Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles zum Biken bzw. Mountainbiken
im Südschwarzwald ab 7/2004
   

Home >Sportlern >Biken >Biken2                  Ihre Info hier kostenlos veröffentlichen oder weiter für sich behalten?

Blick von Stegen-Oberbirken nach Norden ins Eschbachtal an Ostern 2005

... auch interessant: Biken im Hochschwarzwald

 

 

U23-Weltcup: Rudiger mit bestem Bundesligaergebnis und Morath Zweite

 

Zum Bundesligafinale schlugen sie nochmals richtig zu: Benjamin Rudiger (l.) wurde Achter und Adelheid Morath freute sich über Platz vier.

 

Fotos: Armin Küstenbrück

 

 

St. Märgen (glü.) War es tatsächlich der starke Wochenendregen, der jetzt die Dreisam über die Ufer treten ließ? Oder war es nicht doch der zentnerschwere Stein, der dem Rothaus-Cube-Team-Chef Patrick Faller am Wochenende vom Herzen gefallen sein muss, als es gleich zwei Renntage nacheinander tolle Ergebnisse für seine Mannschaft gab. Beim sechsten und letzten Rennen der MTB-Bundesliga im niedersächsischen Bad Salzdetfurth gab es für Benjamin Rudiger mit einem achten Platz das beste Saisonergebnis 2006. Vor einer begeisterten Zuschauerkulisse und einer interessanten Streckenführung, die sogar über Erdhügel in der Altstadt führte, ließ Benni u.a. den Deutschen Meister Moritz Milatz aus Freiburg hinter sich. Mit diesem tollen Erfolg schob er sich noch als zweitbester U23-Fahrer auf den neunten Platz in der Bundesliga-Gesamtwertung. Adelheid Morath kämpfte lange um einen Platz auf dem Podest, musste sich am Ende aber doch mit 32 Sekunden auf die drittplatzierte Nordbadenerin Ivonne Kraft geschlagen geben. Platz 4 war es dann auch am Ende in der Bundesliga-Gesamtwertung. Agnes Naumann vom Rothaus-Cube-Team kam dank guter Downhill-Leistung auf einen guten 9. Platz in Bad Salzdetfurth. Wie Morath kam auch der Rothaus-Cube-Junior Pascal Ketterer auf einen vierten Platz, was ihm in der Gesamtschau Platz 8 einbrachte.
Am Wochenende zuvor hatte Adelheid Morath beim Weltcup-Finale in Schladming mit einem 21. Platz ihren zweiten Platz in der Weltcup-U23-Gesamtwertung festigen können. Am gleichen Tag schlugen beim 10. Bike-Marathon in Furtwangen die Rothaus-Cube-Frauen und -Männer „gewaltig“ zu. Benjamin Rudiger schaffte es bei der Jubiläumsveranstaltung auf der „Königsdistanz“ von 120 Kilometern, mit einem hauchdünnen Vorsprung - und doch souverän - zu gewinnen. Seine Zeit von 4:47:55,9 Stunden bedeuten neuen Streckenrekord. Das „muntere Siegen“ des Rothaus-Cube-Teams begann auf der 42-Kilometer-Strecke. Bei den Männern siegte Sascha Knöpfle vor Pascal Ketterer. Sandra Weber gewann diese Distanz bei den Frauen. Über 60 Kilometer siegte Agnes Naumann bei den Frauen und Heiko Gutmann war bei den Männern glücklich über Silber. Und auf der 90-Kilometer-Strecke behauptete sich Matthias Bettinger als Dritter. Hier hätte sicher André Rudiger ein Wörtchen mitgesprochen. Doch nach dem grandiosen zweiten Platz beim Transalp, dem schwersten Mehrtagesrennen über die Alpen, den er mit Teamkollege Frank Lehmann erreicht hatte, war bei André „die Luft raus“. Mit seinem ersten Sieg in einem UCI-Rennen kam Frank Lehmann jetzt aus der Türkei zurück. In einem C2-Rennen holte er 30 Weltcuppunkte und hatte bei dem „urigen“ Wettkampf am Bosporus zusätzlich „jede Menge Spaß“.

Gerhard Lück, 21.9.2006, www.dreisamtaeler.de

 

Zwölf-Stunden-Mountainbike-Rennen in Todtnauberg

Zwölf Stunden Amateur-Radsport der Extraklasse bietet das Zwölf-Stunden-Mountainbike-Rennen von Todtnauberg. Ausgeschrieben ist es für Einzelfahrer, Zweier-, Dreier- oder Vierer-Teams. Zum Sieger gekürt wird, wer innerhalb der zwölf Stunden die meisten Runden fährt.

Der Kurs erstreckt sich über 14 Kilometer und hat eine Höhendifferenz von etwa 330 Metern. Bei den Mannschaftswettbewerben ist immer je ein Teilnehmer auf der Strecke, der Wechsel erfolgt in der angegebenen Zone bei Start und Ziel und kann von den Zuschauern gebührend angefeuert werden. Schwarzwald-Mountainbike-Königin oder -König wird, wer die meisten Runden gefahren ist. Die Siegerehrung findet im Kurhaus von Todtnauberg statt. Hier werden auch die Geld- und Ehrenpreise überreicht. Starten kann jeder, der sich die Strecke konditionell zutraut und dessen Gesundheit einer solchen Anstrengung gewachsen ist. Anmeldeschluss ist am heutigen Freitag. Heute Abend um 19 Uhr beginnt das Sportereignis im Festzelt mit einer Nudelparty.
Zwölf-Stunden-Mountainbike-Rennen, Todtnauberg, Samstag, 26. August,
Infos unter www.die12stunden.de oder 07671/649
eli, 25.8.2006, www.badische-zeitung.de


Teilnehmer der "Zwölf Stunden von Todtnauberg" traten nur elf Stunden in die Pedale

Vierzehn Kilometer und 300 Höhenmeter pro Runde über Stock und Stein, elf Stunden lang und — als ob das noch nicht genug wäre — das alles auch noch bei wolkenbruchartigen Regenfällen und nicht gerade angenehmen Temperaturen, die zwölf Stunden von Todtnauberg waren in diesem Jahr wieder einmal ein Rennen für die Hartgesottenen unter den Radsportbegeisterten. In der achten Auflage des mittlerweile fast schon traditionellen Radspektakels gab es dann aber auf Grund der miserablen Witterungsbedingungen ein Novum in der Geschichte des Rennens, um die Gesundheit der Fahrer nicht zu gefährden, entschloss sich die Rennleitung, nachdem am Nachmittag schwere Regenfälle eingesetzt hatten und es auch keine Aussicht auf Besserung gab, dazu, den Zielschluss um eine Stunde auf 18 Uhr vorzuverlegen.
Mit 450 Teilnehmern, die entweder als Einzelfahrer, oder in Zweier-, Dreier- oder Viererteams an den Start gingen, erreichte man in etwa wieder den Fahrerstand des Vorjahres, der im Vorfeld befürchtete "Bikerschwund" blieb also aus. Auch mit den Zuschauerzahlen war man, trotz der widrigen Witterungsbedingungen, zufrieden, so konnte man einige, mit Schirm und Regenjacke bewaffnete Fans sehen, die die Fahrer bei ihren Qualen unterstützten. Zum neuen Mountainbike-König vom Todtnauberg wurde der Favorit Jörg Scheiderbauer vom Ghost International Racing Team aus Offenburg. Der zweimalige Gewinner der Transalp Challenge, absolvierte siebzehn Runden auf dem Rundkurs. Seine Frau Anna Baylis-Scheiderbauer wurde ihrem Favoritenstatus ebenfalls gerecht und entschied die Hauptklasse der Frauen mit dreizehn Runden für sich. Bei den Zweierteams waren bei den Männern Erik Hühnlein und Wolfgang Fischer, bei den Frauen Lokalmatadorin Judith Stempfer und ihre Mitstreiterin Annette Rümmele erfolgreich. Die Wertung der Dreierteams entschieden Florian Ackermann, Andre Rudiger und Matthias Bettinger vom Team Rothaus-Cube für sich. Bei den Frauen trugen hier Kerstin Traber, Svenja Moll und Monika Saur den Sieg davon. In der Wertung der Viererteams war ebenfalls das Team Rothaus Cube mit Heiko Gutmann, Simon Scherzinger, Sascha Knöpfle und Pascal Ketterer nicht zu schlagen. Lisa Reiser, Silja Vetter, Sarah Reiser und Christa Klausma brachten in dieser Wertung bei den Frauen die meisten Runden hinter sich.

