Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


 Zell -
Stadt im Wiesental zwischen Schopfheim und Schönau
 

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Stadt Zell mit Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen

Blick nach Nordwesten in Zell im Wiesental am 1.4.2005

 

Orientierung - Zell im Wiesental

Zel liegt im Wiesental zwischen den Städten Schopfheim (im Süden) und Schönau (im Norden). In die Stadt Zell wurden 1974 folgende zuvor selbständige Gemeinden als Ortsteile eingemeindet:
Adelsberg mit Blauen, Hochblauen,

Atzenbach,
Gresgen,

Mambach,
Pfaffenberg mit Käsern und Helblingsmatt
Riedichen

Touristisch gehört zum Zeller Bergland auch noch die Gemeinde Häg-Erhsberg dazu.

Markgräflerland mit Wiesental und Raum Basel

Zell im Wiesental



 

 
Zell mit der Hohen Möhr (935 m)
und dem
Zeller Blauen (1077 m)

Tourismus: www.adelsberg.zeller-bergland.de 
Gemeinde: www.stadt-zell.de


 

Fotos

Blick vom Hirschbühl nach Süden auf Zell im Wiesental am 13.6.2006 Tele-Blick vom Stübenwasen nach Süden übers Hasenhorn zur Hohen Möhr am 12.9.2009 Blick  nach Nordosten auf Adelsberg am 29.4.2010
Blick vom Hirschbühl bei Adelsberg nach Süden auf Zell im Wiesental am 13.6.2006
 
Tele-Blick vom Stübenwasen nach Süden übers Hasenhorn zur Hohen Möhr am 12.9.2009
 
Blick nach Osten auf Zell - von Adelsberg kommend - am 29.4.2010
Blick  nach Osten auf Zell und die Hohe Möhr am 29.4.2010 Blick  nach Osten auf Zell am 29.4.2010
 
Blick  nach Norden auf Zell am 29.4.2010
- Wäsche in der Sonne
Blick  nach Norden auf Zell am 16.4.2011 Blick  nach Westen auf die Wiese in Zell am 16.4.2011 Wiese bei Mambach am 16.4.2011
 

 

Zeller Bergland

Das Zeller Bergland mit dem Zentrum Zell im Wiesental, den Teilorten Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg, Riedichen und der Gemeinde Häg-Ehrsberg, bietet als fast nebelfreie Landschaft viele Aussichtspunkte.

Zeller Bergland Tourismus e.V.
Schopfheimer Strasse 3, 79669 Zell im Wiesental, Tel 07625/13315
Montag - Freitag  9.00-12.00 Uhr, Nachmittags geschlossen
Bereitschaftsdienst Gästevermittung: 07625 / 924092
www.zeller-bergland.de
eMail info@zeller-bergland.de

Mehr zu Häg-Ehrsberg >Haeg-Ehrsberg

 

Hohe Möhr

Blick vom Sträßchen Hausen - Gresgen nach Osten zur Hohen Möhr am 21.2.2010 - rechts Gersbacher Höhe Gersbach am 21.2.2010 Blick vom Bergkopf über Gersbach am 21.2.2010 nach Westen zur Hohen Möhr
Blick vom Sträßchen Hausen - Gresgen nach Osten zur Hohen Möhr am 21.2.2010 - rechts Gersbacher Höhe Gersbach am 21.2.2010
 Blick nach Westen über Schlechtbach zur Hohen Möhr
Blick vom Bergkopf über Gersbach am 21.2.2010 nach Westen zur Hohen Möhr
Belchen-Gipfel am 5.1.2011: Blick nach Süden zur Hohen Möhr    
Belchen-Gipfel am 5.1.2011: Blick nach Süden zur Hohen Möhr    

 

Germanenfest in Mambach 6.-8.8.2010

Germanenfest im Wiesental: Mit Lagerfeuer, traditionellem Handwerk und Wettkämpfen für Groß und Klein lädt der Verein Germane Mambach zur Alltagsflucht. Heute, Freitag, wird ab 20 Uhr drei Tage lang gegrillt, gekämpft und gespielt. Hunderte von Helfern schufteten seit mehreren Monaten, um das Germanendorf auf dem Eichebrändle zu errichten. Schließlich bietet die Stammessiedlung ganz besondere Attraktionen: ein Metbrunnen wartet auf durstige Besucher und die Kulturhütte feiert große Eröffnung. Höhepunkt der Veranstaltung sind die Wettkämpfe am Samstagabend. Wer glaubt, in den Disziplinen Baumstumpfziehen, Knochenstemmen oder Sackschlagen einen bedeutenden Sieg erringen zu können, sollte sich gegen 19 Uhr auf dem Gelände einfinden. Aber keine Angst: Vorsichtige Beobachter sind bei den alten Germanen ebenso willkommen wie die Teilnehmer selbst. Auch kulinarisch sind die Vorfahren Vorbild: selbstgebrautes Bier, frisches Stockbrot und ein Spanferkel, das über dem Feuer brutzelt. Zu viel des Guten? Für Neuzeitlinge ist auch gesorgt: Grillwurst, Kuchen und frische Waffeln versorgen die ganze Familie.
6.8.2010,
Germane Mambach
Germanenfest, Zell im Wiesental, Ortsteil Mambach, Eichebrändle, Fr, 6. Aug., 20 Uhr, Sa, 7. Aug., 18 Uhr, So, 8. Aug., 11 Uhr;

 

 

Kalvarienbergkapelle hat feuchte Wände - Geldgeber gesucht

Gotteshaus mit Aussicht braucht irdische Hilfe / Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen Zells: Die im Jahr 1889 erbaute Kalvarienbergkapelle thront auf einem Felsvorsprung des Möhrenbergs hoch über der Stadt. Wo sie steht, bietet sich ein himmlischer Ausblick bis zur Liebeck, in die Schönauer Straße und über das Webi-Areal. Doch das schmucke, gelb-weiß verputzte "Kapelleli" bräuchte dringend Hilfe: Es ist zu feucht im kleinen Gotteshaus.

