Dreisamtal für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende. Regio-Portal for Volunteering, Business and Holidays


Aktuelles zu EineWelt
 

Home >Soziales >EineWelt  >EineWelt1                                 Neuen Eintrag KOSTENFREI anmelden


Frauen in Afghanistan

Aktuelles zu EineWelt-Fragen
 

 

Sinti und Roma in Freiburg

BZ: Herr Matter, wir sprechen von Sinti und Roma in einem Atemzug. Was ist der Unterschied zwischen den beiden?
Matter: Sinti und Roma ist die politisch korrekte Bezeichnung für die Menschen, die man gemeinhin und gegen ihren Willen lange Zigeuner genannt hat. Ursprünglich stammen sie aus Nordindien. Mit Sinti bezeichnet man diejenigen, die schon im Spätmittelalter nach Westeuropa gekommen sind. Mitte des 19. Jahrhundert sind noch einmal vom Balkan her, zum Großteil aus Rumänien, Roma nach Westen gewandert, nachdem ihre Leibeigenschaft aufgehoben worden war.
BZ: Man stellt sich Sinti und Roma als fahrendes Volk vor. Wie kam's dazu?
Matter: Die Vorstellung, dass diese Menschen so eine Art Wandertrieb hätten, ist falsch. Als die Sinti im 15. Jahrhundert hierher kamen, war das Land besiedelt, die Städte hatten Zunftordnungen - man wollte sie nicht. Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurden Erlasse herausgegeben, um sie am Betreten der Herrschaftsgebiete zu hindern. Sie wurden in fast ganz Europa für vogelfrei erklärt. Das heißt, es war erlaubt, sie zu jagen und zu töten. Im Zuge der Aufklärung im 18. Jahrhundert gab es Versuche, die Leute sesshaft zu machen. Die Umerziehung verlief oft radikal, zum Beispiel wurden Kinder von ihren Eltern getrennt.
BZ: Noch grausamer verfuhren die Nazis mit den so genannten Zigeunern.
Matter: Die Nazis erweiterten die Ausgrenzung um den Rassismus-Gedanken. "Zigeuner" galten als Untermenschen. Sie wurden genauso verfolgt wie Juden. Europaweit haben die Nazis 500 000 Sinti und Roma ermordet.
BZ: Mit der Bürgerrechtsbewegung der Sinti in den 70er-Jahren entstand die Freiburger Sinti-Siedlung. Ist dieser Integrationsversuch typisch?
Matter: Das glaube ich nicht. Freiburg galt lange Zeit als Mustersiedlung. Heute sieht man das etwas anders, weil es zu einer Art Gettoisierung gekommen ist. Es ist klar, dass sich Minderheiten-Gruppen in solchen Gemeinschaften sicherer und besser aufgehoben fühlen. Andererseits kommen sie um einen Integrationsprozess nicht herum, wenn sie für ihre nachfolgenden Generationen eine soziale Verbesserung haben wollen.
BZ: Kann man die Kultur einer Minderheit bewahren und sie doch integrieren?
Matter: Ich glaube schon: indem man die Eigenheit der Kultur im familiären Binnenraum pflegt, aber nicht nach außen in Erscheinung treten lässt

Max Matter, Freiburger Professor für Volkskunde, interviewt von Heike Spannagel
BZ vom 02.12.2003

  

 

 

 

Albanien-Hilfe Democracy mit Peter Krimmel startet

Heute, Dienstag, sollen sie ihr albanisches Ziel erreichen, der Mediziner und Initiator der Albanien-Hilfe "Democracy", Peter Krimmel aus Stegen, Simon Schmid, Lotta und Imme Herr. Am vergangenen Donnerstag machten sie sich auf den langen Weg zu ihrem Projekt "Waisenhaus in Saranda". Pfarrer Pater Franz Hoch segnete sie vor ihren Transportern kurz vor der Abfahrt.

Bis Weihnachten sollen zwei Wohnräume und ein Bad eingerichtet sein, damit im kommenden Jahr vier Zivildienstleistende ihren "Anderen Dienst im Ausland" im Waisenhaus beginnen können. Peter Krimmel meinte: "Einen besseren Ansporn fürs Weitermachen als den Blick auf das bisher Verwirklichte gibt es nicht!"

Tatsächlich: Da kommt Wasser aus der Leitung! Sauber gefiltertes reines Trinkwasser. Was hier zu Lande für alle selbstverständlich ist, ist im Waisenhaus von Saranda in Albanien ein Novum. "Dank der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer", freut sich Peter Krimmel, "konnten wir inzwischen dafür sorgen, dass gesundheitlich unbedenkliches Wasser immerhin schon aus den Leitungen in Küche, Krankenzimmer und Bädern fließt". Aber das war erst der Anfang, schließlich soll das ganze Haus mit extra gefiltertem Wasser versorgt werden, müssen die neu gelegten Abwasserleitungen im Haus vollständig an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden.

