Andreas Zentner den Referenten vor. Der Diplom-Biologe Jürgen Frietsch war als Ein-Euro-Jobber im Gemeindearchiv und zusätzlich in Freiburg in der Universitätsbibliothek sowie im Staats- und Stadtarchiv tätig, wo er Dokumente sichtete, die er dann im Bischoffinger Rathaus zusammenfasste. Es seien sechs vorgeschichtliche Ansiedelungen durch Grabungen gesichert, führte Frietsch aus. Zudem hätten Kelten, Römer und Alemannen ihre Spuren hinterlassen. Die Alemannen gelten mit ihrer Landnahme im 3. bis 6. Jahrhundert als Gründer des heutigen Dorfes Bischoffingen. Auf diese Zeit gehe auch das "ingen" in der Endung des Ortsnamens zurück. Der ursprüngliche Ortsnamen ist allerdings im Frühmittelalter verloren gegangen. Erstmals urkundlich erwähnt ist Bischoffingen in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Sulzburg, die auf den 28. März 1010 datiert wurde.

Im Mittelalter wechselte das Bischoffinger Lehen häufig den Besitzer. Um 1139 ist eine Pfarrkirche bezeugt, die als Mutterkirche der St.-Mauritius-Kirche in Bergen (Oberbergen) angesehen wird. Eine Burg (Veste) im Dorf wird 1379 erwähnt. Die Patronatsrechte der Bischoffinger Kirche verblieben über 400 Jahre beim Bistum Basel, bis dieses Ende des 15. Jahrhunderts seine Rechte den Markgrafen von Baden zum Lehen überließ. In diese Zeit fällt ein Patroziniumswechsel von St. Mauritius zu St. Laurentius, dies zeigt das Siegel eines Bischoffinger Pfarrers von 1327, das den Kirchenpatron St. Laurentius aufweist. Ebenso ist St. Laurentius in Fresken der Bischoffinger Kirche abgebildet, die aus gotischer Zeit stammen und erst 1908 bei Renovierungsarbeiten wiederentdeckt wurden. Mit Markgraf Karl II. von Baden-Durlach wechselte auch das kleine Bischoffingen nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 zum evangelischen Glauben. Bischoffingen mit seiner herausgehobenen konfessionellen Bindung war im 30-jährigen Krieg in größter Bedrängnis und blutete nahezu aus. Insgesamt kehrten nur 20 bis 30 Flüchtlinge, die sich in neun Familien aufteilten, nach Bischoffingen zurück. In dieser Zeit erfolgte auch die Zuwanderung aus evangelischen Kantonen der Schweiz. Dies ist heute noch in den Familiennamen der Bischoffinger zu erkennen. In der Folge stabilisierte sich die Bevölkerungszahl auf rund 500. Im 19. Jahrhundert kam es, auch durch die Wirren der Badischen Revolution, zu Auswanderungen, vornehmlich in die USA. 100 bis 200 Menschen zog es damals in die Ferne. Eine Auswanderung war aber nicht unbedingt endgültig. Dies ist eine überraschende Erkenntnis aus der Forschung von Jürgen Frietsch. So gibt es Belege dafür, dass sich junge Bischoffinger zunächst in den USA umsahen, um dann in der Heimat zu heiraten und erneut auszuwandern.

Im Hinblick auf die 1000-Jahr-Feier stellte Zentner Veröffentlichungen des Geschichtsvereins in Aussicht. In welcher Form, ob als Buch, Festschrift oder Internetauftritt, ist noch nicht geklärt. Für die künftige Arbeit, die verstärkt auch Interviews mit Tonaufzeichnungen zur Dialektdokumentation umfassen soll, bat Zentner um Mithilfe. Zum Abschied bekam Jürgen Frietsch Präsente.
Hans-Jürgen Wiedemann , 23.12.2006, Badische Zeitung

 

 

WG Bischoffingen: Depot-Konzept ausbauen - Drei Prozent mehr Traubengeld

Leicht verbessern konnte die Winzergenossenschaft (WG) Bischoffingen ihr Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr 2005/06. Darin sehen Vorstand und Geschäftsführung eine Bestätigung ihrer Strategie des "Depot-Konzepts" , das die Entwicklung auch in den folgenden Jahren bestimmen soll. Großes Lob zollte die Versammlung dem Team von Kellermeister Norbert Kuhn und den Winzern dafür, den diesjährigen Herbst trotz widriger Bedingungen in drei Wochen in den Keller gebracht und damit "gerettet" zu haben.

