Home >Soziales >Behinderung > Behinderung1 Idee? Beitrag? Information und Berichte zu Behinderung - Handicap
Hippotherapie der Janusz-Korczak-Schule in Dietenbach Wunderschönes Spätherbstwetter am 27.10.2005
gegen 11 Uhr. Ich passiere mit dem Fahrrad das Gasthaus Rössle im Dietenbach und
erkenne beim Reitplatz gegenüber dem
Jungbauernhof
mehrere Personen und Busse. Ein Reitfest auf diesem kleinen Platz? Nun ja, zwar
kein Fest, aber im Grunde noch viel mehr: Auf der Wiese haben die Helfer der
Janusz-Korczak-Schule für mehrfachbehinderte Kinder in Freiburg ein Picknick
eingerichtet und auf den angrenzenden Reitplatz dreht ein Pferd mit einem
behinderten Kind seine Runden. Hippotherapie - Therapeutisches Reiten. Der
Arbeitsaufwand der Beteiligten ist groß: vier Helfer (drei Personen führen das
Pferd, eine Person reitet mit und hält das Kind auf dem Sattel). Aber der
Aufwand lohnt. Schaut man ins Gesicht der/des Behinderten, mag man darin ein
glückliches Lächeln entdecken. Nicht alleine die Bewegungen auf dem
Pferderücken, sondern dessen Wärme und Geruch und das gesamte Picknick in der
freien Natur machen die Kinder glücklich. „Gemachte“ Behinderungen - FAG und Behindertenrat
Es war in der 1970er-Jahren: Da griffen Menschen
mit Behinderung eine sie abwertende Bezeichnung auf, nannten sich
„Krüppel“ und verbanden ihr neues Selbstbewusstsein ohne Scheu und
öffentlich mit Forderungen nach einem barrierefreien Lebensumfeld. Dreißig
Jahre später haben viele im Kampf gegen ihre alltägliche Benachteiligung
viel Kraft verbraucht und sich enttäuscht zurückgezogen. Denn noch immer
stoßen sie an unüberwindliche Barrieren – für die einen sind es Treppen,
fehlende Aufzüge, zu steile Rampen und zu enge Toiletten, für die anderen
sind es die Beschränkungen in den Köpfen derer, die sich für nichtbehindert
halten. Obwohl sich die
Freiburger Arbeitsgemeinschaft „Miteinander leben“
(FAG) seit 25 Jahren bemüht, diese Behinderungen im Alltag und im Denken
wegzubekommen. Nun versucht eine neue Initiative, die Initiative
"Behindertenrat für Freiburg", hervorgegangen aus der barrierefrei
gemachten „Fabrik“, mit der Forderung nach einem Behindertenbeirat die
offenkundige und die versteckte Benachteiligung auf die Tagesordnung zu
bringen. Ein wenig erinnert das an die Kirchengeschichte: Immer wieder
spalteten sich die einen von den anderen ab – im festen Glauben, besser zu
wissen, was der richtige Weg ist. Und heute fällt es all den vielen
Gemeinschaften unendlich schwer, sich über ihren gemeinsamen Ursprung zu
verständigen. Es ist zu wünschen, dass es zwischen FAG und Initiative erst
gar nicht so weit kommt. Die Menschen mit Behinderung brauchen eine Stimme
(mit unterschiedlichen Nuancen), die „gemachte“ Behinderungen beim Namen
nennt. Sie brauchen eine kraftvolle Vertretung, in der die ohne sichtbare
Behinderung jene mit Handicap unterstützen, in der Haupt- und Ehrenamtliche
einander ergänzen. Auf dass in ein paar Jahren das Wort „Krüppel“ sich
neu verklärt: Wir haben es geschafft!
