Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V.
   

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Blick vom Bismarckdenkmal am Feldberg nach Norden zu Raimartihof, Hinterzarten/Breitnau (links) und Titisee-Neustadt (rechts) Der eine sieht nur Bäume,
Probleme dicht an dicht;
der andre Zwischenräume
und das Licht!

Isolde Kerndl, Waldviertel 

Vom Häusleberg nach Süden zu Tote Mann am 11.12.2004

Blick vom Feldberg nach Nordosten über Raimartihof nach Titisee-Neustadt und weiter am 12.12.2004:   Blick vom Häusleberg ob Höfener Hütte nach Süden zu Tite Mann und Hofsgrund (rechts) am 11.12.2004:


 
Der Schwarzwälder Christbaum - frisch, ökologisch und ohne CO2

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
es weihnachtet überall. Unser Symbol für Weihnachten ist der Christbaum. Traditionell war das eine heimische Fichte, von denen es im Schwarzwald genug gibt. Aber der Christbaum muss heute schön und zugleich billig sein. So hat die Nordmannstanne aus Monokulturen und Chemieplantagen den Christbaummarkt globalisiert. Selbst die heimische Weißtanne mit dem typischen Tannenbaumgeruch hat gegen die faktisch geruchlose Nordmannstanne vom Weltmarkt scheinbar kaum noch Chancen.

Ein aktuelles Beispiel ermuntert uns, diesen Trend nicht als Schicksal hinzunehmen, sondern zeigt wie man ihm begegnen kann: "Der Vorarlberger Christbaum - frisch, ökologisch und ohne CO2"!  Solange derartige Argumente hierzulande aber von landwirtschaftlichen Funktionären und Organisationen als Belastung gesehen werden, leiden Schwarzwaldbauern- und Landschaft nicht nur bei Christbäumen unter der globalen Konkurrenz. Deshalb werden wir uns gleich im Neuen Jahr weiter bemühen Licht in den Wald der Probleme zu bringen und freuen uns auf die Zusammenarbeit bei folgenden Themen und Veranstaltungen:     

1. Teleakademie für Schwarzwaldbauern
- ein Bildungsangebot für die speziellen Bedürfnisse der Schwarzwaldbauern und -bäuerinnen, das per Internet jeden Schwarzwaldhof zu jeder Zeit erreichen kann. Zum Aufbau dieser Wissensbörse für die  bäuerliche Zukunft als Manager zwischen Natur und Markt werden noch Interessenten für die Entwicklungsgruppe gesucht. Wir freuen uns über jede Meldung!

2. Neujahrstreffen für Mitglieder:  Mut zum Engagement - statt Angst vor Konflikten
am 4. Januar 2005, 9.30 -16.30 Uhr im Freizeitheim Altenburg in Tennenbronn mit unserem Freund Franz Rohrmoser aus Salzburg.  Bitte anmelden bis 27.12.04!

3.Exkursion Tiroler Grauviehalmochs am 10.01.2005
Nachdem ein Gourmetmagazin das Projekt nun als bestes Rindfleisch Österreichs ausgezeichnet hat, wollen wir gemeinsam mit dem Bioring seine Erfolgsfaktoren von der Zucht bis zur Vermarktung kennen lernen und bitten um baldige Anmeldung bis 04. 01.05!

Unser Lesetipp:
Zukunftschance Tierwohl - Die Bedeutung artgerechter Nutztierhaltung
für Landwirte und für unsere Gesundheit
von Marc Frey, ISBN 3-908157-07-2, ca. 12 ?

Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest
und ein gesundes und friedliches Neues Jahr
Für den Vorstand: Siegfried Jäckle, 20.12.2004,
spittelhof@freenet.de

  

 

 

Pro  Schwarzwaldbauern - Aktuelles Dezember 04

Wer bleiben will wie er ist, bleibt nicht!  - Hans Rupp Landimpulse
  
Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
gut gedacht - schlecht gemacht, so kommt die Agrarreform jetzt bei den Schwarzwaldbauern an. Was der sog. Berufsstand als Informationskampagne zur Agrarreform initiiert hat, entpuppt sich als Unterstützung des Strukturwandels. Im Verein mit Bürokraten ohne bäuerlichen Bezug wird Prämiengier, Neid und Angst geschürt. So wird die in Deutschland gewählte Form der Umsetzung mit dem Ziel einer einheitlichen Flächenprämie auch für das Grünland von den Agrosauriern untergraben. Wer die Motivation der Bauern auf diese Art untergräbt, darf sich nicht wundern, wenn die Offenhaltung der Landschaft zum Problem wird. Durch das Zusammentreffen von Agrarreform und Verwaltungsstrukturreform kommt so auf die Landkreise eine große Herausforderung zu. Denn die Erhaltung der Landschaft als Teil der regionalen Lebensqualität ist mit Bürokratie nicht zuschaffen, sie erfordert Moderation und Beratung. 

Heimat als Gegentrend zur Globalisierung
In der Politik flammt neuerdings der Begriff Heimat wieder auf. Das Institut für Landespflege an der Uni Freiburg hat dies zum Anlass genommen mit der Akademie für ländlichen Raum eine Tagung "Landschaft und Heimat" durchzuführen. Für Schwarzwaldbauern gab es folgende beachtenswerte Botschaften:   
* Heimat ist ein Gefühl zwischen Herkunft und Sehnsucht, das Identität und Souveränität schafft
* Wildnis frisst Heimat - deshalb braucht Heimatpflege Landschaftspflege
* Reine Nutzlandschaften haben keinen Psychotopwert
* Kulturlandschaft vermittelt Wohlgefühl und heißt aber auch immer unterwegs sein
* Die Versorgungsfunktion der Landschaft wird heute von anderen Werten überlagert
Obwohl diese weichen Fakten in unserer rationalen Zeit gerne belächelt werden, bestimmen sie die Lebensqualität in Baden-Württemberg und insbesondere im Schwarzwald entscheidend.   

