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Behinderung in Freiburg und Dreisamtal - Infos
  

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  Spätherbst 2002 im Dreisamtal

Information und Berichte zu Behinderung - Handicap

 

Hippotherapie der Janusz-Korczak-Schule in Dietenbach

Blick nach Süden zum Jungbauernhof in Dietenbach am 27.10.2005 Blick nach Nordwesten über den Reitplatz beim Jungbauernhof zum Rössle
Blick nach Süden zum Jungbauernhof in Dietenbach am 27.10.2005
 
Blick nach Nordwesten über den Reitplatz beim Jungbauernhof zum Rössle
 
Blick nach Norden zur Hippotherapie am 27.10.2005
 
Stets im 6er-Team Hippotherapieplatz in Dietenbach: 1 Pferd, 4 Helfer und 1 Schüler
Stets im 6er-Team Hippotherapieplatz in Dietenbach: 1 Pferd, 4 Helfer und 1 Schüler
  
Blick nach Nordwesten
 
 
Beim Reiterwechsel an der eisernen Rampe
  
Blick nach Nordwesten zu Jungbauernhopf, Hippotherapieplatz (Mitte), Rössle (rechts) und Kandel (rechts oben) am 27.10.2005    
Blick nach Nordwesten zu Jungbauernhopf, Hippotherapieplatz (Mitte), Rössle (rechts) und Kandel (rechts oben) am 27.10.2005    

Wunderschönes Spätherbstwetter am 27.10.2005 gegen 11 Uhr. Ich passiere mit dem Fahrrad das Gasthaus Rössle im Dietenbach und erkenne beim Reitplatz gegenüber dem Jungbauernhof mehrere Personen und Busse. Ein Reitfest auf diesem kleinen Platz? Nun ja, zwar kein Fest, aber im Grunde noch viel mehr: Auf der Wiese haben die Helfer der Janusz-Korczak-Schule für mehrfachbehinderte Kinder in Freiburg ein Picknick eingerichtet und auf den angrenzenden Reitplatz dreht ein Pferd mit  einem behinderten Kind seine Runden. Hippotherapie - Therapeutisches Reiten. Der Arbeitsaufwand der Beteiligten ist groß: vier Helfer (drei Personen führen das Pferd, eine Person reitet mit und hält das Kind auf dem Sattel). Aber der Aufwand lohnt. Schaut man ins Gesicht der/des Behinderten, mag man darin ein glückliches Lächeln entdecken. Nicht alleine die Bewegungen auf dem Pferderücken, sondern dessen Wärme und Geruch und das gesamte Picknick in der freien Natur machen die Kinder glücklich.
Auch mir das zufällige Zusammentreffen mit der Janusz-Korczak-Schule einen glücklichen Augenblick beschert. Schlimm, dass soziale Einrichtungen wie diese immer weniger staatl. Förderungen erhalten. Gut, wenn es private Sponsoren gibt, die die Hippotherapie fördern. Spenden doch auch Sie?
Ekkehard Kaier, 27.10.2005

  
 

„Gemachte“ Behinderungen - FAG und Behindertenrat

Es war in der 1970er-Jahren: Da griffen Menschen mit Behinderung eine sie abwertende Bezeichnung auf, nannten sich „Krüppel“ und verbanden ihr neues Selbstbewusstsein ohne Scheu und öffentlich mit Forderungen nach einem barrierefreien Lebensumfeld. Dreißig Jahre später haben viele im Kampf gegen ihre alltägliche Benachteiligung viel Kraft verbraucht und sich enttäuscht zurückgezogen. Denn noch immer stoßen sie an unüberwindliche Barrieren – für die einen sind es Treppen, fehlende Aufzüge, zu steile Rampen und zu enge Toiletten, für die anderen sind es die Beschränkungen in den Köpfen derer, die sich für nichtbehindert halten. Obwohl sich die Freiburger Arbeitsgemeinschaft „Miteinander leben“ (FAG) seit 25 Jahren bemüht, diese Behinderungen im Alltag und im Denken wegzubekommen. Nun versucht eine neue Initiative, die Initiative "Behindertenrat für Freiburg", hervorgegangen aus der barrierefrei gemachten „Fabrik“, mit der Forderung nach einem Behindertenbeirat die offenkundige und die versteckte Benachteiligung auf die Tagesordnung zu bringen. Ein wenig erinnert das an die Kirchengeschichte: Immer wieder spalteten sich die einen von den anderen ab – im festen Glauben, besser zu wissen, was der richtige Weg ist. Und heute fällt es all den vielen Gemeinschaften unendlich schwer, sich über ihren gemeinsamen Ursprung zu verständigen. Es ist zu wünschen, dass es zwischen FAG und Initiative erst gar nicht so weit kommt. Die Menschen mit Behinderung brauchen eine Stimme (mit unterschiedlichen Nuancen), die „gemachte“ Behinderungen beim Namen nennt. Sie brauchen eine kraftvolle Vertretung, in der die ohne sichtbare Behinderung jene mit Handicap unterstützen, in der Haupt- und Ehrenamtliche einander ergänzen. Auf dass in ein paar Jahren das Wort „Krüppel“ sich neu verklärt: Wir haben es geschafft!
Gerhard M. Kirk
am 8.8.2005

  

 

Motorradtreffen mit Behinderten in Stegen - Motivent 2004

Das Wetter spielte nicht mit, weswegen die Teilnehmerzahl auf einige hundert beschränkt blieb, doch die Bilanz des ersten Motorradtreffens Motivent 2004 mit und zugunsten von Behinderten im Berufs- und Bildungszentrum für Gehörlose in Stegen fällt positiv aus.

