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Stadt Sulzburg
südlich von Freiburg im Breisgau

      

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Sulzburg - Luftkurort mit den Ortsteilen Laufen und St. Ilgen

Blick nach Westen in Sulzburg am 15.8.2006

Klang-Performance mit Hang, Gongs und Gesang in St.Cyriak

Klang-Performance in einer der ältesten Kirchen Deutschlands: St. Cyriak
Meditative Klangbilder, schweißtreibende Bewegungen des Läutens und archaische Gesänge.
Mit der hörbaren, und auch körperlich spürbaren, Urkraft der alten und seltenen Instrumente scheinen
DIE GLÖCKNER, einen Klang- Kanal zu öffnen in dem der Hörer durch Kulturen und Zeiten reisen kann. Mal mit Klanggewalt, mal mit Stille, führen sie uns nach wenigen Momenten aus unseren Hörgewohnheiten heraus. Zusammen mit den Musikern Joscha Baltes, Martin Kutterer und Hennes Vollmer hat Tilo Wachter die  Performance speziell für die Kirche St. Cyriak und deren Klangraum konzipiert. Mit einem verblüffenden Repertoire an verschiedenen Spieltechniken mit Hang entlocken
die vier Musiker dem Metall ungeahnte Klänge, Geräusche und Laute. Sphärische Klangteppiche, treibende Rhythmen und schwingende Töne die im Kirchenraum verhallen.

DIE GLÖCKNER, Freitag, den 27. Mai, 20 Uhr
ev. Kirche St. Cyriak, Hauptstr. 74, 79295 Sulzburg.
Eintritt 10 €. Nur Abendkasse.

5.5.2011

Die Glöckner um Tilo Wacher: Hommage an ihre Lieblingskirche
Eine Hommage in Klängen machten "Die Glöckner" um Musiker Tilo Wachter "ihrer absoluten Lieblingskirche", der Klosterkirche Sankt Cyriak in Sulzburg. Und das Publikum erlebte in der eigens auf die romanische Klosterkirche abgestimmten Performance eine einmalige Darbietung, die, so Tilo Wachter eingangs, "wir noch nie gemacht haben und so auch nicht wieder machen werden".
.... Wer da versucht, diese Kunst mit Inhalt zu beschweren, dem bleibt der Höhenflug verwehrt. Die Klänge sprechen für sich, verbinden sich jedoch mit der Erfahrung des mittelalterlichen Kirchenraums zu einer eindrücklichen Performance, die nicht mehr will, als beim Zuhörer etwas zum Schwingen zu bringen. Bei dem einen möglicherweise nur das Trommelfell, bei anderen sogar die Seele.

Alles von Martina Faller vom 31.5.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/sulzburg/eine-hommage-in-klaengen-an-st-cyriak--45902952.html

 

Zur Sanierung der Krypta fehlen die Mittel - Spender gesucht

Kirche St.Cyriak am 15.4.2011: Arbeiten zum Erhalt der Fresken in der Krypta
Kirche St.Cyriak am 15.4.2011: Arbeiten zum Erhalt der Fresken in der Krypta Kirche St.Cyriak am 15.4.2011: Arbeiten zum Erhalt der Fresken in der Krypta Kirche St.Cyriak am 15.4.2011: Arbeiten zum Erhalt der Fresken in der Krypta
 
Kirche St.Cyriak am 15.4.2011: Arbeiten zum Erhalt der Fresken in der Krypta Kirche St.Cyriak am 15.4.2011: Arbeiten zum Erhalt der Fresken in der Krypta  

Über 20 Grad und Sonne am 15.4.2011 in Sulzburg: Um die Kirche St.Cyriak herum herrliches Frühlingswetter und Vogelgezwitscher. In der Kirche Ruhe - die Sonne scheint durch die romanischen Rundbogenfenster ins Kircheninnere, die nach der aufwändigen Renovierung noch beeindruckender sind. Steigt man jedoch die Stufen hinab in die Krypta, dann gibt sich ein anderer Eindruck: Hier muffelt es, es ist feucht, Teile der Fresken brökeln ab, es besteht dringender Sanierungsbedarf, damit die Fresken nicht unwiderruflich verloren gehen. Nach Auskunft der drei im Scheinwerferlicht arbeitenden Restaurateurinnen aus Freiburg, Würzburg und Tübingen ist die Finanzierung nur bis Ende Juni 2011 gesichert. Der Förderverein sucht dringend Spender (Konto unten).

