Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V. - ab Januar 2005
 

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Blick vom Bismarckdenkmal am Feldberg nach Norden zu Raimartihof, Hinterzarten/Breitnau (links) und Titisee-Neustadt (rechts) Der eine sieht nur Bäume,
Probleme dicht an dicht;
der andre Zwischenräume
und das Licht!

Isolde Kerndl, Waldviertel 

Vom Häusleberg nach Süden zu Tote Mann am 11.12.2004

Blick vom Feldberg nach Nordosten über Raimartihof nach Titisee-Neustadt und weiter am 12.12.2004:   Blick vom Häusleberg ob Höfener Hütte nach Süden zu Tite Mann und Hofsgrund (rechts) am 11.12.2004:

 

Aktuelles: Gentechnik und DBV

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
in der kommenden Woche sind folgende Veranstaltungen zu empfehlen:
Montag 6. März 2006 um 20 Uhr Bürgersaal in Unterkirnach - Kirnacher Landfrauen: 
"Vorstellung der Teleakademie für Schwarzwaldbauern - Was ist das und was bietet sie?"
Dienstag 7. März 20 Uhr Löwen Furtwangen-Schönenbach - Landwirtschaftsamt:
"Nachhaltige Düngung des Grünlandes im Schwarzwald" mit Dr. hab. Martin Elsäßer Aulendorf und Dr. Martin Rex Versuchsanstalt Kamperhof der Thomasdünger GmbH.
Mittwoch 8. März 20 Uhr Tannenhof in Lauterbach - Initiativkreises Erneuerbare Energien Schwarzwald und Umgebung (IEES): Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten

Als Anlage ein Rundschreiben des Bauernverbandes zum gestrigen bundesweiten Aktionstag "Keine Gentechnik". Im Fernsehduell vorgestern hat Öttinger zur Gentechnik gesagt, sie würden machen was der Bauerstand will, hier die Antwort! Nachfolgend die Reaktion der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) als Veranstalter. Erkenntnis: Nicht überall wo Bauern drauf steht, wird für Bauern gearbeitet.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Schwarzwald
Siegfried Jäckle,
Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V. , spittelhof@freenet.de, 4.3.2006
 

Rundschreiben IV/137/2006 - Bundesweiter Aktionstag „Keine Gentechnik“
Für Freitag, den 03. März 2006 haben eine Vielzahl von Initiativen und Aktionsbündnissen zu einem bundesweiten Aktionstag gegen Gentechnik in der Landwirtschaft aufgerufen. Nach Informationen des Informationsdienstes Gentechnik soll mit vielfältigen Demonstrationen und Aktionen in Städten und auf dem Lande ein deutliches politisches Signal gesetzt werden. Die Koordination liegt bei der Organisation „Gentechnikfreie Regionen in Deutschland“. Träger der Initiative sind unter anderem Greenpeace, BUND, Bioland, BÖLW, NABU, der ABL und die Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Im Internet ist unter www.keine-gentechnik.de nachzulesen, ob und welche Veranstaltungen in der eigenen Regierung geplant sind. Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen bilden dabei die Schwerpunkte neben den klassischen Verbraucheraufklärungen. Mit Unterschriftenaktionen sind auch vereinzelt abendliche Diskussionsforen zum Thema geplant. Zu rechnen ist jedoch auch mit spontanen Demonstrationen bei Landwirten oder Institutio­nen, die den Anbau genetisch veränderter Pflanzen im Standortregister gemeldet haben. Ebenso sind Proteste bei den verarbeitenden Unternehmen, insbesondere den Molkereien zu erwarten. Insbesondere von den Protesten bei Landwirten versprechen sich die Gentechnikgegner, dass diese ihre im Standortregister gemeldeten Vorhaben zurückziehen. Landwirten ist anzuraten, sich für entsprechende Diskussionen zu präparieren. Problematisch dürfte sich gestalten, dass auch Landwirte zu den Demonstranten und damit Gentechnikgegner gehören werden. Damit würde es den Organisatoren gelingen, einen Keil zwischen die Landwirte zu treiben. Auch dieses sollte allen Seiten bewusst sein. Vor dem Hintergrund der aktuell geltenden Seuchensituation (Vogelgrippe) sollte jeder Landwirt dafür Sorge tragen, dass betriebsfremden Personen kein Zutritt auf das Betriebs- und Hofgelände gestattet wird. Mit diesem Argument lässt sich womöglich auch der ein oder andere lästige Demonstrant abschrecken. Den mitdemonstrierenden Landwirten sollte bewusst sein, dass Verbände wie Greenpeace, BUND oder NABU bei der kleinsten Verfehlung in Be­zug auf Pflanzenschutz oder Einsatz von Düngemitteln sofort auch wieder gegen sie demonstrieren werden. Landwirte sollten sich nicht unnütz von diesen Verbänden instrumentalisieren lassen.
Deutscher Bauernverband e. V.
Dr. Helmut Born,  Dr. Jens Rademacher                                        

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Ulrich Jasper (AbL) [mailto:jasper@abl-ev.de]
Gesendet: Freitag, 3. März 2006 12:32
An: jasper@abl-ev.de
Betreff: Unerhörtes Schreiben vom Bauernverband zu heutigen Aktionen zur gentechnikfreien Landwirtschaft
AbL e.V. - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Pressemitteilung, Hamm, 03.03.2006

Bauernverband stellt sich gegen demonstrierende Bauern
Rundschreiben "präpapiert" Funktionäre, wie sie "lästige Demonstranten abschrecken" könnten
BMELV hat Schreiben ebenfalls verschickt
Heute finden an rund 50 Orten im gesamten Bundesgebiet Aktionen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft statt. Der Deutsche Bauernverband (DBV) nimmt das zum Anlass, in einem internen Rundschreiben an seine Untergliederungen die Landwirte aufzurufen, sich nicht an diesen Aktionen zu beteiligen: "Damit würde es den Organisatoren gelingen, einen Keil zwischen die Landwirte zu treiben", schreibt der DBV. "
Nicht wir treiben die Bauern auseinander", erwidert Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der heute bei der Aktion beim niedersächsischen Saatgutzuchtkonzern KWS dabei ist. Janßen weist darauf hin, dass 70 bis 80 Prozent der deutschen Landwirte den Einsatz der Gentechnik auf ihren Feldern ablehnen. "Diese eindeutige Haltung der Bauern muss der DBV endlich zur Kenntnis nehmen und sich nicht von den Gentechnik-Konzernen gegen die Interessen der Mehrheit der Bauern einspannen lassen", so Janßen. Ungeheuerlich ist aus Sicht der AbL auch, dass der DBV in seinem Schreiben den Landwirten empfiehlt, "lästige Demonstranten" mit dem Argument der Vogelgrippe "abzuschrecken". In dem DBV-Schreiben heißt es: "Vor dem Hintergrund der aktuell geltenden Seuchensituation (Vogelgrippe) sollte jeder Landwirt dafür Sorge tragen, dass betriebsfremden Personen kein Zutritt auf das Betriebs- und Hofgelände gestattet wird. Mit diesem Argument lässt sich womöglich auch der ein oder andere lästige Demonstrant abschrecken."
Dazu der AbL-Geschäftsführer Janßen: "Wie ernst darf man den DBV noch nehmen, wenn er einerseits Journalisten vorwirft, die Vogelgrippe als Thema aufzubauschen, aber andererseits das Thema für seine eigene Pro-Gentechnik-Ideologie willkürlich einsetzen will." Verwundert zeigt sich Janßen darüber, dass das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz das interne Rundschreiben des DBV an die Landesministerium geschickt hat.
V.i.S.d.P.: Ulrich Jasper, AbL, Hamm 
AbL e.V. - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Bahnhofstr. 31, 59065 Hamm/Westfalen, Tel 02381-9053-171



 

 

Aktuelles: Vogelgrippe, Milchpreis

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
die Entdeckung der Vogelgrippe in Europa ist für Medien und Politik eine Sensation. Die Bevölkerung sei nicht gefährdet, verkünden sie und bahnen aber mit ihrem Schaulaufen mit Atemschutz um tote Vögel den Weg für eine neue Hysterie und Panik. Dass Wild- und Hausgeflügel einen der strengsten
und verlustreichsten Winter durchmacht und auf den Frühling als Gesundbrunnen programmiert ist, scheint nicht mehr bekannt zu sein. Um was geht es also wirklich, wenn nicht um die Gefährdung der Menschen, fragt sich der gesunde Menschenverstand?

Der stumme Frühling?
Die Amerikanerin Racel Carson hat mit diesem Buchtitel 1962 die Welt aufgeschreckt. In einem Zukunftsmärchen zeigte sie auf, dass eines Tages im Frühling keine Vögel mehr singen werden, weil unsere sog. Zivilisation Opfer ihrer eigenen Errungenschaften wird. Macht man sich bewusst, dass die
Geflügelwirtschaft weltweit in Händen von wenigen globalen Zuchtunternehmen ist, wo längst kein Hahn mehr kräht und es hierzulande zum Schutz ihrer Massentierhaltungen eine Geflügelpestverordnung gibt, an die sich Viren aber nicht halten, könnten die populistischen Maßnahmen Carsons Märchen wahr werden lassen. Weil dieser Umgang mit der Vogelgrippe nicht nur die Geflügelhalter  trifft, sollten alle Bauern hellhörig werden. Bedenkt man nämlich weiter, dass die  gleichen Kräfte vor kurzem gegen
Vogelschutzgebiete gewettert und wehrlos hingenommen haben, dass die EU-Finanzmittel für die Ausgleichszulage für Berggebiete und MEKA halbiert werden, sowie bei der Agrarreform das Mulchen als ausreichende Landnutzung durchgesetzt haben, so offenbart sich eine Gesinnung, die den stummen
Frühling in Landstrichen wie dem Schwarzwald hinnimmt. 

Eine gute Nachricht aus Österreich und Südtirol: dort steigt der Milchpreis!
Kaum zu glauben, aber wahr, in Südtirol liegt der Milcherlös etwa doppelt so hoch wie im Schwarzwald, obwohl Strukturen und Molkerein dort kleiner sind als bei uns. Und auch in Österreich ist der Milchpreis im Steigen. Irgendwas in unserer Molkereipolitik muss nicht stimmen, was wohl?

Aschermittwochsgespräch am 1. März 2006 um 20 Uhr im Brigachhaus in St.Georgen-Brigach
"Wie retten wir die Bäuerliche Landwirtschaft in die Zukunft?"
Diese Frage ist ernster denn je. Mit Spannung erwarten wir deshalb Martin Ott aus dem Schweizerischen Rheinau, der sich als Vordenker zu dieser Frage einen Namen gemacht hat. Für den  Bauern und ehemaligen kantonalen Parlamentarier geht es nicht nur darum wie Landwirtschaft zu gestalten ist, sondern wie Wirtschaft in der Zukunft menschlich ist. Der in der Schweiz auch als Liedermacher bekannte Martin Ott hat als Mitinitiant der Volksabstimmung für eine gentechnikfreie Schweizer Landwirtschaft im letzten Jahr einen international beachteten politischen Sieg errungen, wobei sich vor allem Ökologen, Landwirte und Konsumenten politisch und grenzüberschreitend näher gekommen sind. Wir laden zu diesem Gespräch herzlich ein, und bitten auch Nachbarn und Interessierte aus der Bevölkerung mitzubringen. 
Mit herzlichen Grüßen
Siegfried Jäckle, spittelhof@freenet.de , 26.2.2006



 

 

Aktuelles, Fakten und Trends 10.02.2006

Wir wollen nicht, dass schließlich bei immer größerer Konzentration der Wirtschaft zu Großbetrieben das Volk aus einer kleinen Schicht von Herrschern über die Wirtschaft und einer großen Zahl von Abhängigen besteht.
Konrad Adenauer Regierungserklärung 1957

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
vor 40 Jahren hat der Agrarjournalist Dr. Heinz Krohn ein Buch herausgegeben mit dem provokanten Titel: Jagt ihn - ein Bauer! Leidenschaftlich vergleicht der Berater des legendären Bauernpräsidenten Rehwinkel die Stärken der eigenständigen bäuerlichen Landwirtschaft mit den Kolchosen in der damaligen DDR und trat damit den Forderungen der westdeutschen Industrie entgegen, die
Landwirtschaft zu industrialisieren um Subventionen zu sparen. Seine Botschaft gibt folgendes Zitat heute am besten wieder:
Wenn der Bauer aufgibt wechselt er nicht nur seinen Beruf, sondern die Grundlage seiner Lebensweise..  Mit jedem stillgelegten Bauernhof verfällt nicht nur eine Kapitalinvestition, sondern stirbt seine Kultivierungsarbeit..

