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Centaurus-Verlag in Herbolzheim -
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OH Verlag in
Buchenbach - Entwicklung seit 1985 (11.5.2006)
Dr. Ulrich Ruh
von Herder Korrespondenz erhielt
Bundesverdienstkreuz (13.2.2006)
Vom Haufe-Verlag zur Haufe
Mediengruppe (10.6.2005)
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Centaurus-Verlag in Herbolzheim -
Nischenprodukte seit den 80er Jahren
Manche Bücher verkaufen sich
millionenfach: Die Bibel, Harry Potter, der Koran, Das Kapital. Von solchen
Auflagen können viele Autoren nur träumen - manche Fachbücher zählen mit 500
verkauften Exemplaren schon zu den Bestsellern. Der
Centaurus-Verlag in
Herbolzheim hat sich auf solche Nischen spezialisiert: mit Büchern zu
"Systemtransformation und Zahlungsunion" , zu "Medizin im Spielfilm der 50er
Jahre" , zur "Anatomie der Strafgesetzgebung."
Ein Gewerbegebäude an der Bugstraße, große Glasfenster, Aussicht auf
Fertigungshallen und Werkstätten. Einen Verlag stellt man sich anders vor,
normalerweise. Altbau statt Funktionsbau. Bücherregale gibt es auch nicht im
Büro von Lektorin Britta Schulz — die stehen im Konferenzraum. Dort ist das
komplette Verlagsprogramm ausgestellt, fein säuberlich geordnet nach
ISBN-Nummer. 1700 Bücher an der Zahl.
Der Verlag wurde Anfang der 80er Jahre in Pfaffenweiler gegründet — von einigen
Wissenschaftlern, die nach einer Möglichkeit suchten, ihre Fachbücher in die
Regale zu bringen. Im Jahr 2000 zog Centaurus dann nach Herbolzheim um. Viljem
Mocnik, Geschäftsführer der Firma Primotec-Printware, hatte den Verlag gekauft.
Britta Schulz ist seit rund 12 Jahren dabei. Nach dem Studium absolvierte die
Volkskundlerin ein Praktikum in Pfaffenweiler. Und wurde schließlich
eingestellt.
Heute ist die 42-Jährige eine von insgesamt drei Mitarbeitern — neben
Geschäftsführer Mocnik, neben einer Buchhalterin. Gedruckt wird extern. Schulz
betreut die Autoren und liest Korrektur, manchmal auch fünf, sechs Stunden am
Stück. "Und das" , sagt sie, "ist extrem anstrengend." Zumal es meistens nicht
um Romane und Erzählungen geht, sondern um eher trockene Werke. Die Verfasser
sind oft keine Popliteraten und Edelfedern, sondern Doktoren und Professoren.
Die müssen veröffentlichen. "Publish or perish" heißt es im Universitätsbetrieb.
Publiziere oder gehe unter.
Das hat sich immerhin ein bisschen geändert: In letzter Zeit hat der Verlag sein
Programm erweitert — um Ratgeber, um Autobiographien, um belletristische Titel.
Männer erzählen vom Krieg, Frauen von der Suche nach ihrer afrikanischen Mutter,
ein Lörracher Student erzählt von den letzten Lebensjahren seines
mukoviszidosekranken Freundes. Diese Texte sind nicht ganz so trocken wie die
wissenschaftlichen. Dafür machen sie aber auch mehr Arbeit — eine Doktorarbeit
wird schließlich vom zuständigen Professor erst einmal Korrektur gelesen. Eine
Gulag-Erinnerung eher nicht.
Centaurus druckt zwischen 40 und 50 Büchern pro Jahr, etwa doppelt so viele
Manuskripte trudeln ein. Bei einigen entscheiden sich die Autoren für einen
anderen Verlag, einige Bücher lehnt Britta Schulz ab. "Viele bieten einfach mal
ihre Lebensgeschichte an, und es ist schwer, einen unbekannten Autoren zu
verkaufen. Nicht jede Lebensgeschichte hat schließlich ihre Höhepunkte."
Manchmal liest sie Anzeigen in Fachzeitschriften. "Verlag sucht Autoren" , heißt
es dann. "Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich so etwas sehe" , sagt sie.
Denn da komme oft der Pferdefuß hinterher: Diese Verlage würden zwar brav
veröffentlichen, aber nur gegen Geld. Gegen richtig viel Geld. 10 000 Euro zum
Beispiel. Einen Druckkostenzuschuss verlangt der Centaurus-Verlag meistens auch.