28.8.2006

 

Eine Million km mit dem Fahrrad ab Heitersheim

In 24 Jahren hat Armoando Basile 800 000 Kilometer per Rad zurückgelegt / Neuauflage der Mittelmeerfahrt

Er kann nicht still sitzen. Als Armando Basile im November bei seinem Versuch, mit dem Fahrrad das Mittelmeer zu umrunden, in Izmir von einem Auto angefahren wurde und sechs Rippen brach, war das für geraume Zeit das Aus für den Mann, der seit 1982 mit dem Drahtesel in aller Welt unterwegs ist, bis Juni vergangenen Jahres 800 000 Kilometer zurückgelegt und darüber in 24 Tagebüchern minutiös Buch geführt hat. Das MDR-Fernsehen berichtete darüber. Doch Trübsal zu blasen, ist Armando Basiles Sache nicht. Liegen konnte er nicht gut mit den gebrochenen Rippen. "Sitzen kann ich aber auch im Zug oder im Bus" , sagte er sich und fuhr noch vor Weihnachten mit eben diesen Verkehrsmitteln über Valencia nach Nordafrika und durchquerte Marokko bis zur mauretanischen Grenze. Armando Basile braucht Bewegung und er sucht die Anerkennung der Menschen, denen er unterwegs begegnet und von seinen Touren berichtet. Seine im vergangenen Jahr gestorbene Frau Gisela begleitete ihn auf vielen seiner Fahrten. Nun fährt er alleine. Eine Million Kilometer will er voll machen. Am 1. August begibt sich der 59-Jährige erneut auf Tour mit dem Rennrad, versucht wieder die Tour ums Mittelmeer. Den Krisenherd im Nahen Osten will er überfliegen oder umschiffen. 112 Tage Zeit hat Armando Basile für den Trip. Seit die Firma Bucbee Mears zugemacht hat, ist er als arbeitssuchend registriert. Genommen hat ihn noch niemand. Die Hälfte der 160 Leute, die im Juni 2005 entlassen wurden, teilt sein Schicksal.
"Radeln lenkt mich von der Arbeitslosigkeit und der Einsamkeit ab" , sagt Armando Basile. Viel besitzt er nicht mehr. Das Auto hat er verkauft, das Telefon hat er abbestellt. Am 20. November muss er wieder zurück in Heitersheim sein und sich bei der Arbeitsagentur melden.

29.7.2006, BZ

 

Nachwuchsbiker des SV Kirchzarten siegen beim Kidscup und Tälercup

Kirchzarten (glü.) Die Kirchzartener Mountainbikeabteilung stellt seit dem Start der beiden regionalen Rennserien im Frühjahr immer wieder ihre Dominanz unter Beweis. Am vergangenen Sonntag fuhren in Hausach gleich fünf Fahrer(innen) zum Sieg und weitere vier Fahrer aufs Podium. Der Hausacher Kurs forderte von den Sportlern nicht nur eine gute Kondition, sondern auch ein hohes Maß an technischen Fahrkünsten ab. Die hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen um die 34 Grad erschwerten zudem den Wettkampf.

Beim Kidscup, der am Vormittag ausgetragen wurde, zeigte Jonas Rees in der männlichen U 11 nach einem perfekten Start seinem Saisonrivalen Niklas Sell das Hinterrad und blieb bis zum Ziel in Führung. Marvin Faller fuhr wieder ein starkes Rennen und konnte den beiden aufs Podium folgen. Die Topten komplettierte Julian Brachs mit Platz neun. In der weiblichen U 11 fuhr Tiara Schimmelpfennig auf Rang 5 und Ellena Ortholf auf Platz acht. Ab der Klasse U 13 war im Streckenverlauf ein eng gesteckter Technikparcour zu absolvieren. Tom Bölts (SVK) kam damit am besten zurecht und fuhr mit einem satten Vorsprung von 2:42 Minuten zu seinem 3. Sieg in der Serie. Hendrik Grobert (Walshut-Tiengen) behauptete sich wieder auf Platz 2 und Felix Müller (SVK) folgte ihm nach 2:52 Minuten auf Rang drei. Die Mädchenklasse U 13 entschied Topfavoritin Anika Buhl wieder einmal für sich. Rabea Boch (beide SVK) erreichte den 5. Rang. Matthias Zink (SVK) gewann die Schülerklasse U 15m ebenso souverän vor Julian Schelb (Münstertal) und Mike Bölts (SVK). Björn Meyer-Först (SVK) kam auf Platz 7 ebenfalls in die Topten. Beste Schülerin aus Kirchzarten war Laura Brachs auf Platz 4. Melanie Wiestler kam auf Rang 6 und Laura Schmied auf Platz 7.

Den Auftakt zum „Tälercup“ machten die U17-Fahrer. Hier gewann Fabian Strecker souverän vor Daniel Gottschall, beide SVK. Andreas Lorenz fuhr nach famoser Aufholjagd auf den 8. Platz, Johannes Wolf belegte den Rang 9. Nachdem die U17-Fahrer so gut „vorgelegt“ hatten, ging David Hoffmann in ein mit Nationalkader-Sportlern sehr gut besetztes U19-Rennen. David, der letzte Woche bei der Deutschen Nachwuchs-Meisterschaft die Norm für den Landeskader erfüllt hatte, fuhr ein gutes Rennen und kam auf Platz 8 ins Ziel.

