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Aktuelle Beiträge zum
Verkehr im Freiburger Osten
 

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Wiese im Mai 2002 - ohne Verkehr

 

 

 

Freiburg hat Spitzenwerte: 26% Fahrrad und 32% Auto

Heute sind rund 32 Prozent der Freiburger Verkehrsteilnehmer im Auto unterwegs, 1982 waren es noch 38 Prozent. Hingegen fahren in Bussen und Bahnen 18 Prozent (11 Prozent) und mit dem Fahrrad gar 26 Prozent (15 Prozent).

Das sind Werte, die Freiburg zum "leuchtenden Vorbild in Deutschland machen", sagte Reinhold Baier, Ingenieur und Verkehrsplaner aus Aachen, der Verkehrsentwicklungspläne für 40 Städte erarbeitet hat und als Referent "den Blick von außen" beisteuern sollte, wie der städtische Verkehrsplaner Martin Haag vom Tiefbauamt erläuterte. Diesen hohen Anteil an umweltverträglichem Verkehr zu halten, "wäre eine tolle Leistung", meinte Baier und schilderte die Gründe dafür: Auch in der Region Freiburg ziehen die Menschen ins Umland, werden zu Pendlern und verstopfen die Straßen. "Das ist von Freiburg aus kaum zu beeinflussen." Trotz millionenschwerer Investitionen in die Stadtbahn und restriktiver Bewirtschaftung der Parkplätze. Reinhold Baiers Empfehlung: Gespräche mit den Nachbargemeinden.

7.12.2002, ganzen Artikel auf www.bzol.de lesen

  

 

Verzicht auf Rückbau der Strasse Ebnet-Kirchzarten

LITTENWEILER. Die wenigen Wochen seit der Eröffnung der B 31 Ost-neu haben nach Auffassung des Bürgervereins Littenweiler gezeigt, dass zumindest Littenweiler nicht im erhofften Umfang vom Verkehr entlastet werde. Gerade in der Kappler Straße werde zu schnell gefahren, bei Spielen des Fußball-Zweitligisten SC Freiburg rolle nun der gesamte Verkehr aus dem Dreisamtal durch die Straße. Gleiches sei für Veranstaltungen in der Stadthalle zu befürchten. Nach der Rückstufung der alten B 31 Ost hinter Ebnet zur landwirtschaftlichen Straße sei der Weg von Ebnet nach Kirchzarten nur noch über die Kappler Straße oder - mit großem Umweg - über Stegen möglich. Der Bürgerverein fordert deshalb:

  • Verzicht auf den Rückbau der alten B 31 Ost (auch damit es eine weitere Alternative bei möglichen Sperrungen der B 31 Ost neu gibt);
  • ständige Geschwindigkeitsmessungen an der Kappler Straße;
  • Anlage eines Radwegs entlang der Kappler Straße ab Straßenbahnendhaltestelle stadtauswärts bis zur Keltenstraße;
  • Entwicklung eines Konzeptes zur Verkehrsberuhigung.

barg, BZ vom 27.11.2002

  

 

 

VAG: Stassenbahnverlängerung bis Kappel kommt?

LITTENWEILER/KAPPEL. Den neuesten Planungsstand für die Anknüpfung Kappels an das Stadtbahnnetz stellten Vertreter der Freiburger Verkehrs-AG (VAG) am Donnerstagabend, 14.11.2002, bei einer von der CDU organisierten Informations- und Diskussionsveranstaltung vor. Trotz des momentanen städtischen Haushaltsloches werde das Projekt von der Stadt Freiburg durchgezogen, so versicherte Rolf-Michael Kretschmer vom Technischen Vorstand der VAG. Bis 2005 sollen die Einwohner Kappels demnach bequem mit der Linie 1 bis in die Innenstadt gelangen. Die Verlängerung wird von der jetzigen Endhaltestelle Lassbergstraße entlang der Strecke der Höllentalbahn bis zum Kappler Knoten verlaufen. Die ersten Überlegungen, nur jede zweite Bahn bis nach Kappel fahren zu lassen, habe man wieder verworfen, so dass auch hier in Spitzenzeiten ein Siebeneinhalb-Minuten-Takt geboten werde. Der Leiter der Verkehrsplanung der VAG, Wolfgang Plöger, erklärte die dadurch entstandene Notwendigkeit einer zweigleisigen Streckenführung, damit der Verkehr reibungslos ablaufen könne.
...
Auch für das Problem der Gleisführung am Bahnhof Littenweiler nannte die VAG eine Lösung. "Um einem Stau durch den beschrankten Bahnübergang zu umgehen, werden die Gleise komplett auf die entgegenkommende Spur verlegt", erklärte Plöger. Die Haltestellen der neuen Strecke sollen am Bahnhof Littenweiler, an der Römerstraße und am Kappler Knoten entstehen, um den Einwohnern möglichst kurze Wege zu bieten.
Ein Kritikpunkt war die auf die Bewohner zukommende Lärmbelästigung durch den Bau sowie den Betrieb der Strecke. "Littenweiler hat schon genug gelitten", meinte Petra Trondle mit Verweis auf die B 31-Ost-Baustelle unter großer Zustimmung. Die Belästigungen sollen laut VAG durch Lärmschutzwände und ein Gummibett für die Gleise möglichst gering gehalten werden.

