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Blick von Tote Mann nach Norden über den Skilifthang zur Stollenbacher Hütte und ins Dreisamtal Ende Mai 2005

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Centaurus-Verlag in Herbolzheim - Nischenprodukte seit den 80er Jahren
 
Manche Bücher verkaufen sich millionenfach: Die Bibel, Harry Potter, der Koran, Das Kapital. Von solchen Auflagen können viele Autoren nur träumen - manche Fachbücher zählen mit 500 verkauften Exemplaren schon zu den Bestsellern. Der Centaurus-Verlag in Herbolzheim hat sich auf solche Nischen spezialisiert: mit Büchern zu "Systemtransformation und Zahlungsunion" , zu "Medizin im Spielfilm der 50er Jahre" , zur "Anatomie der Strafgesetzgebung."

Ein Gewerbegebäude an der Bugstraße, große Glasfenster, Aussicht auf Fertigungshallen und Werkstätten. Einen Verlag stellt man sich anders vor, normalerweise. Altbau statt Funktionsbau. Bücherregale gibt es auch nicht im Büro von Lektorin Britta Schulz — die stehen im Konferenzraum. Dort ist das komplette Verlagsprogramm ausgestellt, fein säuberlich geordnet nach ISBN-Nummer. 1700 Bücher an der Zahl. Der Verlag wurde Anfang der 80er Jahre in Pfaffenweiler gegründet — von einigen Wissenschaftlern, die nach einer Möglichkeit suchten, ihre Fachbücher in die Regale zu bringen. Im Jahr 2000 zog Centaurus dann nach Herbolzheim um. Viljem Mocnik, Geschäftsführer der Firma Primotec-Printware, hatte den Verlag gekauft. Britta Schulz ist seit rund 12 Jahren dabei. Nach dem Studium absolvierte die Volkskundlerin ein Praktikum in Pfaffenweiler. Und wurde schließlich eingestellt. Heute ist die 42-Jährige eine von insgesamt drei Mitarbeitern — neben Geschäftsführer Mocnik, neben einer Buchhalterin. Gedruckt wird extern. Schulz betreut die Autoren und liest Korrektur, manchmal auch fünf, sechs Stunden am Stück. "Und das" , sagt sie, "ist extrem anstrengend." Zumal es meistens nicht um Romane und Erzählungen geht, sondern um eher trockene Werke. Die Verfasser sind oft keine Popliteraten und Edelfedern, sondern Doktoren und Professoren. Die müssen veröffentlichen. "Publish or perish" heißt es im Universitätsbetrieb. Publiziere oder gehe unter. Das hat sich immerhin ein bisschen geändert: In letzter Zeit hat der Verlag sein Programm erweitert — um Ratgeber, um Autobiographien, um belletristische Titel. Männer erzählen vom Krieg, Frauen von der Suche nach ihrer afrikanischen Mutter, ein Lörracher Student erzählt von den letzten Lebensjahren seines mukoviszidosekranken Freundes. Diese Texte sind nicht ganz so trocken wie die wissenschaftlichen. Dafür machen sie aber auch mehr Arbeit — eine Doktorarbeit wird schließlich vom zuständigen Professor erst einmal Korrektur gelesen. Eine Gulag-Erinnerung eher nicht.

Centaurus druckt zwischen 40 und 50 Büchern pro Jahr, etwa doppelt so viele Manuskripte trudeln ein. Bei einigen entscheiden sich die Autoren für einen anderen Verlag, einige Bücher lehnt Britta Schulz ab. "Viele bieten einfach mal ihre Lebensgeschichte an, und es ist schwer, einen unbekannten Autoren zu verkaufen. Nicht jede Lebensgeschichte hat schließlich ihre Höhepunkte." Manchmal liest sie Anzeigen in Fachzeitschriften. "Verlag sucht Autoren" , heißt es dann. "Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich so etwas sehe" , sagt sie. Denn da komme oft der Pferdefuß hinterher: Diese Verlage würden zwar brav veröffentlichen, aber nur gegen Geld. Gegen richtig viel Geld. 10 000 Euro zum Beispiel. Einen Druckkostenzuschuss verlangt der Centaurus-Verlag meistens auch. "Der Schwerpunkt" , sagt Schulz, "liegt aber eindeutig auf dem Wort Zuschuss." Verlage, die das verlangen würden, seien ja immer etwas in Verruf, weil man ihnen unterstelle, nur abzukassieren und sich nicht um die Autoren und ihre Bücher zu kümmern. "Ein Zuschuss" , sagt sie, "deckt aber nie alle Kosten ab. Wir müssen unsere Bücher auch verkaufen, wenn wir Geld verdienen wollen." Die Arbeit ist für Verlage wie Centaurus schwerer geworden in den letzten Jahren. Viele Wissenschaftler veröffentlichen mittlerweile im Internet; Hochschulen wie die Universität Freiburg stellen ihren Studenten, Doktoranden und Professoren einen so genannten "Dokumentenserver" zur Verfügung. Und da, sagt Schulz, müsse man die Autoren bei der Ehre packen. Bei ihrer Eitelkeit. Und sagen, dass ein Buch, ein gebundenes Buch mit Umschlag und Papier einfach interessanter ist. "Es ist greifbar — und man kann es sich ins Regal stellen."
Patrick Müller , 4.1.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