Gerhard Lück am 27.7.2006 im www.dreisamtaeler.de

 

Benjamin Rudiger bleibt Deutscher Meister

Bei der Mountainbike-Nachwuchs-Meisterschaft in Steinbach a.W. unschlagbar

Kirchzarten (glü.) Mit einer überzeugenden Vorstellung sicherte sich der Kirchzartener Benjamin Rudiger vom Rothaus-Cube-Team jetzt in Steinbach a.W. seinen zweiten Deutschen Meistertitel auf dem Mountainbike in der U23-Klasse. Mit über einer Minute Vorsprung ließ er Steffen Thum aus Aalen auf dem zweiten Platz hinter sich. Und dem Mitfavoriten René Thann aus Suhl, der als Dritter ins Ziel kam, nahm Rudiger gar über drei Minuten ab. Erfreulich waren auch die Platzierungen der anderen Rothaus-Cube-Fahrer. Simon Scherzinger kam als Fünfter und Heiko Gutmann als Achter ins Ziel. Bei den Junioren überraschte Pascal Ketterer mit dem Vizemeistertitel. Nach den bisherigen Rennen der Saison war der Titelverteidiger Benjamin Rudiger nicht unbedingt als Favorit in den Frankenwald gefahren. So musste er z.B. beim Bundesligarennen in St. Märgen den Thüringer René Thann ziehen lassen. Doch das Trainingslager in Livigno in der Woche vor der DM hat den Sportsoldaten aus dem Dreisamtal wohl zum richtigen Zeitpunkt aufgebaut. Mit einer Attacke in der siebten von zehn Runden setzte sich Rudiger von Thum, nachdem Thann bereits früher zurück gefallen war, ab und jagte einem souveränen Sieg entgegen. Direkt nach der Siegerehrung fuhr der 22Jährige nach Ischgl, um dort am Montag in das seit Samstag laufende MTB-Etappenrennen „Transalp“ quer durch die Alpen einzusteigen. In wenigen Tagen wartet dann die Europameisterschaft auf den frisch gekürten Deutschen Meister. Angesichts der insgesamt guten Ergebnisse des Rothaus-Cube-Rennstalls bei diesen Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften zeigte sich Teamchef Patrik Faller hochzufrieden: „Das war ein Wunschergebnis, speziell auch für Benny. Als Mannschaft können wir echt zufrieden sein. Die Jungen sind stark gefahren.“

Während Benjamin Rudiger sich mit einem zweiten Platz am vorletzten Tag des Transalp-Challenge mit seinem Partner Tim Böhne verabschiedete - sie waren außerhalb der Wertung gefahren -, belegten André Rudiger und Frank Lehmann vom Rothaus-Cube-Team einen nie erwarteten dritten Gesamtplatz. Und in der Mixed-Wertung kamen Florian Ackermann und Stefanie Spieckermann auf einen hervorragenden achten Platz. Für alle Rothaus-Cube-Fahrer war der Transalp „Trainingslager“ für kommende schwere Rennen.

Gerhard Lück am 27.7.2006 im www.dreisamtaeler.de

 

 

Bike-Crossing-Route für Mountainbiker durch den Schwarzwald

Die Feriengebiete im Hotzenwald und am Hochrhein können voraussichtlich ab diesem Herbst von einer neuen Initiative der international betriebenen Schwarzwald-Vermarktung profitieren. Die Neuheit zielt auf Sporturlauber — genauer gesagt auf Mountainbike-Fans, für die in diesen Monaten die längste Bike-Crossing-Route Europas eingerichtet wird. Ein Teil des rund 500 Kilometer langen, in Pforzheim beginnenden und in Bad Säckingen endenden Fernweges führt durch die Gemeinden Görwihl, Herrisch ried und Rickenbach

Zeitgleich zur Erneuerung der Wegmarkierungen mit einem speziellen Logo soll ein für rund sechs Euro erhältliches Tour-Book erscheinen, das Kartenmaterial mit Streckenbeschreibungen enthält und in dem auf Übernachtungsmöglichkeiten und weitere Serviceleistungen hingewiesen wird. Koordinator des Mountainbike- Projektes ist die Freiburger Schwarzwald- Tourismus- GmbH. Die Details der Wegeplanung in zwei Naturparkgebieten werden in der Pforzheimer GmbH-Außenstelle bearbeitet. Wie deren Leiterin Heide Glasstetter auf Anfrage der Badischen Zeitung gestern mitteilte, werden in der jetzt beginnenden intensiven Umsetzungsphase Kontakte zu Gästehäusern und Hotels der Region aufgenommen, die für eine Projektbeteiligung in Frage kommen.
“Die im Tourbuch verzeichneten Unterkünfte sollten sichere Abstellmöglichkeiten für die meist teuren Räder bieten und auch über einen Trockenraum für nasse Kleider verfügen” , so die Projektbetreuerin. Von potenziellen Gastgebern erwünscht ist zudem die Kenntnis über nahe Radservicebetriebe, um bei Reparaturbedarf schnell reagieren zu können. Die logistische Vorplanung schließt zudem den Aufbau eines Gepäcktransfers und die Nutzung der satellitengesteuerten Navigationssysteme (GPS) ein. Angedacht sind ferner größere Events für die Streckenbenutzer. Dieser Ausbau einer Marktnische wird von den Tourist- Infos der Ruheforschergemeinden begrüßt. “Das passt zu unseren Angeboten speziell für den Radsport und macht die bestehenden Angebote hoffentlich bekannter” , berichtete Nicole Albiez von der Herrischrieder Tourist-Info. Für den Hotzenwald wurde bereits im vergangenen Jahr ein Pauschalangebot für Bikergruppen ab fünf Teilnehmern eingeführt. Es enthält geführte Touren, zwei Übernachtungen im Matrazenlager sowie ein “sattes Nudelessen” und die Vorteile der Gästekarte.

Gesamten Beitrag von Wolfgang Adam vom 31.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Schwarzwald Bike Crossing geplant

Das Schwarzwald Bike Crossing wird Mitte 2006 als 500 Kilometer langer beschilderter Long Distance Mountainbike-Trail zwischen Pforzheim mit Bad Säckingen umgesetzt. Der Trail führt also quer durch Nord- und Südschwarzwald und ist mit über 10000 Höhenmetern nicht gerade einfach. Da parallel dazu der Schwäbische Alb Crossing geplant ist, ergibt isch eines Tages eine super Bikerundtour von mehr als 800 km. Streckenverlauf des Bike Crossing werden sein:
Pforzheim – Neuhausen – Unterreichenbach - Schömberg-Langenbrand –
Bad Wildbad – Gernsbach-Kaltenbronn - Enzklösterle – Seewald-Besenfeld –
Baiersbronn – Freudenstadt-Kniebis – Bad Peterstal-Griesbach - Bad Rippoldsau-Schapbach – Oberwolfach – Wolfach –  Gutach - Lauterbach – Schramberg – Hornberg –
Triberg – Schonach – Schönwald – Simonswald –
St. Peter – Kirchzarten – Breitnau – Titisee-Neustadt – Feldberg –
Todtnau – Bernau – Todtmoos – Herrischried – Wehr – Bad Säckingen

E.K., 18.5.2006

 

