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Aktuelles zur Bildung
in Freiburg und Dreisamtal
 

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Steinmännle an der Dreisam Pfingsten 2003 Dreisam bei Littenweiler im Juni 2003

 

Freie Schule Dreisamtal zieht um nach Kirchzarten

Größere Schulräume werden benötigt / Informationsabend für interessierte
Eltern mit Rolf Robischon


Seit dem 1. August des vergangenen Jahres ist Rolf Robischon (Autor, Cartoonist, Diplompädagoge, Lernbegleiter, Rektor mit 40 Jahren Schuldienst) im „Ruhestand“. Doch zur Ruhe kommt er nicht, denn er arbeitet weiterhin daran, eine neue, kindgerechtere Schule zu erfinden. Eine Schule mit freier, offenerer Lernumgebung, in der alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leben und lernen können, wie es zu ihnen passt, so die Zielvorstellung des Pädagogen. Die Freie Schule Dreisamtal als Grundschule mit ganztägiger Betreuung wurde bereits vor ihrem Start im September 2004 von Rolf Robischon begleitet und nimmt viele seiner langjährigen Erfahrungen in ihre pädagögische Arbeit mit auf. Zum kommenden Schuljahr wird die Freie Schule Dreisamtal aufgrund der Nachfrage und somit wegen der Notwendigkeit größerer Schulräume ihren Schulstandort von Oberried nach Kirchzarten verlegen. Zwei Schulplätze sind zurzeit noch frei.
BZ vom Donnerstag, 2. Juni 2005

 

 

Volkshochschule Dreisamtal wird nicht sterben - BürgerInnenversammlung

Kirchzarten (glü.) Wenn auch nach fast drei Stunden Diskussion im mit rund 200 Interessierten gut besuchten Kurhaus in Kirchzarten keiner so richtig wusste, wie es denn nun mit der Volkshochschule (VHS) Dreisamtal weiter geht, steht Stegens Bürgermeister Siegfried Kuster mit seiner Schlussaussage „Die Volkshochschule wird nicht sterben“ bei allen im Wort. Er kündigte allerdings an, die Teilnehmerbeiträge zu überdenken und demnächst eine große Spendenaktion auszurufen.

Begonnen hatte die Bürger(innen)versammlung damit, dass Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen als VHS-Vorsitzender noch einmal die Fakten deutlich machte: die Kommunen haben immer weniger Geld, der Landkreis zahlt wegen explodierender Sozialkosten keinen Zuschuss mehr, Oberried steigt aus, St. Peter und St. Märgen wollen auch nicht mehr unbedingt und Kirchzarten überlegt, wie es nach 2006 mit den Freiwilligkeitsleistungen weiter geht. Lediglich Stegen und Buchenbach bekennen sich klar - auch finanziell - zur VHS. Erschwert wird die ganze Situation dadurch, dass der jetzige, von allen Gemeinden geschätzte Leiter Michael Winterer im Sommer die VHS verlässt und der Nachfolger wegen der ungeklärten Zukunft abgesagt hat.

Michael Winterer verdeutlichte mit einem umfassenden Zahlenwerk zum einen die großen Erfolge der VHS mit zuletzt 67.000 Teilnehmerstunden in 2004, zum anderen machte er deutlich, dass beim Ausstieg der Gemeinden die Teilnehmergebühren zur Kostendeckung 87 Prozent der Einnahmen ausmachen würden. Dann sei die VHS ein marktwirtschaftlich orientiertes Bildungsinstitut, das dem verfassungsgemäßen Auftrag des Landes nicht mehr gerecht werde. Artikel 22 der Verfassung von Baden-Württemberg sagt: „Die Erwachsenenbildung ist vom Staat, den Gemeinden und den Landkreises zu fördern.“

Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter begründete anschließend die Ausstiegsentscheidung seines Gemeinderates: „Oberried hat 2005 keinen ausgeglichenen Haushalt mehr und die Finanzsituation wird sich noch drastischer verschlechtern.“ Man wolle aber der VHS weiterhin kostenlos Räume zur Verfügung stellen. In der dann offenen Diskussion meldeten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zu Wort. Allen war das Bemühen um den Erhalt der VHS anzumerken. Da gab es von Bernd Engesser den flammenden Aufruf, so wie er für 30 Euro im Jahr Mitglied bei der VHS zu werden. Überwiegend war die Meinung allerdings, dass die VHS durch Zuschüsse der Gemeinden für Jedermann und Jedefrau erschwinglich bleiben müsse. Da ging es um den symbolischen Stellenwert von Bildung genauso wie um die Frage, ob 5000 Euro Zuschuss für Oberried nicht eigentlich „Peanuts“ seien. Überhaupt bezweifelten viele, ob die VHS die notwendige Wertschätzung bei Gemeinderäten und Bürgermeistern erfahre. Die bekannten sich zwar unisono zur Leistung der VHS und von Michael Winterer, baten jedoch auch um Verständnis für die desolate Finanzlage der Kommunen. Der VHS-Leiter machte nochmals die Bedeutung der VHS im Gegensatz zur festen Vereinsmitgliedschaft für viele seiner Kunden deutlich.

Den vielfach aus dem Saal kommenden Vorwurf, an diesem Abend kein fertiges Konzept zur Zukunft der VHS vorgelegt zu haben, wiesen die Bürgermeister weit von sich. Für sie sei dieser Abend wichtig im Meinungsbildungsprozess. So werden sie auch die Argumente vernommen haben, wie wichtig die VHS gerade für Frauen zwischen 30 und 40 sei. Vor allem aber blieb der Vorwurf, dass erstens nicht früher über die finanzielle VHS-Zukunft laut nachgedacht worden sei und zweitens das ganze Desaster mit dem Weggang des engagierten VHS-Leiters Winterer zusammen falle. Ihm dankte Siegfried Kuster im Schlusswort nochmals besonders herzlich für „acht Jahre hervorragende VHS-Leitung“. Gespannt werden die Besucher der Bürgerversammlung sein, was Siegfried Kusters Wort „Die VHS wird nicht sterben“ in Zukunft wert ist. 
Gerhard Lück am 13.5.20005 im DREISAMTÄLER, www.dreisamtaeler.de

  

 

Volkshochschule Dreisamtal nach Ausstieg von Oberried am Ende 

Nachdem der Gemeinderat Oberried definitiv erklärt hat, dass er seine Zahlungen für die Volkshochschule Dreisamtal einstellt, sind auch die Finanzierungszusagen der anderen Gemeinden hinfällig, die diese von einer Gemeinsamkeit aller Trägergemeinden abhängig gemacht hatten. Die Volkshochschule Dreisamtal wird in der derzeitigen Form nicht mehr weiter bestehen. Auch wird sie in Kürze ohne Leiter sein.

Das Gespräch mit dem derzeitigen Leiter Michael Winterer sollte sich eigentlich um eine Bilanz seiner achtjährigen Amtszeit handeln, die in acht Wochen zu Ende geht. Er war im Rahmen des "Lehrermodells" für diese Zeit vom Schuldienst freigestellt und das Land bezahlte 50 Prozent seiner Bezüge bei der Volkshochschule. Auch sollte über seinen Nachfolger berichtet werden, der schon gefunden war, sich aber schnell wieder zurückzog, als er von dem Durcheinander im Dreisamtal erfuhr. "Ich kann ihn verstehen", sagte Winterer, "denn derzeit herrscht das pure Chaos." In der jüngsten Vorstandssitzung seien "alle Strukturen zerschlagen worden". Dabei sei er entsetzt von der Konzeptionslosigkeit des Vorstandes. In diesem sitzen die Bürgermeister der fünf Trägergemeinden sowie einige Bürger. Der Vertreter des Landkreises habe sich bereits zurückgezogen.

