Zur Historie von Littenweiler
 

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Blick von Stegen übers Dreisamtal zum Kybfelsen ob Littenweiler im April 2002

Zur Historie von Littenweiler - ein Blick zurück in die reiche Geschichte

 

 

Littenweiler so ums Jahr 1952

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Littenweiler ca 1952: Reiterhof Rosenstihl (jetzt Reinhold-Schneider-Str.), das alte Kirchlein St.Barbara (schöner als die neue!), Gärten statt Waldhofstrasse, noch keine PH und keine Höllentalstrasse (Foto Kurt Lehr) 

Die kath. Pfarrkirche St. Barbara von innen (heute Bürgersaal). Schade, daß der kleine Zwiebelturm der Kirche abgerissen worden ist

     

 

Ebnet regiert Littenweiler um 1750

So um 1750 baute Ferdinand Sebastian Reichsfreiherr von Sickingen das Ebneter Schloß zum wohl schönsten barocken Herrensitz des Breisgaus aus und nannte sich stolz:"Herr zu Ebnet, Hohenburg, Orschweier, Wiesneck, Baldenweg, an und auf dem Schwarzwald, Miterbherr der Reichsherrschaft Landstuhl, Mitteilherr zu Littenweiler und Riegel, k.k.wirklicher geheimer Rat und Kämmerer, Präsident der Ritterschaft im Breisgau und Präsident der breisgauisch-kombinierten Prälat- und Ritterständischen ersten Instanz". Mitteilherr, da der andere Teil Littenweilers unter der Herrschaft des Deutschordens steht.

Vom Ebneter Schloß aus werden die ungefähr 50 Littenweiler Bauern und Tagelöhner im wahrsten Sinn des Wortes "beherrscht". Über mehrere Stationen wechselt der Besitz des Ebneter Schlosses 1812 an die altfreiherrliche Familie Gayling. Frau Elisabeth von zur Mühlen ließ 1932 die Sickingergruft zur würdigen Grabstätte erneuern. Durch eine lange Mauer vom Verkehr der B31 abgetrennt, birgt das Ebneter Schloß auch heute noch eine Zauberstimmung vorderösterreichischer Lebensfülle und barocke Heiterkeit. 

     

 

 

Eingemeindung von Littenweiler nach Freiburg zum 1.1.1914

Vereinbarung 
zwischen dem Stadtrat Freiburg im Breisgau 
und 
dem Gemeinderat Littenweiler 
über die Vereinigung der Gemeinde Littenweiler mit der Stad Freiburg im Breisgau

§1 Der Zeitpunkt der Vereinigung ist der 1. Januar 1914.

§2 Der in Littenweiler bisher übliche Wasserzins wird vorerst beibehalten, und zwar zunächst auf die Dauer von 10 Jahren vom Tage der Eingemeindung an.

§3 Die städtische Straßenbahn wird von dem Gasthaus "zum Schiff" dem Kappler Weg (Hansjakobstraße) entlang nördlich der Staatbahn bis in die Nähe des Bahnhofs Littenweiler innerhalb dreier Jahre nach erfolgter Eingemeindung fortgeführt.

§4 Zum Bau einer katholischen Kirche und eines Pfarrhauses  in Littenweiler trägt die Stadtgemeinde nach ihrer freien Wahl bei entweder 300 Festmeter Nadelholz 2-4. Klasse oder den Wert dieses Holzes im Anschlag von 7000 Mark.

§5 Das die zurzeit bestehenden Gemeindeämter in Littenweiler (Bürgermeister, Gemeinderechner, Orts- und Polizeidiener, Wald- und Feldhüter) betrifft, so ist der Stadtrat bereit, die betreffenden Beamten ihren Fähigkeiten entsprechend zu verwenden - selbstverständlich unter Voraussetzung befriedigender Dienstleistung. ...

§6 Für die Feuerwehr von Littenweiler wird ähnlich wie für die anderen Vororte ein entsprechender Zuschuß in den Stadtkassenvoranschlag eingestellt.