Paradies für Mountainbiker bei Todtnau

In der Hochburg der Wanderer stecken die Mountainbiker ihr Revier ab. Sie nennen Wege Trails und lassen für einen Teller Spagetti den besten Schwarzwälder Schinken stehen. Ein halbes Jahrhundert lang schoben sich fast ausschließlich Gäste in Kniebundhosen auf die Liftsessel am Hasenhorn, dem Hausberg von Todtnau. Über den steilen Hängen baumelten jeden Sommer Wanderstiefel und rote Socken auf ihrem Weg zur Bergstation, der ganze Schwarzwald war unumstrittener Domäne der Wanderer. Heute schaukeln in den selben Sesseln Gestalten, die eher an American Football erinnern – geschützt mit Helmen, Handschuhen und Protektoren. Die Kleidung an Schlechtwettertagen überzogen mit einer Schlammschicht, Dreckspritzer im Gesicht. Ein Sessel hinter ihnen fährt das Bike mit. Liftwart Harry hievt eins nach dem anderen an den Haken, an die er lange Zeit höchstens Schlitten und Kinderwagen angehängt hat. Sein Kollege spritzt die zurückkommenden Sessel mit dem Dampfstrahler ab – könnte ja sein, es möchte doch noch der ein oder andere Besucher in Breitcord darauf Platz nehmen.
Jedes Wochenende außerhalb der Schneesaison trifft sich bei Todtnau, 30 Minuten von Freiburg, die Downhill-Szene. Die Wagemutigen kommen aus dem Ruhrpott, aus Belgien, Österreich und der Schweiz, um im Mountainbike-Funpark ins Tal zu rasen. Viele sind schneller wieder unten, als ihr eigener Liftsessel. Auf den 2,7 Kilometern und 370 Höhenmetern der Championship-Strecke sind 3,17 Minuten Rekord – durch Pfützen und Steilkurven, über Steine und Sprünge. Für alle schwierigen Passagen gibt es Umfahrungen, die die Downhiller ein wenig spöttisch Chicken-Runs nennen. Hobbyfahrer begnügen sich meist mit der etwas zahmeren Strecke, die sich 600 Meter mehr erlaubt für den Weg nach unten. Und wenn gar nichts geht, bleibt immer noch der Forstweg, doch da trifft man eigentlich nur Spaziergänger und mal einen Biker mit Platten. Außer den vielen Freizeitfahrern kommen immer auch ein paar der preisgekrönten Stars der Szene, etwa die verschiedenen Landesmeister aus der Nachbarschaft. Ob sie aus Ehrgeiz kommen oder nur aus Spaß – nicht zuletzt sind sie wegen Felix da, dem flippigen Macher des Funparks mit seiner knallgelben Sonnenbrille und dem chilligen Garagen-Laden, der so gar nicht ins typische Schwarzwaldbild mit Sahnetorte passen will.

Das Mountainbike setzt sich durch im Schwarzwald, der das größte zusammenhängende MTB-Wegenetz der Welt vorweisen kann. Angefangen hat alles 1995 mit der Mountainbike-WM in Kirchzarten. Zwar hinken die Biker den Wanderern zahlenmäßig noch hinterher, doch sie sind mindestens eine Generation jünger und den angestammten Schwarzwald-Nutzern geht allmählich der Nachwuchs aus. Die verwegenen Downhiller stellen unter den Mountainbikern noch die kleinste Gruppe, der Großteil fährt Cross-Country mit Tagestouren von 20 bis 50 Kilometern. Und da den Radlern der Sinn nach Kohlenhydraten steht, bieten die Hütten bereits Spaghetti an statt nur Speckvesper, und das teure Bike darf schon mal mit aufs Zimmer. Analog zum Westweg der Wanderer sollen Mountainbike-Touristen den Schwarzwald bald in Längsrichtung komplett durchfahren können – ein „Long-Distance-Mountainbike-Trail“ wird von Pforzheim bis an die Schweizer Grenze führen, mit 500 Kilometern und fast 10 000 Höhenmetern ein echter Angriff auf gemeine Radlerwaden. Geplant sind auch zwei Verbindungstouren zum „Schwäbische Alb Crossing“, so dass ein gigantischer MTB-Rundweg entstehen würde. Aber zuerst müssen hunderte von Forstämtern ihr Okay geben, denn laut Verordnung dürften Biker nur auf zwei Meter breiten Forstwegen unterwegs sein. Mit einer Route über solche Waldautobahnen wären die Cross-Country-Fahrer sicher nicht glücklich. Entsprechend verschiebt sich die Eröffnung des 500 Kilometer langen „Schwarzwald Bike Crossing“ seit zwei Jahren – in diesem Sommer soll es nun wirklich soweit sein. Auch wenn der genaue Termin noch nicht steht.

Bei Felix' Fun-Park redet kein Förster rein. Das Gelände ist gepachtet, Wege sind angelegt, Baumstämme gepolstert. Und die Gemeinde hat in eine moderne Doppelsessel-Liftanlage investiert – auch wenn sie dabei mehr an ihre neue Rodel-Achterbahn gedacht hat (die längste und steilste Ganzjahresbahn Deutschlands) als an Schlange stehende Downhill-Fahrer. Während sich die Hasenhorn-Besucher also im Coaster oder auf dem Bike ins Tal stürzen für den persönlichen Kick, werden nur 500 Meter von der Talstation entfernt auf dem Todtnauer Markt wie eh und je Seelen, Tannenhonig und Schwarzwälder Schinken verkauft – Trend hin oder her.

Alles vom 15.5.2006 der Pforzheimer Zeitung auf www.pz-news.de lesen

 

Rothaus-Cube-Team ist überall dabei

Lehmann gewinnt am Gardasee, Scherzinger und Knöpfle werden BaWü-Meister und Rudiger „trainiert“ in Wintherthur

St. Märgen (glü.) Eigentlich sollte am vergangenen Wochenende gar nicht viel los sein in St. Märgens Mountainbike-Szene. Doch dann trieb’s denn einen da, den anderen dorthin - mit Erfolg. Über 1.600 gemeldete Mountainbiker aus 25 Ländern stellten sich am Sonntag der Herausforderung des 13. Bike-Marathon Garda Trentino. Die Ronda Extrema, Länge 76 km mit 3000 HM, die Ronda Grande , 62 km lang und 1950 HM und die Ronda Piccola gehören nach wie vor zu den schönsten und anspruchvollsten Marathonstrecken der Welt. Sie fordern den Bikern alles ab. Rund 20 Kilometer Single-Trails, traumhafte Panoramen und technisch anspruchsvolle Downhill-Passagen zeichnen diesen Kultmarathon aus. Die Langstreckenspezialisten konnten sich noch während des Rennens für eine der drei Runden entscheiden. Dies tat nach 40 Kilometern der Rothaus-Cube-Fahrer Frank Lehmann, nahm seine Chance wahr und gewann die Mitteldistanz souverän in der Zeit von 2:47.53 Stunden. Auf dem 4. Platz in 3:04.14 Std. folgte ihm Matthias Bettinger. André Rudiger entschied sich für den Ronda Extrema und belegte mit der Zeit von 04:01.51 Std. im sehr stark besetzten Feld Rang 14. Der Sieg ging an den Franzosen Thomas Dietsch. Auch Stephanie Spiekermann fällte ihre Entscheidung für die 76 km und erreichte auf der teilweise mit Neuschnee bedeckten Strecke im ebenfalls gut besetzten Damenfeld Platz 14 in der Zeit von 5.22.10 Std..  Sabine Spitz  wurde Zweite hinter der Schweizerin Daniela Luis und distanzierte die Marathonspezialistin Alexandra Rostenstiel, die Dritte wurde.

Bei den Baden-Württembergischen Landesmeisterschaften in Gerstetten holten sich Simon Scherzinger und Sascha Knöpfle die Meistertitel. Im Rennen der Herren kam Simon Scherzinger auf den vierten Platz. Damit konnte er sich den U23-Titel sichern und seinen schärfsten Rivalen Wilko Rochow aus Schömberg hinter sich lassen. Im Rennen der Junioren fuhr Sascha Knöpfle vom Rothaus-Cube-Team ein beherztes Rennen, das er in der letzten Runde für sich entschied. Beim „Schlammrennen“ in Winterthur im Rahmen des Swisspowercups nutzte Benjamin Rudiger die Gelegenheit, seine Form für die kommenden Weltcups zu testen und kam in dem „Trainingsrennen“ auf einen guten 11. Platz. Sandra Weber stürzte und verletzte sich am Arm. Wegen Krankheit musste auch Adelheid Morath eine Straßenradrundfahrt in Tschechien leider aufgeben.