BZ vom 16.11.2002, mehr

  

Buswartehäuschen in Stegen nicht aus Holz, sondern aus Stahl und Glas?

STEGEN (gtr). Nach und nach sollen die alten Stegener Buswartehäuschen durch neue ersetzt werden. Architekt Walter Schonhard aus Freiburg hat ein Modell erarbeitet, das eine Konstruktion aus Stahl und Glas besteht mit einem Dach aus Holz, das mit Blech gedeckt wird, vorsieht. Sechs Bieter haben ihre Angebote eingereicht, der günstigste von ihnen war die Firma Metallbau Fehrenbach aus Friedenweiler-Rötenbach mit einem Preis von rund 11 000 Euro je Häuschen. Wie Bürgermeister Siegfried Kuster erläuterte könnten die Kosten dadurch, dass der Bauhof die Dachdeckerarbeiten übernimmt, rund 1000 Euro gespart werden. Dieser Preis erschien Michael Ripberger (Grüne) jedoch sehr hoch. Stephan Gutzweiler (CDU, von Beruf Revierförster) nannte den Preis gar "unverantwortlich" und kritisierte den Bürgermeister und den Bauausschuss scharf, da seiner Ansicht nach Wartehäuschen aus Holz nicht nur preisgünstiger seien, sondern sich auch besser in das Landschaftsbild einfügen würden, woraufhin Karl Heitzmann (CDU) der Kragen platzte: "Jedes Mal wärmt er den alten Scheiß wieder auf" warf er Gutzweiler vor und forderte, dieser solle sich endlich mit den Mehrheiten abfinden. ....

BZ vom 18.10.2002, ganzen artikel lesen

  
 

Für einen zukunftsweisenden Nahverkehr in Littenweiler

Dass die neue Trasse der B 31 für uns Littenweilemer Bürger fast ausschließlich Nachteile bringt, wird immer mehr Menschen klar, auch, dass sie die Trennung Littenweilers in zwei Teile noch verstärkt: der Durchgang am Bergäckerfiedhof vorbei zum Römerhof wird nie mehr zufriedenstellend benutzbar sein. Wir bezweifeln, dass das Herz Littenweilers ausgerechnet am Littenweiler Bahnhof schlägt.
Auf was wir Littenweilemer Bürger schon lange warten ist jedoch, dass durch den Ausbau der Straßenbahn und der Breisgau S-Bahn, der einzige bequeme und staufreie Weg zum Hauptbahnhof, zur Innenstadt und ins Umland verbessert wird. Auch unsere Kinder können sich dann sicherer, schneller und freier bewegen. Viele Littenweilemer unterstützen den vorbildlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Freiburg und nutzen das großartige Angebot der Regiokarte um sich intelligenter als mit dem Auto in der Stadt und im Umland zu bewegen.

Versprochen war, dass der Bau der Verlängerung der Straßenbahn beginnt, sobald der Deckel des Tunnels fertiggestellt ist. Dass es Anlieger gibt, die einen persönlichen Nachteil befürchten, können wir nachvollziehen, dass sie sich durch den Namen "Interessengemeinschaft Littenweiler" anmaßen, für ganz Littenweiler zu sprechen, jedoch nicht. Auch wir fordern, statt Dieselfahrzeuge elektrisch Betriebene einzusetzen, d.h. die Bahn bis Breisach zu elektrifizieren, die Grenzwerte für Elektrosmog möglichst zu unterschreiten, die Steuerung der Schranke zeitgemäß auszubauen, so dass sie sich erst dann schließt, wenn der Zug den Bahnhof verlässt, den Park-and-Ride-Parkplatz am Kappler Knoten so klein zu dimensionieren, dass er von den direkt umliegenden Anwohnern genutzt werden kann und nicht Anziehungspunkt für den Autoverkehr aus dem Dreisamtal wird, ...

Wir sehen im geplanten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einen Beitrag zu einer zukünftigen Verkehrspolitik, die die zwangsläufigen Umweltprobleme der Mobilität verringert, ganz im Sinne von "global denken – lokal handeln".

Gabriele und Dieter Plappert , Littenweiler Dorfblatt 8/2002, dieter.plappert@breisnet-online.de

  