Nur 80000 Euro für die Krypta verfügbar
Teuer war sie, die Renovierung von St. Cyriak. Die umfangreichen und dringend notwendigen Arbeiten schlugen mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. Und wenn die kleine Kirche auch seit Dezember 2009 – nach acht Monaten emsiger Bautätigkeit – wieder in ihrer schlichten Schönheit erstrahlt, so bleibt doch auch in Zukunft noch jede Menge zu tun. "Und für die Zukunft muss vorgesorgt werden", sagt Pfarrer Ulrich Schmidt. Immerhin hat er noch "ein paar Punkte auf der Wunschliste". ..........
Von den Renovierungsarbeiten bisher vollkommen ausgeklammert war die Krypta. Hier müsse erst noch gründlich analysiert und geplant werden, so Schmidt. 200 000 Euro stellte die Denkmalstiftung für St. Cyriak bereit. Davon flossen 120 000 in die bereits abgeschlossene Renovierung, bleiben 80 000 für die Krypta, rechnet Schmidt vor. .... Alles lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/sulzburg/eine-zweite-konzertreihe-fuer-st-cyriak--26467886.html

Spendenkonto: "Erhaltet unsre Kirche" Konto 1160118; BLZ 68052328, Spk Staufen
Stichwort: St. Cyriak

 

Hekatron investiert in Kompetenzzentrum 7,7 Mio Euro

Hekatron, Spezialist für Brandmeldesysteme, hat seit April 2009 seinen Firmensitz in Sulzburg erweitert. Der Bau eines dreistöckigen Kompetenzzentrums mit Brandversuchsraum und Flächen für Vertrieb und Verwaltung ist jetzt fertiggestellt worden. In einem zweiten Bauabschnitt soll bis Mitte 2011 ein Logistikgebäude entstehen. Rund 7,7 Millionen Euro investiert das Unternehmen in diese Baumaßnahmen. Im Zentrum des Kompetenzzentrums für Brandmelder und Sensorik steht der neue Brandversuchsraum. Bisher führte Hekatron diese Versuche, die Voraussetzung für die Entwicklung und Zulassung der Melder sind, extern durch. Laut Hekatron soll es sich dabei um einen der modernsten Versuchsräume Europas handeln. Ein eigener Versuchsraum vor Ort, wo die Abteilung Entwicklung tätig ist, war dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Bei den Versuchen könnten die Verhältnisse im Raum dank einer aktiven Klimatisierung stabil gehalten werden, so dass die Testbrände unter identischen Bedingungen beliebig oft wiederholbar seien. Der angrenzende Kontrollraum ermöglicht die Beobachtung der Brände und die Aufzeichnung aller Messdaten. Ferner verfügt der Neubau nun über einen repräsentativen Eingangsbereich mit Infothek. Hinzugekommen sind fünf neue Besprechungsräume, darunter ein großer, teilbarer Raum, der bis zu 80 Personen fasst, sowie ein angegliederter Bewirtungsbereich. Optimiert wurden die Prozesse im Bereich des Postein- und -ausgangs, der sich nun an zentraler Stelle beim Empfang befindet. Der Eingangsbereich und das gesamte Gebäude wurden in Hinblick auf sensible Daten über neue Produkte zugangsgesichert. Mit der Betriebserweiterung legt Hekatron nach eigenen Angaben ein deutliches Bekenntnis zum Standort in Sulzburg ab und schafft gleichzeitig die räumlichen Voraussetzungen, um das gegenwärtige Wachstum weiterhin zu sichern. Denn laut Hekatron ist das eigene Wachstum höher als das Marktwachstum. Das liege beispielsweise daran, dass das Unternehmen stets darum bemüht sei, sich von der Konkurrenz abzuheben. Der Markt wachse auch deshalb, weil es immer mehr Vorschriften für den Einbau von Brandmeldern gebe. Der Neubau ist ein Projekt der Hekatron-Vertriebs-GmbH und der Hekatron-Technik-GmbH. So ist die Vertriebs-GmbH Auftraggeber der ersten Bauphase, die dem Geschäftsbereich Entwicklung zuzuordnen ist. Die Technik-GmbH trägt die Verantwortung für den zweiten Abschnitt, der die Logistik betrifft.  
loh, 9.12.2010

Feuchtigkeit in St.Cyriak: Fresken bröseln, Spender gesucht
 
Die romanische Kirche St. Cyriak in Sulzburg muss nach 40 Jahren erneut restauriert werden

