Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Meine Landwirtschaft
Bündnis für eine faire, bäuerliche Landwirtschaft

 

Home >Vereinsregister >Landwirt >Meine-Landwirtschaft                                      Ihren Idee? Mitteilung?

BLHV - Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband

Blick vom Kamelberg nach Nordosten über Zarten und Stegen zu den Höhen um St.Peter am 22.12.2006  Blick vom Kamelberg nach Nordosten über Zarten und Stegen zu den Höhen um St.Peter am 22.12.2006

 
1,6 % der Bauern bekommen 30 % der EU-Suventionen - je größer, desto mehr. Anders: 20% der Höfe erhalten mehr als 70% der Transfers aus Brüssel
80 % aller Eier werden in nur 600 Betrieben mit jeweils über 10000 Tieren erzeugt.
.
´


 

Meine-Landwirtschaft - Kampagne


Meine Landwirtschaft wurde 2010 gegründet mit über 40 Organisationen, darunter neben den üblichen Verdächtigen wie BUND, Bioland, Demeter, Attac und Misereor auch konventionelle Landwirtschaftsverbände wie BDM mit 30000 Mitgliedern und "Pro Schwarzwaldbauern" . Koordinator Jochen Fritz: Erstmalig gibt es so ein breites Bündnis"

"Meine Landwirtschaft - unsere Wahl" wird von gemeinnützigen Organisationen und Initiativen aus vielen gesellschaftlichen Bereichen getragen, die sich mit Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt, Naturschutz, Tierschutz, Verbraucherschutz, Gesundheit, regionaler und internationaler Entwicklung befassen. Die zwanzig Initiatoren wollen die öffentliche Debatte anregen und daraus Forderungen entwickeln, die sie gemeinsam durchsetzen.  Sie hoffen, viele weitere Organisationen, vor allem auch regionale und lokale Initiativen und Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen für diese Kampagne zu gewinnen.

Bauernhöfe statt Industrie:
Gigantische Agrarindustriebetriebe entstehen und werden gefördert. Franz Schweizer, BDM-Vorsitzender Breisgau-Hochschwarzwald zum BLHV: "Der Bauernverband müsste eigentlich Industrieverband heißen."
Höhenlandwirte, Bergbauern, Kleinbauern und Dezentralisierung CONTRA Agrargroßindustrie.

Bündnis von Landwirten und gemeinnützigen Organisationen für eine faire, bäuerliche Landwirtschaft
Kampagnenbüro "Meine Landwirtschaft"
Marienstr 19-20, 10117 Berlin , Tel. 030 / 28482437
www.meine-landwirtschaft.de

   

 

 

Bauer Matthias Maier hält Hof: Bauernhöfe statt Agrarindustrie

Kampagne „Meine Landwirtschaft“ fordert bundesweiten „Bauern-Bürger-Dialog“ für zukunftssichere Agrarpolitik – Präsentation beim Ruhbauernhof

BDM-Kreisvorstand Franz Schweizer (r.) präsentierte auf dem Ruhbauernhof der Familie Maier (Mitte) die Kampagne „Meine Landwirtschaft“. Unterstützer waren dabei u.a.: Rita Schwarzelühr-Sutter (MdB), Reinhold Pix (MdL), Pfarrer Hermann Witter und Gudrun Dienst (FIAN) (v.l.).