Dafür sind nicht nur Erfindergeist, Material und Geld vonnöten, da braucht es auch ehrenamtliche Helfer wie die deutschen Klempner Christian Walzer und Dirk Schwier, die sich mit Helfershelfern im vergangenen Sommer um die Wasserversorgung und Sanitärinstallation gekümmert hatten. "Schließlich ist unsere Hilfe erst als Hilfe zur Selbsthilfe wirkungsvoll, wenn erreichte Verbesserungen dauerhaft sind", betont Christian Walzer. Und Krimmel weiter: "Das hätten wir nicht erreicht ohne die Hilfe von Simon Schmid und der KjG Stegen sowie Pater Hoch und der katholischen Kirchengemeinde." Ihnen ist bewusst: "Das Erreichte markiert den entscheidenden ersten Schritt, der unausweichlich dazuführt, dass das Waisenhaus bald auf eigenen Füssen steht."

Dafür sorgt weiter das eben aus der Taufe erhobene Projekt "die Feige", das den aus dem Waisenhaus und der Schule herauswachsenden jungen Leuten Arbeit und gesicherte Lebensverhältnisse bieten soll. Krimmel schmunzelt: "Nicht nur, weil ich zu gerne Feigenmarmelade esse, ist dieses Projekt entstanden. Feigen und Limonen sind landeseigene Rohstoffe - was macht mehr Sinn, als sie Gewinn bringend zu verarbeiten?!"

Monika Rombach, 25.11.2003

  

 

Aktion Eine Welt Kirchzarten plant Laden

Fairer Handel mit Produkten aus der Dritten Welt
Ein junger Verein in Kirchzarten hat seine Aktivitäten von den Kirchen auf den Markplatz ausgedehnt und plant einen Laden

KIRCHZARTEN (MT). "Kleine Kaffeebauern können von dem, was sie erzeugen, trotz unermüdlicher Arbeit nicht leben, weil sie keinen Einfluss auf die Preisgestaltung haben." Mit dieser Erklärung beschreibt Kirsten Ulrich die Gründe für ihr Engagement für die Menschen in den so genannten Entwicklungsländern. Sie ist Vorsitzende des Vereins Aktion Eine Welt Kirchzarten, den sie zusammen mit sieben anderen Mitgliedern gegründet hat.

Bisher hat der Verein sonntags abwechselnd vor der katholischen und evangelischen Kirche Waren aus fairem Handel angeboten. Seit letzter Woche ist er auch mit einem Stand auf dem Markt präsent.

Waren aus fairem Handel zu kaufen, bedeutet, einen fairen Preis zu zahlen. "Das ermöglicht den Bauern ein menschenwürdiges Leben und kein Hungerdasein", erklärt Kirstin Ulrich. Zusammen mit Gudrun Sperber, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins ist und den Verkauf organisiert, bietet sie jetzt auch Kaffee, Tee, Schokolade, Spielzeug und Haushaltswaren auf dem Wochenmarkt in Kirchzarten an. Den sonntäglichen Verkauf vor den beiden Gotteshäusern wollen die beiden weiterführen.

Der Verkauf vor den Kirchen sei bei den Leuten so gut angekommen, dass sie sich entschlossen hätten, einen Weltladen in Kirchzarten zu eröffnen. Mit knapp 10 000 Einwohnern müsste sich ein solcher Laden auch auf Dauer tragen, meint die Vorsitzende. Bisher hätten sie allerdings noch kein günstig gelegenes Objekt zu einen bezahlbaren Mietpreis gefunden. Dem Verein gehören 14 Mitglieder an, aber weitere Helfer sind gerne willkommen. "Wir brauchen noch mehr Menschen, die bereit sind, mitzuarbeiten. Für Berufstätige ist es schwierig, am Freitagmorgen auf dem Markt zu stehen, aber es gibt ja auch andere Arbeiten", sagt Kirstin Ulrich.

BZ vom 11.7.2003

mehr zum Verein Aktion EineWelt

  

 

Irak-Krieg - Hilfe für Kinder und Familien

22 Mio Einwohner (davon 4 Mio Bagdad),
437000 km2 (davon 87% Wüste)
www.friedensfahnen.de

 

www.aerzte-ohne-grenzen.de
 
www.ippnw.de/irakhilfe
 
www.mercycorps.org
Help Families in Iraq!
Irak-Resistance 4/2003    
Iraq-Resistance    

  

 

 

Aktion Schuhkarton - Benefizveranstaltung am 5.4.2003 in Ebnet

Ebnet (hr.) Sicherlich ist im Laufe der Jahre die "Aktion Schuhkarton" der Csilla von Boeselager Stiftung für viele ein Begriff geworden. Im Laufe der Jahre erbrachte die vorweihnachtliche Aktion insgesamt 75 Transporte, beladen mit ca. 14.000 Hilfspaketen in die ungarische Region Pécs. Ins Leben gerufen wurde diese Aktion vor 10 Jahren, im April 1993, nach einem Vortrag von Csilla von Boeselager im Paulussaal, mit dem die Aktivitäten für die Osteuropahilfe in Freiburg einst begannen.