Winterer ist derzeit dabei, das Wintersemesterprogramm vorzubereiten. Aber wie die Arbeit nach seinem Ausscheiden in zwei Monaten weitergehen soll, ist ungewiss. Die Gemeinden haben gerade noch so viele Zahlungen geleistet, dass der Haushalt 2005 am 31. Dezember null auf null aufgeht. "Die wollen dann einen Schnitt machen", meint Winterer, der nicht weiß, wie man die Kurse, die ins nächste Jahr gehen, absichern soll. "Davon hängen ja auch die rund 165 Dozenten ab." Von ihnen werden im Jahr bei 500 Veranstaltungen rund 9000 Unterrichtseinheiten gegeben, die von zehn Prozent der Bevölkerung besucht werden.

"Alles läuft auf Privatisierung hinaus", meint Winterer, was dem verfassungsmäßigen Auftrag der Volkshochschulen widerspreche, Weiterbildungsangebote möglichst flächendeckend und günstig anzubieten. Und ob eine Volkshochschule in der Dimension, sie machte in besten Zeiten einen Jahresumsatz von einer Million Mark, ehrenamtlich geführt werden kann, wagt Winterer zu bezweifeln.

Versammlung: Am Mittwoch, 4. Mai 2005, findet um 19 Uhr im Kurhaus Kirchzarten eine öffentliche Mitgliederversammlung statt. Um 20 Uhr soll dann im Kurhaussaal eine öffentliche Diskussion mit Bürgern über die Zukunft der VHS stattfinden.

Alles von Karlheinz Scherfling vom 21.4.2005 auf www.bzol.de lesen

  
 

Freiburger Straßenschule - Förderkreis zur Rettung gegründet

Der Förderkreis will die Freiburger Straßenschule hoffähig machen und sie vor ihrem drohenden Ende im Januar bewahren "Die Kinder sind nicht vom Himmel gefallen", sagt Gotthard Vetter und meint damit die 150 bis 400 Jugendlichen, die in Freiburg auf der Straße leben. Deshalb beschloss der Rentner, der früher als Entwicklungshelfer in Indien arbeitete, "jetzt Entwicklungshilfe im eigenen Land zu leisten". Zusammen mit Johann-Georg Schaarschmidt, dem früheren Rektor der Musikhochschule, und anderen gründete er nun einen Förderkreis für die Freiburger Straßenschule.

Und die hat nach Angaben Uwe von Dückers Unterstützung bitter nötig. Denn, macht der Gründer der Straßenschule und Vorsitzende des gleichnamigen Vereins, deutlich: "Radikaler als jemals zuvor sieht es zur Zeit so aus, dass uns im Januar das Geld ausgeht." Das wäre das Ende für zwei begleitende Angebote: für die bundesweit einmalige Werkstattschule mit zwölf Kindern und für die "Haltestelle", eine Anlaufstelle, in die mittlerweile etwa 300 Kinder und Jugendliche pro Jahr kommen, um eine Aus-Zeit vom Leben auf der Straße zu nehmen. 12 000 Euro sind für beides monatlich vonnöten. Die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit acht Jahren immer wieder Geld beischaffen mussten, "sind am Ende ihrer Kraft". 
"Diese Arbeit ist aber einfach zu wertvoll, als dass sie kaputt gehen darf", ist Gotthard Vetter überzeugt. Das sieht auch der Leiter des Polizeireviers Nord so. Werner Hager, habe, erzählt Johann-Georg Schaarschmidt, im neuen Fachbeirat der Straßenschule unmissverständlich deutlich gemacht: "Wenn es Uwe von Dücker nicht gäbe, sähe es auf Freiburgs Straßen anders aus." Den ehemaligen Rektor selbst bewegt vor allem: "Da sind so viele Begabungen - und die Kinder sind nicht auf der Straße, weil sie faul sind, sondern als Folge traumatisierender Erlebnisse in ihren Familien."

Darum will der Förderkreis jetzt die Arbeit der Straßenschule, die bisher ausschließlich von Spenden lebt, auf eine breitere finanzielle Grundlage stellen. Und bietet als Möglichkeiten der Beteiligung unter anderem an: einen Monat lang die Miete (1063 Euro) oder die Nebenkosten (146 Euro) für die "Haltestelle" zu übernehmen; für das Gehalt einer pädagogischen Fachkraft (1700 Euro im Monat) oder für die medizinische Versorgung der Hunde (300 Euro im Vierteljahr) aufzukommen; das gemeinsame Essen in der Anlaufstelle (30 Euro pro Tag) zu bezahlen oder regelmäßig Geld zu überweisen. Darüber hinaus organisiert Johann-Georg Schaarschmidt gerade ein Benefizkonzert mit "Aventure" für den 25. Februar (Schirmherr: Bürgermeister Ulrich von Kirchbach). Kurzum, meint Gotthard Vetter: "Wir wollen erreichen, dass die Straßenschule hoffähig wird - denn es sind unsere Kinder."
gmk in der BZ vom 28.12.2004

Straßenschule Freiburg - Haltestelle - Schwarzwaldstrasse 8 (20.11.2002)

  

 

 

 

Dorfplatz überflüssig: Geld besser für Schulen verwenden

Sowohl in der Badischen Zeitung als auch im "'s Littenweiler Dorfblatt" wird über die geplante Umgestaltung der Ortsmitte in Littenweiler positiv berichtet. Ich jedoch finde so eine Maßnahme völlig überflüssig, so lange von Schulen in der Stadt berichtet wird, die dringend sanierungsbedürftig sind. Mir gefällt der Platz wie er ist. Aber anscheinend ist Freiburg noch nicht genug vom Pleitegeier bedroht, um ernsthaft über ihre Ausgaben nachzudenken - was ja auch eine gute Nachricht wäre.

BZ-Leserbrief von Nils Kickert, Littenweiler, 27.8.2004

  

 

 

Milchmobil - Butterfass und Melkmodell für Kinder

Das "Milchmobil" machte in Stegen Station / Kinder erfuhren, wie die Butter entsteht

Butterfass vom Milchmobil 3/2004 in Stegen

Viel Handarbeit mussten die Eschbacher Schüler leisten, bis im durchsichtigen Butterfass des "Milchmobils" aus Sahne Butter wurde.

Foto: Monika Rombach

STEGEN-ESCHBACH. Papierküken sind aus dem Ei geschlüpft, dazu leuchten an den Schulhausfenstern Papiertulpen, gefleckte Kühe auf bunt gemalter Wiese empfangen den Eintretenden an der Eingangstüre zur Grundschule Eschbach. "Fit in den Frühling - fit mit Milch, frisch, leicht und lecker" lautet darauf das Motto zum Projekttag der Schule.

Besondere Attraktion war das "Milchmobil", mit dem die Fachfrau für Kinderernährung, Michaela Kleinfelder-Frey, vom Landwirtschaftsamt und die Lebensmittelchemikerin Annegret Detzel vom "Milchwirtschaftlichen Verein Baden-Württemberg" ins Eschbachtal gefahren kamen. Das Thema Milch hatte die Schüler bereits im vergangenen Schuljahr beschäftigt und zur Vertiefung des Stoffes hatte die Lehrerin Marion Morlock angeregt, das "Milchmobil" um einen Besuch zu bitten.

Darin transportierte Annegret Detzel Butterfass und Melkmodell. Und sie brauchte nicht zweimal fragen, wer von den Schülern sich als Melkmeister daran versuchen mochte. Alle standen mehr oder weniger aufgeregt Schlange, um dem Gummi-Euter fachgerecht die Flüssigkeit zu entlocken. Dann postierten sich die Kinder rund um das durchsichtige Modell eines Butterfasses. Nacheinander schwangen sie die große Kurbel, die die eingegossene Sahne in weißen Schaum und schließlich gelbe Flöckchen verwandelte. Alle Flocken zusammengeknetet ergaben ein leckeres Stück Butter. Die kam auf frisches Brot, erhielt klein geschnittenes Gemüse als Belag - und wurde genüsslich verzehrt.

