Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Waldau im Langenordnachtal  bei Titisee-Neustadt
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Tele-Blick vom Fuß des Schneeberglifts nach Norden auf Waldau am 3.2.2008
Tele-Blick vom Fuß des Schneeberglifts nach Norden auf Waldau am 3.2.2008

 

Blick vom Bismarckdenkmal nach Norden zu Raimartihof, Hinterzarten/Breitnau (links) und Titisee-Neustadt (rechts)  Blick vom Feldberg nach Norden und Osten - Waldau ganz oben Mitte

 

Zum 70. Mal zu Besuch beim Schmidtenhof

Helga und Werner Streckfuß lieben den Schmidtenhof und das Wandern in der Region

Helga und Werner Streckfuß aus Bad Schönborn im Kreis Karlsruhe waren zum 70. Mal zu Besuch bei Anna Schwab in Waldau. Im Sommer 1976 haben die beiden ihre "zweite Heimat" über Bekannte entdeckt. Nun wurden sie von der Gastgeberfamilie geehrt. "Wir fühlen uns im Hause Schwab sehr wohl", begründet Werner Streckfuß, 65 Jahre alt, promovierter Historiker und Oberstudienrat a. D. die häufigen Besuche in Waldau, bei denen er und seine Frau immer im Schmidtenhof und immer im selben Zimmer logieren. Die Gegend sei sehr schön und die kostenlose Gästefahrkarte "Konus" käme ihnen sehr entgegen. Auch Helga Streckfuß, 63 Jahre alt und Grundschullehrerin, schwärmt von der Landschaft und der guten Luft. Wie gut das Verhältnis zur Gastgeberfamilie ist, zeigt die Tatsache, dass der passionierte Gärtner Streckfuß ihr jedes Mal Gemüse aus seinem Garten mitbringt. Seit dem 22. Juli 1976 waren die beiden jedes Jahr zwei- bis dreimal hier, meist zehn Tage. Bernhard Höfler, Neffe von Zimmerwirtin Anna Schwab, überreichte im Namen der Stadt eine Urkunde, Blumen und einen Gutschein sowie vom Haus ein weiteres Geschenk. Während mit den Sektgläsern angestoßen wurde, kam Werner Streckfuß ins Erzählen. Über alte Waldauer, über Verwandtschaftsbeziehungen der Einheimischen, über Wanderwege in der Region, über die Geschichte der Gegend und vieles mehr. Sogar, wer wo auf dem Friedhof liegt, kann er sagen. "Er kennt sich hier besser aus als wir alle zusammen" , meinte Bernhard Höfler. Wenig begeistert sind die beiden allerdings von Titisee. Dazu habe er "keine gute Meinung" , betont Streckfuß. Die Parkplätze seien zu teuer und es sei "zu viel Rummel" . Dadurch erübrigt sich die Frage, was er von einem Spaßbad in Titisee halten würde — obwohl er und seine Frau bei jedem Aufenthalt einmal nach Bad Dürrheim ins Solemar gehen. Die beiden genießen lieber Wanderungen in der Natur oder einen Bummel durch Freiburg.
Alexandra Wehrle, 7.11.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Uhrenbau in Waldau - Hans-Joachim Heilmanns historischer Roman "Wenn die Stunde schlägt" 

"Wenn die Stunde schlägt", heißt der unheilschwangere historische Roman von Hans-Joachim Heilmann über die ersten Waldauer Uhrenbauer. Tatsächlich entführt er den Leser in gefährliche und entbehrungsreiche Zeiten. Doch immer wieder keimt die Hoffnung auf: mit dem Bauen von Uhren beginnt eine neue Ära, die bessere Zeiten verspricht.

Der Roman beginnt mit einer Szene vor rund 370 Jahren, in der die Hauptfigur, der zehnjährige Benedikt Fehrenbach, und sein Vater Johannes im Kloster St. Peter um ein Stück Land bitten. Johannes Fehrenbach ist Knecht bei seinem Vater auf dem Stalterhof und möchte sein eigenes Leben beginnen. Das Stück Land erhält er auf dem noch bewaldeten Kohlplatz, er darf Bäume fällen, sich ein Häuschen zimmern, eine Kuh und eine Ziege halten. Um sich, seine Frau Katharina und seinen Sohn zu ernähren, muss er sich vorerst weiterhin als Knecht und später als Glasträger verdingen. Das alles wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Benedikt berichtet. Erklärungen über die Hintergründe, etwa die Bedeutung des Klosters für Waldau oder die Einführung der "amerikanischen Pflanze" Kartoffel kommen aus dem Mund des Jungen. "Kartoffeln waren groß im Kommen, wie ich von Onkel Jakob erfahren hatte." Oder sie werden in wörtlicher Rede des Vaters wiedergegeben, die aber wiederum Teil von Benedikts Erzählung sind. Auch die Kriege und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung - Plünderung, Mord, Verrat - werden von dem Jungen beschrieben.
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Benedikts Vater, der seit kurzem Holzgeräte herstellt und auf seinen Touren als Glasträger verkauft, lässt sich von Benedikts beharrlichem Schwärmen anstecken, kauft eine Holzuhr, nimmt sie auseinander und baut sie nach. Von nun an kann er vom Uhrenbauen und -verkaufen leben. Vater und Sohn besuchen erfolgreich die Märkte, Autor Heilmann beschreibt anschaulich das turbulente Treiben dort, die Menschen, die sie treffen und die Landschaft, durch die sie reisen. Die Uhren, die sie anfangs verkaufen, besitzen nur einen Zeiger für die Stunden. Der mehrdeutige Titel des Romans weist also auch auf den Stundenzeiger hin - und auf das Schlagwerk, das später die technische Entwicklung im Uhrenbau symbolisiert. Am Ende ist Benedikt ein erfolgreicher Uhrenbauer, der mit Kollegen zusammenarbeitet, den Uhrenbau rationalisiert, und von seinem Sohn abgelöst wird.
Faszinierend die Beschreibungen des Alltags und des Kriegsgeschehens für den ortskundigen Leser, denn die Geographie wird genau wiedergegeben, beinahe jeder Fußweg und jede Fahrt mit dem Fuhrwerk sind nachvollziehbar. Eindrucksvoll, dass einige der Romanfiguren tatsächlich gelebt haben, etwa die Vögte Jakob Schwab und Hans Weisser, Schwabs Frau Maria, der Stalterbauer Wilhelm Fehrenbach und der Glashofbauer Georg Kreutz. Benedikt und seine Familie sind keine historischen Figuren, sein Vater Johannes ist wohl ein erfundener Bruder des Stalterbauern. Historisch auch Ereignisse wie der Dreißigjährige Krieg, der Spanische Erbfolgekrieg oder der Überfall auf Schweizer Kaufleute. ..
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Kompletten Beitrag von Alexandra Wehrle vom 5.3.2004 lesen Sie bitte auf www.bzol.de 

Hans-Joachim Heilmann:"Wenn die Stunde schlägt"
Schillinger Verlag, Freiburg 2002, ISBN: 3-89155-279-3, 9.50 Euro

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