Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos zu Wutach und Wutachschlucht  
zwischen Schwarzwald und Baar
       

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Blick auf halbem Weg zwischen Birkendorf und Steinatal nach Norden in Richtung Roggenbach und Bonndorf am 21.9.2005

Löffinger Wanderbus zwischen Schattenmühle und Wutachmühle

Vier Jahre schon gibt es den Löffinger Wanderbus, der – abgestimmt auf den Fahrplan der Höllentalbahn – Wanderer zu verschiedenen Einstiegspunkten zur Wutachschlucht bringt: Von Göschweiler aus kann man seine Tour beginnen, ebenso in Reiselfingen, in Bachheim, Döggingen (Gauchachschlucht) oder eben direkt in der Wutachschlucht an der Schattenmühle. Vielseitig sind die Touren, die Wanderer wählen können. Stets muss sie aber in dem Abschnitt zwischen Schattenmühle und Wutachmühle liegen. Mit seinen Freunden startet der Wanderer von der Schattenmühle in Richtung Osten. Wenn’s klappt, soll die 14 Kilometer entfernte Wutachmühle ihr Ziel sein. Mit etwa fünf Stunden rechnen die Naturliebhaber aus dem Breisgau. Dort müssten sie dann in den Bonndorfer Wanderbus steigen, der sie zurück zur Schattenmühle bringt.
Alles vom 14.8.2010 bitte lesen auf www.badische-zeitung.de

Der Wanderbus fährt Samstag und Sonntag. Mehr auf www.loeffingen.de

 

Wutachschlucht zweitbeliebtestes Wanderziel 2008

Im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz liegt Deutschlands beliebteste Wanderetappe: Das ermittelte die Wahl der Wanderziele 2008, an der sich auf der Internetplattform wanderwelten.com rund 5.400 Nutzer beteiligt haben. ....
Den zweiten Platz (mit nur einer Stimme Rückstand) belegt die 25 Kilometer lange Tour durch die Wutachschlucht im Südschwarzwald (Baden-Württemberg), den dritten eine Bergwanderung am Nagelfluhgrat bei Oberstaufen (Bayern), ein 14 Kilometer Teilstück des Maximiliansweges.
Preisverleihung im Januar 2009 auf der CMT Stuttgart.
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Die Wutachschlucht ist der abwechslungsreichste und wildeste Canyon des Schwarzwalds und befindet sich im Südwesten von Baden-Württemberg. Die felsen- und waldreiche Wildflusslandschaft mit ihrer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt bildet eine der wenigen Wanderstrecken in den deutschen Mittelgebirgen mit ansatzweise »alpinem« Charakter. Die Wutach hat sich derart scharf in Granit, Gneis, Buntsandstein und Muschelkalk eingegraben, dass Fluss und Pfad über weite Strecken von senkrechten Felswänden flankiert werden.
20.1.2009, www.wanderwelten.com/wahlen/index.php

 

Wunderbare Mächte: Siebtes Buch von Hildegard Müller aus Münchingen

Darauf hat die Fangemeinde der Münchinger Hobby-Schriftstellerin Hildegard Müller (74) gewartet: auf ihre neueste Buchveröffentlichung, die den Titel "Wunderbare Mächte" trägt. Es ist mittlerweile das siebte schriftstellerische Werk, das Hildegard Müller auf den Markt bringt. Zu haben ist die Neuerscheinung im Selbstverlag. Das bedeutet, dass die Autorin ihre Bücher selbst vermarktet. Zudem sind sie im Buchhandel erhältlich. Begonnen hat alles im Jahr 2000, als Hildegard Müller ihr erstes Werk "Und wenn es schön war" auf den Markt brachte, damals noch in Zusammenarbeit mit dem Badenia-Verlag. Zum Besteller wurde die Buchveröffentlichung, "Der Jahrhundertwald" des vergangenen Jahres. Der Absatz war so gut, dass sogar eine Zweitauflage gedruckt werden musste. Eine ähnlich gute Resonanz erhofft sich Hildegard Müller nun mit der Veröffentlichung ihres jüngsten Buches "Wunderbare Mächte". Es ist das siebte Buch, das Hildegard Müller geschrieben hat. Es umfasst 94 Seiten, die mit Illustrationen ihrer Schwiegertochter Ulrike Müller (Donaueschingen) gestaltet sind. Das Titelblatt ziert ebenfalls ein Werk von Ulrike Müller.

Gedruckt wurde das Buch in der Gutenbergdruckerei in Freiburg, zu der Hildegard Müller gute Beziehungen unterhält. Erst vor wenigen Tagen wurde das Buch ausgeliefert und ist somit noch druckfrisch. Gedruckt wurde eine Kleinauflage. Wer also ein Exemplar erwerben will, der sollte sich alsbald darum bemühen. Wie die Erfahrung zeigt, sind die Bücher von Hildegard Müller bald vergriffen. "Inzwischen hat sich eine richtige Fangemeinde gebildet, die auf meine Bücher ganz heiß ist" , weiß die Autorin zu erzählen. Vielleicht findet der einer oder andere das Buch als Geschenk unterm Weihnachtsbaum. In der Tat, wer die Geschichten von Hildegard Müller liest, kommt davon nicht mehr los.

Es sind die Lebensgeschichten und Schicksale der Menschen, die Hildegard Müller faszinieren. Genau diese Geschichten hält sie fest und damit die Erinnerungen an sie wach. Oftmals sind es Geschichten über Menschen, die es in der Gesellschaft nicht leicht hatten, aber dennoch ihren Mann oder ihre Frau standen und sich Achtung und Anerkennung verschafften. Ihre Erzählungen basieren auf wahren Begebenheiten, die sich in der Region zugetragen haben. In der Erzählung der "Wunderbaren Mächte" greift Hildegard Müller die Geschichte eines jungen Burschen auf, der es vom Dorfbuben ins Priestertum geschafft hat. Sie waren wirklich nicht leicht, die Kinder- und Jugendjahre des Baptist, der als Sohn des armen Dorfschneiders, des "Lieble-Schnieders, geboren wurde. Noch in seinen ersten Lebenswochen verstarb seine Mutter am Kindbettfieber. Abwechslung in sein beschwerliches Leben brachte der Zirkus, der immer wieder in gewissen Zeitabständen auf der Wiese hinter dem Schneiderhäuschen seine Zelte aufschlug. So fasste er als zwölfjähriger Bub den Entschluss, sich nach seiner Schulzeit, dem Zirkusvolk anzuschließen, nicht zuletzt wegen Preziosa, der hübschen Seiltänzerin. Doch es kam alles ganz anders. Der Dorfschullehrer und der Pfarrer versuchten gemeinsam für den hochintelligenten Baptist einen Platz an einer höheren Schule auszumachen. Mit der Zustimmung seines Vaters, besuchte er von nun an das Knabenkonvikt in Rastatt. Es kam der erste Weltkrieg und Baptist wurde zur Musterung einbestellt, aber wegen Kleinwüchsigkeit wurde er gleich wieder ausgemustert. Baptist nahm das Studium der Theologie und Philosophie auf. Doch im vierten Semester ereilte ihn erneut ein Musterungsbefehl und er wurde nicht mehr für untauglich befunden. Die Schrecken des Krieges prägten sich tief in ihm ein. Nach seiner Heimkehr und einem längeren Aufenthalt im Pfarrhaus, spürte er eine neue Berufung. Nach wenigen Jahren hatte er es an der theologischen Hochschule der Benediktiner geschafft, Priester zu werden. Danach trat er eine Pfarrstelle in einer diasporalen Pfarrei im Bauland an. Die wenigen Kirchenbesucher waren überrascht, wie schlicht und einfach, aber mit tiefem Sinn, der neue Pfarrer predigen konnte. Baptist konnte sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiern, was mit ein Grund war, sein Heimatdorf nach zehn Jahren wieder einmal zu besuchen. Der Herrgott hat ihn unter dem Tisch hervorgeholt aus ärmlichen Verhältnissen, er durfte Priester werden und das war ihm Reichtum genug. Es gibt sie offensichtlich wirklich, die wunderbaren Mächte, die ganz im Verborgenen das menschliche Schicksal leiten. Gerne nimmt Hildegard Müller die Gelegenheit zu Lesungen aus ihren Büchern wahr. So findet die nächste Lesung beim evangelischen Frauenkreis am Freitag 7. Dezember, 15 Uhr, im evangelischen Gemeindesaal statt.
Bruno Morath, 4.12.2007