 

OH Verlag in Buchenbach - Entwicklung seit 1985

Der OH-Verlag wurde Ende 1985 von Moritz Egetmeyer gegründet. Der Verlag entwirft und vertreibt ausschließlich „Assoziative Karten“ (man kann diese als kreative Arbeitshilfen im Spielkartenformat verstehen) sowie deren Begleitliteratur. Die einzelnen Titel werden in internationaler Zusammenarbeit mit Künstlern und Beratern entwickelt.

Das Genre dieser Karten ist als OH Genre bekannt geworden, benannt nach dem ersten veröffentlichten Titel, den OH-Karten. Diese werden mittlerweile in 18 verschiedenen Sprachen vertrieben. Es bestehen Geschäftskontakte und ein reger Austausch in mehr als 25 Länder, sowie ein eigenes Vertriebsbüro in Kanada für den nordamerikanischen Markt. Im Laufe der Jahre wurden viele weitere assoziative Kartendecks erfunden - es ist eine Entwicklung, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Durch die langsame aber stetige Verbreitung der „Assoziativen Karten“ ist ein weites Feld an Benutzern entstanden. Dazu gehört das ganze Spektrum der Lehr- und Sozialberufe (von Teamtraining bei Audi bis zu Kindertherapeuten in Chicago), sowie zahlreiche Kreativbereiche wie z.B. Theater- und Schreibwerkstätten. Auch Menschen, die ihre eigene persönliche Entwicklung verfolgen, gehören zu den Kunden (einige Themen sind: Kommunikation, Hilfe bei persönlichem Leid, friedliche Konfliktlösung, Kreativität, praktischer Umgang mit Kunst). Das Phänomen der zwischenmenschlichen Aktivitäten, die diese „Assoziativen Karten“ entfalten, hat die Aufmerksamkeit von Soziologen, Psychologen und anderen Geisteswissenschaftlern geweckt. Die Karten werden immer öfter in Büchern sowie in Doktor- und Diplomarbeiten erwähnt und es ist ein reger internationaler Bedarf an Seminaren entstanden, in denen die Arbeit mit den Karten praktiziert wird.

So wie der Verlag die Produkte beheimatet, soll ein neues OH Institut die Idee, die den Karten zugrunde liegt, sowie die Methode, die ihrem Gebrauch bestimmt, beherbergen, weiterentwickeln, erforschen und beschreiben. Was einmal als Liebhaberei entstand, hat sich zu einem kleinem, lebhaften Unternehmen entwickelt. Geplant war das eigentlich nicht - entstanden ist es aber durch die Beliebtheit der Produkte und die beständige Pflege der weltweiten Kundschaft. www.OH-Cards.com

DREISAMTÄLER vom 11.5.2006, www.dreisamtaeler.de

 
 

 

Dr. Ulrich Ruh von Herder Korrespondenz erhielt Bundesverdienstkreuz

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr. Ulrich Ruh wurden gestern die Verdienste des Chefredakteurs der „Herder Korrespondenz“ um Kirche und Gesellschaft gewürdigt. Zur Laudatio im Herder-Verlag war die baden-württembergische Kultusministerium Annette Schavan gekommen.