St. Cyriak in Sulzburg, eine der ältesten Kirchen in Baden und einer der bedeutendsten ottonischen Sakralbauten in Deutschland, muss dringend renoviert werden. Feuchtigkeit aus dem Boden macht dem Mauerwerk zu schaffen. Der Putz bröckelt, und die aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammenden Fresken sind in Gefahr. Die Kosten der Restaurierung werden auf 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Daran beteiligen sich Landeskirche, Kommune, Land, Landkreis, Denkmalschutz — und die Kirchengemeinde, die eine Viertelmillion Euro stemmen muss. Das ist viel für die 1300 Mitglieder zählende evangelische Gemeinde — die deshalb darauf setzt, mindestens 100 000 Euro über private Spenden hereinzubekommen. Für Menschen der Region, aber auch für Touristen ist die ehemalige Klosterkirche St. Cyriak in ihrer Schlichtheit heute nicht nur ein beliebter Ort stiller Einkehr. Auch die Konzerte in der vom Breisgaugrafen Birchtilo erbauten Basilika sind weithin geschätzt. Ortspfarrer Ulrich Schmidt feiert gerne Gottesdienste in dieser Kirche. Die erdfarbene Ausmalung, die Rundbögen mit ihren schlichten Ornamenten, die Vorhalle aus dem Jahr 1309, die Holzdecke von 1510, die mittelalterlichen Fresken und das milde Licht des Raumes sprechen ihn an. Und doch macht er sich Sorgen. Der Putz bröckelt — auch der, der bei der jüngsten Sanierung Anfang der sechziger Jahre nach alten Rezepten aufgetragen wurde. Die Kirche, zu deren ersten neuzeitlichen Restaurierung Karl List vom Freiburger Denkmalamt den Anstoß gab, muss erneut renoviert werden. St. Cyriak gehörte einmal zu einem Klosterkomplex der Benediktinerinnen, der nach der Reformation geschlossen und im Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde. Übrig blieb die Kirche, deren Turm als der älteste erhaltene Kirchturm Südwestdeutschlands gilt. 130 Jahre lang war die Kirche verwaist. 1959 ging sie als Geschenk der Kommune in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Sulzburg über. Die halb verfallenen Seitenschiffe wurden unter Karl Lists Leitung wieder aufgebaut. Ein Teil der Fresken wurde freigelegt und nach den damaligen Regeln der Kunst gesichert. Doch die Vorkehrungen hielten nur 40 Jahre. Besonders in der Krypta sind die Fresken von Wasserschäden bedroht, sagt Restaurator Eberhard Grether. Zudem müssen Putze im Innen- und Außenbereich sowie der Glocken- und Dachstuhl saniert werden.
Bernd Michaelis , 26.9.2008, BZ

Spendenkonto: "Erhaltet unsre Kirche" Konto 1160118; BLZ 68052328, Spk Staufen
Stichwort: St. Cyriak


 

 

 

 

Broschüre zum Rundwanderweg Sulzburger Bergbaugeschichte

Mit Gezäh und Geleucht geht der Bergmann in Sulzburgs Stadtwappen dem Stolleneingang zu. Die Wanderer, die sich heute zu den Stollen rund um Sulzburg aufmachen, tragen vermutlich weniger schwer. Mit im Gepäck können sie nun aber wieder einen kleinen informativen Führer zum Bergbaugeschichtlichen Wanderweg haben.