Anlässlich dieses 10-jährigen Jubiläums findet am Samstag, 5. April um 18.00 Uhr im Theodor Egel Saal im Schlosspark Ebnet eine Benefizveranstaltung mit der ungarischen Volkstanzgruppe "Somogyi Aprók" (kleine Knirpse) aus Kaposvár statt. Der frühe Zeitpunkt 18 Uhr wurde dabei bewusst gewählt, um auch Kindern die Teilnahme zu ermöglichen. Durch die "Aktion Schuhkarton", welche ja in vielen Schulen und Kindergärten alljährlich durchgeführt wird, haben viele zwischenzeitlich eine Beziehung zu Ungarn und können hier ungarische Volkskunst näher kennenlernen. Die Kindervolkstanzgruppe "Somogyi Aprók" besteht aus ca. 40 Kindern im Alter zwischen 8 und 18 Jahren. Ihr Ziel ist die Bewahrung der Werte und das Erlernen der ungarischen Volkstänze. Die Tanzgruppe hat schon viele Preise gewonnen und ist bereits in zahlreichen Ländern aufgetreten. Nach der Veranstaltung ist bei einem kleinen Umtrunk die Möglichkeit zur weiteren Information zur Csilla von Boeselager Stiftung gegeben. Der Gesamterlös ist für die Unterstützung der Obdachlosen-Begegnungsstätte in der Stadt Pécs gedacht. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

Herr Mengdehl, Aktion Schuhkarton, 12/2003 Herr Mengdehl, Aktion Schuhkarton, Foto: Heizler-Ries 2003

  

 

 

Regenwaldladen.de - Import nachhaltig erzeugter Produkte

FREIBURG. Den Regenwald bewahren und ihn gleichzeitig wirtschaftlich nutzen, das ist das Ziel des "Regenwaldladens", den der Freiburger Biologe Rainer Putz im Oktober vergangenen Jahres eröffnet hat. Der Groß- und Einzelhandelsbetrieb ist darauf spezialisiert, nachhaltig erzeugte Produkte aus dem Regenwald zu importieren. Bislang existiert der Regenwaldladen ausschließlich als so genannter Onlineshop im Internet.
Hervorgegangen ist das Projekt aus dem Verein "Freiburger Regenwald-Institut", der 1998 von neun Wissenschaftlern gegründet wurde und sich dem Schutz des tropischen Regenwalds verschrieben hat.

Durch den Regenwaldladen sollen verlässliche Markt- und Vertriebsstrukturen für nachhaltig hergestellte Erzeugnisse aus dem Regenwald geschaffen werden. Dadurch soll für die im Wald lebenden Bevölkerungsgruppen eine zusätzliche Einkommensquelle eröffnet werden, um es ihnen zu ermöglichen, ihre traditionellen und waldschonenden Lebensweisen beizubehalten. Nachhaltige Produktion im Regenwald bedeutet vor allem, dass dabei auf Rodung verzichtet wird. Darum führt Rainer Putz keine Holzerzeugnisse ein.

Der Import erfolgt nach den Kriterien des so genannten "fairen Handels". Das heißt insbesondere: keine Zwischenhändler im Ursprungsland und überdurchschnittliche Erzeugerpreise. Außerdem sollen zehn Prozent des Gewinns für soziale und ökologische Projekte in die Regenwaldländer zurück fließen. Sobald das erste Geschäftsjahr abgeschlossen ist, will sich der Regenwaldladen dem so genannten ATO-Tüv des Weltladen-Dachverbands unterziehen, bei dem nachgeprüft wird, ob wirklich fair gehandelt wird.
...
Die notwendigen Lagerflächen für seinen Online-Versand hat er bei sich Zuhause eingerichtet. Später soll zusätzlich ein "richtiger" Laden entstehen. Putz ist zuversichtlich, was die wirtschaftlichen Perspektiven angeht. "Mit der Startphase bin ich zufrieden. Zahlreiche Weltläden haben unsere Produkte bereits in ihr Angebot aufgenommen", sagt der 43-jährige, der den Regenwaldladen zu seinem Hauptberuf gemacht hat. Falls alles nach Plan geht, soll noch in diesem Jahr eine Aktiengesellschaft daraus werden. Hierfür sucht Putz noch interessierte Kapitalgeber.