Landwirtschaft und Kulturlandschaft
Landwirtschaft und Landschaftspflege machen nur gemeinsam Sinn, betonte Minister Stächele auf dieser Tagung. Damit widersprach er der seit langem praktizierten Teilung der Landschaft in Nutz- und Pflege-gebiete. Stächeles große Sorge ist, was der Gesellschaft die flächendeckende Landbewirtschaftung auf Dauer wert ist, weil schon jetzt die Landesmittel nicht mehr ausreichen, die Herzstücke der Baden-Württem-bergischen Agrarpolitik, Ausgleichszulage und MEKA unbeschränkt zu bedienen. Anlass für mich anzuregen, aus dem geheimen Prämienpoker eine offene Diskussion über die Bewertung der bäuerlichen Leistungen und ihrer Honorierung zu machen. Ein Kulturlandschaftsforscher ergänzte: keine Abgeltung für Nichtschädigung. 

Termine für Schwarzwaldbauern:
8.12.04, 13.30 Uhr Adler in Furtwangen-Rohrbach: Schwarzwälder Biomilchtag
                                     mit einem beachtenswerten Vortrag eines französischen Biobauern
9.12.04, 20 Uhr Engel in St.Georgen-Brigach: Vorstellung des Projektes Teleakademie
                                                                            für  Schwarzwaldbauern (Einladung folgt noch)
Auf den 10. Januar verschoben haben wir die am 30.11 geplante Exkursion nach Tirol

Lesetipp: Sepp Holzer Permakultur, ISBN 3-7020-1037-8,  ? 19,90

V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle , 27.11.2004
  

 

Aktuelles November - Teleakademie Schwarzwaldbauern                                                                    

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
in der vergangenen Woche fand in Hannover die Eurotier 2004 statt. Mit bekannt faszinierenden Methoden hat das Agrobusiness seinen den Trend zur Industrialisierung der Tierhaltung für den Weltmarkt  präsentiert. Naturgemäße Tierhaltung wie sie Verbraucher und Politik fordern, kamen in Berichten und Programmen nicht vor. Sogar der Ökolandbau hat sich diesem Trend unterworfen. Statt dessen Dokumentieren und Therapieren (sprich reparieren)!  Wer auf Bergweiden im Schwarzwald und anderen Bergregionen Tiere hält, muss sich abgeschrieben vorkommen. So wird immer klarer, dass ein Forum das speziell für Schwarzwaldbauern Brauchbares und Positives bietet, immer wichtiger wird. Dazu eine erfreuliche Information:  

Teleakademie für Schwarzwaldbauern als förderfähig ausgewählt
Die Jury des Ideenwettbewerb doIT-regional (www.doITregional.de) hat unsere Idee einer eigenständigen Bildungseinrichtung für Schwarzwaldbauern als förderwürdig ausgewählt. Eine besondere Herausforderung, weil es dazu nichts vergleichbares gibt, nicht einmal ein Buch. Da immer weniger junge Schwarzwaldbäuerinnen und -bauern eine klassische landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren, wird dieses Angebot umso wichtiger. Denn zu oft zahlen Schwarzwaldbauern und letztendlich auch die Kulturlandschaft als ihr Kapital teures Lehrgeld für die Folgen der unbewussten Übernahme globaler Rezepte.
Mit Hilfe neuer Medien und Seminaren wollen wir den speziellen Wissensbedarf für die Landbewirtschaftung im Schwarzwald bündeln und nachhaltig zugänglich machen.
Wir werden das Projekt in Kürze unseren Mitgliedern und Interessenten in einer Versammlung vorstellen. Deshalb bitten wir darum, in der Familie, Nachbarschaft und im Bekanntenkreis für dieses einmalige Projekt zu werben und Interessenten an die Kontaktadresse zu melden!   

Einladung zur Exkursion zum Tiroler Grauvieh-Almochsenprojekt
Bei der Tagung  "Kultur am Berg" im Ötztal im Sommer haben vom Qualitäts-Rindfleischprogramm mit der regionalen Grauviehrasse erfahren. Um dieses Projekt näher kennen zu lernen, planen wir gemeinsam mit dem Bioring eine Exkursion geplant vom 30. November bis 1. Dezember 2004. Zuchtleiter Otto Hausegger wird uns sowohl bäuerliche Betriebe die Grauviehalmochsen mästen zeigen als auch den Schlachtbetrieb und die Preismaske. Außerdem werden wir Hans Haid und den Altmeister der Tiroler Berglandwirtschaft Prof. Josef Willi treffen sowie das neue Projekt Bio a Berg erleben. Das exakte Programm richtet sich nach Zahl und Interessen der Teilnehmer. Deshalb bitten wir um umgehende Anmeldung bis 25.11. per Fax oder Mail oder tagsüber unter Tel. 0771-808 282.  

