Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Gemeinde Gundelfingen
zwischen Glottertal und Freiburg
      

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Gundelfingen mit Wildtal (Gemeinde) und Heuweiler (Verwaltungsgemeinschaft)

Blick nach Norden ins Wildtal über den Waldbrunenhof zum Schümperlehof und Leheneck

 

AHA feiert 20 Jahre Erzeugermarkt am Rathausplatz

Seit 20 Jahren von Bauern für Bürger / Gundelfinger Erzeugermarkt auf dem Rathausplatz begeistert die Kundschaft. In Gundelfingen ist er zu einer festen Institution geworden, der Bauernmarkt. Seit nunmehr 20 Jahren bauen die heimischen Landwirte zweimal wöchentlich ihre Verkaufstische auf. Am Freitag, 13. August 2010, wird das Jubiläum mit Prominenz, viel Musik und Unterhaltung gefeiert. Los geht es um 14.30 Uhr und endet um 21 Uhr mit Jazzklängen.

Als sie den Gundelfinger Bauernmarkt ins Leben riefen, wussten sie, dass sie auf ein Vakuum treffen würden: Klaus Bauer und Fritz Karcher von der AHA-Arbeitsgemeinschaft Handel, Handwerk und Dienstleistung. "Wir mussten keinen Bauern überreden", erinnert sich der heutige AHA-Vorsitzende Fritz Karcher. "Alle waren begeistert von der Idee." Heinrich Scherzinger, Marktbeschicker der ersten Stunde und noch heute dabei, erinnert sich: "Der Gedanke in Gundelfingen einen Markt aufzubauen war gut, denn der Verkauf in Freiburg ging immer mehr zurück." Das nutzten die Verantwortlichen der AHA. "Zu einem wollten wir die Ortsmitte attraktiv machen, zum anderen sollten die Bürger ihren Bedarf an frischer Marktware in Gundelfingen decken können", erzählt Karcher. Der Geistesblitz kam dann mit der Neugestaltung des Rathausplatzes: Der Gedanke eines Erzeugermarktes war geboren. Ein Tag bevor der Rathausplatz eingeweiht wurde, fand dann der erste Erzeugermarkt am 31. August 1990 in Gundelfingen statt. Das Experiment glückte, der Gundelfinger Bauernmarkt mit seinem Mix aus Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, später auch Fisch, fand Anklang. Auch weil das, was bis heute dort angeboten wird, sich sehen und schmecken lassen kann. Die "große Marktfamilie" aus Gundelfingen, Vörstetten, Reute, Glottertal, Heuweiler und aus der weiteren Umgebung präsentieren: Gemüse, Obst, Brote, Butter, Eier, Nudeln, Marmeladen, Käse, Honig, Alkoholerzeugnisse, Kräuteressig, und -öl, Hefezöpfe, Torten, Tee und Dosenwurst oder solche im Glas, Speck und Salbe, Forellen und Rindersalami und süße Stückchen und noch vieles mehr. Auch bunte Blumen und Kränzen, die mit Sorgfalt ausgesucht, liebevoll hergestellt und freundlich angeboten werden. Der Marktplatz ist ein Umschlagplatz für selbsterzeugte Produkte, aber auch für Erfahrungen und Informationen, sagen die Standbetreiber. Viele der Landwirte sind seit Beginn des Wochenmarkts mit dabei und stehen auch immer wieder am gleichen Platz. "Das ist den Leuten wichtig. Sie wollen sich darauf verlassen können, dass wir nächste Woche wieder hier stehen", betont Irmgard Lapp. Auch sie steht seit 20 Jahren mit großer Unterstützung von Martha Lapp (93) jeden Freitag auf dem Gundelfinger Rathausplatz, um etwa eigene Tomaten, Bohnen, Äpfel und Zwetschgen zu verkaufen. "Ich mache das sehr gern, weil die Gundelfinger Bürger auch immer so freundlich sind." Viele ihrer Kunden sind Stammkunden. "Ich kenne fast jeden." Gegenüber bietet das Vogtshoflädele Wildtal seine Spezialität an: Selbstgemachte Nudeln, eigenes hergestelltes Brot und süßes Gebäck. Eigener Wein, Schnaps, Speck und leckeres Bauernbrot hat der Landwirt Scherzinger aus Hinterheuweiler dabei. "Viele Kunden kommen jeden Freitag", sagt er. Das bedeutet auch: "Der Markt hat ein stabiles Fundament – er ist heute nicht mehr wegzudenken", erläutert Fritz Karcher dazu. Auffällig viele Familien besuchen den Markt. "Ich möchte nur ganz frisches und unbehandeltes Gemüse für meine Familie einkaufen", sagt eine junge Mutter, die beim Biolandwirt einkauft. Erntefrisches Gemüse, knackige Salate, feine Kräuter und Obst kommen hier zum großen Teil aus eigenem Bioland-Anbau. "Das gehört mit zum Erfolg: Die Anbieter können immer genau erklären, woher ihre Ware kommt", weiß Fritz Karcher. Auch gibt es auf dem Markt keine gestressten Verkäuferinnen und auch keine Massenware, da alle Anbieter nicht "vom Band" liefern. Angebot und Preis regeln die Nachfrage, heißt es. Und wer auf Qualität achtet, zahlt angesichts des Angebotes den Preis gern, auch wenn die geringfügig teurer sind, als im Supermarkt. Aber Gemüse, Obst-, Fleisch- und Käsewaren, deren Herkunft zu überblicken sind und deren Qualität man vertrauen kann, können eben nicht auch noch ganz billig sein. Für ihre Feier zum 20-jährigen Bestehen hat sich die Gemeinde und die Anbieter des Bauernmarktes für Freitag, 13. August, ein Programm ausgedacht. Um 14.30 Uhr werden die Gäste begrüßt und das Bläserquintett Blechwerk spielt. Der in Gundelfingen bekannte Zauberer und Gaukler Zappo wird die kleinen Marktbesucher unterhalten. Die Größeren dürfen ihr Wissen testen mit dem Beantworten von Quizfragen: "Wie viel Liter Milch braucht es für ein Kilo Käse?" oder "Wie viel Tomaten braucht ein Deutscher im Jahr?" Für Kreative bietet der Blumenladen Amaryllis einen Workshop und am Abend spielt dann die Albert-Louis-Jazzband. Geben wird es auch traditionelle Marktgerichte, wie Raclette-Brot und Kartoffelsuppe. Außerdem haben die Geschäfte bis 21 Uhr geöffnet.
20.8.2010, Andrea Steinhart