Kappler Knoten - Schreiben von Stadtrat Krögner an Dr.Schmelas

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Schmelhas,
die Stadtbahnverlängerung Littenweiler muß schnellstmöglichst umgesetzt werden,
um die Verkehrsberuhigung im Freiburger Osten so schnell wie möglich umzusetzen.
Wir gehen davon aus, daß der in der Planungsvereinbarung genannte Zeitplan mit
Inbetriebnahme im Jahre 2005 nach wie vor Gültigkeit besitzt und nicht wie in
der Vorlage BA 02027 angedeutet erst Mitte 2006 mit der Inbetriebnahme der
Stadtbahnverlängerung zu rechnen ist. Im übrigen hat unser MdL G.-A. Haas vor
kurzem nochmals bekräftigt, daß der ZRF in seinem Zeitplan beschlossenhat, daß
die Stadtbahnverlängerung bis zum Jahr 2005 abgeschlossen sein muß.
Entkoppelung des Verfahrens
Andererseits ist zu befürchten, daß durch die gemeinsame Bearbeitung der
Stadtbahntrasse UND der Flächen am Kappeler Knoten für die Entwicklung von
Planungen auf der Fläche des Kappeler Knotens ein schädlicher Zeitdruck
entsteht. Die Fläche am Kappeler Knoten ist zu wertvoll, um unter Zeitdruck
überplant zu werden. Für die Entwicklung des Kappeler Knotens ist angesichts der
städtebaulichen Bedeutung dieser Fläche durchaus auch an einen Wettbewerb zu
denken, in dem die bislang vorgetragenen Anregungen zur Umgestaltung dieser
Fläche einfließen können. Im übrigen dürfte auch die Berücksichtigung der Fläche
nördlich der Kappler Straße, die derzeit noch als Erdlager genutzt wird, eine
Rolle für den "Blick über den Tellerrand" spielen. Zur Zeit ist der Stadtrand
von der B 31 (neu) gut eingegrünt. Dieser Charakter sollte auch in Zukunft
erhalten und um anspruchsvoll gestaltete architektonische Elemente ergänzt
werden. Vor dem Hintergrund der umfangreichen Anregungen zur Nutzung und
Gesatltung sowie der städtebaulichen Bedeutung des Kappeler Knotens unterbreiten
wir den Vorschlag, die planerische Entwicklung der Flächen am Kappeler Knoten
vom Bebauungsplanverfahren "Stadtbahnverlängerung Littenweiler" abzukoppeln und
regen weiter an, in einem eigenen Verfahren ggf. unter Zuhilfenahme eines
Wettbewerbs die Nutzung und Gestaltung des Kappeler Knotens zu klären.
Direktverbindung nach Ebnet
Desweiteren bitten wir zu überlegen, ob im Zuge der Planungen zur Stadtbahn
Littenweiler und zum Kappeler Knoten, nicht auch ein Brückenschlag nach Ebnet
auf Höhe des Zenlinweges möglich ist, um auch für die EbneterInnen eine schnelle
Direktverbindung zur Stadtbahn zu erreichen
Umsteigebeziehung zwischen Höllentalbahn und Stadtbahn
Im Rahmen der BürgerInnen-Information am 24.7.2002 wurde von Herrn Herr in Bezug
auf die Umsteigebeziehung zwischen Stadtbahn und Bus an der zukünftigen
Endhaltestelle am Kappeler Knoten von der "Wange-an-Wange"-Beziehung gesprochen.
Wünschenswert wäre eine entsprechende Umsteigebeziehung auch am Bahnhof
Littenweiler auch zwischen Höllentalbahn und Stadtbahn. Dem Vortrag war zu
entnehmen, daß eine entsprechende Lösung für den Zeitraum nach dem Bau des
zweiten Gleises der Höllentalbahn vorgesehen sei. Unseres Erachtens sollte durch
die provisorische Verbreiterung des gemeinsamen Bahnsteigs zwischen Stadtbahn
und Höllentalbahn über die Vorhaltfläche für das zweite Gleis der Höllentalbahn
die Wange-an-Wange-Beziehung ermöglicht werden. Für die umsteigenden Fahrgäste
würde sich auf diese Weise der beschwerliche und lange Weg durch die
Unterführung bzw. über den Bahnübergang Lindenmattenstraße erübrigen.

Eigener Gleiskörper in der Lindenmattenstraße
Um zu verhindern, daß die stadtauswärts fahrende Bahn vor der Eisenbahnschranke
im Autostau stecken bleibt, wird von der Verwaltung für den Stadtauswärtsbetrieb
in der Lindenmattenstraße ein eigener Gleiskörper mit Unterbrechungen an den
einmündenden Straßen präferiert. Wir sind der Meinung, daß es für die
Gewährleistung des kontinuierlichen ungehinderten Stadtbahnverkehrs ausreichen
müßte, lediglich südlich der Einmündung zum Schnaitweg einen eigenen Gleiskörper
vorzusehen. Für den Bereich nördlich davon schlagen wir ebenerdige Gleislage
vor, damit auch in Zukunft Parkierungsmöglichkeiten für angrenzende Geschäfte
vorhanden sind. Außerdem steht dann die erforderliche Fläche zur Pflanzung von
Linden auch westlich der Lindenmattenstraße zur Verfügung. Die
Lindenmattenstraße trüge dann ihren Namen wieder zu recht.

