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Wasserkraftanlage am Sandfang
Dreisam in Freiburg-Ost
    

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Freiburg-Oberau, Dreisamtal, Dreisamuferweg, Sandfang, Fischtreppe,

Baden in der Dreisam beim Sandfang am 1.9.2009 - Blick nach Osten  Baden in der Dreisam beim Sandfang am 1.9.2009 - Schnecke rechts


Sandfang an der Dreisam - östlicher Punkt der Oberau

Wo der Sandfang liegt? Im Freiburger Osten an der Dreisam, zwischen Kartaus und Schwarzwaldstrasse, wo der Sandfangweg über die Dreisam zur Kartäuserstrasse führt. Am Sandfang gibts viel zu bestaunen:
1. Die Sandfangbrücke über die Dreisam. Weiter ostwärts wagt sich der Freiburg-Marathon nicht.
2. Die Nepomuk-Statue an der Südseite der Brücke.
3. Der Dreisamuferweg, der sogar "Vorfahrt" vor der querenden Strasse hat.
4. Die Wasserkraftanlage mit der weltweit größten Wasserkraftschnecke.
5. Die Fischtreppe für die Wanderer unter den Fischen.
6. Die neuen Uni-Sportanlagen auf den früheren Kartauswiesen im Nordosten des Sandfangs.
7. Die Kartaus, deren Senioren z.T. ausziehen müssen.
8. Die Stellfalle, die Wasser von der Dreisam in den Gewerbebach abzweigt

Am Sandfang gab es früher nach Süden hin eine Ausbuchtung, in die die Dreisam Sand hineinspülte und ablagerte. Daher der Name "Sandfang".

Wasserkraftanlage am Sandfang
www.wka-wagner.de , eMail oekostrom at wka-wagner.de

 

Wasserverteilung Dreisam-Gewerbekanal: Keine bürokratischen Regelungen

Blick nach Westen zur Fischtreppe Sandfangbrücke am 14.5.2009 - rechts Abzwei Gewerbekanal
Blick nach Westen zur Fischtreppe Sandfangbrücke am 14.5.2009 - rechts Abzweig Gewerbekanal

Ohne differenziert auf das Thema eingehen zu können, sollten doch zwei Dinge erwähnt werden: Mit der bisherigen "badischen Lösung", also mit dem flexiblen und zielgerichteten Umgang mit der jeweiligen (Rest)-Wassermenge in der Dreisam und dem Gewerbekanal durch die Runz der Werksbesitzer und der Stadt Freiburg, wurde und wird sehr viel mehr für Umwelt und Ökologie in beiden Wasserläufen bewirkt, wie mit starren und bürokratischen Regelungen, die jetzt von einigen gefordert werden. Die im Raum stehenden Wassermengen für den Gewerbekanal sind das Ergebnis eines Vertrages zwischen der Stadt Freiburg und der Runz der Werksbesitzer über die Eigentumsrechte am Gewerbebach. Sie sind sozusagen der Kaufpreis der Stadt für das Gelände, auf dem der Gewerbekanal fließt. Wird die vereinbarte Wassermenge nicht mehr zur Verfügung gestellt, wird also der Kaufpreis oder die Erbpacht nicht mehr in Wassermenge bezahlt, müsste er monetär bezahlt werden. Bisher hat die Zusammenarbeit relativ gut funktioniert und hat es ermöglicht, dass in den vergangenen Jahren einige neue Wasserkraftanlagen gebaut wurden und noch gebaut werden. Sehr zum Vorteil für die Umwelt und den Klimaschutz und ohne Nachteil für die Dreisam – das sollte man nicht leichtfertig auf’s Spiel setzen.
2.2.2009, Christian Himmelsbach, Runzausschussmitglied der Runz der Werksbesitzer


 

Für Wasserkraftanlagen: EEG-Erhöhung von 9,67 auf 11,67 Cents je Kilowattstunde

Gute Nachrichten für die Betreiber kleiner Wasserkraftanlagen: Vom neuen Jahr an erhalten sie statt bislang 9,67 Cents nun 11,67 Cents für jede eingespeiste Kilowattstunde. Möglich wird dies durch eine Änderung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), die am 1. Januar 2009 in Kraft tritt. Im Gegenzug müssen nach dem 31. Dezember 2008 ökologische Verbesserungen vorgenommen werden, um die negativen Auswirkungen der Wasserkraft auf die Gewässerfauna gering zu halten. Kritiker sprechen von einem Missverhältnis, da die zu erwartenden Mehreinnahmen höher seinen als die Ausgaben für ökologische Modernisierungen.
Alles von Andreas Braun vom 31.12.2008 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fuer-wasserkraft-gibt-s-mehr-geld