Von der Jagd zur Treibjagd
Die Jagd auf die Bauern hat sich längst zu einer Treibjagd entwickelt. Das Tragische daran ist, dass diejenigen die Krohn vor der Abhängigkeit durch die Industrialisierung warnen wollte, nämlich die Bauernvertreter, zu den Treibern dieser Jagd mutiert sind. Was Industrie und Agrarökonomen nicht
geschafft haben, treiben sie jetzt voran: Leistungssteigerung, Strukturwandel, Qualitätssicherung und Konzentration der Subventionen auf Zukunftsbetriebe, dazu Agrogentechnik als Krönung. Mit den Risiken und Nebenwirkungen lassen sie die Bauern allein, um an deren Not dann mit Beratung (siehe CC, QS usw.) zu verdienen. 
 
Einsparpotential Nebenerwerbslandwirte
Nachdem Bundes- und Landesregierung die Kürzung der EU-Mittel für die 2. Säule nachweislich unterstützt  haben, verbreiten Bauernpräsidenten und Beamte nun die Einsparpotentiale. Nach dem Ökolandbau sind das jetzt die Nebenerwerbsbetriebe, die auf MEKA und Ausgleichszulage verzichten sollen, damit die Mittel aus der ersten Säule (fürs Mulchen) nicht gekürzt werden. Und in den gleichen Reden raten diese Leute den Bauern zur Aufnahme weiterer Standbeine. Zynismus pur (Spot) gegenüber den Schwarzwaldbauern, die schon immer ihre Existenz mit anderen Erwerbsquellen kombiniert haben, der nicht mehr hinzunehmen ist! Hilfe und Argumente zum Entgegentreten, bevor es zu spät ist, unter www.bauernkonflikte.at

Drama Schwarzwaldmilch
Die jüngsten Milchpreissenkungen treffen Schwarzwaldbauern ins Mark. Ein Drama, das Insider nicht überrascht, denn die Grundsatzfrage, ob und wie Milch aus dem Schwarzwald nachhaltig erfolgreich zu vermarkten ist, wurde bisher verdrängt. Wer in dieser Situation von größeren Strukturen als Lösung
redet, lenkt genauso davon ab, wie Diskussionen um einen Milchstreik. Die Auseinandersetzung mit den Stärken und Schwächen der Milcherzeugung im Schwarzwald ist überfällig. Erst wenn 
1. genossenschaftliche Molkereien sich nicht mehr gegenseitig unterbieten; 
2. begriffen wird, dass öffentliche Milchpreisdiskussionen nur die Einkäufer zum Preisdruck animieren;
3. bei der aufwändigen Milcherfassung Molkereien und Bauern Egoismus durch Kooperation ersetzen;  
4. Überlieferungen nicht nur von Einigen, sondern auch von Molkereinen und Spekulanten abgelehnt werden; 
5. aus der teuren Milch aus dem Bergland mehr gemacht wird als Massenprodukte für Discounter;
wird die Milcherzeugung im Schwarzwald wieder Perspektiven finden!

Mitdenken statt Mitlaufen
In unserer Teleakademie für Schwarzwaldbauern bieten wir das Wissen für eigenständige Bäuerliche Wege. Einfach reinschauen, mitdiskutieren und anmelden unter www.forumproschwarzwaldbauern.de

Am Aschermittwoch 1. März 2006, 20:00 Uhr im Brigachhaus spricht der bäuerliche Vordenker Martin Ott aus Rheinau bei Schaffhausen: Wie retten wir die bäuerliche Landwirtschaft in die Zukunft?
Mit herzlichen Grüßen V.i.S.d.P.
Siegfried Jäckle, spittelhof@freenet.de


 

 

Aktuelles, Fakten und Trends 28.01.2006

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
wer schreibt der bleibt, sagt ein altes Sprichwort. Wenn Aufschreiben-Müssen aber das Bauersein verleidet, hat jede Bürokratie ihren Sinn verloren. Politische Sprüche um Entbürokratisierung kommen in dieser Situation natürlich gut an, dass sich aber nichts ändert werden wir Bauern am neuen Gemeinsamen Antrag demnächst feststellen.   

Den Nährboden der ausufernden Agrarbürokratie bekämpfen!
Sucht man nach den Ursachen unserer ausgeuferten Agrarbürokratie, so stößt man einerseits auf die sich häufenden Nahrungsmittelskandale und andererseits auf die endlosen Forderungen des sog. Berufsstandes nach Ausgleichszahlungen für alle und alles. Diese Verursacher bilden mit der Politik immer wieder  Allianzen um die Folgen industrieller Landwirtschaft als billigste Nahrungsmittelproduktion mit immer neuen bürokratischen Instrumenten zu verdecken. Solange Bauern dieses Spiel mitspielen, werden sie Opfer wie beim Schachspiel bleiben. Wir fordern deshalb Bürokratieabbau konkret:

1. Den Wildwuchs von Qualitätssicherungssystemen eindämmen! Cross Compliance, Gute Fachliche Praxis, QS, GQS, QM, Öko, HACCP usw. haben zu mehrfacher Dokumentation gleicher Vorgänge und einem Nebeneinander von Kontrollen geführt. 

2. Nutzflächen in Kataster, Grundbuch und im Gemeinsamen Antrag in Einklang bringen!
Gipfel bürokratischer Ignoranz ist die Art und Weise der Bestimmung der Nutzflächen und Landschaftselementen im Gemeinsamen Antrag, statt für eine Aktualisierung und Abstimmung mit den amtlich dafür zuständigen Instrumenten Kataster und Grundbuch zu sorgen. 

3. Eine einheitliche Definition des Landwirtschaftlichen Betriebes schaffen!  Für GAP-Flächenprämien, Ausgleichszulage, MEKA sowie Investitionsförderung gelten jeweils unterschiedliche Antragsberechtigungen, ebenso in der Agrarsozialversicherung und im Baurecht.

4. Die Naturschutzkategorien neu ordnen! Die verschleppte Umsetzung der FFH- und Vogelschutzrichtlinie im Land hat zu einer Überlagerung mit den klassischen Naturschutzinstrumenten (Biotope, Naturdenkmale, Naturschutzgebiete, Wildschutzgebiete u.a.) geführt, die Verwirrung und Ängste schürt ohne das Artensterben zu stoppen. 

5. Die Direktzahlungen auf ihren Sinn zurückführen! Denn auf Dauer werden sie nur Akzeptanz in der Gesellschaft finden, wenn sie nachvollziehbare Leistungen honorieren. Bei der anstehenden Neugestaltung des MEKA darf deshalb nicht der Rotstift, sondern der Sinn bestimmen! Wir haben dazu rechtzeitig eine klare Position bezogen. Mehr Informationen über unsere und andere Positionen dazu unter www.agrarbuendnis.de
 
Der beste Bürokratieabbau ist die Wiederentdeckung der bäuerlichen Landwirtschaft, denn wo mit eigenem Futter im Kreislauf gewirtschaftet wird, sind Skandale und Umweltbelastungen ebenso selten, wie bäuerliche Familien, die ihren eigenen Weg gehen, ständig Ausgleichszahlungen fordern. Doch das Wissen um diese bäuerlichen Methoden wird von der Bürokratie mit ihren industriell gesteuerten Denkmethoden verdrängt. Wir bieten deshalb Informationen und das Wissen für die eigenständige bäuerliche Landwirtschaft in unserer Teleakademie für Schwarzwaldbauern.  Einfach reinschnuppern unter www.forumproschwarzwaldbauern.de und das Bauernjahr abonnieren! 

Terminankündigung für Schwarzwaldbauern:
8. Februar 2006, 19:30 Felsen in Hammereisenbach mit dem Allgäuer Bergbauer Adi Sprinkart MdL
Aschermittwoch 1. März 2006 "Wie retten wir die bäuerliche Landwirtschaft in die Zukunft?"

Mit herzlichen Grüßen von den Schwarzwaldbergen
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle , spittelhof@freenet.de , 28.1.2006



 

Aktuelles, Fakten und Trends 14.01.2006

Liebe Mitglieder; Freunde und Gönner,
mit der Vogelgrippe hat die Agrarpolitik ein neues Ablenkungsthema gefunden. Oder richtiger, dass von Hühnerpest auf Vogelgrippe herab gestufte Problem der globalen Industrialisierung der Ernährungswirt-schaft lenkt auf Wildvögel und bäuerliche Geflügelhalter ab. Während die Agrarverbände dieses
Spiel mitspielen, hat der NABU jetzt Ross und Reiter genannt: Anstatt lediglich auf die Stallpflicht zu setzen, müsse zunächst der illegale Handel und Transport von Geflügel konsequent unterbunden werden. Zudem müsse sich die Bundesregierung dafür einsetzen, kleinere Strukturen mit geschlossenen Kreisläufen bei Tieren und Futtermitteln zu fördern, um die Risiken einer explosionsartigen Verseuchung großer Tierbestände zu vermeiden.

Was wird aus der 2. Säule der Agrarpolitik? Für uns Schwarzwaldbauern ist das eine Existenzfrage, denn es geht um die Zukunft von Ausgleichszulage und MEKA!  Während die Bundeskanzlerin sich für die Kürzung der EU-Mittel für die 2. Säule feiern lässt, setzt die Agrarlobby auf Investitionsförderung und Flurbereinigung, die auch aus der 2. Säule finanziert werden. Was jetzt diskutiert werden muss, steht in dem beigefügten Artikel aus der Bauernstimme2/2005.

Teleakademie für Schwarzwaldbauern jetzt online
Vor 2000 Jahren haben die Römer den Schwarzwald links und rechts als Schwarzen Wald liegen lassen. Die allgemeine Entwicklung heute wieder eine ähnliche Richtung eingeschlagen? Als zukunftsfähig gilt, wer wettbewerbsfähig ist und das kann Landwirtschaft am Berg im Vergleich mit der Ebene gar nie sein. Schwarzwaldbauern haben dieser Entwicklung bisher erfolgreich getrotzt, indem sie mit immer neuen Einkommenskombinationen ihren eigenen Weg gefunden haben. Dabei fühlen sie sich aber oft allein gelassen. Unsere Teleakademie bietet das Rüstzeug für den eigen Weg der
Schwarzwaldbauern in 3 Modulen:

  1. Im offenen Forum haben wir eine Plattform eingerichtet zur Diskussion und Meinungsbildung über unsere echten Zukunftsfragen. Was sonst nur in Hinterzimmern diskutiert wird, machen wir öffentlich. Aktuell läuft die Diskussion um den sinkenden Milchpreis - was nun? und zur Gentechnik. Einfach reinschauen und mitdiskutieren: www.forumproschwarzwaldbauern.de  - dort weiter zur Teleakademie und Offenen Forum.

  2. Das Seminar Bauernzukunft im Schwarzwald begleitet Gruppen von Familien von Schwarzwald-höfen bei der Entwicklung eigener Perspektiven außerhalb des allgemeinen Wettbewerbs-denkens.

