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Kinderbetreuung
in Freiburg und Dreisamtal
 

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Im Fahrradanhänger am 18.9.2006: Mara 18 Monate und Teo 2 Monate

117 Kindergärten, davon 31 Krippen für die Kleinsten gibt es in Freiburg -
ein Angebot, das so vielfältig ist wie das wahre Leben

 .... Im Fahrradwagen am 18.9.2006 in der Wiehre: Gibt's da was zu betreuen?

 

 

Kinderkrippe - Großpflegestelle - Tagespflege

Kinderkrippe: Kinderkrippen sind sozialpädagogische Einrichtungen, die von einem Träger der freien Jugendhilfe, Vereinen oder Elterninitiativen betrieben werden und die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe und eine Betriebserlaubnis haben. Sie werden von der Stadt und dem Land Baden-Württemberg gefördert.

Großpflegestelle: Private Tageseinrichtungen, die von pädagogischen Fachkräften (Erzieherinnen) mit einer Betriebserlaubnis geführt werden. Sie erhalten Zuschüsse von der Stadt, nicht aber vom Land, da sie keine Träger der freien Jugendhilfe sind.

Altersgemischte Gruppe: Kindertageseinrichtungen, die von einem Träger der freien Jugendhilfe, Vereinen oder Elterninitiativen betrieben werden. Zuschüsse von Stadt und über die Kindergarten-Förderung auch vom Land.

Kindertagespflege (Tagesmütter/-väter): Keine institutionelle Betreuung, qualifizierte Tagesmütter gemäß Qualifizierungskonzept.


Kindertagesstätten, Krippen und Großpflegestellen in Freiburg >Kindergarten2 (4.10.2008)


 

Neue Krippen und neue Nutzungskonzepte in Freiburg

In Sachen Kinderbetreuung tut sich in Freiburg derzeit viel. Einige Beispiele:
Schmetterling: Im Mai 2008 hat Swantje Kromer sich einen Traum erfüllt. Mit Lena Maurer und deren Mutter Claudia (alle drei gelernte Erzieherinnen) startete die 26-Jährige die Kinderkrippe "Schmetterling" in Haslach (Fichtestraße 35, zehn Plätze). Monatelang suchte das Trio nach geeigneten Räumen, bis es diese in einer Ex-Arztpraxis fand. Rund 10 000 Euro hat der Trägerverein "Schmetterling" in Umbau und Ausstattung investiert.
Concept Maternel: Die gemeinnützige GmbH bleibt auf Expansionskurs. Nach der Krippe "Kleine Löwen" an der Klara straße (Stühlinger, seit 2006) hat sie Anfang 2008 in unmittelbarer Nähe im "Haus der Generationen" die zweite Krippe "Kleine Bären" eröffnet (je 40 Plätze). Die Eröffnung des Ganztageskindergartens "Große Bären" (rund 20 Plätze) im selben Gebäudekomplex steht kurz bevor (Monatsbeitrag: 360 Euro). Pläne für Krippe und Kindergarten in einem früheren St. Georgener Gewerbegebäude (BZ berichtete) wurden zugunsten der Stühlinger Projekte aufgegeben, die Idee eines "Kinderhauses" für Null- bis Zwölfjährige ist noch aktuell.
International Kids: Eine deutsch-englische Montessori-Kindertagesstätte bietet der Verein "International Kids" ab diesem Herbst in Räumen an der Lorettostraße (Wiehre) für bis zu 40 Kinder zwischen zwei und sieben Jahren an. Geöffnet ist von 7 bis 21 Uhr (Halbtagesplatz: 450 Euro, Ganztagesplatz 750 Euro).

Piratenbucht: In der städtischen Kindertagesstätte Piratenbucht an der Boelcke straße (Wiehre) gehören die als Modellprojekt gestarteten täglichen Öffnungszeiten bis 20.30 Uhr (samstags bis zum Nachmittag) jetzt zum Regelangebot. Weil die Kinder pro Tag nicht länger als zehn Stunden kommen, bleibt es beim normalen Ganztagessatz von 150 Euro pro Monat für Kindergartenkinder.

Junikäfer: Der von Martina Rudolph initiierte Verein "Interessengemeinschaft Junikäfer" wird 2009 einen Ganztageskindergarten mit 20 Plätzen auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Breisgau an der Zähringer Straße (Zähringen) eröffnen, das der Bauverein Breisgau derzeit mit rund 200 Wohnungen bebaut. Auch eine weitere Krabbelgruppe ist dort geplant. Bislang betreibt Rudolph an zwei Standorten in Zähringen mit 30 Mitarbeiterinnen vier "Junikäfer" -Kleinkindgruppen mit zusammen 40 Plätzen (zum Teil geteilt in Vor- und Nachmittagsplätze).