§7 Von den Bamtungen sollen in der Form von Zwei- oder Unterstellen in Littenweiler vorerst beibehalten werden: ein Meldebüro, eine Erheberstelle für Gemeindeabgaben und eine Polizeistation. ...

§8 Die für die Stadt bestehenden ortspolizeilichen Vorschriften werden nur allmählich und unter Berücksichtigung des vorwiegend landwirtschaftlichen Charakters von Littenweiler dort eingeführt werden, was insbesondere auch von der Vornahme der Schlachtungen (Hausschlachtungen) gilt. Die Gleichstellung der Bewohner von Littenweiler mit denen der Altstadt in der Berechtigung zur Benützung der Freiburger Gemeindeanstalten, Stiftungen usw. ist selbstverständlich.

§9 Vom Eingemeindungstage an soll die Gemeindeumlage im Vorort Littenweiler auf die Dauer von drei Jahren auf höchstens 25 Pfg von 100 M der Steuerwerte des Liegenschafts- und Betriebsvermögens festgesetzt werden. ... 

 

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Littenweiler Unterzeichner der Eingemeindungsurkunde: 
Theodor Koch, Josef Heitzmann, Anton Schmidt, Franz Ruh, Herrmann Maier (Gemeinderechner), Hermann Kunz (Bürgermeister) sowie Ratschreiber Schnider

     

 

Reinhold-Schneider-Schule seit über 200 Jahren

Von der kleinen muffigen Schulstube zur modernen Grund- und Hauptschule

Das einst verschlafene und nicht mit großen Reichtümern gesegnete Bauerndorf Littenweiler war über Jahrhunderte hinweg eine Filiale von Kappel. In Kappel gingen die Littenweiler Bürger zur Kirche, auf dem dortigen Kirchof beerdigten sie ihre Toten und nach dort schickten sie ihre Kinder zur Schule.

Ein "eigener Schulmeister zu Littenweiler" wird erstmals im Jahre 1786 erwähnt. Anton Hermann, so hieß der erste Lehrer, der den Kindern der hier lebenden Kleinbauern und Tagelöhner die Grundbegriffe des Lesens, Schreibens und Rechnens beibrachte. Für seine Dienste wurde er von der Sickingischen Herrschaft mit ein paar Almosen entlohnt. In Littenweiler zählte man damals 37 Häuser bei rund 400 Einwohnern. Erstmals im Jahre 1805 wurde die gesetzmäßige Einrichtung einer Filialschule der Pfarrei Kappel in Littenweiler erwähnt. Diese befand sich in der Stube eines Bauernhauses am Eichberg.
1814 erhielt das Landesamt Freiburg Order, für die kleine und finstere Schulstube Abhilfe zu schaffen.

Im Jahre 1818 schließlich ist im damals 500 Einwohner zählenden Dorf Littenweiler das erste kleine Schulhaus errichtet worden. Es stand in der Badstraße. Erst viel später anno 1870, die Zahl der Einwohner war inzwischen auf rund 560 angewachsen, kam ein zweites Schulhaus in der Littenweilerstraße, das heutige Postgebäude, hinzu.

Im vorigen Jahrhundert mußte noch Schulgeld entrichtet werden. In Littenweiler kostete das erste Kind 3,20 Mark monatlich. Für alle weiteren Kinder wurde die Hälfte erhoben.
Im Jahre 1910 war auch das Gebäude in der Littenweilerstraße zu klein geworden. Es wurde ein zusätzlicher Klassenraum in der Scheune des Gasthauses Sonne eingerichtet.

Kurze Zeit später bezeichnete der Stadtverordnete von Freiburg die schulischen Verhältnissen in Litttenweiler als unhaltbar, und so verpflichtete sich die Stadt bei der 1914 erfolgten Eingemeindung Littenweilers zum Bau eines neuen Schulhauses.
Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und durch die bitteren Notzeiten danach konnte die Stadt ihr Versprechen erst viele Jahre später einlösen. 1925 schließlich entstand der Altbau des heutigen Schulgebäudes mit neun Klassenzimmern. Im Rahmen der großen Bebauung Littenweilers in den fünfziger Jahren platzte auch dieses Schulhaus wieder aus den Nähten. 1960 wurde es um einen Anbau erweitert.