Gerhard Lück am 4.5.2006 im Dreisamtäler

 

Rothaus-Cube-Team präsentiert die Mannschaft 2006 auf der Messe „Bike-Aktiv“

Die „Profis“ vom Rothaus-Cube-Team bei der Präsentation durch Uwe Kroke (SWR3): Adelheid Morath, Frank Lehmann und Benjamin Rudiger (v.l.). Fotos: Gerhard Lück

St. Märgen (glü.) Das Team Rothaus-Cube präsentierte sich jetzt in Freiburg auf der Messe „Bike Aktiv“ der Öffentlichkeit. Die Schwärzwälder MTB-Equipe hat sich eine neue, leistungsfördernde Struktur gegeben. Das dreiköpfige Weltcup-Team mit Adelheid Morath, Benjamin Rudiger und Frank Lehmann bildet die Speerspitze. Neu im Juniorteam ist Agnes Naumann. 
Die Philosophie, die Teamchef Patrik Faller seit dem Beginn 2002 verfolgt, findet in der neuen Struktur noch deutlicher ihren Ausdruck. Die Nachwuchsförderung bleibt ein wichtiger Pfeiler. Im „Weltcup-Team“ wird der Weg in den Profisport beschritten. Hinzu kommt die Identität als Schwarzwälder Mountainbike-Team. Das deckt sich mit den Zielen des Hauptsponsors Rothaus. „Wir wollen da unser Geld ausgeben, wo wir zuhause sind“, sagt Christoph Ebers von der Verkaufsleitung der Brauerei Rothaus.

Die neue Struktur gliedert sich in drei Teile. „Wir haben eine Art Pyramide. Die Plattform bilden die fünf Junioren- und Jugendfahrer gemeinsam mit fünf U23-Sportlern als Rothaus-Cube-Juniorteams. Oben sind die drei Topsportler, die als Sportsoldaten unter professionellen Bedingungen arbeiten. Dazwischen ist die Marathon-Crew, vier Sportler, die berufstätig sind, aber ambitionierten Breitensport betreiben“, erläutert Faller das Gesamtgebilde. Eine Sonderrolle hat Bianca Knöpfle, die in erster Linie als Straßenfahrerin agiert, aber für einige Events zur Marathon-Truppe stoßen wird.
Das Weltcup-Team präsentierte sich in neuem Outfit und hat sich anspruchsvolle Ziele gesetzt. Bei allen sechs Weltcups 2006 wollen die Fahrer präsent sein. Der erste wichtige Termin ist bereits am 1. April beim Weltcup-Auftakt auf der Karibik-Insel Curacao. Die WM-Elfte Adelheid Morath (Freiburg) hat 2006 die neu geschaffene U23-WM für Damen in Neuseeland im Fokus. „Das ist für mich das wichtigste Rennen in diesem Jahr“, bekennt sie. Mit einer ähnlichen Leistung wie bei der WM in Livigno gehört Morath zu den Medaillenkandidatinnen.
U23-Meister Benjamin Rudiger (Freiburg) reiht „DM, EM, WM“ als wichtigste Daten aneinander. Als Langsamstarter in die Saison erwartet er seine Topform auch erst dann, wenn die Meisterschaften anstehen. Seinen Titel in der Nachwuchsklasse will er „unbedingt verteidigen“. Ob sich eine internationale Medaille realisieren lässt, hängt dann von der Tagesverfassung ab. Frank Lehmann (Olbersdorf) will 2006 häufiger in Marathon-Rennen an den Start gehen. Auf der Langdistanz fühlt er sich wohl und dort macht sich sein körperliches Problem mit einer hohen Krampfneigung nicht so stark bemerkbar.
Im zehnköpfigen Juniorteam findet sich auch Agnes Naumann, neu bei Rothaus-Cube. Die 19jährige Naumann lebt seit zwei Jahren in Freiburg in einer WG mit Adelheid Morath. Da war es fast logisch, dass die talentierte Hessin zum Team Rothaus-Cube wechselte. Sie ist eine der fünf Sportler aus dem Juniorteam, die in der U23-Kategorie zuhause sind. Die anderen Fünf gehören noch in die Junioren- und Jugendklasse.
Im Marathon-Team findet sich neben bekannten Gesichtern mit Steffi Spieckermann (Freiburg) auch ein neues Gesicht. Sie hat erst vor sechs Jahren mit dem Radsport begonnen und hat mit Talent und Trainingsfleiß bereits einige schöne Erfolge eingefahren. Unter anderem ein sechster Platz bei der TransAlp-Challenge. Und so sehen die Teams aus:

Weltcup-Team: Patrik Faller (Trainer und Team-Manager), Adelheid Morath, Frank Lehmann und Benjamin Rudiger.

Juniorteam: Kategorie U23: Florian Ackermann, Simon Scherzinger, Agnes Naumann, Sandra Weber und Heiko Gutmann. Kategorie Junioren und Jugend: Klaus Ketterer (Trainer), Sascha Knöpfle, Pascal Ketterer, Norman Schlegel, Martin Knöpfle (Jgd.) und Simon Stiebjahn (Jgd.).

Marathon-Team: Chris Bittorf (Team-Managerin), Werner Wagner (Berater), Stefanie Spieckermann, Bianca Knöpfle, Andre Rudiger und Matthias Bettinger.Weitere Informationen zu den Sportlern und den Terminkalender finden Sie auf www.rothaus-cube.de.

>Gerhard Lück am 23.3.2006 im www.dreisamtaeler.de

 

Freiburger Liegeradgruppe - entspannt zurücklehnen

Wenn Michaela Lüther losradeln will, lehnt sie sich erstmal bequem zurück. Dann legt sie die Beine hoch und fängt an zu treten. Das sieht gemütlich aus. Aber die Liegeradfahrer können auch richtig rasen: „Unsere Rennräder sind schneller als die herkömmlichen“, sagt Michaela Lüther. Ihr Liegerad gehört allerdings nicht dazu. Es ist ein „Oldtimer“, 18 Jahre alt und ziemlich schwer. Und ganz besonders praktisch, weil ein Dach vor Regen schützt. Das ist ideal für Einkaufstouren – und die macht sie immer mit dem Rad. Unpraktisch sind die Liegeräder höchstens, weil sie mehr Platz als andere brauchen. Auf den Wegen im Stadtgarten passen die Liegeradler gerade noch zu viert nebeneinander. Beim Wenden braucht jeder den ganzen Weg für sich. Claus Pagel fängt vorsichtig an, dann kommen Michaela Lüther, Eberhard Mayer und Uwe Kramm – immer einer nach dem anderen. Aber der Stadtgarten ist für sie nicht mehr als ein Treffpunkt. Ihre Touren gehen ganz woanders hin, Richtung Kaiserstuhl oder in die sonstige Umgebung, und sie können ruhig ein paar Stunden dauern. Solche Touren würde Eberhard Mayer auf keinem herkömmlichen Rad mehr machen wollen: „Spätestens ab 100 Kilometern wird das viel zu unbequem – da fangen die Handgelenke, die Sitzfläche und der Nacken an zu schmerzen.“ Das war für ihn Grund genug, aufs Liegerad umzusteigen.