Warum Milch dem Körper gut bekommt und gut tut, erläuterte Michaela Kleinfelder-Frey während dessen mittels Duplo-Bausteinen als Anschauungsmaterial für die Bestandteile der Milch. In der Küche schälte und schnipselte die gut informierte Schülerschar daraufhin Obst. Zusammengemixt mit Milch ergab das schmackhafte Getränke, die aus bunten Bechern gern getrunken wurde.
Monika Rombach, 31.3.2004

  

 

Rattenschwänze-eMail @freiburger-schulen.bwl.de 

Die neuen elektronischen Adressen der Freiburger Schulen sind lang und oftmals unverständlich

Das kann sich ja kein Mensch merken. So mag denken, wer versucht, einer Freiburger Schule eine elektronische Nachricht zu senden. Bis Ende März bekommen alle 75 Freiburger Schulen neue, möglichst einheitlich aufgebaute E-Mail-Adressen. Lang und mit Abkürzungen gespickt, sind diese oftmals schwer verständlich - Grund für manche Lehrer und Schulleiter, sich zu ärgern.

"Haben Sie ein großes Blatt Papier zur Hand?" Das ist die Standardfrage, die die Sekretärin der Vigeliusschule II in Haslach Anrufern stellt, die nach ihrer E-Mail-Adresse verlangen. Die lautet wie folgt: sekretariat.vhsvn@freiburger-schulen.bwl.de. Das Kürzel "vhsvn" steht für Vigelius-Hauptschule Verwaltungsnetz. Was hinter dem @ steht, hat das Land Baden-Württemberg vorgegeben. "Das ist so lang, dass es kaum auf einen Briefkopf passt", ärgert sich Schulleiterin Sophie Braun. Ihre alte Adresse sei weit weniger kompliziert gewesen, nämlich vigeliusschuleII@web.de. "Nicht benutzerfreundlich" findet Wolfram Enders von der Staudinger Gesamtschule seine neue Adresse, die ziemlich lang ist: sekretariat.staudingergesamtschule@freiburger-schulen.bwl.de.

Verantwortlich für die elektronischen Rattenschwänze ist die Landesregierung. Wählte bislang jede Schule ihre E-Mail-Adresse nach ihrem Geschmack, gilt von nun an ein einheitliches System: Da die Kommunikation mit den Stuttgarter Behörden künftig ausschließlich übers Internet läuft, sollen elektronische Nachrichten somit vor Viren und Eingriffen von Hackern geschützt werden. Das Land sah zunächst vor, pro Schule nur einen Rechner an das Intranet anzuschließen. Zu wenig, befand das städtische Schul- und Sportamt und entwickelte mit Freiburger Unternehmen und der Universität eine "Freiburger Lösung". Jetzt sind pro Schule bis zu neun Computer ans Netz angeschlossen. "Gegenüber dem Vorschlag des Landes sparen wir 4000 Euro im Monat", sagt Bernhard Lickert vom Schul- und Sportamt. Für Server und Router seien bislang rund 50 000 Euro ausgegeben worden. ....

Alles von Heike Spannagel vom27.2.2004 bitte auf www.bzol.de lesen. Vielen Dank.

  

 

Roma-Kinder an der Reinhold-Schneider-Schule Littenweiler

Alle wohnen im Flüchtlingswohnheim in der Hammerschmiedstraße, alle stammen aus dem Kosovo: 41 Roma-Kinder besuchen derzeit die Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler. Seit Beginn dieses Schuljahres werden Roma-Kinder dort in speziellen Klassen unterrichtet - mit Erfolg.

An diesem Dienstag gibt's in der Schule Frühstück. Zur vierten Stunde haben die Kinder ihre Tische mit Papier abgedeckt. Die Mädchen schneiden Tomaten in Scheiben, die Jungen Brötchen in zwei Hälften. Dazu gibt's Nutella und Scheibletten-Käse. "Guten Appetit", sagt Klara Schmitt und: "Schreit nicht so laut, sonst verschluckt ihr euch noch." So ein Frühstück, erzählt die Lehrerin, müsse man hin und wieder veranstalten: "Viele der Roma-Kinder essen zu Hause zu wenig und extrem ungesund."

Seit etwa vier Jahren sitzen in Klara Schmitts Internationaler Vorbereitungsklasse in der Reinhold-Schneider-Schule nur noch Roma-Kinder aus dem Kosovo. "Das sieht jetzt so normal aus", sagt Schmitt mit Blick auf die frühstückenden Kinder. Dabei seien alle kriegstraumatisiert. Wie der 13-jährige Ferdi, der auf der Flucht mit seiner Mutter zehn Monate lang im Wald leben musste. Wie die zwölfjährige Vijolza, die erzählt, wie ihrer Familie das Haus weggenommen wurde. Das Klassenzimmer, wo die Kinder teilweise auch nachmittags betreut werden, bedeutet für sie ein Stück neue Heimat.

Das war nicht immer so. Anfangs seien die Roma-Kinder, die untereinander ihre Sprache Romanes sprechen, in der Schule gettoisiert gewesen, berichtet Schulleiterin Gerda Liebner. Sobald sie sich durchs Schulhaus bewegt hätten, habe es Rangeleien gegeben. Nicht selten sei es vorgekommen, dass als Reaktion auf einen Pausenstreit am nächsten Tag der ganze Clan eines Roma-Kindes am Schulhofrand gestanden habe, um dort eine Drohkulisse aufzubauen. So konnte es nicht mehr weiter gehen. Seit Beginn des vergangenen Schuljahres setzt die Reinhold-Schneider-Schule ein neues Konzept um: Es gibt eine Eingangsklasse für Roma-Kinder, die die Voraussetzung für die Grundschule mangels Vorschulerfahrung und Sprachkenntnissen nicht erfüllen. Fünf Kinder aus dieser Klasse konnten zu diesem Schuljahr in die reguläre erste Klasse wechseln. Hinzu kommt die Internationale Vorbereitungsklasse für 8- bis 14-Jährige. Außer dem Spracherwerb stehen "lebenspraktische Übungen" im Vordergrund. Zum Beispiel gab es eine Fahrrad-Werkstatt. Der Hauptschulabschluss bleibt für die meisten der Mädchen und Jungen unerreichbar. W enn sie nach zwei Jahren den Anschluss an die Regelschule nicht geschafft haben, landen sie auf der Werk- und Sprachschule Römerhof der Caritas. Voraussetzung für die Integration der Roma-Kinder ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Ein hartes Stück Arbeit war es, durch Gespräche deren Vertrauen zu gewinnen. "Wir mussten vermitteln, dass ihre Kinder bei uns sicher sind", erzählt Gerda Liebner.

"Die Roma reiben sich sehr an unserem Schulsystem", sagt die Schulpädagogin Andrea Ebel. Deshalb wurde bei einem Elternabend ein Vertrag abgeschlossen, den 80 Prozent der Väter und Mütter mit drei Kreuzchen unterzeichneten - ein Großteil der erwachsenen Roma sind Analphabeten. Seither ist zum Beispiel klar, dass die Familien ihre Kinder während der Schulzeit nicht zu Verwandten-Besuchen mitnehmen dürfen. Früher haben deshalb öfter Schüler gefehlt. Mindestens einmal die Woche stattet Andrea Ebel den Familien in der Hammerschmiedstraße einen Besuch hab. "Die Leute leben sehr gegenwärtig: Was jetzt ist, ist wichtig", hat Ebel beobachtet. Zu Hause seien die Kinder voll in die häuslichen Arbeiten involviert - ohne Rücksicht auf die Hausaufgaben. Die Sozialpädagogin versucht den Roma beizubringen, dass die Schule für die Zukunft ihrer Kinder lebenswichtig ist. "Vital, anhänglich und körperbetont", beschreibt sie die Eigenschaften der Mädchen und Jungen. Diese Besonderheiten wolle ihnen niemand nehmen

Heike Spannagel in der BZ vom 20.12.2003

Sinti und Roma in Freiburg >EineWelt1 (22.12.2003)

  

 



Freie Schule "Kapriole" führt nun bis zum Realschulabschluss

"Bitte Schuhe ausziehen. Es macht einfach zu viel Dreck!" - so werden die Besucher höflich, aber bestimmt in krakeliger Schrift aufgefordert. Kaum zu glauben: Wo heute so penibel auf Sauberkeit geachtet wird, wurde im August noch Bauschutt gekarrt, gemauert und gepinselt. Statt sich am Strand zu tummeln, schufteten Eltern während der Sommerferien, um sich und ihren Kindern einen lange gehegten Traum zu erfüllen: Die 1997 als freie Grundschule gegründete Kinderschule Kapriole hat seit Beginn dieses Jahres eine Sekundarstufe.
Wer vier Jahre lang eine Schule besucht hat, die sich als Lebensraum für Kinder (und ihre Eltern) begreift, kann sich anschließend mit einer auf Wissensvermittlung ausgerichteten Regelschule kaum anfreunden - diese Überlegung war Ausgangspunkt für die Erweiterung der freien Grundschule um weitere Jahrgangsstufen. Der 12-jährige Pascal, zum Beispiel, kam mit fliegenden Fahnen zur Kapriole zurück: "In der Regelschule waren die Lehrer immer so auf ein Thema fixiert." Auch Sarah Noa hat es da nicht gefallen. Sie war es gewöhnt, dass "wir den Lehrern die Fragen stellen, nicht umgekehrt."