 

Dreisam-Wasserkraftanlage mit Fischaufstieg in Freiburg-Sandfang

Blick zur Dreisam am Sandfang am 15.8.2007 Dreisam am Sandfang Freiburg mit Hochwasser am 10.8.2007
Umbau des Sandfangwehres ab 8/2007
 
Blick zur Dreisam am Sandfang am 15.8.2007 Dreisam am Sandfang Freiburg mit Hochwasser am 10.8.2007
Blick zur Dreisam am Sandfang am 23.8.2007 Blick zur Dreisam nach Osten am Sandfang am 17.10.2007 - Fischtreppe im Bau rechts Blick zur Dreisam nach Westen am Sandfang am 1.12.2007 - Fischtreppe im Bau links
Blick zur Dreisam nach Osten am Sandfang am 23.8.2007 Blick zur Dreisam nach Osten am Sandfang am 17.10.2007 - Fischtreppe im Bau rechts Blick zur Dreisam nach Westen am Sandfang am 1.12.2007 - Fischtreppe im Bau links
Blick zur Dreisam nach Osten am Sandfang am 1.12.2007 - Fischtreppe im Bau rechts
Blick zur Dreisam nach Osten am Sandfang am 1.12.2007 - Fischtreppe im Bau rechts Blick zur Dreisam nach Süden am Sandfang am 1.12.2007
 
Schnecke eingebaut am Sandfang am 13.12.2007
 
Blick nach Osten am Sandfang am 6.4.2008 - Freiburg-Marathon Blick zur Dreisam nach Westen am Sandfang am 16.7.2008 Dreisam zwischen Hirzbergsteg und Sandfang: Baden am 30.7.2008
Blick nach Osten am Sandfang am 6.4.2008 - Freiburg-Marathon Blick zur Dreisam nach Westen am Sandfang am 16.7.2008 Dreisam zwischen Hirzbergsteg und Sandfang: Baden am 30.7.2008
Blick nach Osten am Sandfang am 5.9.2008 Blick nach Nordosten am Sandfang am 9.4.2009: Wasserkraftwerk, Radweg, blühende japanische Kirschen Blick nach Osten am Sandfang am 8.4.2009
Blick nach Osten am Sandfang am 5.9.2008 Blick nach Nordosten am Sandfang am 9.4.2009: Wasserkraftwerk, Radweg, blühende japanische Kirschen Blick nach Osten am Sandfang am 8.4.2009
Baden in der Dreisam beim Sandfang am 1.9.2009 - Blick nach Osten Blick über die Dreisam am Sandfang 4.11.2010 - Goldener Spätherbst Blick nach Norden zum Wasserkraftwerk am Sandfang 4.11.2010 - rechts Spielplatz
Baden in der Dreisam beim Sandfang am 1.9.2009 - Blick nach Osten Blick über die Dreisam am Sandfang 4.11.2010 - Goldener Spätherbst Blick nach Norden zum Wasserkraftwerk am Sandfang 4.11.2010 - rechts Spielplatz
     
     

 

Wasserkraftschnecke und Fischtreppe an der Dreisam eingeweiht 

Der Freiburger Kraftwerksbetreiber Michael Wagner an der fertiggestellten Dreisam-Wasserkraftschnecke
Bild: Bernd Müller

Längere Zeit mussten Fußgänger und Radfahrer in Höhe des Sandfangwehrs einen kleinen Umweg  in Kauf nehmen. Jetzt kann der beliebte Uferweg an der Dreisam wieder uneingeschränkt genutzt werden. In knapp einjähriger Bauzeit erstellte ein privater Investor  gemeinsam mit dem  Freiburger Regierungspräsidium  ein Wasserkraftwerk samt  Aufstiegshilfe für Fische. Mit  Fertigstellung der Anlage  wird an einem der letzten Standorte mit nennenswertem Wasserpotential im Stadtgebiet regenerative Energie aus Wasserkraft genutzt. Die Gesamtkosten für die beiden  umweltfreundlichen  Projekte belaufen sich auf  annähernd  750.000 Euro, wobei allein der  20 Meter breite und fast 70 Meter lange Fischaufstieg mit rund 290.000 Euro Herstellungskosten zu Buche schlägt. Mit den schachbrettartig im Flussbett verankerten Granitblöcken verspricht sich das Regierungspräsidium, dass  wieder mehr Fischarten  den Oberlauf von Dreisam und seinen Zuflüssen als Laichgewässer aufsuchen. „Wir gehen davon aus, dass dort neben Forelle und Äsche auch irgendwann einmal wieder der Lachs in der Brugga zu finden sein wird“, so Baudirektor  Dipl. Ing. Bernhart Burkart im Gespräch mit dem DREISAMTÄLER. Neben den heimischen Fischen profitieren ganz Nebenbei auch Erholungssuchende vom neuen Bauwerk beim Sandfang. Sonnenanbeter machen es sich auf den Steinriegeln bequem, Kinder spielen im langsam  vorbei plätschernden Wasser. Kraftwerksbetreiber Michael Wagner hat  450.000 Euro in die acht Meter lange Wasserkraftschnecke investiert. Bei einer geschätzten Jahresleistung von 300.000 bis 350.000 Kilowattstunden kann  dadurch der Ausstoß von bis 300 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden.  Mit dem gewonnen Strom ist nach erster Schätzung die Versorgung von 120 Haushalten ein Jahr lang möglich.  
bm, 16.10.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Fischtreppe als Spielplatz