Ringschluß über die Kappler Straße
Desweiteren bitten wir um Auskunft darüber, ob nicht auch ein eingleisiger
Rundkurs über die Kappler Straße möglich wäre.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister für die Berücksichtigung unserer Vorschläge
danke ich Ihnen schon jetzt und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Walter Krögner (Stadtrat und Vorsitzender)

  

 

Littenweilermer Bürger für die Stadtbahnverlängerung

LITTENWEILER. Als eine Zuhörerin bei der Bürgerinformationsveranstaltung zur "Stadtbahn Littenweiler" am Mittwochabend vehement forderte, dass sich die anwesenden Vertreter der Ämter ein Meinungsbild darüber machen sollten, ob die versammelten Bürgerinnen und Bürger für oder gegen die Stadtbahn seien, sprach der anschließende lautstarke Applaus Bände: für den Bau der Stadtbahn.
Dennoch mussten Tiefbauamtsleiter Martin Haag, Wiebke Küpper vom Stadtplanungsamt, Johann Bogel, bei der VAG für den Geschäftsbereich Infrastruktur zuständig, und besonders Klaus Herr, Leiter der Abteilung öffentlicher Nahverkehr beim Tiefbauamt, Fragen über Fragen beantworten und zu diversen Anmerkungen der rund 80 Anwesenden Stellung nehmen.
Eingangs der Veranstaltung erläuterte Klaus Herr kurz den gegenwärtigen Planungstand. Er verwies darauf, dass die zukünftige "Stadtbahn Littenweiler" stadtauswärts auf der Lindenmattenstraße einen eigenen Gleiskörper erhalten solle, während sie sich stadteinwärts die Spur mit den Autos teilen werde. Damit soll vermieden werden, dass die Tram stadtauswärts bei geschlossener Schranke hinter den stehenden Autos warten müsse, fügte Herr hinzu. Aus den Seitenstraßen heraus könne aber die Lindenmattenstraße auch über die Gleise hinweg nach wie vor mit dem Pkw überquert werden. Der Bahnübergang an der Ebneter Straße bleibe erhalten. Herr kündigte in dieser Angelegenheit noch einmal Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG an, denn eine ebenerdige Lösung sei der jetzt anvisierten Tunnellösung unter der Erde vorzuziehen. "Die Erfolgsaussichten sind allerdings nicht besonders hoch", merkte Martin Haag an.

Gerade beim Stichwort "Unterführung" entzündete sich heftige Kritik unter den Zuhörern. Eine ältere Dame meinte, besonders allein stehende Frauen würden diesen "Tunnel" nicht benutzen. Ein Bürger bezeichnete die Unterführungen gar als "Angsttraum". Laut Martin Kotterer, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Littenweiler, soll aber, trotz der Probleme, nicht darauf verzichtet werden, die Übergänge über die Gleise zu schaffen: "Ansonsten hätten gerade die Leute, die südlich der Bahnlinie wohnen, nichts von der Stadtbahn."
Diskutiert wurde natürlich auch über den Kappler Knoten, wo die neue Endhaltestelle der Linie eins angelegt werden soll. Dort werde ab 2006 der Umstieg vom Bus in einer so genannten "Wange an Wange"- Lösung in die Linie 1 möglich sein, sagte Herr. Zur städtebaulichen Gestaltung des dazugehörigen Park&Ride-Platzes, der 370 Pkws Platz bieten soll, wollte sich Stadtplanerin Wiebke Küpper an diesem Abend nicht äußern - es liegen derzeit nur Skizzen vor. Haag: "Wir sind uns aber bewusst, dass wir es mit einem städtebaulich sensiblen Bereich zu tun haben."
Der Vorschlag, am östlichen Ende des Kappler Knotens eine Skateanlage anzusiedeln, fand erwartungsgemäß Befürworter und Gegner. Ein Gegner bemerkte: "Mit einer Skateanlage am Kappler Knoten wäre der Gipfel der Zumutbarkeit für die schon genug von Abgasen und Lärm geplagten Bürger erreicht." Dem widersprach ein Befürworter: "Die Jugendlichen im Freiburger Osten haben sehr wenig Freizeitmöglicheiten." Was den Park&Ride-Platz betrifft, so wurde vorgeschlagen, eine doppelstöckige Parkanlage in Betracht zu ziehen, da damit ein regelrechter "Autosee" vermieden werden würde. "Der jetzt konzipierte Parkplatz ist bei den täglich 20 000 Fahrgästen der Linie 1 allerdings lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein", stellte Klaus Herr klar. Johann Bogel von der VAG erklärte, dass gerade in den Spitzenzeiten nicht alle Linien zum Kappler Knoten fahren werden, eine Verschlechterung gegenüber den aktuellen Fahrplänen soll es aber nicht geben: "Auch die Alemannenstraße wird nicht seltener angefahren werden." Für ungewollte Heiterkeit sorgte die geplante Unterführung an der Römerstraße. Ein Bürger verwies darauf, dass das auf dem Plan eingezeichnete öffentliche Gelände seinen Vorgarten miteinbeziehe: "Dazu werde ich aber meine Zustimmung nicht geben." Martin Haag versprach dies zu überprüfen.

km , BZ vom 27.7.2002, mehr
 



 



Parkierung Kappler Knoten - Brief der SPD an Bürgermeister Schmelas

Blick über den Kappler Knoten nach Westen am 17.10.2008   Blick über den Kappler Knoten nach Westen am 17.10.2008

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
mit dem Ende der Baumaßnahmen an der B 31 ergeben sich für Littenweiler nach
Jahren des städtbaulichen Stillstandes Chancen für die Umgestaltung des
Ortsbildes nicht nur am alten Dorfplatz, sondern auch am neuen zu definierenden
Eingangstor nach Freiburg am Kappler Knoten.