  3. Das Abonnement Bauernjahr im Schwarzwald bringt zu den anstehenden Arbeiten und Entscheidungen die speziellen Fachinformationen und Lehrbriefe laufend via Internet auf den Schwarzwaldhof. Themen zu Familie und Hof, Boden und Pflanze sowie Tieren und ihren Erzeugnissen stehen im Mittelpunkt. Dieses Abo jetzt einfach bestellen über unsere o.g. Homepage oder bei der Kontaktadresse. Dort gibt es auch noch mehr Informationen zu Inhalten und Funktion. 

Termine für Schwarzwaldbauern
Freitag 20. 01.06 um 20 Uhr im Engel in Brigach, LWA: Grünlandnutzung mit extensiven Weidesystemen. Entwicklungen und Aktivitäten im Naturpark Südschwarzwald, Referentin:
Diethild Wanke, Uni Kassel.
Mit herzlichen Grüßen von den Schwarzwaldbergen
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle, 15.1.2006



 

 


Neue Teleakademie für Schwarzwaldbauern

Liebe Mitglieder; Freunde und Gönner,
die zahlreichen Botschaften zum Jahresende ergänzt das folgende Zitat optimal:  Ich bin überzeugt, dass man eine Arbeit nur gut machen kann,  wenn man sie freiwillig macht, wenn sie Sinn macht und man mit ganzem Herzen dabei ist! Es stammt aus einem Interview der 30- jährigen Catharina Claas als
stellvertretende Vorsitzende des Gesellschafterausschuss der Fa. Claas mit Agrarjournalisten. Diese Überzeugung sollte für Bauern zum Motto werden. Denn solange sie freiwillig arbeiten konnten und ihre Arbeit Sinn gemacht hat, waren sie stolz und zufrieden. Seit aber die Agrarpolitik mit Zuckerbrot (Prämien) und Peitsche (Vorschriften) die Bauern zu Unternehmern züchtigen will, läuft unter dem Schlagwort Strukturwandel ein perspektivloses Bauernsterben verbunden mit Gejammer um  Offenhaltung der Landschaft. Nur Bürokratie abbauen wollen, löst diesen Teufelskreis nicht auf.  

Bäuerlichen Sinn wieder entdecken, ist unsere Aufforderung. Dazu wollen wir im Neuen Jahr mit der Teleakademie für Schwarzwaldbauern in einem Netzwerk mit vielen Freunden das Rüstzeug bereitstellen. Mit modernen Medien die bäuerlichen Werte und das Wissen für sinnvolles Wirtschaften auf den Höfen bewusst machen, ist das Ziel. Teleakademie für Schwarzwaldbauern jetzt online: 
www.forumproschwarzwaldbauern.de und dort Teleakademie und weiterleiten anklicken. Wir laden alle ein zur Beteiligung an Diskussionen im offenen Forum und auch zum Einbringen von Themen die euch drücken.  

Vorstellung der Teleakademie
Wie dieses neue Angebot genutzt werden kann, was unsere Teleakademie bietet und wie sie arbeitet wollen wir Mitgliedern und Interessenten konkret vorstellen am Freitag 13. Januar 2006 um 14 Uhr bei unserem Partner in der tele-akademie der Hochschule Furtwangen, Hafnergässle 13, (zwischen
Sparkasse und Schule). Wir werden dort die Handhabung des Informations- und Bildungsangebotes erläutern. Zur Vorbereitung der Vorstellung bitten um Anmeldung bis zum 11.Januar per Mail oder Fax bei der Kontaktadresse.

Weitere Termine für Schwarzwaldbauern
Mittwoch 4. Januar 2006, 20 Uhr Engel in Brigach, LWA: Mehr Gras aus Milch mit Martin Hofstetter, Mitarbeiter von Prof. Onno Poppinga,  Universität Kassel
Samstag 7. Januar 2005, 9 Uhr Jäger in Bonndorf-Holzschlag: Arbeitskreis biol.-dyn. Landwirte:  Rinderzucht auf Lebens-leistung mit Dr.Günter Postler, München

Mit herzlichen Grüßen zum Neuen Jahr
Siegfried Jäckle , 3.1.2006


 

Weihnachtsgrüße

Ich kann freilich nicht sagen,
ob es besser wird, wenn es anders wird;
aber so viel kann ich sagen,
es muss anders werden, wenn es gut werden soll!
Georg Christoph Lichtenberg


Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
Weihnachten naht und damit hoffentlich Zeit für Besinnung und zur Schöpfung von Kraft für das neue Jahr. Mit dem Jahr 2005 geht ein bewegtes Jahr zu Ende. Naturkatastrophen, die vom Klimawandel nicht mehr zu trennen sind und Wähler, die alten politischen Lagern das Vertrauen nicht mehr geben, haben das Jahr bestimmt. Auch die WTO-Konferenz in Hongkong ist heute nicht im Sinne der Industriestaaten ausgegangen, wie die Nachrichten gerade melden. Damit möchten wir auf das eigentliche Problem hinweisen, die Menschen und natürlich auch die Bauern haben das Gefühl, sie werden nicht mehr gehört. 
"Lasst uns mehr Freiheit wagen" hat unsere neue Bundeskanzlerin in Ihrer Regierungserklärung gefordert. Eine Botschaft die Bauern anspricht. Wer damit aber Gentechnik und agroindustrielle Normen meint, hat weder das Volk noch die Bauern im Auge, denn beide wollen Genfood und normierte Nahrung
mehrheitlich nicht und brauchen sie nicht. Freiheit wagen heißt für Bauern eigenständig entscheiden können, heißt seit Generationen eigenständige Kultur. Die Vertreter Thailänder Bergstämme haben uns ihre eigenständige Kultur bei ihrem Besuch beispielhaft vorgeführt. Wir danken deshalb Allen, die mit uns im ablaufenden Jahr für die bäuerliche Kultur zusammen gearbeitet oder uns unterstützt haben. 

"Wieso verteidigen die Bauern nicht ihr Eigenes?"  Weil diese Frage Viele umtreibt, fügen wir einen anregenden Bericht bei als Lektüre für die Feiertage und die Tage danach.
Mitmachen bei uns und unserer Teleakademie für eine bäuerliche Zukunft  Wir verteidigen nicht nur unser Eigenes, sondern wir arbeiten an einer bäuerlichen Zukunft im Schwarzwald. Je mehr dabei mitmachen, umso stärker wird unsere  gemeinsame Bewegung. Mitglied können bei uns Alle werden, die sich Pro Schwarzwaldbauern engagieren wollen. Unser Projekt Teleakademie für Schwarzwaldbauern geht zum Jahreswechsel online. Dort bieten wir Wissen und Werkzeuge für eine eigenständige bäuerliche Zukunft. Das Abo eignet sich auch als Weihnachtsgeschenk. Vor allem fordern wir alle Mitglieder auf, sich daran zu beteiligen. Mehr Informationen einfach bei der Kontaktadresse anfordern. Wir wünschen ein Frohes Weihnachtsfest und ein Gesundes Neues Jahr
Für den Vorstand
Siegfried Jäckle , 18.12.2005,
 spittelhof@freenet.de


 

Einladung Schwarzwälder Biomilchtag

Der Schwarzwald zählt zu den Regionen mit dem höchsten Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen und Betriebe. Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt. Doch die Entwicklung des Ökolandbaues im Schwarzwald stagniert. Weil das Allgäu für uns schon immer wieder Vorbildcharakter hatte, wollen wir bei unserem schon traditionellen Schwarzwälder Biomilchtag über die Entwicklung des Ökolandbaues im Allgäu informieren. Dazu laden wir herzlich ein
am Mittwoch 7. Dezember 13:30 Uhr
im Gasthaus Adler in Furtwangen-Rohrbach
Herr Martin Hermle, Dipl.Ing.agr. aus Kempten vom Bioland-Beratungsteam Bayern spricht über  Zukunft der Biomilcherzeugung - Eindrücke aus dem Allgäu
Damit möchten wir neue Perspektiven aufzeigen und neue Impulse in unsere Situation einbringen. Dazu sind alle aktiven Biomilcherzeuger wie auch alle interessierten Bäuerinnen und Bauern herzlich willkommen. 

Landwirtschaftsamt – Dezernat V,
Sachgebiet TierhaltungD
Dienstgebäude: Irmastraße 3, 78166 Donaueschingen
Bearbeiter/-in: Siegfried Jäckle, Durchwahl: 07721 913-5331

Landwirtschaftsamt@Lrasbk.de, 4.12.2005

  

Einladung zum Internationalen Tag der Berge am 11. Dezember

Die UNO hat den 11. Dezember zum alljährlichen Internationalen Tag der Berge erklärt. Damit soll demonstriert werden, wie die Globalisierung Bergregionen weltweit an den Rand drängt. Wir wollen aus diesem Anlass die Situation der Schwarzwaldbäuerinnen- und bauern bewusst machen und Auswege aufzeigen. Dazu laden wir herzlich ein zum
Schwarzwaldbauerntreff
am Freitag 09. Dezember 2005 um 20 Uhr
im Gasthaus Engel in St.Georgen-Brigach

1. Die weltweite Situation der Bergbauern
In den letzten Monaten hatten wir Kontakte zu Bergbauern in den Vogesen, in Österreich, aus Mexiko, aus Thailand sowie aktuell aus dem Kosowo und Aserbaidschan. Die dabei gewonnenen Eindrücke wollen wir vorstellen und austauschen.

2.Teleakademie für Schwarzwaldbauern zeigt Auswege
Mit dieser ersten Fern-Bildungsstätte für Bäuerinnen und Bauern wollen wir Auswege aus der Sackgasse des Wachsen und Weichen aufzeigen.
Freie Meinungsbildung, Orientierung über die Zukunft unserer Höfe und Erwerb von Fachwissen für die Berglandwirtschaft sind die Angebote. Die Teleakademie sucht und bietet Antworten auf die Fragen der
Schwarzwaldbäuerinnen und bauern: Verändern oder weichen? Tun wir die richtigen Dinge? oder Tun wir die Dinge richtig? 

Wir wollen das nach vielen Gesprächen und Überlegungen entwickelte neue Informations- und Bildungsangebot vorstellen und zur Nutzung anbieten anbieten. Bitte weitersagen, Nachbarn, Verwandte und Bekannte einladen oder mitbringen.
Herzliche Grüße
gez. Dr. Josef Günter, Siegfried Jäckle, 4.12.2005,
spittelhof@freenet.de

 

Warum wir nicht mit dem Bauernverband zusammenarbeiten?

Unsere Politiker wünschen sich ein anderes Volk und das Volk andere Politiker.
Späth Lothar


Aktuelles, Fakten und Trends  24.September 2005  
Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
immer wieder werden wir gefragt, warum wir denn nicht mit dem Bauernverband zusammenarbeiten. Gemeinsam würde man bei der sinkenden Zahl der Bauern doch mehr erreichen. Diese Frage passt gut zum Kampf der Parteien um die Macht nach der Bundestagswahl. Denn dabei wird die Zahl der Nichtwähler, die etwa so groß ist wie die Stimmenzahl unserer sog. Volksparteien, genau so verschwiegen, wie die Zahl derer die dem Weg des Bauernverband längst nicht mehr folgen. Verändern statt weichen ist deshalb unser Motto, wobei wir mit Allen zusammenarbeiten, deren Weg in Richtung Pro Schwarzwaldbauern weist.

Wer aber unter Druck der Agro- und Lebensmittelindustrie sich dem Wachsen und Weichen beugt, hat die Schwarzwaldbauern aufgegeben, weil sie den Wettbewerb um Flächen, Quoten und Prämien nie gewinnen werden, aber das humane Zusammenleben im ländlichen Raum gefährden. Da hilft es auch nicht weiter, in Bauernfolklore Solidarität zu predigen und über Bürokratie und Offenhaltung der Landschaft zu lamentieren. Gefragt ist Mut zur Veränderung!  Und Veränderungen werden von untern angestoßen!