Unter den Gästen bei der Feierstunde waren unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, Landrat Hanno Hurth, Elzachs Bürgermeister Michael Heitz, CDU-Landtagskandidat Marcel Schwehr und Ulrich Ruhs Vorgänger als leitender Redakteur der „Herder Korrespondenz“, Dr. David Seeber.
Zur Ehrung vorgeschlagen wurde Dr. Ruh vom früheren Ministerpräsidenten Erwin Teufel. Schavan würdigte den auch in zahlreichen Ehrenämtern tätigen, 1950 in Elzach geborenen Theologen als „bescheidenen und uneigennützigen Menschen mit Stehvermögen und Charakter, der seine zahlreichen Begabungen in den Dienst des Allgemeinwohls stellt“. Einen „der angesehensten katholischen Publizisten in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz zu ehren“, freue sie sehr, zumal „wir uns schon lange kennen und weil ich Sie sehr schätze“, so Schavan. Seine Dissertation „Säkularisierung als Deutungskategorie“ (1979) ziehe sich „wie ein roter Faden durch sein Schaffen: Christentum in der Moderne in all’ seinen Facetten ist sein Thema“, so Schavan. Der Geehrte „hält viel vom reflekierten Glauben, der dem Zweifel nicht ausweicht. Er verliert den Zusammenhang zwischen Glauben und Vernunft nicht aus dem Blick, will verstehen, nicht schwärmen, und ist überhaupt ein treuer Mensch, wenn’s um Kirche und Glauben geht: Einer, der keinem was vormacht und auch sich nichts vormachen lässt; er hat an sich und die Theologie hohe Ansprüche“, so die Ministerin. Ulrich Ruh sei in seinem theologischen Verständnis vom heutigen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, geprägt worden, dessen wissenschaftlicher Assistent er von 1974 bis 79 in Freiburg war. Seit ’79 ist Ulrich Ruh als Redakteur, seit 1991 als Chefredakteur bei der „Herder Korrespondenz“, in der er mit seinen Kollegen, so Schavan „intellektuelle Hilfestellung für Menschen“ leistet, die sich als Grenzgänger zwischen Christentum und moderner Gesellschaft empfinden. Die „geistliche Monatszeitschrift“ knüpfe an die Ursprünge des über 200 Jahre alten Verlagshauses an, so Verleger Manuel Herder und die Kultusministerin lobte: „Die ,HK’ ist ein Spiegel gesellschaftspolitischer Debatten und eigentlich sollte man jedem Pfarrer zur Primiz ein Abo schenken, dann bliebe uns manches erspart.“ Annette Schavan hob aber auch den „bodenständigen Südbadener“ hervor, der Ulrich Ruh genauso sei: Vielfältige Aktivitäten im Ehrenamt zeigten, dass für Ulrich Ruh die Aufgabe als Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft nicht nur Broterwerb, sondern vor allem Herzensangelegenheit sei und nannte einige der Ehrenämter, in denen Ruh tätig ist oder war: Organist in Elzach (seit 1970), Sänger im Freiburger Oratorienchor (seit 1979), Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Waldkirch (seit 1992), Mitglied des Narrenrats der Narrenzunft Elzach (1998 bis 2003), Vorstandsmitglied im Musikverein Prechtal, Leiter des Katholischen Bildungswerks Elzach (seit 2003), stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender (seit 1993). Seit über 20 Jahren ist er für die BZ auch als freier Mitarbeiter tätig. „Und das sind ja die wirklich originellen Menschen“, so Ministerin Schavan, „die beides verbinden können, ohne abgehoben zu sein, ohne sich für etwas zu schade zu sein“: Die intellektuelle Arbeit, in diesem Fall als Publizist, und der gute, unkomplizierte Draht zu den Menschen um sich herum.

Nun ja, dieser Spagat sei manchmal schon interessant, so der Geehrte, nachdem sein Dank allen galt, die beruflich und ehrenamtlich mit ihm zusammenarbeiten „und mich aushalten mit allen Ecken und Kanten“ – und seinem Elternhaus: „Ich bin in der Überzeugung aufgewachsen, dass es nicht genügt, wenn man nur vor sich hin privatisiert, sondern man soll sich öffentlich engagieren.“ Und auf Ruhs stetige Wanderung zwischen den Welten der hohen Wissenschaft und der Bodenständigkeit wurde auch angespielt in einem Glückwunschbrief eines baden-württembergischen Theologenkollegen nun zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes: „Er hat mir geschrieben, ich soll es tragen, aber bitte nicht am Schuttig“, so Ulrich Ruh und versprach sogleich: „Ich werd’ mich dran halten!“