Herzliche Grüße Siegfried Jäckle, 14.11.2004,
spittelhof@freenet.de
  

 

Schwarzwaldbauern und Kulturlandschaft - zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die abendländische Kultur verdanken wir dem Rindvieh nur.
Als man den Stier ins Joch gespannt und auch den Wert der Milch erkannt, ward verhältnismäßig leicht das Übrige von uns erreicht.
Eugen Roth


Einladung
Schwarzwaldbauern und Kulturlandschaft - zwischen Anspruch und Wirklichkeit
am Donnerstag 11.11.04 um 19.30 Uhr 
im Haus der Natur Feldberg
Referent Siegfried Jäckle


Dem Wunsch des Naturpark Südschwarzwald im Haus der Natur einen Vortrag zu halten komme ich gerne nach. Schließlich ist der Naturpark neben unserem Forum eine der wenigen Organisationen, die sich exklusiv mit dem Naturraum Schwarzwald beschäftigen In endlosen Erklärungen wird intern wie extern die Wichtigkeit der Schwarzwaldbauern für die Erhaltung dieser Kulturlandschaft verkündet. Macht dieser Anspruch, dass Bauern die Landschaft pflegen aber überhaupt Sinn?  Und welche Perspektiven haben Schwarzwaldbäuerinnen und -bauern im Spannungsfeld zwischen Weltmarkt und Landschaftskultur?

Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V
gemeinnütziger Verein – Vereinsregister VS 1208   
D-78112 St.Georgen-Oberkirnach , Uhlbachweg 5, Tel. 07724-7992, Fax – 917 511
Konto: 180000681 SPKA Furtwangen BLZ 69450065                   
Vorstand: Dr. Josef Günter und Siegfried Jäckle
spittelhof@freenet.de

  

 

Tagung "Landschaft und Heimat" am 18./19.11.04 in Freiburg

Liebe Mitglieder und Freunde des Forum Pro Schwarzwaldbauern,
die nachfolgende Tagung ist für uns von großer Bedeutung. Ist die Landschaft doch auch die Heimat der Bauern. Deshalb wäre schön, wenn auch viele Schwarzwaldbäuerinnen und -Bauern teilnehmen würden. Vor allem um mit Prof. Konold, der seit einiger Zeit in Freiburg tätig ist und als Experte in diesen Fragen gilt, Kontakt zu knüpfen.
Viele Grüße Siegfried Jäckle 


Landschaft und Heimat
18. bis 19. November 2004
Tagungsort: Freiburg im Breisgau, Haus zur Lieben Hand
Veranstalter: 
Institut für Landespflege, Deutscher Rat für Landespflege, Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Lennart Bernadotte-Stiftung Insel Mainau          

"Heimat" erfährt in jüngster Zeit die Befreiung von einem Makel und eine Emanzipation. Beides ist erfreulich, wiewohl Heimat im alltäglichen Sprachgebrauch und Empfinden nie einen Einbruch erlitten hat. Landschaft und Heimat haben eine große Schnittmenge, besitzen sie doch beide eine physische, begreifbare und eine abstrakte, emotionale, auch sehr subjektive Komponente. Die physische Landschaft bestimmt den Wert von Heimat, das Heimatgefühl. Heimatgefühl will sich in der Landschaft spiegeln, will sich erhaltend und gestaltend einmischen.
Die Tagung geht Landschaft und Heimat aus ganz verschiedenen Blickwinkeln und Wissenschaftstraditionen an: Heimat und Landschaft als Konstrukt des Kopfes, als Ausfluss je zeitgenössischen Denkens, als normativer Rahmen, als konkretes Schutzobjekt der Landespflege und der Denkmalpflege, als Lebensraum im weitesten Sinne, als Gegenstand politischer Entscheidungen und als Forschungsgegenstand der Natur- und der Humanwissenschaften. Ziel ist es, die Diskussion um Heimat und Landschaft interdisziplinär voran zu bringen, Erkenntnisse für den Zugang zu gewinnen, über Handlungsoptionen für den Umgang mit Heimatlandschaft nachzudenken sowie Forschungsfragen zu formulieren.

Zielgruppe:
Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger (Abgeordnete, Landräte, Bürgermeister), Mitglieder aus der Fachverwaltung, Vereinen und Verbänden der Bereiche Naturschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Denkmalpflege sowie alle Interessierten

Tagungsbeitrag:
a.. 50 Euro bzw. 30 Euro ermäßigt für Studenten gegen Vorlage eines Studentenausweises (inkl. Tagungsunterlagen, Kaffeepausen)
b.. 35 Euro Abendessen am 18. November im Restaurant Dattler
Anmeldung:
Die Anmeldung richten Sie bitte entweder per FAX (dazu Anmeldeformular [pdf-Datei 90 KB] ausdrucken) oder per Telefon an das:
Institut für Landespflege
Tennenbacher Straße 4, 79106 Freiburg, Tel. 0716/203-3635, Fax. 0761/203-3638

  

 

Vom Erntedankfest zum Tag der Regionen

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,

am letzten Wochenende wurde wieder Erntedankfest gefeiert. Macht Erntedank in einer Zeit, wo es bei uns zu jeder Zeit alles und überall und immer billiger zu kaufen gibt, noch Sinn? Oder ist Erntedank bei nur noch ein Event mit Tanz um die bäuerliche Idylle, der im Alltag den Werbebotschaften mit den Sonderangeboten der Nahrungsmittelindustrie weicht? Und ist es mit den missionarischen Botschaften bei unzähligen landwirtschaftlichren Öffentlichkeitsveranstaltungen, mit dem Kauf heimischer Produkte auch die Kulturlandschaft zu erhalten, nicht ebenso. Weil Ernte nicht nur ein Event ist, sondern Ergebnis eines Systems von Natur, Bauern und regionaler Wirtschaft, versuchen wir in einem Netzwerk mit vielen reginalen Akteuren das Erntedankfest weiter zu entwickeln.

