Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


St. Ulrich am Westhang des Schauinslands
Infos ab März 2005
                

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Blick von Sonnhaldenberg nach Nordwesten zum Kohlerhof

 

Barbara Sonner vom Heinehof ist Hauswirtschaftsmeisterin

Unter einer Hauswirtschaftsmeisterin stellen sich viele ein ewig putzendes Hausmütterchen mit akkurat gestärkter Rüschenschürze vor. Auch Barbara Sonner ist Hauswirtschaftsmeisterin – passt aber so ganz und gar nicht in dieses Klischee. Das merkt sofort, wer die 36-Jährige auf dem Heinehof in St. Ulrich besucht. Die vierfache Mutter hat erst vor kurzem ihre Meisterprüfung im Fach Hauswirtschaft abgelegt – und war mit der Note 1,8 die beste Absolventin im gesamten Regierungsbezirk Freiburg.
Alles vom 24.11.2011 von Tanja Bury bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/bollschweil/dieser-beruf-macht-total-viel-spass--52232541.html

 

Spiritueller Lebensweg St. Ulrich - 3,8 km Rundwg um das Kloster
 

Am 16. Oktober 2011 wurde mit einem Gottesdienst, Festakt und anschließenden Führungen das Wanderwegeprojekt der Gemeinde Bollschweil abgeschlossen und ein neuer Themenweg, der „Lebensweg St. Ulrich“, eröffnet. Im Rahmen der Neubeschreibung und -gestaltung der Wanderwege in St. Ulrich wurde ein 3,8 km langer Rundweg um das ehemalige Kloster St. Ulrich entwickelt, gestaltet und umgesetzt: Akteure waren die Arbeitsgruppe Wanderwege St. Ulrich, das Bildungshaus Kloster St. Ulrich, die Katholische Landvolk Bewegung Freiburg (KLB), die Gemeinde Bollschweil, der Schwarzwaldverein, die Gestalter Breineder & Matt. Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch den Naturpark Südschwarzwald, der Erzbischof-Hermann-Stiftung, das Land Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union.
Aus einer kleinen Idee wurde ein großes inspirierendes Projekt: Der Rundweg kann nun mithilfe von drei verschiedenen Themenheften begangen werden, die je eine Möglichkeit anregen, das eigene Leben zu reflektieren:
… mit Impulsgedanken zu den einzelnen Haltepunkten.
… mit Denkanstößen aus dem Leben und der Spiritualität von Bruder Klaus von Flüe.
… mit Impulsen aus der benediktinischen Tradition des Ortes St. Ulrich.
Im Endergebnis schafft der Weg Zugang zu den existentiellen Lebensfragen, die Elemente der Natur werden in Beziehung zu unserem Leben gesetzt. Geschäftsführer Roland Schöttle vom Naturpark Südschwarzwald ist sich sicher: „Der Weg wird aufgrund eines allgemeinen Bedürfnisses zur Entschleunigung eine überörtliche Ausstrahlung haben.“ Und … der Weg ist offensichtlich selber ein zentrales Projekt im Leben der beteiligten Akteure geworden. Weitere Informationen zum Lebensweg finden Sie beim Bildungshaus Kloster St. Ulrich bzw. der Gemeinde Bollschweil oder unter
www.lebensweg-st-ulrich.de.
25.10.2011

 

Von den Tücken der Wanderwege

Ein runder Tisch in St. Ulrich soll zur Verbesserung der Wege rund um den Ort beitragen / Gütlehofweg nicht ungefährlich