hos, BZ vom 26.3.2003, ganzen Artikel lesen auf www.bzol.de

Zum Regenwaldladen >Handel

  

 


Amber Foundation von Rolf Willmund seit 2000

Seine Stiftung, die er vor zwei Jahren gegründet hat, heißt "The Amber Foundation". Im Namen steckt, worum es Willmund geht: "Amber" ist das englische Wort für Bernstein und Gold. Das Gold der Stiftung sind ökologisch und qualitativ hochwertige Lebensmittel von Kleinbauern in Ländern, denen der Zugang zu internationalen Märkten bisher verwehrt wird. Ihn zu schaffen - und das unter fairen Bedingungen - ist Ziel der Stiftung. .....
Beitrag von Anja Bochtler vom 30.12.2002 bitte auf www.bzol.de lesen
Zur Amber Foundation >EineWelt

 
 

 

 

In der Hungerfalle - Afrika vor der Katastrophe


Es ist für jeden Besucher eine schreckliche Erfahrung. Allein der Gestank,
der Dreck, das Wimmern und Weinen in einem überfüllten Hungerlager. Wenn man
aber von einer Mutter ihr verhungerndes Kind in die Arme gelegt bekommt,
lässt man es vor Schreck beinahe fallen - es ist leicht wie Papier, und
egal, ob an den Armen, an den Beinen, am Bauch oder Rücken, man findet kein
Fleisch, keinen Muskel, nichts, was die Hände davon abhält, direkt auf die
dünnen Knochen des Kindes zu drücken. So ein Erlebnis frisst sich ins
Gedächtnis. Nur bösartige Zyniker würden nicht alles unternehmen wollen, um
zu helfen.
Die meisten Menschen außerhalb Afrikas erreicht das Elend nur über
Fernsehbilder, Fotos und Geschichten, die von diesem Kontinent verbreitet
werden. Allen voran sind es die Deutschen, die - wann immer zur Hilfe
aufgerufen wird - am meisten spenden. Und es trifft meist nicht zu, wenn
gesagt wird, die Helfenden aus dem reichen Westen würden mit ihren Gaben
lediglich das eigene Gewissen beruhigen wollen. Viele Spender haben wirklich
Mitleid, viele Spender wollen wirklich helfen.
Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wieder entsetzliche Bilder um
die Welt gehen. Dann wird der Rest der Welt wieder eingreifen. Denn Afrika
erlebt eine außergewöhnlich schlimme Ernährungskrise. Seit Monaten fehlen
Nahrungsmittel im Süden, in Malawi, Simbabwe, Sambia und Angola, und jetzt
drohen weitere Katastrophen am Horn von Afrika, in Äthiopien, Eritrea und
Somalia, und auch in Zentralafrika, in Burundi und im Kongo. Die Vereinten
Nationen, Hilfsorganisationen und auch die Regierungen der betroffenen
Länder rufen fast täglich zur Hilfe auf. Wenn man die veröffentlichten
Zahlen zusammenzählt, dann sind danach 30 Millionen Afrikaner vom Hungertod
bedroht.
In den vergangenen Monaten wurden viele Gründe genannt, warum es zu dieser
Not kommen konnte. Schlechtes Wetter, Krieg, extreme Armut, Korruption und
Aids wurden aufgeführt und auch die Tatsache, dass die Afrikaner nahezu
keine Chance haben, ihre landwirtschaftlichen Produkte im Rest der Welt zu
verkaufen. Vor allem die EU will im Interesse ihrer eigenen Bauern diese
Konkurrenz nicht haben. All diese Gründe sind richtig, und dennoch gibt es
noch etwas, das sich seit Jahren abzeichnet und jetzt wohl zu einem der
Hauptgründe für das Elend geworden ist: Die internationale Hilfe hat den
afrikanischen Regierungen jede Verantwortung genommen, sich um ihre eigenen
Leute zu kümmern. Wenn es zu Hungersnöten kommt, brauchen sie nur ein
Fernsehteam, das die Elendsbilder weltweit verbreitet, schon fließt das
Geld. Und je dramatischer ein Land die Situation darstellt, desto mehr
Hilfen bekommt es - egal, ob es die Zahl der angeblich vom Hungertod
bedrohten Menschen belegen kann oder nicht. Und die Helfer spielen mit. Vor
allem deshalb, weil sie sich durch Spenden finanzieren, die gerade während
solcher Katastrophen gerne gegeben werden.