Hängen unsere agrarpolitischen Rahmenbedingungen von Parteien und Ministern ab?
Vor der Bundstagswahl hat der Bauernverband vollmundig die neue Bauernbefreiung verkündet. Nach der Wahl ist offener den je, wer und wie die Interessen der deutschen Bauern bei den anstehenden zentralen Entscheidungen, wie Finanzierung der 2. Säule, Zuckermarktreform und WTO-Verhandlungen vertreten wird. Ein Blick in die Rollen der bisherigen Landwirtschaftsminister der BRD zeigt die von ihnen und ihren Regierungen verfolgten Trends: 

1949 - 53: Prof. Werner Niklas CSU; seine Rolle galt der Ernährungssicherung. Auf seine Zeit gehen die vielen AID-Broschüren zu Produktion und Arbeitserleichterung Hinweise.   

1953 - 59: Wilhelm Lübke CDU; der Jurist und spätere Bundespräsident wirkte in der Gründungsphase der EWG und hat zur Anpassung die Rationalisierung der Landwirtschaft mit dem Grünen Plan eingeleitet. 

1959 - 65: Werner Schwarz CDU; der Bauer aus Schleswig-Holstein musste die ersten Getreidepreissenkungen der EWG verteidigen und erntete erste Bauerndemonstrationen. 

1965 - 69: Hermann Höcherl CSU; der Bayerische Jurist hat in der in der großen Koalition aus dem Mansholtplan den Höcherlplan mit der Förderschwelle entwickelt und Umschulungen eingeleitet. Heftige Bauernproteste waren die Folge. 

69 - 83: Josef Ertl, FDP: der Landwirtschaftslehrer aus Oberbayern verstand in der sozialliberalen Koalition höhere Garantiepreise bei Milch und Rindfleisch und das Bergbauernprogramm durchzusetzen und wieder Ruhe herzustellen, hat dafür aber Milchseen und Butterberge hinterlassen.   

1983 - 93: Ignaz Kiechle, CSU; der Allgäuer Bauer und Verleger des verbandsunabhängigen Allgäuer Bauernblattes sollte unter Kanzler Kohl die Agrarausgaben eindämmen und hat dazu Milchkontingentierung, Flächenstillegung und Extensivierungsprogramme sowie mit der Mc Shrerry-Reform Tier- und Kulturpflanzenprämien, auch für Silomais, einführen. 

1993 - 98: Jochen Borchert, CDU; unter dem Zögling von Bauernpräsident Heremann aus Westfalen wurde der bäuerliche Familienbetrieb in der Agrarpolitik durch wettbewerbsfähige Betriebe ersetzt und mit der Tierkennzeichnung zur BSE-Bekämpfung die Bürokratisierung eingeleitet.   

1998 - Jan. 01: Karl-Heinz Funke, SPD; unter dem Oldenburger Bauer in der rot/grünen Regierung wurde die AGENDA 2000 zuungunsten der Grünland- und Milchbauern verwässert. Das verbandsfreundliche Kleinreden der BSE-Problematik wurde ihm zum Verhängnis.

2001 - 05: Renate Künast, Grüne; musste das BSE-Desaster ihrer Vorgänger ausräumen und hat eine Agrarwende angekündigt. Mit Förderung des Ökolandbaues und artgerechter Tierhaltung, sowie Regionen aktiv und ihrem Einfluss auf die aktuelle Agrarreform und das Gentechnikgesetz hat sie Meilensteine gerade für die Grünlandregionen setzen wollen. Dafür wurde sie zum Feindbild der Agrarlobby, so dass eine Wende zugunsten der bäuerlichen Landwirtschaft auf der Stecke geblieben ist.   

Gewitzt und beharrlich
ist der Titel eines Buches der Kärntner Bergbäuerin Heike Schiebeck, die wir kürzlich bei der Tagung Land am Rand kennen gelernt haben. Das Buch ist allen Schwarzwaldbauen- und bäuerinnen zu empfehlen, weil es an Hand der  grenzüberschreitenden Initiative Coppla Kasa Impulse zur Entwicklung von unten gibt. Das 135-seitige Buch kann bei unserer Kontaktadresse für ca. 9 ? bestellt werden.

Telakademie für Schwarzwaldbauern 
Mit diesem neuartigen Bildungsangebot wollen wir das Wissen zur Lösung der Herausforderungen gebündelt bieten und damit den Mut zur bäuerlichen Autonomie stärken. Interessenten bitte melden! 

Termine für Schwarzwaldbauern:
29.-30. 09.05 Fulda: Tagung Agrarbündnis: Neue Programme für die ländliche Entwicklung
Sa 1.10.05 Stuttgart: ATTAC-Tagung zur Hongkong-Konferenz (WTO), Mitfahrmöglichkeit - bitte melden!
Mo 3.10.05 Solarfahrt des Solarforum Hochschwarzwald - siehe Anlage  
Mi 5.10.05 Aulendorfer Weidetag in St. Georgen-Brigach, Treffpunkt 13:15 auf dem Hirzbauernhof

Mit Grüßen von den Schwarzwaldbergen
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle, Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V. 
Tel. abends 07724-7992, Fax - 917 511, E-mail: spittelhof@freenet.de
25.9.2005


  

 

Besuch bei Rinderzüchtern im Elsaß

 
Jean Wehrey (links) Präsident der Vogesen-Rinderzüchter, erläuterte den Besuchern aus dem Schwarzwald die Philosophie des Zuchtbetriebs in der neuen Vogesenrind-Aufzuchtstation
Fotos: Werner Müller
  Als ein weiteres Standbein der Vogesenbauern wird die Herstellung von Münsterkäse betrieben. Jean Wehrey, links, informiert über die Verarbeitung bis zum Fertigprodukt.

Am Tag der "Internationalen Feuer in den Bergen" im August kündigte Siegfried Jäckle vom Forum Pro Schwarzwaldbauern den Besuch bei Freunden in den Hochvogesen an. 38 Teilnehmer aus fünf Landkreisen fuhren deshalb nun nach Gunsbach im Elsaß und zur Ferme Auberge Buchwald, am Petit Ballon, um sich darüber zu informieren, wie die Bauern im Elsaß ihre Eigenständigkeit sichern.

Weil man sich künftig auf einen größeren Standort konzentriert, wurden in Gunsbach die Räume der Besamungsstation frei. Die Vogesen-Rinderzüchter, voran ihr Präsident Jean Wehrey, nutzten die Gelegenheit, um die frei werdenden Räume als Zuchtstation für das Vogesenrind auszubauen. Vor 30 Jahren wäre diese Rinderrasse beinahe ausgestorben, heute weiden rund 12000 der schwarz gefleckten, kleinwüchsigen Rinder in 22 Départements. So erfuhren die Gäste auch von Jean Wehrey, dass "bisher ein bisschen zu viel auf Milch gezüchtet" wurde. Inzwischen sei eine ausgewogene Zucht erreicht, die Milch und Fleischertrag berücksichtige. Interessant auch, dass "13 echte Linien" der Vogesenrinder bestanden. Somit stelle die Inzucht keine Gefahr für die Rinderzucht dar, sagt Jean Wehrey. 1500 eingeschriebene und ausgesuchte Kühe, so genannte "Herdbuchkühe", stehen der Aufzuchtstation zur Verfügung.

In Verbindung mit dem Münsterkäse habe die Vogesenrasse an Bedeutung gewonnen. Oben auf der Ferme Auberge Buchwald erfuhren die Besucher einiges über die Münsterkäse-Herstellung. Die Tiere befinden sich über den Sommer auf den Weiden der Hochvogesen, werden dort gemolken und die Milch an Ort und Stelle zu Käse verarbeitet. Inzwischen sei das Produkt Münsterkäse mit einem Qualitätssiegel geschützt, was für Jean Wehrey innerhalb der EU eine durchaus wichtige Sache darstellt. Vor Ort zeigte Wehrey, der auch Präsident der "Association des fermes-auberges" ist, wie die Münsterkäse-Herstellung abläuft. Dazwischen stellten etliche Besucher Fragen zur Situation.

Ein weiteres wirtschaftliches Standbein sei die Ferme Auberge, in der selbst erzeugte Produkte verkauft werden. In Hachimette wurde der Bauernladen der "Coopérative Le Cellier des Montagne" besucht. Dort gab Barbara Maier, Mitinitiatorin des Projekts, Auskunft über die Direktvermarktung der ländlichen Produkte.
Werner Müller im Südkurier vom 3.9.2005, www.suedkurier.de

  

Aktuelles, Fakten und Trends 14.August 2005  

Liebe Mitglieder, bei der geplanten Bundestagswahl sollte das Volk bestimmen nach welchen Konzepten unser Land in den nächsten Jahren regiert wird. Vorgeführt wird uns aber ein Machtkampf mit alten Rezepten. Damit soll wohl verdrängt werden, dass die Regierung Schröder wie zuvor die Regierung Kohl die Kernprobleme Arbeitslosigkeit und Staatsfinanzen nicht in den Griff bekommen haben. 


Agrarpolitik ist in diesem Wahlkampf nur ein Randthema, die politische Hysterie um BSE vergessen oder verdrangt. Das Dogma Wettbewerbsfähigkeit, dem sich fast alle Parteien unterworfen haben soll die künftige Agrarpolitik bestimmen. Damit beginnt eine neue Gefahr für die  Bergland-wirtschaft, weil Berglagen mit der Ebene einfach nie wettbewerbsfähig sind. Wer dazu den Finanzierungsstreit in der EU beobachtet, kann  sich leicht ausrechnen, dass die Agrarumwelt-programme (MEKA) und die Ausgleichszulage für die Bergbauern Opfer dieses Streits werden. Deshalb ist es sehr wichtig diese Fakten und Gefahren für unsere Heimat in den Wahlkampf zu tragen. Wir haben dazu aus unseren Schwarzwälder Thesen vom Int. Jahr der Berge die nachfolgenden bzw. beigefügten brennenden 10 Fragen an die Bundestagskandidaten formuliert. 

Teleakademie für Schwarzwaldbauern
Nachdem sich bei der landwirtschaftlichen Bildung und Beratung die Konzentration des Staates auf Kompetenzzentren abzeichnet, geraten Schwarzwaldbauern mit ihrer besonderen standörtlichen und strukturellen Situation weiter an den Rand. Deshalb bauen wir mit unserem Projekt Teleakademie eine unabhängige Kompetenzbörse für Schwarzwaldbauern auf. Wir haben in den letzten  Monaten die Erkenntnisse aus zahlreichen Gesprächen eingearbeitet zu folgenden Schwerpunkten:

1.      Forum für Bergbauernfragen zu einem monatlich aktuellen Thema  
2.
      Seminar: Unsere Zukunft als Schwarzwaldbauern selbst gestalten  
3.
      Jahresangebot: Das Arbeitsjahr des Schwarzwaldbauern
Weitere Informationen gerne auf Anfrage. Damit wir im Herbst mit dem Projekt starten können bitten wir um Meldung von Interessenten an die Kontaktadresse.

Fahrt zu den Vogesenbauern
Am Samstag 3. September machen wir einen Besuch bei den Vogesenbauern. Abfahrt 7.30 am P Kosterweiher in St.Georgen. Unser Freund Jean Wehrey, Präsident der Ferme Auberge Association  und der Vogesenrinderzüchter wird uns die eigenständige Entwicklung der Vogesenbauern zeigen und die Erfolgsfaktoren ihres beispielhaften Weges diskutieren. Natürlich steht das typische Melkeressen im Mittelpunkt. Zur Organisation der Fahrt bitten wir um Anmeldung bis 25. August an die Kontaktadresse, möglichst per Fax oder Mail.  
Mit Grüßen von den Schwarzwaldbergen
Siegfried Jäckle
, 15.8.2005

  

 

Brennende Fragen der Schwarzwaldbauern an die Bundestagskandidaten

1. Vor 2000 Jahren haben die Römer den Schwarzwald links und rechts liegen lassen und ihnSchwarzen Wald genannt. Mit der Globalisierung zeichnet sich eine erneute Teilung der Welt in wettbewerbsfähige Regionen und Pflegegebiete an ihrem Rand ab.
Welche Rolle hat aus Ihrer Sicht die Region Schwarzwald im globalen Wettbewerb?