Denn in der Kapriole machen die Kinder Schule. Statt ihnen standardisierte Lehr- und Bildungspläne überzustülpen, sind sie eingeladen, die Welt und das Leben zu erkunden, je nach ihrem eigenen Entwicklungsstand, nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen. "Lernen durch Tun" ist laut Gründungslehrerin Eva Haas gefragt. Das können Töpfern oder Werkeln, Gartenarbeit oder Spiele sein. Getreu der Pädagogik von Maria Montessori bietet die Schule überall Lernanreize. Drei Mädchen und drei Jungen, zum Beispiel, drängeln sich im kleinen Computerraum um ein Computerspiel: "Geometrie" wollen sie dabei nach eigenen Angaben lernen. Drei Türen weiter, im Raum der Naturwissenschaften, hat der elfjährige Max derweil eine Seifenblasenmaschine gebaut: Im Reagenzglas über einer Kerze brodelt eine bunte Flüssigkeit, die beim Verdampfen unablässig Blasen produziert.

Über Zeit und Raum können die Kinder frei und selbstverantwortlich verfügen. Doch sie müssen Entscheidungen treffen und sich an Vereinbarungen halten. Sie wählen morgens ein Tagesangebot und entscheiden sich längerfristig für eines der vielen Kursangebote wie Englisch, Mathematik, Musik oder Geschichte. Dabei wird kein festgelegtes Pensum abgespult.

Der Unterricht in den altersgemischten Gruppen kann jederzeit eine völlig unerwartete Wendung nehmen. Eine Englischstunde, die den Untergang der Titanic zum Thema hat, kann bei einem Ausflug in die Plattentektonik enden. Beratungsgespräche mit den Lehrkräften oder Lerntagebücher helfen, der Freiheit eine Struktur zu geben und den Überblick über die eigenen Lernfortschritte zu behalten. Noten als Leistungskontrolle fallen in der Kapriole aus. Gegen Ende der Sekundarstufe eins allerdings kann die Konfrontation mit der staatlichen Regelschulwelt kommen, wenn die Kapriole-Schülerinnen und -Schüler via Externenprüfung den Realschulabschluss schaffen wollen. Doch die Eltern haben keine Bedenken: Von anderen freien Schulen wollen sie gehört haben, dass deren Schüler sogar ziemlich gut abschneiden. Olaf Ronneberger vom Vorstand des aus Eltern bestehenden Trägervereins ist sogar überzeugt: "Mit den hier geförderten Fähigkeiten wie Selbständigkeit oder Kreativität dürften unsere Kinder bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben als nach zehn Jahren Regelschule."

Das muss auch das Oberschulamt überzeugt haben: Im Juli dieses Jahres kam die staatliche Anerkennung auch für die Sekundarstufe (die Grundschule hat sie seit drei Jahren). Die neue Stufe besteht derzeit aus 15 Schülerinnen und Schülern und drei Lehrern. In die Grundschule gehen 52 Kinder, die von sieben Teilzeitpädagoginnen begleitet werden. Die Schule finanziert sich aus staatlichen Zuschüssen und dem Schulgeld der Eltern, die zwischen 130 und 220 Euro pro Monat bezahlen. Da es aber weder eine Sekretärin noch eine Putzfrau noch einen Hausmeister gibt, sind die Eltern auch zeitlich gefordert. Mindestens 90 Arbeitsstunden im Jahr sollte ein Elternpaar leisten. Charlotte Backfisch hat damit offenbar keine Probleme: "Notfalls springen die Eltern auch ein, wenn mal ein Lehrer krank wird.

Anita Rüffer, 21.11.2003

  

 

Guided Tour durch den Deutschen Bildungsserver

Der deutsche Bildungsserver bietet eine unheimlich große Fülle an Informationen. Über die Guided Tour kommt man rasch und bequem an diese Infos.

Die große Menge an Informationen, die sich in den Datenbanken des Deutschen Bildungsservers findet, macht es oft schwer, eine übersichtliche Navigation anzubieten und damit die Informationen für die Nutzerinnen und Nutzern auf möglichst einfache und direkte Weise zugänglich zu machen. Wie bei den meisten Portalen im Internet gibt es auch beim Deutschen Bildungsserver verschiedene Wege, um zu Informationen zu kommen und es gibt weitere Funktionen, die für Interessenten nützlich und hilfreich sein können.

Seit Oktober 2003 gibt es nun Unterstützung bei der Suche nach Informationen: Zwei Guided Tours erklären Lehrenden und Studierenden den Aufbau und die Inhalte des Bildungsportals und erläutern auch, wie man eigenhändig Informationen in die Datenbanken des Bildungsservers eintragen kann. Die beiden ca. sechs Minuten dauernden Touren werden auch in barrierefreier Version angeboten.
Die virtuellen Führungen sind auf der Homepage unterhalb des Logos zu finden oder direkt erreichbar unter: http://www.bildungsserver.de/guided_tour/tour_auswahl.html

  

100 Jahre Reinhold-Schneider

Anlässlich des 100 Geburtstages ihres Namensgebers feierte die Reinhold-Schneider-Schule am 16. Mai 2003 ein großes Schulfest. Die Schülerinnen und Schüler, zahlreiche Eltern und interessierte Bürger nutzen diesen Tag zur Annäherung an den großen Dichter. Im ganzen Schulhaus gab es Informationstafeln über das Leben und Wirken Reinhold-Schneiders und der Schulgeschichte, persönliche Gegenstände waren ausgestellt und die Schülerinnen und Schüler hatten im Vorfeld vieles zu Reinhold-Schneider erfahren, so war auch das Quiz, das es zu beantworten gab, für die meisten kein Problem. Dass dies letztlich so vorzüglich gelungen ist, überraschte auch die Rektorin Gerda Liebner, denn es erwies sich als gar nicht einfach, einen Bezug zu Reinhold-Schneider und unserer Schule herzustellen, so die Rektorin in ihrer Festansprache:

"Am 13.Mai wäre Reinhold Schneider 100 Jahre alt geworden, sein Leben währte nur 55 Jahre, seit 43 Jahren trägt die Grund- und Hauptschule in unserem Stadtteil seinen Namen und bereits die Verquickung seines Namens mit dieser Institution wirft Fragen auf, denn Reinhold Schneider ging nicht gern zur Schule und den Einfluss der Schule auf seine persönliche Entwicklung, auf seine Bildung muss man wohl als gering bezeichnen. Sein literarisches Werk ließe sich mit Schülerinnen und Schülern einer gymnasialen Oberstufe oder mit Studierenden erschließen, die Kinder und Jugendlichen einer Grund- und Hauptschule können diesen großen Mann nur steckbriefartig wahrnehmen, vor allem in seiner körperlichen Größe und seiner, auf vielen Fotografien so sichtbaren Traurigkeit. Welche Beziehung kann nun, angesichts dieser Tatsache, eine Schule zu ihrem Namensgeber Reinhold Schneider herstellen?"