Nach einer Einführung der Veranstalter mit Initiator Manuel Kunst, dem Schirmherrn Professor Löhle von der HNO-Klinik der Freiburger Uniklinik - wie manch anderer tapfer mit dem Motorrad gekommen - und Hartmut Jacobs, Direktor des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte, und umrahmt von Jazz durch das Silver Jazz Quintett, begann das Programm. Die Ausfahrten über die ansonsten gesperrte B 31 in einem Corso mit rund zehn Gespannen, einem Trike, einer Isetta und einem Opel-Oldtimer machten den Behinderten, die mitfuhren, viel Vergnügen - gab es doch auch gerade mal keinen Regen.

Die weiteste Anreise hatte ein Gespannfahrer aus Luxemburg, Charlos Masselter mit einem Diversion 900-Gespann - Das war einen Pokal wert. Daneben wurde ein BMW-Gespann aus Rastatt und das einzige anwesende, total verrückte Trike von Manfred Siegel aus dem Eschbachtal mit je einem "motivent 2004"-Pokal bedacht. Auch der Freiburger Stadtrat Atai Keller war mit seinem BMW-Oldtimer-Gespann dabei. Eine amerikanische Versteigerung mit wertvollen Sachspenden - beispielweise ein BMW-Klapphelm, ein Tandemsprung mit Fallschirmspringern des Breisgau-Vereins für Fallschirmsport und ein Schwarzwald-Rundflug - erbrachte einen kleinen Erlös zugunsten der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke, die ebenfalls mit einem Stand vertreten war, wie auch die Caritas-Werkstätten aus Riegel und viele andere mehr.

Die Veranstalter waren sich einig, dass man - auch wenn der finanzielle Erfolg diesmal noch ausgeblieben war - weiter machen und die Veranstaltung im Stegener Gehörlosenzentrum zu einer festen Einrichtung machen wolle. Schließlich habe sich gezeigt, dass organisatorisch auch größere Menschenmengen gut zu bewältigen gewesen wären, mit all den hilfreichen Freiwilligen in der Küche, den Pfadfindern, den Motorradfreunden Eschbachtal und den Motorradfreunden Zastler, den Leuten vom Horex-Club Freiburg, von den Oldtimerfreunden Dreisamtal und vielen anderen, die spontan vor Ort mit anpackten.
BZ vom 1.10.2004

In Stegen steigt unter dem Namen Motivent 2004" am 25.9.2004 im BBZ eine große Pilotveranstaltung, als Benefizveranstaltung von Motorradbegeisterten, dem Internetprovider für www.freiburg-fuer-alle.de und www.regio-fuer-alle.de und dem ADAC Südbaden für Menschen mit Behinderungen.
Kontakt: Dr. Manuel Kunst, manuel.kunst@t-online.de , oder Gernot Wolfgang vom DeWo Verlag, info@dewo.de

Motorradfreunde Zastler: Ewald Sandmann, Talstr. 1, 79254 Oberried, Tel 07661/61694

Motorradfahrer ermöglichten Behinderten in Stegen flotte Ausfahrten >Stegen2 (29.9.2005)

  

 

Caritaswerkstätte für Behinderte in March-Neuershausen 10 Jahre

Manuela hat Arbeit. Das ist heutzutage nicht selbstverständlich, und schon gar nicht für eine wie sie: Manuela* leidet am Down-Syndrom und gilt als geistig behindert. Trotzdem sitzt sie jeden Morgen pünktlich um acht an ihrer Werkbank und beginnt mit der Arbeit. Die 33-Jährige fertigt Musterkataloge für eine Jalousienfabrik in Riegel. Ihr Arbeitsplatz befindet sich in der Caritaswerkstätte St. Georg in Neuershausen, die jetzt am Sonntag ihr zehnjähriges Bestehen feiert.

"Offene Türen, das ist unser Motto", sagt Roelof-Jan Broekhuizen, seit zehn Jahren Leiter der Werkstätte "Nicht nur beim Jubiläumsfest." Die Menschen sollten einfach vorbeikommen und sich die Arbeit seiner Mitarbeiter anschauen. "Wir freuen uns immer, wenn jemand kommt." Schon jetzt funktioniere das in March "ganz wunderbar"; immer wieder kämen Schulklassen, Guggenmusiker und andere Gruppen zu Besuch.137 vor allem geistig behinderte Erwachsene arbeiten hier, betreut von 22 Angestellten und vier Zivildienstleistenden. Sie montieren Ventile, schreinern Möbel, fertigen Kisten und setzen die Innenverkleidung von Autotüren zusammen. Ihre Auftraggeber kommen überwiegend aus den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, doch auch aus Würzburg gab es schon eine Bestellung. "Leider spüren auch wir den Auftragsrückgang", bedauert Broekhuizen, "ganz so wie in der freien Wirtschaft". Deshalb ist er froh, wenn er einen Großauftrag an Land ziehen kann, wie jüngst 36 Millionen Schaumstoffteile einer Firma aus Heitersheim.

