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Agro-Gentechnik und Pharma-Gentechnik
 

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"Wir müssen die selbst gemachten Fehler im Anbau korrigieren, nicht das Schöpfungsprogramm."

Hamamelisblüte am 12.2.2006 mehr  


Macht bitte mit bei ZDF-Umfrage zu gentechnisch veränderten Pflanzen

Das ZDF macht eine online-Umfrage zum Thema gentechnisch veränderte Pflanzen: www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,5438150,00.html

Gerade sind 89 % für ein Totalverbot. Das ist sicher noch steigerungsfähig. Unser Leben ist zu wertvoll, um es nicht einigen wenigen Saatgutproduzenten zu überlassen, die sich gemeinsam mit der
Chemieindustrie Monopole aufbauen wollen.
21.6.2007

 

Burson-Marsteller und die Gentechnik

Die Gentechkampagne von Burson-Marsteller lässt erahnen, wie die künftige Atompropaganda aussehen dürfte. Ende der neunziger Jahre wurde Greenpeace ein internes Burson-Papier zugespielt. Darin ging es um ein Kommunikationsprogramm für EuropaBio, eine Lobbyorganisation von Novartis, Nestlé, Hoffmann-La Roche, Monsanto et cetera. Die Burson-Crew legte mit einfachen Stichworten dar, wie man die Wahrnehmung der gentechkritischen Bevölkerung beeinflussen kann. Ein Grundsatz lautet: Stay off killing fields - meidet tödliche Minenfelder. Dazu gehört zum Beispiel die gesamte Diskussion über gesundheitliche und ökologische Risiken der Gentechnologie. Ein weiterer Tipp: Erzählt Geschichten, statt Sachdebatten zu führen. Sachargumente hätten keinen Newswert, würden von den Medien deshalb kaum aufgenommen, doch gute Geschichten gingen in Minuten um die Welt. Oder: Redet von Produkten statt von Technologien, ... von Nutzniessern statt von Nutzen, ... von Wohltaten statt Profiten, verwendet Symbole statt Logik. Der zentrale Ratschlag lautet: Die Bioindustrie muss aufhören, ihren eigenen Anwalt zu spielen. Burson-Marsteller hat diesbezüglich Pionierarbeit geleistet: Im Interesse von Firmen baut sie Basisbewegungen auf - organisierte besorgte oder betroffene BürgerInnen, die dann für das angeschlagene Unternehmen auf Goodwilltour gehen. Wie das geht, demonstrierte Burson-Marsteller am Fall Dow Corning, einer Tochterfirma von Dow Chemical: Der Konzern hatte Silikonbrustimplantate fabriziert und war von Frauen, die an gesundheitlichen Schäden litten, angeklagt worden. Burson mobilisierte Frauen, die öffentlich die Silikonbrüste lobten und proklamierten, Frauen sollten die freie Wahl haben, sich den Stoff implantieren zu lassen. In den USA betreibt Burson-Marsteller unter dem Namen Direct Impact eine Grassroot-Firma - so nennen sie es selber -, die auf Bestellung Bürgerinitiativen organisiert.

Kompletten Beitrag von Susan Boos, 21.12.2006, WOZ - Die Wochenzeitung bitte lesen auf
www.woz.ch oder
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/projekte/atomklo/burson-marsteller-nuklearforum-schweiz.htm



Heimlicher Genmaisanbau in Endingen - Genlabor Kaiserstuhl statt Naturgarten Kaiserstuhl?

Mit großer Empörung hat der BUND am Nördlichen Kaiserstuhl von den geheimen Genmaisversuchen in Endingen erfahren. Eine derartige Geheimhaltungspolitik entspricht nach unserer Ansicht nicht den Gepflogenheiten eines demokratischen Staates im Umgang mit den Bürgern und Bürgerinnen. Hier soll der Willen der Bevölkerung, die Genfood mehrheitlich ablehnt, mit üblen Methoden gebrochen werden. Die Landesregierung macht sich so zum Handlanger der Saatgutkonzerne. Nicht das Wahlvolk zählt, sondern die Konzerne. Und hinter allem steht der Druck der US Konzerne und der US Regierung auf Deutschland, die ihren Genmais hier verkaufen wollen und so Arbeitsplätze in unserem Land vernichten.
Wir hatten im Jahr 2001 Frau Staiblin angeschrieben und erfahren dass es in Endingen keinen Genmaisanbau gibt. Nach den bisher erschienenen Presseartikeln müssen wir jetzt davon ausgehen, dass im Jahr darauf Genmais angebaut wurde.

Um es deutlich zu sagen: Wir fühlen uns betrogen!

Da wird öffentlich mit dem sogenannten "Naturgarten Kaiserstuhl" für Kaiserstühler Naturprodukte geworben und gleichzeitig finden geheime Genmaisversuche statt. Zwischen der Werbung für die Produkte des Kaiserstuhls und der Realität klafft wie so häufig ein Riss. Selbst wenn diese Versuche legal waren, dann waren sie doch nicht legitim. Der Genmais in Endingen bringt die Gefahr der Verunreinigung von angrenzenden Maisflächen. Er ist damit auch ein Angriff auf die Bemühungen der großen Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe im oberrheinischen Mais - Saatguterzeugungsgebiet, ihren Anbau gentechnikfrei zu halten und sich damit Marktchancen zu sichern. Bisher konnte der Mais vom Oberrhein auf dem Weltmarkt höhere Erlöse erzielen. Bei einer Verunreinigung ist dies nicht mehr möglich. Auch die Imker am Nördlichen Kaiserstuhl waren über den Versuch nicht informiert. Gentechnisch veränderte Pflanzen vernichten Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und beschleunigen die Industrialisierung auf dem Acker. Das Arbeitsplatzargument im Zusammenhang mit Gentechnik ist zutiefst verlogen. Ein typisches Beispiel für die Denaturierung von Nahrungsmitteln ist der Genmais. Durch ein eingebautes Gen aus einem Bodenbakterium wird der Mais spritzmittelresistent. Er übersteht unbeschadet die Giftdusche mit Totalherbiziden. Die erfolgversprechende Entwicklung von umweltfreundlichen Alternativen wird so verhindert. Durch Auskreuzung der Herbizidresistenz und hohen Selektionsdruck durch die Herbizide können spritzmittelresistente Ackerwildkräuter entstehen. Nicht weniger Agrargifte sondern mehr Gift ist die Folge. In Endingen wurden laut Tabelle des Bundessortenamts die Sorten Mon 810 und Bt 176 angebaut. Diese sind nicht herbizidresistent sondern sogar insektenresistent. Die Pflanzen produzieren ein eigenes Insektizid, und zwar ein Vielfaches der Menge, die ein Bauer legal ausbringen dürfte. Früher wurde das Gift aufgesprüht, heute steckt es in der Pflanze. Für die Artenvielfalt, insbesondere Schmetterlinge (der Maiszünsler, dem das Gift gilt, ist ein Schmetterling, und das Bt-Toxin wirkt nicht artspezifisch) ist das fatal, für das Bodenleben kann es auch problematisch sein. Mit der gentechnischen Manipulation von Nahrungsmitteln hat die agrochemische Industrie einen weltweiten Großversuch in Sachen Gesundheit gestartet. Versuchskaninchen sind wir alle. Wie gentechnisch veränderte Nahrungsmittel langfristig auf die Gesundheit der Menschen wirken, ist nicht abzusehen. Im Gegensatz zur Agrochemieindustrie hat der BUND Hormonfleisch, DDT, Nitrat in den Kaiserstühler Brunnen und Rinderwahn nicht vergessen.
30.11.2006, bund.suedlicher-oberrhein@bund.net