Gerda Liebner, versuchte dennoch eine Annäherung - beginnend mit der Namensgebung. "Am 5. März 1960 beschloss der Freiburger Stadtrat, zum Andenken an den großen Freiburger Dichter Reinhold Schneider die damalige Littenweiler Volksschule nach ihm zu benennen – doch die Schulart Volksschule war Reinhold Schneider ganz fremd, denn die Kinder der Familie Schneider erhielten zunächst Hausunterricht. Danach besuchte der 12-jährige Reinhold die Baden-Badener Oberrealschule. Im heutigen pädagogischen Jargon würde man sagen: Diese Schule konnte den besonderen Begabungen dieses Kindes nicht gerecht werden. Rückblickend beurteilt er selbst diese 9 Jahre bis zum Abitur: ‚An Kenntnissen, Einsichten, die mich hätten formen und wappnen können, erlangte ich fast nichts. Das war zu einem großen Teil meine Schuld, da ich immerfort abschweifte, Neues, Fremdes suchte, und mir jedes Thema verdorben war, sobald es der Unterricht aufgriff; es war auch die Schuld der Wechselfälle der Kriegszeit, aber doch auch des Lehrplans und der ihn tragenden Weltansicht.‘

Für wahrscheinlicher allerdings hält Gerda Liebner, dass ihn die Entscheidung des Stadtrates sehr berührt hätte, eine Schule nach Reinhold-Schneider zu benennen, denn die Stadt Freiburg ehrte dadurch, knapp zwei Jahre nach seinem Tod, einen Dichter und Schriftsteller, der über Jahre hinweg den Zorn, die Missbilligung von Mächtigen aus der Kirche und aus der Politik auf sich gezogen hatte. Einen Unbeugsamen, Unbequemen, an dem sich, lange über seinen Tod hinaus, bis heute die Geister scheiden. Und vielleicht gelingt auch so am ehesten ein Bezug zur Schule, zum Schulalltag und –system:

"55 Jahre lebte der Freiburger Dichter Reinhold Schneider. Zeitlebens blieb er sich treu - In der Radikalität des Denkens - In der Opposition gegen den Krieg, für den Frieden - In der immer wieder neu gestellten Frage nach dem Sinn des menschlichen Seins. Seit 43 Jahren ist unsere Schule nach ihm benannt. Welch eine Herausforderung!"

Gisela Heizler-Ries, Littenweiler Dorfblatt Juni 2003.

  

 

Reinhold-Schneider-Schule - 100. Geburtstag des Namensgebers

... "Wenn wir schon nach einem Schriftsteller benannt sind, wollten wir den Anlass ergreifen, zum Lesen und Schreiben zu motivieren", erzählte Liebner. Eine Fülle von Märchen und Kurzgeschichten, Tagebucherlebnissen und Fortsetzungsromanen, Liebes-, Kriegs-, Natur- und Alltagsgedichten, die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 2 produziert und liebevoll dekoriert hatten, zeigten das ertragreiche Ergebnis vieler Unterrichts- und Hausaufgabenstunden.
Mit besonderem Stolz präsentierte die Schulleiterin aber auch eine Reinhold-Schneider-Ausstellung mit Raritäten aus der Privatsammlung des Künstlers Hans-Günther Van Look, der bis zu seinem 17. Lebensjahr in direkter Nachbarschaft zu Reinhold Schneider in der Lorettostraße gewohnt hatte. Der rege Kontakt zwischen den Familien Schneider und Van Look bescherte ihm später einen Teil des Dichternachlasses. Am Vorabend des Schulfestes durfte bereits ein Vortragspublikum im Bürgersaal - im Beisein Van Looks - die Bilder und Texte bewundern. Die Kinder staunten über den 2,04 Meter großen Mann, bekamen Einblick in sein Wohnhaus und seine Familie und löcherten die Rektorin mit Fragen: "Warum war er so traurig?" Und: "Wie viel sind solche alten Bilder wert?" Die Schule jedenfalls konnte sich im Rahmen der Veranstaltung am Donnerstagabend über eine Spende freuen. Die Stiftungsverwaltung übergab an Gerda Liebner einen Scheck über 5000 Euro als Sachkostenzuschuss für die Betreuung gefährdeter Schüler.
Beim Schulfest wuselte das ganze Schulhaus - samt Hof - nur so von Kindern und Erwachsenen, die beim Dosenwerfen, Kistenstapeln und Jonglieren glänzten, den "Karneval der Tiere" oder das Handpuppenspiel "Die schöne Melusine" beklatschten und es sich in den Vorlese-Ecken und am Kuchenbuffet gut gehen ließen. Und schon auf der Suche waren nach
Christiane Krause-Braun, BZ vom 20.5.2003, ganzen Artikel auf www.bzol.de lesen

  

 

LW/P (Life/Work-Planning) zum Einstieg ins Berufsleben

US-Methode jetzt auch an Schulen
Die Überzeugung, dass alles, was aus Amerika kommt, irgendwie überlegen ist, wird in diesen Kriegstagen zusehends brüchig. Dass jedoch der Umkehrschluss auch nicht gilt, davon ist Susanna von Lintig überzeugt, zumindest im Hinblick auf "Life/Work-Planning" (L/WP), einem Programm, das Menschen den Einstieg ins Arbeitsleben erleichtern soll. Seit vergangenem Jahr veranstaltet der Career Service der Universität L/ WP-Kurse. Heute startet L/WP auf von Lintigs Betreiben erstmals an drei Freiburger Schulen. L/WP stammt aus den USA und wird in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre an Hochschulen und Beratungsstellen eingesetzt. Von Lintig hat sich mit ihrer Sozial-Agentur Sneha, die ihren Sitz in der Wiehre hat, seit Monaten dafür eingesetzt, dass L/WP auch an Freiburger Schulen verwirklicht werden kann. Heute starten über 60 Schülerinnen und Schüler aus achten und neunten Klassen der Emil-Thoma-Realschule, der Staudinger-Gesamtschule und der Freien Christlichen Schule ins einwöchige L/WP-Praktikum.

Hinter L/WP steckt die Idee, dass beim Start von Schulabgängern, Universitätsabsolventen oder Arbeitslosen ins Berufsleben die suchende Person in den Mittelpunkt gestellt werden sollte und nicht der Arbeitgeber, der Arbeitsmarkt, Beschäftigungsprognosen oder überhöhte Anforderungsprofile aus Stellenanzeigen. "Das dauernde Sich-verstellen-Müssen braucht nicht sein," sagt von Lintig. Statt abzuwarten und auf glückliche Zufälle zu hoffen, sollen die Programmteilnehmer lernen, die Arbeitswelt nach der optimalen Stelle zu durchforsten. "Dabei muss man bedenken, dass nur der kleinere Teil aller freien Stellen tatsächlich ausgeschrieben wird," fügt von Lintig hinzu. L/WP zielt deswegen vor allem auf den so genannten verdeckten Arbeitsmarkt. Die Teilnehmer an L/WP sollen ihre eigenen Fähigkeiten, Begabungen und Kompetenzen besser kennen lernen und in die Lage versetzt werden, darüber zu sprechen. Ist das geschafft, dann vermittelt das Programm, wie der Arbeitsmarkt systematisch im Hinblick auf das eigene Fähigkeiten- und Interessenprofil erforscht werden kann.

Das heute beginnende einwöchige Praktikum ist nur der Einstieg in L/WP. Im Juli wird Rüdiger Hoff, ein L/WP-Referent aus Hamburg, den Jugendlichen im Rahmen eines zwölftägigen Seminars die eigentlichen Kursinhalte nahe bringen. Bis dahin soll auch im Unterricht die Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz thematisiert werden.
Das Projekt an den Schulen kostet knapp 10 000 Euro. Doch die Teilnehmer müssen nichts bezahlen: Susanna von Lintig konnte den Verein JugendDenkMal als Projektträger gewinnen und bekam auf diesem Wege einen Zuschuss der Jugendstiftung Baden-Württemberg gewährt. Zudem sprang die Sparkasse Freiburg als Hauptsponsor ein; die Technikerkrankenkasse stellt kostenlos den Seminarraum bereit.
Die Praktikumsplätze und weitere finanzielle Unterstützung kommen von regionalen Wirtschaftsunternehmen. "Das freut mich natürlich besonders", so von Lintig, die mit ihrer Non-Profit-Agentur Sneha auch das bürgerschaftliche Engagement fördern will. "Dass unsere Kinder eine Ausbildung und später Arbeit bekommen, muss uns alle kümmern. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe."