Eine Ziegenmama mit Zicklein hat es sich an diesem herrlichen Spätsommertag gemütlich gemacht auf den Treppenstufen zum Haupteingang der Kalvarienbergkapelle. Sie schaut den Besucher misstrauisch an, mag sich nicht vertreiben lassen vom sonnenüberfluteten Eingang. Drinnen herrscht angenehme Kühle. Der Blick fällt durch die schönen Kirchenfenster hinaus ins Freie und auf die Muttergottes, den toten Sohn in den Armen haltend. Die Kapelle ist menschenleer, ein Platz zum Insichgehen und der Begegnung mit Gott. Wer sich in der Kalvarienkapelle noch ein wenig genauer umschaut, wird ent decken, dass sie — fast 20 Jahre nach ihrer letzten Renovierung — wieder einmal irdische Hilfe gut gebrauchen könnte. An den Innenwänden des Chorraums zeigen grüne Streifen unverkennbar Feuchtigkeit an, die einfach nicht abziehen will und das Gebäude auf Dauer nachhaltig schädigen könnte. Noch wird diskutiert, ob das Dach ausgetauscht gehört oder ob es reicht, den Putz zu entfernen und das Mauerwerk austrocknen zu lassen. Der Zeller Pfarrgemeinderat hat einen Architekten der Erzdiözese Freiburg gebeten, sich die Schäden anzuschauen und Vorschläge für eine Verbesserung der Situation zu machen. Kommende Woche soll das weitere Vorgehen beraten werden. "Das wird eine größere Sache" , weiß Zells katholischer Pfarrer Franz Leppert aber schon jetzt. Und spricht von geschätzten Kosten von 70- bis 80 000 Euro, die der Fridolins-Gemeinde für die Trockenlegung der Kalvarienbergkapelle ins Haus stehen. Bei solchen Summen ist es gut, wenn man frühzeitig Verbündete und Geldgeber sucht. Der Pfarrer weiß um die leeren Kassen der Stadt und findet dennoch, dass sie ins Boot gehört: "Das ist doch schließlich Zells Wahrzeichen" . Es wird sich weisen, ob der kommende Städti sche Haushalt einen Posten bereithält, das Wahrzeichen wieder in Schuss zu bringen. Zusätzlich wünscht sich Pfarrer Leppert, dass auch die Zeller — nicht nur der katholische Teil — bereit sind, für die Restauration des Schmuckstücks mehr oder weniger tief in den Klingelbeutel zu greifen: "Wir sind dringend auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen." Auf den treuesten Verbündeten der jüngsten Renovierung von 1986 kann Pfarrer Leppert indes nur noch bedingt hoffen. Mit einem Einsatz von rund 1000 Arbeitsstunden hat die Kolpingsfamilie kurz vor dem 100-Jahr-Geburtstagsfest von 1989 die Kalvarienbergkapelle schon einmal kräftig modernisiert. Mit 30 Mann wurde beim Gotteshaus eine neue Drainage verlegt. Das Kolping-Team sorgte für den neuen Verputz, mit dem der Originalzustand aus der Erbauungszeit wiederhergestellt wurde, verkaufte "Bausteine" für rund 10 000 Mark — und alles für Gottes Lohn. Heute, so Vorsitzender Heinz-Dieter Sütterlin, sei seine Truppe zu solch einem Einsatz leider nicht mehr in der Lage. Mit nur noch sechs arbeitsfähigen "Kolpings" könne diese Energieleistung nicht wiederholt werden. "Aber wir stehen im Rahmen unserer Möglichkeiten Gewehr bei Fuß" , verspricht Sütterlin. Der Einsatz würde sich lohnen, es gilt schließlich ein Gotteshaus an historischer Stelle zu retten. Die 1889 im neugotischen Stil erbaute Kalvarienbergkapelle steht an einem Punkt, den schon seit mindestens 200 Jahren eine Kapelle ziert. Bereits im Jahr 1765 wird — Forschungen von Hans Fräulin zufolge — in einem alten Zeller Protokollbuch die "Cappelle in dem Möhren bey dem Misionscrütz" erwähnt. Auch, dass schon von altersher ein Kreuzweg hinauf zum Kirchlein geführt hat, gilt als wahrscheinlich. Die Neuanlegung dieses Kreuzweges bot wahrscheinlich im Jahr 1883 den willkommenen Anlass, die Vorgängerkapelle durch einen größeren Neubau zu ersetzen. Gebaut wurde die neue Kalvarienbergkapelle vom Schopfheimer Architekten Sigele, der einen Kostenvoranschlag von rund 3500 Mark vorgelegt hatte. Das war knapp gerechnet, wie sich herausstellen sollte. Bei der Fertigstellung war die Innenausstattung noch nicht finanziert. Und um das hübsche Türmchen wurde bis zur letzten Minute gerungen. Schon damals sah sich die Kirche auf Spenden angewiesen. Im Frühjahr 1890 wurde die Kapelle schließlich von Stadtpfarrer Kissling der "schmerzhaften Mutter Gottes" geweiht. Der Innenraum der Kalvarienbergkapelle wurde erst zwei Jahre vor dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt. Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr er massive Veränderungen. So fiel der 1891 von Theophile Klem aus Colmar geschaffene Altar der Renovierung im Jahr 1967 zum Opfer. Die wunderschönen Fenster wurden im Jahr 1951 eingebaut, ursprünglich fanden sich dort schmucklose Bleiglasfenster. Mit Feuchtigkeit hatte die am Nordhang des Möhrenbergs stehende Kapelle immer wieder zu kämpfen. Eine erste umfangreiche Sanierung erfolgte im Jahr 1964, die Arbeiten wurden 1967 abgeschlossen. Damals bezahlte ein einziger Spender knapp die Hälfte der über 40 000 Mark verschlingenden Modernisierung. Auf solch freigiebige Gemeindemitglieder hofft Pfarrer Leppert nun natürlich auch beim aktuell anstehenden Kraftakt zum Erhalt der Kapelle.
Robert Bergmann , 6.9.2008, BZ