 

Ehrennadel fürs ehrenamtliche Engagement von Klaus Wächter

Viel Lob und anerkennende Worte von bedeutender Stelle hat Klaus Wächter in der Vergangenheit schon mehrfach gehört. Nun aber wurde er mit einer Auszeichnung überrascht, die mit Sicherheit einen besonderen Platz erhält: Die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. "Ich habe eigentlich nie groß darüber nachgedacht, wie viel Arbeit auf mich zukommen wird. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit, denn ich weiß, dass es sinnvoll ist, sich für das Gemeinwohl einzusetzen", sagt Wächter.
Alles von Andrea Steinhart vom 19.Mai 2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/gundelfingen/ich-weiss-dass-es-sinnvoll-ist


 

KUV spendet 6500 Euro an Kinderkrebsklinik und Essenstreff

In der Kinderkrebsklinik und im Essenstreff Freiburg ist jede Spende willkommen. Jetzt nahmen Professor Udo Kontny (Uni-Kinderklinik) und Horst Zahner (Essenstreff) einen wahren Geldsegen in Empfang: die Mitglieder des Krankenunterstützungsvereins (KUV) Gundelfingen überreichten einen Scheck über 6500 Euro.
Alles von Andrea Steinhart vom 3.2.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/grosse-hilfe-fuer-kranke-kinder

 

Neue Funde: Archäologische Forschung auf Zähringer Burgberg fortgesetzt

Der Zähringer Burgberg ist ein gewaltiges Monument. Ausgrabungen im Auftrag des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Freiburg belegten, dass der Berg über eine lange und interessante Geschichte verfügt. Doch warum siedelten sich denn die Kelten, Alamannen und später die Zähringer ausgerechnet auf diesem Berg an? Um diese Fragen zu beantworten, wurde die archäologische Forschung auf dem Berg, zu dessen Füßen Gundelfingen liegt, fortgesetzt.  

"Es gibt viele Theorien" , betonte Heiko Steuer. Der Archäologe leitete von 1985 bis 1990 als wissenschaftlicher Leiter die Grabungen auf dem Burgberg. Die Ausgrabungen erbrachten sensationelle Ergebnisse: Es konnte nicht nur eine Höhensiedlung der frühen Alamannen aus dem 4./5. Jahrhundert nach Christus nachgewiesen werden, sondern es fanden sich auch noch ältere Siedlungsspuren. Zeichen der frühen Kelten aus dem 6. bis 4. Jahrhundert vor Christus wurden entdeckt, und selbst aus der Steinzeit vor etwa 4000 Jahren vor Christus fanden sich Stücke. Obwohl vieles bei den damaligen Ausgrabungen zu Tage kam, blieben noch einige Fragen offen. Im August haben Wissenschaftler der Universität Freiburg Teile der 1500 Jahre alte Stützmauer freigelegt, die terrassenförmig rund um die Burg angelegt ist. Die Archäologen erforschten, wie sich der Bau der Burg durch die Zähringer vor 900 Jahren zu den Terrassenbauten der Alemannen verhält.  "Jetzt wissen wir mit Sicherheit, dass die Alamannen für den Terrassenbau am Zähringer Burgberg zuständig waren" , erklärte Steuer bei einer Begehung des neuen Ausgrabungsbereichs und der Vorstellung der ersten Forschungsergebnisse. Bewiesen wurde, dass die Alamannen die älteren steinzeitlichen und frühkeltischen Siedlungsreste in der Mitte des Berges abgruben und zerstörten. Der Bau der Terrassenkonstruktion erfolgte durch das Abbrechen von Steinmaterial in der Gipfelregion des Berges, verdeutlichte Historiker Michael Hoeper. Dafür wurde nach seiner Rechnung etwa 200 000 Kubikmeter Steine gebrochen und verbaut. Diese gewaltigen Umbauarbeiten für den repräsentativen Wohnsitz setzt eine große Anzahl von Arbeitern voraus, über die nur ein Herrscher verfüget haben konnte, so die Forscher. Die günstige Lage auf dem Berg wurde schon sehr früh genutzt. Die alamannische Siedlung von durchaus stadtähnlichem Ausmaß scheint seiner Meinung nach bis um 500 bestanden zu haben. In spätmerowingisch-karolingischer Zeit war der Berg nochmals besiedelt, wiederum mit einer Anlage von stadtähnlicher Struktur, doch auch dieser im 8. und 9. Jahrhundert bestehende Ort wurde aus unbekannten Gründen wieder aufgegeben. "Bei der jetzigen Grabung haben wir bereits unter eine dünnen Humusschicht die Terrassenschüttung entdeckt" , sagte Hoeper. Der Grabungsleiter Hoeper und die ihm helfenden sieben Studentinnen fanden jedoch noch weiteres zahlreiches interessantes Material. Vor allem in dem Graben direkt unterhalb der Burg konnten sie vieles ausgraben. Im Bauschutt der Burg lagen zahlreiche Tierknochen von Rindern, Schafen und Ziegen. Hoeper: "Die haben hier nicht schlecht gelebt." Eine Bärenkralle wurde ausgegraben, ein Schlüssel, Bolzenspitzen und Keramikscherben. Ein kleiner silberner Löffel zählt zu den Besonderheiten der Funde, ebenso ein Würfel aus Geweih und eine gedrechselte Schachfigur aus Elfenbein. Anlässlich der 1000-Jahr-Feiern der Gemeinde Gundelfingen wurden nun zum Abschluss der Ausgrabungsarbeiten zwei Informationstafeln im Bereich der Ausgrabungen aufgestellt. Die Gemeinde Gundelfingen finanzierte die Schautafeln und unterstützte mit technischer Hilfe die Ausgrabungen auf ihrer Wildtäler Gemarkung. Der Verein für Heimatgeschichte Gundelfingen und Wildtal beteiligte sich an den Kosten der neuen Ausgrabungen mit 1000 Euro.
Andrea Steinhart , 12.9.2008, BZ