Ein Gespräch am runden Tisch brachte es überdeutlich an den Tag: Für die Verbesserung der Spazierwege rund um St. Ulrich besteht dringender Handlungsbedarf. Rund 50 Vorschläge von elf interessierten Bürgern hatte Martha Kury im Bollschweiler Rathaus gesammelt und aufgelistet. Bürgermeister Josef Schweizer las sie zur Eröffnung des ersten Treffens zum Thema im St. Ulricher Rathaus vor. Spitzenreiter auf der Vorschlagsliste war mit sieben Meldungen der Gütlehofweg, gefolgt von Schreinerrain- und Sandbühlweg mit je sechs. Der Gütlehofweg ist das letzte Teilstück des einzigen Fußwegs von Bollschweil nach St. Ulrich - es gibt keinen anderen direkten Zugang, es sei denn den über die Fahrstraße ohne Bürgersteig, der von daher gefährlich sei. Dass der Gütlehofweg auch nicht ganz ungefährlich ist, erwies sich vor kurzem, als eine Gruppe Wanderer — keine Ortsfremden, sondern mit der Gegend vertraut — ein Wandererlebnis der besonderen Art hatte: Sie waren bergwärts abgebogen angesichts des Hofhunds vom Gütlehof. Dass der harmlos ist, wissen eben nicht alle. Die beiden Ehepaare gerieten in eine Sackgasse: Der zunächst breite Weg war plötzlich versperrt von einem Elektrozaun. Beim Übersteigen blieb einer der Männer mit seinem Wanderschuh am Zaun hängen, und zwar so unglücklich, " dass er sich ohne uns nicht hätte befreien können" , wie die Begleiter glaubhaft versicherten. "Ich habe damit kein Problem", ließ Hofbauer Hermann Wiesler wissen, angesprochen auf die private Anmutung seines Anwesens, durch das der öffentliche Wanderweg führt. Das mag sein, aber es gibt viele Gäste und mit den örtlichen Gegebenheiten nicht Vertraute, die damit durchaus ein Problem haben. Hinzu kommt, dass der Weg vom Hof an bis nach St. Ulrich selbst für Leute schwer begehbar ist, die gut zu Fuß sind: Der völlig überwachsene und daher kaum als solcher zu erkennende Weg, eingeengt von Elektrozäunen, wird stellenweise zum Trampelpfad mit höchst unausgeglichenem Niveau, das nur das Gehen im Gänsemarsch erlaubt. Dass es sich hier um einen Wanderweg handelt, ist auch von St. Ulrich her schwer zu erkennen, weshalb sich Parker mit ihren Autos gerne und ohne schlechtes Gewissen immer wieder in die Einmündung stellen und so den Zugang versperren. Davon kann auch Bernhard Nägele vom Bildungshaus Kloster St. Ulrich ein Lied singen. Immer wieder, berichtete er in der Versammlung, beklagten sich Gäste, dass sie keinen Weg nach draußen in die reizvolle Umgebung fänden. Johannes Wiesler vom Bittersthof trug die Erfahrung bei, dass sich häufig Wanderer auf seinen weit oberhalb gelegenen Hof verirrten, die eigentlich nur von St. Ulrich ins Tal wollten und nicht glauben konnten, dass es wirklich durch den Gütlehof hindurch nach unten ging. Hier nachzubessern versprach Manfred Metzger vom Schwarzwaldverein. Er wies auf die bereits vorhandene und ziemlich lückenlose Beschilderung hin, die dem Wanderer gleich mehrere Rundwege zu bieten hat. Metzger räumte aber ein, dass der Besucher, der nur einen kleinen Spaziergang machen will, oft nicht weiß, wie es weitergeht, weil er sich unversehens vor einem Bach ohne Brücke oder einem Elektrozaun wiederfände. Die Landwirte unter den Gesprächsteilnehmern wiesen darauf hin, dass es erlaubt sei, den Weg durch das beherzte Aushängen des Elektrozauns unter Verwendung des Handgriffs freizumachen. Allerdings, so der mehrfache Einwand, gibt es diesen Griff nicht immer, und wenn, hat der Gast aus der Stadt eine natürliche Hemmung, überhaupt etwas am Zaun anzufassen, und sei der Griff noch so gut isoliert. Das hat auch Valentin Sonner vom Heinehof beobachtet, dessen Gäste sich nach einem guten Essen gerne die Beine in der Umgebung vertreten würden. Viel gebe es zu tun, so die einhellige Meinung, auch zum Thema Mountainbiking. Am dringendsten aber sei eine vernünftige Lösung für die Gütlehofproblematik. Damit soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Walter Steiert vom Bauhof bot an, das Seine dazu beizutragen. Jederzeit seien, betonten Bürgermeister Josef Schweizer und die Betroffenen, Ideen aus der Bevölkerung und tätige Mithilfe bei der Umsetzung willkommen.
Anne Freyer , 29.10.2008, BZ