 

Wildgehege oberhalb Schwarznau - 27 Jahre von Gustav Strohmeier gepflegt
 
Der Herr des Geheges und seine Reh-Damen / In Zell kümmert sich Gustav Strohmeier seit 27 Jahren mit viel Liebe um das Wildgehege oberhalb der Schwarznau / Besucher kommen von weither

Es ist noch sehr früh, wenn sich Gustav Strohmeier aufmacht, im Zeller Wildgehege nach dem Rechten zu sehen. Morgendlicher Nebel hängt über den dicht an dicht stehenden dunklen Tannen, der Tau auf den Wiesen glitzert in den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Neben gedämpftem Autolärm, der von der unterhalb im Tal verlaufenden B 317 nach oben dringt, ist nur leises Vogelgezwitscher zu vernehmen. Sonst ist alles ganz still. Im Jahre 1971 entstand das Zeller Wildgehege durch Privatinitiative. Bis 1976 war Werner Walter für die Fütterung der Tiere und die Instandhaltung des Geheges zuständig. Danach fiel die Aufgabe an Gerhard Böhler, bevor sich im Jahre 1981 Gustav Strohmeier des Geheges annahm. Mittlerweile sind 27 Jahre vergangen und Strohmeier macht sich noch immer Tag für Tag auf den Weg zum Gehege oberhalb der Schwarznau. Obwohl der wolkenlose Himmel einen warmen Tag verspricht, ist es noch recht kühl. Aber das stört Gustav Strohmeier nicht weiter, er geht
strammen Schrittes den Weg entlang, der sich steil nach oben schlängelt, und hält bereits Ausschau nach den ersten Tieren. Sein Gesicht strahlt, als hinter der letzten Kurve die ersten Rehe zum Vorschein kommen und in seine Richtung laufen. Bambi und Co wissen genau, was als nächstes passiert, wenn Strohmaier auf die große Hütte neben dem Damwild-Gehege zusteuert. Einige besonders neugierige und hungrige Tiere strecken bereits ihre Nasen durch die Maschen des Zauns. Insgesamt versorgt Gustav Strohmeier 31 Tiere, darunter neun Jungtiere, die im vergangenen Juli geboren wurden "Wir haben Rotwild, Damwild, Wildschweine — und einen Esel!" , lacht er und meint damit sich selber. Etwas enttäuscht ist er darüber, dass es in diesem Jahr nicht mit dem Wildschwein-Nachwuchs geklappt hat, schließlich seien die Frischlinge immer eine Attraktion für Besucher gewesen. Trotzdem kann sich Strohmeier über mangelndes Interesse seitens der Bevölkerung nicht beklagen. Sogar Kindergarten- und Schülergruppen aus Hausen, Maulburg und Weil sind schon extra nach Zell gekommen, nicht zuletzt, weil das Wildgehege in seiner Art das einzige im gesamten Wiesental ist. "Auch sonst kommen fast täglich Besucher hierher, vor allem Familien mit Kindern" , erzählt Gustav Strohmeier weiter. "Meine Beobachtung ist, dass die Besucher immer wieder kommen. Zuerst selber als Kinder, dann als Mütter oder Väter und später als Oma oder Opa mit den Enkeln". Plötzlich ist ein immer lauter werdendes Motorengeräusch zu vernehmen, ein schwarzer Kombi nähert sich der Hütte. Aus dem Auto springt ein blonder Junge, in den Händen hält er ein Paar grüne Gummistiefel. "Hallo Samuel" , begrüßt Gustav Strohmeier den Jungen. Der zehnjährige Samuel Hiller aus Brombach macht gerade Urlaub bei seiner Tante in Zell. Dann hat er mit ihr zusammen das Wildgehege besucht und war so begeistert von den Tieren, dass er Strohmeier seine Hilfe angeboten hat. "Ich bin gerne mit den großen Tieren zusammen, denn zu Hause habe ich leider nur eine Katze" , erzählt Samuel. "Und Helfer kann ich immer gebrauchen" , ergänzt Strohmeier. Genug zu tun gibt es im Gehege in der Tat, neben der täglichen Fütterung fallen noch viele weitere Aufgaben an. Zuletzt hat Strohmaier alte Leitplanken und Steine unterhalb der Gatter angebracht, um das weitere Abrutschen des