Salute-Sport in Kirchzarten-Burg

Salute-Sport am 17.9.2011	Anke Faller und Gerhard Lück am 17.9.2011 - Nordic ist angesagt	Anke Faller vorneweg beim Start in Richtung Hinterwaldkopf am 17.9.2011

Salute in der alten Rainhofscheune in Kirchzarten-Burg-Birkenhof: Nordic Sports – Outdoor – Running
Anke Faller
www.salute-sport.de

Salute von Anke Faller im Rainhof: Nordic Sports – Outdoor – Running >Kirchzarten9 (22.5.10)

Was für ein toller Ort! Die Rainhofscheune in Kirchzarten kommt aus der Vergangenheit und geht in die Zukunft. Die Zukunft heißt: Soziokulturelle Vielfalt auf dem Lande. Oder so ähnlich. Tatsache ist: Das historische Gebäude, ein Heuschober aus dem 19. Jahrhundert von erstaunlichen Ausmaßen, ist von der Gemeinde an den Sanierer Willi Sutter, seine Lebensgefährtin Sibylle Steinweg und drei weitere Privatpersonen verkauft worden. Steinweg, Inhaberin einer Buchhandlung in Neustadt, sah sofort die Chance, die sich mit dieser sehr besonderen Lokalität auftun würde. "Ich konnte", sagt sie im Gespräch, "einfach nicht widerstehen". Wer durch das ehrwürdige Holztür die Buchhandlung betritt, versteht warum. Unter den freigelegten hellen Holzbalken breitet sich ein kleines Paradies für die Sinne aus. Nicht nur Bücher schmiegen sich in Ecken und lagern auf formschönen schlichten Tischen. In der rechten Hälfte des großen Raums badet das Auge in Grün: Ein Blumenladen hat hier eine Abteilung für Zimmerpflanzen eingerichtet – mit sommerlicher Anbindung an den Garten, in dem man auch sitzen und speisen kann – denn auch ein Restaurant mit Hotelbetrieb gehört neben einer Boutique und einer Wohngemeinschaft für Behinderte zum Ensemble. Das Beste der imposanten Scheune wartet unterm Gebälk: die große Tenne, ein Versammlungs- und Veranstaltungsraum für bis zu 200 Gäste. Hier kann die Buchhändlerin, eine Quereinsteigerin, die im ersten Leben Sozialpädagogin war, aber mit einer Buchhandlung, der der Eltern, aufgewachsen ist, an einer kulturellen Vernetzung der besondern Art arbeiten. Nicht nur Lesungen, den Buchhandlungsstandard, organisiert sie. Unter dem Dach der Rainhofscheune finden vielfältige Stimmen aus der Region und über sie hinaus Platz. Die Mischung ist rasant: Rüdiger Safranski hat zum 150. Todestag von Schopenhauer gelesen und die Mundartschriftstellerin Ulrike Derndinger mit einem Jazzduo ihre "Verzählkunsch" performt. Die Freiburger Seniorentheatergruppe "methusalems" hat ihr Mehrgenerationenprojekt "Der Hund auf meinem Schreibtisch" gezeigt und der Büchnerpreisträger Arnold Stadler seine Sicht auf den alemannischen Dichter Johann Peter Hebel dargelegt. Das Schauspielerehepaar Lisbeth Felder und Karl-Heinz Maurer hat lyrisch-theatralisch über "Alte Liebe" nachgedacht und das Freiburger Trio Cordelair auf historischen Instrumenten eine Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Clara und Robert Schumann musikalisch begleitet. Ein Briefwechsel der besonderen Art eröffnet auch das Februar-Programm: Helmut Grieser und Gerd Heinz lassen den Schriftverkehr zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld aufleben (siehe nebenstehendes Interview). Der Theologe Meinrad Walter und Bezirkskantor Johannes Götz bringen den Zuhörern Bachs Johannes-Passion nahe – bevor im März die "Bure zum Alange" Kabarett vom Melkschemel aus betreiben. Alles, was sie macht, hat mit Literatur zu tun – im weitesten Sinn: Darauf besteht Sibylle Steinweg. Wer ein solches Haus zur Verfügung hat, dem werden die Ideen so schnell nicht ausgehen.  
3.2.2011, Bettina Schulte, www.badische-zeitung.de