Vom Erntedankfest  zum Tag der Regionen
Mit der Globalisierung ist ein Konzentrationsprozess in Gang, bei dem sog. Global Player, da sind weltweit agierende Konzerne, nicht nur die regionale Ernte entwerten, sondern auch die ländlichen Gemeinden und Regionen wie den Schwarzwald. Mit dem Tag der Regionen soll das Bewusstsein für die regionalen Kreisläufe und Abhängigkeiten wieder entdeckt werden und für regionale Initiativen, die im globalen Wettbewerb keine Chance haben, eine Plattform geboten werden. Das Motto 2004 war „Nachbar wir brauchen uns“. Mehr darüber unter  www.tag-der-regionen.de .

Ernten statt Mulchen
Das vom Bundesrat beschlossene Mulchen als Mindestnutzung für die Instandhaltung von Flächen ist nicht nur der Beweis, dass es der Allianz des Berufsstandes mit den B-Ländern nicht mehr um  Agrikultur und Bauern gehrt, sondern stößt auch auf heftige Kritik von Agrarkommissar Fischler. Beim Treffen der Agrarminister auf Burg Warberg in dieser Woche machte er klar, dass der  Beschluss des Bundesrates die Prämienzahlungen gefährde und im Widerspruch zur Green-Box-Vereinbarung der WTO stehe. Die Länder sollten diese Warnung sehr ernst nehmen und nicht weiter aus partei­taktischen Gründen das Risiko eingehen, den Kredit zu verspielen, den die Landwirtschaft durch die Agrarreform politisch und gesellschaftlich gewonnen hat. Er forderte die Länder dringend auf, ihre Entscheidung zu revidieren und „Ernten statt Mulchen" als Mindestanforderung vorzuschreiben.

Termine für Schwarzwaldbauern
22.10.04 14.30 ALLB Besichtigung Vorderwälder-Mutterkuhherde auf dem Urishof in Schollach
30.10.04  Solarfahrt 04, siehe Anlage
31.10-1.11.04 Exkursion zum Tiroler Grauvieh-Almochsenprojekt geplant
11.11.04, 20 Uhr Feldberg Haus der Natur „Schwarzwaldbauern und Kulturlandschaft“
8.-19.11.04 Freiburg Seminar Landschaft und Heimat                                                                      - 

10.10.2004
  

 


Du musst an Visionen glauben  um sie verwirklichen zu können !

Aktuelles, Fakten und Trends
Forum Pro  Schwarzwaldbauern e.V.
Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,

das mediale Sommertheater der letzten Wochen wankte zwischen Abbau und Aufbruch. Ein Name wurde dabei zum Buhmann der Nation, Hartz. Dabei wollte der Personalvorstand von VW, Gewerkschaftler und Kanzlerfreund, dass Arbeit wettbewerbsfähig bleibt (Stern 37/04). Aber diejenigen, denen geholfen werden sollte, blockieren. Auf die bäuerliche Situation bleibt dieses Desaster nicht ohne Rückwirkungen: 

Inflation der Nahrungsmittelpreise!
Eine Gesellschaft die um ihren Wohlstand bangt, ist nur schwer bereit mehr für ihre Grund-bedürfnisse wie Nahrung auszugeben. In dieser Situation mit Superernten und Leistungen zu prahlen, ist Wasser auf die Mühle der Discounter und Schnäppchenjäger. Lebensmittel und lebenswerte Kulturlandschaften als Grundlage des Wohlstandes wäre die bessere Botschaft!      
 
Abbau oder Aufbruch im ländlichen Raum?   
Die Debatte um Hartz IV hat mit der Agrarreform auffällige Gemeinsamkeiten. Nämlich die trügerische Hoffnung der Politik, die Gegner der Reform würden plötzlich über die Reformen informieren. Bei der Umsetzung der Agrarreform erleben wir gerade wie die Gegner in ihrem Sinne des Strukturwandels zum Prämienpoker animieren und damit neuen Neid und Hass im ländlichen Raum schüren. Lässt die Prämienbörse schon grüßen? Und über Ausgleichszulage für benachteilige Gebiete und MEKA, die von der beschlossenen Agrarreform nicht direkt betroffen sind, werden absurde Informationen verbreitet. Dabei sollte die Agrarreform doch reformieren, worunter Schwarzwaldbauern bisher gelitten haben, nämlich die politische Wettbewerbsverzerrung gegen das Grünland.

Termine für Schwarzwaldbauern: 
* Donnerstag 16. September 2004 um 19.30 Uhr im Engel in St.Georgen-Brigach "Agrarreform - warum und für wen eigentlich?
      . und was wird die Reform der 2. Säule bringen?"
      Fachgespräch mit dem Vorkämpfer der Agrarreform MdEP Graefe zu Baringdorf

* 1. - 3. Oktober 2004 Burgrain-Tagung in Alberswil-Luzern/CH
Milch aus Gras -  Neue Erkenntnisse zur Weidestrategie und dem passenden Kuhtyp
Bei Interesse Programm anfordern und Mitfahrtgelegenheiten absprechen.    

Aktueller Lesetipp:
Die Stille Macht - Lobbyismus in Deutschland, ISBN 3-531-14132-5, ? 32,90
In diesem Buch erfahren Sie wie die lobbyistischen Interessengeflechte des Agrobusiness,
der Pharmaindustrie oder des Straßenbaues in unserem Land Macht ausüben.  