Bodens zu verhindern. "Ein Problem hier ist einfach das steile Gelände" , weiß der "Herr des Geheges" zu berichten. Sorgen bereite ihm auch das alte Wildschweingatter, das spätestens im kommenden Jahr einen neuen Zaun benötigt. Die anfallenden Kosten trägt die Stadt Zell, wobei sich Strohmaier innerhalb eines engen finanziellen Rahmens bewegen muss. Das Futter für die Tiere, vor allem Mais, Weizen und bestimmte Zufütterungsmittel, sowie auch Äpfel und Kastanien versucht Strohmeier deshalb immer besonders günstig einzukaufen. Die letzte große Neuerung gab es im Wildgehege vor rund zehn Jahren mit dem Bau der großen Hütte am Wegrand, die nun das Stroh für den Winter und alle Arbeitsgeräte beherbergt. Schon damals wurde gespart wo es nur ging, so dass sich heute der alte Dachstuhl, Dachrinnen und die Ziegel des alten Atzenbacher Kindergartens in der neuen Hütte des Wildgeheges wiederfinden. Samuel patscht mit seinen Schuhen geräuschvoll in eine Pfütze. Er hat genug von langweiligen Gesprächen und will Worten nun Taten folgen lassen. Eifrig hilft er Gustav Strohmeier dabei, Äpfel mit einem Messer zu zerteilen und sie dann ins Gehege des Damwildes zu werfen. Dabei kann Samuel auch einen ersten Rivalenkampf zwischen dem alten und dem jungen Hirsch beobachten, die im Gedränge um die Futterstelle aneinander geraten sind. Schon bald wird Strohmeier die beiden in jeweils getrennten Gehegen einquartieren müssen. Platz gibt es in den neun Gattern, verteilt auf das 3,5 Hektar große Gebiet des Geheges, wahrlich genug.
Wenn Gustav Strohmeier dort so am Zaun steht, mit seinem blau kariertem Hemd und dem beigefarbenen Hut, der sich gegen das dunkle Grün der Wälder im Hintergrund besonders gut abhebt, spürt man sofort, dass er ein ganz besonderes Verhältnis zu den Tieren hat. Einige ruft er sogar beim Namen, wie auch den stattlichen Rothirsch Emil. "Hier in Zell kennen alle den alten Emil" , sagt Strohmeier lachend. Dennoch nähert auch er sich dem kräftigen Hirsch nicht ohne großen Respekt, das riesige Geweih, ein ungerader 19-Ender, wirkt furchteinflößend. Am ersten August feierte Gustav Strohmeier sein 27-jähriges Jubiläum als Herr über das Zeller Wildgehege. Vor acht Jahren ist er in Rente gegangen, seitdem verbringt er noch mehr Zeit bei den Tieren. Tag für Tag widmet er durchschnittlich zwei Stunden den anfallenden Aufgaben im Gehege, die je nach Jahreszeit und Wetter unterschiedlich sind. So gehört auch das Aufräumen nach einem Herbststurm oder das Schneeschippen während der Wintermonate dazu. Doch trotz so mancher Beschwerlichkeit hat Gustav Strohmeier nach wie vor viel Spaß an seiner Arbeit. "In erster Linie mag ich natürlich den Umgang mit den Tieren" sagt er, außerdem schätzt er den Kontakt zu den Besuchern . "Letztlich ist es aber einfach der sprichwörtliche "Spaß an der Freude, der meine Arbeit hier im Wildgehege zu etwas ganz Besonderem werden lässt" , erzählt Strohmeier. Den leeren Futtereimer bringt er zurück in die Hütte, das Gatter des Damwilds schließt er sorgfältig wieder ab. Mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel, der Nebel hat sich verzogen und vom Weg unterhalb des Wildgeheges schallen Kinderstimmen nach oben. Die ersten Besucher des Tages.
Kristin Fritz , 5.9.2008, BZ

Zell im Wiesental - Wildgehege
79669 Zell-Schwarznau, Schwarznauring Tel 07625 - 924092 (Verkehrsverein)
Eintritt: frei

 

 

Landschaftspflegeverein Zell: Ziegenherden erhalten die Weiden

Zells Landschaftspflegeverein nimmt Weiden im Zeller Bergland unter die Lupe / Wunsch nach Einsatz von Gift zur Farnbekämpfung