Hildegard Müller wurde 1933 geboren. 1957 übergab ihr der Großvater mütterlicherseits seinen Bauernhof. Ihr erstes Buch unter dem Titel "Und wenn es schön war" brachte sie im Jahr 2000 auf den Markt. Die Auflage war bereits nach zehn Monaten vergriffen. Ihr zweites, ebenfalls im Badenia-Verlag erschienenes Buch, trägt den Titel "Das Stadtmensch" . Im Jahre 2003 ist die Autorin die Zusammenarbeit mit der Gutenbergdruckerei in Freiburg eingegangen. Dort entstanden die Bücher "Kein Honigmond" , "Mariurz - ein Magdleben" , "Ein Leben in Stille" und der "Jahrhundertwald". Die Bücher sind nun im Selbstverlag, (Hildegard Müller, Tel 07709/272) oder im Buchhandel erhältlich.

 

Guggenmühle in der Gauchachschlucht aufwändig restauriert

Die in der Gauchachschlucht direkt an der Kreis- und der Gemarkungsgrenze zwischen Döggingen und Unadingen liegende "Guggenmühle" beteiligte sich erstmals am Mühlentag und zog Besucher aus allen Richtungen an.

Trotz des Dauerregens strömten die mit Regenschutz aller Art gewappneten Gäste in die Gauchachschlucht und ließen sich von den Eheleuten Christa und Robert Wagner die Technik der aufwändig restaurierten "Guggenmühle" erklären. Der große Mühlenraum mit Mahlgang, Gerbgang sowie Gries- und Graupensichter wurde von Robert Wagner, von Beruf Geologe und offensichtlich mit sämtlichen Handwerkskünsten bestens vertraut, in jahrelanger schweißtreibender Arbeit saniert. Der 1946 anstelle des Wasserrades (das Wasser reichte oft nicht für den Betrieb aus) installierte Güldner-Motor leistete ihm beispielsweise beim Drechseln der ausgewechselten Säulen im Mühlenraum gute Dienste. "Bei guter Wasserzufuhr waren drei Mahlgänge möglich" erklärte Robert Wagner, der über die Funktion der einzelnen Wellen und die weiteren Antriebsmöglichkeiten (Drechseln, Futterschneiden, Dreschen oder auch für die Lichtmaschine) informierte. Wie die Mühle klappert oder warum die Trommel mit Müllerseide bespannt ist, erfuhren die Besucher genauso wie Auszüge aus der bewegten Geschichte der Guggenmühle. "Hut ab" oder "den Leuten gehört das Bundesverdienstkreuz" zollten die Besucher den Mühlenbesitzern Respekt für deren großes Engagement und den unermüdlichen Einsatz um den Erhalt der erstmals 1414 urkundlich erwähnten Mühle.
Mit Bildern dokumentiert wurde dann der Zustand des Mühlengebäudes und dessen Einrichtung beim Kauf 1971 sowie die einzelnen Restaurierungsabschnitte. Heute präsentiert sich die Guggenmühle, die von einem alten Güldner-Motor oder alternativ auch von einem Elektromotor zu Schauzwecken angetrieben werden kann, als Schmuckstück in der Gauchachschlucht.

Die Mühlenbesitzer werden am kommenden Sonntag, 3. Juni, die Türen der historischen Mühle noch einmal in der Zeit von 10 bis 18 Uhr öffnen.

Christa Maier, 2.6.2007, www.badische-zeitung.de

Guggenmühle im Gauchachtal bei Bräunlingen-Döggingen >Baar (27.5.2007)

 

Wutachverlegung bei Bad Boll im Jahr 1888
 
Wutachverlegung ermöglicht im Jahre 1888 die Aufstauung des Untersees / Der wilde Fluss erobert sich sein Bett aber zurück