Von oben sieht die Dreisam am Sandfang jetzt aus wie ein überdimensionales Schachbrett. Über ein halbes Jahr später als geplant ist die aus Steinquadraten gebaute Fischtreppe fertig geworden. Der Uferradweg ist nun wieder durchgängig befahrbar. Und sobald genug Wasser den Bach hinunterfließt, soll der Probelauf für das neue Kraftwerk beginnen. Den derzeit niedrigen Wasserstand nutzen Kinder und Erwachsene, um auf der Fischtreppe zu spielen und zu planschen. Was für Fische gut ist, kann für Menschen nicht schlecht sein: Einen schöneren Wasserspielplatz kann man sich kaum vorstellen. Die zu Quadraten formierten Granitblöcke der Fischtreppe laden zum hüpfen und planschen geradezu ein. Entsprechend viel ist in diesen warmen Ferientagen dort los. "Ich finde es gut, dass die Bevölkerung den Platz so annimmt" , sagt der Freiburger Kraftwerksbetreiber Michael Wagner, der die Umgestaltung der Dreisam an der Stelle durch den Bau eines Wasserkraftwerks ins Rollen gebracht hat. Realisiert hat er das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium. In die Länge gezogen hätten sich die Bauarbeiten aufgrund des schlechten Wetters, sagt Wagner. Und die ursprünglich auf 300 000 Euro veranschlagten Kosten seien um einen sechsstelligen Betrag gestiegen. Das neue Kraftwerk mit der neun Meter langen Wasserschnecke kann erst gestartet werden, wenn mindestens 600 Liter Wasser pro Sekunde die Dreisam hinunterfließen — momentan sind es nicht mal halb so viel. Indes hat Baggerfahrer Ives Villmere von der Firma Keune-Bau ganze Arbeit geleistet: Mit 2800 Tonnen Granitstein aus dem Acherntal hat er die so genannte Raue Rampe gebaut, über die heimische Fische jetzt wieder bachaufwärts wandern können. Früher befand sich an der Stelle ein für Fische unüberwindbares Wehr. Drei bis vier Tonnen wog jeder Steinblock, den Villmere in den vergangenen Monaten mit der Baggerschaufel geschickt platzierte. Das entstandene Karomuster mache die Rampe stabiler, erklärt RP-Bauleiter Erich Linsin. Damit Hochwasser die Blöcke nicht wegschwemme, seien etliche Steine sogar an den Felsboden gedübelt worden.
Heike Spannagel , 4.9.2008, BZ

 

 

Wasserkraftschnecke kommt langsam in Fahrt 

Ende des Monats geht weltweit größte derartige Anlage ans Netz

Die Arbeiten an der neuen Wasserkraftschnecke in der Dreisam unterhalb des Sandfangs gehen nicht mehr im Schneckentempo, sondern endlich zügig voran. Derzeit baut der Freiburger Ökostromproduzent Michael Wagner das so genannte Einlaufbauwerk, das das Wasser aus der Dreisam in die Schnecke leitet — nach Angaben des Herstellers die derzeit größte der Welt. Zumindest bis zu einer maximalen Menge von vier Kubikmetern pro Sekunde. Von diesem Wasser fließen 200 Liter auf die Fischtreppe, die in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium derzeit ebenfalls erstellt wird, damit die Fische weiter flussaufwärts zu ihren Laichplätzen schwimmen können. Ende des Monats, so Michael Wagner, könnte die neue Regiostromanlage dann an das Netz des Energieversorgers Badenova angeschlossen werden. Das Unternehmen hat das Wasserkraftwerk, das voraussichtlich jährlich bis zu 350 000 Kilowattstunden sauberen Strom produzieren wird, aus dem Innovationsfonds mit 90 000 Euro gefördert. Die Bauarbeiten hatten sich zu Beginn vor allem wegen unerwartet hoher Pegelstände des Wassers in der Dreisam erheblich verzögert. Die vielen neuerlichen Regengüsse haben übrigens bei Wagners zweitem Wasserrad am Komturplatz den Schaltschrank unter Wasser gesetzt. Jetzt muss dieser ausgebaut und oberhalb des Baches wieder — hochwassersicher — aufgebaut werden.
11.6.2008, BZ