Krippe im Kindergarten: Reine Krippengruppe im Kindergarten gibt es außer beim Kindergarten St. Nikolaus an der Turnseestraße (Wiehre) inzwischen auch in den städtischen Kindergärten Landwasser, Sonnengarten (Munzingen) und Regenbogen (Hochdorf) sowie im Waldorfkindergarten Bayernstraße (Wiehre) und in der Kita Wiesengrün des Diakonievereins (Vauban). Die Arbeiterwohlfahrt will ihren Kindergarten Wirthstraße (Landwasser) 2009 um eine Krippengruppe erweitern.
tj, 4.10.2008, BZ

 

 

Stadt Freiburg zahlt 27 Mio Euro für 117 Kindertagesstätten

In Freiburg (210 000 Einwohner) gibt es in 117 Kindertagesstätten (davon 19 städtische) insgesamt 6500 Plätze. Dafür zahlt die Stadt jährlich rund 27 Millionen Euro Zuschüsse (im Schnitt 413 Euro pro Monat und Platz; mit weitergeleiteten Landeszuschüssen).
Die Elternbeiträge in städtischen Einrichtungen variieren zwischen 70 Euro (Halbtageskindergartenplatz, ermäßigter Beitrag) und 290 Euro (Ganztagesplatz für Unter-Drei-Jährige, voller Beitrag).
Für Unter-Drei-Jährige gibt es insgesamt 864 Plätze (für 15,2 Prozent der Altersgruppe) in Kinderkrippen (429), Großpflegestellen (224) und altersgemischten Kindergartengruppen (211), in denen jeweils pädagogisches Fachpersonal vorgeschrieben ist.

Für 394 Krippen- und Großpflegeplätze gibt es spezielle städtische Zuschüsse (im Schnitt 170 Euro pro Platz und Monat; zum Vergleich Stuttgart: 916 Euro). Mit Tagespflegeplätzen bei Tagesmüttern liegt der Versorgungsgrad bei etwa 18 Prozent. Zudem übernimmt das Jugendamt die Elternbeiträge bei Eltern, die sich das finanziell nicht leisten können (Kindergärten: 1,7 Millionen Euro jährlich, Unter-Drei-Jährige: 500 000 Euro jährlich).
In der Abteilung "Jugendhilfe in Einrichtungen" , Auf den Zinnen 1, gibt es Listen aller Kindertageseinrichtungen (Platzbörse: 201-3781). Infos zu Tagesmüttern und Großpflegestellen auch beim Tagesmütter-Verein Freiburg, Tel 0761/283535
Thomas Jäger, 3.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Förderung gemäß Nachfrage anstelle pauschaler Förderung?

Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD) hofft, in diesem Jahr weitere 60 Plätze in die Förderung nehmen zu können. Mittelfristig müsse zusätzliches Geld für die Kleinkindbetreuung bei den Kindergärten eingespart werden, wo im Schnitt rund 4,5 Prozent der Plätze nicht besetzt sind. Das entspricht 300 Plätzen oder 15 Gruppen. Könnte man die schließen, wären rein rechnerisch Einsparungen von rund einer Million Euro möglich.

Doch die unbesetzten Kindergartenplätze sind über 117 Freiburger Einrichtungen verteilt (davon 19 städtische, insgesamt 6500 Plätze). Gruppenschließungen sind nur möglich, wenn jeweils mehrere Einrichtungen sich absprechen und ihre Kapazitäten neu aufteilen. Das sei "unglaublich schwierig" , sagt der für Kindergärten zuständige Abteilungsleiter im Sozial- und Jugendamt, Hans-Georg Thiele — wegen der großen Bandbreite der freien Träger (zum Beispiel Kirchengemeinden, Sozialverbände, Elterninitiativen). Ein möglicher Ausweg, sagt Dezernent von Kirchbach, liege darin, von der pauschalen Förderung der genehmigten Gruppen umzustellen auf die Zahl der tatsächlich belegten Plätze. Freie Träger, deren Plätze nicht mehr so nachgefragt sind, könnte das schnell in finanzielle Schieflage bringen: Einnahmen brechen weg, die Kosten für Personal und Miete bleiben. Nach dem Prinzip der "Förderung nach Nachfrage" verfährt Hamburg seit 2003 und gibt "Kita-Gutscheine" an die Eltern aus. Berlin und Bayern haben inzwischen mit ähnlichen Systemen nachgezogen. In Hamburg hat das große Umwälzungen in der Trägerlandschaft gebracht, die Kosten sind aber sogar gestiegen, weil nun noch mehr Kinder die Angebote nutzen.