Motorradtreffen mit Behinderten in Stegen - Motivent 2004 Das Wetter spielte nicht mit, weswegen die Teilnehmerzahl auf einige hundert beschränkt blieb, doch die Bilanz des ersten Motorradtreffens Motivent 2004 mit und zugunsten von Behinderten im Berufs- und Bildungszentrum für Gehörlose in Stegen fällt positiv aus. Nach einer Einführung der Veranstalter mit Initiator Manuel Kunst, dem Schirmherrn Professor Löhle von der HNO-Klinik der Freiburger Uniklinik - wie manch anderer tapfer mit dem Motorrad gekommen - und Hartmut Jacobs, Direktor des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte, und umrahmt von Jazz durch das Silver Jazz Quintett, begann das Programm. Die Ausfahrten über die ansonsten gesperrte B 31 in einem Corso mit rund zehn Gespannen, einem Trike, einer Isetta und einem Opel-Oldtimer machten den Behinderten, die mitfuhren, viel Vergnügen - gab es doch auch gerade mal keinen Regen. Die weiteste Anreise hatte ein Gespannfahrer aus Luxemburg, Charlos Masselter mit einem Diversion 900-Gespann - Das war einen Pokal wert. Daneben wurde ein BMW-Gespann aus Rastatt und das einzige anwesende, total verrückte Trike von Manfred Siegel aus dem Eschbachtal mit je einem "motivent 2004"-Pokal bedacht. Auch der Freiburger Stadtrat Atai Keller war mit seinem BMW-Oldtimer-Gespann dabei. Eine amerikanische Versteigerung mit wertvollen Sachspenden - beispielweise ein BMW-Klapphelm, ein Tandemsprung mit Fallschirmspringern des Breisgau-Vereins für Fallschirmsport und ein Schwarzwald-Rundflug - erbrachte einen kleinen Erlös zugunsten der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke, die ebenfalls mit einem Stand vertreten war, wie auch die Caritas-Werkstätten aus Riegel und viele andere mehr. Die Veranstalter waren sich einig, dass man -
auch wenn der finanzielle Erfolg diesmal noch ausgeblieben war - weiter machen
und die Veranstaltung im Stegener Gehörlosenzentrum zu einer festen Einrichtung
machen wolle. Schließlich habe sich gezeigt, dass organisatorisch auch größere
Menschenmengen gut zu bewältigen gewesen wären, mit all den hilfreichen
Freiwilligen in der Küche, den Pfadfindern, den Motorradfreunden Eschbachtal und
den Motorradfreunden Zastler, den Leuten vom Horex-Club Freiburg, von den
Oldtimerfreunden Dreisamtal und vielen anderen, die spontan vor Ort mit
anpackten. In Stegen steigt unter dem Namen Motivent
2004" am 25.9.2004 im BBZ eine große Pilotveranstaltung, als
Benefizveranstaltung von Motorradbegeisterten, dem Internetprovider für
www.freiburg-fuer-alle.de
und www.regio-fuer-alle.de
und dem ADAC Südbaden für Menschen mit Behinderungen. Motorradfreunde Zastler: Ewald Sandmann, Talstr. 1, 79254 Oberried, Tel 07661/61694
Caritaswerkstätte für Behinderte in March-Neuershausen 10 Jahre Manuela hat Arbeit. Das ist heutzutage nicht
selbstverständlich, und schon gar nicht für eine wie sie: Manuela* leidet am
Down-Syndrom und gilt als geistig behindert. Trotzdem sitzt sie jeden Morgen
pünktlich um acht an ihrer Werkbank und beginnt mit der Arbeit. Die 33-Jährige
fertigt Musterkataloge für eine Jalousienfabrik in Riegel. Ihr Arbeitsplatz
befindet sich in der Caritaswerkstätte St. Georg in Neuershausen, die jetzt am