Die Arbeitsgruppe "Montage" sitzt täglich vor einem Berg hell- und dunkelgrauer Schaumstoffkreise, die zusammengesetzt werden sollen. Welcher Mitarbeiter geeignet ist, entscheiden die Gruppenleiter, laut Broekhuizen "das Gold der Werkstätte". Ihre Kunst bestehe darin, die Fähigkeiten der Behinderten zu erkennen und die Aufträge in entsprechende Arbeitsgänge zu gliedern. So hat selbst Roland*, der im Rollstuhl sitzt und nur drei Finger bewegen kann, seinen Arbeitsplatz: Er sortiert in der Endkontrolle fehlerhafte Produkte aus. Die Einnahmen der Werkstätte werden, nach Deckung der Produktionskosten und Abzug notwendiger Investitionen, "eins zu eins an unsere Mitarbeiter ausgezahlt", betont Broekhuizen. Gleiches gilt für die hergestellten hölzernen Bettenroste, Körbe und Möbel. Längst haben sich die Neuershauser, die dem Caritasverband Freiburg-Stadt angegliedert sind und zu einem Netz aus zehn ähnlich aufgebauten Werkstätten gehören, als Wirtschaftsbetrieb etabliert. Dabei ist das nur ein Teil ihres Alltags, denn neben dem Arbeits- gibt es auch einen Förder- und einen Berufsbildungsbereich. Hier können "Werkstätteanfänger" ihre Fähigkeiten austesten. "Dazu gehören auch Alltagserfahrungen, wie Zug fahren", erläutert Schreinermeister Rolf Saier, der, zusammen mit einem Kollegen, 21 Berufsanfänger betreut.
Ganzen Text von
Barbara Schmidt vom 24.9.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

Eltern behinderter Kinder - Selbsthilfegruppe Kirchzarten

"Diese Blicke von Leuten, wenn ich mit meinem Kind vorbei fahre: Das macht mir ganz schön zu schaffen!" Nachdenklich erzählt die junge Frau von ihren täglichen Erfahrungen: Sie ist Mutter eines behinderten Kindes. Dass viele andere Menschen ähnliche Probleme haben, weiß sie spätestens seit Herbst letzten Jahres - damals nämlich gründete sich in Kirchzarten eine Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter Kinder.

Christel Kehrer, Sozialarbeiterin des Diakonischen Werkes, erzählt von der Entstehung der Gruppe: "Letztes Jahr im Mai wurde ich von einer Frau auf dem Marktplatz gefragt, ob es denn in Kirchzarten eine Möglichkeit dafür gibt, dass sich Eltern mit behinderten Kindern austauschen können." Dies war gewissermaßen die Geburtsstunde der Selbsthilfegruppe, die nun ein Mal im Monat zusammen kommt, und zwar im Haus Demant neben der Tarodunumschule, das vor zwei Jahren eingeweiht wurde. "Das Haus bietet Raum für selbstinitiierte Treffen", erklärt Christel Kehrer. So finden dort außerdem regelmäßige Rollstuhlfahrertreffs, offene Freitagstreffen, Videopartys und das Treffen der Seniorenselbsthilfe Dreisamtal statt.
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Der Erfahrungsaustausch bei den monatlichen Treffen umfasst alle Bereiche, die den Umgang mit behinderten Kindern betreffen. Vor allem die erforderliche ständige Betreuung der Kinder macht den Betroffenen zu schaffen. Aber auch rechtliche Fragen, medizinische Zusammenhänge oder die Reaktionen anderer Menschen bilden Gesprächsstoff für die Eltern. "Ich mache schon schlechte Erfahrungen", berichtet die betroffene Mutter. "Oft vermisse ich die Hilfsbereitschaft von anderen Menschen." Leute würden beispielsweise in der Straßenbahn sehr drängeln, obwohl der Umgang mit dem großen Spezialkinderwagen ohnehin problematisch sei: "Manchmal macht einem einfach keiner Platz". Und ein anderer Vater pflichtet bei: "Es fehlt das Verständnis bei den Leuten, da die Erfahrung fehlt." Etwas enttäuscht sind die Betroffenen über die geringe Teilnehmerzahl: Nur vier Menschen gehören zur Selbsthilfegruppe. "Wir wünschen uns, dass in Zukunft mehr betroffene Eltern zu unseren Treffen kommen", sagt die Mutter. Denn: mehr Leute bedeuten auch mehr Erfahrungen, mehr Gedankenaustausch - und vielleicht auch mehr Hilfe.