 

Das Dorf des Häuptlings Gundolf

Am Wochenende feiert Gundelfingen seine erste urkundliche Erwähnung vor 1000 Jahren mit Umzügen und einem Fest

Vielleicht haben sich schon vor 1700 Jahren die alemannischen Sippenhäuptlinge Denzilo, Thiermund und Gundolf manch Abend zum gemeinsamen Spiel mit römischen Würfeln getroffen, bevor sie in ihre Dörfer zurückkehrten. Doch erst etwa 700 Jahre später wurden diese Ansiedlungen, die nach ihrem Stammesfürsten benannt worden waren, namentlich in einer Urkunde erwähnt: Denzlingen 984, Gundelfingen 1008; Thiermundingen gibt es heute nicht mehr. Gundelfingen nördlich von Freiburg feiert diese erste urkundliche Nennung jetzt mit einem großen Fest. In seinem geteilten Wappen führt das Dorf nicht nur die badischen Farben, sondern auf grünem Grund auch eine silberne Tanne: Hinweis darauf, dass der Ort vor 1000 Jahren wegen des Waldes und des Wildes in der Schenkungsurkunde erwähnt wird. Kaiser Heinrich II. verlieh 1008 dem Basler Bischof Adalbero das Wildbannrecht in einem Bereich der Freiburger Bucht. Als einer der Grenzpunkte des Gebiets wird Gundelfingen (Gondalvingen) genannt. Das Dorf gehörte zu der Reichsherrschaft Zähringen, die auf der Burg ihren Mittelpunkt hatte. In der Folgezeit geriet Gundelfingen in die Auseinandersetzungen um die Zähringer Burg zwischen Kaiser Friedrich II. und den Grafen von Urach-Freiburg. 1327 wurde Gundelfingen an den Freiburger Schultheißen Schnewelin Bernlapp verkauft, und 1507 kam das Dorf an die badischen Markgrafen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Flüchtlinge in die damalige "Entlastungsgemeinde" Freiburgs, die von 1950 an enorm wuchs. Für den heutigen "Schultheiß" (oder Bürgermeister) Reinhard Bentler und seinen Gemeinderat ist das Verhältnis zu Freiburg eine Gratwanderung zwischen Stadtteil und Vorort: Einerseits ist man auf eine eigene kulturelle Identität bedacht, andererseits sucht man den Schulterschluss in Energiefragen und im Nahverkehr zur Großstadt. Die Pläne für eine Verlängerung der Straßenbahnlinie über den Freiburger Stadtteil Zähringen hinaus könnten in absehbarer Zeit umgesetzt werden, und für die Durchfahrt der Ortsmitte weiter nach Norden liegen die Entwürfe auch schon in der Schublade des Gundelfinger Rathauses. Das Dorfjubiläum soll und wird das Wir-Gefühl der rund 11 700 Bürger stärken. Das zeigt sich allein in der Vielfalt und der Kreativität, mit der sich Vereine und Organisationen am Jubiläum beteiligen.
Frank Kiefer, 17.7.2008, BZ

Die Jubiläumsfeiern erreichen am Wochenende ihren Höhepunkt:
Freitag, 18. Juli, 18 Uhr: historischer Umzug;
Samstag, 12 Uhr: Aktionen in der Dorfmitte;
Sonntag, 11 Uhr: Festbetrieb in der Dorfmitte, 14 Uhr: historischer Umzug.

 

 

573 Seiten starke Gundelfinger Ortschronik vorgestellt

Die Gemeinde Gundelfingen feiert in diesem Jahr ihren 1000. Geburtstag. Das ist Grund genug, eine neue Ortschronik mit zahlreichen Enthüllungen aus der Taufe zu heben. Was darin zu lesen und zu sehen ist, wurde am Freitag mit einem feierlich Festakt den zahlreichen Gästen präsentiert.