Im eleganten Speisesaal des Kurhauses von Bad Boll tragen die Serviermädchen das feine Tafelgeschirr ab. Nach dem Abendessen lassen einige der noblen Kurgäste den Tag bei Klaviermusik oder mit einem Billardspiel ausklingen. Andere flanieren durch die Parkanlagen mit den plätschernden Wasserspielen. Es ist ein lauer Sommerabend des Jahres 1898. Eine kleine Gruppe jedoch hat sich etwas besonderes vorgenommen— eine romantische Gondelfahrt. Die Bootsfahrer promenieren angeregt plaudernd die Allee längs der leise rauschenden Wutach hinab, durchqueren eine Blumenwiese, und nach einer Viertelstunde ist ihr Ziel erreicht — der Untersee, in welchen malerisch der Tannegger Wasserfall stürzt und auf dem die Gondeln bereits einladend schaukeln.
So könnte sich die Szene abgespielt haben, damals um die Jahrhundertwende, als Bad Boll in voller Blüte stand und den adligen und wohlhabenden bürgerlichen Gästen Unterhaltung und Zerstreuung bot. Dass man in der Wutachschlucht auch gondeln konnte, war dem Bau eines Fahrweges im Jahre 1881 von Bad Boll flussabwärts zu verdanken. Die Bezirksforstei Bonndorf hatte sich dabei auch nicht von der Verlegung der Wutach schrecken lassen, die sich am Ende der Müllerswiese in den Weg stellte. Abgelenkt von einem vorspringenden Felsen auf der linken Talseite zog sie schnurgerade nach rechts, um dort gegen die 40 Meter hoch aufragende Muschelkalkwand zu branden. Die Wutach sperrte so den gesamten Talgrund. Doch im 19. Jahrhundert war Technik dazu da, über die Natur zu triumphieren. Nüchtern hatte man schon 1877 die Kosten "für Verlegung des Flussbettes" mit 1336 Mark und 50 Pfennig kalkuliert, und im Sommer 1880 grub ein Heer von Arbeitern auf der linken Talseite, ausgehend von jenem vorspringenden Felsen, der Wutach ein künstliches Bett — 270 Meter lang, 5,50 Meter breit, 1,50 Meter tief. Schon bald floss der kanalisierte Wildfluss nunmehr eng am linken Hangfuß und damit bis zu 100 Meter vom alten Bett entfernt. Auf der rechten Talseite war jetzt Platz für den Weg, den man in einem Abstand von 20 Metern entlang der Muschelkalkwand baute. Zwischen Weg und Felswand bleichten im alten Flussbett die Schotter. 1887 hatte Karl Schuster, Freiburgs Ex-Oberbürgermeister, Bad Boll erworben. Als er auf dem neuen Weg flussabwärts schlenderte und rechts in das trockene Wutachbett blickte, hatte er eine Idee. Umgehend beschrieb er dem "Herrn Oberförster" die "ertraglose Fläche, die als Teich vortrefflich dienen könnte" und bat um deren Überlassung, "in welchem Falle ich die nöthigen Dämme und Schleußen auf meine Kosten herrichten ließ" . Schuster erhielt die Genehmigung, ließ 30 Meter unterhalb des Tannegger Wasserfalls zwischen Wegkörper und Felswand einen kleinen Staudamm errichteten, das alte Wutachbett und die Wegböschung mit Lehm abdichten und über eine unterirdische Leitung Wasser aus der verlegten Wutach herbeiführen. In den schmalen, aber 200 Meter langen Stauweiher, der den Namen Untersee erhielt, ergoss sich zudem der Tannegger Wasserfall. Schon 1889 schwärmte der Autor des Führers "Die Kurorte und Heilquellen des Großherzogtums Baden" von den "Gondelfahrten auf dem neu angelegten See unweit des Kurhauses" .

Aber die Rechnung war ohne die Wutach gemacht! Noch floss sie scheinbar gezähmt weitab von Weg und Gondelsee. Doch das Hochwasser von 1895 leitete eine unaufhaltsame Entwicklung ein — der Wildfluss machte sich auf den Weg zurück in sein altes Bett. Die Wutach ließ sich die Kanalisierung nicht gefallen. Nach dem Hochwasser vom Februar 1916 war sie bereits bis auf wenige Meter an die rechte Talseite zurück gewandert. Und das Weihnachtshochwasser 1919 nagte unterhalb des Wasserfalls zum ersten Mal an der Wegböschung. Die hohe Zeit des Gondelns war ohnehin vorbei, 1928 klagte ein Wanderer über rechts des Weges befindliche "Tümpel, die dem Landschaftsbild keinen Eintrag tun, dagegen die Luft mit üblem Geruch erfüllen" .
Das Dezember-Hochwasser 1947 fraß 100 Meter Fahrweg unterhalb des Wasserfalls, zerstörte das Stauwehr, und die Wutach bezog den unteren Bereich des Sees in ihr Bett ein. Den Wanderern, die nach dem Krieg jetzt wieder in der Schlucht erschienen, baute der Schwarzwaldverein einen provisorischen Pfad. 1980 nahm die Wutach dann das mittlere Drittel des Felsenweihers, wie der einstige Untersee inzwischen hieß, ins Visier und walzte den Weg auf einer Länge von 50 Metern nieder. Man stellte das Wegstück wieder her und versuchte, es durch ein Bollwerk aus Eisenbahnschienen, Granitfindlingen und Holzpalisaden zu schützen.

Unbeeindruckt davon übersprang das Hochwasser im Januar 1995 die Befestigung und spülte Teile des Wegs erneut in den Felsenweiher, bizarr ragten die Schienen und die Palisaden aus den braunen Fluten. Gänzlich zerstört wurde nun aber das flussabwärts verbliebene Wegstück beim Tannegger Wasserfall. Dort hatte die Wutach ihr Ziel erreicht, sie floss in ihrem alten Bett. Der Schwarzwaldverein beschloss, den Wildfluss nicht zurückzudrängen und auf einen Wegneubau zu verzichten. Um die Wanderer an das rechtsseitige Ufer zu bringen, errichtete die Ortsgruppe Bonndorf im Frühjahr 1997 einen Steg über den noch verbliebenen Rest des einst so stolzen Untersees

Friedbert Zapf , 30.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Schwarzwaldverein Bonndorf erneuert Felsenweihersteg in der Wutachschlucht

Den baufälligen “Felsenweihersteg” in der Wutachschlucht unterhalb Bad Bolls hat der Schwarzwaldverein Bonndorf nun erneuert. Hierzu war ein Arbeitsteam des Vereines unter der Leitung von Ernst Albert Anfang Mai in der Schlucht tätig. Insgesamt 112 Stunden investierten die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins in die Stegerneuerung. Durch diese Maßnahme ist der Wanderweg durch die Schlucht nun wieder ein Stück sicherer geworden.

Wie notwendig die Stegerneuerung war, zeigte sich bei der Demontage des bisherigen Übergangs. Die hölzernen Belagsträgerbohlen waren stark angefault, und so wäre es nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis diese eingebrochen wären. Schon im Sommer vorigen Jahres hatte Ernst Albert erkannt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Schwarzwaldvereins wurde von ihm ein Konzept entworfen, wie der Übergang über die Felsenweiher dauerhaft sicher gemacht werden kann. Nach erfolgter Absprache mit dem
Vorstand des Schwarzwaldvereins und Wutach-Ranger Martin Schwenninger wurde damit begonnen, dieses Konzept umzusetzen. Für vorbereitende Arbeiten wurden die Wintermonate genutzt. Schlossermeister Siegfried Ketterer fertigte eine stabile Trägerkonstruktion und in der Werkstatt der Firma Isele, Gartenhaus & Spielplatzgeräte, wurden durch freiwillige und ehrenamtliche Helfer die Belagselemente aus Eichenholz angefertigt, wobei die vorhandenen Maschinen kostenlos benutzt werden konnten. Nicht ganz einfach war dann das Zusammenfügen der einzelnen Teile vor Ort in der Schlucht. Doch konnte man hierbei auf die Unterstützung von Fridolin Duttlinger (Bonndorf) bauen, welcher mit seinem Forstschlepper die beiden Teile der schweren Trägerkonstruktion auf die vorbereiteten Lager setzte. Mit viel Geschick löste Fridolin Duttlinger diese Aufgabe. Die Aufbringung der Belagselemente und des Geländers war dann für die Helfer des Schwarzwaldvereines eine leichte Sache. Ernst Albert hatte die Aktion bestens vorbereitet und organisiert, sodass alles wie am Schnürchen klappte.