In dem Neubau sind weitere Klassenzimmer, und eine moderne Turnhalle untergebracht. 1961 ist die bislang namenlose Littenweiler Schule nach dem bekannten Schriftsteller Reinhold-Schneider benannt worden.
In der Littenweiler Grund- und Hauptschule werden heute 390 Kinder, aufgeteilt in 19 Klassen, von insgesamt 27 Lehrkräften unterrichtet. 
Anita Hohler, Littenweiler Dorfblatt, 1998

     

 

St. Barbara - die Pfarrei wird 90 Jahre alt

997 ist für die katholische Kirchengemeinde St. Barbara in Jubiläumsjahr. Vor genau 90 Jahren, am 24. Oktober l907, ging für die Bürger von Littenweiler ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, St. Barbara wurde zur eigenständigen Kirchengemeinde ernannt. Obwohl sich die Geschichte von St. Barbara über 500 Jahre zurückverfolgen läßt, war St. Barbara über Jahrhunderte hinweg eine Filiale von Kappel. 
Bereits um die Jahrhundertwende hatte Littenweiler mit damals 656 Einwohnern das kleine Dorf Kappel zumindest zahlenmäßig überrundet, dennoch mußten die Katholiken von Littenweiler noch einige Jahre auf ihre Eigenständigkeit warten und weiterhin bei Wind und Wetter zur Sonntagsmesse Messe nach Kappel gehen.

1907 schließlich wurde St. Barbara zur eigenständigen Gemeinde ernannt. Der Weg zu eigenständigen Pfarrei jedoch sollte nochmals runde 40 Jahre dauern. Den ersten eigenen Pfarrer , erhielt die Gemeinde im Jahre 1915, als St. Barbara zur Pfarrkuratie ernannt wurde. Der tatkräftige allseits geschätzte Pfarrkurat Albert Bickel war der erste Pfarrer von Littenweiler.
Im Jahre 1945 schließlich durfte St. Barbara im Rahmen eines Festgottesdienst die Ernennung zur eigenständigen Stadtpfarrei feiern.

Das zweite Jubiläum, das St. Barbara in diesem Monat begehen kann, ist das 40 jährige Kirchweihfest. Am 13. Oktober 1957 wurde die damals neu errichtete St. Barbara Kirche eingeweiht. Und es gibt noch ein weiteres Jubiläum zu feiern. Am 1. Oktober wird das Gemeindeheim St. Barbara 20 Jahre alt. Als Ort der Begegnung ist diese Einrichtung aus dem heutigen Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken.
Es stehen also drei Jubiläen an, die gebührend gefeiert werden wollen. Und genau dies wird die Pfarrei St. Barbara auch tun.

Am Samstag, 11. Oktober findet um 15.00 Uhr die Grundsteinlegung für den Kindergartenneubau in der Alemannenstraße. 4-6 statt. 18.30 Uhr ist Vorabendmesse und anschließend wird im Gemeindeheim zu einem großen bunten Abend unter Mitwirkung von verschiedenen Gruppen eingeladen.
Am Sonntag, 12. Oktober, ist um 10 Uhr ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Barbara. Anschließend wird im Gemeindeheim zum gemeinsamen Mittagessen, das mit dem Kaffee ab abschließt, eingeladen. Daneben ist ein kindgerechtes Programm und eventuell ein Lichtbildervortrag über die Vergangenheit der Pfarrgemeinde vorgesehen.

Anita Hohler, Littenweiler Dorfblatt, 8/1997

     

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Geschichte-Links 

Hans Konrad Schneider, Fritz Röhrl: Zauberisches Dreisamtal - Lieblingstal im Schwarzwald, Verlag Karl Schillinger, Freiburg 1983. 
Das beste (mit Herzblut geschrieben) und schönste (Photos) Buch über das Dreisamtal - und damit auch über Littenweiler! 

     

© by www.littenweiler.dewww.freiburg-dreisamtal.de ,  Update 01.02.10