Große Bedeutung kommt der P&R-Anlage zu. Wie auch im Bauausschuß von Seiten der
sachkundigen Bürger geäußert wurde, darf nicht der Eindruck eines "Autosees" am
Ortseingang entstehen. Dies könnte beispielsweise durch die unterirdische
Anordnung der P&R-Parker bzw. durch eine zweigeschossige Anlage der Parkierung
geschehen, wodurch der Flächenbedarf um die Hälfte reduziert werden könnte. Die
freigewordene Fläche könnte einer anderen, der Bedeutung der Eingangssituation
gerecht werdenden Nutzung, zugeführt werden. Aus dem Erlös dieser Fläche könnten
die höheren Kosten für die zweigeschossige Anordnung der Parkierung gedeckt
werden.
Wir stellen uns die Absenkung des Untergeschosses in der Art vor, daß von den
Seiten und durch Lichtschächte Licht auch in das Untergeschoß gelangt und somit
dunkle Angsträume verhindert werden und die natürliche die Be- und Entlüftung
stattfinden kann. Des weiteren stellen wir uns vor, daß auch bei diesem Projekt
der umweltfeundliche nachwachsende Rohstoff Holz zum Einsatz kommen sollte.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wir bitten Sie, im Rahmen der weiteren Planung
unsere Gedanken aufzunehmen und dem Bauauaschuß/Gemeinderat zu gegebener Zeit in
diesem Zusammenhang folgende Fragestellungen zu beantworten:

1. Begründung für den Bedarf von 370 P&R-Plätzen am Kappler Knoten anhand einer objektiven Bedarfsermittlung
2. Kostenvergleich für die Erstellung verschiedener Varianten eines zweigeschossigen P&R-Platzes unter Berücksichtigung des o.a.
3. Möglichkeiten der Vermarktung der eingesparten Fläche
4. Konkrete Vorschläge zur Umsetzung der Gedanken zur Licht- und Klimaführung
5. Vorschläge zur Art der Begrünung

Freiburg, den 25.07.2002 , Krögner, SPD
Kreisverband Freiburg Ortsverein Littenweiler-Ebnet
 

  


Stadtbahnverlängerung Kappler Knoten frühestens 2006 fertig

Die Anbindung des Freiburger Ostens an das Stadtbahnnetz ist auf den Weg gebracht. Einstimmig hat am Mittwoch der Bauausschuss des Freiburger Gemeinderates beschlossen, einen Bebauungsplan für die "Stadtbahnverlängerung Littenweiler" aufzustellen. Eine erste Gelegenheit zur Stellungnahme haben Bürger bei einer Informationsveranstaltung am 24. Juli.
Die Verlängerung der Stadtbahn Littenweiler wird an der jetzigen Endhaltestelle Lassbergstraße beginnen. Von dort soll die Trasse in der Mitte der Lindenmattenstraße verlaufen, um dann vor der Höllentalbahn einen Schwenk nach Osten zu machen. Auf dem Tunneldeckel der neuen B31 Ost werden die Schienen schließlich parallel zum Schienenstrang der Höllentalbahn bis zum Kappler Knoten gelegt. An diesem neuen Endpunkt sollen rund 370 Park & Ride- Stellplätze eingerichtet werden.
Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme - Stadtbahnverlängerung plus Park & Ride-Anlage - werden auf 14 Millionen Euro beziffert. Einen Anteil daran entrichten die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, außerdem werden Landeszuschüsse fließen. Auf die Stadt Freiburg kommen demnach Ausgaben in Höhe von 3,2 Millionen Euro zu.
Mit einer Inbetriebnahme der Ausbau-Strecke sei allerdings nicht vor dem Jahr 2006 zu rechnen, erklärte Klaus Herr, Leiter der Abteilung Öffentlicher Nahverkehr beim Tiefbauamt, in der Sitzung des Bauausschusses. Denn zahlreiche Abstimmungs- und Genehmigungsschritte und festgelegte Fristen für eine vorgeschriebene europaweite Ausschreibung ließen einen Baubeginn erst für 2004 realistisch erscheinen. Und an diesem Zeitrahmen übte Helmut Thoma (Grüne) Kritik: "Im Mai 1999 hatten wir schon einmal eine Vorlage zur Stadtbahn in Littenweiler auf dem Tisch. In den vergangenen drei Jahren ist jedoch nicht allzu viel passiert." Er könne verstehen, wenn die Menschen allmählich ungeduldig würden.
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Am 24. Juli findet ab 19.30 Uhr im Gemeindeheim St. Barbara eine Bürgerinformations-Veranstaltung statt.
BZ vom 5.7.2002, swa, ganzer Artikel auf www.bzol.de

  

Kappler Knoten: 400 statt 250 Stellplätze?