"Der Schwerpunkt" , sagt Schulz, "liegt aber eindeutig auf dem Wort Zuschuss."
Verlage, die das verlangen würden, seien ja immer etwas in Verruf, weil man
ihnen unterstelle, nur abzukassieren und sich nicht um die Autoren und ihre
Bücher zu kümmern. "Ein Zuschuss" , sagt sie, "deckt aber nie alle Kosten ab.
Wir müssen unsere Bücher auch verkaufen, wenn wir Geld verdienen wollen." Die
Arbeit ist für Verlage wie Centaurus schwerer geworden in den letzten Jahren.
Viele Wissenschaftler veröffentlichen mittlerweile im Internet; Hochschulen wie
die Universität Freiburg stellen ihren Studenten, Doktoranden und Professoren
einen so genannten "Dokumentenserver" zur Verfügung. Und da, sagt Schulz, müsse
man die Autoren bei der Ehre packen. Bei ihrer Eitelkeit. Und sagen, dass ein
Buch, ein gebundenes Buch mit Umschlag und Papier einfach interessanter ist. "Es
ist greifbar — und man kann es sich ins Regal stellen."
Patrick Müller ,
4.1.2008, www.badische-zeitung.de
OH Verlag in
Buchenbach - Entwicklung seit 1985
Der
OH-Verlag wurde Ende 1985 von Moritz Egetmeyer gegründet. Der Verlag
entwirft und vertreibt ausschließlich „Assoziative Karten“ (man kann diese als
kreative Arbeitshilfen im Spielkartenformat verstehen) sowie deren
Begleitliteratur. Die einzelnen Titel werden in internationaler Zusammenarbeit
mit Künstlern und Beratern entwickelt.
Das Genre dieser Karten ist als OH Genre bekannt geworden, benannt nach dem
ersten veröffentlichten Titel, den OH-Karten. Diese werden mittlerweile in 18
verschiedenen Sprachen vertrieben. Es bestehen Geschäftskontakte und ein reger
Austausch in mehr als 25 Länder, sowie ein eigenes Vertriebsbüro in Kanada für
den nordamerikanischen Markt. Im Laufe der Jahre wurden viele weitere
assoziative Kartendecks erfunden - es ist eine Entwicklung, die noch lange nicht
abgeschlossen ist. Durch die langsame aber stetige Verbreitung der „Assoziativen
Karten“ ist ein weites Feld an Benutzern entstanden. Dazu gehört das ganze
Spektrum der Lehr- und Sozialberufe (von Teamtraining bei Audi bis zu
Kindertherapeuten in Chicago), sowie zahlreiche Kreativbereiche wie z.B.
Theater- und Schreibwerkstätten. Auch Menschen, die ihre eigene persönliche
Entwicklung verfolgen, gehören zu den Kunden (einige Themen sind: Kommunikation,
Hilfe bei persönlichem Leid, friedliche Konfliktlösung, Kreativität, praktischer
Umgang mit Kunst). Das Phänomen der zwischenmenschlichen Aktivitäten, die diese
„Assoziativen Karten“ entfalten, hat die Aufmerksamkeit von Soziologen,
Psychologen und anderen Geisteswissenschaftlern geweckt. Die Karten werden immer
öfter in Büchern sowie in Doktor- und Diplomarbeiten erwähnt und es ist ein
reger internationaler Bedarf an Seminaren entstanden, in denen die Arbeit mit
den Karten praktiziert wird.
So
wie der Verlag die Produkte beheimatet, soll ein neues OH Institut die Idee, die
den Karten zugrunde liegt, sowie die Methode, die ihrem Gebrauch bestimmt,
beherbergen, weiterentwickeln, erforschen und beschreiben. Was einmal als
Liebhaberei entstand, hat sich zu einem kleinem, lebhaften Unternehmen
entwickelt. Geplant war das eigentlich nicht - entstanden ist es aber durch die
Beliebtheit der Produkte und die beständige Pflege der weltweiten Kundschaft.
www.OH-Cards.com
DREISAMTÄLER vom 11.5.2006,
www.dreisamtaeler.de
Dr. Ulrich Ruh
von Herder Korrespondenz erhielt
Bundesverdienstkreuz
Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr.
Ulrich Ruh wurden gestern die Verdienste des Chefredakteurs der „Herder
Korrespondenz“ um Kirche und Gesellschaft gewürdigt. Zur Laudatio im
Herder-Verlag war die baden-württembergische Kultusministerium Annette Schavan
gekommen.