Manfred Kiefer, Vorsitzender des Landschaftspflegevereins im Zeller Bergland, hatte zu Beginn der Sommerferien zur alljährlichen Weidebegehung geladen. Mit der neuen Weideinspektorin Diethild Wanke, Fachbereichsleiter Michael Herr und Bürgermeister Rudolf Rümmele standen ihm interessierte Begleiter zur Seite. Zudem stießen in den jeweiligen Ortschaften und bei den Weiden zahlreiche Landwirte und Weidewarte hinzu. Manfred Kiefer stellte dar, dass im Zeller Bergland viel liebes Vieh notwendig sei, um den Charakter der Landschaft aus Wald und offenen Weideflächen zu erhalten. Es zeige sich seit vielen Jahren, dass Rinder, Pferde, Ziegen und Schafe sich bei der Offenhaltung der Landschaft sehr gut ergänzen können. Viele verdornte Bereiche der Weiden seien nur über intensives "Grasen" von Ziegen wieder in schöne Weideflächen verwandelt worden. Notwendig sei aber auch, dass gelegentlich das Mulchgerät zum Einsatz kommt und die Basis für weiteren guten Weidebetrieb schafft, so Kiefer. Ohne den Einsatz der Landwirte und Weidewarte wäre das Zeller Bergland längst verhurstet und verwaldet, ist sich Kiefer sicher. Zells Bürgermeister Rümmele stellte klar, dass der Zuschuss der Stadt für den Landschaftspflegeverein sehr gut angelegtes Geld sei. Die Landwirte finden es insgesamt zunehmend schwieriger, sich im "Zuschuss-Dschungel" von Europäischer Union und dem Land zurecht zu finden, das Thema Doppelförderung mache die praktische Arbeit nicht leichter, hieß es. In diesem Jahr hatte sich der Landschaftspflegeverein die Seite "rechts der Wiese" des Zeller Berglandes vorgenommen. Die Weiden in Pfaffenberg, Käsern, Adelsberg, Blauen und Gresgen leiden dort sehr stark unter wucherndem Adlerfarn. Es sei eine besondere Herausforderung, dieser Pflanze "Herr zu werden" , so Manfred Kiefer. Adlerfarn enthält für das weidende Vieh giftige Substanzen und überwuchert den Grasbestand. Immerhin geht es im Zeller Bergland um etwa 80 Hektar Weideflächen, die mit Adlerfarn bewachsen sind, beim Vorottermin wurde von der Notwendigkeit einer "Farnoffensive gesprochen". In Pfaffenberg zeigte sich, dass der früher erlaubte Einsatz eines Unkrautvernichtungsmittels gegen den Farn zehn bis zwölf Jahre wirkt. Der Farn kann so durch Beweiden und jährlich einmaliges Mähen auf einem kleinen Maß gehalten werden. Gegen die Wiederaufnahme des Spritzens sprechen nach Auskunft des Landschaftspflegevereins momentan noch Restriktionen im Zusammenhang mit Förderbedingungen, nach denen ein völliger Verzicht auf Spritzmittel gefordert wird. Manfred Kiefer betonte, dass die Landwirte den Kampf gegen den Adlerfarn zeitlich nicht mehr bewältigen könnten. Beim Vorort-Termin wurde erklärt, dass Stadt und Landkreis in dieser Frage aktiv mit dem Landschaftspflegeverein an Lösungen arbeiten wollen. Ein wichtiges Thema war an diesem Tag auch die ausgewogene Beschickung der Weiden mit Vieh. Dazu sei eine gezielte Vorbereitung durch die Vereinsverantwortlichen notwendig, hieß es. Die großen Einzelweiden und die Gemeinschaftsweiden sind größtenteils im Besitz der Gemeinde. Vielfach wurden Weidegemeinschaften gebildet, um die Weiden effizient bewirtschaften zu können. Dabei stellt sich immer auch die Frage nach der Integration von Gastvieh. Ziel ist, dass die Weideverantwortlichen und der Landschaftspflegeverein vom Ertrag und der guten Entwicklung des Viehs profitieren, so dass sich daraus etwa das benötigte Zaunmaterial bezahlen lässt.
22.8.2008, www.badische-zeitung.de


 

 

Modistenmeisterin Josefine Wuchner - Hüte seit 66 Jahren

Gut gelaunt im Hutgeschäft und in der Werkstatt an Dämpfer und Nähmaschine, umgeben von edlem Filz, Samt, Satin und Organza — das ist Modistenmeisterin Josefine Wuchner. Seit 66 Jahren dreht sich bei ihr alles um den Hut, bis heute steht die 80-Jährige aktiv im Geschäftsleben.