Der Steg überspannt den Felsenweiher auf einer Länge von 22 Metern. Er wurde so gebaut, dass ihn auch die Helfer der Bergwachtgruppe Wutach im Einsatzfall mit dem Akia, ihrer einrädrigen Rettungstrage, problemlos überqueren können. Finanziert wird die Erneuerung des Steges aus Mitteln der Arbeitsgemeinschaft Wanderwege Wutachschlucht. Vereinsvorsitzender Friedbert Zapf zeigte sich sehr zufrieden mit der Arbeit seiner Mannschaft. “Das habt ihr klasse gelöst.” Auch TIZ-Chefin Petra Kaiser wusste die Arbeit des Einsatzteams zu würdigen, in dem sie beim gemütlichen Abschlusshock im Gasthaus “Kranz” in Bonndorf den Helfern eine Runde Freibier spendierte. Die Kooperation zwischen Schwarzwaldverein und Tourismus funktioniert in Bonndorf bestens.

Kompletten Beitrag von Bruno Morath vom 24.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Wutach bei Stühlingen richtet bei Hochwasser erhebliche Schäden an

“Die Wutach hat ihren Namen ,wütende Aach´ mit Recht erhalten. Immer und immer wieder überschwemmten ihre Wasser weite Teile der Talsohle, zum größten Verdruss der Bauern und der Gemeinden. Umfangreich und grauenvoll ist das Sündenregister dieses Wildflusses” , schreibt Gustav Häusler im März 1961 in der “Randenschau”

Auch dieser Tage schwillt der Wutach wieder der Kamm. Im Schwarzwald schmelzen enorme Schneemengen, gleichzeitig fällt kräftiger Regen und schon steigt das Wasser an. Glücklicherweise wurde der Hochwassermeldewert von 1,70 Meter am Pegel Eberfingen nicht erreicht, wenn auch gestern das Wasser auf 1,62 Meter anstieg, die Tendenz wurde als gleichbleibend bezeichnet. Wer den Wasserstand der Wutach genau verfolgen möchte, kann dies über die stündlich neuen Lageberichte der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de tun. Dafür wird der Pegel Eberfingen elektronisch gemessen. Wird der Hochwassermeldewert überschritten, löst laut Information von Stadtbrandmeister Reiner Geng, die Messstelle Alarm aus, der über das Polizeirevier Waldshut an die zuständigen Behörden, also das Landratsamt und die Gemeinden geht. Bei der Stadt Stühlingen befindet sich der “Hochwasseralarmplan” des Landkreises, der Regelungen für den Hochwasserfall enthält. Müsste die Feuerwehr ausrücken, wird diese über die Leitstelle alarmiert. An einen Hochwassereinsatz der FFW im Bereich der Wutach erinnert sich Geng nicht, allerdings an die reißenden Fluten des Ehrenbachs in Weizen im Jahr 1995. Damals war sogar ein Fernsehteam vor Ort. Unsere Altvorderen mussten sich regelmäßig mit dem “Wüten und Toben der Wutach” auseinandersetzen. Allein von 1546 bis 1882 sind laut Heimatforscher Gustav Häusler 39 verheerende Hochwasser bezeugt. Die wenigen Brücken hinüber in die Schweiz wurden immer wieder stark beschädigt oder gar weggerissen. Besonders betroffen war die Gemeinde Eberfingen. Ihr Chronist Anton Marksteiner berichtet: “1755: Es hat viel Wasser in der Wutach gehabt, so dem Hirschenwürth von Stühlingen 7 Pferd und der Knecht und Bub in der Wutach vertrunken sind” . Und über 1760 schreibt er: “In diesem Jahr, den1ten Jänner, ist die Wutach so angeloffen durch das Regenwetter, dass sie zu nacht um 12 Uhr der Gmeind Eberfingen ihre Brugg wieder genommen und noch viele Güter darzu verloren” . Von 1778 heißt es: “Zu Mittag ist die Stühlinger äußere Brugg daher geschwummen, und um 1 Uhr hat es die Eberfinger Brugg genommen; sie ist nur 12 Jahr und 20 Wochen gestanden. Und um 10 Uhr nachts bringt es die Stühlinger untere Brugg auch und nimmt unseren Kohlersteg auch mit fort. Der Schaden zu Eberfingen betrug 3000 Gulden, denn das Wasser war von einem Berg zum anderen geloffen...” Auch Grimmelshofen war immer wieder schwer betroffen. Am 20. Juli 1804 riss die Wutach dem Lochmüller “Scheuer, Stall, 3 Personen und 22 Stück Vieh mit sich fort” . In der Mitte des 19. Jahrhunderts reiften die Pläne für eine “Wuthachcorektion” , um die Hochwassergefahr einzudämmen. Pläne befinden sich heute im Gemeindearchiv Schleitheim. Bevor diese aber vollständig ausgeführt wurden, kam es in der Nacht vom 5. zum 6. Juni 1895 zu einer wahren Jahrhundertflut, über die wir noch berichten.

Im Sommer plätschert sie meist ganz friedlich dahin, im Frühjahr entwickelt sie sich zum reißenden Fluss: die Wutach, die in den vergangenen Jahrhunderten im Raum Stühlingen mehrfach die Talsohle überschwemmte und Menschen und Vieh, Brücken und Gebäude mit sich riss.