Unter den Gästen bei der Feierstunde waren unter anderem der
CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, Landrat Hanno Hurth, Elzachs Bürgermeister
Michael Heitz, CDU-Landtagskandidat Marcel Schwehr und Ulrich Ruhs Vorgänger als
leitender Redakteur der „Herder Korrespondenz“, Dr. David Seeber.
Zur Ehrung vorgeschlagen wurde Dr. Ruh vom früheren Ministerpräsidenten Erwin
Teufel. Schavan würdigte den auch in zahlreichen Ehrenämtern tätigen, 1950 in
Elzach geborenen Theologen als „bescheidenen und uneigennützigen Menschen mit
Stehvermögen und Charakter, der seine zahlreichen Begabungen in den Dienst des
Allgemeinwohls stellt“. Einen „der angesehensten katholischen Publizisten in
Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz zu ehren“, freue sie sehr, zumal „wir
uns schon lange kennen und weil ich Sie sehr schätze“, so Schavan. Seine
Dissertation „Säkularisierung als Deutungskategorie“ (1979) ziehe sich „wie ein
roter Faden durch sein Schaffen: Christentum in der Moderne in all’ seinen
Facetten ist sein Thema“, so Schavan. Der Geehrte „hält viel vom reflekierten
Glauben, der dem Zweifel nicht ausweicht. Er verliert den Zusammenhang zwischen
Glauben und Vernunft nicht aus dem Blick, will verstehen, nicht schwärmen, und
ist überhaupt ein treuer Mensch, wenn’s um Kirche und Glauben geht: Einer, der
keinem was vormacht und auch sich nichts vormachen lässt; er hat an sich und die
Theologie hohe Ansprüche“, so die Ministerin. Ulrich Ruh sei in seinem
theologischen Verständnis vom heutigen Vorsitzenden der Deutschen
Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, geprägt worden, dessen
wissenschaftlicher Assistent er von 1974 bis 79 in Freiburg war. Seit ’79 ist
Ulrich Ruh als Redakteur, seit 1991 als Chefredakteur bei der „Herder
Korrespondenz“, in der er mit seinen Kollegen, so Schavan „intellektuelle
Hilfestellung für Menschen“ leistet, die sich als Grenzgänger zwischen
Christentum und moderner Gesellschaft empfinden. Die „geistliche
Monatszeitschrift“ knüpfe an die Ursprünge des über 200 Jahre alten
Verlagshauses an, so Verleger Manuel Herder und die Kultusministerin lobte: „Die
,HK’ ist ein Spiegel gesellschaftspolitischer Debatten und eigentlich sollte man
jedem Pfarrer zur Primiz ein Abo schenken, dann bliebe uns manches erspart.“
Annette Schavan hob aber auch den „bodenständigen Südbadener“ hervor, der Ulrich
Ruh genauso sei: Vielfältige Aktivitäten im Ehrenamt zeigten, dass für Ulrich
Ruh die Aufgabe als Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft nicht nur
Broterwerb, sondern vor allem Herzensangelegenheit sei und nannte einige der
Ehrenämter, in denen Ruh tätig ist oder war: Organist in Elzach (seit 1970),
Sänger im Freiburger Oratorienchor (seit 1979), Vorsitzender des Freundes- und
Förderkreises des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Waldkirch (seit 1992), Mitglied
des Narrenrats der Narrenzunft Elzach (1998 bis 2003), Vorstandsmitglied im
Musikverein Prechtal, Leiter des Katholischen Bildungswerks Elzach (seit 2003),
stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender (seit 1993). Seit über 20 Jahren ist er
für die BZ auch als freier Mitarbeiter tätig. „Und das sind ja die wirklich
originellen Menschen“, so Ministerin Schavan, „die beides verbinden können, ohne
abgehoben zu sein, ohne sich für etwas zu schade zu sein“: Die intellektuelle
Arbeit, in diesem Fall als Publizist, und der gute, unkomplizierte Draht zu den
Menschen um sich herum.