 

Schwarzwaldverein Freiburg-Hohbühl: Wanderlust ungebrochen

Bei der Jahreshauptversammlung des Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl, im Gasthaus "Deutscher Kaiser" an der Günterstalstraße konnte der Vorsitzende Manfred Metzger in allen Bereichen von steigenden Zahlen berichten. So hätten an 59 Wanderungen mit insgesamt 984 Wanderkilometern rund 1500 Mitglieder und Gäste teilgenommen. Die Wanderwoche in der Sächsischen Schweiz sei ebenso schnell ausgebucht gewesen wie die Plätze zu besonderen Wanderungen in der nahen Schweiz oder zusammen mit den Wanderfreunden des französischen Partnerschaftsvereins Compagnie Belfort Loisirs.

Wegewart Horst Isaak berichtete von umfangreichen Arbeiten am Wegenetz im Bereich der Ortsgruppe. Die seit zwei Jahren bestehende neue Wegebeschilderung werde von den Wanderern sehr gelobt. Allerdings würden auch viele der Schilder mutwillig beschädigt, so dass immer wieder Kontrollgänge und Ergänzungen notwendig seien. Bei den Streifendiensten müssten auch immer wieder Personen auf die Einhaltung der Regeln des Naturschutzes hingewiesen werden. Schwerpunkt waren im Berichtsjahr umfangreiche Investitionen im Wanderheim der Ortsgruppe Hohbühl, dem "Berglusthaus" auf dem Hohbühl oberhalb von Horben auf der Gemarkung St.Ulrich. Das Wanderheim feiert dieses Jahr das 80-jährige Bestehen. Neben der Erneuerung des gesamten Bodenbelages in den Erdgeschossräumen wurde auch eine neue Heizungsanlage installiert, die den neuesten technischen Anforderungen des Umweltschutzes und des Naturschutzes entspreche. Sie wird teilweise solar betrieben. Zudem wird mit einer Solaranlage der gesamte Strombedarf erzeugt. Das Wanderheim steht an den Wochenenden jedem Besucher offen. Es kann das eigene Vesper mitgebracht werden, kalte Getränke werden zu günstigen Preisen angeboten. Auch zur Teilnahme am neuen Jahreswanderprogramm sind Gäste willkommen. Interessenten bekommen das Programm auf Anforderung kostenlos zugeschickt. So gibt es den Besuch eines Mundartstückes im benachbarten Elsass, einen Hock am 1. Mai beim Wanderheim, Wanderungen in der Schweiz oder in den Vogesen und auch wieder eine Wanderwoche in Südfrankreich sowie eine Radtour in der Provence — alles als Ergänzungen zu den wöchentlichen Wanderungen im Schwarzwald.

Wahlergebnis: Naturschutzwart Helmut Knosp (für Ernst Huber, der wegen Umzugs aus dem Vorstand ausscheidet, der Ortsgruppe aber als 3. Kassenprüfer verbunden bleibt. Huber wurde für seine Verdienste um die Ortsgruppe besonders geehrt).
Ehrungen: Für 25 Jahre Mitgliedschaft: Volkbert Bitter, Edeltraud Bitter (beide Freiburg), Rosa Fath (Umkirch), Liselotte Heiny (Hartheim), Hildegard Tritsch (Merzhausen), für 40 Jahre: Rudi Barthel, Horst Braun, Margarethe Hug, Charlotte Kottler, Dieter Kottler (alle Freiburg), Herbert Günther (Efringen-Kirchen), Wilhelm Mörder (Bollschweil), Maria Steiert (Horben), Hans Steiner (Merdingen), für 50 Jahre: Franz Keller (Ehrenkirchen), Heidi Mauz (Freiburg). Zu den "Jubilaren" zählen auch die Gemeinden Au und Wittnau, die als Ganzes ebenfalls seit mittlerweile 25 Jahren Mitglied der Schwarzwaldverein-Ortsgruppe sind.
1.3.2008, SWV