Am geplanten Park-and-Ride-Parkplatz am Kappler Knoten scheiden sich die Geister: Ursprünglich hatte das Baudezernat hier rund 250 Parkplätze geplant - nun wird im Rathaus bereits über 400 oder mehr diskutiert. Das stößt auf die Kritik von Walter Krögner und Martin Kotterer vom Vorstand des Bürgervereins Littenweiler. Die große Variante würde auch das Ziel der Stadtplaner erschweren, einen ordentlichen Osteingang in die Stadt zu verwirklichen. Baubürgermeister Matthias Schmelas: "Wir arbeiten an einem Kompromiss."
Der Kappler Knoten soll nach Eröffnung der neuen B 31 Ost zum neuen Eingang in die Stadt Freiburg werden. Hier soll, und das ist unstrittig, ein Park-and-Ride-Parkplatz entstehen. Hier soll aber auch architektonisch der Stadteingang betont werden, beispielsweise durch ein herausstechendes Gebäude - eine Forderung der Stadtplaner auf der Oststadt-Konferenz im vergangenen Dezember. Zudem soll hier die verlängerte Stadtbahnlinie Littenweiler ihre Wendeschleife ziehen, was bereits beschlossene Sache ist. Weitere Wünsche sind eine Anlage für Skater (SPD-Kreisverband), ein Lebensmittel-Discounter und Kleingewerbe (Bürgerverein Littenweiler). "Viele Bürger aus Ebnet, Kappel und Littenweiler wollen einen solchen Markt", sagt SPD-Stadtrat Walter Krögner, "auch die Arbeitsplätze täten dem Osten gut."
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Wir sind doch nicht der Parkplatz des Dreisamtals", ärgert sich Bürgervereinsvorsitzender Martin Kotterer, "dafür ist die Fläche viel zu wertvoll." Außerdem, so Mitstreiter Krögner, sei es umweltpolitisch wenig sinnvoll, den Verkehr aus dem Umland so weit in die Stadt zu holen. Abgesehen davon befürchten beide, "dass dann kein Platz mehr für den benötigen Discounter und anderes Kleingewerbe vorhanden sein wird." Und wie angesichts des kleineren Spielraums ein städtebaulicher Akzent gesetzt werden kann, ist noch völlig offen. Baubürgermeister Schmelas hingegen sieht "da erstmal keinen Konflikt". Es gebe genügend Platz: "Wir versuchen, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen." .....

barg, BZ vom 19.6.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  

 

Stadtbahnverlängerug zum Kappler Knoten - Keine klare Meinung 6/2002

Der Leiter des Tiefbauamts Martin Haag wurde mit einer Flut von Fragen konfrontiert

Wollen die Littenweiler Bürger nun eine Verlängerung der Straßenbahn bis zum Kappler Knoten oder sind sie der Meinung, dass alles so bleiben soll wie es ist? Diese Frage lässt sich auch nach einem vom Bürgerverein Littenweiler initiierten Informationsabend mit dem Leiter des Tiefbauamts Martin Haag und seinem Kollegen Georg Heffs nicht klar beantworten. Es gab viele Pro- aber auch viele Contra Stimmen .

Fakt ist, dass die Stadt erwägt, die Straßenbahn auf dem Deckel der neuen B 31 bis zum Kappler Knoten zweigleisig weiter zu führen. An der dortigen Endhaltestelle soll dann ein gebührenfreier Park- an Ride-Platz für zunächst einmal 250 und später je nach Bedarf auch mehr Parkplätze entstehen. Überdies soll die Straßenbahn entlang der Lindenmattenstraße bis zum Littenweiler Bahnhof geführt werden. Zusätzlich soll noch ein weiteres Gleis entlag der Höllentalbahn für die Breisgau-S- Bahn angelegt werden. Geplant ist auch, dass der sogenannte Pflegeweg, der zur Versorgung der Grünanlagen entlang der neuen B 31 Ost angelegt wurde, nach Fertigstellung der Straße auch als Radweg benutzt werden kann. Die Radfahrer können dann von Kirchzarten bis zum Konrad –Günther-Park auf eigener asphaltierter Straße in die Pedale treten. Unterbrochen wird der Radweg nur entlang des Giersbergwegs, diese als 30 km ausgewiesene Zone sollen sich, so Haag, Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer teilen.

Kritik entzündete sich zunächst daran, dass neben der Höllentalbahn insgesamt drei neue Gleise installiert werden sollen und Littenweiler somit von vier Gleisen durchquert werden würde. Überdies befürchten insbesondere die Anwohner vom Giersbergweg erhöhte Lärmbelästigung und auch vermehrte Staus an den Bahnübergängen. Ein Bürger aus der Kapplerstraße gab zu bedenken, dass bei dem vorgesehenen regen Bahnverkehr nach seiner Berechnung alle 7 ,5 Minuten die Schranke geschlossen werden müsste. Bereits heute gäbe es an den Schranken in der Kappler- und Lindemattenstraße lange Staus. Eventuell, so Haag, müssten die Schließzeiten an den Schranken verkürzt werden. Einige Bürger befragten sich nach der Schadstoffbelastung, die der geplante Park- an Ride-Platz bringen würde, darüber könne man derzeit noch nicht Genaues sagen meinte Haag. Überdies wurde befürchtet, dass ein großer Park- and Ride-Platz Verkehr aus dem Umland, beispielsweise aus Kirchzarten anziehen wird. Gefragt wurde auch, ob nach dem Bau der neuen Straßenbahnlinie die Anbindung des Innerorts an den ÖPNV gewährleistet bleibe. Haag bejahte dies und meinte, dass dann vielleicht sogar eine Busanbindung der Höhenlagen von Littenweiler ins Auge gefasst werden könnte.