Nächstes Treffen der Selbsthilfegruppe von Eltern behinderter Kinder: 
24. Juli 2004, 14 bis 15 Uhr, Haus Demant. Ansprechpartnerin: Christel Kehrer, Telefon: 07661 / 905312
Ganzen Text von Philipp Hofacker vom 19.6.2004 auf www.bzol.de  lesen

Himmelreich - geistig behinderte und nicht behinderte Menschen >Buchenbach2 (25.11.2004)

  

 

Hofgut Himmelreich gGmbH für Behinderte sucht Sponsoren

Geistig behinderten Menschen im ersten Arbeitsmarkt einen Platz zu verschaffen und ihnen zu einem möglichst selbständigen Leben zu verhelfen, das ist das Ziel des in Baden-Württemberg einmaligen Projekts "Hofgut Himmelreich". Das bisherige Gasthaus "Himmelreich" soll in ein Restaurant und Hotel mit Tagungsstätte und Weiterbildungsmöglichkeiten verwandelt werden.

Der ehrenamtliche Geschäftsführer der eigens gegründeten gemeinnützigen GmbH, Jürgen Dangl, erklärt, wie die Idee umgesetzt werden soll. Danach gründet das Projekt, das das Diakonische Werk mit dem Verein Thetis in Buchenbach entwickelt hat, auf drei Säulen: ein klassischer Integrationsbetrieb, eine "Akademie" und ein Netzwerk, das den Gedanken des selbstständigen Lebens für Behinderte verbreiten soll.
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Die Idee, "ein höchstmögliches Maß an Selbstverantwortung dem Behinderten zu übertragen", soll ein dafür entwickeltes Netzwerk verbreiten. "Wir wollen Erfolgsgeschichten publizieren", erklärt Dangl. Ängste von Eltern sollen abgebaut werden, damit diese ihre behinderten Kinder nicht doch lieber vorsichtshalber ins Wohnheim geben, für den Fall, dass sie selber einmal nicht mehr für sie sorgen können. "Unser Ansatz ist: Nicht das Wohnheim ist die Alternative, sondern betreutes Wohnen." Mit diesem Konzept findet die Hofgut Himmelreich gGmbH bei Behinderten und ihren Eltern großes Interesse. Bewerbungen seien "in Massen" eingetroffen, so Dangl. 1,8 Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt. Die Hälfte davon übernehmen der Landeswohlfahrtverband Baden und die "Aktion Mensch". Der Rest soll durch Spenden, private zinslose Darlehen und Bankkredite aufgebracht werden. Sponsoren zu suchen, so Dangl, "ist im Moment meine Hauptaufgabe".
Über Spenden und private Darlehen sind bisher je 50 000 Euro eingegangen, das jeweils Doppelte ist angestrebt: "Das ist Mitvoraussetzung, dass wir's kaufen können." Der Kauf des Hofguts mit seinen diversen Nebengebäuden und einer Jakobuskapelle sei notwendig, damit man unabhängig agieren könne. Bis 31. März müsse der Vertrag unterschrieben sein.
Kann das Hofgut gekauft werden, soll es - soweit es die denkmalgeschützte Bausubstanz zulässt - behindertengerecht umgebaut werden. Die Bauerngaststube bleibe erhalten. Am 15. April könnte der Betrieb beginnen. "Der Rückhalt in der Bevölkerung ist hier sehr hoch", freut sich Dangl, "auch von der politischen Gemeinde."
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Text gesamt vom 26.2.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

Hofgut Himmelreich gGmbH: Telefon 07661/ 3440,
dangl.dwnetwork@t-online.de
Spendenkonto 4050613, Sparkasse Hochschwarzwald, BLZ: 68051004
Hofgut Himmelreich bei Buchenbach - Geistig Behinderte >Gasthaus1 (1.9.2004)
Himmelreich - geistig behinderte und nicht behinderte Menschen >Buchenbach2 (25.11.2004)

  

 

Barrierefreies Internetcafé im Meckelhof am Seepark

Erika Ehret zählt zu den eifrigsten Nutzerinnen des neuen barrierefreien Internetcafés in der "Ernst-Winter-Wohnanlage" des Ringes der Körperbehinderten im Meckelhof am Seepark. Die 62-jährige Rollstuhlfahrerin wohnt seit 1987 in der Wohnanlage. Gespannt hatte sie den Umbau im Untergeschoss des Hauses Meckelhof 1 verfolgt. Unter "Internetcafé" hatte sie sich nichts vorstellen können. Doch dann war sie überrascht: "Nichts ahnend habe ich da vorsichtig reingeschaut und dachte, ist das schön hier. Ich bekam richtig Lust, mich am Computer zu versuchen - ohne geringste Ahnung davon. Der junge Herr hat mir den Mausclick mit aller Geduld gezeigt und erklärte mir alles eine ganze Stunde. Dann habe ich es allein versucht und nicht gemerkt, dass ich schon drei Stunden hier sitze, so war das ein Spaß." So schreibt sie in einem Brief an Ring-Geschäftsführer Norbert Weiß.

Der "junge Herr" war Felix Berberich, Praktikant in der Wohnanlage. Er, der Zivildienstleistende Benjamin Stock, Isabel Calleja und Sonja Fernando (beide im sozialen Jahr) sowie fünf Gymnasiasten unterstützen die Behinderten im Internetcafé. Fabian Schütze, Florian Faessler und Juri Horst besuchen das Rotteck-Gymnasium, Philip Pötsch und Achim Kruß das Wentzinger-Gymnasium. Abwechselnd kommen sie zu den offenen Treffs am Dienstag und Donnerstag. Heike Herkel, Sozialpädagogin und Mitarbeiterin des Ringes der Körperbehinderten, begleitet das Projekt und hatte die Schulen angesprochen.