 

Buch von Ernst Karle: Höfe und Menschen in St.Ulrich und Geiersnest

Im Rahmen des Neujahrsempfangs bekam Ernst Karle aus St. Ulrich die Ehrenbürgerwürde verliehen. Damit ehrte die Gemeinde eine Persönlichkeit, die sich in herausragender Weise um das Geschichtsgedächtnis einer ganzen Region verdient gemacht hat. Ernst Karles jahrzehntelange Forschungen haben in dem Buch "Die Höfe und die Menschen in St. Ulrich und Geiersnest" ihren Niederschlag gefunden.

Das Werk gibt das bäuerliche, karge Leben unter oft schweren Bedingungen in einer schönen Landschaft wieder und dokumentiert Werden und Vergehen ihrer Bewohner im Wandel der Zeiten. Wer häufig die Busverbindung nach Freiburg nutzt, ist ihm schon mit Sicherheit begegnet, diesem schlanken älteren Herrn mit der freundlichen Ausstrahlung. Früher saß er selbst am Steuer und kutschierte den "Blauen Karle-Bus" mit Passagieren durch die Gegend, bis er 1955 zur Post wechselte, zunächst als Fahrer im Nahverkehr und von 1967 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1982 in der Paketzustellung. Von da an konnte er sich endlich ganz der Aufgabe widmen, die ihn bereits von den späten fünfziger Jahren an mehr und mehr fasziniert hatte: der Erforschung der Höfe und Menschen in St. Ulrich und Geiersnest. Ein Verwandter, der sich schon länger mit der Familiengeschichte der Karles beschäftigt hatte, fragte ihn, ob er Lust habe, diese Arbeit weiterzuführen. "Und ich habe ja gesagt, ohne auch nur zu ahnen, was mich da erwartete" , erinnert sich Ernst Karle. Von der reinen Familiengeschichte ausgehend sei er immer mehr eingetaucht in das Leben der Menschen seiner Heimat, wie es sich seit Jahrhunderten in seiner näheren Umgebung abgespielt hat. Material über rund 20 Höfe, dazu unzählige Eigennamen, Gewannnamen, Gewerbe und daraus wiederum entstandene Namen beinhaltet die Sammlung, die bis auf die erste urkundliche Erwähnung von St. Ulrich im Jahr 1097 zurückgeht. Um all das zu erfahren, hat Ernst Karle in zäher Kleinarbeit in Archiven geforscht und ganze Pfarrbücher kopiert, etwa das "Familienbuch St. Ulrich" , worin in Sütterlinschrift und von Hand fein säuberlich festhalten ist, wie die Generationen aufeinander folgten, wer heiratete und wen, wie viele Kinder aus den Verbindungen hervorgingen und wie die Höfe ihre Besitzer wechselten. Und immer wieder wird offenbar, in welch bitterer Armut viele lebten, etwa die Taglöhner, die nicht einmal das Geld hatten, für sich und ihre Familien die Auswanderung zu finanzieren, um den drückenden Abgaben zu entkommen. Das Karle-Geschlecht ist eines von den vielen, deren Schicksal in dem Buch festgehalten sind — der 1919 geborene Ernst Karle war Teil der Geschichte seiner Familie und hat sie mitgestaltet. Auf den Fotos aus seiner Schulzeit fällt die große Zahl der versammelten Kinder und die Größe der Klassen auf. Die Erklärung findet sich ebenfalls im Buch, denn hier sind alle Nachkommen samt Geburtsdatum aufgelistet, und das waren viele; kaum eine Familie hatte weniger als sechs Kinder. Auch Ernst Karle war eines von 14 Geschwistern und erinnert sich an eine Familie mit sogar 19 Kindern. Bereits in den dreißiger Jahren sorgte sein Vater dafür, dass St. Ulrich nicht ganz von der Welt abgeschnitten war: mittels eines umgebauten Lastwagens, der gewöhnlich Vieh und landwirtschaftliche Produkte transportierte, an Wochenenden aber durch einen Aufsatz als Bus bis zu 25 Personen befördern konnte. Ein Foto dieses skurrilen Gefährts ist ebenfalls im Buch zu sehen. Sieben seiner Brüder mussten als Soldaten in den Zweiten Weltkrieg, nur vier von ihnen sind wiedergekommen, darunter er selbst. Direkt gegenüber seinem Elternhaus, dem Michelehof, lebt er heute in seinem 1960 gebauten Haus, zusammen mit zweien seiner insgesamt fünf Kinder und ihren Familien. Alle haben irgendwie, einige sogar professionell, mit Musik zu tun; die in St. Ulrich ansässigen Kinder sind in den örtlichen Vereinen aktiv. Den Grund hierfür legte Ernst Karle bereits als Schüler. Er spielte, angeregt durch einen Lehrer, die Geige, eine Zeit seines Lebens, an die er sich besonders gern erinnert. Aber mit Erinnerungen begnügt er sich nicht: Schon jetzt liegt druckreif sein neuestes Werk vor, Thema "Das Priorat St. Ulrich" .
Anne Freyer , 11.1.2008, BZ