"Die Gundelfinger Geschichte ist mit der neuen Ortschronik lebendig geworden", erklärte Bürgermeister Reinhard Bentler. 98 Jahre nachdem Oberlehrer Jakob Bossert die letzte Ortsgeschichte veröffentlicht hat, ist nun ein neues umfangreiches Werk über Gundelfingen und Wildtal erschienen. "Es liest sich wie ein Roman - spannend und interessant" , sagte Reinhard Bentler, der sich bei den 15 Autoren und den neun Mitgliedern des Redaktionsstabs für die enorme Arbeit bedankte. Wie ein Spaziergang durch die Geschichte der beiden Orte sei die Lektüre. "Die Leser werden Freude an dem Buch haben." Seit November 2003 ist an der Ortsgeschichte gearbeitet worden. Bis Juni traf sich der Redaktionsstab insgesamt 54 Mal unter Leitung des Gemeindearchivars Peter Böckling. Zuerst standen dabei die Auswahl der Themen und der Autoren an. "Es wäre heute sinnlos und geradezu lächerlich, eine Ortschronik von einer Person allein schreiben zu lassen", betonte Böckling. Nach anfänglichen Diskussionen über Umfang und Niveau des Werks wurde sehr schnell deutlich, dass nur eine fundierte, wissenschaftlich einwandfrei und gut lesbare neue Ortsgeschichte in Frage komme. "Das ist meiner Meinung nach geglückt", so der Archivar. Das lag mit an den Autorinnen und Autoren, die gute Quellen für ihre Texte erschlossen und diese lesbar aufbereitet haben. Wichtig war dem ehrenamtlich tätigen Redaktionsstab von Anfang an, dass der Übergang von der traditionellen landwirtschaftlich und handwerklich geprägten Gemeinschaft zu einer industriellen und dienstleistungsorientierten Gesellschaft aufgezeigt wurde. Weiterhin wurde in der Chronik der Schwerpunkt auf die vergangenen 250 Jahre gelegt. "Dies erschien uns gerechtfertigt, da diese Zeit unsere heutige mehr geprägt hat, als die Jahrtausende davor." Dennoch sind natürlich zahlreiche Beiträge über die Zeit vor dem 18. Jahrhundert in dem Buch zu finden.
Die Ortschronik an sich beginnt mit der Vorgeschichte des Dorfes, mit Texten über die Natur und die Landwirtschaft. Selbstverständlich fehlt auch die Geschichte um den Zähringer Burgberg nicht. Über die Erstnennung Gundelfingens und über die Bedeutung des Ortsnamens Wildtal spannt sich der Bogen weiter bis zum alltäglichen Leben der Leute im Dorf. Die Chronik beschreibt außerdem den Sprachwandel und die Bräuche des Dorfs. Zudem gibt sie den Kirchen jeweils Platz für ihre eigene Geschichte. Der Leser erfährt neben den Fakten natürlich auch manche Kuriosität. Etwa von dem "Traum von der Tram" oder von der ersten "Gundelfinger Müllabfuhr" . Großer Wert wurde auf die Anmerkungen am Ende eines jeden Artikels gelegt. Durch die Quellen- und Literaturangaben sind die Darstellungen nachvollziehbar und können somit als Ausgangspunkt zu weiteren Studien benutzt werden. Eine Besonderheit in der Ortschronik stellen die "Schlaglichter" dar. Kleine Zeitungsberichte und Erzählungen bereichern die Texte und stellen einen Kontrast zu den üblichen Aufsätzen dar.
Die Persönlichkeit eines Menschen besteht aus dem, was und wie er erinnert, verdeutlichte Böckling. "Ohne funktionierende Erinnerung ist kein sinnvolles menschliches Leben möglich." Daher hofft er zusammen mit den Autoren und dem Redaktionsstab, dass die neue strukturierte Ortsgeschichte, den Gundelfinger Bürgern eine gute Auseinandersetzung mit dem Ort ermöglicht. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Tilmann Helm mit melodischem Gitarrenklängen.
Andrea Steinhart, 8.7.2008, BZ

Ortschronik von Gundelfingen und Wildtal: Zu haben ist das 573 Seiten starke Buch im Bürgerbüro, in den Gundelfinger Geschäften und in der Buchhandlung Brand zum Preis von 39,50 Euro.

 

 

 

Ortsgeschichte des Vereins für Heimatgeschichte erschienen

Wenn Wahrsager in ihre Kristallkugel blicken und dort den Weltuntergang sehen oder einer Stadt den Untergang vorhersagen, sind sie nicht immer gern gesehene Mitbürger. Oftmals müssen sie sogar die Flucht ergreifen. Das war schon immer so. Denn schon immer wollten die Bürger keine schlechten Prophezeiungen hören. Friedlin H., der in Gundelfingen geboren wurde und im Dorf lebte, war ständig auf der Hut. Schließlich hatte er das "zweite Gesicht" . Über ihn wird in der neuesten Broschüre zur Ortsgeschichte Gundelfingens berichtet.

Schon einige diese Broschüren sind bereits erschienen. Immer bringt die 20-seitige Publikation des Vereins für Heimatgeschichte Gundelfingen und Wildtal Neues zutage. Ausgegraben und sorgfältig nachrecherchiert werden die wahren Geschichten von den belesenen Mitgliedern. Vieles davon finden sich in den Kirchenbüchern und wie im Falle Friedlin H. in Ortschroniken anderer Gemeinden, wie die Autorin Gisela Timpte in ihrem neuesten Aufsatz erklärt. Der Bauer Friedlin H. und ein Wahrsager aus Eichstetten mit dem Namen Benedikt Kunz erregten in der Gegend einige Jahre hindurch großes Aufsehen. Auf öffentlichen Plätzen riefen sie ihre Klagen und Prophezeiungen aus. "O, ihr guten Freiburger! Wenn ihr wüsstet, was ich weiß, ihr würdet nicht so hochmütig sein." Der am 1. Oktober 1700 getaufte Friedlin H. soll dann vorher gesagt haben, dass von der Stadt Freiburg nur noch eine Dornhecke und von Breisach nur noch ein Steinhaufen übrig bleiben würde. "Oft behaupteten aber beide Dorfpropheten das gleiche, oft das Gegenteil nur mit dem Unterschied, dass Kunz vor dem Wein davonlief, während der Friedlin nur im Rausch prophezeite" , schrieb Joseph Enderlin am 21. März 1783. Zu diesem Zeitpunkt war der Wahrsager von Gundelfingen bereits acht Jahre tot. Doch der aus Bötzingen stammende Hofkammerrat Enderlin schrieb alles zusammen, was er von seiner Mutter hörte. Auch aus dem Nachlass des Freiburger Archivars Ernst Julius Leichtlen (1791 — 1830) geht ein mehrseitiger Bericht über den Eichstetter Wahrsager Benedikt Kunz hervor. Im 18. Jahrhundert gewann die aufgeklärt-skeptische Haltung an Gewicht, und Wahrsagung wurde im wesentlichen nur noch eine Angelegenheit des einfachen Volkes, das weiterhin Wahrsager konsultierte, während diese Dinge für Gebildete allenfalls noch zur Belustigung taugten. Als populärste Form der Wahrsagung etablierte sich im beginnenden 19. Jahrhundert das Kartenlegen. Um 1850 kam als neues Utensil die Kristallkugel hinzu, und die Vorhersage mittels des magnetischen Somnambulismus kam in Mode, an den bald auch der Spiritismus anschloss. Spätestens ab 1661 mussten die Mädchen und Jungen aus Gundelfingen zur Schule, wie aus einem weiteren Ortsgeschichte-Bericht des Autors Hartwig Brutzer hervorgeht. Markgraf Friedrich hatte eine Schulverordnung erlassen und Justus Wollenweber als ersten Lehrer eingestellt. Als jährliche Besoldung erhielt er neben dem Schulgeld 6 Malter Weizen, 6 Malter Roggen und 1 Fuder Wein (je 146 Liter Weizen und Roggen und 1057 Liter Wein.) Der Unterricht fand in seinen Privaträumen statt. Erst Ende des 17. Jahrhunderts baute die Dorfgemeinschaft ihr erstes Schulgebäude. 50 Jahre später konnte man das Haus wegen seiner schlechten Bausubstanz nicht ohne Lebensgefahr bewohnen. Obwohl die Gemeinde bitterarm war, baute sie 1760 vor der evangelischen Kirche ein neues, einstöckiges Schulhaus. Bald musste es wegen der großen Anzahl Kinder aufgestockt werden — abgerissen wurde es erst 1968. Für 7000 Gulden baute die Gemeinde Gundelfingen 1848 ein weiteres neues Schulhaus — das heute noch Ecke Kirchenwinkel/Kirchstraße steht. Zu dieser Zeit lebten im Dorf 781 Gundelfinger. Ab 1907 durfte hier die erste weibliche Lehrkraft unterrichten: Fräulein Erna Mattmüller. Von 1905 bis 1915 wirkte an der Schule auch Jakob Bossert, der als Verfasser der ersten Gundelfinger Chronik bekannt wurde. Die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft hatte auch Auswirkungen auf das Schulleben im Dorf. So forderte die Politik, nur noch jüngere, überzeugte Nationalsozialisten als Lehrer einzustellen. Nach dem Angriff auf Freiburg 1944 wurde das Schulhaus zur Notunterkunft. Erst im September 1945 wurde der Unterricht wieder aufgenommen. 1957 wurde das Schulhaus "Auf der Höhe" einweiht, die Schule im Wildtal wurde 1972 zur Förderschule und 1974 wurde zusätzlich eine Hauptschule sowie ein Gymnasium errichtet.
Andrea Steinhart, 27.5.2008, BZ