 

Genlabor oder Naturgarten? BUND empört über geheime Genmais-Versuche am Kaiserstuhl
     
Endingen. Genlabor oder Naturgarten Kaiserstuhl - auf diesen provokanten Nenner bringt die BUND-Bezirksgruppe Nördlicher Kaiserstuhl ihre Empörung über die jüngst durch Grünen-Abgeordnete bekannt gewordenen Anbauversuche mit Genmais in Endingen (die BZ berichtete). Ihr Fazit: "Wir fühlen uns betrogen."

Geheim gehaltene Genmaisversuche in Endingen und anderswo im Land - das entspreche nicht den Gepflogenheiten eines demokratischen Staats mit seinen Bürgern, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichen Pressemitteilung des BUND. Hier solle wohl der Wille der Bevölkerung, die genmanipulierte Lebensmittel mehrheitlich ablehne, gebrochen werden. Die Landesregierung mache sich so zum Handlanger der Saatgutkonzerne. Im Jahr 2001, so die Umweltschützer rückblickend, habe die damals zuständige Ministerin Gerdi Staiblin mitgeteilt, dass es am Kaiserstuhl keinen Genmaisanbau gebe. Nach den neuesten Erkenntnissen müsse man aber davon ausgehen, dass im Jahr darauf Genmais in Endingen angebaut wurde. Einerseits werde mit dem "Naturgarten Kaiserstuhl" für regionale Naturprodukte geworben, gleichzeitig aber finden geheime Genmaisversuche statt - für den BUND die klassische Kluft zwischen Werbung und Realität. Genmais sei ein typisches Beispiel für Denaturierung von Lebensmitteln. Dank eines eingebauten Gens aus einem Bodenbakterium werde der Mais spritzmittelresistent, doch weil auch Unkraut eine solche Resistenz entwickeln könne, sei die Folge letztlich mehr statt weniger Einsatz von Agrargiften, fürchtet der BUND. Laut Tabelle des Bundessortenamtes seie in Endingen die Sorten Mon 810 und Bt 176 angebaut worden - zwei Sorten, die nicht nur resistent gegen Unkrautvernichtungsmittel seien, sondern auch insektenresistent. Die Pflanzen produzieren dank gentechnischer Veränderung ein eigenes Insektizid und das laut BUND in einer Menge, die ein Vielfaches dessen sei, was ein Bauer ausbringen dürfte. Das Gift gelte dem Maiszünsler, doch das Bt-Toxin wirke nicht artspezifisch und bedrohe daher die gesamte Artenvielfalt, insbesondere aber Schmetterlinge. Doch Bt 176 birgt auch eine konkrete gesundheitliche Gefahr für Menschen, denn diese Maissorte enthält ein Gen, das resistent macht gegen Antibiotika, wodurch selbst nach Ansicht des Bundesverbraucherschutzministeriums die Gefahr besteht, dass Antibiotika bei der Krankheitsbekämpfung nur noch eingeschränkt eingesetzt werden könnten.

Genmais birgt auch wirtschaftliche Risiken
Der Anbau von Genmais beinhaltet nach Ansicht des BUND aber auch eine wirtschaftliche Gefahr für die Region. Jeder Anbau von Genmais berge die Gefahr, dass angrenzende Maisflächen verunreinigt werden - für den BUND ein Angriff auf die Bemühungen der großen Mehrheit landwirtschaftlicher Betriebe im Saatguterzeugungsgebiet am Oberrhein, ihren Anbau gentechnikfrei zu halten. Sie tun das aus gutem Grund, denn dadurch erzielt der Mais vom Oberrhein auf dem Weltmarkt höhere Erlöse. Bei einer gentechnischen Verunreinigung wäre es damit vorbei. Auch die Imker am nördlichen Kaiserstuhl seien über die Versuche mit Genmais nicht informiert gewesen. "Mit dergentechnischen Manipulation von Nahrungsmitteln hat die agrochemische Industrie einen weltweiten Großversuch in Sachen Gesundheit gestartet. Versuchskaninchen sind wir alle." Wie sich diese Lebensmittel langfristig auf die Gesundheit des Menschen auswirken, sei derzeit nicht abzusehen.
Martin Wendel,  Badische Zeitung vom Donnerstag, 30. November 2006

 

Gentechnikfreie Produktion am Oberrhein gefährdet

Grüne Landtagsabgeordnete verlangen Auskunft über Standorte und Dauer der Versuche

Die grünen Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich und Reinhold Pix sind empört: Wie jetzt bekannt geworden sei, haben bis zum Jahre 2004 in ganz Baden-Württemberg, auch in der Oberrheinebene, Wertprüfungen mit gentechnisch veränderten Maissorten stattgefunden, ohne dass die angrenzenden Landwirte und die Öffentlichkeit darüber informiert worden seien, erklären Bärbl Mielich und Reinhold Pix in einer Pressemitteilung. Auf einer Liste des Bundessortenamtes seien unter anderem Buggingen, Freiburg und Endingen am Kaiserstuhl als Versuchsstandorte aufgeführt. Danach seien über einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren mehrere gentechnisch veränderte Maissorten angebaut worden. Die Abgeordneten verlangen umfassende Aufklärung von der Landesregierung. Die genauen Standorte, die Dauer der Versuche sowie die Auftraggeber müssten offen gelegt werden. Dazu meint Reinhold Pix, der auch verbraucherpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion ist: "Die Vorgehensweise der Landesregierung ist ein Skandal. Die Landwirte und die Bevölkerung haben aufgrund der ungeklärten Gefahren und wirtschaftlichen Risiken bis hin zur Existenzvernichtung ein Recht auf Aufklärung und Information. "
Zwar habe zu jener Zeit keine gesetzliche Verpflichtung zur Bekanntgabe der Standorte bestanden. Doch aus Rücksichtnahme auf die benachbarten Betriebe hätte der Anbau von gentechnisch verändertem Mais nicht geheim gehalten werden dürfen. Das Vertrauen der Kunden und die Existenz der Betriebe seien aufs Spiel gesetzt worden. Landwirtschaftliche Betriebe mit Biosiegel seien verpflichtet, nur gentechnikfreie Ware anzubieten. Durch den Anbau von Genmais bestehe die Gefahr einer Kontamination von Maiskulturen mit gentechnisch verändertem Erbgut.
Am Oberrhein sei die Saatgutvermehrung, in erster Linie die Mais-Saatgutvermehrung, für viele Landwirte ein existenziell wichtiges Standbein. Nur reines Saatgut ohne Fremdbeimischungen bekomme auch eine Anerkennung und könne als Saatgut verkauft werden. Die Aberkennung des Gütesiegels sei ein herber Verlust für den jeweiligen Betrieb.
Südkurier, 28.11.2006