Den anderen ging’s ähnlich: „Das Gewicht beim ,normalen’ Radfahren liegt viel zu stark auf den Schultern“, sagt Michaela Lüther. Ihre Schultern und der Nacken waren da immer verspannt. Wenn sie mit dem Liegerad unterwegs ist, hat sie diese Probleme nicht. Darum hat sie ihr altes Rad ganz gegen ihr Liegerad eingetauscht und radelt auch auf kurzen Wegen nur noch im Liegen. Und egal ob im Alltag oder auf Tour: Sie sind alle ständig unterwegs. „Wir sind Vielfahrer“, sagt Claus Pagel, „darum ist uns der Komfort wichtig“. Über technische Details unterhalten sie sich bei ihren Stammtischen einmal im Monat. Aber längst nicht nur: Alle möglichen anderen Themen gehören genauso dazu. Wie viele von ihnen es in Freiburg gibt, weiß niemand so genau. „40 oder 50“, schätzt Eberhard Mayer. Aber eines sei sicher: „Wir werden mehr.“ Etwas völlig Neues sind Liegeradler in Freiburg natürlich nicht. „Früher gab’s hier viele Selbstbauer“, sagt Michaela Lüther. Die sind selten geworden und das „Bastel-Image“ aus den 70ern ist nicht mehr aktuell, bilanziert Claus Pagel. Längst werden Liegeräder in ähnlicher Auswahl wie herkömmliche Fahrräder angeboten, bis auf einen entscheidenden Unterschied: „Einfache Kaufhausräder, billige Massenware gibt es nicht.“ Liegeräder sind teuer: Ein gutes Tourenrad kostet 2000 Euro. Einfachere Gebrauchte gibt’s aber auch für rund 400 Euro. Und mittlerweile müssen sich Liegerad-Fans nicht mehr außerhalb Freiburgs umschauen: Der Fahrradladen „Radieschen“ im Stadtteil Vauban zum Beispiel hat sich auf sie eingestellt.
BZ vom 7.10.2005

www.freiburger-liegeradgruppe.de , c/o Michaela Lüther, Tel 0761/709233

 


Neun ukrainische Jugendliche per Rad nach Freiburg - Umweltschutz

3600 Kilometer von der Freiburger Partnerstadt Lviv (Lemberg) bis zur französischen Atlantikküste legen neun ukrainische Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren innerhalb von zwei Monaten per Rad zurück. Zweck des Transeuropa-Tripps: Die drei Mädchen und sechs Jungen wollen auf die starke Umweltbelastung in ihrer Heimatstadt Sosnivka im Kreis Lviv aufmerksam machen und für Unterstützung werben.

Tausende von Kindern leiden dort aufgrund des durch Fluor- und Kerosineinleitungen während der Sowjetära noch immer stark verseuchten Grundwassers an Zahnschmelz- und Knochenschwund (Hypoplasie und Osteoporose). Auch die Zahl der an Schilddrüsenkrebs erkrankten Kinder und älteren Menschen nimmt bedenklich zu.

Auf ihrer Station in Freiburg wurden die Jugendlichen, die von sieben Erwachsenen – darunter zwei Ärzte – und einem Verpflegungsfahrzeug begleitet werden, am vergangenen Dienstagabend im Rathaus von einem Vertreter der Stadt sowie den Vorsitzenden der regionalen Lions-Clubs und der Renate-Merkle-Stiftung empfangen. Letztere fördert seit Jahren die öffentliche Gesundheitsfürsorge in der Westukraine, während die Lions Clubs in Form von Kost und Logis die aktuelle Tour ermöglichen.

Zudem sponsern die Freiburger Lions das Fahrradwerkstatt-Projekt für Roma-Jugendliche der Reinhold-Schneider-Schule, das die nach 1745 zurückgelegten Kilometern arg beanspruchten Räder reparierte. Bis zum 26. August 2005 der geplanten Ankunft in Guérande, werden Ross und Reiter auf ihrem Parcours durch Luxemburg, Belgien, Niederlande und Frankreich noch einmal so viele Meilen zurücklegen.
BZ vom 29.7.2005

Infos: Renate-Merkle-Stiftung, 07665/ 42080; Alfred Speth (Lions Club), 0761 31828;
www.merkle-stiftung.de
 

www.enfants-de-sosnivka.com

  

 

Mountainbike-Bundesligarennen in St. Märgen am 17.7.2005

Lädiert holt sich Stefan Sahm den Sieg beim  / Die Freiburger Studentin Nina Göhl hat bei den Frauen die Nase vorn

Als Stefan Sahm vom Giant-Team gestern beim Mountainbike-Bundesligarennen in St. Märgen durchs Ziel fuhr, hielt er sich nicht lange mit Siegergesten auf. Wichtiger war ihm was anderes: Er zeigte auf seinen dick bandagierten Ellbogen und sagte wenig später: „Ich hatte nach meinem Sturz vom Vortag heute einfach eine Mordswut im Bauch.“

Manchmal trennen Glück und Unglück im Sport nur wenige Stunden. Am Vorabend hatte Sahm am „Short Race“ in St. Märgen teilgenommen. Beim zweiten Wertungssprint war er mit einem Holländer bei Tempo 40 aneinander geraten und anschließend im hohen Bogen durch die Luft geflogen. Ellbogen und Knie hatten dabei Schaden genommen, seine Motivation für das gestrige Bundesligarennen nicht. Ganz im Gegenteil. „Der Sturz hat mich motiviert“, sagte er, und auch als der Holländer Bas Peters in der Schlussphase zu ihm an der Spitze aufgeschlossen hatte, war sich Sahm dennoch „sicher, heute zu gewinnen“. Seite an Seite stürzten sie sich ins Steinbachtal und am finalen Anstieg wartete Sahm bis zuletzt mit seinem Angriff, den Peters nicht mehr parieren konnte. „Die Aufholjagd hat mich zu viel Kraft gekostet“, vermutete der 28-jährige aus Heel. Für Sahm war es der erste Sieg in einem internationalen Mountainbikerennen, die Führung in der Bundesliga-Gesamtwertung hat er damit weiter inne.

Dritter wurde Sahms Teamkollege Jochen Käß – sie repräsentieren seit Jahren die zweite Garde in Deutschland. Hinter den Fumic-Bürdern Lado und Manuel. Die hatte Reinhard Rüffer, Vorsitzender des RSV Bike-Arge St. Märgen, noch am Morgen zum Rennen in den Schwarzwald locken wollen, die Aktion scheiterte jedoch an den Forderungen der Beiden. „Unbezahlbar“, raunzte Rüffer. Den Rennbeginn hatte auch der Freiburger Moritz Milatz (Merida) in auffallender Weise mitgestaltet und behauptete zunächst den zweiten Rang. „Anfangs habe ich mich super gefühlt, aber dann bin ich eingebrochen“, sagte er . Tribut an seinen Marathonsieg vor einer Woche beim Weltcup in Österreich? „Weiß ich nicht“, sagt Milatz, „aber dass die Federgabel mitten im Rennen den Geist aufgibt, war nicht besonders hilfreich.“ Dennoch erreichte der 23-jährige Neuprofi mit Rang fünf sein bisher bestes Bundesliga-Resultat in St. Märgen.