Nachdem der 1979 vom damaligen Landesgeologen Hansjosef Maus erarbeitet Wanderwegführer vollständig vergriffen war und dem interessierten Wanderer jahrelang nur Kopien mit auf den Weg gegeben werden konnten, liegt jetzt, herausgegeben vom Förderkreises zur Errichtung und Unterhaltung des Landesbergbaumuseums Baden-Württemberg, wieder eine handliche Broschüre vor, die Touristen und Wanderer ermuntert, auf einem fünf Kilometer langen Rundweg Bergbaugeschichte nachzuvollziehen. Die drei Redakteure Manfred Baldas, Volker Dennert und Jost Grosspietsch erstellten eine neue Konzeption. Schließlich haben sich sowohl in der geologischen Forschung als auch in der Archäologie neue Erkenntnisse ergeben haben, die zu berücksichtigen sind. Zudem sollte der Benutzerfreundlichkeit Rechnung getragen werden. So wurde zur besseren Orientierung die als Strichzeichnungen schwer zu lesende Wanderkarte durch eine Grafik ersetzt. Nach den einleitenden Erläuterungen zu den geologischen Grundlagen und der geschichtlichen Entwicklung des Bergbaus in Sulzburg zeigt sie den Verlauf des Wanderwegs und markiert 18 Stationen, die im einzelnen ausführlich beschrieben und mit historischen Holzschnitten, Grundrissen und Fotos illustriert werden.
Ausgehend vom Landesbergbaumuseum, führt der Weg vorbei an der Klosterkirche Sankt Cyriak und über den Schlossberg hin zu den alten Stollen und Schächten, wie dem Stollen im Krebsgrund und dem Oberen Riesterstollen. Während an diesen und anderen Stationen Mundlöcher von Stollen, ein Hangkanal und eine alte Schachtpinge anschaulich Zeugnis geben vom einst blühenden Bergbau im Sulzbachtal, würde sich der Wanderer an Station Nummer 13 ratlos umblicken, stünde da nicht neuerdings eine große, jetzt ebenfalls enthüllte Schautafel.
Wie Wissenschaftler des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Freiburg unter der Leitung von Heiko Steuer herausfanden und wie es die von Mark Rauschkolb erarbeitete Tafel dokumentiert, liegen hier auf dem Geißmättle die eigentlichen Wurzeln der Bergbaustadt. Bei Ausgrabungen zwischen 1987 und 1995 wurden vis à vis des Erzgangs "Himmelsehre" und damit in unmittelbarer Nähe der Bergbauanlagen die auf den Überresten eines römischen Badgebäudes errichteten Grundmauern einer Kirche und damit der Beweis gefunden, dass nicht nur die Römer, sondern auch die mittelalterlichen Bergleute hier ihre Wohnstätten hatten, noch bevor es die heutige Ortschaft Sulzburg überhaupt gab. Interessante Einblicke in die Bergbaugeschichte versprechen auch die restlichen fünf Stationen. Vorbei an der alten Poche und der Kobalt-Grube geht es zur letzten, auf den römischen Bergbau verweisenden Station. Hier im Gewann Mühlenmatt wurden Funde wie Erzbrocken, Eisenluppen, Glas, Keramik sowie steinerne Erzmühlen gemacht, die belegen, dass schon in römischer Zeit, etwa 2. bis 3. Jahrhundert in der Nähe dieser Stelle reger Bergbau betrieben wurde. Wer die steinernen Erzmühlen aus römischer Zeit sehen und seine auf dem Lehrpfad gesammelten Eindrücke noch vertiefen möchte, kehrt am Endpunkt des Wanderweges im Landesbergbaumuseum ein. Dort und in der Touristeninformation ist der Wanderwegführer auch erhältlich.
Martina Faller, 30.4.208, BZ

 

Jugendliche präsentieren ihren Gedenkstein für deportierten Juden

Aus Sulzburg deportierten die Nazis am 22. Oktober 1940 die letzten 27 jüdischen Einwohner ins Lager Gurs am Fuß der Pyrenäen. Ihnen zur Erinnerung und als Mahnmal gegen Verfolgung übergab der evangelische Jugendkreis Sulzburg am Donnerstag einen Gedenkstein der Öffentlichkeit.

Die Jugendlichen hatten den Gedenkstein im Rahmen eines ökumenischen Projektes der Landeskirchen entworfen. Das Original wurde im November vergangenen Jahres an der zentralen Gedenkstätte von 137 badischen Gemeinden in Neckarzimmern aufgestellt, von denen aus Juden deportiert worden waren. In Sulzburg errichtet wurde nun ein Duplikat dieses Steins. Vor einem großen Kreis von Gästen wurde es auf dem Klosterplatz der Öffentlichkeit vorgestellt. "Ich bin froh und dankbar, dass ihr euch mit dem Thema beschäftigt" , sagte Sulzburgs Bürgermeister Peter Wehrle an die Adresse der Jugendlichen. Lob und Anerkennung für das gelungene Projekt sprach er auch namens des Gemeinderates aus. Die Bedeutung des Gedenkens sei heute überwiegend abgeflaut, stellte Julia Hochsticher vom Jugendkreis fest. Dabei gebe es genügend Anlässe: Man gedenkt Menschen, die anderen nahe standen, man erinnert an Tote sowie an freudige und an schreckliche Ereignisse. Eines dieser Ereignisse sei auch der Holocaust. Dabei gehe es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um das Erinnern an Menschen und deren Schicksale. Solch schreckliche Taten dürften sich nicht wiederholen.
"Für mich war das Projekt und seine Entwicklung eine spannende Zeit" , bekannte Pfarrer Ulrich Schmidt. Er berichtete, dass die Jugendlichen mit ganzem Herzen bei der Sache gewesen seien. Im Sommer vergangenen Jahres hatte Sibylle Höschele vom Arbeitskreis "Jüdische Geschichte Sulzburg" den Jugendlichen einen Einblick in die jüdische Vergangenheit der Stadt und die Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nazis gegeben. Noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts war rund ein Drittel der Sulzburger Bevölkerung mosaischen Glaubens. Während des Naziregimes schmolz der jüdische Anteil auf weniger als 50 Personen, die am Ende in die Vernichtungslager deportiert wurden. Besonders erschüttert waren die Jugendlichen vom Erlebnisbericht eines Sulzburger Bürgers, der das Schicksal seines jüdischen Freundes und von dessen Familie schilderte. Umrahmt wurde die kleine Feuerstunde von Musikern des Posaunenchors.
Volker Münch , 8.3.2008, BZ