Zu einer wahren Jahrhundertflut kam es in der Nacht vom 5. zum 6. Juni 1895. Deren Ausmaße hat der Stühlinger Lithograph Emil Würth in beeindruckenden Bildern festgehalten. Diese spannenden Zeitdokumente finden sich in mehrfacher Ausgabe in Schleitheim und Stühlingen. Im “Schleitheimerboten” stand zu lesen:“ Letzte Nacht brach ein Gewitter los, bei welchem im badischen Wutachgebiet der Regen wie mit Gelten geschüttet, geflossen sein muß, denn die Wutach begann so rasch zu steigen, daß sie über ihre Ufer austrat und mit ungeheurer Gewalt alles mit sich fortriß, was nicht festen Grund und Widerstand hatte
Von der Wutachbrücke bis zur Neumühle bildete das gesamte rechtsufrige Areal einen See, der die üppige mit Gras bewachsenen Wiesen in einen Schlammplatz verwandelte.” Zahlreiche Gebäude sowie der Wiizemer Steg und die Brücke bei der Stühlinger Ziegelhütte wurden weggerissen. “In Grimmelshofen selbst sieht es gar trostlos aus,” berichtet die Zeitung. Der “hart an der Wutach gelegene Garten des Konstantin Hettig” sei nebst der Kegelbahn ins Wasser gestürzt, die Mühle des Franz Burger “ist unter dem Anprall der Wogen und Holzstämme” zum größten Teil zusammengebrochen. “In Stühlingen selbst ertrank der 21 Jahre alte Karl Merkt beim Versuch, einen weggeschwemmten Pfadschlitten ans Ufer zu bugsiren.” Die Ankündigung, “soeben wird sämtliche Feuerwehr alarmirt, da der Titisee ausgebrochen und eine ungeheure Wassermasse zu erwarten ist, alles was gehen kann, ist nach Oberwiesen geeilt” , erwies sich glücklicherweise als Zeitungsente. Trotzdem veranlasste dieses Hochwasser Baden und den Kanton Schaffhausen, die Eindämmung der Wutach zum Ende zu bringen. Gustav Häusler beschreibt die Wutachkorrektion als “segensreich” , auch wenn es später weiterhin Hochwasser gab: “Aber die Auswirkungen in dem Ausmaß wie vor der Zähmung des Wildlings traten nicht mehr auf.” Fotos aus dem Jahr 1953, die einen Einsatz der Schleitheimer Feuerwehr unter dem Kommandanten Walter Russenberger dokumentieren, zeigen beängstigende Wassermassen. Auch derzeit ist eine Wanderung entlang der Wutach eine beeindruckende Sache. Damit sich die Hochwassergefahren nicht weiter zuspitzen und größere Schäden vermieden werden, hat das Landratsamt entlang der Wutach in Tiengen, Unterlauchringen, Wutöschingen, Eggingen und Stühlingen-Grimmelshofen Überschwemmungsgebiete abgegrenzt und in den letzten Jahren per Rechtsverordnung unter Schutz gestellt. Dabei handelt es sich um Terrains entlang von Fließgewässern, die bei Hochwasserereignissen in regelmäßigen Abständen überflutet oder durchflossen und somit für die Wasserrückhaltung beansprucht werden. Sie dienen somit dem Erhalt natürlicher Rückhalteflächen, der Regelung des Hochwasserabflusses sowie der Verhinderung der Verlagerung von Überflutungen auf unterliegende, bisher hochwasserfreie Bereiche. Dies setzt natürlich voraus, dass die Überflutungsflächen in den Flussauen von weiterer Bebauung freigehalten werden. Das auf der Stühlinger Gemarkung befindliche Überschwemmungsgebiet entlang der Wutach wurde im März 1998 durch das Landratsamt Waldshut “rechtskräftig festgesetzt” . Ein weiteres Überschwemmungs-gebiet befindet sich am Mauchenbach, einem Seitengewässer der Wutach, auf der Gemarkung Eggingen.

Badische Zeitung Freiburg
Jutta Binner-Schwarz, 3.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

Der Biber hat sich an der Wutach niedergelassen 

Überraschungsgast in Stühlingen! Europas größtes Nagetier, der Biber, hat sich heimlich, still und leise an der Wutach niedergelassen. Wahrscheinlich futtert er sich schon seit dem letzten Winter unbemerkt durch die Wasser- und Uferpflanzen, die ihm schmecken, aber denen sonst niemand Beachtung schenkt. Nun hat er begonnen, einen für ihn sehr nährstoffreichen Apfelbaum zu benagen und machte durch die dabei anfallenden Späne auf sich aufmerksam.

Der Grundstücksbesitzer war zunächst verwundert über die Vorkommnisse auf seiner Wiese, bekam dann aber den Tipp, sich mit Bettina Sättele, der Biberbeauftragten des Regierungsbezirks Freiburg, in Verbindung zu setzen. Diese freute sich riesig über die Neuigkeit und betrieb sofort Aufklärungsarbeit in Sachen Biberansiedlung. Ihre Begeisterung war wohl ansteckend, denn der Eigentümer ärgert sich nicht über den auf Dauer verlorenen Apfelbaum, sondern meint: „Es ist schon toll, wenn hier die Biber rumrennen!“ Seine restlichen Obstbäume will er allerdings durch Maschendraht gegen den Appetit der Nager schützen. Bettina Sättele vermutet, dass die besagte Wiese und das angrenzende Wutachufer lediglich Futterplätze sind. Wahrscheinlich befindet sich die Wohnung des Herrn Biber eher in Richtung Schleitheim. Diese muss keinesfalls eine der bekannten prächtigen Biberburgen sein. Alleinlebende Biber hausen eher in unscheinbaren Uferbauten. Die Burg entsteht nur dann, wenn mehrere Tiere zusammenleben. „Das Revier einer Biberfamilie kann sich bis zu einem Kilometer entlang eines Wasserlaufes erstrecken“, informiert die von Bettina Sättele ausgegebene Broschüre des Regierungspräsidiums. Darin steht auch zu lesen, dass der Biber bis zu einem Meter lang und 30 Kilo schwer werden kann. Seine kleinen Vorderfüße nutzt er zum Greifen, zwischen den großen Hinterfüßen spannen sich Schwimmhäute. Typisch für den Biber ist sein bis zu 35 Zentimeter langer, beschuppter Schwanz, die sogenannte „Biberkelle“. Ihn braucht er zum Rudern und Steuern, als Sitzstützfunktion an Land sowie zur Temperaturregulierung. Weil er im Winter aus reinem Fett besteht, stand der Biber vor allem in der Fastenzeit auf dem Speiseplan. Droht Gefahr, lässt der Biber seine Kelle blitzschnell auf das Wasser klatschen. Mit dem dabei entstehenden lauten Geräusch warnt er seine Artgenossen.

Wer sich nun sorgt, dass demnächst an der Wutach entlang sämtliche Bäume nächtens durch Biber gefällt werden, kann sich entspannen. 90 Prozent der von ihm benagten Stämme sind höchstens acht Zentimeter dick. So lange es genügend Weiden- und Pappeltriebe gibt, tut sich der unter Naturschutz stehende Vegetarier an diesen gütlich. In der wärmeren Jahreszeit ernährt er sich sowieso vorwiegend von Wasser- und Uferpflanzen. Auch ein explosionsartiges Ausbreiten der Biberpopulation auf Stühlinger Gemarkung ist kaum zu befürchten. Die Aufnahmefähigkeit des Lebensraumes sowie die Dichte der Biber an einem Gewässer bestimmen seine Fortpflanzungsfähigkeit. Eine Biberfamilie bekommt bis zu drei Junge, von denen aber nur ein Einziges die Geschlechtsreife erreicht. Waren früher Wolf und Bär die größten Feinde der Biber, so sind es heute Krankheiten, Hochwasser, Motorboote, Bisamfallen, Stauwehre und – der Straßenverkehr.