V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle 11.09.2004

Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V.     
Kontaktadresse: Uhlbachweg 5
gemeinnütziger Verein - Vereinsregister VS 1208       
78112 St.Georgen-Oberkirnach
Konto: 180000681 SPKA Furtwangen BLZ 69450065       
Tel. 07724-7992, Fax - 917 511
Vorstand: Dr. Josef Günter und Siegfried Jäckle                            Email: spittelhof@freenet.de

  

 

Aktuelles August 2004

Schneller – höher - weiter 
ist das Motto der Olympischen Spiele. Was im sportlichen Wettbewerb von Wettkampf zu Wettkampf als Ansporn dient, hat das neoliberale Denkmuster der Globalisierung zum Dogma für Wirtschaft und Politik erhoben. Wettbewerbsfähig heißt ihr Schlagwort. Dabei wird übersehen, dass sportlicher Wettbewerb nicht nachhaltig ist, weil kein Mensch dauerhaft zu Höchstleistungen fähig ist und deshalb die Versuchung mit Doping beim Sport ebenso groß ist wie die Hoffnung der Agroindustrie auf die ihre Wunderwaffe Agro-Gentechnik. Das Dogma schneller – höher – weiter erzeugt aber immer auch Verlierer und das sind im wirtschaftlichen Bereich Arbeitsplätze, der Ländliche Raum und die Berggebiete.   

Der Ländliche Raum und die Berggebiete zerstören sich von innen, 
indem nämlich einige diesem Dogma folgen und andere zu verdrängen versuchen. Pacht- und Quotenpreise sowie die Prämiengier sind nur einige Spiegelbilder. Strukturwandel ist der politische Deckmantel, der den bäuerlichen Berufsstand gespalten hat. Eigentlich müsste die Landwirtschaft nach 5 Jahrzehnten Strukturwandel und Rationalisierung ökonomisch gesund sein. Doch die damit verbunden Produktionssteigerung zu Höchstleistungen hat gerade die Verdrängenden in einen Teufelskreis von  Preisruck und Stress geführt und sie nicht zufrieden gemacht. 

Deshalb muss die Politik für den Ländlichen Raum sozialer gestaltet werden!
Immer neue Prämien und Bürokratie verbreiten sich wie einen Dornenhecke über den ländlichen Raum. Wenn Berufstand und Ökonomen die zaghafte Agrarreform jetzt zu einem neuen Spielfeld des Handels mit Zahlungsansprüchen machen, wie in der sog. Fachpresse zu lesen, dann haben sie nicht nur die Ziele der Agrarreform nicht verstanden, sondern sie spekulieren mit Betriebsaufgaben, damit sie ihr unsoziales Leitbild des Wachsen und Weichen nicht ändern müssen. Dabei ist völlig in Vergessenheit geraten, dass das Erfolgsmodell des Nachkriegsdeutschland die soziale Markwirtschaft gewesen ist. Deshalb müssen wir bei der anstehenden Reform der zweiten Säule der Agrarpolitik mit Ausgleichzulage, Agrarumweltprogramme usw. uns mit sozialen Belangen einmischen und für eine ökosoziale Vorreiterrolle in den Bergregionen kämpfen. 

Langsamer – besser – schöner
ist der alternative Trend zum schneller – höher - weiter. Dafür gibt es immer mehr beispielhafte Bewegungen: Langsamer ist das Ziel nachdenklicher Viehzüchter, die jetzt die Besamung Combibull im Ammerland gegründet haben, um die altbewährten ostfriesischen  Zweinutzungsrinder als Alternative zur globalen Indexmilchkuh wieder zu züchten. Besser ist das Ziel der aus Italien stammenden Slowfood-Bewegung als Gegentrend zum globalen Fastfood. Und schöner wünschen sich Touristen die Landschaft für Freizeit und Erholung und suchen sie auf der ganzen Welt. Im Verstehen dieser Bedürfnisse liegt unsere Chance, denn den Wettbewerb um billige Nahrungsmittel über Massenproduktion können wir nicht gewinnen, wohl aber um schöne Landschaften.   

Termine für Schwarzwaldbauern:
16. September 2004 um 19.30 Uhr Gespräch mit MdEP Friedrich Wilhelm Gräfe zu Baringdorf 
über Agrarreform – warum und was für Bauern und Kulturlandschaft noch zu reformieren ist

V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle  21.08.2004

  

 


Aktuelles, Fakten und Trends Juli 2004

Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V.
„Viele Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken“  - Isaac Newton 

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
die letzten Wochen waren von spannenden Diskussionen geprägt. Mit den Gesetzen zur Agrarreform und Erneuerbaren Energien hat auch der Bundesrat nach langen populistischen Quereleihen sich in Richtung Agrar- und Energiewende bewegt. Bei der Deutschen Grünland-tagung in Breitnau zeigten sich die Mauern in diesem Diskussionsprozess noch ganz deutlich.

Chancen der Milchviehhaltung im Berggebiet?
Wer auf diese präzise Frage der Deutschen Grünlandtagung eine präzise Antwort erwartet hat, wurde vielleicht enttäuscht. Man musst schon genau hinhören, um zwischen den Zeilen die Grenzen und Möglichkeiten im Berggebiet sehr wohl zu hören. Wie ein roter Faden zog sich die  Gretchenfrage durch die Tagung, ob man die Wirtschaftsweise an die globale Hochleistungskuh anpasst oder die Kuh an die Landschaft?  Dabei haben die meisten Referenten das Wort Berg-gebiet gemieden, was unserer Initiative Recht gibt. Mit der Kulturlandschaft  wuchern, wie es der Stuttgarter Verwaltungschef betont, kann man nämlich nur, solange seine Leute mit dem Standort verwurzelt und nicht entkoppelt sind.
Der Tagungsband mit allen Vorträgen  (€ 15,--) kann über uns bestellt werden. 