 

 

Öko-Versandhaus Waschbär spendet 20 000 Euro für SOS-Kinderdorf

Große Freude im SOS-Kinderdorf in Sulzburg: Ernst Schütz, Inhaber der Öko-Versandhauses Waschbär, überbrachte einen Scheck über 20 000 Euro. Das ist der Erlös einer Spendenaktion anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Firma. Im zweiten Halbjahr 2007 wurden spezielle Jubiläumsprodukte verkauft. Vom Verkaufserlös wanderten fünf Prozent in den Spendentopf für das SOS-Kinderdorf, sagte Ernst Schütz, wobei der Betrag vom Umwelt-Versandhaus dann auf die runde Summe von 20 000 Euro aufgestockt wurde. Der Umweltprodukt-Versand wurde 1987 in Freiburg gegründet und gehört seit 2002 der Triaz-Unternehmensgruppe an, die 240 Mitarbeiter beschäftigt und einen Umsatz von jährlich 50 Millionen Euro erzielt. Bereits 1987 bot Waschbär seine Umweltprodukte neben dem Stationärhandel per Versand an, heute kann auch online eingekauft werden. Seit 2001 leitet Ernst Schütz das Unternehmen, Firmeninhaber ist er seit 2007.

Begeistert über den Geldsegen ist Willi Wellessen, stellvertretender Leiter des SOS-Kinderdorfes in Sulzburg. Das Kinderdorf feiert sein 50-jähriges Bestehen, da gibt es an vielen Stellen Erneuerungsbedarf. Das Geld soll für die Modernisierung und Möblierung zweier Familienhäuser verwendet werden.

9.2.2008, BZ

 


St. Cyriak hat es zu feucht - Renovierung dringend nötig

Über 40 Jahre liegt die letzte Renovierung von St. Cyriak, der ältesten Kirche Südbadens (993 erstmals urkundlich erwähnt), zurück. 1959 hatte die Kommune den Sakralbau der evangelischen Kirchengemeinde Sulzburg geschenkt — und mit ihm die Verantwortung. Anfang der sechziger Jahre gab der Freiburger Professor Karl List den Anstoß, die 130 Jahre lang verwaiste Kirche wieder für den Gottesdienst nutzbar zu machen. Im Zuge dessen wurden unter anderem die halb verfallen Seitenschiffe wieder aufgebaut. Ein Teil der Fresken — kostbare Wandgemälde aus dem 14. oder 15. Jahrhundert — wurde freigelegt.
40 Jahre später machen vor allem Feuchtigkeitsschäden der Kirche zu schaffen und eine Renovierung des Innen- und Außenbereichs notwendig. So bröckeln zum Beispiel die Übergänge vom Mauerwerk zum Dachstuhl. Besonders in der Krypta sind die Fresken von fortschreitenden Wasserschäden bedroht. Eine Wasserabführung soll Abhilfe schaffen und das Gelände trocken legen. Zurzeit läuft die Bestandsaufnahme des Renovierungsbedarfs. In diesem Zusammenhang machte sich Staatssekretär Gundolf Fleischer ein Bild vor Ort. "St. Cyriak ist eine der bedeutendsten Kulturstätten in ganz Baden-Württemberg" , ist er sich sicher. Die badische Landeskirche plant, Kirchenräume für Konfirmanden und andere Jugendliche erfahrbar zu machen. "In diesem überregionalen Projekt wird St.Cyriak für die Zeit der Romanik stehen" erläuterte Schuldekan Uwe Hauser. Sulzburgs Pfarrer Ulrich Schmidt liegen bisher nur erste grobe Schätzungen der Kosten vor. Sicher ist allerdings schon jetzt, dass ein mindestens sechsstelliger Betrag aufgebracht werden muss. Neben gemeinsamen Anstrengungen von Landeskirche und Kirchengemeinde, Kommune und Land sowie Stiftungen zum Denkmalschutz werden auch private Spenden vonnöten sein.
eb, 26.1.2008, BZ

Spendenkonto: "Erhaltet unsre Kirche",
Kto1160118; BLZ 68052328, Sparkasse Staufen, Stichwort: St. Cyriak.