2.Die bäuerliche Landwirtschaft und mit ihr die Kulturlandschaften befinden sich heute in der Knautschzone zwischen dem Preisdruck globaler Märkte und politischer Abhängigkeit von Fördergeldern mit ihren planwirtschaftlichen Auflagen. 
Haben so die vielen bäuerlichen Arbeitsplätze noch Perspektiven?  

3.Bäuerliche Erzeugnisse aus den Bergen genießen einen besonderen Ruf. Auch der Anteil ökologisch wirtschaftender Betriebe ist in den Berggebieten überdurchschnittlich hoch. Trotzdem erzielen Milch und Rindfleisch aus Berggebieten keine gebührenden Erlöse.
Welche Chance sehen Sie für faire Preise bäuerlicher Erzeugnisse aus den Bergen?

4. Mit dem deutschen Gesetz zur Umsetzung der EU-Agrarreform wurde die Gleichstellung des Grünlandes mit den Ackerkulturen bei der Flächenprämie ab 2013 beschlossen und damit der Abbau einer politischen Wettbewerbsverzerrung gegenüber den Bergregionen eingeleitet.  
Stehen Sie für die Erhaltung dieses Beschlusses ein?

5. Der Preisdruck bei Milch und Rindfleisch gefährdet bäuerliche Arbeitsplätze und  Kultur-landschaften wie den Schwarzwald . Nach wie vor folgen aber große Teile der Politik dem Dogma Wettbewerbsfähigkeit durch Produktionssteigerung, verstärkt durch die Förderung der Agrogentechnik, und fördern somit Überschussproduktion und Preisdruck.    
Halten Sie diese Politik für sinnvoll?  

6. 3000 Landwirte in der EU erhalten über 300.000 € Flächen- und Tierprämien pro Betrieb u. Jahr ohne Nachweis ihrer Einkommenslage. Schwarzwaldbauern müssen bei der Beantragung der bescheidenen Ausgleichszulage für Berggebiete ihren Einkommensteuerbescheid vorlegen.
Halten Sie dieses System der Agrarförderung für sozial gerecht?

7. Deutschland will seinen Beitrag an die EU reduzieren, aber die EU-Direktzahlungen erhalten,   von denen Schwarzwaldbauern bis 2013 wenig profitieren. Konkret heißt das, dass die  Ausgleichszulage für Berggebiete und Agrarumweltprogramme (MEKA) gekürzt würden.
Akzeptieren sie diesen Aderlass der Bergbauernförderung?

8. Weidendes Vieh gehört zum gewohnten Bild des Schwarzwaldes. Bund und Länder haben als  Gemeinschaftsaufgabe (GAK) die Förderung der artgerechten Tierhaltung und der gefährdeten Weidehaltung beschlossen.
Fordern Sie die Umsetzung dieser für den Schwarzwald wichtigen Maßnahme ein?

9. Bürokratische Auflagen drängen landwirtschaftliches Fachwissen in den Hintergrund. Das regionale bergbäuerliche Wissen und Können verkümmert zum Tourismuskult.  
Was wollen Sie tun, um die regionale bäuerliche Kultur lebendig zu erhalten?

10. Politik für die Ländliche Entwicklung wird von immer mehr Kräften als Förderquelle gesehen und findet immer häufiger ohne Bauern statt, weil die sich als Kulisse missbraucht fühlen.
Wie stellen Sie sich die Ländliche Entwicklung mit den Bauern vor?

15.8.2005, Siegfried Jäckle , spittelhof@freenet.de

  

 

Aktuelles, Fakten und Trends 23.Juli  2005 

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
unser Bundespräsident hat mit seiner Rede zur Auflösung des Bundestages den Parteien, aber auch uns allen die anstehenden Aufgaben klar ins Stammbuch geschrieben:

Unsere Zukunft und die unserer Kinder steht auf dem Spiel!
Millionen von Menschen sind arbeitslos, viele seit Jahren!
Die Haushalte des Bundes und der Länder sind in einer nie da gewesenen, kritischen Lage!
Die bestehende föderale Ordnung ist überholt!
Wir haben zu wenig Kinder und werden immer älter!
Und wir müssen uns im weltweiten, scharfen Wettbewerb behaupten!

Agrarpolitik und Landwirtschaft kommen darin zwar direkt nicht vor, indirekt aber schon. Denn die zukünftige Lebensqualität hängt nicht nur von ökonomischen Bedingungen, sondern mindestens genauso  von lebenswerten Räumen ab. Mit der Urbanisierung (Verstädterung) des ländlichen Raumes ist aber die ländliche Ökonomie, die im o.g. alten Sprichwort steckt, zerstört worden und der letzte Winkel bäuerlicher Autarkie (Selbstversorgung) in eine neue Abhängigkeit vom  Tropf der öffentlichen Haushalte geraten. 

Offenhaltung der Landschaft
Bei einer Tagung zu diesem politischen Schlagwort kürzlich in Schiltach haben eine Reihe von Bürgermeistern ihre (Modell)-Projekte über 150  Bürgermeistern, Naturschützern, Landschaftsplanern und Vertretern von Verwaltungen und Verbänden präsentiert.  Bemerkenswerter war der Einführungsvortrag  über die Bergtäler im Piemont, wo die Wissenschaft erkannt hat, dass Menschen den vorrückenden Wald als Bedrohung empfinden und Erhaltung der Kulturlandschaft eine soziale Frage ist.  Bemerkenswert besonders  deshalb, weil das vom Donaueschinger Landwirtschaftsamtes in Vöhrenbach durchgeführte Beratungsprojekt ähnliche Erkenntnisse hervorgebracht hat. Nachdenklich muss auch stimmen, dass der Minister für ländlichen Raum bei dieser Tagung einem  Professor für technische Offenhaltungsversuche das Bundesverdienstkreuz überreicht und die sog. berufständischen Vertreter sprachlos dabei saßen.

Schwarzwald als Marke
- eine gute Idee von MdB Siegfried Kauder. Stand diese Idee aber nicht schon im Zentrum der auch mit Bäuerinnen und Bauern erstellten Naturparkkonzeption? Haben nicht die gleichen politischen Kreise die Umsetzung dieser Idee nicht unterstützt? Und sind Kuckucksuhr und Schwarzwälder Schinken nicht Zeichen der Entkoppelung von der realen Schwarzwälder Kultur? 

Schwarzwaldbauerntreff am 26. Juli 2005 um 20 Uhr im „Löwen“ in Schönenbach  
Dort wollen wir aktuell darüber informieren und diskutieren, „was auf die Schwarzwaldbauern zukommt“ und was sich hinter den politischen Diskussionen um Agrarfinanzen, Milch und Zucker verbirgt.

Vormerken: Feuer in den Bergen am 13. August 2005 auf dem Spittelhof in Oberkirnach

Der Lesetipp für die Wahlkampfzeit, um mitreden und gegenhalten zu können: 
„Das Geschwätz vom Wachstum“ Urs P. Gasche u. Hanspeter Guggenbühl, ISBN 3-280-05101-0, € 19,90  

Mit Grüßen von den Schwarzwaldbergen
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle , 25.7.2005

  

 

 

Auslaufmodell Agrarpolitik?

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
wir erleben einen heißen Sommer. Sowohl die klimatisch wie politisch. In dieser Ungewissheit der  Entwicklungen möchten wir eine offene Diskussion der Veränderungen anstoßen, weil sie die Rahmenbedingungen der Schwarzwaldbauern und unseres Lebensraumes betreffen. Das Klima ändert sich, das kann nicht mehr geleugnet werden. Immer extremere Temperaturwechsel und die Bescheunigung der Vegetation sind untrügliche Zeichen. Wieder leiden viele flachgründige Wälder, Wiesen und Weiden im Schwarzwald unter Trockenheit. Kommt die Natur der Politik zuvor und zieht auf ihre Art Räume aus der Produktion? Oder ist es ihr Wink der Natur unsere Art der Produktion besser an die Natur anzupassen?
Die globale landwirtschaftliche Einheitsstrategie jedenfalls kommt mit unregelmäßigeren Niederschlägen immer weniger zurecht, daran ändern auch Ventilatoren  im Stall für Hochleistungskühe gegen heiße Luft  nichts. Das zaghafte Verhalten der Politik in Klimafragen lässt die Betroffenen im Trockenen stehen. Sollte die Klimafrage nicht eine zentrale, weil überlebenswichtige Wahlkampffrage sein?

Auslaufmodell Agrarpolitik!?
Mit dem Scheitern des EU.Gipfels über die Finanzierung der 2. Säule von 2006 bis 2013 ist die Zukunft der Ausgleichzulage für Berggebiete und der Agrarumweltprogramme wie MEKA offen, was die  Schwarzwaldbauern ins Mark trifft. Was hinter den Kulissen dieser politischen Auseinandersetzung abläuft interessiert sogar die Financial Times: dort hat die in der Zwischenzeit EU-erfahrene Künast die Katze aus dem Sack gelassen: vorstellbar wäre die Agrarausgaben der EU um etwa ¼ zu senken, indem die Zahlungsempfänger nachweislich Arbeitsplätze auf dem Land schaffen, eine interessante Kulturlandschaft erhalten oder den Boden als Wasserspeicher sichern, falsch  wäre aus Angst vor Lobbys mit dem Rasenmäher zu kürzen. Diese Aussage deckt sich mit einer Forderung des britischen  Oberhauses, ab 2013 an Landwirte nur noch Umweltprämien zu zahlen, pikant daran nur, dass das englische Königshaus bisher der größte Prämienempfänger in der EU ist. Mehr dazu bei unserem nächsten Schwarzwaldbauerntreff am 26. Juli.
 
Abschied vom Einheitsbauernverband nehmen die Holländer. Weil sich der Bauernverband zu wenig kämpferisch und zu regierungs-freundlich zeigt, treten im uns einheitlich erscheinenden Holland ganze Regionen aus. In Frankreich gibt es den Einheitsverband schon lange nicht mehr.

Probleme mit Anträgen und Kontrollen
überlegen wir in einer Interessengemeinschaft zu bündeln, weil Betroffene sich i.d.R. allein gelassen fühlen. Deshalb bitten wir Problemfälle dem Vorstand mitzuteilen.

Termine für Schwarzwaldbauern
Schwarzwaldbauerntreff am 26. Juli 2005 um 20 Uhr im "Löwen" in Schönenbach
Feuer in den Bergen am 13. August 2005 auf dem Spittelhof in Oberkirnach

Mit Grüßen von den Schwarzwaldbergen
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle , 10.7.2005

  

 

Gen Au Rheinau - 25.6.2005 Saatschutz für die Welt von morgen

Liebe Mitglieder, Freude und Gönner,
die Agrogentechnik ist ein zentraler Streitpunkt der aktuellen politischen Auseinander-setzungen. Unter dem Vorwand der Schaffung von Arbeitsplätzen werden nicht nur die Risiken verdrängt, sondern wird auch übersehen, dass damit die Arbeitsplätze in der bäuerlichen Saatzucht als Grundlage unserer Agrarkultur vernichtet werden. Grünlandbauern meinen oft, das gehe sie direkt nichts an.  Aber ohne gentechnikfreies Saatgut auch kein gentechnikfreies Futter und aus mit dem Traum von der gentechnik-freien Milch, die ein Weg zu besseren Preisen sein könnte.  

In Rheinau südlich von Schaffhausen liegt ein Schwerpunkt der biologischen Saatgutarbeit in Europa, wo hunderte von Gemüse- und dutzende von Getreidesorten entstehen, aus eigenen Kräften widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Unmittelbar an der Grenze zur EU gelegen, ist dieser Zuchtort heute existentiell in Frage gestellt, denn die Freisetzungen gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) rücken näher und drohen mit Kontamination.