Durch einen hochwertigen Mix aus eleganten Modellen für die Dame, formschönen Funktionshüten und -kappen, pfiffigem fasnächtlichem Kopfschmuck und traditionellen Trachtenhauben hat der Modistenbetrieb in Zell im Wiesental als einziger im Landkreis Lörrach überlebt. Ungezählte Hüte, Hauben und Kappen kreierte Wuchner im Laufe ihres langen Lebens. Besuche auf Hutmessen in Frankfurt, München und Köln, zum "Lädele" in Basel oder "z’Friburg in dr Stadt" führten sie immer wieder hinaus aus Zell. Trachtengruppen aus Markgräflerland, Hotzenwald und Freiburg beziehen ihre Hörnerkappen, Backen- und Firsthauben aus der Zeller Werkstatt und schon lange kommt auch die Basler Damenwelt. Die Frage nach ihren Lebensdaten beantwortet die Seniorin mit: "Uf d’Welt bin i cho, do drwege bin i do." Dann erzählt sie, wie sie umgeben von Filzen und schimmernden, duftigen Garniturmaterialien aufwuchs und sich so manches Puppenkleid aus Stoffresten aus dem Hutsalon ihrer Mutter, der Schönauer Putzmachermeisterin Hedwig Diewald, nähte. Dort lernte Josefine Wuchner während des Zweiten Weltkriegs ihr Handwerk. Später gab sie ihre Kenntnisse an ihre Tochter Martha Räuber weiter, die 1961 ins Zeller Hut-Geschäft einstieg und somit die dritte Modistenmeisterinnen-Generation der Familie vertritt.
Hüte formen, von morgens bis abends im Geschäft stehen und die Kinder groß ziehen — all das brachten Großmutter, Mutter und Tochter unter einen Hut. Wuchner und Räuber stellen klar, dass sich früher nur wenige Frauen im ländlichen Wiesental ausschließlich um Haushalt und Kinder gekümmert hätten. Wuchner: "Die Fraue hän scho g’schafft. S’isch halt alles nebenenander g’laufe." Hilfreich seien dabei die damals üblichen großen Familienverbände gewesen. Wuchner zeigt auf ihren Werkstatttisch. Übersät mit feinen Einstichlöchern, erzählt er die Geschichte eines kreativen Lebens. Zu Wuchners Lehrzeit hatte der Hut noch einen höheren Stellenwert — unbehütet ging kaum jemand auf die Straße. Selbst im Krieg und in der Nachkriegszeit seien Hüte gefragt und die erforderlichen Materialien zu bekommen gewesen. Natürlich habe man damals improvisieren müssen: Filz-Stumpenreste wurden zu Garnituren geformt, Rocksäume zu Hutbändern umgearbeitet. 1952 zog die gebürtige Schönauerin der Liebe wegen nach Zell und eröffnete dort ihr Geschäft. Bald darauf fegte der Wind des gesellschaftlichen Wandels die Hüte von den Köpfen. In den 60er-Jahren tourten Wuchners zudem per Verkaufswagen durch den Südschwarzwald. Hier fanden funktionelle Filz- und Strohhüte guten Absatz. Zeitgleich begann die Tochter mit der Kreation von Hüten für Vereine. Bis heute decken sich Fasnachtsregenten, Zunfträte und Privatleute hier mit "Narrenhüten" ein. Und wenn die Zeller Fanfarenzügler diesen Herbst beim neunten Shanghai International Arts Festival in China eine gute Figur machen, liegt das auch an ihren neuen, mit Marabu-Daunen verbrämten und Straußenfedern geschmückten Samtbaretts aus der Zeller Hutwerkstatt.
Silke Hartenstein, 30.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

Zwangsarbeit in Zell: Dokumentation von Klaus Nack

Vier Jahre harter nebenberuflicher Recherche sind ins Land gegangen. Jetzt hat Klaus Nack die Früchte seiner Arbeit vorgelegt: In einer 40-seitigen Broschüre dokumentiert er die Situation von annähernd 1000 Zwangsarbeitern in Zeller Betrieben während des Zweiten Weltkriegs. Der 39-jährige Sozialpädagoge hat sich insbesondere auf das Archiv der Stadt Zell, das Freiburger Militärarchiv, aber auch auf Zeitzeugen stützen können.

Vor allem aus Polen und aus der Sowjetunion stammen die rund 6 Millionen ausländische Zwangsarbeiter, die bei Kriegsende im deutschen Reichsgebiet gezählt wurden. Rund zehn Millionen Menschen sollen insgesamt über die von Fritz Sauckel geleitete NS-Arbeitsverwaltung während der Kriegsjahre nach Deutschland geschleust worden sein. In diese enormen Zahlen sind Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge noch nicht einmal eingerechnet. Kamen die Menschen zunächst mehr oder weniger freiwillig, so wurde später immer mehr Zwang angewendet, Alter oder Geschlecht spielten keine Rolle. "Heuernte" nannten die Nazis beispielsweise zynisch eines ihrer Programme, mit dem im Jahr 1944 systematisch Minderjährige aus Osteuropa nach Deutschland verschleppt wurden.

Schätzungsweise tausend Zwangsarbeiter wurden zwischen 1939 und 1945 in der immer stärker an die Rüstungsanforderungen angepassten Zeller Industrie aber auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Einige Betriebe existieren bis heute, andere waren im Krieg ins Wiesental gezogen, weil sie sich dort sicherer gegen die zunehmenden Luftangriffe wähnten.
"Von Zwangsarbeitern haben wir weder in der Schule noch sonst irgendwo etwas gehört" , erinnert sich der gebürtige Zeller Klaus Nack. Auch Hans Fräulins Stadtgeschichte klammere das Thema beharrlich aus. Mit seiner Dokumentation habe er jenen 1000 Zwangs-Zellern während der Kriegszeit ein kleines Denkmal setzen wollen, über die die Geschichte ansonsten hinweg gegangen wäre. In seiner Dokumentation erklärt Nack, wie die NS-Behörden die millionenfachen Verschleppungen organisierten, welche Firmen damals in Zell vor Ort waren, wie es um die Rüstungsproduktion bestellt war. Aufgeschlüsselt sind die Zwangsarbeiter nach Herkunft und Alter. Thematisiert wird ihre Unterbringung — in Lagern oder privat — und der Alltag der Menschen. Besonders anrührend ist die Lebensgeschichte des polnischen Zwangsarbeiters Jan Norek, der als 16-Jähriger verschleppt und zuletzt beim Zeller Werk der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik schuften musste. Durchwachsen sind Nacks Erfahrungen bei seinen Forschungen. Während ihm das Stadtarchiv uneingeschränkt zur Verfügung stand und auch einige Zeitzeugen detailliert Auskunft gaben, hätten "die Zeller Firmen nur ein sehr geringes Interesse an der Aufklärung" gehabt", erinnert sich Nack. Außerdem seien viele Dokumentensammlungen nach Kriegsende vernichtet worden. Nach seinem ersten Recherche-Aufruf im Jahr 2002 hat Klaus Nack gar einen anonymen Brief mit wüsten Beschimpfungen erhalten. Den Brief hat er seiner Dokumentation beigefügt: "Wie steht denn jetzt Zell da" , fragt der Anonymus und befindet, dass es vielen Zwangsarbeitern damals besser gegangen sei als in ihren Heimatstaaten. "Einen besseren Beweis dafür, wie notwendig meine Arbeit war, konnte ich nicht bekommen," sagt Klaus Nack und lächelt bitter.
Robert Bergmann, 3.2.2007, www.badische-zeitung.de