Viele afrikanische Regierungen wissen inzwischen, dass sie die Helfer erpressen können. Keine Hilfsorganisation kann sich den Vorwurf gefallen lassen, bewusst Menschen verhungern zu lassen; kein westlicher Staat wagt es, nicht einzugreifen - selbst wenn allen bewusst ist, dass die Hilfe oft nicht oder nur spärlich ankommt. So ist zu erklären, warum ein Despot wie Simbabwes Präsident Robert Mugabe erst sein Land in den Ruin führen und dann oft noch Bedingungen für die Hilfe diktieren kann. Mit der Konsequenz, dass vor allem regierungstreue Anhänger durchgefüttert werden. Auch andere Machthaber verhalten sich skandalös. So weiß jeder, der in Angola helfen möchte, dass die Herrschenden den größten Teil der Hilfen unterschlagen. In Malawi konnten sich korrupte Minister am Verkauf der staatlichen Mais-Reserven bereichern. Hinzu kommt, dass internationale Organisationen
auch mit falscher Hilfe eingreifen.

Das von den USA dominierte UN-Welternährungsprogramm (WFP) liefert oft zu schnell Mais aus den USA in Gebiete, in denen noch lokale Reserven zu nutzen wären. Es ist ein riesiges
Geschäft für US-Farmer, deren überschüssige Ernten aufgekauft werden.

Den Ärmsten ist mit solch einer Hilfe auf Dauer nicht geholfen. Denn wenn Spenden überhaupt ankommen, dann lindern sie lediglich die akute Not, aus der Elendsspirale können sie niemanden befreien. Kein afrikanisches Land gerät nämlich - dank internationaler Hilfe - unter Druck. Es werden keine Bewässerungssysteme angelegt, es werden keine Straßen gebaut, es werden keine staatlichen Hilfen gegeben, mit denen sich die Menschen eine Existenz aufbauen könnten. Und wenn es zur Katastrophe kommt, werfen die Herrscher den Helfern vor, dass die Spenden viel zu gering seien und viel zu spät kämen. Besonders laut schrie etwa die äthiopische Regierung im Jahr 2000. Doch kaum war die Hilfe da, startete sie einen Kriegszug gegen Eritrea. Jetzt hungern in Äthiopien wieder die Menschen, weil nichts investiert wurde, um die Lage zu verbessern. Da es niemand mit seinem Gewissen vereinbaren kann, unschuldige Menschen verhungern zu lassen, wird sich der Teufelskreis nicht auflösen - auch in Zukunft werden korrupte Machthaber in Afrika vom Elend ihrer Bevölkerung profitieren.

SZ vom 21.11.2002, MICHAEL BITALA,
Quelle: Bildungsserver des Landes Hessen/Newsletter:  Politik@mailman.bildung.hessen.de
 

  

 

 

Förderverein Kinderprojekt Awassa/Äthiopien

Der Freiburger Verein erhielt jetzt den mit 3600 Euro dotierten Förderpreis der im vorigen Jahr gegründeten "Stiftung Brücke" in Teningen. Mit dem Geld soll im äthiopischen Awassa eine Farm aufgebaut werden. Ziel ist es, den 40 Kindern des vom Verein geförderten Straßenkinderprojekts dadurch langfristig die Unabhängigkeit von Spenden zu ermöglichen.
....
Begonnen hatte alles 1997 mit einem Straßenzirkus, der den beteiligten Kindern das Überleben sichern soll. Daraus ist einiges entstanden: Seit 1999 engagieren sich knapp 30 Freiburgerinnen und Freiburger im "Förderverein Kinderprojekt Awassa/Äthiopien" auch für die Ausbildung der Kinder. Mit einer Spendensumme von 10 000 Euro im Jahr unterstützt der Verein gegenwärtig den Aufbau von Werkstätten, in denen die Kinder und Jugendlichen ausgebildet werden und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
anb , BZ vom 20.11.2002, ganzer Artikel auf www.bzol.de

Dr. Wolfram Deißler, Verein "Kinderprojekt Awassa in Äthiopien"
http://www.tropenmedizin.de/trbf.htm
Aster Bekele-Dabels, Telefon 07661/987 339.
Spenden: Förderverein Kinderprojekt Awassa, VB Freiburg BLZ 680 900 00, Konto 548 148 01.

  

 

 

Mango , Mango ...

Seit 1992 gibt es das Streuobstprojekt der Naturschutzbund-(Nabu)-Gruppe Kaiserstuhl. In der St.-Katharinen-Kellerei in Königschaffhausen wird Apfelsaft produziert, der aus ungespritzten Früchten hochstämmiger Streuobstbäume gewonnen wird. Jetzt soll das erfolgreiche regionale Naturschutzprojekt um eine globale Variante ergänzt werden. Ab 16. November wird in acht Welt-Läden in der Region Freiburg, unter anderem auch in Breisach, und in einigen Getränkehandlungen "Apfel-Mango-Saft" verkauft, hergestellt aus Streuobst vom Kaiserstuhl und naturnah angebauten und fair gehandelten Mangofrüchten philippinischer Kleinbauern.