Philip und Achim vom Wentzinger Gymnasium machen im Internetcafé mit, weil sie mit großem Spaß am Computer arbeiten. Fabian und Florian wurden von ihrem Klassenlehrer angesprochen, ob sie Zeit und Lust zur ehrenamtlichen Tätigkeit hätten. Sie haben sofort zugesagt. Und Juri Horst, ebenfalls am Rotteck-Gymnasium, ist in der Internet-AG seiner Schule engagiert. Berührungsängste im Umgang mit Behinderten haben alle fünf nicht. Fabian etwa denkt gar nicht darüber nach, wem er sein Wissen weitergibt. Florian ist durch den Beruf seiner Mutter - als stellvertretende Pflegedienstleiterin - damit vertraut, dass es Menschen mit körperlichen und geistigen Schwächen gibt.

Diesen den Zugang zum Internet zu eröffnen war die Absicht von Norbert Weiß. Im Gleichstellungsgesetz der Bundesregierung von 2002 sei der Anspruch Behinderter an modernen Kommunikationsmöglichkeiten verankert. Beispielsweise müssen Websites so programmiert sein, dass Blinde sie mit ihren Lesegeräten nutzen können. Oft hapert es aber an den technischen Voraussetzungen. 25 000 Euro hat der Ring der Körperbehinderten in das Internetcafé investiert, es soll allen 1200 Mitgliedern - 400 davon mit Behinderung - offen stehen. Das Geld stammt aus Spenden, Sponsormitteln und einem Zuschuss der städtischen Jugendagentur aus dem Landesprogramm "Jugendmedienarbeit". Norbert Weiß und seine Mitarbeiter wollten mit dem neuen Angebot besonders junge Leute im Ring der Körperbehinderten ansprechen. Aber auch Ältere wie Erika Ehret surfen ausgesprochen gerne im Internet.

Das Internetcafé im Untergeschoss des Hauses Meckelhof 1, Freiburg, ist Dienstag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Je nach Bedarf soll das Angebot wachsen; es werden PC- und Internet-Kurse angeboten. Der Ring der Körperbehinderten ist zu erreichen unter [TEL] 0761/ 88186-10 und unter gf@ring-freiburg.de

25.9.2003, Silvia Faller

  

 

Verein der Hörgeschädigten Freiburg/Stegener Wege 25 Jahre

Seit 25 Jahren hilft der "Verein der Hörgeschädigten Freiburg/Stegener Wege" Menschen, einander besser zu verstehen / Neue Chancen durch das Internet

Die hörbehinderten Kinder zur sprachlichen Artikulation zu befähigen ist neben Bildungsinhalten zu vermitteln, das wesentliche Ziel der Stegener Schule. Absolventen hatten den Verein im Jahr 1988 gegründet. "Um ein Miteinander nach der Schulzeit zu ermöglichen", erzählt Heidi Feiler. Die Freiburgerin ist im Vorstand engagiert. Entsprechend dem großen Einzugsgebiet der Schule kommen die Vereinsmitglieder aus ganz Baden-Württemberg, einige sogar aus anderen Bundesländern, wobei die Mehrzahl im Gebiet zwischen Waldshut und Karlsruhe zu Hause ist.

Jeden Mittwochabend bietet der Verein einen offenen Treff im Haus der Hörgeschädigten in der Marie-Curie-Straße in Freiburg-Vauban. Mitglieder treffen sich zudem regelmäßig zum Kegeln, auch werden Wanderungen und Ausflüge organisiert. Mit Fußball- und Tischtennis-Teams nimmt der Verein an den Meisterschaften des Deutschen Schwerhörigen Sportbundes teil. Im Tischtennis zählen die Freiburger seit Jahren zu den Erfolgreichsten. Der Verein ist Mitglied in der Interessengemeinschaft Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum Freiburg, der die Einrichtung im Quartier Vauban trägt.

Andere verstehen und sich selbst verständlich machen ist für hörgeschädigte Menschen eine lebenslange Herausforderung. "Auch unter Hörenden gibt es Missverständnisse, bei uns aber gibt es sie sehr oft", sagt Heidi Feiler. Viele Schwerhörige seien durch schlechte Erfahrungen derart entmutigt, dass sie sich total zurückziehen. Wie jemand mit seinem Handikap umzugehen lerne, komme ganz stark auf sein Umfeld an. Erfahrungen austauschen, auch leidvolle Erlebnisse teilen, sich gegenseitig zuhören und dadurch entlasten beschreibt sie die wesentliche Funktion des Vereins.