Foto: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Für den bewusst handelnden Verbraucher ist schon lange klar, dass die Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaft krankt. Wollte sie ursprünglich einmal die EU-Bürger mit Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen versorgen und den Landwirten dafür gerechte Preise garantieren, verursacht sie heute Überschüsse, Verschwendung, ökologische und soziale Zerstörung sowie gesundheitliche wie geschmackliche Verarmung von Lebensmitteln auf Kosten der Allgemeinheit. Statt ökologisch gute Produkte zu fördern, subventioniert sie agrarindustrielle Großunternehmen nach der Maxime „Wachse oder weiche“. Das rasante Bauernsterben hält seit Jahren in ganz Europa an. Und während die unsinnigen Subventionen zu Überproduktionen mit der Vernichtung von 30 Prozent der Lebensmittel führen, hungern auf der Welt viele Millionen Menschen. Da 2013 in der EU eine Agrar-Reform festgelegt wird, bei der es um entscheidende Weichenstellung für Klimaschutz und Artenvielfalt, Wasser- und Bodenqualität, regionale Entwicklung, Tierschutz und Gesundheit geht, schlossen sich deutschlandweit über 40 Organisationen zur Kampagne „Meine Landwirtschaft – unsere Wahl!“ zusammen. Dazu gehören beispielsweise AG Bäuerliche Landwirtschaft, attac, Bioland, Brot für die Welt, demeter, Misereor, BUND, NABU, Forum Pro Schwarzwaldbauern und Weltladen. Der Bauernverband (BLHV) ist übrigens nicht dabei. Einer der engagierten Mitmacher ist aber der „BDM – Bundesverband Deutscher Milchviehhalter“. Dessen Kreisverband lud jetzt Politiker und Medien unter dem Motto „Bauer hält Hof“ zu einem „Bauern-Bürger-Dialog für eine zukunftssichere Agrarpolitik“ auf den Ruhbauernhof von Matthias Maier in Kirchzarten-Dietenbach ein.
Matthias Maier, der den Ruhbauernhof seit 2004 gemeinsam mit Thomas Ernst in einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) unterhält, machte bei seiner Hofvorstellung deutlich, welch große Anstrengungen und Aktivitäten notwendig sind, um heute noch als Bauer existieren zu können. Neben der Viehwirtschaft mit 65 Milchkühen kümmern sich die Maiers noch um drei Ferienwohnungen, zehn Hektar Wald, erledigen Lohnarbeiten und produzieren „Bauernhofeis“. „Das funktioniert nur“, so Maier, „wenn die Familie dahinter steht und mit schafft.“ Für ihn sei wichtig, dass die Feriengäste auf dem Bauernhof mitbekämen, welche Anstrengungen für die Produktion von Lebensmitteln notwendig wären.

Franz Schweizer, BDM-Kreisvorsitzender aus Oberried, stellte den Gästen von „Bauer hält Hof“ die sechs zentralen Forderungen der Kampagne „Meine Landwirtschaft – unsere Wahl!“ vor. Da geht es um den Hunger in der Welt und die Durchsetzung des Menschenrechts auf gesunde Nahrung weltweit. Landwirtschaft müsse sich für den Bauern und die Verbraucher lohnen – deshalb sollten bäuerliche Betriebe gefördert und nicht Konzerne subventioniert werden. „Gesunde Tiere für gesunde Ernährung“ lautet eine weitere Forderung, die industrielle Tierhaltung verbieten und Eiweißfutter wieder in Europa erzeugen und Grünland erhalten will. Zur Erhaltung der Kulturlandschaften Europas sei dringend Artenvielfalt statt Monokultur zu fördern. Angesichts des weltweit spürbaren Klimawandels sollen Klimaschutz und solare Landwirtschaft im Fokus stehen. Und nicht zuletzt werden Risikotechnologien wie Agro-Gentechnik abgelehnt: „Der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen, patentierter Lebewesen und geklonter Tiere ist zu verbieten.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter zeigte großes Verständnis für die Forderung von „Meine Landwirtschaft“ und versprach Unterstützung: „Wir brauchen die regionale Wertschätzung und faire Preise für die Landwirte. Und wir brauchen keine EU-Unterstützung dafür, dass die Überproduktion von Hähnchen nach Afrika geschickt wird.“ In Fragen des Klimawandels sei die Politik vor zwei Jahren übrigens weiter gewesen als heute. Auch der Landtagsabgeordnete Reinhold Pix, selbst seit 27 Jahren Biolandwirt, unterstrich die Forderungen und sprach sich u.a. für artgerechte Tierhaltung und das Schwarzwaldmilchprogramm aus. – Mehr Infos zur Kampagne sind im Internet unter www.meine-landwirtschaft.de zu finden.

23.11.2011, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

   

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 23.11.11