 

 

 

Stillstand an der Stellfalle Dreisam-Gewerbebach

Automatisierung soll stadtweit für Verbesserungen sorgen / Ausschreibung ohne Rückmeldung

Seit Mitte November herrscht an der Dreisam Baustopp für die Arbeiten des Regierungspräsidiums (RP) an der so genannten Rauen Sohlrampe westlich vom Sandfang. "Wir warten immer noch, dass weniger Wasser kommt, müssen aber auch nichts übers Knie brechen", sagt RP-Bauleiter Erich Linsin. Dreiviertel der Arbeiten seien fertig. Ein Kern der Rampe ist eine Fischtreppe, die es den Tieren erlaubt, flussaufwärts zu wandern. Bereits seit zehn Jahren ist am Sandfang die Automatisierung der dortigen Stellfalle ein Thema. "Die werden wir im Frühjahr wieder ausschreiben" , erklärt Lutz-Peter Reuß, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Stadtentwässerung. Auf die erste Ausschreibung hatte sich keine einzige Firma beworben. "Da waren wir im vergangenen Jahr vielleicht zu spät dran." Reuß ist aber "optimistisch" , dass im Oktober die Arbeiten für die Automatisierung beginnen können. Die Stellfalle regelt, wie viel Wasser von der Dreisam in den Gewerbebach eingeleitet wird. Sie soll den Stromertrag der sieben Wasserkraftwerke am Gewerbebach, die derzeit jährlich rund 900 000 Kilowattstunden grünen Strom produzieren, um 15 bis 20 Prozent erhöhen. Und sie soll durch Funkmeldepegel im Bach, die Alarm auslösen können, und eine Überlaufrinne am Regler in der Fischerau den Hochwasserschutz in Freiburg verbessern. Zuletzt soll durch ihre Regelung gleichmäßiger als bisher Kühlwasser an die Rhodia gehen, die sonst auf Grundwasser zurückgreifen muss. Deswegen haben im vergangenen Juli Finanzbürgermeister Otto Neideck, Badenova-Vorstand Mathias Nikolay und Rhodia-Geschäftsführer Raimund Hinsen einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie die Kosten dritteln, die vermutlich bei rund 300000 Euro liegen. Badenova wird ihren Anteil durch - zeitlich begrenzte - geringere Einspeisevergütungen an die Kraftwerksbetreiber refinanzieren. Eine spannende Frage wird sein, wie die Automatisierung vor allem bei Niedrigwasser eingestellt wird. Denn auf der einen Seite wollen die Werksbetreiber und Rhodia möglichst viel Wasser im Gewerbebach haben, auf der anderen Seite darf die Dreisam nicht zu wenig abbekommen, denn dann leiden die Fische.

Umweltschutz (regenerative Energie) trifft hier auf Naturschutz (Lebewesen in der Dreisam).

Dieser Konflikt muss unter Beachtung der EU-Wasserrahmenrichtlinie gelöst werden. "Der Konflikt ist da, aber wir sind der Ansicht, dass wir den jetzt nicht entscheiden müssen" , sagt Ralf Zähringer, stellvertretender Leiter des Umweltschutzamts. Jedenfalls müsse berücksichtigt werden, dass nicht nur die Dreisam Wasser braucht, sondern Nordarm und Südarm des Gewerbebachs auch in ökologische Systeme münden und dort wichtige Funktionen erfüllen. Dies müsse in das Programm für Verbesserungen im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie, das das RP bis 2009 vorlegen muss, einfließen. Zähringer: "Wir können da nicht alles den Bach runter gehen lassen."
Lars Bargmann , 22.1.2008, BZ

 