Die Broschüre zur Ortsgeschichte Gundelfingens kann beim Verein für Heimatgeschichte Gundelfingen und Wildtal, Telefon 58 24 91, bezogen werden.

 

6000 Jahre Menschen beim Schwarzwaldverein auf der Zähringer Burg
 
Trutzig erhebt sich die Zähringer Burg über Gundelfingen. "Leute hört, ihr steht hier auf uraltem Boden." Mit diesen Worten eröffnete Johannes Lorenz vom Schwarzwaldverein ein Fest zum Jubiläum der Gemeinde Gundelfingen auf der Zähringer Burg aus Anlass der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1000 Jahren. Dorthin hatte der Schwarzwaldverein eingeladen und zahlreiche Wanderer erklommen am Samstag den Burgberg.

Historische Gewänder, höfisches Gepränge, Feuer, der Duft von Speckbroten, Schwertgeklirr, Trommelklang, fleißige Marktfrauen, Herolde, Burgknechte und -herren führten am Samstag den Besuchern die Welt des Mittelalters vor. Auf der Treppe der alten Burgruine stehend, erklärten die vom Burgherr Lorenz beauftragte Herolde den Versammelten den Werdegang des Burgbergs. Seine Ohren spitzte auch Benjamin (8), damit er unter seinem Ritterhelm die gesamte Geschichte mitbekam. Durch "Zeitzonen" , die von Heinz-Dieter Joos niedergeschrieben wurden, konnten die Besucher einen Blick in die einzelnen Epochen werfen — mal in die Bronzezeit, mal ins frühe Mittelalter, mal in die Zeit der Gründerjahre. Mit Posaunenklängen und Hissen der verschiedenen Fahnen wurden die Zeiten gekennzeichnet.


"Die ersten Funde stammen aus der Jungsteinzeit, also 4000 Jahre vor Christus" , so Joos. Keramikfragmente und Steinwerkzeuge belegen, dass auf dem Berg gewohnt und gearbeitet wurde. Dass auch in der beginnenden Metallzeit (2000 vor Christus) dort oben sich Menschen aufhielten, zeigen Bronzemesser und Keramikscherben. "Die große Zeit des Zähringer Burgbergs kam, als sich die Alamannen ansiedelten" , verlas der Herold. Und was sie machten, war sensationell: Die Alamannen trugen die Kuppe des Burgbergs rundum ab und füllten mit dem Material eine fünf Hektar große Terrasse auf. Wertvolle Funde, Waffen, Rüstungen, aber auch römische Militärgürtel vom Berg dokumentieren, dass in Häusern auf dem Berg Römer ein- und ausgingen. 1079 suchte Berthold II. ein neues Betätigungsfeld und bricht mit einer Heeresmacht in das Gebiet am Oberrhein ein. Unter ihm wird auf dem Berg die Zähringer Burg gebaut. "180 Jahre regierten die Zähringer im Breisgau und solange wehte auch der Löwe von den Zinnen der Burg." Dann gelangte die Burg Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen in die Hände. 1248 stürmte Graf Egon mit Freiburger Bürgern die Burg und zerstörte die Wehrbauten. 1273 geht die Burg an die Habsburger. "Für 500 Jahre wehte über der Stadt die Fahne der Habsburger, auch über der Zähringer Burg." 1525 kommt das unrühmliche Ende: Die Burg wird als Symbol der Unterdrückung von aufgebrachten Bauern "gebrochen" . Die Burg wird zum Steinbruch. 1815 geht die Stadt Freiburg und die Trümmer der Burg Zähringen an das Haus Baden. 1918 kommt das Ende der Monarchie in Deutschland. Das Burgareal, das weiter auf der Gemarkung Wildtal liegt, wird von der Stadt Freiburg übernommen.
"Leute würdigt diesen Platz und begegnet ihm in Ehrfurcht vor dem Leben und Tun unserer Väter und Mütter, jetzt unter der Fahne Baden-Württembergs" , appellierte der Herold, selbst wenn der Berg heute nur noch ein Ausflugsziel und Aussichtspunkt ist. "Als Kinder spielten wir jeden Sonntag hier oben" , erzählte die Wildtälerin Rosemarie Schätzle am Rande des Spektakels. "Und für uns war die Burg das jährliche Ausflugsziel mit der Schulklasse" , verdeutlichte Helene Blattmann vom Schümperlehof.
Andrea Steinhart , 1.4.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