BZ vom 7.4.2003, ganzer Artikel auf www.bzol.de

www.jugenddenkmal.de 

  

 

Freie Schule Dreisamtal sucht Gebäude für Grundschule ab 2004

KIRCHZARTEN (ina). Im Dreisamtal soll eine Freie Schule entstehen. Dazu hat sich ein Verein "Freie Schule Dreisamtal" gegründet, dessen Initiatoren Ella Berger, Vorsitzende, die stellvertretende Vorsitzende Bettina Bossert und die Pressereferentin Susanne Straub, die Öffentlichkeit über ihre Idee informierten.
Nach den Vorstellungen des Vorstandes soll die Idee möglichst
nächstes Jahr in Form einer Grundschule umgesetzt werden. Den Informationsabend besuchten vor allem junge Eltern, die mit dem regulären Schulsystem unzufrieden sind und nach einer Alternative für ihre Kinder suchen. Aber auch einige Pädagoginnen und Pädagogen waren anwesend und interessierten sich zum Teil für eventuelle alternative Arbeitsmöglichkeiten. Mehrere Besucher des Infoabends hatten sich bereits an der Gründung Freier Einrichtungen in anderen Gemeinden oder Städten beteiligt und konnten daher ihre eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet einbringen. Wieder andere wollten sich inspirieren lassen, da sie in ihrer Gemeinde auch gerne eine Freie Schule eröffnen möchten.
Aber eines haben alle Interessenten gemein: Sie haben genug vom Regelschulsystem mit überfüllten Klassen und gestresstem Lehrpersonal - teils, weil sie selbst schlechte Erfahrungen als Lehrer auf diesem Gebiet gemacht haben, oder weil sie als Eltern davon betroffen sind.
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Ebenso unsicher ist noch der Standort der Schule: "Bauen kommt für uns nicht in Frage. Wir suchen nach einem bereits bestehenden, großen Gebäude wie zum Beispiel ein älterer Gasthof mit großzügigen Räumen, denn wir planen auch ein Atelier für die Kinder", berichtete Berger. "Wir haben bereits einige Angebote bekommen, vor allem die Gemeinde Buchenbach war von unserer Idee angetan. Der Bürgermeister hat uns sogleich eine Immobilie angeboten. Wir suchen eine sehr natürliche Umgebung mit viel Grün drum herum, denn die Bewegung der Kinder gehört zu unserem Konzept dazu", so die Pressereferentin, die für ihre zukünftige Schule eine große Nachfrage erwartet.

ina, BZ vom 29.4.2003, ganzen Artikel auf www.bzol.de lesen

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Naturschule Freiburg mit Landesnaturschutzpreis ausgezeichnet

Sie wurde 1988 von Umweltaktivisten gegründet und ist heute eine der bekanntesten Bildungseinrichtungen für Naturpädagogik in Deutschland: Für ihr "überdurchschnittliches und nachhaltiges Engagement" hat die Naturschule Freiburg jetzt den Landesnaturschutzpreis erhalten. Willi Stächele, baden-württembergischer Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, zeichnete fünf Projekte mit dem von der Stiftung Naturschutzfonds vergebenen und mit insgesamt 15 000 Euro dotierten Preis aus.
"Wir wollen zeigen, wie gut Natur tut - und wie wichtig es ist, sie zu schützen", erklärt Birgit Roth das Konzept der Naturschule Freiburg. Das Angebotsspektrum ist breit und die Zielgruppe groß: An erster Stelle stehen die beiden berufsbegleitenden Weiterbildungen "Kindergarten im Wald" und "Naturpädagogik", die inzwischen in sieben deutschen Städten in Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen angeboten werden. "Jedes Jahr nehmen rund 250 Multiplikatoren an insgesamt zehn Lehrgängen teil - die Warteliste ist lang", sagt Birgit Roth, die sich in der Naturschule um Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederbetreuung kümmert. Die acht Monate oder ein Jahr lang dauernden Ausbildungen seien mittlerweile bundesweit bei Arbeitgebern hoch angesehen.
Wie der Waldboden riecht, wo sich die Mückenlarven verstecken, und warum Tautropfen auf Blüten wie Edelsteine glitzern, können Kinder und Jugendliche bei den meist einwöchigen Freizeiten erfahren. Ziele sind die Wutachschlucht, ein Wald in den Vogesen, ein Naturschutzgebiet am Hochrhein und immer wieder der Freiburger Mundenhof. Rund 100 Kinder aus dem Dreiländereck nehmen jedes Jahr an den Freizeiten teil.
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Auf Anfrage gestalten die vier hauptamtlichen, sechs ehrenamtlichen und mehr als hundert freiberuflichen Mitarbeiter auch immer wieder Betriebsausflüge in die Natur, Kindergeburtstage im Indianer-Zelt und lebensnahe Unterrichtsstunden für Schulklassen. ....
sir, BZ vom 28.2.2003, ganzen Artikel auf www.bzol.de lesen

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Suchsystem für VHS-Kurse bundesweit

Viele Volkshochschulen bieten schon seit längerem ihre Kurse auch über das Internet an, und es besteht häufig auch die Möglichkeit sich online zu Kursen anzumelden. Die S-W-K- Media GmbH in Passau bietet nun für Volkshochschulen die Möglichkeit, die eigenen Internetangebote in ein bundesweites Suchwerkzeug einzubinden. Gegen eine monatliche Gebühr von 10 EUR können alle Volkshochschulen ihre Kursangebote in dieses Suchsystem einbinden lassen und sind dann darüber auffindbar.
Über Webnapping kann das Suchwerkzeug auf jeder Homepage als zusätzlicher Service für Weiterbildungsinteressenten eingebunden werden.
Bislang sind 76603 Kursangebote und Veranstaltungen von 159 Volkshochschulen in Deutschland (Stand 06.12.2002) an diesem System beteiligt, das auch vom Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. mit unterstützt wird. Dieser hat die Suchfunktion auch auf der eigenen Homepage bereits eingebunden.
http://www.meine-vhs.de
http://www.vhs-dvv.de

  

Freiburger Spielwerkstatt 25 Jahre

Die Freiburger Spielwerkstatt, die sich die "Förderung von kleinen Spielformen im Unterricht" auf die Fahnen geschrieben hat, besteht in diesem Dezember seit genau 25 Jahren....
"Stomp im Klassenzimmer" ist ein freiwilliger Fortbildungskurs für Lehrer, in dem mit verschiedenen Rhythmen und Instrumenten gearbeitet wird. Als Rhythmusinstrument dient alles was nicht niet- und nagelfest ist: Medizinbälle, Kehrbesen, die Schuhe an den Füßen und der eigene Körper. Wichtig bei der Klangerzeugung ist, dass jeder einzelne in der Gruppe gemäß seinem Rhythmusgefühl miteinbezogen wird. Die meisten der zwanzig anwesenden Lehrer sind Musikpädagogen, aber auch Englisch-, Erdkunde- und Grundschullehrer sind vertreten. Und so soll es nach Angaben des Leiters der Spielschule, Christian Schulz, seines Zeichens selbst Pädagoge, auch sein. Denn hier wird den Lehrern beigebracht, wie sie ihre Unterrichtsstunden locker gestalten und jeden einzelnen spielerisch einbeziehen können. ...
7.612.2002, mehr auf www.bzol.de

  

 