Kritische Fakten von der Deutschen Grünlandtagung:

  • Königsweg zur Offenhaltung der Landschaft ist der Rindermagen
  • Milch wird zunehmend in Maisregionen erzeugt
  • Topografie macht Probleme
  • Grünland ist nicht nur Frage der reinen Produktion 
  • Augenmerk auf abgestufte Intensität statt einheitlich extensiver Nutzung
  • Mit zunehmender Strahlungsintensität steigt Anteil gesundheitsfördernder Stoffe
  • Individuelle Gestaltung der Agrarreform statt wasserdichter Bürokratie
  • Problem Milch ist mit AGENDA 2000 verschleppt worden
  • Können wir Agrarpolitik nur für eine Minderheit der Vollerwerbsbetriebe machen?
  • Mit der Hochleistungskuh wird in einem begrenzten Markt immer weniger Grünland verwertet
  • Vorder- und Hinterwälder könnten Anforderungen an effiziente Grünlandkühe erfüllen
  • Hoher Stalldurchschnitt als Stolz- und Statussymbol hemmt Kostenminimierung
  • Bei Vollweidestrategie überleben mehr Bauern
  • Wo der Landwirt nicht leben kann, stirbt auch die Kulturlandschaft


Mehr Mut gegen Gentechnik
Unser Vorstandsmitglied Albert Scherzinger  hat bei der Grünlandtagung aus Sicht der Praxis Fragen und Forderungen vorgetragen und dabei auch appelliert den Schwarzwald gentechnikfrei zu halten. Die DLG als Hightecorganisation hält das natürlich als nicht durchsetzbar, umso mehr  Wolfgang Reimer vom BMVEL. Ein Vorbild für Mut in einer verantwortungslosen Debatte für die Konzerne und gegen die Verbraucher und die Vielfalt der Kulturlandschaften und ihrer Bauern.

Termine für Schwarzwaldbauern:
Samstag 14.08.04 „ Feuer in den Bergen“ – Bitte vormerken - Einladung folgt
20. bis 22.08.04 „Kultur am Berg“ in Längenfeld/Ötztal, Organisator Dr. Hans Haid
5. bis 6. 09.04 Exkursion für WTO-Attache’s aus Entwicklungsländern,
Organisation EURONATUR u. Germanwatch

V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle  17.07.2004,
spittelhof@freenet.de

   

 

Aktuelles, Fakten und Trends Juni 2004

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,

mit der Europameisterschaft dominiert das Fußballfieber wieder über Alltag und Politik. Was denn fasziniert so viele Menschen am Fußball, dass sie alles tun bzw. unterlassen um mindestens am Fernseher dabei zu sein?

Fußball versus Zeitgeist?
Der neoliberale Zeitgeist setzt auf Wettbewerb, Jeder gegen Jeden ist sein Motto. Dagegen ist Fußball ein Wettkampf von 2 Teams mit klaren Spielregeln. Erfüllt das Fußballfieber die  Sehnsucht nach Wettbewerb mit Ordnung? Oder ist es die Sehnsucht nach den Schiedsrichtern, die den Foulspielern im Alltag die gelbe oder rote Karte zeigen?

Strukturwandel oder Landschaftsqualität?
Was bei vielen Projekten und Diskussionen unterschwellige Streitfrage bleibt, ist in der letzten Woche bei einem Gespräch im Wiesental, zu dem das MLR eingeladen hatte, von dortigen Bürgermeistern offen ausgesprochen worden. Sie erteilten dem vom sog.  Berufstand programmierten Königsweg Strukturwandel zur Offenhaltung der Landschaft eine klare Absage und setzen auf bäuerliche Vielfalt.   

Brain drain aus den Bergen
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) A hat nachgewiesen, dass mit Strukturwandel und Abwanderung auch eine geistige Erosion in den Bergen einhergeht. Dieser Brain Drain genannte Verlust an Intelligenz führe zur Schwächung der Bergregionen. Mehr Bildungseinrichtungen in den Berggebieten seien notwendig um diesen Trend umzukehren. 

Unsere Projektidee dazu: Teleakademie für Schwarzwaldbauern
Im Rahmen der IT- und Medienoffensive ist ein aus der Landesstiftung finanzierter Wettbewerb ausgeschrieben unter www.doIT-regional.de . Wir haben eine Projektidee für diesen Wettbewerb entwickelt, um unter Nutzung moderner Medien das Wissen für die Landbewirtschaftung im Schwarzwald aktuell verfügbar zu machen. Denn zu oft müssen Schwarzwaldbauern mit der Übernahme von Topagrarwissen viel Lehrgeld bezahlen.

Bevor wir uns am Wettbewerb (um Mittel) beteiligen, fragen wir:
Wert hat Interesse an diesem Zukunftsprojekt? Bitte umgehende Rückmeldung! 