Spaziergänger, die nun hoffen, an der Wutach Biber zu entdecken, werden leider Pech haben. Die sehr scheuen Tiere sind nachtaktiv und wissen sich sehr gut zu verstecken. Bei Gefahr pflegen sie ganz schnell und unbemerkt abzutauchen. Wer auch auf seinem Grundstück Biberspuren entdeckt, kann sich mit Fragen und Informationen an Bettina Sätteles „Fachbüro für Biberfragen und Management“ wenden, Telefon 07741 684144
BZ vom 19.10.2005

 

Krebs-Selbsthilfegruppe Oberes Wutachtal mit Veronika Limberger

Vor dreieinhalb Jahren entschloss sich Veronika Limberger aus Eggingen dazu, eine Krebs-Selbsthilfegruppe zu gründen. Mittlerweile kommen rund 15 Frauen regelmäßig zu den einmal monatlich stattfindenden Treffen und fühlen sich gut aufgehoben im Kreise der Betroffenen. Wir sprachen mit Veronika Limberger über die Idee zu dieser Gruppe, die Umsetzung und über ihre Arbeit für die Selbsthilfegruppe.

Im Alter von 23 Jahren erkrankte die heute 47-Jährige an Eierstockkrebs. Die folgenden Jahre waren geprägt von quälenden Therapien, unzähligen Krankenhausaufenthalten und niederschmetternden Diagnosen. Die Ärzte hatten die junge Frau schon fast aufgegeben, als ein Professor aus Basel eine riskante Operation wagte, die Veronika Limberger rettete. Nicht nur der Arzt hat geholfen, sondern der Glaube an sich selbst und die Hoffnung, die sie, auch durch die Unterstützung ihrer Familie und ihrer Freunde, nie aufgegeben hat. „Als es mir wieder gut ging, war der Gedanke da, anderen Krebskranken Mut zu machen durch mein Beispiel, dass man es auch in einer ausweglosen Situation schaffen kann“, erzählt sie rückblickend. Damals fehlte ihr aber der Mut und auch die Zeit etwas zu unternehmen. 2002 setzte sie ihre Idee dann um und gründete die „Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs Oberes Wutachtal“. Weil Veronika Limberger weiß, wie wichtig Beistand und Zuspruch in schweren Zeiten sind, will sie diesen anderen Erkrankten geben. Noch immer erlebt sie jeden Tag als Geschenk Gottes und genießt ihr Leben ganz bewusst.

Die Ziele der Krebs-Selbsthilfegruppe sind auffangen, informieren und begleiten. Rund 430 solcher Gruppen gibt es in Deutschland, zusammen geschlossen sind sie in Landesverbänden und einem Bundesverband. Die 30 bis 80 Jahre alten Frauen, die regelmäßig die Treffen besuchen, kommen aus Eggingen, Blumegg, Wittlekofen, Untermettingen und den Wutöschinger Ortsteilen. Auch Männer sind herzlich willkommen und eingeladen, an den Treffen teilzunehmen. Jeden dritten Donnerstag im Monat kommen die Frauen zusammen, zusätzlich gibt es Termine für Ausflüge und Vorträge. Bei Veronika Limberger laufen die Fäden zusammen, sie organisiert Termine, Veranstaltungen und kümmert sich darum, dass alles funktioniert. Dazu gehört auch, immer ein offenes Ohr für die Betroffenen zu haben. Die Veranstaltungen sind sehr unterschiedlich. Direkt um die Krankheit dreht es sich bei Fachvorträgen von Ärzten, beispielsweise zum Thema Krebs-Früherkennung und bei Patiententagen in Villingen oder Freiburg, die regelmäßig besucht werden. Ablenkung von der Krankheit und ihren Problemen gibt es durch Ausflüge in den Schwarzwald oder die nähere Umgebung. Zum Programm gehören im Winter der Besuch eines Weihnachtsmarktes und im Sommer ein Schwimmnachmittag im Badesee, es gibt Grillfeste, Bastelabende und Malkurse. Auch Fortbildungen werden besucht und es besteht die Möglichkeit, an Treffen des Landes- oder Bundesverbandes teilzunehmen. In der Gruppe tauschen sich die Betroffenen aus und machen sich gegenseitig Mut, schön ist aber auch, dass die Krankheit nicht immer im Mittelpunkt steht, sondern auch die Gemeinschaft und das gemeinsame Miteinander.

Interessierte sind herzlich willkommen, auch Angehörige Krebskranker sind eingeladen, an den Treffen teilzunehmen und können sich mit Veronika Limberger unter 07746/1636 in Verbindung setzen. Die nächste Aktivität ist die Fahrt nach Freiburg zu einem Forum mit dem Thema „Ganzheitliche Krebsbehandlung“ am Freitag, 26. August. Die Abfahrt ist um 11.50 Uhr am Pfarrsaal in Eggingen.
BZ vom 23.8.2005

  

 

 

Hildegard Müller - Geschichten der Menschen rund um die Wutachschlucht

Obwohl sie an einem Sonntag geboren ist, sieht sich Hildegard Müller nicht als Sonntagskind. Schon früh wurde die Bauerstochter wie damals selbstverständlich zur Mitarbeit auf dem elterlichen Hof in Bonndorf-Wellendingen verpflichtet. Dabei hatte die heute 71-Jährige schon immer eine Schwäche für Geschichten. Egal ob geschrieben oder erzählt - Hildegard Müller verschlang Bücher und spitzte die Ohren, wenn die Bauersleute zwischen Schwarzwald und Baar sich Neuigkeiten berichteten. Doch erst mit 63 Jahren nahm sie Papier und Stift zur Hand und schrieb sie nieder, die Erlebnisse und Begebenheiten aus ihrer ländlich geprägten Heimat.

Von 1996 bis heute sind so fünf kleine Büchlein entstanden und erschienen, in denen Hildegard Müller wahre Geschichten erzählt. "Aber ich muss sie natürlich verpacken - dazu benutze ich meine Fantasie", sagt die Bäuerin, die 40 Jahre den Hof ihres Großvaters bewirtschaftete und fünf Kinder großzog, während ihr Mann ein kleines Bauunternehmen leitete. Keiner ihrer Brüder konnte oder wollte den Hof übernehmen. Oft habe der Großvater über diese Situation geklagt, gar geweint - bis Hildegard Müller ihre Beschäftigung im Hotelfach aufgab und Bäuerin wurde. Selbst wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Vieles gibt es aus den Dörfern rund um die Wutachschlucht und im Hochschwarzwald zu erzählen. Die Geschichte von Ricke und Frieder zum Beispiel. Ricke geht in den 30er-Jahren als Kindermädchen in das Haus einer reichen Familie - auf Sizilien. Frieder, der unsterblich in Ricke verliebt ist, besucht seine Angebetete - mit einem selbst gebauten Fahrrad. Trotz seiner Fahrt voller Strapazen, Hunger, Hitze und Durst wird Frieders Liebe von Ricke verschmäht - und er nach seiner Rückkehr in sein Heimatdorf zum Sonderling.  "Diese Geschichten sind es wert, aufgeschrieben zu werden damit sie nicht in Vergessenheit geraten", sagt Hildegard Müller. Wenn sie schreibt, taucht sie ein in die Welt der Vorfahren, durchlebt die Schicksale der Menschen auf dem Land, weiß sie von rauen Nächten, harter Arbeit und Entbehrung, aber auch von Liebe, Nachbarschaftshilfe und kleinen Freuden zu berichten. Die Mappe, in der sie die Geschichten sammelt, ist prall gefüllt. Eine Schwiegertochter illustriert die Geschichten, ein Enkel tippt Omas Werke in den Computer. Und während sie von ihrem Hobby erzählt und ihre Augen zu leuchten beginnen, wird eines klar: dass sie doch eines ist - ein Sonntagskind.
Alles von Tanja Bury vom 21.6.2005 können Sie auf www.bzol.de lesen