 

Lebensmittel ohne Gentechnik - Initiative gegründet

Firmen machen mobil gegen die Gentechnik

Die Verbraucher sollen bald Eier, Milch und Fleisch garantiert ohne Gentechnik einkaufen können. Das ist das Ziel einer Initiative, die sich gestern in Freiburg der Öffentlichkeit vorgestellt hat. In der Europäischen Union gibt es zwar die Pflicht, Lebensmittel zu kennzeichnen, die genveränderte Bestandteile enthalten. Beispielsweise muss Maisgrieß für Polenta gekennzeichnet sein, wenn genveränderter Mais dafür verwendet wurde. Die Kennzeichnungspflicht gilt allerdings nicht für Lebensmittel aus tierischer Produktion. Auf der Milchpackung muss nicht vermerkt sein, wenn genverändertes Soja an die Kühe verfüttert wurde. Eindeutig ist die Sache nur bei Waren aus kontrolliert biologischem Anbau. Dort ist der Einsatz von genveränderten Futtermitteln untersagt.

Die Initiative "Lebensmittel ohne Gentechnik", nach eigener Einschätzung die erste Initiative dieser Art in Deutschland, kämpft einerseits für eine eindeutige Kennzeichnung von Lebensmitteln mit dem Begriff "ohne Gentechnik" . Sie will zudem erreichen, dass Teile Südbadens zu gentechnik-freien Zonen erklärt werden. Die EU erlaube inzwischen, kleinere Gebiete für gentechnik-frei zu erklären, sagte Rechtsanwalt Hanspeter Schmidt. Sein Vorbild ist die Saatmaiszucht am Oberrhein. Jahr für Jahr verordnet das Regierungspräsidium Freiburg, dass in einigen Gebieten des Rheintals nur Saatmais ausgebracht werden darf und kein anderer Mais. Damit soll die Sortenreinheit gewährleistet werden. Eine solche Verordnung sei auch für Gentechnik denkbar, sagte Dieter Blaeß, Abteilungsdirektor für Landwirtschaft beim Regierungspräsidium, der Badischen Zeitung. Für Saatmais gebe es eine Rechtsgrundlage, für Gentechnik nicht. "Wir wollen die Landesregierung bewegen, die notwendige Grundlage zu schaffen" , sagte Schmidt.

An der Initiative beteiligen sich neben anderen die Handelskette Alnatura, der Großbäcker Kaiser aus Schallstadt, der Tofuhersteller Life Food aus Freiburg, der Hersteller von Laugengebäck Mayka aus Schliengen, das Raiffeisen-Kraftfutterwerk in Kehl und die Dachswanger Mühle in Umkirch.

Informationen: Am Samstag stellen sich zwischen 10 und 15 Uhr Aktionsgruppen und Initiativen auf dem Freiburger Augustinerplatz vor. Am Sonntag lädt die Qualitätsinitiative um 16 Uhr ins Freiburger Historische Kaufhaus.
www.aktion-augen-auf.de

 

Badische Zeitung Freiburg
29.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

Der Kampf der Gentechnikgegner von Buggingen

Vor neun Jahren schlug Südbaden der grünen Gentechnik in Buggingen die Tür vor der Nase zu. Jetzt rüsten die Veteranen zur nächsten Runde

Sanft schlingert der Kombi auf dem matschigen Feldweg. "Da muss er gestanden haben, der Genmais", sagt Hermann Ritter und zeigt durch die verregnete Scheibe auf ein unscheinbares Stück Acker. Schlaff winden sich auf dem braunen Boden ein paar dunkelgrüne Strünke, dazwischen leuchten ein paar zurückgebliebene Kartoffeln. Nichts deutet darauf hin, dass auf diesem Stück Erde bei Buggingen ein Stück badische Widerstandsgeschichte geschrieben wurde. Hier kämpften Gentechnikgegner von 1995 bis 1997 erfolgreich gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Südbaden. "Damals hat keiner geglaubt, dass wir die Sache verhindern können" , erinnert sich Ritter, dessen Bauernhof keine 500 Meter Luftlinie entfernt liegt. Zu Unrecht. Noch heute wächst keine Pflanze in Südbaden, deren Erbgut von irgendeinem Unternehmen oder Wissenschaftler manipuliert wurde. Ritter steigt aus, hinaus in Wind und Regen, und stapft in Gummistiefeln auf das abgeerntete Feld. Seit über 30 Jahren ist er Kreisverbandsvorsitzender des badischen Bauernverbandes. "Unser Kampf ist noch nicht vorbei" , sagt der 59-Jährige und hebt eine Kartoffel auf, "denn die USA wollen ihre gentechnisch veränderten Pflanzen doch irgendwo an den Mann bringen."
Einen Verbündeten für ihren Plan haben die Vereinigten Staaten in der EU-Kommission gefunden, klagt Volkswirt Rüdiger Stegemann, weil sie jedem der Mitgliedsländer untersage, die "Agrogentechnik" selbst zu verbieten. Aus Sicht der Bugginger Widerstandsveteranen reiht sich auch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer in diese Front ein, der gentechnisch veränderte Maissorten inzwischen zugelassen hat. "Was soll man davon halten, wenn Futtermittel, die veränderte Bestandteile enthalten, zwar gekennzeichnet sein müssen — Fleisch, Milch und Eier der entsprechenden Tiere aber nicht. Diese Lücke muss geschlossen werden" , fordert Stegemann. Weil es inzwischen nicht mehr allein um südbadische Äcker geht, sondern auch den Rest der Republik, versuchen die Bündnisleute sich auch an bundesweiten Aktionen zu beteiligen. Gleichzeitig hält Stegemann Vorträge, um die Verbraucher aufzuklären: "Denn jeder Landwirt kann — aber keiner muss — gentechnisch veränderte Tiernahrung verwenden." Futtermittelwerk wie die ZG Raiffeisen Baden beispielsweise bieten nur gentechnikfreie Tiernahrung an.