BZ-Abonnenten können die Dokumentation von Klaus Nack "Zwangsarbeiter in Zell im Wiesental" im Internet unter www.badische-zeitung.de/dokumente nachlesen.

 

 

Nordic-Walking-Zentrum Zeller Bergland offiziell eröffnet

Zell/Gresgen. "Schirmherr" war Landrat Walter Schneider gestern anlässlich der Eröffnung des "1. DSV Nordic-aktiv-Walking-Zentrums Zeller Bergland" gleich im doppelten Sinne — steht er dem Vorhaben doch nicht nur vor, er brachte auch gleich einen Regenschirm zur Auftaktveranstaltung ins Bürgerzentrum Gresgen mit.

Auch der Vorsitzende des Skiclubs Zell, Thomas Dietsche, legte seine Ansprache für schönes Wetter zur Seite, griff auf "Plan B" zurück und nahm die verregnete Eröffnung mit Humor. Nebel und Regen zum Trotz waren erstaunlich viele Menschen im Sportdress und mit Stöcken fürs Nordic-Walking (NW) erschienen. Das symbolische Durchschneiden des Bandes zur Routeneröffnung wurden ebenso ins Bürgerzentrum verlegt wie das Nordic-Walking-Schnuppertraining, Vorführungen für Kinder, die Bewirtung durch den Förderverein Aussegnungshalle Gresgen und die Landfrauen und die Infostände des Tourismusvereins und des Sport- und Zweiradcenters Gerspacher. Die Vorführung Power-Nordic-Walking für Leistungssportler indes fand aus Gründen der Standfestigkeit draußen vor der Halle statt. "Wir werden dann an den Scheiben stehen und zuschauen" , meinte Dietsche verschmitzt lächelnd. Wie er ausführte, heißt das gestern eingeweihte Streckennetz korrekt "Erstes Nordic-Walking-Zentrum", weil zum insgesamt 29,4 Kilometer langen Streckennetz später weitere Routen hinzukommen sollen. Er dankte allen Helfern, Sponsoren und Beteiligten und den Skiclubmitgliedern, die die Kosten des 11 600 Euro teuren Projekts mit über 200 Stunden ehrenamtlicher Arbeit erheblich senkten. Den Jagdpächtern und Grundstücksbesitzern dankte er für ihr Verständnis, ebenso dem Verschönerungsverein und der freiwilligen Feuerwehr für die Mitarbeit an der Eröffnungsfeier.
Landrat Walter Schneider brachte als Geschenk zwei Paar Nordic-Walking-Stöcke mit. Der von seinem schweren Verkehrsunfall Genesene stellte fest, dass die anfangs belächelte Sportart auch für den Rehabilitationsbereich gut geeignet sei und gratulierte der Stadt: "Zell ist in den erlauchten Kreis von über 200 zertifizierten und vom Deutschen Skiverband betreuten NW-Zentren aufgestiegen." Ferner dankte er dem Skiclub Zell. Gerade im ländlichen Raum sei das Engagement der Bürger unverzichtbar. Das Zeller NW-Zentrum sei ein großer Beitrag zum Tourismus im Landkreis, und im Südschwarzwald sei der Tourismus nun mal einer der Hauptarbeitgeber. Der Naturpark Südlicher Schwarzwald fördert deshalb auch das Projekt mit 5000 Euro.

Naturpark-Geschäftsführer Roland Schöttle gratulierte Zell zum neuen "touristischen Highlight" . Mittlerweile gebe es in 40 Gemeinden im Südschwarzwald ein insgesamt 1100 Kilometer langes Nordic-Walking-Wegenetz, allein 2006 kamen neun neue NW-Zentren zum größten Streckennetz in Europa hinzu. Erfreulich sei, dass diese Sportart auch Nicht-Sportler in Bewegung bringe, einer der Vorteile der Zertifizierung sei es, dass die Krankenkassen sich auf dieses Angebot einlassen. Von Dietsche erhielt Schöttle die erste Ausgabe der Zertifizierung fürs Zeller NW-Zenter. Stefan Wirbser, Präsident des Skiverbandes Schwarzwald meinte, dass es Nordic Walking als Sommertraining für Langläufer bereits seit rund 60 Jahren gebe. Die Verbindung zwischen dem Skisport und der "sinnvollen Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt" seien natürlich die Stöcke. Zells Bürgermeister Rudolf Rümmele gratulierte dem Landrat zur Genesung und freute sich darüber, dass Nordic Walking nun in offizieller Form Einzug ins Zeller Bergland hält. Sein besonderer Dank galt dem Skiclub Zell. "Zell ist eine unwahrscheinlich arme Gemeinde" , daher sei er froh, wenn sich die Stadt durch das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürger eine Kür wie das Zentrum leisten könne. Er versprach, dass die Stadt sich künftig um den Unterhalt des NW-Wegenetzes kümmert. Gresgens Ortsvorsteher Peter Eichin fand: "Wer mit Nordic-Walking-Stöcken läuft, hat mehr vom Leben und der Landschaft." Der Erfolg dieser neuen Breitensportart sei ein kleines Wunder, denn hier finde der Mensch wieder mehr zum Natürlichen zurück. Er überreichte Dietsche ein Geldpräsent der Ortsverwaltung. Rund 40 Nordic-Walking-Fans beteiligten sich anschließend am Aufwärmtraining der AOK und starteten sodann gen Erlenbodenparkplatz, zur ersten Erkundung des neuen Wegenetzes.