Sonntag ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Die Arbeitsgruppe "Montage" sitzt täglich vor einem Berg hell- und dunkelgrauer Schaumstoffkreise, die zusammengesetzt werden sollen. Welcher Mitarbeiter geeignet ist, entscheiden die Gruppenleiter, laut Broekhuizen "das Gold der Werkstätte". Ihre Kunst bestehe darin, die Fähigkeiten der Behinderten zu erkennen und die Aufträge in entsprechende Arbeitsgänge zu gliedern. So hat selbst Roland*, der im Rollstuhl sitzt und nur drei Finger bewegen kann, seinen Arbeitsplatz: Er sortiert in der Endkontrolle fehlerhafte Produkte aus. Die Einnahmen der Werkstätte werden, nach Deckung der Produktionskosten und Abzug notwendiger Investitionen, "eins zu eins an unsere Mitarbeiter ausgezahlt", betont Broekhuizen. Gleiches gilt für die hergestellten hölzernen Bettenroste, Körbe und Möbel. Längst haben sich die Neuershauser, die dem Caritasverband Freiburg-Stadt angegliedert sind und zu einem Netz aus zehn ähnlich aufgebauten Werkstätten gehören, als Wirtschaftsbetrieb etabliert. Dabei ist das nur ein Teil ihres Alltags, denn neben dem Arbeits- gibt es auch einen Förder- und einen Berufsbildungsbereich. Hier können "Werkstätteanfänger" ihre Fähigkeiten austesten. "Dazu gehören auch Alltagserfahrungen, wie Zug fahren", erläutert Schreinermeister Rolf Saier, der, zusammen mit einem Kollegen, 21 Berufsanfänger betreut. Ganzen Text von Barbara Schmidt vom 24.9.2004 auf www.bzol.de lesen
Eltern behinderter Kinder - Selbsthilfegruppe Kirchzarten "Diese Blicke von Leuten,
wenn ich mit meinem Kind vorbei fahre: Das macht mir ganz schön zu
schaffen!" Nachdenklich erzählt die junge Frau von ihren täglichen
Erfahrungen: Sie ist Mutter eines behinderten Kindes. Dass viele andere Menschen
ähnliche Probleme haben, weiß sie spätestens seit Herbst letzten Jahres -
damals nämlich gründete sich in Kirchzarten eine Selbsthilfegruppe für Eltern
behinderter Kinder.
Hofgut Himmelreich gGmbH für Behinderte sucht Sponsoren Geistig behinderten Menschen im ersten
Arbeitsmarkt einen Platz zu verschaffen und ihnen zu einem möglichst
selbständigen Leben zu verhelfen, das ist das Ziel des in Baden-Württemberg
einmaligen Projekts "Hofgut Himmelreich". Das bisherige Gasthaus "Himmelreich"
soll in ein Restaurant und Hotel mit Tagungsstätte und
Weiterbildungsmöglichkeiten verwandelt werden. Hofgut Himmelreich gGmbH: Telefon 07661/ 3440,
Barrierefreies Internetcafé im Meckelhof am Seepark Erika Ehret zählt zu den eifrigsten Nutzerinnen des neuen barrierefreien Internetcafés in der "Ernst-Winter-Wohnanlage" des Ringes der Körperbehinderten im Meckelhof am Seepark. Die 62-jährige Rollstuhlfahrerin wohnt seit 1987 in der Wohnanlage. Gespannt hatte sie den Umbau im Untergeschoss des Hauses Meckelhof 1 verfolgt. Unter "Internetcafé" hatte sie sich nichts vorstellen können. Doch dann war sie überrascht: "Nichts ahnend habe ich da vorsichtig reingeschaut und dachte, ist das schön hier. Ich bekam richtig Lust, mich am Computer zu versuchen - ohne geringste Ahnung davon. Der junge Herr hat mir den Mausclick mit aller Geduld gezeigt und erklärte mir alles eine ganze Stunde. Dann habe ich es allein versucht und nicht gemerkt, dass ich schon drei Stunden hier sitze, so war das ein Spaß." So schreibt sie in einem Brief an Ring-Geschäftsführer Norbert Weiß. Der "junge Herr" war Felix Berberich, Praktikant in der Wohnanlage. Er, der Zivildienstleistende Benjamin Stock, Isabel Calleja und Sonja Fernando (beide im sozialen Jahr) sowie fünf Gymnasiasten unterstützen die Behinderten im Internetcafé. Fabian Schütze, Florian Faessler und Juri Horst besuchen das Rotteck-Gymnasium, Philip Pötsch und Achim Kruß das Wentzinger-Gymnasium. Abwechselnd kommen sie zu den offenen Treffs am Dienstag und Donnerstag. Heike Herkel, Sozialpädagogin und Mitarbeiterin des Ringes der Körperbehinderten, begleitet das Projekt und hatte die Schulen angesprochen. Philip und Achim vom Wentzinger Gymnasium machen im Internetcafé mit, weil sie mit großem Spaß am Computer arbeiten. Fabian und Florian wurden von ihrem Klassenlehrer angesprochen, ob sie Zeit und Lust zur ehrenamtlichen Tätigkeit hätten. Sie haben sofort zugesagt. Und Juri Horst, ebenfalls am Rotteck-Gymnasium, ist in der Internet-AG seiner Schule engagiert. Berührungsängste im Umgang mit Behinderten haben alle fünf nicht. Fabian etwa denkt gar nicht darüber nach, wem er sein Wissen weitergibt. Florian ist durch den Beruf seiner Mutter - als stellvertretende Pflegedienstleiterin - damit vertraut, dass es Menschen mit körperlichen und geistigen Schwächen gibt. Diesen den Zugang zum Internet zu eröffnen war