Immer mehr Hersteller bringen auch Lebensmittel auf den Markt, die aus gentechnikfreien Rohstoffen hergestellt sind — darunter die Breisgau Milch. "Nur leider haben die das weder durch die Presse noch über Anzeigen bekannt gemacht" , schimpft Stegemann. Aber trotz des "zögerlichen Verhaltens" der Firma hat er die Produkte inzwischen in verschiedenen regionalen Supermärkten gefunden. "Die Verbraucher wissen gar nicht, wie viel Macht sie besitzen" , klagt auch Hermann Ritter, als er die Fahrertür zuschlägt. Ritter, der mit seinem markanten Gesicht, weißen Schopf und Bart spontan an den Schriftsteller Ernest Hemingway erinnert, steuert den Kombi durch Schlamm und Pfützen. "Warum überhaupt Gentechnik auf dem Acker?" , fragt er. Nicht einmal die Konsumenten wollen sie. "Ertragssteigerung und Erntesicherheit haben wir auch durch Züchtung und Ackerbau erreicht." Gegen den Schädling Maiszünsler gebe es Schlupfwespen und Insektizide, der Zuchtmais Duplo sei gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel resistent: "Mit herkömmlichen Mitteln kommen wir genauso ans Ziel. Derzeit hat die Gentechnik nur Pipifax zu bieten." Nochmal schlägt das Auto einen Bogen. Maisfelder säumen den Weg. "Hier ist ein Saatgutvermehrungsgebiet. Wir müssen unsere Sorten rein halten" , betont der Landwirt. Deshalb lassen die bäuerliche Zentralgenossenschaft und die badischen Saatguthändler ihre Getreidesamen auf eigene Kosten von der Freiburger Firma Genescan untersuchen. "In Heitersheim sind sie dieses Frühjahr fündig geworden" , erzählt Ritter. Eine Lieferung enthielt gentechnisch veränderte Körner und ging zurück an den Verkäufer.

Allerdings können auch manipulierte Pflanzen Merkmale durch Wind oder Insekten auf Artgenossen übertragen, die in der Nähe stehen. Noch streiten die Experten darüber, ob der Schutz davor einen Sicherheitsabstand von 50 oder 4000 Metern erfordert. Dazu läuft gerade ein Versuch mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Forchheim bei Karlsruhe. Für Südbaden ist das letztlich unbedeutend. "Wir haben zu kleine Anbauflächen, um solche Abstände einzuhalten" , sagt Ritter. "Deshalb ist eine Koexistenz von Gentechnik und herkömmlichem Anbau bei uns gar nicht möglich." Die meisten Landwirte im Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV), der in der Gentechnik "keine wirtschaftlichen Vorteile sieht" , scheinen ähnlicher Meinung zu sein. Rechts taucht ein umzäuntes Gelände auf. Hier lagerte die holländische Firma Van der Have ihre gefürchtete Saat. Gegen das Pestizid Basta resistente Maispflanzen sollten daraus sprießen. Doch die Gegner besetzten das Feld im Juni 1995 und hinderten die Holländer an der Aussaat. Im Jahr darauf überrumpelte das Unternehmen die Widerständler: Es brachte sein Saatgut schon Anfang April aus. Allerdings zerstörten Unbekannte die Maispflanzen zehn Wochen später. 1997, im letzten Jahr der Auseinandersetzung, scheiterte das Projekt endgültig, weil die Gentechnikgegner schon ab April auf dem Acker lagerten.

Rüdiger Stegemann hat das Besetzer-Idyll noch vor Augen: Die Diskussionen, die Ballspiele zwischen den Bauwagen, Traktoren und Zelten. Familienangehörige versorgten die Protestler mit Broten, Kuchen und Thermosflaschen mit Tee und Kaffee. "Damals machten Menschen aller Altersstufen und aus den verschiedensten Berufen mit" , erinnert er sich. "Alles verlassen" , murmelt Hermann Ritter, als er schließlich vor dem offenen Tor des ehemaligen Van-der-Have-Grundstücks stoppt. Der Hof ist verwaist. Heruntergelassene Läden verdecken die Fenster des einstöckigen Verwaltungsgebäudes. Die Halle ist geschlossen. Kein Vogel sitzt auf den Strom- und Telefonleitungen. Das Van-der-Have-Grundstück steht mittlerweile zum Verkauf. Er sei damals nicht von Beginn an Gegner der Gentechnik gewesen, sagt Hermann Ritter. "Ich musste mich erst einmal mit dem Thema auseinandersetzen — mit der DNA und so" , erzählt er, als der Kombi auf den heimischen Hof rollt. Heute dagegen, wo wieder der badische Widerstandsgeist gefragt sei, ist er sich seiner Sache sicher: "Jetzt läuft die Entscheidungsschlacht" , sagt sein Mitstreiter Stegemann. Nicht nur in Südbaden: Denn innerhalb der nächsten zwei Jahre werde sich die Politik entscheiden, in welche Richtung es gehen soll: Pro oder contra Agro-Gentechnik.

Jürgen Schickinger, 17.8.2006, www.badische-zeitung.de

 

Wattwiller im Elsass gegen Gentechnik

Im Kampf gegen Gentechnik und Saatindustrie scheint Europa die Waffen zu strecken. Ein kleines, elsässisches Dorf leistet weiter Widerstand

Ohne den Pollenflug wäre Muller um eine Sorge ärmer: Wie groß muss der Abstand zwischen den Feldern sein, damit sich die "guten" nicht mit den "schlechten" Maispollen vermischen? Jahre schon stellt sich Jacques Muller, dessen Name sich wie Müller im Deutschen spricht, diese Frage. Der 52-Jährige ist Bürgermeister von Wattwiller, einem Dorf mit 1700 Einwohnern am Fuße der Südvogesen, das das übrige Frankreich höchstens wegen seines Mineralwassers kennt. Muller hat Studien gelesen, er hat sich Wissenschaftler ins Rathaus eingeladen, er hat sich eine Meinung gebildet.