Ein "wunderbares Geschenk" für Hörgeschädigte sei die Kommunikation über das Internet. Auch hierfür bietet das Haus der Hörgeschädigten einen Treffpunkt. Jeder im Verein hat eine je andere, ganz individuelle Geschichte, denn bei jedem ist die Schwerhörigkeit - und wenn er von Geburt an schwerhörig ist auch die Sprachfähigkeit - anders ausgeprägt. "Ich kenne Leute, die sind hochgradig schwerhörig, aber sie verstehen mich am Telefon, weil sie mit meiner Stimme vertraut sind. Mit Fremden hingegen können sie nicht reden", erzählt Christian Koloczek, Schriftführer im Verein.
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Zum "Verein Stegener Wege"

BZ vom 27.9.2003, ganzen Text auf www.bzol.de lesen

  

 

freiburg-fuer-alle.de - ein Online-Behindertenführer

Wenn jemand plötzlich im Rollstuhl landet, muss er sich oft einen neuen Hausarzt, eine neue Stammkneipe und einen neuen Friseur suchen - weil unüberwindliche Stufen und enge Türen ihm den Weg zu gewohnten Orten versperren. Hilfe bietet nun das Internetportal www.freiburg-fuer-alle.de , das die Arbeitsgemeinschaft "Miteinander Leben" (FAG) zusammen mit Studierenden der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen und dem Freiburger Dewo-Verlag eingerichtet hat. Geplant war laut FAG-Sprecherin Elisabeth Noeske eigentlich ein gedruckter "Behindertenführer", herausgekommen ist ein laufend aktualisierbares Internetportal: Anhand eines speziell entworfenen Stadtplans sollen Senioren, Rollstuhlfahrer, Sinnesbehinderte und Eltern mit Kinderwagen den hürdenlosen Weg zu barrierefreien Orten finden. Blinde können die Internetseiten mit Hilfe einer Braille-Tastatur lesen.
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Der Bedarf der Bürger, Gäste und Touristen an einem solchen Stadtführer sei groß, so Bernd Dallmann, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft und Touristik (FWT): "Wenn man sich fünf Minuten in die Innenstadt stellt und die Menschen zählt, die auf die eine oder andere Weise gehandikapt sind, kommt man auf fast 30 Prozent." Hinzu komme die wachsende Zahl der Senioren - mehr als 20 Prozent der Freiburger sind älter als 60 Jahre. ....
sir, BZ vom 20.11.2002, mehr

Freiburger Arbeitsgemeinschaft Miteinander Leben (FAG),
www.freiburg-fuer-alle.de

  

 

Blinde suchen Aufleser

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden sucht dringend Verstärkung für sein ehrenamtliches Team an Aufleserinnen und Auflesern. Seit dem Frühjahr 2001 bietet der Verein seinen Mitgliedern den kostenlosen Service einer "Hörzeitung" mit regionalen Nachrichten an. Dazu besprechen ehrenamtliche Helfer Kassetten mit den Lokalnachrichten der Badischen Zeitung, um den Sehbehinderten und Blinden ein Zeitungslesen zu ermöglichen.
"Die
akustische Zeitung ist besonders bei alten Menschen der Renner" sagt der Geschäftsführer des Vereins, Mischa Knebel. Damit der ständig wachsenden Nachfrage nach den Kassetten nachgekommen werden kann, sucht der Verein jetzt dringend neue Teammitglieder für die Hörzeitung.

 

FSM-Elektronik schafft Arbeitsplatz für Behinderten mit Thetis

Der Förderverein "Thetis" hilft behinderten Menschen bei der Eingliederung in die Arbeitswelt / Ein eigenes Haus als Wunsch