Haag betonte jedoch, dass sich die Bürger von Littenweiler klar zu diesem Projekt bekennen müssten, damit es auf den Weg gebracht - und mit dem Baubeginn, der bis Anfang 2004 vorgesehen wäre, begonnen werden könnte.

Abschließend wurde noch ein Plan zur Ortskernentwicklung aufgelegt. Der Plan allerdings, stammte aus dem Jahre 1986 und war deshalb längst veraltet. Das Thema Ortskernentwicklung soll nun von der Stadtplanern neu aufgegriffen und unter Berücksichtigung der Wünsche und Vorstellungen der Littenweiler Bürger neu erarbeitet werden.

Anita Hohler , Littenweiler Dorfblatt , Heft 3, Juni/Juli 2002

  

 

 

Verkehrskonzept für Littenweiler - Infoveranstaltung des Bürgervereins

Kritik an Stadtbahn Littenweiler und Höllentalbahn / Haag verspricht bald neue Pläne zur Ortsmitte Littenweiler vorzulegen

Eine wahre Lawine an Fragen seitens der Bewohner des Stadtteils erwartete Martin Haag, Leiter des Tiefbauamtes, und seinen Kollegen Georg Herffs bei einer vom Bürgerverein organisierten Infoveranstaltung zum Verkehrskonzept für Littenweiler. Rund 60 Interessierte nutzten die Gunst der Stunde und brachten Anmerkungen und Kritik vor.

Martin Kotterer, Vorsitzender des Bürgervereins Littenweiler, leitete die Veranstaltung provokativ mit der Frage ein, ob es denn überhaupt ein Verkehrskonzept für Littenweiler gebe. Dass auch Littenweiler ein wichtiger Bestandteil des städtischen Gesamtkonzeptes ist, davon konnten sich die Anwesenden im Laufe des Abends überzeugen.
Dann ging es auch schon mitten hinein in die Fragerunde. In Sachen öffentlicher Nahverkehr beschäftigte die Bürgerinnen und Bürger vor allem die Stadtbahn Littenweiler und der mögliche Ausbau der Höllentalbahn. Unmut äußerten die Zuhörer über das Verschieben des Projekts "Stadtbahnverlängerung", denn erst Ende des Jahres 2005 soll die Straßenbahn bis zum Kappler Knoten fahren. Haag versprach, dass noch vor der Sommerpause konkrete Pläne vorliegen werden: "Es ist nun wichtig, das Littenweiler sich klar zu diesem Projekt bekennt, damit es auf den Weg gebracht werden kann." Er verwies zudem darauf, dass eine nahtloses Anknüpfen des Baubeginns der Stadtbahn Littenweiler (offiziell Anfang 2004) an die Eröffnung der B 31-Ost nicht möglich sei, da zuvor noch das gesetzliche Rechtsverfahren, bei dem Beschwerden von Anwohnern noch viel Diskussionsstoff bieten würden, beendet sein müsse.

Kritik an zweitem Gleis
Kritik entzündete sich auch an einem möglichen zweiten Gleis der Höllentalbahn (direktere Verbindung in den Westen der Stadt) und dem Breisgau-S-Bahn-Konzept 2005 (Breisach-Kirchzarten/Himmelreich).
Hier befürchten die Bürger eine erhöhte Lärmbelästigung und vermehrt Staus an den Bahnübergängen. "Die größte Lärmquelle ist aber nicht der Bahnverkehr, sondern der Autoverkehr", entgegnete Haag. Nur wenn ein zweites Höllentalbahngleis gebaut werde, haben die Anwohner die Chance zu einer vernünftigen Lärmschutzregelung zu kommen, denn dann müsste die Deutsche Bahn AG auf diese wesentliche Veränderung reagieren. "Natürlich kann man sich auch einen Fahrplan vorstellen, der nur zu den Hauptverkehrszeiten eine höhere Taktfrequenz aufweist", ergänzte der Amtsleiter. Solch ein Konzept müsse aber stufenweise aufgebaut werden.

Auch der geplante Park&Ride-Platz am Kappler Knoten war für Anwohner ein Thema. Haag erklärte, dass nach der Eröffnung der B 31-Ost schon ein kleiner Teil des Platzes eingekiest werden solle, da der alte Messplatz in naher Zukunft als Parkfläche nicht mehr zur Verfügung stehe. Haag: "Ziel dieses Parkplatzes ist es, Autos aus den Wohngebieten herauszuhalten und die Lebensqualität zu verbessern."
Gefragt wurde auch nach der Busverbindung. Denkbar sei es, so der Leiter des Tiefbauamtes, wenn die Stadtbahn Littenweiler in Betrieb ist, eine ergänzenden Bus in den Höhenlagen des Stadtteils (zum Beispiel in die Waldhofstraße) einzusetzen. Die Sperrung der Littenweilerstraße für den Durchgangsverkehr, die als ein beliebter Schleichweg in die Innenstadt dient, will Haag gerade den Leuten, die zum Bergäckerfriedhof oder zum Waldkurbad unterwegs sind, nicht zumuten. "Wir sind allerdings bestrebt, die Waldseestraße für Autofahrer möglichst unattraktiv zu machen".