Die Gefahr droht seiner Meinung nach von den Pollen genetisch veränderter Maispflanzen: 2004 hat Muller zum ersten Mal Genmais rund um die Felder eines Biobauern verboten. Sein Gemeinderat unterstützte ihn, der Präfekt segnete seine Verordnung ab. Ein Jahr später bereitete der Bürgermeister die Verlängerung vor. Diesmal reichte der Präfekt in Colmar, der als Repräsentant des Staates über das Verbot zu entscheiden hatte, das Papier an das Straßburger Verwaltungsgericht weiter. Muller maße sich Kompetenzen in einer Sache an, die nur das Ministerium regeln dürfe, urteilte das Gericht und lehnte ab. Für den Kampf gegen den Pollenflug fehle ihm die Polizeigewalt. "Und wenn in Frankreich die Regierung sagt, so etwas wird auf Ministerebene geregelt, dann hat ein Bürgermeister Pech gehabt" , sagt der Vizepräsident des Agrarausschusses im EU-Parlament Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringsdorf.
"Verehrter Herr Minister" , schrieb Jacques Muller schließlich am 18. Mai nach Paris, "im Namen des Gemeinderates von Wattwiller habe ich die Ehre, Sie offiziell zu bitten, einen Isolationsabstand zum Schutz eines biologisch-landwirtschaftlichen Betriebs vor gentechnisch veränderten Nutzpflanzen festzulegen." Die Uhr ist abgelaufen und der Bittsteller hat seine Antwort: Er solle abwarten und stillhalten, bis Frankreich sein Gen-Gesetz verabschiedet hat. Besorgniserregend findet das Muller. Schließlich habe die EU bereits vor fünf Jahren ihren Mitgliedern aufgegeben, eine eigene Regelung zu verfassen, der Europäische Gerichtshof der französischen Regierung sogar schon mit einer Geldstrafe droht. Und trotzdem wurde die Debatte um die Gesetzesvorlage vor der jüngsten Sommerpause wieder in den Herbst verschoben. Der Bürgermeister will endlich Klarheit haben und weil sich in der Hauptstadt nichts tut, die Interessen seines Biobauern erneut vor dem Straßburger Gericht verteidigen — die Zustimmung seines Gemeinderates vorausgesetzt. Notfalls wird er sich auch nicht scheuen, die Angelegenheit bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gleich nebenan zu tragen.
Jacques Muller ist ein großer, hagerer Mann, braun gebrannt. Agraringenieur und Lehrer. Schon lange bevor er zum grünen Bürgermeister seines sehr elsässisch-konservativen Dorfes gewählt wurde, hat er begonnen sich politisch zu engagieren. Er ist ein Pragmatiker. Kein militanter Hitzkopf, der Felder verwüstet. Jemand, der manchmal abends aus dem Dorf hinausfährt, weil er es genießt, die Finger über die Spitzen der Maisblätter gleiten, sich die Bienen um die Nase summen zu lassen und in die Ebene zu blicken. Er zieht es vor, der säumigen Regierung mit den Mitteln der Justiz eine Lösung abzuringen. Aber wenn er ein klares Ziel hat, behält er es im Auge. Dominique Bussereau, der Agrarminister, wird sich das Dorf im Elsass wohl merken müssen. Denn der Widerstand von ganz oben scheint seinen Gegner erst recht anzustacheln. "Das wird dem Herrn Minister gehörig auf die Nerven gehen!" , kündigt Muller mit seiner ihm eigenen Mischung aus Sturheit und Schalk an. Das Ministerium verweist dagegen auf die 1300 anderen Kommunen, die sich schon zuvor an einem Verbot von Gen-Mais versucht haben und scheitern werden. Sechs Verbote wurden von den Verwaltungsgerichten in diesem Jahr abgeschmettert, 17 Verfahren laufen und Muller hält weiter die Stellung.

Doch der Gegner sitzt nicht nur in Paris, sondern auch vor der eigenen Nase. Als Wattwillers Gemeinderat dem Bürgermeister seine Unterstützung aussprach, scherte ein Mann aus und stimmte dagegen. "Die Gentechnik-Kritiker" , sagt der parteilose Gemeinderat Joackim de Sousa, und dabei ziehen sich seine buschigen dunklen Augenbrauen eng zusammen, "behindern den wissenschaftlichen Fortschritt. Schließlich muss das genetisch veränderte Saatgut früher oder später das Labor verlassen." Fernand Krust, der Bauer, um dessen Feld sich alles dreht, habe zwar ein Recht darauf, dass sein Mais vor der Vermischung mit Gen-Getreide geschützt werde, sagt der stellvertretende Direktor an einem Gymnasium in Mulhouse. Er sei ja schließlich kein radikaler Bio-Gegner. "Aber Muller soll nicht mutwillig diffuse Ängste fördern — als ob morgen der Mais rund um das Dorf ungenießbar wird." Tatsächlich existiert die Gefahr, die Muller um sein kleines elsässisches Dorf herum aufziehen sieht, in der Region bislang gar nicht. Zwar versetzte im vergangenen Sommer ein Freilandversuch mit genetisch veränderten Rebunterlagen am staatlichen Forschungsinstitut (Inra) in Colmar die elsässischen Umweltschützer in Aufruhr. Aber es blieb ein kurzes Aufbegehren, das rasch verstummte. In Frankreich würden genetisch veränderte Kulturpflanzen fast ausschließlich unter Versuchsbedingungen angebaut, sagt Jean Masson, der Direktor des Inra. "Gen-Mais" , sagt er, "gibt es im Elsass nicht."  "So einfach ist das nicht!" , schimpft Fernand Krust als Betroffener. "Unser Kampf ist nicht nur rein symbolisch." Es handele sich um "die entscheidende Schlacht, die wir zu schlagen haben." Schon heute weiß Krust von Bauern und Getreidehändlern zu berichten, die solch gefährliches Saatgut in ihren Silos entdeckten, obwohl offiziell noch gar kein Gen-Mais-Anbau im Elsass genehmigt wurde. Unter die Lieferung geraten, lautete die Begründung. Gen-Getreide verbreitet sich offensichlich von ganz alleine.

Der Elsässer Fernand Krust erlebt zum ersten Mal, das Politik etwas bewirken kann. Seit 1979, als er nach dem Studium in Paris den väterlichen Hof umkrempelte, zählt sich der 49-Jährige zur Vorhut des ökologischen Landbaus in Frankreich. Absolute Zahlen sagen wenig über das Elsass und seine Bio-Bauern aus. Gemessen am Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe und der Nutzfläche, die ökologisch verträglich bewirtschaftet wird, liegt die winzige Region am östlichen Rand Frankreichs jedoch ganz oben auf der Rangliste.
Doch der Anfang einer Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten scheint, ist gemacht. 2500 Hektar gentechnisch veränderte Maissorten stehen nach Angaben des Pariser Agrarministeriums auf französischen Feldern. 60 000 Hektar in Spanien, dem europäischen Spitzenreiter in Sachen grüne Gentechnik. Rasend schnell hat sich das künstlich veränderte Erbgut in den letzten zehn Jahren ausgebreitet. Laut Monsanto, einem der großen, global agierenden Saatgut-Konzerne, ist die Anbaufläche mit gentechnisch verändertem Soja, Weizen, Mais oder Raps seit 1996 weltweit um das 50-Fache auf inzwischen 90 Millionen Hektar angewachsen.

Ökobauern wie Krust, die weiter garantiert gentechnikfreies Getreide anbauen wollen, rät Monsanto, einen Sicherheitsabstand von 20 Metern zu den Versuchsfeldern einzuhalten. 150 Meter möchte die deutsche Bundesregierung vorschreiben, zu 300 Metern raten die Bauern-Fachverbände. Klare Lösungen sind nicht in Sicht. Für jemanden wie Krust ist die Frage aber überlebenswichtig. Denn sobald seine Ernte mehr als die von der EU vorgeschriebenen 0,9 Prozent Verunreinigungen mit gentechnisch verändertem Erbgut enthält, droht ihm der Entzug des Bio-Labels. Bürgermeister Jacques Muller fordert deshalb zumindest Rechtssicherheit. Die Verbraucher müssten selbst für oder gegen Gentechnik in ihrer Nahrung entscheiden können. "Das ist ein demokratisches Grundrecht. Der Staat muss das würdigen" , schimpft er. Und dies mit einem Gesetz sichern. Schließlich wisse man noch viel zu wenig über die Gefahren, um den freien Anbau von genetisch veränderten Kulturpflanzen zuzulassen.