Bernd Fackler am 13.2.2006 in www.badische-zeitung.de

 
 

 

 

Vom Haufe-Verlag zur Haufe Mediengruppe

Als Rudolf Haufe 1951 mit seiner Familie nach Freiburg kam, um hier einen Verlag zu gründen, brachte er außer einem Rucksack und seinem Fachwissen nichts mit. Bis zu seinem Tod, 20 Jahre später, war es ihm gelungen, seinen Verlag zu einem erfolgreichen Unternehmen auszubauen. Inzwischen ist aus dem Haufe-Verlag die Haufe Mediengruppe geworden, eine der führenden, auf Steuer- und Wirtschaftsrecht spezialisierten deutschen Verlagsgruppen mit 1000 Mitarbeitern, zu denen etwa 200 Fachredakteure gehören.

Rudolf Haufe wurde am 14. November 1903 in Pirna (Sachsen) als jüngstes von sechs Kindern geboren. Sein Vater war Klempner und konnte seinen Kindern keine teure Ausbildung ermöglichen. Zunächst arbeitete Rudolf Haufe in einer Schreinerei. Das Leben des 18-Jährigen veränderte sich durch eine Stellenanzeige in der Zeitung. Der Steuerfachverlag Lorentz in Stettin suchte einen Korrespondenten mit Fremdsprachenkenntnissen. Obwohl es an letzterem mangelte, bewarb er sich und erhielt die Stelle. Der Verlag zog noch vor dem Krieg nach Berlin - Rudolf Haufe war inzwischen ihr Prokurist geworden. 1934 verwirklichte er seinen Wunsch nach Selbständigkeit mit der Gründung eines eigenen Verlages, "Wirtschaftswacht GmbH" in Berlin-Charlottenburg.

Im Krieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, sein Verlag durch Bomben zerstört. Nach Kriegsende musste er wieder von vorne anfangen. Dabei erwies sich der Wirtschaftsstandort Berlin bald als ungünstig: Für die Verlagsarbeit waren aufgrund des Vier-Mächte-Statuts Drucklizenzen von allen vier Mächten erforderlich. Er erhielt aber nur die Lizenz für den französischen Sektor.

So nahm er 1951 das Angebot seines Freiburger Freundes Hermann Luft, Verleger des Hyperion-Verlages, spontan an, der ihm für einen Neuanfang in Freiburg Räumlichkeiten in der Hauptstraße 28 zur Verfügung stellte, zumal er die Drucklizenz für die französische Zone besaß. In Freiburg startete er sofort die Herausgabe seiner Lose-Blatt-Zeitschrift, jetzt unter dem Titel "Steuer- und Wirtschaftskurzpost" (StWK) mit 14-tägigen Ergänzungen, die bereits ein Jahr später 8146 Abonnenten hatte. Das ständige Anwachsen des Unternehmens machte einige Standortwechsel erforderlich, bevor es den jetzigen Geschäftssitz in der Hindenburgstraße 64 bezog.

Ein Geheimnis von Rudolf Haufes Erfolg liegt sicher darin, dass ihm nicht nur die Zufriedenheit seiner Kunden am Herzen lag, sondern auch die seiner Mitarbeiter. Als die Belegschaft mit 80 Mitarbeitern noch überschaubar war, gratulierte er allen persönlich zum Geburtstag. Lange erhielt jeder Mitarbeiter zu Pfingsten ein Pfund Spargel. Früh führte er arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeiten und Urlaubsgeld ein. Anfangs stellte er sogar den verlagseigenen Kombi für Wochenendausflüge zur Verfügung.

Die Haufe Mediengruppe ist auch heute noch ein Familienunternehmen und hat die Philosophie des Firmengründers beibehalten: den Kunden ständig mit den aktuellsten Informationen zu versorgen, über Druck- und längst auch über elektronische Medien.
Ingrid Kühbacher in der BZ vom 10.6.2005

Ingrid Kühbacher ist Verfasserin des Buches "Sie lebten in Freiburg - Erinnerungen beim Gang über den Alten Friedhof". www.freiburg-kultour.com

 
 

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