Ein Kollege der schreibenden Zunft hatte zuvor schon gewarnt: Ivonne Kraft (Team Fuji) sei bekannt für ihre ausschweifenden Wettkampfgeschichten und als klar war, dass sie hinter Nina Göhl (Merida) den zweiten Rang im Frauenrennen belegen sollte, war auch klar gewesen, dass es wieder einiges zu erzählen geben würde. „Ich bin viel zu schnell losgefahren“, quoll es aus der WM-Vierten von 2003 heraus, „aber ich bin ja auch im Jetlag und da realisiert man nicht immer so genau, was man da gerade macht“. Drei Wochen war Kraft zuvor in der Welt unterwegs gewesen, hatte Weltcuprennen in Kanada (10.), Brasilien (3.) und USA (8.) bestritten und fand sich nun im Schwarzwald wieder. Und in Redelaune. In Brasilien hätten sie ihr die Radschuhe geklaut, die neuen scheuern noch und als alle schon dachten, die Geschichte sei zu Ende, schrie sie auf einmal so laut sie konnte: „Feueralarm, ich habe heiße Fußsohlen.“

Die kräftige Frau Kraft hatte forsch begonnen, ein Strohfeuer, wie sich alsbald zeigte. Nina Göhl schloss zu ihr auf, Wucht duellierte sich einen Augenblick mit Eleganz. Die Medizinstudentin aus Freiburg hatte zuletzt für Klausuren gebüffelt, war drei Wochen keine Rennen mehr gefahren und der Körper dankte es ihr nun mit Frische. Leicht im Tritt enteilte Göhl den anderen, Kraft und Adelheid Morath (Rothaus-Cube) behaupteten die Plätz dahinter. „Freiburg ist einfach die Stadt, in der man Studium und den Mountainbikesport am besten verbinden kann“, sagte Göhl. ....
Alles von Jürgen Ruoff vom 18.7.2005 auf www.bzol.de

  

 

Sandra Weber aus Freiburg gewinnt bei MTB-Juniorinnen

"Unglaublich“: Gerhard Strittmatter, zu Beginn der achtziger Jahre Weltmeister mit dem deutschen Bahn-Vierer, kommt am Sonntag aus dem Staunen nicht mehr heraus. Obwohl selbst ein passabler Mountainbiker, nötigt ihm die Leistung der MTB-Rennfahrer, die beim Bundesliga-Rennen in St. Märgen auf einem ebenso attraktiven wie mörderischen Kurs in die Pedale traten, höchsten Respekt ab.

„Unglaublich“, das ist an diesem glutheißen Sonntag vor allem die Vorstellung von Sandra Weber. Die 17-jährige Mountainbikerin des Teams Rothaus-Cube ist durchaus vergleichbar mit dem Berliner Jens Voigt. Weil sie voller Angriffslust steckt, immer mächtigen Druck aufs Pedal bringt und herzerfrischend unbekümmert ist. „Rennmäusle“ haben sie ihre Teamkollegen genannt - ein Spitzname, den die Elftklässlerin des Freiburger Max-Weber-Wirtschaftsgymnasiums „nicht wirklich“ mag. Vielleicht auch nicht den Vergleich mit Jens Voigt, weil sie doch so unerbittlich gegen sich selbst sein kann, wie es einst Udo Bölts war, den Telekome-Teamchef Walter Godefroot so charaktertisierte: „Der Udo geht nie kapütt“.

Unkaputtbar - das ist auch Sandra Weber in St. Märgen - wider alle Erkenntnisse der Sportmedizin. Nach zwei unerhört kraftzehrenden Trainingswochen mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft in und um Kirchzarten hätte sie normalerweise vor lauter Müdigkeit kaum laufen, geschweige denn Rad fahren können/sollen. Täglich vier bis sechs Stunden auf dem Mountainbike, dazu noch, um den Körper völlig auszupowern, Krafttraining hat sie vor dem Gastspiel in der Heimat in den Beinen.

„Platt wie eine Briefmarke“ so Trainer Patrik Faller, müsste Sandra W. auf dem Weg zur Europameisterschaft beim Zwischenziel in St. Märgen sein. Normal wäre eine Platzierung unter ferner fuhren. Doch was ist für ein unglaubliches Talent schon normal. Obwohl im Feld der Juniorinnen mit einer Minute Rückstand auf die Frauen-Hauptklassse ins Rennen gestartet, fährt Sandra Weber vom Start weg so, als reite sie kein mit 24-Gängen ausgestattetes MTB sondern ein Moped. Nach einer Runde hat sie zu Deutschlands besten Frauen aufgeschlossen, in der zweiten von sechs Umkreisungen überholt sie Bianca Knöpfle aus Hubertshofen, vor zwei Jahren immerhin Zeitfahrtweltmeisterin auf der Straße, und liegt in der Frauenwertung auf Rang fünf.
....
Unglaubliches Pech hat am Sonntag um kurz vor zwölf Markus Diller. Im Rennen der Junioren U 19 liegt der 18-Jährige aus Struth-Helmershof 500 Meter vor dem Ziel mit 40 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz in Führung. Ungefährdet. Scheinbar uneinholbar. Da platzt, am Fuß der Himmelsleiter des Mühlenwegs, der Hinterreifen mit sattem „Plopp“.
Absteigen, Reifen flicken? Möglich, wenn man zwei, drei Minuten Zeit hat. Und wenn man gewinnen will? Diller überlegt keine Sekunde, steigt vom Rad und schiebt sein Bike. Keuchend, schwitzend, rennt er bergauf, das MTB am langen Arm vor sich her über die Grasnarbe wuchtend. Er kämpft und japst. Fürs Fluchen hat er keine Luft. Alle Kraft legt er in seinen Bergsprint - und kämpft einen aussichtslosen Kampf. Kurz vor dem Ziel wird er eingefangen, überholt. Und während Diller nur Vierter wird und sein Unglück kaum fassen kann, freut sich der Tscheche Ales Broz über einen geschenkten Sieg. Unglaubliches ist in St. Märgen die Norm. Nicht nur an diesem Sonntag.
Alles von
Johannes Bachmann bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Bike-Parcours in Breitnau mit selbstgebauter Holzbrücke

"Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht", erinnert sich Emil Ruf an die Anfänge der Rad-Abteilung der Ski-Zunft Breitnau. Um den vielen jungen Ausdauersportlern auch in schneelosen Zeiten eine gute Trainings- und Wettkampfalternative bieten zu können, erfolgte der zielgerichtete Einstieg in die Zweirad-Szene. Seither machen die Wintersportler auch auf zwei Rädern eine gute Figur - dies auch dank des fast ausschließlich in Eigenarbeit errichteten Bike-Parcours beim Fun-Park.

"Es genügt nicht, einfach viele Kilometer zu strampeln, um dann an einem der Kids-Cup-Rennen teilzunehmen. Dort sind vor allem technisch anspruchsvolle Strecken zu absolvieren. Das verlangt üben, üben," weiß Ruf. Unterhalb des Fun-Parks bot sich ein entsprechendes Gelände an. Zunächst musste das Unterholz und Gebüsch aufgeräumt und gehäckselt werden. Mit einigen Fuhren Aushubmaterial wurde eine 650 Meter lange Strecke angelegt. Es folgte der Einbau einer mit Bändern abgesteckten Übungsrunde mit engen Zick-Zack-Kurven, wobei es mal abwärts mal aufwärts über Wurzeln, Steine und um Bäume herum geht. Zudem wurden treppenartige Hindernisse aus Holzpaletten und aus unterschiedlich dicken Baumstümpfen, eine fünf Meter lange und nur 15 Zentimeter breite Balken-Brücke mit Anfahrrampe sowie einige "Buckel" angelegt.

Die öffentliche Anlage hat auch schon das Interesse vieler Radler aus den Nachbarorten geweckt und wird eifrig benutzt. Das jüngst fertig gestellte Highlight des technischen anspruchsvollen Parcours ist aber eine 2,80 Meter hohe und vier Meter lange Brücke. Baggerfahrer Hansjörg Ruf hat Erdwälle geschaffen, die Kommune Bäume gespendet. Philipp Faller vom Gemeindebauhof, August Simon, Armin Hensler sowie viele weitere freiwillige Helfer waren im Einsatz, um die Idee von Emil Ruf und Bernhard Wursthorn zum "Nulltarif" umzusetzen.