Straßenschule Freiburg - Haltestelle - Schwarzwaldstrasse 8

"Wir arbeiten mit Ausgegrenzten und werden selbst ausgegrenzt." So beschreibt Uwe von Dücker seine Erfahrungen in dieser Stadt, der er zusammen mit anderen vor fünf Jahren die "Freiburger Straßenschule" und vor einem Jahr die "Haltestelle" beschert hat. Wie drängend das Problem ist, macht er mit Zahlen deutlich: Auf etwa 400 schätzt er den "Grundstock" von Kindern, die nicht in die Schule gehen, das Deutsche Jugendinstitut in München geht sogar von 2000 "nicht beschulten" Kindern und Jugendlichen in Freiburg aus. Fast zwei Jahrzehnte lang hat Uwe von Dücker in Lateinamerika mit Straßenkindern gearbeitet, bevor er - bundesweit einmalig - in Freiburg zusammen mit dem Oberschulamt die Straßenschule gründete. In ihr nehmen die acht erwachsenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (je vier ehrenamtlich und mit Zwei-Drittel-Stellen versehen) die jungen Menschen ernst, sehen sich selbst als Lernende auf der Straße und sind vor allem an Prozessen interessiert. "Wir wollen aufdecken, was junge Leute auf die Straße treibt und unsere Erkenntnisse an die Schul- und die Sozialverwaltung weitergeben."
Gerhard M. Kirk, BZ vom 20.11.2002, ganzer Artikel auf www.bzol.de

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Europa-Schule eröffnet in Littenweiler

post.jpg (45224 Byte) mehr zum alten Postgebäude

Ehemaliges Postgebäude nun Sprachschule
Erleichtert hatten im vergangenen Herbst viele Littenweiler Bürger zur Kenntnis genommen, dass die ehemalige Postfiliale in der Littenweilerstraße 2 einen Käufer gefunden hat, der dieses schöne alte Gebäude erhalten und nicht baulich verändern möchte. Die neue Besitzerin, Ofelia Rassner, wohnhaft Littenweilerstraße 8, hatte schon lange nach einem geeigneten Domizil für eine Sprachschule gesucht. Seit 20 Jahren unterrichtet sie schon Latein und Französisch, war wissenschaftliche Mitarbeiterin beim romanischen Seminar und Lehrerin in der Solidargemeinschaft für Lehrer und Erzieher in Baden-Württemberg an der PH. Die Mutter von 5 Kindern ist froh, einen Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung gefunden zu haben, hatte sie in der Vergangenheit doch weite Anfahrwege nach Lörrach, Breisach und Müllheim auf sich genommen um u.a. Deutsch als Fremdsprache für alle Nationalitäten anzubieten. Ihr Vorteil ist, dass sie zeitlich flexibel unterrichten kann. Sie richtet sich nach den Bedürfnissen ihrer Schüler und gibt keine festen Kurszeiten vor. In der Europa-Schule wird stets in kleinen Gruppen unterrichtet und die Schüler nach individuellen Sprachkenntnissen eingeteilt. Moderne und effiziente Methoden versprechen Erfolg und die Schüler fühlen sich in der familiären Atmosphäre wohl. Ferien-Kurse, Ausflüge und Besichtigungstouren ergänzen das Angebot. Wer Interesse hat, kann sich unter Tel.: 64 02 91 an Ofelia Rassner wenden. Die Europa-Schule ist auch im Internet unter www.europaschule-freiburg.de vertreten. Die Unterrichtsräume stehen jedoch auch anderen Interessierten zur Verfügung, z.B. für Studenten, die hier Nachhilfe geben möchten, oder andere Gruppen, die Unterrichtsmöglichkeiten suchen.

Gisela Heizler-Ries, Littenweiler Dorfblatt Ausgabe 8/9 2002
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112 Kindergärten in Freiburg - Eltern haben die Chance der Wahl

Bildung, raunt es neuerdings durch die Republik, soll schon bei den Kleinsten anfangen. Doch was heißt Bildung? Allein das Training intellektueller Fähigkeiten? Das Spektrum der Meinungen ist groß und spiegelt sich in der Vielfalt des Kindergartenangebots in Freiburg. Eltern haben nicht nur die Qual, sondern auch die Chance der Wahl.
Zwischen 112 Einrichtungen in unterschiedlichster Trägerschaft können sie sich entscheiden. Alle verstehen sich als Bildungs-, nicht als bloße Aufbewahrungsstätten. ...

Mehr als die Hälfte aller Freiburger Kindergärten sind in konfessioneller Trägerschaft, vorwiegend von Kirchengemeinden. Die 37 katholischen und 21 evangelischen Einrichtungen verstehen sich nicht als Konkurrenz zueinander. Die meisten arbeiten mit festen, zum Teil altersgemischten Gruppen. Wo die Räumlichkeiten das hergeben, werden auch offenere Konzepte ausprobiert. Menschenbild und Inhalte sind religiös orientiert. Die Feste des Jahreskreises prägen die Inhalte. Sowohl alltagspraktische als auch spirituelle Dimensionen sollen den Kindern eröffnet werden. Sie sollen sich als eingebettet erleben in die Gemeinschaft der Familie und der Gemeinde. Wobei das Familienbild sich offenbar wandelt: Zwar gibt es noch viele klassische Regeleinrichtungen, in denen die Kinder über Mittag nach Hause gehen. Mehr und mehr setzen sich aber auch „bei Kirchens“ flexiblere Öffnungszeiten durch. ..

In den 19 städtischen Einrichtungen wird dabei ausnahmslos der „offene Kindergarten“ praktiziert. Statt fester Gruppenzuordnungen steht den Kindern ein Spektrum an entsprechend ausgestatteten Aktionsräumen zur Verfügung, wo sie werken, turnen, lernen oder malen können. Zwar hat jedes Kind eine Bezugsgruppe und -person. Es entscheidet sich aber jeden Tag selbst für seine Räume und damit für das, was es tun will. Mit dem berüchtigten Laisser-faire der 70er-Jahre hat das nichts zu tun: Die Erzieherinnen haben jedes einzelne Kind im Blick, stellen Stärken und Schwächen fest und schreiten ein, wo sie es für nötig halten. ...

Die sechs Einrichtungen der Freiburger Kinderhaus-Initiative wollen ebenfalls keine „Beschäftigungs- oder Konsumpädagogik“ machen, sondern die Kinder „anregen, selbst kreativ zu werden und Spaß an ihrer Leistungsfähigkeit zu entwickeln“. Dabei wollen sie sich aber keine starren Konzepte „überstülpen“ lassen, sondern passende Elemente aufgreifen. Die Einrichtungen sind klein und leben von der intensiven Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erziehern. Ein Vorläufer der Elterninitiativen ist die Kinderladen-Bewegung. Von ihr haben sie den emanzipatorischen Ansatz übernommen.

arü , BZ vom 17.2.2002, ganzer Artikel klick auf www.bzol.de
 

  

 

 

 

Lernen ist wie Netze spinnen - selbst organisiertes kooperatives Lernen

Website von Rolf Robischon's: Lernen ist wie Netze spinnen, Jahrgangsgemischte Lerngruppen, Pädagogik (Grundschule)

  

 

Behinderte und Nichtbehinderte - Richard-Mittermaier-Schule + Emil-Thoma-Schule

Mit „Pinguinen“ in der Lebensschule
Schüler der Richard-Mittermaier-Schule für geistig Behinderte lernen in einer „Außenklasse“ an der Emil-Thoma-Grundschule

In der Emil-Thoma-Grundschule drücken behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam die Schulbank. Sechs Kinder der Richard-Mittermaier-Schule für geistig Behinderte sind zu Schuljahresbeginn mit ihrer Lehrerin in die Emil-Thoma-Schule gezogen. Als so genannte Außenklasse werden sie dort vier Jahre verbringen. In Musik, Sport, Kunst und Sachkunde sitzen sie mit den Kindern der Regelschule zusammen. In allen anderen Fächern lernen sie Tür an Tür.

„Stell dir vor, ich habe ein Pinguin-Kind berührt“, erzählte ein sechsjähriger, nicht behinderter Junge seiner Mutter wenige Wochen nach Schulbeginn. „Pinguin“ oder „Eisbär“ – so benennen Lehrer und Schüler den Unterschied zwischen Kindern mit und ohne Behinderung. Als sich die Kleinen das erste Mal im Klassenzimmer begegneten, verzogen sich die „Eisbären“ prompt in eine Ecke. „Wir haben die Berührungsängste durch Sport abgebaut“, berichtet Barbara Praetorius, die Klassenlehrerin der Regelschulkinder. Mit Ellenbogenstupsen, Fangspielen und Fußball seien sich die Kinder näher gekommen.