Lestipp (ganz neu von 2 nicht unbekannten Experten) :
Ökologischer Wiesenbau von Walter Dietl und Josef Lehmann; ISBN 3-7040-1919-4, ca. 20 €  

 

Termine für Schwarzwaldbauern:

Montag 14.06.04, 19.30: Vorstellung FFH-Grünlandtypen auf dem Grundhof in Rohrbach

Samstag 19. Juni, 13 – 17 Uhr „Landwirtschaft raus aus der WTO
5. Bio Marche’ in Zofingen/Aargau/CH mit Vandana Shiva aus Indien und Heidi-Rest Hinterseer von der Österreichischen Bergbauernvereinigung 

Freitag 2. Juli,  9.30 – 18.15 Uhr im Kurhaus Breitnau

Deutsche Grünlandtagung

Chancen der Milchviehhaltung im Berggebiet
 - am Beispiel des Schwarzwaldes

Kurhaus Breitnau
Freitag, 2. Juli 2004, 8-17 Uhr
Samstag, 3.Juli 2004, 8-17 Uhr

Veranstalter DLG
p.horn@dlg-frankfurt.de

V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle, Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V., 8.4.2004,
Mitglied im Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirtschaft in Baden-Württemberg
spittelhof@freenet.de, 13.06.2004

  

 

Demonstration Gentechnikfreie Landwirtschaft: „Wir bleiben sauber“

Am 18. April tritt die Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel in Kraft. Dieser Termin ist für das Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirtschaft in Baden-Württemberg, dem sich auch das Forum Pro Schwarzwaldbauern angeschlossen hat, Anlass für eine Großdemonstration in Stuttgart. Nachdem am letzten Freitag im Bundesrat auf Betreiben von Baden-Württemberg das Gentechnikgesetz, das Verstöße gegen die Kennzeichnungspflicht regeln soll, nicht rechtzeitig verabschiedet werden konnte, erweist sich Stuttgart als genau der richtig gewählte Ort. Während Landesregierung und Bauernverbands-funktionäre sich mit der Gentechnik eine umweltschonende und wirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion erhoffen, haben sich zwischen Oberrhein und Hohenlohe  im Land Initiativen für gentechnikfreie Zonen gebildet, weil für sie die Risiken der Grünen Gentechnik für Menschen und Ökosysteme nicht überschaubar und verantwortbar sind und sie in einem gentechnikfreien Baden-Württemberg einen Wettbewerbsvorteil für die bäuerliche Landwirtschaft sehen. Nicht nur der ökologische Landbau verzichtet auf Gentechnik, auch das landeseigene Herkunfts- und Qualitätszeichen verbietet den Einsatz von Gentechnik. Die Landesregierung ist damit in Widerspruch zu ihren eigenen Aktivitäten geraten.

Wer gentechnisch veränderte Pflanzen wie Mais, Raps oder Weizen sät, muss für die Folgen haften, ist eine zentrale Position des Aktionsbündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft. Stattdessen will die Landesregierung Schäden über einen Ausgleichsfond regulieren. Mit dieser Haltung werden die Türen für eine unkontrollierte Einführung der Gentechnik geöffnet und Bauern und ganze Regionen die gentechnikfrei erzeugen wollen ins Abseits gestellt, weil sie voll den Gefahren ausgesetzt werden und die Nachweisführung auf eigene Kosten erfolgen soll.  Deshalb haben sich im Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft erstmals bäuerliche Organisationen und die Landfrauen mit Verbraucher- und Umweltorganisationen zusammengeschlossen, weil die Gefahren Verbraucher und Bauern gleichermaßen treffen. An der Großdemonstration werden aus ganz Deutschland Teilnehmer erwartet. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Marienplatz in Stuttgart, um 11 Uhr beginnt der Zug Richtung Schlossplatz, wo um 13:30 Uhr eine Kundgebung mit Prominenten stattfindet. Um Verkehrsprobleme zu vermeiden, werden aus vielen Regionen Busse organisiert (Auskunft unter www.keine-gentechnik.de). Aus unserer Region ist eine gemeinsame Fahrt mit dem Zug geplant, Anmeldungen und Auskünfte bei der Kontaktstelle des Forum Pro Schwarzwaldbauern zwischen 20 und 21 Uhr unter Tel. 07724-7992.

Siegfried Jäckle , Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V., 8.4.2004,
Mitglied im Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirtschaft in Baden-Württemberg

  

 

Fakten und Trends Frühjahr 2004

„Das Problem ist nicht die Gentechnik  oder der technische Fortschritt,

sondern das Herz der Menschen!“ (Albert Einstein abgewandelt)

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,

so langsam wie der Frühling einzieht, so kalt ist die Entwicklung in unserem Land. Obwohl die  Folgen der Trockenheit im letzten Jahr längst nicht überstanden sind, wie unsere Wälder nach dem niederschlagsarmen Winter zeigen, ergötzt sich die Politik in Machtspielen statt sich um Zukunftsfragen zu kümmern. 

Agrarreform - verschoben ist nicht aufgehoben!
Auf Antrag Baden-Württembergs ist im Bundesrat die Angleichung der Prämien für Acker und Grünland auf 2010 verschoben worden. Konkret heißt das, dass bis 2010: 

  • die politische Wettbewerbsverzerrung zwischen Acker und Grünland bestehen bleibt

  • aber das Grünland mit dem Umbruchverbot für eine Miniprämie als Ökoalibi dient;  

  • Milch- und Tierprämien weiterhin grünlandunabhängig gewährt werden;

  • die Bürokratie erhalten bleibt und mit den Top up’s neue Dimensionen annimmt.  