Zum langfristigen  Schutz  von Genzentren wie Rheinau hat sich dort eine weitsichtige Initiative gebildet.. Getragen von der Stiftung Fintan Rheinau und mit Hilfe von Greenpeace, Bio Suisse und einer wachsenden Zahl von Organisationen und Firmen, den Gemeindebehörden beidseits des Rheins sowie von bekannten Persönlichkeiten.

Die Initiative "Gen Au Rheinau - Saatschutz für die Welt von morgen" lädt zu einer attraktiven Auftaktveranstaltung ein am Samstag 25. Juni 2005

Programm Klosterplatz, Rheinau:                                       
13.00 Eröffnung der Feststände
14.00 Beginn des Festakts
15.00 Proklamation der Gen Au Rheinau
16.15 Einmalige Freiluftaufführung Joseph Haydn: "Die Schöpfung"
 Welturaufführung des Schweizer Komponisten Heinz Bähler.
17.30 Gemeinsame Fahrten zu den Feldern. Musikalische Begleitung. Betriebs- und Feldführungen. Überraschungen!!
ab 19.30 Fest auf mit Musik, Tanz, Salat, Wurst und Wein.

Mit Grüßen von den Schwarzwaldbergen
Siegfried Jäckle , 19.6.2005,
 spittelhof@freenet.de

http://www.zugvogel.ch/r-genau-r.html
http://rheinau.net/main.htm
http://www.gruene-winterthur.ch/baseportal/main/event&page_id=event&view=
http://www.bionetz.ch/agenda/

  


EU muss in die Menschen investieren - zugunsten der ländlichen Entwicklung

Presseerklärung von Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf , Vizepräsident des Agrarausschusses im EP,  zur ländlichen Entwicklung

"Es gibt einen Ausweg aus der Konfrontation zwischen Frankreich und Großbritannien über die finanzielle Zukunft der EU. Der Agrarhaushalt muss umgeschichtet werden zugunsten der Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Mehr Geld für Bildung und Infrastruktur ist nötig, um den ländlichen Raum attraktiv zu machen für die Menschen. Dieser Weg ist seit der letzten Reform der Agrarpolitik offen, aber von den Mitgliedstaaten nicht beschritten worden,"  sagt Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf zu den derzeitigen Finanzverhandlungen. "Der Druck Deutschlands und Frankreichs auf Premierminister Blair, den seit Jahren gewährten Rabatt auf die britischen Beiträge zum EU-Haushalt aufzugeben, wird nur wirken, wenn im Gegenzug Frankreich einer Umschichtung der derzeit vorwiegend für direkte Einkommensstützung festgelegten Mittel in Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung zustimmt. Das ist zwar nicht erklärtes Ziel der Britten, aber ein vernünftiger Kompromiss."

"Wir schlagen ein Modell vor, das Kompromisse in dieser Frage befördern kann: Ein Teil der im Agrarkompromiss von 2003 festgelegten Gelder soll im Rahmen einer erweiterten Modulation zweckgebunden in die Entwicklung der ländlichen Wirtschaft hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit fließen." so Graefe zu Baringdorf. "Ländliche Entwicklung und Direktbeihilfen sollten zu gleichen Teilen von der EU kofinanziert werden. Eine Europäisierung der ländlichen Entwicklung im Rahmen der Lissabon-Agenda ist sinnvoll, denn 57% der Bevölkerung der EU leben auf dem Lande. Damit sie das auch weiter können und die Arbeitslosigkeit in den Städten nicht durch weitere Entvölkerung der ländlichen Gebiete zunimmt, muss sich die ländliche Wirtschaft modernisieren. Das geht nur durch Investitionen in die Fähigkeiten der Menschen im Ländlichen Raum, in neue Technologien, aber auch in eine Stärkung der lokalen und regionalen Märkte."

"Direktzahlungen an die Bauern sind keine langfristige Perspektive. Die Agrarpolitik muss Bauern dabei unterstützen, ihre Märkte für Lebensmittel und Energie auszubauen und einen größeren Teil des auf dem Lande erzeugten Mehrwerts wieder in die ländlichen Regionen zurückzuholen. Derzeit fließt dieser Mehrwert in die Kassen der großen Handelsunternehmen, die die Rohstoffpreise immer mehr nach unten drücken, " erläuterte Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vizepräsident des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments, heute auf der Konferenz zur ländlichen Entwicklung in Europa.

"Die gemeinsame Agrarpolitik muss nachhaltige Lebensgrundlagen auf dem Lande schaffen. Deshalb müssen wir aus der Logik aussteigen, Subventionen für die Landwirtschaft an historische Referenzen zu binden. Öffentliche Förderung darf nicht für Landbesitz und als Ausgleich für sich wandelnde Marktbedingungen fließen,  sondern muss eine neue, zukunftsweisende Wirtschaftsentwicklung einleiten", erklärte Graefe zu Baringdorf. "Dazu sollen in Zukunft zusätzlich zur 2003 beschlossenen Modulation 20% der an die Bauern gezahlten Direktbeihilfen von den Bauern selbst für Maßnahmen der ländlichen Entwicklung ausgegeben werden."
14.6.2005


  
 

 

Aktuelles 4. Juni 2005 

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
politische Erdbeben haben die Medien die Ergebnisse der jüngsten Wahlen und Volksabstimmungen   genannt. Wahlergebnisse dem Naturereignis Erdbeben gleich zu setzten, lässt Respekt vor der Demokratie genannten Volksherrschaft vermissen. Wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung mit dem neoliberalen Kurs, dem große Teile aller Parteien auf Druck der Konzerne verfallen sind und der Menschen nur noch als Kostenfaktor betrachtet, nicht mehr einverstanden sind, ist es nicht nur ihr demokratisches Recht, sondern auch ihre Pflicht gegen diese Unterwerfung zu stimmen. Da die bäuerliche Landwirtschaft seit langer Zeit Opfer dieser Entwicklung ist, stünde es iahr gut an, im anlaufenden Wahlkampf wachsam zu sein und sich nicht als Wahlhelfer benutzen zu lassen.
 

Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft sind zweierlei, das ist das eigentliche Problem, welches der  Neoliberalismus ignoriert. Betriebswirtschaft sieht nur das einzelne Unternehmen und den Gewinn für das eingesetzte Kapital.  Zu oft wurden Bauern von ihren Modellen getäuscht, weil Natur und Kultur (Erfahrung) für Betriebswirtschaftler keinen Wert besitzen. Betriebswirtschaftliches Denken mündet schließlich immer im totalen Verdrängungswettbewerb, der neben Menschen die ländlichen Strukturen und ganze Bergregionen wegrationalisiert. Volkswirtschaft hat aber das Wohl des Volkes insgesamt zum Ziel!

Deutschland ist erneuerbar, unter diesem Motto hat EUROSOLAR eine große Anzeigenkampagne gestartet. Ihr Präsident Dr. Dr. Hermann Scheer hat uns am Aschermittwoch 2000 schon erklärt, dass unsere Probleme in der Abhängigkeit von fossiler und atomarer Energie liegen und unsere Chance in der Nutzung der endlosen Sonnenenergie. Dass damit jeder m2  land- oder forstwirtschaftlich genutzte Fläche neue Wertschätzung erfahren könnte, ist unsere Vision. Wer diese Vision aber auf nachwachsende Rohstoffe und Biomasse reduziert, hat sie noch nicht verstanden. Mehr dazu unter www.eurosolar.org  und  www.sonnenseite.com.  

Neues Leben in den Alpen, ist der Titel eines neuen Buches von Dr. Hans Haid (ISBN 3-205-77251-2, € 24,90). 
In seiner gewohnt klaren und kompromisslosen Art, hat er nach echten (bio)logischen Projekten des Neuen Lebens Ausschau gehalten und beschreibt spannend ihre Hintergründe und Vordenker. Dass auch wir in diesem Buch über die Alpen erwähnt werden, ehrt uns und bestätigt unser Ziel sich mit Initiativen in anderen Bergregionen zu vernetzen. Besonders nachdenkenswert ist Hans Haid’s erneute Feststellung, dass Entwicklungen des neuen Lebens fast immer außerhalb klassischer Strukturen entstehen und wie wenig die dafür gedachten EU-Programme LEADER und INTERREG erreicht haben. 

Bio vom Berg ( www.bioalpin.at  ) ist eine der  wenigen neuen Initiativen, die Hans Haid neben dem Trend der Biohotels ausgemacht hat. Der Tiroler Bergbauer Heinz Gstier hat sie aufgebaut als Antwort auf die Krise des ökologischen Landbaues im Tiroler Berggebiet aus der Einsicht, dass Prämien nicht ausreichen,  Discounter den Bergbauern für ihre Bioprodukte nichts übrig lassen und Direktvermarktung für den Absatz der wenigen Bergprodukte aber nicht ausreicht. Mit den zunehmenden Vorschriften und dem Glaube an die Discounter hat sich die positive Entwicklung des Ökolandbaues aus den Berggebieten in die Gunstlagen Europas verlagert. So verliert der Schwarzwald unbemerkt seine Führungsrolle im Anteil von Ökobetrieben in D.  Ein Heinz Gstier alias Raiffeisen wäre auch bei uns gefragt!  Mit Grüßen von den Schwarzwaldbergen 
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle , 7.6.2005

  

 

Aktuelles, Fakten und Trends April 2005 (18.04.2005) 

Forum Pro  Schwarzwaldbauern e.V.
Es gibt für Bauern nur eine Konstante - die Veränderung.
Franz Fischler 

Liebe Mitglieder; Freunde und Gönner,
die Bauern sollen sich an den Markt anpassen oder im Zweifelsfall aufhören! Dass sich derartig platten Empfehlungen zur Anpassung an die Agrarreform auch der Berufsstand mit seinem vom Land geförderten BLHV-Bildungswerk angeschlossen hat, hat er mit seiner Veranstaltung in der letzten Woche in Furtwangen öffentlich belegt (siehe Schwarzwälder Bote 14.04.05). Die versteckte professorale Botschaft: Bauern sollen  mit aufwändigem Mais und Kraftfutter Hochleistungen erzeugen damit der Gewinn der Agroindustrie gesichert wird und endlich aufhören Bergwiesen und -weiden zu bewirtschaften und auch diese Erzeugung  der Massenproduktion überlassen. Ganz schlimm ist, dass damit das vom Landwirtschaftamt in Vöhrenbach durchgeführte Beratungsprojekt zur nachhaltigern Grünlandnutzung mit seinen in mühevoller Kleinarbeit entwickelten und an den bäuerlichen Familien ansetzenden Erkenntnissen aus berufsständischen Reihen torpediert wird.

Wir fragen, ob nicht gerade auch bei der Bildung marktwirtschaftliches Verhalten angesagt wäre?
Die Sponsoren sollten sich fragen, ob sie weiterhin Honorare für Titel statt für Leistungen gewähren?

Die Bauern entscheiden letztendlich darüber, wenn sie dort fernbleiben, wo sie mit ihrem Standort Schwarzwald ignoriert werden, aber dort hingehen und mitmachen, wo für Schwarzwaldbauern gearbeitet wird. Die Mitgliedschaft im Forum Pro Schwarzwaldbauern stärkt diesen Weg, eine Beitrittserklärung für Nochnicht-Mitglieder, Nachbarn und Freunde ist beigefügt. 