Ja zur Blitzampel
Weitere Fragen der Informationsveranstaltung kreisten um die Themen Bodenwellen (um zu schnelle Autofahrer auszubremsen), Ampeln und festinstallierte Blitzkästen. Mit Freuden nahm Haag zu Kenntnis, dass Littenweiler eine Blitzampel will, den "da werden in der nächsten Zeit sicher einige frei." Zum Thema Bodenwellen gebe es bei der Stadt die Ansicht, dass diese eher schaden als nützen würden.
Abschließend gab der Amtsleiter bekannt, dass in der zweiten Jahreshälfte neue Pläne hinsichtlich des von allen geforderten Ortszentrums Littenweiler vorgestellt werden sollen. Haag erbat auch Verständnis dafür, dass es selten eine optimale Lösung gibt, die alle zufrieden stelle: "Verkehrsplanung erinnert einen manchmal an die Quadratur des Kreises," so sein trockener Kommentar.

km, BZ vom 26.4.2002, mehr www.bzol.de ,
zum  Bürgerverein Littenweiler

  
 

VCD - Verkehr und Umwelt gehen die ehrenamtlichen Mitglieder aus

Seit 15 Jahren versteht sie sich als kritische Gegenöffentlichkeit zu verkehrspolitischen Fragen. Jetzt gehen der „Verkehr und Umwelt“ das Geld und die ehrenamtlichen Helfer aus. Die Mitgliederzeitschrift für die Kreisverbände des Verkehrsclub für Deutschland (VCD) in Südbaden wird in Umfang, Erscheinungsweise und Auflage kräftig abspecken. Anita Rüffer fragte den Kreisvorsitzenden des alternativen Verkehrsclubs, Berthold Noeske, nach den Hintergründen.

BZ: Ist der Zeitgeist über die Ziele des VCD hinweggegangen? Liegt umweltpolitisches Engagement derzeit nicht im Trend?

Noeske: Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Menschenrechtsfragen sich derzeit sicher besser vermarkten lassen. Das ist auch von anderen Natur- und Umweltschutzgruppen zu hören. Angesichts der weltpolitischen Lage finde ich diese Entwicklung nicht unberechtigt. Es geht schließlich um Krieg oder Frieden. In unserem speziellen Fall hat allerdings auch eine Verlagerung stattgefunden: Viele engagieren sich lieber inhaltlich für bestimmte Themen statt ihre Kraft und Zeit in Publikationen und Infostände zu stecken.

BZ: Woher kommen die Finanzierungsprobleme? Leiden Sie unter Mitgliederschwund?

Noeske: Neue Mitglieder zu gewinnen, ist in der Tat schwer, denn bei uns geht es nicht vorrangig um Pannenhilfe, sondern um die Durchsetzung umweltpolitischer Ziele. Aber die Mitgliederzahl ist in den vergangenen Jahren immerhin stabil geblieben. Geldsorgen haben wir, weil die Anzeigenerlöse für die Zeitschrift zurückgegangen sind. Wir haben niemanden mehr, der sich intensiv den Mühen der Aquise aussetzen wollte.

BZ: Die vom VCD seit Jahren hartnäckig propagierte Verkehrswende scheint sich paradoxerweise nun ohne sein Zutun einzustellen: Seit den Terroranschlägen bricht die Tourismusbranche ein, und Fluggesellschaften melden reihenweise Konkurs an.

Noeske: Ich bin sicher, dass das nur eine vorübergehende Erscheinung ist. Wenn sich die Lage beruhigt hat, wird alles wieder wie vorher sein. Hier in der Region bleibt’s doch beim Alten: Unsinnigkeiten wie das Autorennen am Schauinsland werden ebenso fortge führt wie der Ausbau des trinationalen Flugplatzes Basel-Mulhouse-Freiburg ohne Abstriche weiter vorangetrieben wird.

BZ: Sie haben demnach keine Sorgen, dass der VCD überflüssig wird?

Noeske: Es wird weiterhin viel zu tun geben für uns.

BZ: Und wie werden Sie künftig Ihre Anliegen unters Volk bringen?

Noeske: Die „Verkehr und Umwelt“ wird es weiter geben, allerdings als Faltblatt, das nur noch an die Mitglieder in Freiburg und den angrenzenden Landkreisen verschickt wird. Sie wird auch nicht mehr regelmäßig im Quartal erscheinen, sondern nur zu bestimmten Anlässen und wenn sich genug Themen angesammelt haben. Wir werden auf jeden Fall weiter die Finger auf die verkehrspolitischen Wunden legen.
BZ vom 2.1.2001

  

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