Im August hatte Daniela Dreher vom Breisacher Weltladen bei der Nabu-Gruppe Kaiserstuhl angefragt, mittlerweile ist ein Vertrag unterschrieben. 4160 Liter Apfel-Mango-Saft hat die St. Katharinen-Kellerei gemixt und abgefüllt. Sie sollen in wenigen Monaten verkauft sein.

Das neue Getränk besteht zu 80 Prozent aus Apfelsaft, zu 20 Prozent aus Mangopürree. Vorbild ist ein Pilotprojekt der Fairhandelsorganisation "dritte-welt partner" (dwp) und des "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" (Bund) im Raum Ravenburg. Die Initiative bekam im Bundeswettbewerb "global vernetzt und lokal aktiv 2002" den ersten Preis. Ausschlaggebend war für die Jury, "dass mit dem Apfel-Mango-Saft die Idee einer sinnvollen Kooperation im Sinne der Agenda 21 innovativ umgesetzt wurde".
......
apt, BZ vom 15.11.2002, mehr dürfen wir hier nicht anzeigen, aber Sie finden's unter www.bzol.de

  

 

 

S'Einlädele hilft in Kiew

Schwester Inge Kimmerle und der "Verein für Mission und Seelsorge" arbeiten seit zehn Jahren mit Hilfe von Spendengeldern an Hilfsprojekten für Kinder und Senioren in Kiew in der Ukraine. Im Oktober 2002 war Schwester Inge eine Woche vor Ort.
BZ:
Was war der aktuelle Anlass Ihrer Reise nach Kiew?
Schwester Inge: Wir konnten jetzt die von uns gebaute Bäckerei einweihen und uns von deren guten Anlaufen überzeugen. Auch unser zweites Haus für Straßenkinder ist gerade fertig geworden, so dass wir es einweihen konnten. Wir haben uns außerdem ein Bild von der Lage in einem Jugendgefängnis gemacht, deren einsitzende Jugendliche wir mit Nahrungsmitteln versorgen."
BZ: Was für neue Projekte stehen an?
Schwester Inge: Wir möchten eine Bauruine, die wir günstig erwerben konnten, umbauen in ein Lehrlingsheim, wo von uns aufgenommene Straßenkinder einen Beruf erlernen könnten. Außerdem möchten wir Geld zusammensammeln, für den Kauf eines Heizkessels für das Jugendgefängnis, in dem die Jugendlichen im Winter sonst frieren müssen.
BZ: Warum sollen die Menschen gerade für diese Projekte in der Ukraine spenden?
Schwester Inge: Wer einmal die Not der Straßenkinder, ihre Erfrierungen an den Füßen, ihre Unterkünfte in der Kanalisation zum einen und ihre pfiffigen Gesichter mit den wachen Augen zum anderen gesehen hat, der kann einfach nicht anders als zu helfen
BZ vom 13.11.2002
zum S'Einlädele

  


BZ-Serie "Im Ausland daheim" von Bundespräsident Rau gewürdigt

Am bundesweiten Integrationswettbewerb "Auf Worte folgen Taten", den der Bundespräsident in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung ausgeschrieben hatte, haben sich 1300 Initiativen, Gemeinden und Vereine beteiligt. 183 von ihnen wurden am 22.8.2002 nach Berlin eingeladen.
Zu den Aktionen, die bei der Gala in Schloss Bellevue hervorgehoben wurden, gehören neben dem Forum Weingarten auch die v
om Freiburger BZ-Ressortleiter Bernd Serger initiierte Serie "Im Ausland daheim". Die Badische Zeitung hat zwischen Februar 2001 und Januar 2002 auf dieser Seite insgesamt 49 Artikel veröffentlicht, in denen 49 Autoren aus 32 Ländern über ihren Alltag und ihre Eindrücke vom Leben in dieser Stadt erzählten. Diese Artikel sind von der Wettbewerbsjury als Beiträge zur Integration von Ausländern gewürdigt wurden. Dabei wurde die BZ als einzige Zeitung in Deutschland in den Kreis der Ausgezeichneten zur Berliner Gala berufen.

Die AusLÄNDERinitiative Freiburg AIF wurde auf einen der ersten zehn Plätze eingestuft. mehr

Ekkehard Kaier, 23.8.2002
Serie "Im Ausland daheim": www.badische-zeitung.de/ausland

  

 

Afghanistan - Hilfe für das Dorf Schaidai

Ines Rombach und Anne Hermes initiierten ein Projekt, das mit Hilfe von Masoud Farhatyar das Dorf Schaidai beim Wiederaufbau unterstützen soll

KIRCHZARTEN (ds). Zwei Mütter der Grundschule Kirchzarten hatten zu Beginn dieses Jahres das Bedürfnis, sich an der Nothilfe für Afghanistan zu beteiligen. Bilder in den Medien von der Not in den Flüchtlingslagern und von der Zerstörung des Landes durch die jahrelangen Kriege bestärkten Ines Rombach und Anne Hermes in diesem Wunsch.