Mariurz, das Taglöhnerkind heisst eigentlich Maria Ursula, aber als älteste von neun Geschwistern hat ihr Leben nicht die Bedeutung eines langen Namens. Fleiss, Gewissenhaftigkeit, Sparsamkeit, Unterordnung sind Tugenden, die eigentlich nicht von einem spannenden Leben erzählen könnten. Doch Hildegard Müller weiss sie in Kontrast zu stellen. Ihre Erzählung wird interessant durch die Unvorstellbarkeit der Konsequenz mit dem diese Tugenden ein Menschenleben prägen. Das Annehmen der diskriminierten Rolle einer Magd steht im Kontrast zur Tatsache, das sie im ersten Weltkrieg dann den gesamten Bauern Betrieb in Schwung hält. Vom rückkehrenden Jungbauern "genommen" bleibt sie auch als Mutter seines Kindes aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Alle wissen, was Sache ist. Keiner bekennt sich, weil es unter der Standeswürde wäre. Lediglich einige Annehmlichkeiten springen für Mariurz heraus. Nur der Altbauer weiss für die Zukunft seines Enkels vorzusorgen
http://www.pro-kulturnetz.de/buecher.asp?seite=11&mode=autor

Hildegard Müller: Mariurz
Verlag: Selbstverlag,
8 Euro
Hildegard Müller, Im Winkel 2, 79879 Wutach-Münchingen,

Hildegard Müller: Der Stadtmensch, Verlag: Badenia Verlag GmbH, Karlsruhe
80 Seiten, ISBN: 3-76170382-1,
10 Euro

  

 

 

Arbeitsgruppe Wutach erarbeitet Konzept für Renaturierung der Wutach

Flüsse und Bäche am Hochrhein sollen in einen guten ökologischen und chemischen Zustand versetzt werden. Dabei sollen die Bürger mithelfen. Die vom Regierungspräsidium Freiburg eingerichtete "Arbeitsgruppe Wutach" tagte in der Gemeindehalle Oberlauchringen und beschäftigte sich in der vierten Sitzung mit der Gewässerstruktur, speziell an der Wutach.

Die EU fordert die Mitgliedstaaten in den Wasserrahmenrichtlinien auf, die Gewässer bis 2015 in einen verbesserten Zustand zu versetzen. Das Regierungspräsidium startete ein Pilotprojekt zur aktiven Beteiligung interessierter Stellen und Kreise, unter anderem Vertreter der Landwirtschaft, des Naturschutzes, der Fischerei und Wasserkraftnutzer. Die Arbeitsgruppe will Anfang 2006 einen Entwurf zum Maßnahmenprogramm und einen Bewirtschaftungsplan vorlegen. Von den Maßnahmen ist auch der Bereich der Wutach in Lauchringen betroffen. Hier wurde bereits vor einiger Zeit mit Renaturierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen begonnen, die bald abgeschlossen sein werden. Simone Baß und Thorsten Kowalke vom Dienstsitz Bad Säckingen der Gewässerdirektion nannten die Maßnahmen in Lauchringen als Beispiel für eine Strukturverbesserung der Flussläufe. "Bis 2012 müssen wir nachweisen, dass in unseren Gewässern wieder Fische, wirbellose Tiere, Wasserpflanzen und Algen vorkommen", erklären Simone Baß und Thorsten Kowalke. Birke Koerner vom Regierungspräsidium forderte die Bevölkerung auf, Anregungen zu geben. In Oberlauchringen interessierten sich einige Bürger für das Thema. Vor Ort wurden die Maßnahmen an der Wutach in Lauchringen erklärt. "Der Flusslauf der Wutach prägt das Bild in Lauchringen", erklärte Bürgermeisterstellvertreter Gerd Schmied.
Michael Neubert am 20.5.2005 in der BZ

Anregungen nehmen Birke Koerner, Regierungspräsidium, Tel 0761/2084204
oder Thorsten Kowalke, Tel 07761/550612, Bad Säckingen, entgegen.
Infos www.rp-freiburg.de

  

 

Inge Aicher-Scholl 1944 auf dem Bruderhof in Ewattingen

Wutach-Ewattingen. Inge Aicher-Scholl, die Schwester von Hans und Sophie Scholl, verbrachte die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges im Bruderhof in Ewattingen. Dort fand die ebenfalls von der Gestapo gesuchte junge Frau Unterschlupf. Inge Scholl hielt ihre Erlebnisse in einem Tagebuch fest. Im Rahmen der Zeitzeugenberichte der Badischen Zeitung lesen Sie heute Auszüge aus dem Tagebuch von Inge Aicher-Scholl.