 

 

Neue Kapelle beim Sonner-Hof eingeweiht

Auf dem Hof der Familie Sonner wurde die neue Kapelle eingeweiht / Heiliger Benedikt und Mutter Maria als Schutzpatrone

Mit einem großen Fest feierten Valentin Sonner und seine Familie die Erfüllung eines langgehegten Traums: die Errichtung einer neuen Kapelle als Bestandteil ihres landwirtschaftlichen Anwesens in St. Ulrich. Zahlreiche Gäste freuten sich mit ihnen über das Gelingen dieses ungewöhnlichen Unternehmens. "Für uns geht mit diesem Fest ein großer Wunsch, ja ein Traum, in Erfüllung: Wir haben eine Kapelle gebaut und können sie heute praktisch in Dienst nehmen, in den Dienst Gottes stellen" , sagte Valentin Sonner in seiner Begrüßungsrede. Gern beantworte er die oft gestellte Frage "Warum bauen die Sonners eine Kapelle?" Zuerst sei es ein Kindheitstraum gewesen für ihn, der schon früh die Mutter verlor und als Einzelkind aufwuchs. "Als meine Frau Barbara und ich beschlossen, diese Kapelle zu bauen, geschah das aus tiefer Dankbarkeit gegenüber unserem Schöpfer, Dankbarkeit dafür, dass wir als glückliche Familie hier leben und arbeiten dürfen. Und es geht uns auch darum, für unsere Familie, unsere Freunde und Nachbarn und für alle Menschen, die hier vorbeikommen oder einkehren, einen Raum zu schaffen, in dem sie zur Ruhe kommen, wohin sie ihre Sorgen, Ängste und Bitten und auch ihre Freude tragen können" , fuhr er fort. Mit dem Bau solle vor allem zum Ausdruck gebracht werden, dass Begriffe wie Familie, Arbeit und Gebet "gerade im starken Wandel unserer Zeit sehr aktuelle Werte darstellen." Daher auch die Schutzpatrone, der heilige Benedikt mit seinem Leitspruch "Bete und arbeite" und die Mutter Maria als Inbegriff für Familie und Mütterlichkeit. Das Motiv der dankbaren Freude griff Eberhard Schockenhoff, Theologieprofessor an der Universität Freiburg, in seiner Ansprache auf. Zusammen mit Ortspfarrer Thomas Denoke ging er der Prozession mit Ministranten und begleitet von für den Anlass ausgewählten und gemeinsam mit den zahlreichen Gästen gesungenen Dank- und Marienliedern auf dem eigens angelegten Weg hinauf zur Kapelle voran. Die Weihe des kleinen Gotteshauses nahm Pfarrer Denoke vor. Die musikalische Untermalung auf der von Andreas Weber, Bollschweil, gebauten Orgel besorgte Fritz Haege, unterstützt auf der Trompete von Ulrich Averesch, Bad Krozingen. Als Freunde des Hauses genossen die zum Teil von weither angereisten Gäste den Anlass, unter ihnen Staatssekretär Gundolf Fleischer, Bollschweils Bürgermeister Josef Schweizer und, zur besonderen Freude der Gastgeber, der ehemalige und jetzt pensionierte Gemeindepfarrer Karl Boll, zu dessen Ministranten einst Valentin Sonner gehört hatte.