Ähnlich scheinen auch 70 Prozent der Franzosen zu denken, die sich in Umfragen gegen gentechnische Produkte in der Nahrung aussprechen. Noch etwas bringt den grünen Bürgermeister auf: Gebräuchliche Gen-Sorten sind entweder immun gegen Insekten oder unempfindlich gegen Ukrautvernichtungsmittel und bieten damit ideale Vorausetzungen für endlose Monokulturen. "Schauen Sie sich die Soja-Felder in Südamerika an! Riesige Flächen, die man fast ohne Menschen bewirtschaften kann." Joackim de Sousa, der Gemeinderat aus Wattwiller dagegen, schlägt die Hände zusammen über den Papieren auf seinem Schreibtisch in der Schuldirektion. Er glaubt, in seinem Dorf werde die Ökologie zum Selbstzweck der Politik. Muller verdiene zwar Respekt. "Er arbeitet unheimlich viel für seine Überzeugung." Doch wenn Muller seinen Kampf weiterführt, dann wird de Sousa dagegenhalten. Weiter sticheln will er, die Gemeinderatskollegen beeinflussen und den Gegner bei der nächsten Abstimmung im Dorfparlament zum Aufgeben zwingen. Jacques Muller will an seinem Amts-Schreibtisch bloß, "dass die Dinge endlich klar geregelt sind." Ein Trost: Das Gericht hat ihm Recht gegeben, dass ein Gesetz her muss. Allein der Gedanke entlockt ihm ein triumphierendes Grinsen. Am Ende werde er zwar nicht die Welt vor dem Gen-Mais retten. "Aber vielleicht ein Stück Rechtsgeschichte schreiben."

Badische Zeitung Freiburg
Bärbel Nückles , 19.8.2006, Kompletten Beitrag bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

Wasenweiler und Wattwiller 40 Jahre Jumelage - Broschüre >Kaiserstuhl3 (28.1.2006)

 


 

 

 

Agus: Haftung bei Gentechnik wie bisher - Brief an Minister Seehofer

Die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Markgräflerland (Agus) protestiert gegen die Pläne der Regierungskoalition die Haftungsregelung für gentechnisch veränderte Pflanzen nach der Sommerpause zu lockern. In einem Brief fordert die Gruppe Landwirtschaftsminister Horst Seehofer, der zugleich für den Verbraucherschutz zuständig ist, auf, sich für die Sicherstellung des Rechtes auf gentechnikfreie Produktion und Produkte einzusetzen.

Landwirte, die gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen, sollen künftig nur noch dann haften, wenn die Ernte in den Nachbarfeldern zu mehr als 0,9 Prozent gentechnisch verunreinigt wurde. Nach bisherigem EU-Recht müssen Verunreinigungen auch darunter gekennzeichnet werden, wenn der Hersteller nicht belegen kann, dass diese Rückstände zufällig oder technisch unvermeidbar waren. Eine allgemeine Verunreinigungstoleranz bis 0,9 Prozent, meint die Agus, bedeute das Ende der gentechnikfreien Landwirtschaft. Eine tatsächliche Wahlfreiheit der Produzenten und der Verbraucher kann nur dann gewährleistet werden, wenn weiterhin landwirtschaftliche Produkte ohne gentechnische Verunreinigung hergestellt und vermarktet werden können. In Deutschland lehnen über 70 Prozent der Bevölkerung gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Die Nahrungsmittelindustrie legt deshalb Wert darauf, garantiert gentechnikfreie Rohstoffe zu verarbeiten. Die EU-Gesetzgebung soll ausdrücklich die Koexistenz von konventioneller, biologischer- und gentechnischer Landwirtschaft ermöglichen. Um auch weiterhin garantiert gentechnikfreie Produkte produzieren und konsumieren zu können, sind Gesetze nötig, die die gentechnikfreie Produktion schützen und sich nicht nach den Interessen weniger Gentechnik-Befürworter richten. Die nötigen Abstandsregeln, die eine tatsächliche Koexistenz ermöglichen, werden noch erforscht. Gerade für den Oberrheingraben mit seiner kleinräumigen, abwechslungsreichen Landwirtschaft, mit Maissaatgut-Vermehrungsbetrieben, den vielen ökologisch wirtschaftenden Landwirten und Gärtnern, bedeute diese Gesetzesänderung existentielle Beeinträchtigungen und ein negatives Image für die Urlaubs- und Wellnessregion, argumentiert Agus gegenüber dem Minister.

17.8.2006, Badische Zeitung

 

Gen-Raps ist außer Kontrolle - der Fall Percy Schmeiser

Der kanadische Bauer Percy Schmeiser ist dem Streit mit dem Konzern Monsanto nicht ausgewichen und hat teuer dafür bezahlt. Doch er kämpft weiter gegen Gentechnik auf den Feldern. Weil er weiß, was sie anrichtet.

Percy, Sie haben vor dem Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen in Genf die kanadische Regierung beschuldigt, Menschenrechte der Verbraucher und Landwirte zu verletzen. Was werfen Sie ihr konkret vor?
Kanada hat vor zehn Jahren den Anbau von genmanipuliertem Raps und Soja erlaubt. Mit der Einführung dieser Genpflanzen haben die kanadischen Bauern jegliche Selbstbestimmung verloren. Ihr Land wird mit Gen-Raps und Gen-Soja kontaminiert, mit allen negativen Konsequenzen: zerstörte Ernten, zerstörte Existenzen.

Gibt es dafür konkrete Beispiele?
Viele. Ein Beispiel bin ich selbst. Meine Frau und ich haben über 40 Jahre lang Raps angebaut und gezüchtet. Wir hatten Sorten entwickelt, die speziell an die regionalen Bedingungen angepasst waren. 1998 stellte sich heraus, dass unsere Rapsfelder und damit unser Saatgut mit Gen-Raps von Monsanto verunreinigt waren. Die Arbeit von über 40 Jahren war zerstört.

Hat Monsanto den Schaden ersetzt?
Von wegen. Monsanto hat uns vorgeworfen, ihr Saatgut illegal angebaut zu haben und uns vor Gericht auf Patentzahlungen verklagt. Die ersten zwei Instanzen gaben Monsanto Recht. Sie entschieden, dass es egal ist, wie der Gen-Raps auf unsere Felder gelangte. Der Raps sei das Eigentum von Monsanto. Wir mussten Monsanto unser gesamtes Saatgut ausliefern. Das bedeutet, du kannst als Bauer über Nacht deine gesamte Ernte und dein Saatgut verlieren, weil der Wind deine Felder mit Gen-Pflanzen kontaminiert, die du gar nicht haben willst.

Und die dritte Instanz?
Der oberste Gerichtshof von Kanada bestätigte 2004 die Eigentumsrechte von Monsanto, entschied aber, dass wir keinen Cent an Monsanto zahlen müssen. Der Konzern wollte eine Million kanadische Dollar, das sind etwa 700.000 Euro. Das wäre das Ende unserer Farm gewesen. Allerdings mussten wir unsere Gerichtskosten selbst tragen. Die beliefen sich auf 400.000 Dollar.