Dem städtischen Ziel, Kindergartenplätze abzubauen, entgegengesetzt ist das Projekt der gemeinnützigen GmbH "Concept Maternel" , die im Sommer eine neue Kindertagesstätte mit drei Ganztagesgruppen für rund 60 Kinder zwischen drei und sechs Jahren und zwei Gruppen für Unter-Drei-Jährige (20 Plätze) eröffnen will. Das neue Angebot in einem ehemaligen Firmengebäude zwischen Basler Landstraße und Zubringer Süd (St. Georgen) steht zwar nicht in der Bedarfsplanung der Stadt — doch "Concept Maternel" -Geschäftsführer Gerhard Fild ist zuversichtlich, dass die Stadt es trotzdem wie bestehende Kindergärten mit mindestens 63 Prozent der Betriebskosten fördern muss. Er beruft sich auf ein Urteil des Mannheimer Verwaltungsgerichtshofes, nach dem Kommunen sich nicht prinzipiell weigern können, Waldorfkindergärten mit gemeindeübergreifendem Einzugsgebiet zu fördern (BZ berichtete). Wenn eine Einrichtung genutzt werde, sei damit der Bedarf erwiesen, argumentiert Fild. Laut Hans-Georg Thiele hält das städtische Rechtsamt diese Interpretation des Urteils für zu weit gehend. Thiele: "Bedarfsplanung macht weiter die Stadt."

Badische Zeitung Freiburg
3.3.2007, www.badische-zeitung.de

   

In der Kinderbetreuung hat das Land einiges nachzuholen

Baden-Württemberg rühmt sich gern, Spitze zu sein. Doch in einer Hinsicht ist das Land keineswegs Spitze — im Angebot an Kinderkrippen für Kinder im Alter unter drei Jahren. Diese Gruppe ist durch den Vorstoß der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) ins Zentrum der politischen Debatte gerückt. In Stuttgart sieht man indes keinen Anlass, die eigenen Ausbaupläne für Kinderkrippen über den Haufen zu werfen.

Dem Vorschlag der Parteifreundin und Bundesfamilienministerin, die Kinderkrippen sollten so ausgebaut werden, dass jedes dritte Kind unterkommen könne, hat Ministerpräsident Günther Oettinger die kalte Schulter gezeigt. Das Land werde den Ausbau, ausgerichtet am Bedarf, aus eigener finanzieller Kraft schaffen, so Oettinger. Derber drückte sich der Chef der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Mappus, aus: Er wünsche sich eine seriöse Politik, bei der nicht jeden Tag "eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, sondern in der man umsetzt, was man vorher beschlossen hat". In der Tat bemüht sich das Land seit ein paar Jahren, den Rückstand gegenüber anderen Bundesländern aufzuholen. Wie das Sozialministerium mitteilt, wurde im neuen Etat der Ansatz für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren gegenüber 2006 verdoppelt: Von 9,6 Millionen auf 18,8 Millionen im Jahr 2008. Das Land beteiligt sich aber nur mit zehn Prozent an den Kosten der Betreuung. Die Hauptlast haben die Kommunen zu tragen. Wie Agnes Christner, Sozialdezernentin des baden-württembergischen Städtetags, sagt, hätten die Städte und Gemeinden in der Vergangenheit trotz ihrer schlechten Finanzlage große Anstrengungen unternommen, um mehr Plätze in Kinderkrippen oder bei Tagesmüttern anzubieten. Derzeit sind rund 25 000 kleine Kinder versorgt — neun Prozent insgesamt. Vor sechs Jahren waren es nur 7200. Doch die Landesregierung und mit ihr die Kommunen haben noch einen weiten Weg vor sich: Bis 2010 soll für jedes fünfte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsangebot bestehen. Deshalb käme das Geld vom Bund aus Sicht der Gemeinden schon recht. Denn auch sie wissen, dass sie hinter dem Bedarf hinterherhinken. Was aber die Kommunalverbände stört, sind die Vorgaben von oben — ein 35-prozentiger Versorgungsgrad. Eine Bedarfserhebung unter Eltern hat nämlich ergeben, dass im Landesdurchschnitt für 15,5 Prozent der unter Dreijährigen ein Betreuungsplatz benötigt wird, dass aber dieser Wunsch lokal sehr unterschiedlich ausgeprägt ist — von 6,6 Prozent in ländlichen Regionen bis zu 40 Prozent im Ballungsraum Stuttgart. Entsprechend unterscheiden sich die Betreuungsangebote: In Mannheim, Stuttgart oder Freiburg erreichen sie schon heute jedes fünfte Kind, während manche Landkreise für weniger als fünf Prozent der Kinder Plätze anbieten können. Diese Diskrepanz zwischen Stadt und Land besteht in ganz Deutschland. Sie hat aber nur bedingt mit der realen Erwerbstätigkeit der Frauen zu tun, die in keinem Bundesland so hoch ist wie in Baden-Württemberg (73 Prozent im Jahr 2005). Denn es sind ländliche Regionen wie Schwarzwald-Baar-Heuberg, Neckar-Alb oder Südlicher Oberrhein, wo überdurchschnittlich viele Frauen einer Erwerbstätigkeit nachgehen, ohne dass dort das Angebot an Kinderbetreuung mithalten würde — auch mangels Nachfrage.

Badische Zeitung Freiburg
Wulf Rüskamp , 21.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

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