"Ein ganz besonderer Geist" sei von der Planung bis zur Vollendung der Kapelle spürbar gewesen, sagte Richard Stoll, Offnadingen, der mit der Realisierung des Projekts beauftragte Architekt. Als große Bereicherung habe er die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Handwerkern erlebt, die am Bau beteiligt waren. Gemeinsam mit ihnen und dem Bauherrn habe er sich für eine geringfügige Abweichung von der Ausrichtung des Altarraums nach Osten und dafür entschieden, parallel zum Hang zu bauen, auch im Hinblick auf den Lichteinfall durch die künstlerisch gestalteten Glasfenster. Deren Schöpfer, Sebastian Weiss, Sulzburg, bezeichnete das Ergebnis als überzeugend. In enger Kooperation mit der Familie Sonner hatte er die Motive und ihre Umsetzung ent wickelt: den Leitsatz des St. Benedikt "Ora et labora" und die Mutter Maria mit ihrem Kind.
Der Heilige selbst ist als Altarbild zu sehen, in freundlichen Pastellfarben und vor der malerischen Ansicht des St. Ulricher Ortsteils Geiersnest. Die Malerin Tanja Dosch, mit der Familie eng befreundet und als Restauratorin Kennerin des religiösen Hintergrunds, bezeichnete dieses Werk als "Schaffung eines neuen Kraftplatzes" . Für sie war der Auftrag nicht der erste seiner Art, im Gegensatz zu Architekt Richard Stoll und Glaskünstler Sebastian Weiss, die zuvor noch nie am Neubau einer Kapelle mitzuwirken Gelegenheit hatten.
Anne Freyer , 3.11.2007, BZ

 

 

So schön wie in St. Ulrich ist es nirgends

Urlaubsgäste fühlen sich seit 30 Jahren in dem Dorf wohl

Blumen für die Damen, Wein für die Herren, von Bürgermeister Josef Schweizer das Büchlein "St. Ulrich — Chronik des Ortes" von Peter Schwarz und ein üppiges Essen für alle gab es im "Haus Gutmann" in St. Ulrich aus einem ganz besonderen Anlass: Seit dreißig Jahren kommen die einen, seit vierzig Jahren die anderen Gäste immer wieder nach St. Ulrich, um sich hier zu erholen. Wie viele Male das insgesamt waren, das können weder Gäste noch Vermieter genau sagen — die Schätzungen schwanken zwischen achtzig- und hundertmal. Längst ist aus dem Verhältnis Vermieter/Gäste eine Freundschaft geworden, man duzt sich und besucht sich gegenseitig, denn auch Hausherr Wolfgang Gutmann und mit ihm andere St. Ulricher waren inzwischen mehrmals in der Heimat ihrer Feriengäste.