Größte Wasserkraftschnecke der Welt an der Dreisam eingebaut

Großes Aufsehen hat gestern Vormittag der aufwendige Einbau der Wasserkraftschnecke in die neue Regiostromanlage an der Reise auf Höhe des Sandfangs erregt. "Das ist unser Gruß an die Klimakonferenz in Bali, wir tun etwas", sagte der Betreiber Michael Wagner in Anspielung auf den derzeitigen Klimagipfel. Bereits um fünf Uhr in der Früh kam der 240-Tonnen-Kranwagen an die Dreisam und stellte sich in Position. Gegen acht Uhr traf die nach Angaben des Herstellers derzeit größte Wasserkraftschnecke der Welt — sie ist neun Meter lang, hat 3,10 Meter Durchmesser und wiegt 15 Tonnen — auf einem Spezialtransporter aus Nürnberg ein. Zehn Mitarbeiter brauchte es, um die Schnecke in ihr Häuschen zu setzen. Wegen der aktuellen Witterungsbedingungen und Verzögerungen am Bau wird sie sich aber erst im kommenden Frühjahr drehen. "Wir können derzeit bei dem Wasserstand in der Dreisam nicht viel machen" , so Wagner. Das neue Wasserkraftwerk wird voraussichtlich einen Jahresertrag von bis zu 350 000 Kilowattstunden grünen Strom haben. Strom, der ausreicht, um rund 100 Familien- oder 230 Singlehaushalte zu versorgen.
13.12.2007

 

 

Fischpass für 250 000 Euro:  Land und Betreiber teilen sich die Kosten

Das Land Baden-Württemberg baut derzeit an der Dreisam unterhalb der Sandfangbrücke einen neuen Fischpass (Fischtreppe). Dieser soll Lachsen und anderen Wanderfischen das Aufsuchen ihrer ursprünglichen Laichgewässer im Dreisamtal ermöglichen. Zugleich wird von einem privaten Investor eine Wasserkraftanlage errichtet, die jährlich rund 300 000 Kilowattstunden sauberen Strom produzieren und dabei den Ausstoß von 300 Tonnen Kohlendioxid vermeiden wird. "Die Kosten für den Fischaufstieg belaufen sich auf etwa 250 000 Euro" , sagt Bernhard Burkart vom Freiburger Regierungspräsidium. Der größte Teil — 180 000 Euro — käme vom Land, die restlichen 70 000 Euro würden vom Betreiber der Wasserkraftanlage, Michael Wagner, getragen: "Das sind Mehrkosten, da die Nutzung der Wasserkraft eine Umgestaltung der Rampe erforderlich macht" , erläutert Burkart. Unternehmer Wagner bestätigt auf BZ-Anfrage die Mehrkosten-Übernahme und weist darauf hin, dass die zeitgleiche Ausführung beider Projekte positive Effekte hat: "Es gibt eine gemeinsame Baustelleneinrichtung — das spart Geld und führt zu weniger Beeinträchtigungen für die Passanten" , nennt Wagner ein Beispiel. Derzeit ist der südliche Dreisamuferweg westlich der Sandfangbrücke gesperrt; bei guter Witterung dürften die Arbeiten gegen Jahresende beendet sein. Herzstück des Kraftwerks ist eine so genannte "Wasserkraftschnecke" , die als besonders fischfreundlich gilt: Probleme wie bei der Turbinentechnik, bei der Fische in die Anlagen gelangen und dabei verletzt oder getötet werden können, soll es hier nicht geben. Bezüglich der Kosten für das Kraftwerk hält sich Wagner bedeckt: "Die zunächst kalkulierten 300 000 Euro reichen nicht aus, da Schwierigkeiten mit dem Grundwasser aufgetaucht sind" . Wagner hofft auf Zuschüsse des Wirtschaftsministeriums und der Badenova. Der neue Fischaufstieg ist Teil des Projekts "Lachs 2020" , das die Passierbarkeit des Rheins samt Nebenflüssen für Wanderfische zum Ziel hat. Ob Lachs und Co. aber auch in Freiburg ankommen werden, ist noch offen: Dazu müssten weitere Staustufen im Rhein mit teuren Fischtreppen ausgestattet werden, worüber auf der am Donnerstag in Bonn stattfindenden Rheinministerkonferenz beraten wird. Von Seiten des Energieriesen Eléctricité de France (EdF) wird allerdings eine kostengünstigere Alternative bevorzugt: Die Lachse könnten bei Straßburg abgefischt und von dort per Lkw zum Restrhein nach Basel transportiert werden — in diesem Fall würden die Lachse auf dem Landweg an der Dreisam "vorbeiziehen". Doch selbst ohne Lachse macht der neue Fischaufstieg Sinn: "Auch andere Arten, zum Beispiel die Bachforelle, wandern über kürzere Strecken" , erklärt Biologe Ingo Kramer vom Badischen Landesfischereiverband. Die Tiere könnten so zum Beispiel in heißen Sommern von der Freiburger Dreisam in höher gelegene Regionen ausweichen.
Andreas Braun, 17.10.2007, BZ

© www.freiburg-schwarzwald.de, Kontakt,  Update 09.11.10