die Absicht von Norbert Weiß. Im Gleichstellungsgesetz der Bundesregierung von
2002 sei der Anspruch Behinderter an modernen Kommunikationsmöglichkeiten
verankert. Beispielsweise müssen Websites so programmiert sein, dass Blinde sie
mit ihren Lesegeräten nutzen können. Oft hapert es aber an den technischen
Voraussetzungen. 25 000 Euro hat der Ring der Körperbehinderten in das
Internetcafé investiert, es soll allen 1200 Mitgliedern - 400 davon mit
Behinderung - offen stehen. Das Geld stammt aus Spenden, Sponsormitteln und
einem Zuschuss der städtischen Jugendagentur aus dem Landesprogramm
"Jugendmedienarbeit". Norbert Weiß und seine Mitarbeiter wollten mit
dem neuen Angebot besonders junge Leute im Ring der Körperbehinderten
ansprechen. Aber auch Ältere wie Erika Ehret surfen ausgesprochen gerne im
Internet. 25.9.2003, Silvia Faller
Verein der Hörgeschädigten Freiburg/Stegener Wege 25 Jahre Seit 25 Jahren hilft der "Verein der Hörgeschädigten Freiburg/Stegener Wege" Menschen, einander besser zu verstehen / Neue Chancen durch das Internet Die hörbehinderten Kinder zur sprachlichen Artikulation zu befähigen ist neben Bildungsinhalten zu vermitteln, das wesentliche Ziel der Stegener Schule. Absolventen hatten den Verein im Jahr 1988 gegründet. "Um ein Miteinander nach der Schulzeit zu ermöglichen", erzählt Heidi Feiler. Die Freiburgerin ist im Vorstand engagiert. Entsprechend dem großen Einzugsgebiet der Schule kommen die Vereinsmitglieder aus ganz Baden-Württemberg, einige sogar aus anderen Bundesländern, wobei die Mehrzahl im Gebiet zwischen Waldshut und Karlsruhe zu Hause ist. Jeden Mittwochabend bietet der Verein einen offenen Treff im Haus der Hörgeschädigten in der Marie-Curie-Straße in Freiburg-Vauban. Mitglieder treffen sich zudem regelmäßig zum Kegeln, auch werden Wanderungen und Ausflüge organisiert. Mit Fußball- und Tischtennis-Teams nimmt der Verein an den Meisterschaften des Deutschen Schwerhörigen Sportbundes teil. Im Tischtennis zählen die Freiburger seit Jahren zu den Erfolgreichsten. Der Verein ist Mitglied in der Interessengemeinschaft Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum Freiburg, der die Einrichtung im Quartier Vauban trägt. Andere verstehen und sich selbst verständlich machen ist für hörgeschädigte Menschen eine lebenslange Herausforderung. "Auch unter Hörenden gibt es Missverständnisse, bei uns aber gibt es sie sehr oft", sagt Heidi Feiler. Viele Schwerhörige seien durch schlechte Erfahrungen derart entmutigt, dass sie sich total zurückziehen. Wie jemand mit seinem Handikap umzugehen lerne, komme ganz stark auf sein Umfeld an. Erfahrungen austauschen, auch leidvolle Erlebnisse teilen, sich gegenseitig zuhören und dadurch entlasten beschreibt sie die wesentliche Funktion des Vereins. Ein "wunderbares Geschenk" für
Hörgeschädigte sei die Kommunikation über das Internet. Auch hierfür bietet
das Haus der Hörgeschädigten einen Treffpunkt. Jeder im Verein hat eine je
andere, ganz individuelle Geschichte, denn bei jedem ist die Schwerhörigkeit -
und wenn er von Geburt an schwerhörig ist auch die Sprachfähigkeit - anders
ausgeprägt. "Ich kenne Leute, die sind hochgradig schwerhörig, aber sie
verstehen mich am Telefon, weil sie mit meiner Stimme vertraut sind. Mit Fremden
hingegen können sie nicht reden", erzählt Christian Koloczek,
Schriftführer im Verein.