Aus Saffig, einem kleinen Ort im Mosel-Fränkischen, von dem aus sie bis nach Andernach am Rhein blicken können, kommen Hedi und Klaus Hoffmann. In Dinslaken am Nordrand des Ruhrgebiets sind Ulla und Knut Middendorf zu Hause. Sie kennen sich auch in anderen Gegenden Mitteleuropas aus, die sie verstärkt seit ihrer jeweiligen Pensionierung bereisen, aber "so schön wie in St. Ulrich ist es nirgends" , versichern sie. Der Beweis: die einen wie die anderen zieht es bis zu fünfmal im Jahr in den Schwarzwald. Schmerzlich empfinden auch sie den Heimgang von Elfriede Gutmann im vergangenen Jahr, die all die Zeit "die Seele des Hauses" war und der sie, wie Wolfgang Gutmann betont, den Erfolg des Hofs als Gästequartier zum größten Teil verdanken.

Ihre erwachsenen Kinder bemühen sich nach Kräften, in ihrem Sinne das Haus fortzuführen und ihren Vater zu unterstützen, allen voran Tochter Ilona.
Anne Freyer , 4.11.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

 

St. Ulrich und Sölden - Sites Cunesiens

Herbsttagung der Fédération des Sites Clunisiens hat in St. Ulrich und Sölden stattgefunden / Plakette erinnert an das Erbe

Alter Turm in der Nordwestecke der Klosterstadt Cluny mehr

In Sölden und dem Bollschweiler Ortsteil St. Ulrich erinnert in Zukunft eine Plakette an das cluniazensische Erbe der beiden Gemeinden. Die „Fédération des Sites Clunisiens“ hat ihre Herbsttagung in Bollschweil und Sölden abgehalten. Die Organisation setzt sich für die Erhaltung von Kulturgütern und Orten ein, die auf den französischen Klosterverband aus Cluny zurückzuführen sind. Das Treffen, das den Abschluss der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Sölden bildete, fand zum ersten Mal in Deutschland statt.

Der Cluniazensermönch Ulrich verlegte im Jahr 1087 sein Kloster von Rimsingen/Grüningen in den heutigen Ortsteil von Bollschweil. Aber auch in Sölden gab es von dem Jahr 1115 an ein Frauenkloster, das ursprünglich von Ulrich in Bollschweil gegründet wurde und später nach Sölden verlegt wurde. Sölden und St. Ulrich gehören zusammen mit Alpirsbach als die einzigen drei Orte Deutschlands der „Fédération des Sites Clunisiens“ an. Söldens Bürgermeister  Markus Riesterer war bei der Enthüllung der Plakette sehr erfreut, dass die französische Organisation ihr jährlich stattfindendes Herbsttreffen zum ersten Mal in Deutschland veranstaltete. „Es nimmt einen besonderen Platz im Rahmen der 1200-Jahr-Feier in Sölden ein“, sagte Riesterer. Er würdigte das cluniazensische Erbe als „wichtigen Teil der eigenen Geschichte“ und sieht in der Verleihung einen wichtigen Schritt „auf dem europäischen Weg“.