Wie haben Sie das finanziert?
Wir haben unser Land verpfändet und einen Teil unserer Rücklagen für den Ruhestand aufgebraucht. Außerdem hatten wir viele Unterstützer aus der ganzen Welt. Alleine hätten wir es nicht geschafft.

Viele kanadische Farmer haben verunreinigte Felder. Warum hat Monsanto ausgerechnet Sie verklagt?
Monsanto hat damals gezielt Saatgut-Züchter ausgesucht. Außerdem war ich als Bürgermeister und früherer Abgeordneter gut bekannt. Monsanto selbst hat das als Testfall bezeichnet. Sie wollten wohl ausprobieren, wie weit sie mit ihrer Macht gegen die Rechte der Farmer vorgehen konnten.

Was sagten die anderen Farmer dazu?
Ich bekam sehr viel Unterstützung. Aber viele Farmer hatten Angst, sich öffentlich zu äußern. Monsanto drohte den Bauern, wenn ihr euch hinter Schmeiser stellt, dann seid ihr dran. Monsanto hat konzern-eigene Privatdetektive. Sie marschieren ohne Erlaubnis über die Felder und stehlen dort Saatgut oder Pflanzen, um sie auf Monsanto-Gene untersuchen zu lassen. Wenn ein Farmer sie erwischt und mit dem Gericht droht, dann lachen sie nur und sagen: „Verklag´ uns doch. Wenn wir mit dir vor Gericht fertig sind, hast du keine Farm mehr.“

Dürfen die das?
Monsanto ist sehr mächtig. Die kanadische Regierung unterstützt die Gentechnik-Industrie bedingungslos. Monsanto arbeitet mit den zuständigen Behörden Hand in Hand. Wenn Bauern hören, was mich mein Prozess gekostet hat und wie lange das Verfahren dauerte, dann geben sie lieber klein bei. Für einen kleinen Bürger gibt es gegen einen Milliarden-Konzern keine Gerechtigkeit.

Welche wirtschaftlichen Folgen hatte der Anbau von Gen-Raps und Gen-Soja in Kanada?
Die Landwirte haben Exportprobleme bei Raps und Soja, weil viele Länder genmanipulierte Produkte ablehnen. In Kanada gibt es kein gentechnikfreies Raps- und Sojasaatgut mehr. Auch die Imkerei ist zerstört, weil der gesamte kanadische Honig mit genmanipuliertem Erbgut kontaminiert ist. Aber noch schlimmer sind die sozialen Folgen.

Was meinen Sie damit?
Ich erzähle Ihnen ein Beispiel. Monsanto druckt Anzeigen, in denen Farmer eine Belohnung bekommen, wenn sie dem Konzern Nachbarn melden, die illegal Gen-Raps oder Gen-Soja anbauen. Der denunzierte Bauer bekommt Besuch von zwei Detektiven. Die sagen, „wir haben Informationen, dass Sie illegal Saatgut von Monsanto anbauen. Entweder Sie unterzeichnen diese Erklärung oder wir sehen uns vor Gericht wieder und dann sind Sie Ihre Farm los“. In der Erklärung müsste er sich verpflichten zu zahlen und über die ganze Angelegenheit nicht zu reden. Dann gehen die Detektive, und der Farmer sitzt da und überlegt, welcher Nachbar ihn verpfiffen hat. Das Ergebnis solcher Methoden ist, dass das Misstrauen rapide wächst und der soziale Zusammenhalt im ländlichen Raum zerbricht. Meine Großeltern kamen 1890 aus Bayern über die USA nach Kanada. Sie mussten mit den Nachbarn zusammenarbeiten, um Straßen, Schulen, die ganze Infrastruktur aufzubauen. Dieser Zusammenhalt ist zerstört.

Was können die EU und Deutschland aus den kanadischen Erfahrungen lernen?
Die wichtigste Lektion ist: Es gibt keine Koexistenz, keinen Sicherheitsabstand. Die Ausbreitung genmanipulierter Organismen (GMO) lässt sich nicht kontrollieren. Die Wahlfreiheit ist verloren, wenn GMO eingeführt werden. Ich höre hier dieselben Argumente, die uns 1996 erzählt wurden: hohe Ernten, weniger Chemikalien, Bekämpfung des Hungers. Nichts davon ist wahr. Nach zwei Jahren sanken die Erträge um 15 Prozent bei Soja und um 7 Prozent bei Raps. Die Qualität ist nur noch halb so gut. Hinzu kommt, dass die Getreide-Bauern jetzt dreimal so viel Pestizide brauchen, weil sich der pestizidresistente Raps ihrer Nachbarn als Super-Unkraut in Getreidefeldern ausbreitet.

Ist es nicht schon zu spät, den Siegeszug der Gentechnik zu verhindern?
Ich habe in den letzten Jahren über 50 Länder besucht, die meisten mehrfach. Überall wächst der Widerstand. In Kanada sind seit zehn Jahren keine neuen GMO mehr eingeführt worden. Wir haben den Einsatz der Terminator-Gene verhindern können. Aber ich weiß auch, dass wir nicht aufhören dürfen zu kämpfen, denn die Konzerne werden weiterhin und mit allen Mitteln versuchen, Gentechnik durchzusetzen.

Sie sind 75. Was gibt Ihnen die Kraft, weiterzukämpfen?
Natürlich wäre es viel einfacher, jetzt daheim zu sein, die 15 Enkelkinder zu besuchen, mit ihnen fischen zu gehen oder Baseball anzuschauen. Es ist hart, immer so lange von der Familie weg zu sein. Aber die Sache ist wichtig. Wir wollen unseren Enkeln eine Welt mit sauberen Lebensmitteln, Wasser, Boden und Luft hinterlassen. Außerdem habe ich mich immer für die Bauern eingesetzt. Meine Frau Louise und ich haben uns geschworen: So lange wir am Leben sind, werden wir für das Recht der Farmer auf der ganzen Welt kämpfen, ihr eigenes Saatgut anzubauen. Louise hat eine sehr starke Persönlichkeit. Ohne ihre Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.

Percy Schmeiser hat alle Dokumente über seinen Streit mit Monsanto unter www.percyschmeiser.com ins Internet gestellt. Die deutsche Übersetzung eines Vortrages von ihm hat das Umweltinstitut München veröffentlicht. Percy schildert seinen Fall auch in dem Buch „Gefahr Gentechnik“ von Manfred Grössler, Concordverlag, ISBN 3-9501887-1; 24,90 Euro.