.... Nachdem meine Mutter und ich Ende Juli 1943 aus dem Gefängnis entlassen worden waren, kam wiederholt die Gestapo ins Haus und wir waren nie ganz sicher, was aus uns werden sollte und ob sie uns nicht noch in ein KZ bringen würden. Da sagte ein treuer Kunde und Freund meines Vaters: Das Beste ist, Sie verlassen Ulm und suchen sich in Oberschwaben oder in Südbaden eine Bleibe, bis der Krieg zu Ende ist - und damit auch die Naziherrschaft. Ein Kriegskamerad von Herrn Binninger aus Ewattingen, der mit unserer Familie seit Kindesbeinen verbunden war, vermittelte uns den Kontakt mit den Leuten im Bruderhof. Er meinte, das seien keinesfalls Nazis, da habt ihr eure Ruhe. Wir machten einen kurzen Besuch bei den Binningers in Ewattingen und sahen uns den einsam gelegenen Bruderhof an. Wir waren uns schnell einig.
Im Juni 1944 verließen wir unsere Wohnung in Ulm, nahmen in einem Möbelwagen mit, was wir brauchten und was uns lieb war, ließen einen Teil unserer Habe im dortigen Luftschutzkeller und übersiedelten in das stille Bauernhaus über der Wutachschlucht. Dort wurden wir mit warmer Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft aufgenommen. Es gehörte viel Mut dazu, Menschen wie uns, die vom Regime verfemt waren, in sein Haus aufzunehmen. Meine Schwester Elisabeth blieb in Ulm, sie war Kindergärtnerin. Ich selbst litt nach einer schweren Diphterie, an der ich im Gefängnis erkrankt war, noch an den Nachwirkungen, vor allem an starken Herzstörungen. Der Friede und die Freundlichkeit, die von den beiden Inhabern unseres neuen Heims, Franz und Kätherle Binninger, ausging, hat uns beiden unbeschreiblich wohl getan, nach all dem, was wir in den letzten Jahren hatten durchstehen müssen. Ein weiterer Hausgenosse im Bruderhof war Josef, ein polnischer Kriegsgefangener, ungefähr 40 Jahre alt. Die Binningers behandelten ihn wie ihren eigenen Bruder. Er aß selbstverständlich am Tisch mit, obwohl dies offiziell streng untersagt war. Und er saß abends, wenn er nicht zu müde war, mit dem jungen Bauern auf der Bank am Kachelofen und hörte Radio, was ebenfalls gegen die Vorschrift war. Noch eins ist mir in Erinnerung geblieben. Josef war Familienvater und hing mit großer Liebe an seiner Frau und seinen Kindern im fernen Polen. Jede Kleinigkeit, die man ihm zusteckte, verwahrte er in einer Kiste, um sie eines Tages seinen Lieben mitzubringen, wenn endlich die Stunde der Befreiung und der Heimkehr gekommen war. Wir fühlten uns im Bruderhof wie in einer Arche. Wir wohnten mit den Kühen und dem Jungvieh unter einem Dach, empfanden die Wärme des Stalles, den Geruch des frischen Heus in der Scheune, das gelegentliche Gebell des braven Schäferhundes Waldi. Herr Binninger stellte uns einige Kisten mit Gittern vors Haus und setzte uns Kaninchen hinein, die uns gehörten und mit denen wir bald freundschaftlichen Kontakt schlossen. Wir erlebten den Sommer in dieser lieblichen Landschaft, in der Laub- und Tannenwald freundlich wechselten. Wir hörten das Rauschen der Wutach vom Tal bis zu uns herauf. In der Wutachmühle lernten wir gute Leute kennen, die uns manche Tüte Mehl, ein Stück Wurst oder auch mal eine Flasche Wein ohne Bezugsscheine zusteckten. Da ich durch meine geschwächte Gesundheit nichts Anstrengendes arbeiten konnte, hatte ich zum ersten Mal seit Jahren Zeit, mich mit den Wiesenpflanzen und Blumen zu beschäftigen. Aus dem Naturkundeunterricht, den ich als Elfjährige genossen hatte, erinnerte ich mich an ihre Namen. Wenige Minuten entfernt befand sich eine kleine Kapelle, für die die Bruderhof-Bewohner verantwortlich waren. Es tat gut, dort allein zu sein und zu beten.....
Ganzen Text vom 11.5.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

100 Jahre Wanderweg durch die Gauchachschlucht

Die Gauchachschlucht hat es nicht eben leicht: Zu oft steht sie im Schatten ihrer "größeren Schwester", der Wutachschlucht. Dies gilt sicherlich nicht nur im Hinblick auf die Wanderfreunde, die aus der Ferne anreisen. Sondern auch für die Anlieger aus Unadingen, Döggingen und Bachheim. Wissen zum Beispiel alle Nachbarn der Schlucht, wo die Gauchach entspringt?
Nun rückt die Schlucht durch ein Jubiläum wieder einmal in den Mittelpunkt. Vor 100 Jahren wurde die Gauchachschlucht erschlossen und der Wanderweg von Döggingen über die Burgmühle bis zur Einmündung in die Wutach beim Kanadiersteg eingeweiht. Damit zieht die Gauchach- der Wutachschlucht nach. Bereits im vergangenen Jahr konnten nämlich "100 Jahre Wutachschlucht" gefeiert werden.
......
Als landschaftliches Kleinod hat der Donaueschinger Hofapotheker Wilhelm Baur, damaliger Vorstand der Donaueschinger Sektion, die Schlucht entdeckt. An einer Felswand zwischen Burgmühle und Gauchachmündung hat der Schwarzwaldverein eine Gedenktafel für seinen verdienten Vorsitzenden angebracht. Und noch mehr: Der rund 6,5 Kilometer lange Wanderweg heißt nach ihm "Wilhelm-Baur-Weg". Die Gauchach entspringt südlich von Oberbränd und mündet oberhalb der Wutachmühle beim Kanadiersteg in die Wutach. Die eigentliche Schlucht beginnt aber erst unterhalb von Döggingen beim Posthaus. Der Bachlauf ist weitgehend naturbelassen. Verschiedene Mühlen wie die Burgmühle, Lochmühle, Guggenmühle und Eulenmühle hat die Gauchach angetrieben. Die Hänge sind größtenteils von Schluchtenwäldern mit alten Ahornbäumen und Eschen bewachsen. Im zeitigen Frühjahr, wenn die Bäume noch ohne Laub sind, bedeckt ein Meer von Märzenbechern den Waldboden. Der engere Bereich der Gauchachschlucht ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. ....
BZ vom 15.3.2005

  

 

 

Höfesterben in Wutach

Bund, Land und Kreis sind verschuldet, die fehlenden Finanzmittel wirken sich auch auf die Landwirtschaft aus. "Auch bei uns wird der Rotstift angesetzt", machte Siegfried Maier, Vorsitzender des BLHV-Gemeindeverbands Wutach, in dessen Hauptversammlung deutlich (siehe auch BZ vom 26. Februar). Zuschusskürzungen, geänderte Prämienzahlungen, das Auslaufen des Meka-Programms, all dies seien Punkte, die die Landwirte künftig zu schultern haben. Hinzu komme, dass in Deutschland der höchste Satz für Agrardiesel bezahlt werden müsse. Ein Ärgernis für Maier, vor allem angesichts der Tatsache, dass der Treibstoff für Flugzeuge nicht besteuert wird. Die Landwirte, deren Zahl sich stetig verringert, spielen eben in der Politik kaum mehr eine Rolle, sagte Maier. Der BLHV-Chef ging auch auf die beabsichtigte Ausweitung der Wasserschutzgebiete auf Wutacher Gemarkung ein. 1000 Hektar Fläche sollen zusätzlich als Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden, eine Sache, die mit Einschränkungen und finanziellen Mehrbelastungen für die betroffenen Landwirte einhergehe. Sorgen bereitet den Bauern auch die neue EU-Wasserrahmenrichtlinie. Hier spielt der Fluss Wutach eine Rolle - dessen Wasser soll nämlich bis zum Jahr 2015 so gut wie nitratfrei sein, ebenso wie das Grundwasser. Von Einschränkungen betroffen sind die Landwirte aus Bonndorf, Wutach, Stühlingen und Teile von Ühlingen-Birkendorf, gab Maier bekannt.
Alles vom 28.2.2005 auf www.bzol.de lesen.

     

 

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© www.freiburg-schwarzwald.deKontakt, Update 14.08.10