 

2008 wird die Luther-Eiche 125 Jahre alt 

In einer neuen Schrift zur Ortsgeschichte kann man nachlesen, warum die Gundelfinger den Baum einst pflanzten

4— 15— 10— 125. Was für Maße, für einen Baum: Vier Meter beträgt der Stammumfang, rund 15 Meter ragt er in die Höhe und die Krone hat einen Durchmesser von etwa 10 Metern. Dazu feiert die botanische Besonderheit nun 2008 ihren 125. Geburtstag. Der Baum steht neben der Treppe zur evangelischen Kirche in Gundelfingen. Eine weitere interessante Broschüre zur Gundelfinger Ortsgeschichte hat der Verein für Heimatgeschichte jüngst herausgegeben. Damit will der Verein zum einen an die alten Zeiten erinnern, zum anderen das Interesse der jüngeren Generation an der Heimatgemeinde wecken. In sehr unterhaltsamen, oft persönlichen Erzählungen wird ein Stück Zeitgeschichte wiedergegeben. So auch im neusten Heft, in dem die Autorin Gisela Timpte die Gundelfinger Luther-Eiche etwas genauer unter die Lupe nimmt. Unter ganz besonderem Schutz stehen neben Gebäude auch Naturschönheiten. Die altehrwürdige Eiche in der alten Ortsmitte Gundelfingen, die als erstes Naturdenkmal unter der Nummer 21/1 eingetragen ist, war schon immer ein Hingucker. Eine kleine Tafel am Stamm der Baumes gibt Aufschluss über die Geschichte. "Luther-Eiche, gepflanzt 1883 aus Anlass des 400. Geburtstages des Reformators Martin Luther" . Bäume sind in allen Zeiten und in allen Religionen zu mythologischer Bedeutung gekommen. Die bekannteste ist die Luthereiche in Wittenberg, die an der Stelle stand, an dem Luther am 10. Dezember 1520 das Kirchengesetzbuch, die päpstliche Bannan drohungsbulle, verbrannt haben soll. Allerdings wurde die Wittenberger Luther-Eiche 1813 im Zuge des Freiheitskrieges gefällt. Die heute noch an dem Platz stehende Eiche wurde Luther zu Ehren 1830 gepflanzt. Feierlich wurde auch in Gundelfingen der 400-jährige Geburtstag des Reformators Luther gefeiert. Hauptlehrer Zipf setzte zusammen mit Ortsdiener Christian Baumann einen kleinen Baum neben der Kirche, den sie aus dem Eichenbestand südlich des Brandweiher entnommen haben. Darüber nachzulesen ist in den Kirchenbücher. Der evangelische Pfarrer Clausing schrieb 1925 über den schon staatlichen Baum, der bereits zu diesem Zeitpunkt das Schulhaus um mehrere Meter überragte. Das Alter freilich ist an der Luther-Eiche nicht spurlos vorübergegangen. Der Baumdoktor musste schon im unteren Bereich ein stützendes Gestänge einsetzten.
2.1.2007,
Andrea Steinhart, BZ

Ortsgeschichte: Das Heft mit weiteren interessanten Aufsätzen kann beim Verein für Heimatgeschichte Gundelfingen und Wildtal, Telefon 58 24 91, bezogen werden.
 

 

 

BUND Ortsgruppe: 2500 Kröten gerettet, Projekttag, Nachwuchs

Schwerstarbeit bedeutete für die Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die diesjährige Krötenwanderung. Rund 2500 Kröten brachte sie sicher über die Straßen und konnte sie vor dem drohenden Unfalltod bewahren. Dazu stand vieles mehr auf dem Arbeitsprogramm des Vereins, wie bei der Mitgliederversammlung deutlich wurde.