Silke Hartenstein, 18.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

Mambacher Germanen - Alte Bräuche beim urigen Fest

Absolut Spitze war auch dieses Jahr das urige Fest der Mambacher Germanen, das die Besucher in Scharen anzog. Denn wo lassen sich moderne Gegenwart und graue Vorzeit besser präsentieren, als bei einem urtümlichen "Fescht der Steinzeit-Freunde".

In einem imposanten Festzug, angeführt von den Wildsau-Musikanten aus Zell und Ober-Germane Bruno Ruf mit seinem Pferdegespann, ging es hinauf zur germanischen Thingstätte am "Eichenbrändle" . Selbst der germanische Wettergott Wodan zeigte sich gnädig mit seinen irdischen Untertanen und ließ für kurze Zeit die Sonne durch die ansonsten recht trübe Wolkendecke blinzeln. Der geniale Einfall, der vor 20 Jahren im Dorf zwischen Wiese und Angenbach erstmals in die Tat umgesetzt wurde, sorgt auch heute noch mächtig für Furore. Hunderte von Zuschauern fühlten sich nicht nur vom imposanten Festzug durchs Dorf, sondern auch vom üppigen Gelage und den prächtigen Spielen auf der germanischen Thingstätte mit ihren altertümlichen Bauten angezogen. Schlangen von Besuchern drängten an der Mautstelle, an der es am Eingang — gegen neuzeitliche Silberlinge, versteht sich — die begehrten Einlass-Buttons gab. Schließlich wollte jeder einen Platz ergattern, um das einzigartige Spektakel möglichst hautnah mit zu erleben. Urzeitliches vermischt sich einträchtig mit den Annehmlichkeiten der Zivilisation, der man zumindest zeitweise für einige Stunden entrinnen möchte. Das ist es, was viele Gäste von auswärts immer wieder nach Mambach zieht. Sogar interessierte Besucher aus Neuseeland und Kanada wurden dieses Jahr im Germanendorf gesichtet. Und wie in jedem Jahr üblich machten zahlreiche befreundete Stämme den Mambachern wiederum ihre Aufwartung. Vor der Kulturstätte hieß "Fürscht" Klaus Ruf die langjährigen Freunde aus Diedorf bei Augsburg, die Mitglieder der Otterndorfer Nordsee-Germanen und ihres Vandalen-Stammes sowie die Germanen aus Essen herzlich willkommen. Ebenso mit dabei die Schotten aus dem Wiesental und die Musik-Gruppe "Heidenspaß" . Alle sorgten sie für ein buntes lockeres Treiben bei der großen Sause am Samstagabend, die von der Gruppe "Patchwork" so richtig stimmungsvoll aufgemischt wurde. Dazwischen gab es immer wieder spannende Wettkämpfe, an denen sich selbstverständlich die Besucher beteiligen durften.

Neben dem typisch germanischen Dreikampf, nämlich "Bogenschießen" , "Speerwerfen" und "Steinschleudern" , gehört auch der "Urschrei" zu den beliebten Disziplinen der Teilnehmer. Zu vorgerückter Stunde, wenn die Thingstätte vom Lodern der Lagerfeuer und dem Schein unzähliger brennender Fackeln erhellt wird, präsentierte Organisator Norbert Grass die echten Highlights der urigen Festveranstaltung, das "Baumstumpf-Ziehen" der Damen sowie das mit Spannung erwartete "Knochen-Stemmen" , wobei es gilt, einen sieben Kilo schweren Knochen mit ausgestrecktem Arm möglichst lange oben zu halten. Viel Bewunderung findet auch das legendäre "Sackschlagen" , das weit nach Mitternacht die Besucher in den Bann zog. Jede Menge Abwechslung hielt man auch am Sonntag parat: Neben einem schwungvollen Frühschoppen mit der Hebelmusik Hausen, servierte die Gruppe "Wälderblut" am Nachmittag ihre flotten Klänge "zum Nachtisch" . Dazwischen durfte beim "urigen Germanen-Gelage" nach Herzenslust zugelangt werden. Und auch der nagelneue Met-Brunnen entpuppte sich als ein beliebter Treffpunkt. Ein buntes Programm für die Kleinen sowie das Vorführen alter Handwerksberufe, wie Korbflechten, Holzschnefeln und Zinngießen zogen die Besucher beim Germanen-Fescht in ihren Bann.
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Paul Berger vom 7.8.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

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