Der Markt der Wohlstandsgesellschaft differenziert sich
Mit dem Rückzug des Staates aus der 100-jährigen Agrarmarktordnung, in der EU Intervention genannt, ist auch der Markt immer weniger eine Konstante mit staatlichen Normen. Damit werden nicht nur betriebs-wirtschaftliche Deckungsbeitragsrechungen unsicherer, auch die Ansprüche differenzieren sich trotz Konzentration des Lebensmittelhandels immer mehr auseinander. Eine gerade in der Zeitschrift Agrarforschung veröffentlichte Studie teilt unsere essbare Konsumwelt in folgende 13 Megatrends auf:
SENSUAL FOOD = die  neue Lust am Geschmack
CONVENIENCE  COOKING = die neue Art zu kochen
FAST CASUAL FOOD = gesund und schnell genießen
HAND HELD FOOD = Häppchen für Eilige
CHEAP BASICS = Sparoasen der Wohlstandskonsumenten
MATURE FOOD = hedonistisch, frisch und politisch korrekt
FUNCTIONAL FOOD = Essen als Therapie
HELDH FOOD = neue Strategien für bewusste Genießer   
ETHIC FOOD = Essen mit gutem Gewissen
SLOW FOOD = Produkte mit authentischem Charakter
DOC FOOD = Produkte mit Herkunftsgarantie
CLEAN FOOD = Purismus nicht nur für Allergiker
MOOD FOOD = Essen als Emotionsmanagement

Die große Frage ist, welchen dieser Megatrends nutzen die Schwarzwaldbauern?
Während landauf landab über nicht mehr kostendeckende Milcherlöse lamentiert wird, werden im Lebensmittelhandel nach wie vor Käsespezialitäten aus französischen Bergregionen hochpreisig angeboten und auch verkauft. Anstelle billiger und austauschbarer Rohstoffe für den anomymen Markt zu erzeugen, müsste eigentlich authentischer Charakter und Ethic aus dem Schwarzwald bewussten Genießern professionell anzubieten, die Herausforderung für die Zukunft sein.

Ein Lestipp für Schwarzwaldbauern im Frühling:
"Konjunktur durch Natur" von MdB Joseph Göppel (CSU - vielleicht künftiger Umweltminister) und MdB Joachim Pfeifer (CDU), Mankau-Verlag, Euro 9,90   

Herzliche Grüße
V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle, 17.4.2005
Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V.   
Kontaktadresse: Uhlbachweg 5
Vorstand: Dr. Josef Günter und Siegfried Jäckle
E-mail: spittelhof@freenet.de
gemeinnütziger Verein - Vereinsregister VS 1208
78112 St.Georgen-Oberkirnach
Konto: 180000681 SPKA Schwarzwald-Baar BLZ 69450065   

  


Agrarreform darf im Schwarzwald nicht Bauernlegen werden - offener Brief!

Offener Brief an die politischen Verantwortungsträger im und für den Schwarzwald 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,
eigentlich hätte die Agrarreform die Rahmenbedingungen für die Schwarzwaldbauern verbessern, die Bürokratie verringern und die Erhaltung unsere einzigartigen  Kultur-landschaft sichern sollen. Die Umsetzung verkehrt sie jedoch ins Gegenteil, weil der Schwarzwald mit seiner Vielfalt, wie man ihn gerne hat, nicht recht ins bürokratische Denkmuster passt.  Schwarzwaldbäuerinnen- und bauern sind dadurch total verunsichert, haben zunehmende Angst vor Kontrollen. Immer mehr reden vom Aufhören. 

Ursache dieser in den letzten Wochen aufgeschaukelten Verunsicherung ist im Grunde gar nicht die Agrarreform, sondern die von EU, Bund und Land nach einer Verordnung aus den 90-er Jahren geforderte Überprüfung der bewirtschafteten Flächen. Obwohl Schwarzwald-bauern seit 30 Jahren aufgrund amtlicher Flächenangaben aus dem Kataster Ausgleichszulage aus dem Bergbauernprogramm und seit 14 Jahren für die Bewirtschaftung amtlich festgestellter Steillagen Prämien aus dem MEKA erhalten, wird die Richtigkeit dieser Daten jetzt angezweifelt und damit das Misstrauen geschürt, jeder Schwarzwaldbauer könnte ein Subventionsbetrüger sein. Die Bauern sehen sich einer willkürlichen Verwaltungshierarchie ausgesetzt. Das Gefühl eines Bauernlegens wie in der ehemaligen DDR macht sich breit.
Was nach dieser Verordnung in weiten Teilen des Landes durchaus Sinn macht, nämlich kleine Flurstücke im Antrag zu Schlägen zusammenzufassen, überfordert im Schwarzwälder Höfegebiet Bauern und Verwaltung. Hier bestehen nämlich ganze Höfe oft aus nur einem Flurstück, das in der Regel unterschiedliche Hangneigungsstufen hat, dazu mit Landschafts-elementen und Biotopen durchsetzt ist sowie teilweise noch traditionell als Wechselwiesen genutzt wird. Weil die zugeschickten Karten die Hanglageneinstufungen nicht enthalten, ist aus dieser Forderung ein Chaos entstanden, das Bauern und Verwaltung Kosten für Vermessung und die Gefahr von Rückforderungen bringt, aber keine Rechtssicherheit, da für diese Zwecke kein allseits anerkannter Vermessungsstandart vorliegt. 

In Sorge um unsere einzigartige Schwarzwälder Heimat machen wir auf diese aktuelle  Problematik  aufmerksam, weil sie alle bisherigen politischen Bemühungen um die Erhaltung unsrer Kulturlandschaft in Frage stellt. In Verbindung mit dem vom Bundesrat durchgesetzten Mulchen als ausreichende Nutzungsform könnte sich dadurch das gewohnte Bild unseres Schwarzwaldes rasch negativ verändern.

Wir fordern Sie deshalb auf, für eine der Landschaftskultur angepasste Regelung und für eine einheitliche sowie für alle rechtsverbindliche Methode der Flächenfeststellung einzutreten.

Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand - V.i.S.d.P. Siegfried Jäckle 02.04.2005

  

 

 

Aktuelles 6.3.2005 - Agrareform-pervers

Jahrelang haben Politiker aller Ebenen das Hohelied auf unsere schöne Schwarzwaldlandschaft und die zu ihrer Pflege nötigen Bauern gesungen. Bei Bäuerinnen und  Bauern hat das die Hoffung genährt, trotz aller Widrigkeiten doch noch gebraucht zu werden. Seitdem aber Haushaltsmittel auf allen Ebenen zum knappsten Faktor geworden sind, verstummt nicht nur dieses Hohelied, immer häufiger tauchen auch Thesen auf, Fördergelder auf sog. Zukunftsbetriebe zu konzentrieren. Wir fragen deshalb: opfert die agrarpolitische Abzockermentalität zwischen Berufstand, Land, Bund und EU nun die Kulturlandschaft mit den Bauern, damit ihr agroindustrielles Leitbild überleben kann?
 
Angst durch Agrareform-pervers! 
Eigentlich sollte die Agrarreform mehr bäuerlicher Entscheidungsfreiheit (was angebaut wird) bringen, die politischen Wettbewerbsverzerrungen gegenüber dem Grünland in D abbauen und durch Wegfall der Tierprämien bürokratische Entlastung bringen. Was bei den Bauer jetzt ankommt ist ein Angstgespenst aus neoliberalen und planwirtschaftlichen Widersprüchen.
Eine Administration, die Zahlungsansprüche für eine schrumpfende Grünlandprämie mit Aktien vergleicht und zugleich im digitalen Zeitalter den Schwarzwaldbauern Luftbilder ohne die behördlich festgestellte Hangneigungsgrenzen schickt, mit der Aufforderung ihre Flächen selbst auszumessen, offenbart dasselbe Desinteresse an unserer bäuerlich geprägten Landschaft wie die Römer vor 2000 Jahren: die haben nämlich den schwarzen Wald gemieden!

Hoffnung Verwaltungsstrukturreform
Die verbreitete Angst um die richtigen Flächenangaben und die Unsicherheit mit Landschaftselementen im neuen Antrag beruht auf hausgemachten und verschleppten Problemen unserer Landesverwaltung. Wir haben schon vor der Verkündung der Verwaltungsstrukturreform den Ministerpräsidenten auf die Gefahren des unkoordinierten Nebeneinander von Agrarförderung, Biotopkartierung, Vermessung usw. für die Landschaft hingewiesen und auch auf die Sparpotentiale durch Integration. Nachdem jetzt fast alle beteiligten Behörden (bis auf die Kulturartenbestimmung im Kataster durch die Finanzämter) in die Landratsämter integriert sind, besteht die Hoffnung und auch die Herausforderung, wenn es denn mit der schönen Landschaft ernstgemeint war, durch Respekt und seriöse Datengrundlagen den Bauern die Angst zu nehmen.

Verändern durch Erinnern (nach Gedanken von Franz Rohrmoser 1997)
Die Gewohnheit und Sehnsucht vieler Bauern, voran des sog. Berufstandes, alle Verantwortung nach oben zu delegieren, ist bequem, erweist sich aber als bürokratischer Bumerang. Es gilt das alte Verhalten der Bevormundung in seiner Tragweite zu erkennen und zu reflektieren, um die Annahme dieser delegierter Verantwortungsteile (z.B. Vermessung) zu verweigern und mit Zurückgeben Bewusstseinsarbeit zu betreiben.
 
Termine für Schwarzwaldbauern
  Donnerstag 10.März 2005, 19 Uhr Stadthalle Waldshut: Gentechnik in Lebensmitteln
  Freitag 11. März 2005, 20 Uhr "Friedrichshöhe" Vöhrenbach, Landwirtschaftsamt: 
  - Mehr Erfolg in der Mutterkuhhaltung durch Nutzung der züchterischen Möglichkeiten.
  Sonntag 13. März 2005, 10.15 Uhr "Sonne" Herrenberg-Gültstein, AbL Baden-Württemberg:
  - Die Agrarreform - eine politische Weichenstellung
    mit Wolfgang Reimer BMVEL Bonn und MR Dr. Richard Wildmann, MLR Stuttgart 
  Montag 14. März 2005, 20 Uhr "Löwen" Schönenbach, Landwirtschaftsamt:
  - Was mit welcher Strategie in der Milchviehhaltung im Schwarzwald verdient wird.
  Donnerstag 17. März 2005, 20 Uhr "Engel" Brigach, unsere Mitgliederversammlung
    mit Vortrag Dr. Thomas Jechle, FH Furtwangen:
    Schwarzwaldbauern vom Rand ins Zentrum mit Internet und Teleakademie  
 
Unser Lesetipp: "...es soll nicht aufhören Saat und Ernte"
von Clemens Dirscherl u.a., ISBN 3-7698-1453-3, 9,80 ?

Siegfried Jäckle am 6.3.2005

  

Aktuelles, Fakten und Trends 19.02.05

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
auf den zahlreichen landwirtschaftlichen Versammlungen in diesen Wochen erlebt man eine Stimmung zwischen Resignation und Polemik. Wo ist der Bauernstolz geblieben, fragte kürzlich ein Berater zurecht, denn Fragen und Diskussionen um unsere eigentlichen Probleme, ihre Ursachen und Anpassungsmöglichkeiten sind selten.

Geben sich die Bauern selber auf?
Oder haben sie in den Widersprüchen zwischen Weltmarkdoktrin, Prämienabhängigkeit und bürokratischer Wirklichkeit ihr Selbstbewusstein verloren? Ja, wenn ein sog. Berufstand mit seiner Agrarprawda erst gegen die Einbeziehung des Grünlandes und der Landschaftselemente in die Agrarreform Stimmung macht und jetzt mit Crashkursen Umsetzungshelfer spielen will, ist das kein Wunder. Und wenn seine Funktionäre in dieser Situation öffentlich ihre Karriere pflegen, sei die Frage erlaubt, wer die Bauern aufgegeben hat?