"Die Krötensaison war länger als in den vorhergegangenen Jahren" , berichtete Dieter Engelbrecht, Vorsitzender der Gundelfinger Ortsgruppe des Bund, in der jüngsten Hauptversammlung. Jeden Tag machten sich die Mitglieder in der Dämmerung auf, um aus den eingegrabenen Eimern entlang des Krötenzauns am hinteren Rebbergweg die Tiere einzusammeln und über die Straße zu tragen. Hunderte von Erdkröten, Molche sowie Gras- und Springfrösche eskortierten sie so sicher zum Laichplatz. Ab und zu hatten sie Helfer, darunter am Wochenende auch Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Nach den Vorschlägen des Bund hatte die Gemeinde Warnschilder aufgestellt. Manchmal stieg ein Autofahrer sogar aus und half, die Kröten über die Straße zu tragen. Für die Amphibien wichtig sei die Wiederbelebung des Teichs am Lehenhof, der immer noch in einem beklagenswerten Zustand sei. Engelbrechtsagte dazu: "Wir sind mit der Gemeinde im Gespräch um eine Sanierung zu erreichen."  Neben den Fröschen und Kröten kümmerten sich die Mitglieder des Bund auch um die heimischen Vögel: Im Februar wurde das Storchennest gerichtet. Dabei wurde der desolate, marode Zustand des Unterbaus festgestellt. Jetzt, wo der Turm der evangelischen Kirche eingerüstet ist, könne der Unterbau neu erstellt werden. Ein Novum waren in diesem Storchenjahr die Nester auf den Traversen der Hochspannungsmasten beim Reiterhof Engler sowie in Schupfholz und Reute. Enormen Arbeitsaufwand bedeutete auch die Nistkastenpflege. Drei Tage lang war die Gruppe mit ihrer neuen Aluleiter (die in der Vereinskasse mächtig zu Buche schlug), Kelle und Liste unterwegs, um die Nistkästen zu kontrollieren und zu reinigen. Einige Kästen waren schon für den Winter von Bilchen und Mäusen belegt, in fast allen anderen konnte altes Nistmaterial von zwei oder sogar drei Brutvorgängen festgesellt werden. Jedes Jahr wird auch der Schobbach von den Mitgliedern gesäubert. Bemängelt wurde dabei von Engelbrecht, dass Landwirte häufig bis ans Ufer des Bachs alles abmähen würden, obwohl ein zehn Meter breiter Gewässerrandstreifen stehen bleiben müsste. Der Bund ist sehr bemüht, die Landschaft in der Natur, im Wald, auf den Feldern und auch in den Gärten der Bürger in Ordnung zu halten. Dabei werde immer wieder festgestellt, dass durch unnötige Baumfällaktionen in Privatgärten die Lebensräume der Vögel zerstört werden — wie vor kurzem im Wildtal, wo in einem Garten ein Mammutbaum, eine Kiefer und eine große Edeltanne gefällt wurden. "Die Singvögel sind auf unsere Gärten angewiesen" , betonte Engelbrecht und dankte den Gartenbesitzern, die alte und manchmal unansehnliche Bäume stehen lassen. Mit Erfolg: In einer alten Tanne in der Ortsmitte konnte dieses Jahr Waldohreulen ihre sieben Junge aufziehen. Die Arbeit wird den Naturschützern auch nicht ausgehen: Für 2008 stehen neben der laufenden Pflegearbeit das Aufstellen der letzten Hinweisschilder des Kulturpfades bis hin zur Bekämpfung der Neophyten im heimischen Wald auf dem Plan. Im Uferbereich des Schobbachs verdrängen die Flachwurzler heimische Pflanzen, so dass die Böschungen instabil werden. "Wir müssen versuchen, Herr über diese Pflanzen zu werden," sagte Engelbrecht. Dagegen soll mit Banderolen der Baum des Jahres 2008, die Walnuss, bekannter gemacht werden.
Große Sorgen bereitet dem Ortsverband Gundelfingen das Nachwuchsproblem. Jetzt plant man, über einen Projekttag mit dem Ökomobil die Jugend besser zu erreichen. Etliche Ideen zum spielerischen Erlernen der Natur und Umwelt wären vorhanden, es bräuchte nur jemanden, der diese Entwürfe mit den Kindern umsetze.
Andrea Steinhart , 20.11.2007, BZ

 

 

Schümperlehof - Jungbauer Christoph Blattmann

Bauer - von der Pike auf gelernt / Christoph Blattmann vom Schümperlehof wird Bauer und lernt auf der Hochburg / Ein harter Beruf

Christoph Blattmann ist ein 20-jähriger Bursche, der weiß, was er will — er will Landwirt werden. Und das wiederum wissen Sofie, Käthe und Anna inzwischen auch. Artig, wie es sich für Milchkühe gehört, folgen sie den Anweisungen ihres Herrn. Drei Kühe gehen gemütlichen Schritts nach rechts und drei mit großen Kulleraugen gehen nach links. Die anderen warten. Es ist Melkzeit. Wenn um sechs Uhr morgens beim durchschnittlichen Arbeitnehmer gerade der Wecker klingelt, dann ist im Wildtal Christoph Blattmann schon lange auf den Beinen. Es gibt viel für den Landwirt im dritten Ausbildungsjahr zu tun, besonders wenn jeden Morgen 25 Kühe darauf warten, gemolken zu werden. Der junge Mann kennt alle einzeln. Auch seine Mutter und die Oma sind schon auf den Beinen. Jeder hat seine Aufgaben. Christophs Vater starb vor vier Jahren. Seitdem ist er der Mann auf dem Hof mit großer Verantwortung. Im Sommer, wenn die Kühe auf der Weide übernachten, muss Christoph das Braunvieh erst von der Halde holen. "Na ja, da ist man gleich richtig wach" , schildert der 20-Jährige den frühen Ausflug. Christoph Blattmann ist jetzt schon Bauer mit Leib und Seele. "Als Kind war ich sehr stolz, wenn ich mit dem Traktor fahren durfte" , erinnert er sich. Aber auch die Arbeit mit dem Vieh hat ihm immer schon Spaß gemacht. "Die Liebe zur Landwirtschaft hat mein Vater mir vererbt." Schon als kleiner Junge fand er nämlich alles interessant, was rund um den elterlichen "Schümperlehof" geschah. "Das Helfen hat einfach Spaß gemacht." Deshalb wollte er nur eines: den Beruf des Landwirts erlernen. Die Ausbildung dauert drei Jahre, wobei die Lehre im ersten Jahr mit Vollzeitunterricht in der Berufsschule startet. "Die gesamte Grundlage des Landbaus haben ich dort gelernt, vom chemischen bis zum biologischen Bereich." Im zweiten Lehrjahr, das nun gerade endete, arbeitete der sympathische Wildtäler zweimal pro Woche und jedes zweite Wochenende auf der Emmendinger Hochburg, seinem Ausbildungsbetrieb. "Das war schon stressig, denn ich musste ja morgens erst helfen, die eigenen Kühe zu melken."
Die Kühe werden auf dem "Schümperlehof" natürlich nicht mehr per Hand gemolken, wie man das früher noch machte. Die Milch wird per Unterdruck abgesaugt und in einen Behälter gefüllt, an dem der junge Bauer gleich erkennen kann, wie viel Milch die Kuh gegeben hat. "Kurz nachdem eine Kuh gekalbt hat, können das schon mal bis zu 15 Liter pro Melkvorgang sein" , verdeutlicht die Bäuerin Manuela Blattmann. "Der Durchschnitt liegt aber bei ungefähr zehn Litern" , ergänzt sie. Die Kühe müssen zweimal täglich gemolken werden, da kommt eine ganze Menge zusammen. Unterstützt werden die beiden von Oma Blattmann. "Die kleinen Kälber möchten auch versorgt werden. Dafür braucht es viel Zeit" , erwähnt Christoph. Die Oma füttert die Schweine und Hühner und denkt nebenbei noch daran, dem stolzen Kater eine Schale frische Milch hinzustellen. "Manchmal ist das frühe Aufstehen schon sehr lästig. Vor allem wenn’s am Abend zuvor spät geworden ist." Dennoch wäre eine Arbeit außerhalb der Landwirtschaft nicht denkbar für ihn. "Auch wenn geregelte Arbeitszeiten schon reizvoll sind. Doch hier habe ich mit Tieren und Menschen zu tun." Nach dem frühmorgendlichen Tagewerk, dem Melken, wird gefrühstückt. Dann wartet allerhand Arbeit: Zuerst muss Christoph den Radlader reparieren. Danach muss das Futter für die Tiere gerichtet werden. Außerdem müssen die Weiden neu aufgemulcht und den wildwachsenden Brombeerhecken auf der Weide mit der Motorsäge der Garaus gemacht werden. Christoph: "Dann muss noch Grünfutter gemäht, Feldarbeit erledigt und in den Reben das Laub herausgebrochen werden." Alle Arbeiten hat der junge Bauer im Blick. "Wichtig dabei ist nur, das Wetter zu beobachten und es einschätzen zu lernen". Dass ein Bauer für seinen Bauernhof lebt und vielleicht wenig oder gar keinen Urlaub machen kann, stört Christoph nicht weiter, auch wenn einer seiner großen Wünsche eine Weltreise wäre. "Doch das geht halt schlecht." Landwirt sein ist und bleibt ein Ganztagesberuf und das auch am Wochenende. Inniger wünscht er sich, dass auf dem Schümperlehof alles weiterhin gut funktioniert und seine Arbeit besser honoriert würde. "Denn wenn ich mit meiner landwirtschaftlichen Arbeit auch ein wenig mehr verdienen könnte, hätte ich noch mehr Spaß und Freude daran.
Andrea Steinhart , 11.9.2007, BZ