 

 

Ungewöhnliche Baugeschichte der Klosterkirche St. Cyriak

Blick nach Osten zur Kirche St. Cyriak im August 2004

Etwas abseits des Zentrums und nur durch eine Weide vom nahen Wald getrennt, erhebt sich der romanische Westturm der ehemaligen Klosterkirche St. Cyriak. Die Kirche wird zu den bedeutendsten ottonischen Sakralbauten Deutschlands gezählt — und das wegen seiner außergewöhnlichen Baugeschichte und der Frage: Warum wurde der so selten in Ländern nördlich der Alpen verehrte Cyriacus als Patron in Sulzburg eingesetzt?

Das eine hat mit dem anderen zu tun, die Baustruktur mit der Patronatsfrage. Die Translatio, die Überführung der Gebeine oder Reliquien des römischen Märtyrers Cyriacus aus dem frühen 4. Jahrhundert nach Sulzburg ist historisch nicht gesichert. Allerdings wird der Heilige in der Sulzburger Urkunde von 993 ausdrücklich erwähnt. Über das Kloster Lorsch, das Güter in Sulzburg besaß, wäre folgendes historisches Modell denkbar: Mitte des 8. Jahrhunderts erhielt das pfälzische Neuhausen, das ebenfalls dem Kloster Lorsch verpflichtet war, Reliquien des Heiligen. Teile von Reliquien konnten demnach über Lorsch nach Sulzburg gelangt sein — aber wann? Sicherlich noch vor dem Bau des Breisgaugrafen Birchtilo, der das Kloster gegen Ende des 10. Jahrhunderts gegründet hatte. Der Beweis für den Sulzburger Besitz von Cyriakreliquien ist kompliziert: Im Jahre 1019 übergab Kaiser Heinrich II. Reliquien des römischen Märtyrers dem Basler Münster. Wahrscheinlicher ist, dass die heiligen Stücke aus Sulzburg kamen, das damals in Basler Besitz war. Später wurden sie dann in die Schenkungsliste des Kaisers aufgenommen. Übrigens war im Mittelalter eine Verteilung von Reliquien üblich, um den Kult des jeweiligen Märtyrers zu verbreiten.

Das weitere Baugeschehen von St. Cyriak sah vor, dem Ostchor über der Krypta einen Westchor entgegenzustellen. Was mochte den Grafen zu diesem Schritt bewogen haben? Die so entstandene doppelchörige Pfeilerbasilika war eher typisch für die ostfränkische Baukunst, besonders in ottonischer Zeit. Den sogenannten Gegenchor im Westen wird sich Birchtilo bewusst als Stiftergrab gewünscht haben, denn ihm gegenüber, unterhalb des Ostchors ruhten die Reliquien des Patrons in der Krypta.
Was für ein Ansinnen! Vielleicht wollte sich Graf Birchtilo als Stifter unsterblich machen wie Bernward in Hildesheim oder Bonifatius in Fulda. Im Jahre 993 erbat er sich jedenfalls von König Otto III., der drei Jahre später zum Kaiser gekrönt wurde, eine finanzielle Unterstützung für die Betreibung und den Ausbau seines Klosters. Wenige Jahre später, im Jahr 996, wurde der Westchor in einen Turm umgewandelt, wenn man so will in einen Chorturm. Damit war ein zusätzliches Hoheitszeichen gesetzt, das die Würde seiner Person und seines Amtes unterstrich.
Heute ist zwar gewiss, dass der Breisgaugraf einen der ältesten erhaltenen Fassadentürme errichten ließ, diesen aber als genuinen Chorturm zu definieren, dürfte fraglich sein. St. Cyriak in Sulzburg steht am Anfang der oberrheinischen Baugeschichte und führt die Riege der mittelalterlichen Kirchtürme an, seien es Chor- oder Westtürme.
Ehrenfried Kluckert, 22.12.2007, www.badische-zeitung.de

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