Durch einen Bericht in der Badischen Zeitung erfuhren sie von der Arbeit der deutsch-afghanischen Initiative in Freiburg und knüpften Kontakt zu Masoud Farhatyar, der seit 22 Jahren in Freiburg lebt und in dieser Initiative mitarbeitet. Zusammen mit der Hilfsorganisation Caritas International hat die deutsch-afghanische Initiative bereits im vergangenen Jahr durch Kleiderspenden – sowie Lebensmittelaktionen die afghanische Bevölkerung nachhaltig unterstützt. Masoud Farhatyar war selbst bei den Hilfsgütertransporten nach Afghanistan dabei und konnte sich über den richtigen Einsatz der Hilfsgüter vor Ort überzeugen.

In einem Gespräch mit der Badischen Zeitung weist Masoud Farhatyar darauf hin, dass die Initiative ausschließlich ehrenamtlich geführt wird und keiner politischen Gruppierung angehört. „Die Spenden kommen in vollem Umfang den hilfsbedürftigen Menschen zu“, stellt der Afghane fest. Ines Rombach und Anne Hermes planen nun, das Dorf Schaidai, 15 Kilometer nördlich von Herat mit 3000 Einwohnern, zu unterstützen. Dort ist der Neubau einer Schule geplant, denn bisher gibt es dort nur einige einfache Lehmbauten. Am 21. März ist offizieller Schulbeginn in diesem Ort angesagt. Und zum ersten Mal seit sechs Jahren werden auch dann die Mädchen wieder zur Schule gehen. ....

Die Spenden können bei Ines Rombach in der Talvogteistr. 7, (Telefon 07661/980631), bei Anne Hermes Sonneckstraße'6, (Telefon 07661/904632) oder außerhalb der Schulferien im Foyer der Grundschule Kirchzarten in einem speziell gekennzeichneten Behälter abgegeben werden. Da die Gegenstände vor dem Schulbeginn in Afghanistan sein sollen, werden die Spenden bis zum 28. Februar erbeten.

Der Spendenaufruf wird auch von der Grundschule Kirchzarten unterstützt. So ist auch vorgesehen, dass Masoud Farhatyar im April eine Informationsveranstaltung an der Kirchzartener Grundschule hält, in der über die bisherige Arbeit und über die Verwendung der Kirchzartener Spenden berichtet wird. Die beiden Kirchzartener Frauen haben aber auch noch weitere Pläne: Ziel soll eine langfristige finanzielle Hilfe sein. So werden sie im Frühjahr eine Patenschaftsaktion zu Gunsten der Schüler des Dorfes Schaidai starten. Bereits mit 20 Euro monatlich könne dort der Schulbesuch mit Ausbildung und Essen für die Kinder finanziert werden. Auch eine langfristige Partnerschaft zwischen der Grundschule Kirchzarten und der neu entstehenden Schule in Schaidai soll erfolgen.
Geldspenden werden unter dem Stichwort „Kinder in Schaidai/dt.-afgh. Initiative“ bei Caritas International, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 66020500, Konto 202, erbeten.

BZ vom 5.2.2002, ds. Der komplette Artikel

  

amnesty international: "Für mehr Gerechtigkeit"-Plakate in Freiburg: 

Von heute Abend an werden sie in der Innenstadt zu sehen sein: Interaktive Plakate, die „Für mehr Gerechtigkeit“ werben und einen Menschen zeigen, dessen Mund zugeklebt ist. Wer das Pflaster entfernt, hält die Info-Telefonnummer von amnesty international Südbaden in der Hand. Sigrun Rehm hat mit Pressesprecherin Anja Schulte-Roller über die Aktion gesprochen.