 

Unsere drei Jungen sind auf dem Weg nach Afrika

Das Storchenjahr endet ja immer mit dem Wegzug der Jungen. In diesem Jahr war das am 16.August. Versammelt haben sich diesmal die Jungvögel leider nicht im Gebiet bei Heuweiler, sondern mit den Durchziehern auf den Wiesen bei Neuershausen. Auf dem Außennest beim Reiterhof Engler (Traverse des Strommastes) hat es keinen Bruterfolg gegeben. Auf den anderen Traversennestern in Schupfholz und Unterreute wurde dagegen sehr erfolgreich gebrütet, dass wir auf das nächste Jahr auch bei uns hoffen können. Diese Außennester auf hohen Masten sind hier eine Neuheit, dagegen in Spanien sehr üblich. - Die betreuten Störche der Station in Unterreute sind auch freigelassen worden und ausgeflogen.
Die Gundelfingen Altstörche fliegen meistens im September für einige Zeit fort, erscheinen dann aber wieder im Oktober, so dass wir dann das vertraute Bild Nest mit Störchen wieder im Winter haben. Wir haben den Unterbau des Nestes inspiziert: Er wird mit Unterstützung der Gemeinde erneuert. Die Videoanlage läuft aber ohne Fehler.

 
Inspektion am Nest Storchenblick über Gundelfingen Bilder: D. Engelbrecht

28.8.2007, Storchbetreuer D.Engelbrecht, Ch. Heller, S.Fögele, W. Hachmeister
DEngelbrechtBUND at t-online.de


Drei Jungstörche wurden beringt - Storchenbetreuer erbitten Hilfe

Am 13. Juni wurden unsere drei Jungen mit den jetzt üblichen schwarzen Kunststoffringen versehen. Diese neuen Markierungen haben den Vorteil, dass die Nummern auch aus großer Entfernung abgelesen werden können. Unser Viertes hat die kalten Regentage nicht überstanden und ist aus dem
Nest geworfen worden. Bei den Verbliebenen konnten wir oben auf dem Nest einen guten Gesundheitszustand feststellen. Die Ringnummern sind DER A 5283 bis 85.  Die Jungen können jetzt fast alleine stehen und werden in rund 4 Wochen mit den ersten Flugübungen beginnen. Der Abflug nach Afrika wird Anfang bis Mitte August stattfinden. Das Nest am Reiterhof Engler ist nur noch ab und zu besetzt. Zum Bruterfolg wird es wohl nicht führen. Die bisher mangelhafte Übertragung des Storchenbildes ins Foyer des Rathauses und in die Grundschule ist jetzt wieder einwandfrei, wenn auch die Nestmitte nicht richtig zu sehen ist.

Eine Bitte an die Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger: Sollten Sie etwas Ungewöhnliches am Nest oder auch auf den Feldern und Wiesen, was unseren Störche gefährlich werden könnte, feststellen, so melden Sie Sich bitte telefonisch bei den Betreuern ,Tel. 0761/581721 oder 583833 oder
auch bei der Gemeinde Gundelfingen. Vielen Dank.

Die Storchenbetreuer Ch.Heller, W.Hachmeister, S.Fögele, D.Engelbrecht

Nest am Reiterhof Engler, Gem Gundelfingen Die Gundelfinger Jungstörche bei der Beringung am 13.Juni 2007  Jungstörche am 15.7.2007
Fotos: D.Engelbrecht

19.6.2007,  D.Engelbrecht

Drei Jungstörche fliegen
Seit dem 15.Juli fliegen unsere Jungen selbständig. Noch kehren sie in Abständen zurück und warten dann auf Futter, dass ihnen die Alten bringen. Sie werden noch etwa 4 Wochen hier bleiben, um sich dann mit anderen Jungstörchen auf den Weg nachAfrika zu machen. Unsere Vögel gehören ja der Westpopulation an, d.h. sie fliegen über Frankreich nach Südspanien, dann bei Gibraltar hinüber nach Afrika, fliegen dann meistens westlich der Sahara  bis in den Niger. VorJahren bekamen wir einen Ring eines Gundelfinger Storches aus dem Niger zurück, der bewies, dass unsere Jungen so weit fliegen. Wahrscheinlich ist dieser Vogel umgekommen.
STORCHENFREUNDE  Gundelfingen, D.Engelbrecht, 20.7.2007


 

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