Die Rad-Jugend ist gleichermaßen begeistert von der Initiative der vielen ehrenamtlichen Helfer sowie dem neuen Hindernis, das einigen Mut und technisches Können abverlangt. Nach einer kurzen Steilabfahrt führt die Route hoch auf die Brücke und von dort in einem Kreisel mit Steilkurve abwärts zur Unterführung. Die Abteilungsleiter Hubert Hog und Bernhard Wursthorn sowie die Trainer Walter Gutmann und Emil Ruf nutzen den Parcours gerne, machen aber mit den 17 Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 15 Jahre in drei Leistungsgruppen auch kilometerlange Ausfahrten. Ruf: "Es ist wichtig, den Kindern die Freude an der Bewegung zu erhalten."
Ganzen Text vom 25.9.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

2400 km radeln von Simonswald nach Santiago de Compostela

SIMONSWALD. Franz Winterhalter aus Simonswald machte einen lange gehegten Wunsch wahr und radelte von Simonswald entlang des Pilgerweges nach Santiago de Compostela. Schon während seiner ersten Tour vor sechs Jahren, bei der er zunächst 500 Kilometer zu Fuß und anschließend 2000 Kilometer mit seinem Fahrrad zurücklegte, faszinierte es den 68-jährigen Rentner, diesen Weg noch einmal gänzlich mit dem Rad zu fahren.

Zur intensiven Vorbereitung suchte er die Badische Jakobusgesellschaft in Breisach auf und ließ sich einen Pilgerausweis ausstellen. Von seinem Pilgerfreund Karl Uhl aus Elzach erhielt der Simonswälder weitere Informationen und gute Ratschläge, vor allem auch Glück und Segen mit auf den Weg. Den ersten Stempel drückte Pfarrer Michael Spath in das neue Pilgerbuch. Doch vor dem Start galt es die Ausrüstung zusammen zustellen, das Reisegepäck zu richten und das Fahrrad zu rüsten, bis schließlich 18 Kilo in den Radtaschen rutschfest und wasserdicht verpackt waren. Rad plus Gepäck brachten nahezu 35 Kilo auf die Waage.

Am 14. Mai um 12 Uhr startete Winterhalter in Simonswald ganz ohne Zeitdruck, Konkurrenten und sportliche Helfer. Vor ihm lagen rund 2400 Kilometer sowie 24 000 Höhenmeter, für die er 29 Tage eingeplant hatte. Die erste Etappe war lediglich 40 Kilometer lang, gut zum Einrollen, bevor der Anstieg in die Vogesen begann. Bei Sasbach überquerte Winterhalter den Rhein, radelte im Elsass durch das malerische Kaysersberg, Orbey und übernachtete auf einer Ferme.

Anderntags rief der 1144 Meter hohe Col de Calvair, der ihn auch mal zum Absteigen zwang. Der Lohn des steilen Aufstiegs waren schöne Ausblicke auf die Vogesengipfel und die Abfahrt auf der Route des Cretes Richtung La Bresse, Le Thillot, entlang der jungen Mosel, nach Remiremont, wo das Quartier bezogen wurde. Übernachtet hat der radelnde Pilger in Gasthäusern, Fermen, Privatpensionen sowie Pilgerherbergen und dabei viele freundschaftliche Kontakte geknüpft. Die Reservierungen waren immer kurzfristig telefonisch erfolgreich. Abends trug Winterhalter die zurückgelegten Entfernungen, Stationen und Erlebnisse in sein Tagebuch ein. So steht zu lesen: "Heute 93 Kilometer mit 841 Höhenmetern in herrlicher Landschaft gefahren. Bei einer Rast mit einem Einheimischen geplaudert, dabei das Wörterbuch liegen gelassen. Der hilfsbereite Franzose fuhr mir nach und brachte mir das Buch".

Auf seiner Tour vorbei an grünen Weiden, durch stille Wälder, war täglich der Ruf des Kuckucks zu hören. Nach elf Tagen zeigte der Tacho bereits 653 Kilometer und 6500 Höhenmeter. Auf der Fahrt durch das Massif Central nach Le Puyen Velay stieg das Quecksilber auf fast 40 Grad, was den 68-Jährigen auf den steilen Ansteigen ins Schwitzen brachte. Erholsame Abwechslung war die Begegnung mit deutschen Pilgerinnen, die zu Fuß unterwegs waren. Anderntags waren die morgendlichen Temperaturen frisch und heftiger Wind bremste den Radfahrer so sehr, dass er für zehn Kilometer eineinhalb Stunden benötigte. Erfreulich für ihn war, dass er auf der gesamten Strecke nicht nass wurde und keinen Platten hatte.

Nach Ankunft wurde im Quartier stets die Wäsche gewaschen und die Route für den anderen Tag geplant. Dann war meist auch etwas Zeit, die Ortschaften zu besichtigen und auch die französische Küche kennen zu lernen. Lediglich zwei Ruhetage gönnte sich der Rentner, an denen er zum Ausgleich auf kleinen Wanderungen die Gegend erkundete. Besonders reizvoll und abwechslungsreich war die Fahrt durch das Tal des Lot, wo es durch entlegene Ortschaften auf und ab ging. Nach 22 Tagen war schließlich St. Jean-de-Port, das letzte Städtchen vor der spanischen Grenze erreicht.
Bei Kilometerstand 1579 lagen noch 800 Kilometer vor dem rüstigen Pilger. Spanien empfing ihn gleich mit einem zwölf Kilometer langen Anstieg, hinauf zum Pass Ibeneta, 1057 Meter, dann führte der Weg zum bekannten Augustinerkloster Roncesvalles. Das Tagesziel Puente la Reina war nach 100 Kilometer und 7,5 Stunden erreicht. Die Etappe war mit 1550 Höhenmeter bei 29 Grad Hitze heftig und schweißtreibend.

Den Schlafsaal in einer Pilgerherberge teilte Winterhalter mit 20 Pilgern. Nach kargem Frühstück rief der Radsattel bereits gegen 7 Uhr bei angenehmen 15 Grad. Einen besseren Belag hatten die spanischen Straßen, wo allerdings der Autoverkehr eine größere Belastung war. Mittags herrschten über 40 Grad, was den Wasservorrat schrumpfen ließ. Dennoch schaffte der Pilger 86 Kilometer und 1508 Höhenmeter. Bei freundlichen Begegnungen mit der Bevölkerung kamen Erinnerungen an seine Tour von 1998 auf, Wirtsleute erkannten den radelten Simonswälder wieder.

Nun gab es leere Straßen, die durch das baumlose Land in öder Landschaft zu verstreuten Dörfern führten. Auffallend waren große Storchennester auf den Kirchtürmen. Hügelig, aber landschaftlich reizvoll war die Fahrt durch große Rebflächen, Viehweiden und Wälder nach Sarria, der vorletzten Etappe. Von Azua bis nach Santiago de Compostela waren es nur noch 42 Kilometer, die der Radpilger gemütlich zurücklegen konnte. Am Sonntag, 13. Juni, gegen 10 Uhr, erreichte Winterhalter sein Ziel. Nach drei Tagen erholsamen Aufenthalts schickte der Simonswälder sein Rad per Spedition nach Hause und trat die 30-stündige Rückfahrt mit dem Bus an.
Horst Dauenhauer am 24.7.2004 auf www.bzol.de

  

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 20.01.07