„Wir hatten doppelt so viele Anmeldungen wie Plätze“, sagt Peter Ryzlewicz, der Schulleiter an der Emil-Thoma-Grundschule. Er entschied per Los, welche Kinder mit der Außenklasse unterrichtet würden. Die Eltern der nicht-behinderten Kinder erhoffen sich für ihre Kleinen vor allem mehr Sozialkompetenz. Doch nicht zuletzt ist die „Eisbär-klasse“ mit 18 Schülerinnen und Schülern auch kleiner als andere Regelklassen. Wenn die sechs Kinder der Außenklasse stundenweise dazu stoßen, unterrichten dort bis zu drei Lehrer – unterstützt von einem Zivildienstleistenden.

„Kann man selbst auch einmal behindert sein?“ – Die Regelschulkinder hatten zunächst viele Fragen. Inzwischen sei die Klasse erstaunlich homogen, berichtet die Musiklehrerin Magdalene Geßner. Schwächen und Stärken fielen nicht so deutlich auf wie in anderen Klassen. „Unsere Kinder lernen, mit eigenen Unzulänglichkeiten besser umzugehen“, ergänzt Barbara Praetorius.

Kinder mit Sinnesschäden zu unterrichten ist seit der letzten Änderung des Schulgesetzes ausdrücklich Aufgabe aller Schulen. „Allgemeinbildende Schulen sind verpflichtet, auf Sonderschulen zuzugehen“, betont Günter Herz vom Staatlichen Schulamt. Bislang kooperieren hiesige Bildungsstätten vor allem bei Einzelprojekten – ein gemeinsames Rockkonzert, eine mehrtägige Waldbegegnung, Lesenachmittage. Hinzu kommen zwei Außenklassen an der Emil-Thoma-Grundschule und der Clara-Grunewald-Schule und integrativer Unterricht an Privatschulen. Überdies sitzen einzelne Schüler mit Behinderung und Förderbedarf in Grundschulklassen – auch dies wurde durch die Novellierung des Schulgesetzes möglich. Für die Zukunft sind „Integrative Schulprojekte“ geplant. Dann sollen kleine Gruppen von Kindern mit verschiedenen Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten dauerhaft in eine Regelklasse integriert und von zwei Lehrern im Team unterrichtet werden.

„Wir müssen sehen, wie wir unsere Bildungsziele unter einen Hut bringen“, sagt Anita Schielke, Klassenlehrerin der sechs behinderten Kinder. Wo die Grundschule leistungsorientiert arbeite, setze die Sonderschulpädagogik auf lebenspraktische Lernziele wie Anziehen oder Schuhe binden. Trotz Zusammenarbeit werde der jeweilige Lehrplan der Kooperationsklassen nicht abgeändert, betont Schulleiter Peter Ryzlewicz. Die Pädagoginnen sollten in ihren gemeinsamen Schulstunden differenziert unterrichten – und sich gleichzeitig als Lehrerinnen zurücknehmen, damit die Schüler voneinander lernten. Eine „Lebensschule“, die die Kleinen auch anstrenge, wie Schielke berichtet. „Wenn die Kinder überfordert oder unterfordert sind, unterrichten wir sie auch in den Kooperationsfächern eine Zeitlang getrennt“.

Vier Monate nach Schulbeginn haben sich die Kinder an das Hin-und-Her zwischen ihren Klassenzimmern gewöhnt. Ihre Eltern kommen zu Bastelnachmittagen und planen Ausflüge ohne Lehrerinnen.
„Mit den Pinguinen macht es Spaß“, sagt ein sechsjähriges Mädchen. „Eisbären“ und „Pinguine“ nicken. Nur einen organisatorischen Nachteil sieht der kleine Matthias beim Wechsel zwischen den Klassen: das ständige Stühle-Rücken. 

Kirsten Wörnle , BZ vom 28.12.2001

     

Neuer Musiksaal für die Reinhold-Schneider-Schule
Für den Anstieg der Schülerzahlen nun bestens gerüstet

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde am 20. Juni in Anwesenheit der Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik der neue Musiksaal der Reinhold-Schneider-Schule feierlich eingeweiht. Um die Raumsituation der Schule zu verbessern, ist in den letzten acht Monaten das bisher als Lager genutzte Dachgeschoss im Rahmen des Altbau-Sanierungsprogramms für rund 160.000 Mark vollkommen ausgebaut worden. Dabei entstanden ein etwa 80 Quadratmeter großer Musikraum, ein Fachraum für Handarbeit mit zirka 60 Quadratmeter Fläche und ein rund 30 Quadratmeter großer Mehrzweckraum für Gruppenunterricht. Der bisherige Musikraum im Neubau der Schule aus den sechziger Jahren kann nun als zusätzlicher Klassenraum genutzt werden und wird in den Sommerferien für 20.000 Mark entsprechend umgebaut. Denn die Reinhold-Schneider-Schule gehört zu den Grundschulen, die in den kommenden Jahren mit einer Zunahme der Schülerzahlen rechnen müssen. Laut Prognose des Schul- und Sportamtes wird die Kinderzahl im Einzugsbereich von derzeit 283 auf 436 im Jahr 2004/06 ansteigen. Statt der gegenwärtig 14 werden dann vorübergehend voraussichtlich 17 Klassenräume benötigt. Da die Schülerzahlen nach Meinung von Fachleuten bis zum Jahr 2010 vermutlich wieder zurückgehen, soll der vorübergehend erhöhte Bedarf an Klassenräumen dadurch gedeckt werden, dass Fachräume entsprechend umgewandelt werden. Die 1925 erbaute, denkmalgeschützte Reinhold-Schneider-Schule ist zwischen 1988 und 1996 in mehreren Abschnitten für insgesamt 670.000 Mark saniert worden. Dabei wurde sehr viel Wert darauf gelegt, die alte Bausubstanz so weit wie möglich zu erhalten. Wände, Decken und Treppenhaus setzte man im ursprünglichen Stil instand. Ein Glanzstück ist der original Parkettboden, der repariert, gereinigt und versiegelt wurde. Die neuen Fenster entsprechen den alten in ihrer Form und wahren das ursprüngliche Gesamtbild der Schule. Zusätzlich eingebaut wurden – gemäß den neuesten Sicherheitsvorschriften – ein zweiter Fluchtweg zwischen Dach- und Obergeschoss. „Die Reinhold-Schneider-Schule ist für den Anstieg der Schülerzahlen, die für Littenweiler vorausgesagt werden, jetzt bestens gerüstet" brachte es Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik bei der offiziellen Übergabe der drei Dachgeschoss-Räume auf den Punkt und äußerte sich zufrieden darüber, dass die mehrjährige Sanierung des Altbaus jetzt abgeschlossen ist. Sie lobte die Verantwortlichen des Schul- und Sportamts für den baulich gelungenen Ausbau und dankte Rektor Kemen für seine stets verständnisvolle und umsichtige Art. Rektor Kemen, der am Ende des Schuljahres in den Ruhestand geht, nannte die Übergabe der neuen Räume einen erfreulichen Anlass, der ihm den Abschied erleichtert, und die Vorsitzende des Elternbeirats Mechtild Maurer freute sich im Namen aller Eltern mit ihm, dass er nun, zum Ende seiner Dienstzeit, noch die Früchte seines langjährigen Bemühens ernten kann. So wurden die Räume feierlich an die Kinder übergeben, welche die Gäste auch gleich mit einem Musikzirkus begeisterten, bei dem wilde Drachen, gefährliche Tiger, tanzende Elefanten, anmutige Pferde und eine schnatternde Affenherde ihr Können zeigten.

Gisela Heizler-Ries, s'Littenweiler Dorfblatt, Aug/Sept 2000

 

 

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