Wir fragen, steckt dahinter die Hoffnung, dass bis 2010 die 80 % Höfe (dazu gehören fast alle Grünlandbetriebe) die bisher nur 20 % der EU-Prämien kassieren, vom Strukturwandel beseitigt sind und die Umverteilung von Prämien aufs Grünland dann kein Thema mehr ist? Dass einige Agrarökonomen in der Allianz mit der Agroindustrie diese Strategie verfolgen, ist nicht neu. Wenn aber die Agrarlobby mit den christlich regierten Ländern die grünlandfeindliche Politik verschleppen, sollten Schwarzwaldbauern hellhörig werden und überall die Frage stellen, wo denn die Kräfte geblieben sind, die bisher immer von Erhaltung der Kulturlandschaft geredet haben.  

Mulchen ist weder Multifunktion noch Agrarkultur!
Mit der Multifunktion der bäuerlichen Landwirtschaft wollte die EU bei den WTO-Verhandlungen das europäische Agrarmodell mit Umwelt- und Tierschutzstandarts durchsetzen. Nun wird mit der Diskussion um Mulchen als Grünlandmindestnutzung bei der Umsetzung der Agrarreform, dieser Ast der europäischen Agrarkultur abgesägt. Mulchen von Grünland erfüllt die Multifunktion ebenso wenig wie Maisanbau in Monokultur. Nachdenklich sollte  stimmen, dass beide Forderungen von denselben Kräften kommen! Mit Mulchen im Agrarreformgesetz die MEKA-Grünlandförderung erhalten zu wollen, gleicht eher einem Schildbürgerstreich. Deshalb haben wir dem MLR u.a. die Förderung der artgerechten Tierhaltung mit Weidegang vorgeschlagen, wie sie auf Bund-Länderebene bereits im vorletzten Jahr beschlossen, aber in Baden-Württemberg immer noch nicht umgesetzt ist.

Grüne Gentechnik (kurz GVO) hilft nicht unsere Kulturlandschaft zu erhalten!
Wer immer noch glaubt, Gentechnik spiele für Grünlandregionen keine Rolle, sollte wissen, dass bereits die Hälfte des auf der Welt angebauten Soja aus GVO besteht, sich unkontrolliert über die Futterkette verbreitet und am Verdrängen von Grünlandfutter beteiligt ist. Da es sich bis heute ausschließlich um pestizid-resistente GVOs handelt, sind Risiken und Nebenwirkungen auf Menschen, Tiere, Boden und die Vielfalt von Kulturpflanzen nicht abzuschätzen. Die Einführung und Zulassung dieser GVO ist deshalb verantwortungslos. Genauso verantwortungslos ist es, den Entwurf des Gentechnikgesetzes nur wegen der Haftung der Anwender abzulehnen. Die konsequente Forderung kann nur gentechnikfreie Zonen heißen.

Für einen gentechnikfreien Schwarzwald sammeln wir Unterschriften. Informationen und Listen bei unserer Kontaktadresse. Am Sonntag 18. April findet in Stuttgart eine Großdemonstration dazu statt, zu der wir heute schon um Teilnahme bitten.
Mehr zu diesen brennenden Themen bei unserer Mitgliederversammlung am 18.März 2004.

V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle 14. 03.2004

  

 

Anzahl der Bauern nimmt ab

Liebe  Freunde unserer Region und Heimat,
die Entwicklung im ländlichen Raum steckt voller Widersprüche und ist für viele nicht mehr nachvollziehbar. Während auf der einen Seite das Wachsen und Weichen forciert wird, ist die Offenhaltung der Landschaft das Thema auf der anderen Seite.  Der Waldanteil nimmt zu, da unrentablere Steilflächen angepflanzt werden, die Erzeugung von Lebensmittel im Schwarzwald vergleichsweise teurer ist und damit weniger wirtschaftlich ist und der Erlös je erzeugter Menge aufgrund von agrarpolitischen Entscheidungen geringer wird. Bürger und Bauern unserer heimatlichen Region sind gleichermaßen betroffen von diesen Entwicklungen. Die einmalige Schwarzwaldlandschaft darf nicht nur genutzt werden (Schwarzwaldverein, Wanderer, Biker, Autofahrer, Walker....), es muss auch für ihren Erhalt gekämpft werden. Wir laden deshalb zu einem Informationsabend ein am 
Donnerstag 5. Februar 2004, 20 Uhr,  Gasthaus Löwen in Tennenbronn
Thema: Welche Folgen hat die geringer werdende Anzahl von Bauern für unsere Heimat
Referenten:
Mechthild Bercher, Modellprojekt Landschaftserhaltung
Siegfried Jäckle, Forum Pro Schwarzwaldbauern  
http://www.offene-landschaft.de/aktuell_artikel.html?key=offenelandschaft&art_id=11

Höhenfeuer Spittelhof Oberkirnach. Mit diesen weithin sichtbaren Höhenfeuern wird alljährlich ein eindrückliches Zeichen gesetzt für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Hochgebirgs- und Alpenraumes sowie gegen die Zerstörung des Ökosystems:
http://www.feuerindenalpen.org/index.php

  
 

Pro Schwarzwaldbauern - Forum

Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V
gemeinnütziger Verein – Vereinsregister VS 1208   
D-78112 St.Georgen-Oberkirnach , Uhlbachweg 5, Tel. 07724-7992, Fax – 917 511
Konto: 180000681 SPKA Furtwangen BLZ 69450065                   
Vorstand: Dr. Josef Günter und Siegfried Jäckle
spittelhof@freenet.de


Teleakademie für Schwarzwaldbauern:
www.forumproschwarzwaldbauern.de

Offenes Forum:
http://olsp.tele-ak.fh-furtwangen.de/olsp/swb/content/e10/index_ger.html

  

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