Vor den vielen Mitgliedern enthüllten der Präsident der „Fédération“, Michel Gaudard, und Markus Riesterer die an dem Durchgang zwischen Kirche und Prioriat angebrachte Plakette. An das cluniazensische Erbe soll das rosenförmige Wappen der „Fédération“ erinnern, wobei jedes Rosenblatt für eine der zehn Provinzen des Ordens steht. Die im Kern des Wappens dargestellten Schlüssel und das Schwert sind die Symbole der Ordenspatrone Petrus und Paulus. Nach der Enthüllung der „Plaque Rosace“, die im Übrigen auch in St. Ulrich an Taufstein und Kirche bestaunt werden kann, wurde der offizielle Teil der Herbsttagung in der Saalenberghalle fortgesetzt. Peter Schwarz, der die Herbsttagung in Sölden organisiert hatte, begrüßte die anwesenden Gäste aus Frankreich. Für Sölden habe diese Herbsttagung eine ganz besondere Bedeutung, schließlich sei „ein Drittel der Geschichte“ von Sölden und St. Ulrich auf den cluniazensischen Ordensverband zurückzuführen. Franz Kern, Ehrenbürger von Sölden, stellte den Mitgliedern der „Fédération des Sites Clunisiens“ die Gemeinden vor. „Endlich“, sagte er, „haben wir wieder Kontakt mit Cluny, das so viel in unser Dorf gebracht hat.“ Nun gelte es in Zukunft, die gemeinsame „Freude, die Freundschaft und Brüderlicheit“ zu pflegen. Sein Vortrag, den er sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch hielt, berührte die französischen Gäste derart, dass Kern mit „Standing ovations“ gefeiert wurde.
Über „Cluny im Südwesten“ sprach Festrednerin Maria Hillebrand von der Universität Münster. Sie sprach von der Reformbewegung, die um das Jahr 1100 von den cluniazensischen Klöstern nach ganz Europa ausging. So entsprachen Frauenklöster, wie das in Sölden, dem damaligen „Trend der Zeit“. Viele Frauen bevorzugten „eher das Kloster, als sich dem harten Joch des Eherings zu unterwerfen“, führte sie zur Erheiterung der Zuhörer aus.
Alles von Dominik Scholler vom 20.10.2005 auf www.bzol.de

 

Winterwaldwanderung von St.Ulrich zum Kohlerhof

Start für die Wanderung zum Kohlerhof entweder von St. Ulrich aus oder vom Ehrenstetter Grund, zu dem von der Straße zwischen Bollschweil und Ehrenstetten ein Weg links abbiegt (beschildert). Nach knapp zwei Kilometern gelangt man zur Schopbachhütte, wo Parkmöglichkeit besteht. Von dort aus sind die Wege zum Kohlerhof - es sind mehrere Varianten möglich - ausgeschildert.

Diesmal ist es das "Gasthaus zum Kohler", vielen von Sommerausflügen her bekannt und als Raststätte bei Mountainbikern beliebt. Ausgangspunkte für die Winterwanderung gibt es mehrere, zum einen die Parkplätze am Ehrenstetter Grund, im Winter allerdings nur sehr geübten Wanderern zu empfehlen, da die Rundstrecke 15,3 Kilometer lang ist, die reine Gehzeit vier Stunden beträgt und mit Überraschungen durch Schnee gerechnet werden muss. Sicherer ist es, von St. Ulrich aus aufzusteigen. Von den Parkplätzen etwas oberhalb des Ortes führen breite, gut ausgeschilderte Wege in die Höhe und durch einen Wald mit besonders schönem Baumbestand. (Achtung, Hund angeleint lassen : Begegnungen mit Rehen gehören zum Programm). Immer wieder tun sich reizvolle Ausblicke ins Hexental und in die Rheinebene auf. Einmal oben angekommen, geht es relativ eben, aber in angenehmen Windungen an der Berglehne entlang. Die Berggaststätte Kohler, die zum Ensemble der Kohlerhöfe gehört, liegt am Scheitelpunkt zwischen Münstertal und Ehrenstetter Grund und kann so aus mehreren Richtungen angesteuert werden, und nicht nur zu Fuß - von Staufen und von Ehrenkirchen her führen breite Fahrstraßen hinauf.

Um die Gäste kümmert sich seit neun Jahren das Pächterpaar Helga Fliegauf und José Pereira, dessen Vornamen Anlass war für die Herrichtung eines Festmenüs am "Josefstag", in diesem Jahr am 19. März (wer Josefine oder Josef heißt und am Josefstag im Kohlerhof einkehrt, für den gibt es übrigens ein Viertele gratis). Überdies hat Frau Helga eine alte Schwarzwälder Tradition wiederbelebt: das Cego-Spielen, einst auf den winterlich verschneiten Höfen ein beliebter Zeitvertreib.
Alles von Anne Freyer am 7.3.2005 auf www.bzol.de lesen

Mehr zum Kohlerhof >Gasthaus

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