Was ist ein Schwarzwaldbauer?
Diese Frage hat Bundestagsabgeordneter Siegfried Kauder bei unserem Aschermittwochsgespräch gestellt. Sie ist berechtigt, denn aus dem Wirrwarr von Begriffen und Darstellungen stellen sich Politiker natürlich die Frage, welche Bauern denn unterstützungswürdig sind? Unsere Antwort: ein Schwarzwald-bauer ist ein Bauer der im Mittelgebirge Schwarzwald eigenverantwortlich Land bebaut und pflegt, nicht aber nur mulcht, wie es die Agrarlobby durchgesetzt hat! Und wer von Matthias Meissner am Aschermittwoch vernommen hat, dass in D bisher 60 % der Bauern (dazu gehören die allermeisten Schwarzwaldbauern) weniger als 5000 ? Prämie aus der ersten Säule erhalten und die 2. Säule (mit der Ausgleichszulage und MEKA) im Finanzierungsstreit innerhalb der EU zur Disposition steht, sollte die Diskussion endlich auf Leistungen für die Allgemeinheit statt Betriebsformen und Wirtschaftsweisen richten. Dass die Bauernzeitung erst nach unserer Aschermittwochsveranstaltung mit einem Aufschrei auf die Kürzungspläne reagiert hat, ist ein Zeichen dass unsere Vordenkerrolle nötig ist und wirkt. 

Viehweide ist Biotop des Jahres 2004/05
Unglaublich aber wahr ist, dass die Weide als schutzwürdig erklärt werden muss, obwohl die Weide mit dem Anfang jeder Agrarkultur verbunden war, immer noch die natürlichste und kostensparendste Futterquelle und im Bergland oft die wichtigste Nutzungsform ist. Ein Argument nicht nur bei der Weiterentwicklung des MEKA, sondern auch in Bildung und Beratung mehr für die Weide zu tun! 

Termine für Schwarzwaldbauern:
18.02.05, 20 Uhr LWA "Sternen" Urach: Welche Milchleistung ist für meinen Betrieb optimal?
25.02.05, 14 Uhr Information Teleakademie an der FH Furtwagen (bei Int. bitte anmelden) 
03.03.05, 20 Uhr LWA "Löwen" Schönenbach: Das Klima ändert sich - wie können wir die 
                             Grünlandbewirtschaftung anpassen? Ref. Dr. U. Thumm Hohenheim

Lesetipp für Schwarzwaldbauern: Peter Hahne "Schluss mit lustig" ISBN 3-05180-8, ? 9,95
Spannend weist dieser Bestseller den Weg aus der Spaßgesellschaft in eine Gesellschaft mit Hoffnung. 
Herzliche Grüße
V.i.S.d.P.
Dr. Josef Günter   Siegfried Jäckle , 19.2.2005, Kontakt

  

Aktuelles, Fakten und Trends Februar 2005 (30.01.05)
 

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
bei der 2. Vöhrenbacher Fachtagung des Landwirtschaftsamtes vor zwei Wochen zum Thema "Nachhaltige Grünlandnutzung" sind ungewöhnliche Kernaussagen für Schwarzwaldbauern gemacht worden. Eine kurze Zusammenfassung soll die weitere Diskussion anregen:  

1. Der Bürgermeister-Stellvertreter Herr Fürderer:
Wir sind stolz auf unsere Landschaft, aber wir denken wenig darüber nach wie sie entsteht!

2. Der Leiter des Landwirtschaftsamtes Walter Maier:
Noch haben wir hier eine flächendeckende Landbewirtschaftung, weil die Bauern ihr wirtschaftliche Risiko durch Diversifikation und Einkommenskombination minimiert haben. Ihr Einkommen stammt zu je einem Viertel aus Milch- und Fleischerzeugung, Wald, Direktzahlungen und Einkünften aus Nebenbetrieben und außerlandwirtschaftlicher Tätigkeit. Nachhaltige Grünlandnutzung ist also vernetzt mit dem gesellschaftlichen Umfeld, in dem sich  der Bauer in seinem Beruf auch wohlfühlen muss.

3. Der Professor für Landschaftsökologie- u. management  Dr. Rainer Luick:
In Bergregionen, wo Bauern und Nutztiere leben, die Milch und Fleisch erzeugen und es noch   Biodiversität gibt, da möchten Viele gerne Ferien machen. Aber der Trend geht zur Abwanderung des Milchviehs aus den Bergregionen! Vertragsnaturschutz, Biomassenutzung, Mulchen, Aufforstung  und Sukzession können die Kühe nicht ersetzen. Neue Perspektiven sind die Verbesserung der Wertschöpfung (Beispiel Ferme Auberge in Vogesen), großflächige Weidenutzung zur Rindfleischerzeugung oder neue Agroforstsysteme (Edelhölzer). Im Schwarzwald fehlt dazu die regionalwirtschaftliche und politische Dimension!

4. Der Projektleiter "Milch aus Gras" Remo Petermann aus der Schweiz:
Weide ist 3 ½ mal billiger wie Grassilage - deshalb Milch produzieren wenn das Gras wächst und damit natürliche Bedingungen für die Fruchtbarkeit der Kühe schaffen. Wo Vollweidesysteme vorherrschen sind die Kühe kleiner und die Kosten für Kraftfutter und Tierarzt geringer. Mit der Vollweidestrategie steigt die Arbeitsproduktivität bei geringerer Milchquote. 

5. Der Experte für "Fleisch aus Gras" Dr. Thomas Jilg aus Aulendorf :
Die offene Frage ist, ob sich nach der Agrarreform der Trend von der Milch- zur Mutterkuh-haltung fortsetzen wird? Ob Landschaft nur noch gepflegt oder dort Fleisch erzeugt wird, wird die zukünftige Ausgestaltung der 2. Säule und der Fleischpreis entscheiden. Die nachgefragte Fleischqualität wird über Ausmast, das optimale Schlachtalter und Abhängen bestimmt. Wälderrassen bieten beste Vorraussetzungen für die Weidemast.  

6. Die Inspektorenanwärterin Silke Schröter beim Landwirtschaftsamt:
Die Exkursion zum Grauvieh-Almochsenprojekt hat gezeigt, dass man auch in extremen Bergregionen mit regionalen Rassen Qualitätsrindfleisch erzeugen kann, wenn man dahinter steht und das Projekt für Abnehmer und Erzeuger verlässlich ist.  

Dr. Josef Günter   Siegfried Jäckle , 28.1.2005, Kontakt

 
  

 


Einladung Aschermittwoch St.Georgen-Brigachhaus

Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
im Jahr 2005 sollte durch die Agrarreform für Bauern und Kulturlandschaft ein Paradigmenwechsel beginnen. Doch  mit der Agrarreform feiern alte Widersprüche Urständ: Landwirte sollen sich an den Markt anpassen, bürokratische Auflagen erfüllen und die Kulturlandschaft pflegen. Zugleich wird in den (agrar)politischen Hinterzimmern über Einsparungen in der 2. Säule gepokert, aus der die Ausgleichszulage für Berggebiete und Agrarumweltprogramme wie MEKA finanziert werden.
Wir wollen bei unserer Aschermittwochsveranstaltung diese Widersprüche und Hintergründe aufdecken und über Wege zugunsten der Schwarzwaldbauern und unserer Heimat informieren unter dem Thema:

"Schwarzwaldbauern zwischen Weltmarkt und Kulturlandschaft"
am Aschermittwoch 9. Februar 2005 um 20 Uhr
im Brigachhaus in St.Georgen-Brigach
mit Matthias Meissner
Stiftung Europäisches Naturerbe EURONATUR, Berlin

Euronatur hatte gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft wesentliche Vorarbeit für die Agrarreform geleistet. Matthias Meissner hat im letzten Spätsommer eine Exkursion mit WTO-Diplomaten aus Entwicklungsländern in den Schwarzwald organisiert. Mit ihm konnten wir einen Experten aus vordersten Reihen der Zukunftsdiskussion um den Ländlichen Raum gewinnen. 
Zur Deckung der Unkosten bitten wir um eine freie Spende. Wir freuen uns Sie begrüßen zu dürfen und grüßen freundlich
Dr. Josef Günter   Siegfried Jäckle , 28.1.2005, Kontakt

  


 

 

Aktuelles, Fakten und Trends Januar 2005
 
Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner,
warum ist die Natur so grausam und brutal mit uns Menschen, fragen nach dem verheerenden Seebeben in Südostasien viele Menschen. Ist das einfach unser Schicksal oder eine Warnung?  Als Bauern erleben wir immer wieder, dass Natur nicht kalkulierbar ist. Hilfe für den Wiederaufbau sollte in solchen Katastrophen selbstverständlich sein, wäre sie aber so großartig, wenn keine Touristen und Touristengebiete betroffen wären?  Mehr Informationen zur wirklichen Lage am Montag 10. Januar 2005 um 21.05 Uhr im ARD u.a. mit Franz Alt der in Südindien für Hilfe zur Selbsthilfe eintritt.

Vielfalt der Bauern tolerieren statt Bauerneinheit vortäuschen! 
Beim Neujahrstreffen mit unserem Freund Franz Rohrmoser haben wir Konflikte, wie sie durch unsere Reihen gehen, bearbeitet. Viele Bäuerinnen und Bauern leiden sehr darunter wie  Kollegen und Gesellschaft mit ihrem persönlichen Engagement umgehen. "Wenn wir unser Leben verbessern wollen, kommen wir nicht darum herum, diese Konflikte zu bearbeiten", so Franz Rohrmoser. Konflikte sind normal, sie zu verdrängen macht destruktiv, Neid und Abwehr polarisieren die Konfliktparteien und verstärken das Leiden und lähmen den ländlichen Raum. Ursache dieser Situation ist nach Franz Rohrmosers Forschungen die vom bäuerlichen Berufsstand als Solidarität dargestellte Bauerneinheit. Mehr dazu unter www.bauernkonflikte.at

Konflikte bearbeiten heißt Widersprüche offen legen. Ein aktuelles Beispiel: Nicht alle Schwarzwaldbauern müssen Biobauern sein, aber alle Schwarzwaldbauern sind Bergbauern! Da   Bergbauernfragen weder mit globalen Standartrezepten zu lösen sind, noch von Bauern- oder Bioverbänden gelöst werden (können), ist es Aufgabe und Chance die gemeinsamen Vor- und Nachteile selbst deutlich zu machen. Unsere Schwarzwälder Thesen sind ein Gerüst dafür. Mit der Teleakademie für Schwarzwaldbauern könnten wir die eigenständige und fundierte Meinungsbildung fördern. Wer macht mit?  Noch sind in der Entwicklungsgruppe Plätze frei.

Termine für Schwarzwaldbauern:
Samstag 15.01.05, 10 bis 16 Uhr
Fachtagung Nachhaltige Grünlandnutzung des Landwirtschaftsamtes
in der Festhalle Vöhrenbach. Programm:

10.00 Uhr Begrüßung, LLD Walter Maier

10.15 Uhr Situation der Grünlandnutzung im Schwarzwälder Höfegebiet
               - Erkenntnisse aus dem Beratungsprojekt Vöhrenbach
10.45 Uhr Perspektiven der Grünlandnutzung und Auswirkungen auf die Kulturlandschaft    
               Prof. Dr. Rainer Luick; FH Rottenburg
12.00 -13.30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Milch aus Gras - eine neue Strategie der Milcherzeugung und ihre Vorraussetzungen?!

               Reno Petermann, SLH Zollikofen/CH
1
4.45 Uhr Fleisch aus Gras - aber wie und mit welchen Tieren?
               Dr. Thomas Jilg, LVVG Aulendorf
15.45 Uhr Abschlussdiskussion
Bei der Tagung wird ein Unkostenbeitrag von 5 € erhoben.
Diese Fachtagung ist eine Folge unserer Tagung zum Int. Jahr der Berge in Vöhrenbach und bietet mit int. Experten ungewöhnliche Impulse.

Aschermittwoch 9.02.05, 20 Uhr St.Georgen-Brigach, Brigachhaus 
Schwarzwaldbauern zwischen Weltmarkt und Kulturlandschaft
mit Mathias Meissner von EURONATUR. Berlin

Herzliche Grüße, Siegfried Jäckle, 9.1.2005

  

 

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