freiburg-fuer-alle.de - ein Online-Behindertenführer
Wenn jemand plötzlich im Rollstuhl landet, muss er sich oft einen neuen
Hausarzt, eine neue Stammkneipe und einen neuen Friseur suchen - weil
unüberwindliche Stufen und enge Türen ihm den Weg zu gewohnten Orten versperren.
Hilfe bietet nun das Internetportal
www.freiburg-fuer-alle.de , das die
Arbeitsgemeinschaft "Miteinander Leben" (FAG) zusammen mit Studierenden der
Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen
und dem Freiburger Dewo-Verlag
eingerichtet hat. Geplant war laut FAG-Sprecherin Elisabeth Noeske eigentlich
ein gedruckter "Behindertenführer", herausgekommen ist ein laufend
aktualisierbares Internetportal: Anhand eines speziell entworfenen Stadtplans
sollen Senioren, Rollstuhlfahrer, Sinnesbehinderte und Eltern mit Kinderwagen
den hürdenlosen Weg zu barrierefreien Orten finden. Blinde können die
Internetseiten mit Hilfe einer Braille-Tastatur lesen.
Freiburger Arbeitsgemeinschaft Miteinander Leben (FAG),
Der Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden sucht dringend Verstärkung für sein ehrenamtliches Team an Aufleserinnen und Auflesern. Seit dem Frühjahr 2001 bietet der Verein seinen Mitgliedern den kostenlosen Service einer "Hörzeitung" mit regionalen Nachrichten an. Dazu besprechen ehrenamtliche Helfer Kassetten mit den Lokalnachrichten der Badischen Zeitung, um den Sehbehinderten und Blinden ein Zeitungslesen zu ermöglichen."Die akustische Zeitung ist besonders bei alten Menschen der Renner" sagt der Geschäftsführer des Vereins, Mischa Knebel. Damit der ständig wachsenden Nachfrage nach den Kassetten nachgekommen werden kann, sucht der Verein jetzt dringend neue Teammitglieder für die Hörzeitung.
FSM-Elektronik schafft Arbeitsplatz für Behinderten mit Thetis Der Förderverein "Thetis" hilft behinderten Menschen bei der Eingliederung in die Arbeitswelt / Ein eigenes Haus als Wunsch KIRCHZARTEN . Dass Menschen mit
Behinderungen dort leben, lernen und arbeiten sollen, wo sie zu Hause sind, ist
eine der wesentlichen Aufgaben des Vereins für Förderung von Ausbildung und
Eingliederung behinderter Menschen, kurz "Thetis" nach der Göttin der
Behinderten genannt. Der seit 1998 bestehende Verein kümmert sich um junge
Menschen, die mit Behinderungen ihr Berufsleben nicht unbedingt in anonymen
großen Anstalten verbringen wollen, und auch darum, dass auch Behinderte die
Möglichkeit haben, ihre Lebensplanung mitzubestimmen. Thetis-Vorsitzende Monika
Pohlmann weist darauf hin, dass es auch ein weiteres Ziel sei, den
Berufswünschen behinderter Jugendlicher und deren Eltern soweit wie möglich
Rechnung zu tragen. Dies steht im Mittelpunkt der derzeitigen Arbeit von Thetis.