KIRCHZARTEN . Dass Menschen mit Behinderungen dort leben, lernen und arbeiten sollen, wo sie zu Hause sind, ist eine der wesentlichen Aufgaben des Vereins für Förderung von Ausbildung und Eingliederung behinderter Menschen, kurz "Thetis" nach der Göttin der Behinderten genannt. Der seit 1998 bestehende Verein kümmert sich um junge Menschen, die mit Behinderungen ihr Berufsleben nicht unbedingt in anonymen großen Anstalten verbringen wollen, und auch darum, dass auch Behinderte die Möglichkeit haben, ihre Lebensplanung mitzubestimmen. Thetis-Vorsitzende Monika Pohlmann weist darauf hin, dass es auch ein weiteres Ziel sei, den Berufswünschen behinderter Jugendlicher und deren Eltern soweit wie möglich Rechnung zu tragen. Dies steht im Mittelpunkt der derzeitigen Arbeit von Thetis. Es werde versucht, Behinderte, wenn es irgendwie möglich ist, in ein normales Berufsleben zu integrieren und dadurch das Selbstwertgefühl dieser Menschen zu steigern. Nachdem im vergangenen Jahr bereits ein Arbeitsplatz für einen 19-jährigen Behinderten in der Wagensteiger Firma Wandres gefunden wurde, konnte jetzt Monika Pohlmann einen weiteren Erfolg verbuchen: In der Firma FMS-Elektronik in der Scheffelstraße in Kirchzarten hat der 19-jährige Felix Eith einen Arbeitsplatz erhalten. "Ich bin gut aufgenommen worden und freue mich jeden Tag auf die Arbeit", stellte Felix Eith fest, der als technische Hilfskraft eingestellt wurde. Er ist hauptsächlich mit Montagearbeiten betraut und nach seinen Worten in die Firma voll integriert. Für Eugen Molz war es selbstverständlich, zusammen mit seinen weiteren zwei Gesellschaftern etwas für Behinderte zu tun. Zunächst boten sie ein Praktikum für Felix Eith an in der Absicht, eine entsprechende Stelle für Behinderte in ihrem Betrieb auszuweisen. "Für uns war es Neuland und wir mussten auch zuerst Erfahrungen sammeln," sagt Egon Molz und bereut heute diesen Schritt nicht. Er bezeichnet es als eine gesellschaftliche Verpflichtung, sofern es möglich ist, Behinderte im Betrieb aufzunehmen und zu integrieren. Monika Pohlmann weiß aus den Erfahrungen bei der Arbeitsplatzsuche von Behinderten, dass sie in den Betrieben stets gut aufgenommen werde. Viele Firmen, die entsprechende Arbeitsplätze nicht zur Verfügung stellen könnten, würden dann entsprechende Spendengelder für die Arbeit von Thetis zur Verfügung stellen. Thetis, die eng mit dem Verein Netzwerk Diakonie in Kirchzarten zusammenarbeitet, möchte zur Verwirklichung ihrer Ziele in der nächsten Jahren ein Projekt anstreben. "Wir suchen ein verkehrsgünstig gelegenes Haus im Dreisamtal, in dem der Betrieb eines Hotels Garni möglich ist, sowie je nach Größe Nebenerwerbsbetriebe in denen wie zum Beispiel Café oder Teestuben, einen Mangelbetrieb und ähnliches untergebracht werden können, so Monika Pohlmann zu ihren Wunschvorstellungen. Das Haus soll außerdem die Möglichkeit zum Wohnen für zwei bis vier behinderte Menschen bieten, ferner als Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte in der Freizeit dienen. Wie es in anderen Betrieben auch der Fall ist, soll die Möglichkeit zur Weiterbildung vorhanden sein. "Unser pädagogischer Ansatz geht davon aus, dass behinderte Menschen oft mehr leisten können und wollen, als von ihnen verlangt oder erwartet wird", so die Vorsitzende. Das Haus soll so geführt werden, dass es sich mit der Zeit selbständig trägt und dass die Behinderten in der Lage sind, einen Teil ihres Lebensunterhaltes selbst zu finanzieren.
28.6.2002, BZ

 

 

Sexueller Missbrauch an Kindern mit geistiger Behinderung - Wendepunkt

In einer weitgehend tabulosen Gesellschaft wird sexueller Missbrauch nach wie vor in finsteres Schweigen gehüllt. Erst recht wenn es um jenen an Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung geht. Je dichter aber das Dunkel um dieses Verbrechen an Menschen, umso schwieriger ist es, ihm vorzubeugen. Deshalb ist es bundesweit einmalig, was Maike Gerdtz in Freiburg getan hat: Das Tabu in der Schule Günterstal und in der Richard-Mittermaier-Schule mit jungen Menschen zum Thema zu machen.

Die Idee zu diesem Präventionsprojekt kam der Sozialpädagogik-Studentin (Evangelische Fachhochschule) während eines Praktikums bei
"Wendepunkt", der Anlauf- und Beratungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und Jungen. Und da sie in der Literatur nichts zum Thema Schutz vor Missbrauch an geistig behinderten Jugendlichen fand, wurde sie selbst tätig. Denn gerade bei ihnen ist das Risiko besonders hoch, sagt sie: Sie leben in großer Abhängigkeit von anderen Menschen; sie haben Schwierigkeiten, sich verständlich zu machen; sie führen ein weitgehend fremdbestimmtes Leben; sie wissen aufgrund fehlender Sexualaufklärung nicht, was mit ihnen geschieht; sie begegnen ständig dem Vorurteil, nicht glaubwürdig zu sein; und viele von ihnen werden noch immer sterilisiert, was Täter geradezu als Freibrief betrachten.
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Für "Wendepunkt" sei das ehrenamtliche Engagement von Maike Gerdtz daher "ein Glücksfall" gewesen. Als Vermittlerin von Hilfe stellt sich die Anlaufstelle gleichwohl zur Verfügung. Schließlich weiß Carmen Bremer wie die Studentin der Sozialpädagogik um die Ergebnisse einer deutschen Studie, laut der Lehrer überzeugt sind: Etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit geistiger Behinderung haben schon einmal sexuellen Missbrauch erfahren.
Gerhard M. Kirk, BZ vom 25.5.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  • Kontakt: Carmen Bremer, Wendepunkt, Hornusstraße 16, 79108 Freiburg, [TEL] 0761/707 1191.
  • zu Wendepunkt

   


 

Thetis - Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung

WAGENSTEIG (mel). Selbstbewusst macht sich der 19-jährige Andreas auf den Weg zur Firma Wandres in Wagensteig, die industrielle Reinigungsmaschinen herstellt und bei der er als ungelernte Hilfkraft angestellt ist. An seinem Arbeitsplatz angekommen, steuert er sofort zielstrebig auf den Aufzug zu, drückt den Knopf mit der Nummer zwei, der ihn in seine Abteilung, die Vorfertigung, bringt. Dort muss er sich erst einmal umziehen. Strahlend und sichtlich stolz präsentiert er sich einige Augenblicke später in seinem blauen Arbeitskittel. Aber er lässt sich nicht lange aufhalten, sondern setzt sich sofort an seine Werkbank. Sein Arbeitstag beginnt.