Nun ja, dieser Spagat sei manchmal schon interessant, so der Geehrte, nachdem
sein Dank allen galt, die beruflich und ehrenamtlich mit ihm zusammenarbeiten
„und mich aushalten mit allen Ecken und Kanten“ – und seinem Elternhaus: „Ich
bin in der Überzeugung aufgewachsen, dass es nicht genügt, wenn man nur vor sich
hin privatisiert, sondern man soll sich öffentlich engagieren.“ Und auf Ruhs
stetige Wanderung zwischen den Welten der hohen Wissenschaft und der
Bodenständigkeit wurde auch angespielt in einem Glückwunschbrief eines
baden-württembergischen Theologenkollegen nun zur Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes: „Er hat mir geschrieben, ich soll es tragen, aber bitte
nicht am Schuttig“, so Ulrich Ruh und versprach sogleich: „Ich werd’ mich dran
halten!“
Bernd Fackler am
13.2.2006 in www.badische-zeitung.de
Vom Haufe-Verlag zur Haufe
Mediengruppe
Als Rudolf Haufe 1951 mit seiner Familie nach
Freiburg kam, um hier einen Verlag zu gründen, brachte er außer einem Rucksack
und seinem Fachwissen nichts mit. Bis zu seinem Tod, 20 Jahre später, war es ihm
gelungen, seinen Verlag zu einem erfolgreichen Unternehmen auszubauen.
Inzwischen ist aus dem Haufe-Verlag die Haufe Mediengruppe geworden, eine der
führenden, auf Steuer- und Wirtschaftsrecht spezialisierten deutschen
Verlagsgruppen mit 1000 Mitarbeitern, zu denen etwa 200 Fachredakteure gehören.
Rudolf Haufe wurde am 14. November 1903 in Pirna
(Sachsen) als jüngstes von sechs Kindern geboren. Sein Vater war Klempner und
konnte seinen Kindern keine teure Ausbildung ermöglichen. Zunächst arbeitete
Rudolf Haufe in einer Schreinerei. Das Leben des 18-Jährigen veränderte sich
durch eine Stellenanzeige in der Zeitung. Der Steuerfachverlag Lorentz in
Stettin suchte einen Korrespondenten mit Fremdsprachenkenntnissen. Obwohl es an
letzterem mangelte, bewarb er sich und erhielt die Stelle. Der Verlag zog noch
vor dem Krieg nach Berlin - Rudolf Haufe war inzwischen ihr Prokurist geworden.
1934 verwirklichte er seinen Wunsch nach Selbständigkeit mit der Gründung eines
eigenen Verlages, "Wirtschaftswacht GmbH" in Berlin-Charlottenburg.
Im Krieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen,
sein Verlag durch Bomben zerstört. Nach Kriegsende musste er wieder von vorne
anfangen. Dabei erwies sich der Wirtschaftsstandort Berlin bald als ungünstig:
Für die Verlagsarbeit waren aufgrund des Vier-Mächte-Statuts Drucklizenzen von
allen vier Mächten erforderlich. Er erhielt aber nur die Lizenz für den
französischen Sektor.
So nahm er 1951 das Angebot seines Freiburger
Freundes Hermann Luft, Verleger des Hyperion-Verlages, spontan an, der ihm für
einen Neuanfang in Freiburg Räumlichkeiten in der Hauptstraße 28 zur Verfügung
stellte, zumal er die Drucklizenz für die französische Zone besaß. In Freiburg
startete er sofort die Herausgabe seiner Lose-Blatt-Zeitschrift, jetzt unter dem
Titel "Steuer- und Wirtschaftskurzpost" (StWK) mit 14-tägigen Ergänzungen, die
bereits ein Jahr später 8146 Abonnenten hatte. Das ständige Anwachsen des
Unternehmens machte einige Standortwechsel erforderlich, bevor es den jetzigen
Geschäftssitz in der Hindenburgstraße 64 bezog.
Ein Geheimnis von Rudolf Haufes Erfolg liegt
sicher darin, dass ihm nicht nur die Zufriedenheit seiner Kunden am Herzen lag,
sondern auch die seiner Mitarbeiter. Als die Belegschaft mit 80 Mitarbeitern
noch überschaubar war, gratulierte er allen persönlich zum Geburtstag. Lange
erhielt jeder Mitarbeiter zu Pfingsten ein Pfund Spargel. Früh führte er
arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeiten und Urlaubsgeld ein. Anfangs stellte er
sogar den verlagseigenen Kombi für Wochenendausflüge zur Verfügung.
Die Haufe Mediengruppe ist auch heute noch
ein Familienunternehmen und hat die Philosophie des Firmengründers beibehalten:
den Kunden ständig mit den aktuellsten Informationen zu versorgen, über Druck-
und längst auch über elektronische Medien.
Ingrid Kühbacher in der BZ vom 10.6.2005
Ingrid Kühbacher ist Verfasserin des Buches "Sie lebten in Freiburg -
Erinnerungen beim Gang über den Alten Friedhof".
www.freiburg-kultour.com
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www.freiburg-dreisamtal.de ,
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Update 12.01.11
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