Es werde versucht, Behinderte, wenn es irgendwie möglich ist, in ein normales
Berufsleben zu integrieren und dadurch das Selbstwertgefühl dieser Menschen zu
steigern. Nachdem im vergangenen Jahr bereits ein Arbeitsplatz für einen
19-jährigen Behinderten in der Wagensteiger Firma Wandres gefunden wurde, konnte
jetzt Monika Pohlmann einen weiteren Erfolg verbuchen: In der Firma
FMS-Elektronik
in der Scheffelstraße in Kirchzarten hat der 19-jährige Felix Eith einen
Arbeitsplatz erhalten. "Ich bin gut aufgenommen worden und freue mich jeden Tag
auf die Arbeit", stellte Felix Eith fest, der als technische Hilfskraft
eingestellt wurde. Er ist hauptsächlich mit Montagearbeiten betraut und nach
seinen Worten in die Firma voll integriert. Für Eugen Molz war es
selbstverständlich, zusammen mit seinen weiteren zwei Gesellschaftern etwas für
Behinderte zu tun. Zunächst boten sie ein Praktikum für Felix Eith an in der
Absicht, eine entsprechende Stelle für Behinderte in ihrem Betrieb auszuweisen.
"Für uns war es Neuland und wir mussten auch zuerst Erfahrungen sammeln," sagt
Egon Molz und bereut heute diesen Schritt nicht. Er bezeichnet es als eine
gesellschaftliche Verpflichtung, sofern es möglich ist, Behinderte im Betrieb
aufzunehmen und zu integrieren. Monika Pohlmann weiß aus den Erfahrungen bei der
Arbeitsplatzsuche von Behinderten, dass sie in den Betrieben stets gut
aufgenommen werde. Viele Firmen, die entsprechende Arbeitsplätze nicht zur
Verfügung stellen könnten, würden dann entsprechende Spendengelder für die
Arbeit von Thetis zur Verfügung stellen. Thetis, die eng mit dem Verein Netzwerk
Diakonie in Kirchzarten zusammenarbeitet, möchte zur Verwirklichung ihrer Ziele
in der nächsten Jahren ein Projekt anstreben. "Wir suchen ein verkehrsgünstig
gelegenes Haus im Dreisamtal, in dem der Betrieb eines Hotels Garni möglich ist,
sowie je nach Größe Nebenerwerbsbetriebe in denen wie zum Beispiel Café oder
Teestuben, einen Mangelbetrieb und ähnliches untergebracht werden können, so
Monika Pohlmann zu ihren Wunschvorstellungen. Das Haus soll außerdem die
Möglichkeit zum Wohnen für zwei bis vier behinderte Menschen bieten, ferner als
Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte in der Freizeit dienen. Wie es in
anderen Betrieben auch der Fall ist, soll die Möglichkeit zur Weiterbildung
vorhanden sein. "Unser pädagogischer Ansatz geht davon aus, dass behinderte
Menschen oft mehr leisten können und wollen, als von ihnen verlangt oder
erwartet wird", so die Vorsitzende. Das Haus soll so geführt werden, dass es
sich mit der Zeit selbständig trägt und dass die Behinderten in der Lage sind,
einen Teil ihres Lebensunterhaltes selbst zu finanzieren.
Sexueller Missbrauch an Kindern mit geistiger Behinderung - Wendepunkt
In einer weitgehend tabulosen Gesellschaft wird sexueller Missbrauch nach wie
vor in finsteres Schweigen gehüllt. Erst recht wenn es um jenen an Kindern und
Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung geht. Je dichter aber das Dunkel um
dieses Verbrechen an Menschen, umso schwieriger ist es, ihm vorzubeugen. Deshalb
ist es bundesweit einmalig, was
Maike Gerdtz in Freiburg
getan hat: Das Tabu in der Schule Günterstal und in der
Richard-Mittermaier-Schule mit jungen Menschen zum Thema zu machen.