"Wir sind als Betrieb zu klein, um zu den Großen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu gehören" , betonte Geschäftsführer Streit und erläuterte die "nur wenig beeinflussbaren" Faktoren, die das Vermarktungskonzept der WG Bischoffingen bestimmen: die Betriebsgröße (mit einer Ertragsfläche von rund 190 Hektar), der "permanente Preisdruck am Markt" und die Lage "etwas abseits des Touristenstroms." So setzt die WG Bischoffingen verstärkt auf den bundesweiten Vertrieb durch den Fachhandel und konnte inzwischen, so Streit, knapp über 200 Depot-Händler für ein "breites Sortiment" gewinnen. Damit ist der Anteil des Fachhandels am Verkauf auf 52 Prozent angestiegen; 30 Prozent davon entfallen mittlerweile auf die Depots. Dass die Vermarktung über die Gastronomie und im Direktverkauf nicht auf mehr als 20 Prozent gesteigert werden konnte, ist ein weiterer Grund für Geschäftsführer Streit, das Depot-Konzept auszubauen: Bis 2009 soll die Zahl auf insgesamt 230 Partner anwachsen. "Wenn Sie unser Konzept mittragen wollen, ist auch Ihr Input gefragt" , betonte er und bat die Winzer, den Depot-Vertrieb im Rahmen von persönlichen Besuchen und Weinverkostungen vor Ort zu unterstützen, um die Kundenbindung an das Produkt durch die persönliche Note zu erhöhen.
Nur so gewinne die WG Bischoffingen größere Unabhängigkeit vom LEH (mit einem Verkaufsanteil von derzeit 22 Prozent), und nur so könnten Umsatz und Erlös nachhaltig gesteigert werden. "Wir können die Traubenmenge nicht wesentlich erhöhen; also brauchen wir eine höhere Wertschöpfung" , so das Fazit des Geschäftsführers.

Im vergangenen Geschäftsjahr entsprach der Erlös mit 2,94 Euro pro Liter in etwa dem des Vorjahres. Auch die Kosten veränderten sich bei 2,03 Euro pro Liternur unwesentlich. Der Umsatz konnte um rund 1,5 Prozent auf 4,85 Millionen Euro, der Absatz auf 1,65 Millionen Liter gesteigert werden. Der Bestand erhöhte sich auf 14 Verkaufsmonate. Die Investitionen lagen ähnlich wie im Vorjahr bei 225 000 Euro und sollen auch weiterhin, wie Streit erläuterte, in dieser Höhe zur Erhaltung der betrieblichen Substanz getätigt werden. Als weitere Ziele nannte der Geschäftsführer die Erhaltung der Selbstständigkeit und angemessene Auszahlungen an die Winzer, deren "Traubengeld" sich in diesem Jahr um rund 3 Prozent erhöht habe. Um weitere Steigerungen sicherzustellen, müsse mit der insgesamt gut entwickelten Sortenstruktur auf Kundenwünsche reagiert werden. Der größte Anteil entfällt nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Volker Buchmüller mit 40 Prozent auf den Spätburgunder, bei dem die Sättigungsgrenze erreicht sei. Ausgebaut werden sollte in naher Zukunft der Anteil des Ruländers vor allem in der Variante des Grauburgunders. Als weitere Neuanpflanzungen empfahl der Vorstandsvorsitzende die Sorten Riesling und Gewürztraminer in der Lage Enselberg und bat die Mitglieder, Neuanpflanzungen mit der WG-Leitung abzusprechen. Darüber hinaus kündigte er Bußgelder für eventuelle Verstöße gegen den Leseplan an, um unzumutbare und teure Zusatzbelastungen bei der Anlieferung auszuschließen. "Rekorde brach der Herbst in diesem Jahr vor allem im Hinblick auf die Temperaturwerte und Niederschläge" , kommentierte Kellermeister Norbert Kuhn die Ernte 2006, die der WG Bischoffingen einen Ertrag von 106,2 Kilo (beziehungsweise 81 Liter) pro Ar bescherte. Rekordverdächtig war dabei aber auch der Zeitraum von nur drei Wochen, in denen die gesamte Traubenernte in den Keller gebracht wurde. Dabei lobte der Kellermeister sowohl die Winzer, die das Traubengut "zügig und ohne unnötige Standzeiten" zur WG brachten, wie auch seine Mitarbeiter, die teilweise bis zu "28 Stunden am Stück" gearbeitet hätten, um das Lesegut so schnell wie möglich zu verarbeiten. Durch diese Vorbeugemaßnahmen — dazu gehörten auch der erhöhte Zusatz von Hefe und Kohlebehandlungen — sei es gelungen, die Qualität trotz der widrigen Bedingungen zu erhalten, teilte Kellermeister Kuhn mit. Mit sichtlichem Stolz verwies Kuhn auch auf die beträchtliche Anzahl von Preisen, Auszeichnungen und Medaillen, die die Weine der WG Bischoffingen im zurückliegenden Jahr erzielen konnten, allen voran die Burgunderweine der "BB-Serie". Werner Sexauer dankte dem Kellermeister und seinem Team im Namen der Versammlung für die geleistete Arbeit und die "Riesen-Leistung" im Herbst 2006. Einwandfreie Arbeit bestätigte dann dem gesamten WG-Team auch der Aufsichtsratsvorsitzende Otto Schmidlin.
Elke Klaus-Rettberg, 19.12.2006, Badische Zeitung

 

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© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 10.12.10