Wie entstand die Idee zu dem Plakat und was soll es erreichen?
Schulte-Roller: Wir wollen die Freiburger dazu auffordern, sich zu informieren und vielleicht auch zu engagieren, um so das Bewusstsein für Demokratie und Menschenrechte lokal und global zu stärken. Gerade in diesem Jahr, in dem sich die Gründung von amnesty zum 40. Mal jährt und die Vereinten Nationen das „Jahr des Ehrenamtes“ ausgerufen haben, möchten wir eine ganze Bandbreite von Menschen gegen Folter und Todesstrafe und für uneingeschränkte Meinungsfreiheit mobilisieren.> Wen wollen Sie mit diesem Plakatmotiv vor allem ansprechen?
Schulte-Roller: Seit einiger Zeit sinkt die Zahl unserer ehrenamtlichen Mitglieder, besonders in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen. Wir brauchen dringend weitere Menschen, die sich engagieren. Das Plakat, das die beiden Werbegrafiker Andreas Schaps und Sigbert Kunze für uns kostenlos entworfen haben, zeigt ein Motiv, das den Betrachter nicht schockieren, sondern auffordern soll, aktiv zu werden. Die erste Hemmschwelle überschreitet er schon, indem er das Pflaster entfernt. Für zunächst zwei Wochen werden wir 50 Plakate auf Stellwänden entlang der Strassen aufstellen, weitere Plakate sollen in Läden, Schulen, Arztpraxen oder Kirchengemeinden aufgehängt werden. BZ: Wie sieht die Arbeit von amnesty international in Freiburg konkret aus?

Schulte-Roller: Insgesamt befassen sich im Bezirk Südbaden etwa 100 Mitglieder mit den Themen Folter, Todesstrafe in den USA, Asyl und Frauenrechten. Sie betreuen politische Gefangene, organisieren Briefaktionen und recherchieren die politische Situation in Uganda, Russland und Mazedonien. Außerdem sprechen wir bei Seniorennachmittagen und in Schulen über Menschenrechte, veranstalten Bücherflohmärkte und Konzerte. Trotz der Beschäftigung mit den schlimmsten Menschenrechtsverletzungen macht die Arbeit Freude und ist außerdem erfolgreich: Indem wir öffentlich Druck ausüben, bekommen wir von zehn Häftlingen drei bis vier frei und für bis zu zwei Gefangene erreichen wir oftmals Hafterleichterung.
Badische Zeitung, 30.1.2001

 

"Salzladen" für fairen Handel eröffnet

Neue Wege für die Kirchen im Freiburger Osten

Die evangelische Auferstehungsgemeinde und die katholische Gemeinde St. Barbara konnten am 27. Januar 2001 im Haus Kappler Straße 31 einen neuen ökumenischen Begegnungsort, den "Salzladen" eröffnen. Neben den Räumen der Gemeindediakonin der Auferstehungsgemeinde Iris Feldmann, waren Räume frei geworden, mit deren Nutzung die Kirchen im Freiburger Osten neue Wege gehen möchten. Ein ökumenischer Begegnungsort, ein Kirchen-Café, ein Laden in dem es fair gehandelte Produkte gibt, Räume, die von Selbsthilfegruppen genutzt werden können. Ein Ort, an dem Menschen sich Zeit zum Gespräch nehmen und ansprechbar sind.

Viele Ideen waren im Vorfeld gesammelt worden – vieles wäre gewünscht. Entstanden ist eine ökumenische Brücke zwischen den Pfarrgemeinden, eine kirchliche Zukunfts-wirk-statt, Raum für neue Initiativen, Kirchenräume . . . Kirchenträume.
Inspiriert von einem arabischen Sprichwort "Nenne niemanden Freund oder Feind, ehe du nicht einen Scheffel Salz mit ihm gegessen hast" wurde die Idee des "Salzladens" geboren. Natürlich war allen klar, dass neben der inhaltlichen "Füllung" der Räume auch die wirtschaftliche Seite im Blick sein muss. Etwa 1.500 Mark Miete und Nebenkosten sind wohl monatlich aufzubringen. Außerdem werden für die Startphase auch Spenden gebraucht. Eine Möglichkeit sah man darin, 150 Spender/innen zu finden, die monatlich 10 Mark in dieses Zukunftsprojekt investieren würden, dann wäre die finanzielle Seite erst einmal entlastet und man hätte Spielraum gewonnen. Mit einer Spende unter dem Stichwort "Salzladen" auf das Konto des Gemeindevereins der Auferstehungsgemeinde e.V. (KontoNr. 2004712) bei der Sparkasse Freiburg (BLZ 68050101) geben Sie Kirchenträumen Raum und der Projektgruppe ein deutliches Zeichen, diese zukunftsweisende Initiative für neue Wege in der Kirche voranzutreiben.

Nun, da der "Salzladen" eröffnet ist, können sich alle Interessierten vor Ort informieren. Jeder kann mitmachen, jeder kann mit seinen Ideen dieses Projekt mitgestalten. Ansprechpartner sind immer da. Die Öffnungszeiten sind dienstags von 10 – 12 Uhr, donnerstags von 15 – 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr. Ein Besuch lohnt sich!
Gisela Heizler-Ries, Dreisamtäler vom 25.1.2001, S.3

 

 

© www.freiburg-dreisamtal.deKontakt,  Update 04.11.08