Ein ganz normaler Arbeitstag? Fast. Andreas hat Down-Syndrom und ist seit seiner Geburt geistig behindert. Es ist etwas ganz besonderes, dass er nach dem Ende seiner Schulzeit vor drei Monaten einen festen Arbeitsplatz gefunden hat. Zu Verdanken hat Andreas diesen Erfolg vor allem dem Verein Thetis in Wagensteig.
Thetis wurde 1998 gegründet und kümmert sich um Menschen mit geistiger Behinderung, um ihnen zu einem so weit wie möglich selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Leben zu verhelfen.

Eines der Hauptziele des Vereins ist die Integration Behinderter ins normale Berufsleben. Seit 1999 arbeitet der Verein eng mit dem Diakonischen Werk Breisgau-Hochschwarzwald zusammen. Gemeinsam wurde der Arbeitskreis „Arbeitsassistenz“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Arbeitskreises ist die Vermittlung von Arbeitsplätzen und Praktikumsstellen für behinderte Menschen und die anschließende Unterstützung bei der Einarbeitung dieser Menschen im Betrieb. „Meist sind Betriebe eher bereit, einen Arbeitsplatz zu stellen, wenn die Einarbeitungszeit von einem Außenstehenden, im Umgang mit Behinderten Erfahrenen, betreut wird, damit nicht alles am Betrieb selbst hängen bleibt“, erklärt Monika Pohlmann, Vorsitzende von Thetis.

Mitarbeiter des Arbeitskreises „Arbeitsassistenz“ erklären sich also bereit, die Behinderten in der Anfangsphase ihrer beruflichen Anstellung an den Arbeitsplatz zu begleiten und zu unterstützen. In den meisten Fällen würde eine solche Assistenz aber erstaunlich kurz, nämlich nur einige Tage lang, benötigt, so Monika Pohlmann. Andreas, zum Beispiel, benötigte bei der Firma Wandres überhaupt keine Arbeitsassistenz, nachdem er während seiner Schulzeit schon einmal zwei vierwöchige Praktika im Betrieb absolviert hatte.

Aber neben Andreas eigenem Fleiß und Ehrgeiz waren es vor allem seine hilfsbereiten Mitarbeiter, die ihm die Eingewöhnungsphase so leicht wie möglich machten. „Andreas wurde sofort von allen ganz freundlich aufgenommen und keiner der Mitarbeiter hat Probleme im Umgang mit ihm“, freut sich Christoph Heizmann von der Firma Wandres. „Er gehört mittlerweile bei uns richtig dazu.“ Seit seinem Arbeitsantritt im September hat Andreas eine Menge Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. Und seine Fortschritte sind beachtlich: Für eine Arbeit, für die er anfangs einen ganzen Tag benötigte, braucht er inzwischen nur noch zwei Stunden.

Seit März 2001 gibt es im Arbeitsamtbezirk Freiburg auch zwei hauptberufliche Integrationsfachdienste, die sich ebenfalls um die berufliche Eingliederung behinderter Menschen bemühen. Jedoch sei das für einen solch großen Bezirk viel zu wenig, meint Jürgen Dangl, Leiter des Diakonischen Werks Breisgau-Hochschwarzwald. „Die Integrationsfachdienste sind auf ehrenamtliche Helfer angewiesen und arbeiten deshalb eng mit dem Diakonischen Werk und dem Verein Thetis zusammen.“

Außerdem könne sich der Integrationsfachdienst nur ganz konkret auf die Beschaffung von Arbeits- und Praktikumsplätzen konzentrieren. Das Diakonische Werk und der Behindertenverein Thetis möchten hingegen einen ganzheitlichen Ansatz ermöglichen. „Wir wollen den Menschen als Ganzes betreuen. Nicht nur einen Arbeitsplatz vermitteln, sondern auch im Privatbereich Unterstützung anbieten, beispielsweise bei der Wohnungssuche helfen und Beratung für Familienangehörige und Freunde leisten“, sagt Monika Pohlmann.



Das Diakonische Werk hat vor kurzem zu diesem Zwecke eine Koordinationsstelle geschaffen, an der alle Fäden der Behindertenarbeit im Dreisamtal zusammenlaufen: Von dort aus bemüht man sich um Firmenkontakte, sucht ehrenamtliche Arbeitsassistenten, kümmert sich um Wohnraum für Behinderte und bietet ein umfangreiches Freizeitprogramm an.
Geplant ist ab Frühjahr 2002 auch ein spezielles Freizeitzentrum in Kirchzarten. All dies soll behinderten Menschen im Dreisamtal den Schritt in ein selbstbestimmtes Leben erleichtern. Den Schritt, den Andreas schon geschafft hat. Nach einem siebeneinhalbstündigen Arbeitstag, macht er sich glücklich und zufrieden auf den Heimweg.
BZ vom 1.12.2001

Himmelreich - geistig behinderte und nicht behinderte Menschen >Buchenbach2 (25.11.2004)

Thetis e.V., Verein zur Förderung von Ausbildung und
Eingliederung behinderter Menschen
e.V.
In den Gärten 3   79238 Ehrenkirchen
mail:  info@thetis-ev.de, www.thetis-ev.de

   

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