Thetis - Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung WAGENSTEIG (mel). Selbstbewusst macht sich der 19-jährige Andreas auf den Weg
zur Firma Wandres in Wagensteig, die industrielle Reinigungsmaschinen herstellt
und bei der er als ungelernte Hilfkraft angestellt ist. An seinem Arbeitsplatz
angekommen, steuert er sofort zielstrebig auf den Aufzug zu, drückt den Knopf
mit der Nummer zwei, der ihn in seine Abteilung, die Vorfertigung, bringt. Dort
muss er sich erst einmal umziehen. Strahlend und sichtlich stolz präsentiert er
sich einige Augenblicke später in seinem blauen Arbeitskittel. Aber er lässt
sich nicht lange aufhalten, sondern setzt sich sofort an seine Werkbank. Sein
Arbeitstag beginnt. Eines der Hauptziele des Vereins ist die Integration Behinderter ins normale Berufsleben. Seit 1999 arbeitet der Verein eng mit dem Diakonischen Werk Breisgau-Hochschwarzwald zusammen. Gemeinsam wurde der Arbeitskreis „Arbeitsassistenz“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Arbeitskreises ist die Vermittlung von Arbeitsplätzen und Praktikumsstellen für behinderte Menschen und die anschließende Unterstützung bei der Einarbeitung dieser Menschen im Betrieb. „Meist sind Betriebe eher bereit, einen Arbeitsplatz zu stellen, wenn die Einarbeitungszeit von einem Außenstehenden, im Umgang mit Behinderten Erfahrenen, betreut wird, damit nicht alles am Betrieb selbst hängen bleibt“, erklärt Monika Pohlmann, Vorsitzende von Thetis. Mitarbeiter des Arbeitskreises „Arbeitsassistenz“ erklären sich also bereit, die Behinderten in der Anfangsphase ihrer beruflichen Anstellung an den Arbeitsplatz zu begleiten und zu unterstützen. In den meisten Fällen würde eine solche Assistenz aber erstaunlich kurz, nämlich nur einige Tage lang, benötigt, so Monika Pohlmann. Andreas, zum Beispiel, benötigte bei der Firma Wandres überhaupt keine Arbeitsassistenz, nachdem er während seiner Schulzeit schon einmal zwei vierwöchige Praktika im Betrieb absolviert hatte. Aber neben Andreas eigenem Fleiß und Ehrgeiz waren es vor allem seine hilfsbereiten Mitarbeiter, die ihm die Eingewöhnungsphase so leicht wie möglich machten. „Andreas wurde sofort von allen ganz freundlich aufgenommen und keiner der Mitarbeiter hat Probleme im Umgang mit ihm“, freut sich Christoph Heizmann von der Firma Wandres. „Er gehört mittlerweile bei uns richtig dazu.“ Seit seinem Arbeitsantritt im September hat Andreas eine Menge Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. Und seine Fortschritte sind beachtlich: Für eine Arbeit, für die er anfangs einen ganzen Tag benötigte, braucht er inzwischen nur noch zwei Stunden. Seit März 2001 gibt es im Arbeitsamtbezirk Freiburg auch zwei hauptberufliche Integrationsfachdienste, die sich ebenfalls um die berufliche Eingliederung behinderter Menschen bemühen. Jedoch sei das für einen solch großen Bezirk viel zu wenig, meint Jürgen Dangl, Leiter des Diakonischen Werks Breisgau-Hochschwarzwald. „Die Integrationsfachdienste sind auf ehrenamtliche Helfer angewiesen und arbeiten deshalb eng mit dem Diakonischen Werk und dem Verein Thetis zusammen.“ Außerdem könne sich der Integrationsfachdienst nur ganz konkret auf die Beschaffung von Arbeits- und Praktikumsplätzen konzentrieren. Das Diakonische Werk und der Behindertenverein Thetis möchten hingegen einen ganzheitlichen Ansatz ermöglichen. „Wir wollen den Menschen als Ganzes betreuen. Nicht nur einen Arbeitsplatz vermitteln, sondern auch im Privatbereich Unterstützung anbieten, beispielsweise bei der Wohnungssuche helfen und Beratung für Familienangehörige und Freunde leisten“, sagt Monika Pohlmann.
Thetis e.V. © by www.freiburg-dreisamtal.de, Update 28.12.09 |