David gegen Goliath: Schmeiser versus Monsanto
Percy Schmeiser: Bauer und Saatgutzüchter, wohnt in Bruno in der westkanadischen Provinz Saskatchewan und besitzt eine 600 Hektar große Farm. Er war lange Bürgermeister und auch einige Jahre Abgeordneter im Parlament der Provinz. Percy ist seit über 50 Jahren mit seiner Frau Louise verheiratet, die beiden haben fünf Kinder und 15 Enkel.
Monsanto: Agrarchemie- und Gentechnik-Konzern, Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Saint Louis, USA. Gegründet 1901, Umsatz 2005: 6,3 Milliarden US-Dollar, 255 Millionen US-Dollar Nettogewinn, 13.700 Mitarbeiter, Vorstandsvorsitzender Hugh Grant. Monsanto hat in den letzten sieben Jahren für 13 Milliarden Dollar Saatgutfirmen aufgekauft und ist nun der weltweit größte Anbieter. Bei Gentechnik-Saatgut hat der Konzern 90 Prozent Marktanteil.

Gesamten Beitrag von Leo Frühschütz vom 7/2006 auf www.schrotundkorn.de lesen

Riskante Gentechnik bzw. Agrogentechnik

Eine Biologin, Frau Christine von Weizsäcker, und ein ehemaliger Politiker, Herr Meacher, erhalten den Kant-Weltbürger-Preis. Laudator ist der frühere Direktor des UNO-Umweltprogramms und ehemalige CDU-Umweltminister Klaus Töpfer. Persönlichkeiten, die Großes geleistet haben. Sie warnen, aber wer hört auf sie?

Da schnipseln Technokraten seit etwa 20 Jahren an den Genen von Lebewesen herum und wollen uns weismachen, sie könnten unser aller Leben verbessern. Sie haben zwar z.B. das menschliche Genom aufgelistet, aber noch lange nicht entschlüsselt, wie behauptet wird. Dies hieße nämlich zu verstehen, was Gene in ihrem Zusammenspiel bewirken. Das jedoch kann bis jetzt niemand! Jahrmillionen brauchte das Leben zur Entwicklung seiner heutigen Komplexität. Und innerhalb weniger Jahre sollte es möglich sein, ein solch komplexes System steuern zu können? Drei Beispiele aus jüngster Zeit geben den Warnern vor einer rasanten Ausbreitung vor allem der Agrogentechnik Recht. Sie ist und bleibt ein unkalkulierbares Risiko und, es wird getrickst und betrogen.

1.   Professor Gerhard Wenzel von der TU München wollte eine gentechnisch manipulierte Kartoffel im Freilandversuch testen. Zur Anmeldung beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BLV) wurden falsche Angaben gemacht: Falscher Name der Gemeinde, in der das Versuchsfeld liegen sollte, nur die Hälfte der auszusetzenden Pflanzen und nur die Hälfte der tatsächlich geplanten Anbaufläche wurden gemeldet. Dem Umweltinstitut München sei Dank, das die kriminelle Machenschaft entdeckte und somit das BLV zwang, die offensichtlich zu leichtfertig erteilte Versuchsgenehmigung zu widerrufen.

2.   In London nahmen vor kurzem 15 junge Männer an einem Test mit einem gentechnisch hergestellten Medikament teil. Der Test verlief unerwartet erschreckend. Sechs von ihnen entkamen nur knapp dem Tod, trotz vorheriger Testreihen in vitro und an Affen. Gründe waren unvorhergesehene allergische Reaktionen.

3.   Der australische Biotechnologe Higgins setzte Erbsen Bohnengene ein. Bei den folgenden Fütterungsversuchen mit Feldmäusen wurden viele der Tiere lungenkrank. Grund: Eine allergische Reaktion, die ihre Lungen angriff. Damit ist bewiesen, dass gesunde Nahrungsmittel durch Genmanipulation zu einer Gefahr für die Gesundheit werden.

Wir alle müssen ernst nehmen, was Persönlichkeiten wie von Weizsäcker, Meacher und Töpfer sagen. Sie sind Menschen mit Weitblick. Es gibt aber auch Politiker mit Weitblick: Warum wohl entsteht auf Spitzbergen derzeit das weltgrößte Reservoir von Samen aller Nutzpflanzen dieser Erde? Norwegen denkt voraus! In wenigen Jahren wird dies auch ein Bombengeschäft! Wir alle sind aufgefordert, von den politischen Parteien, auch in deren Ortsverbänden, eine Gesetzgebung für gentechnikfreie Lebensmittel zu verlangen. Und: Hier am Oberrhein muss eine gentechnikfreie Region entstehen, ohne Anbau von Gentech-Pflanzen. Unterstützen Sie das Aktionsbündnis hierzu!

BZ-Leserbrief von Rainer Lischka, Gundelfingen, 20.5.2006

 

Gentech-Umweltgefährdung durch insektenresistente Bt-Pflanzen

Auf 68 Millionen Hektar wurden im Jahr 2003 weltweit gentechnisch manipulierte Feldfrüchte angebaut. Bei 18 Prozent (12 Millionen Hektar) handelte es sich um Sorten, die gegen Insekten resistent sind. Die meisten dieser Feldfrüchte werden durch Einsetzen einer synthetischen Version eines Gens des vorkommenden Bodenbakteriums, Bacillus thuringiensis (Bt), hergestellt. Die Pflanzen produzieren ihre eigenen Bt-Toxine und vernichten damit Schädlinge. Insektenresistenter Bt-Mais, Bt-Baumwolle und Bt-Kartoffeln werden vor allem in den USA kommerziell angebaut. Verschiedene andere Bt- Pflanzen befinden sich in der Entwicklung (z.B. Raps, Reis und Tomaten). In seiner natürlichen Form wird Bt schon seit den 50er Jahren von Landwirten, die biologische und andere naturnahe Anbaumethoden betreiben, als Spray verwendet. Das Spray tötet Schädlinge, ohne dabei Nicht-Ziel-Insekten oder andere wild lebende Tiere zu beeinträchtigen. Die Bt-Toxine, die von insektenresistenten Feldfrüchten wie z.B. Monsantos Gen-Mais MON810 produziert werden, weisen jedoch signifikante Unterschiede auf und betreffen ein breiteres Spektrum von Insekten, bis hin zu so genannten Nützlingen. Natürliche Bt-Sprays haben kaum Auswirkungen auf Nicht-Ziel-Organismen, da sich das bakterielle Protoxin in inaktivem Zustand befindet und erst toxisch wird, wenn es im Darm der Insektenlarven bestimmter (Ziel-)Spezies verdaut wird. Im Gegensatz dazu enthalten viele insektenresistente Pflanzen ein künstliches, verkürztes Bt-Gen, das ein geringeres Maß an Verdauung erfordert, um das Toxin zu erzeugen. Es ist daher weniger selektiv und kann außer den Schädlingen, für die es gedacht ist, auch Nicht-Ziel-Insekten schädigen, die über die Enzyme zur Verdauung des Protoxins nicht verfügen. Gentechnisch veränderte Bt-Pflanzen können für Nicht-Ziel-Organismen schädlich sein, die entweder das Gift über Pollen oder Pflanzenabfälle aufnehmen oder auch über das Fressen von Schädlingen, die das Toxin aufgenommen haben. Dadurch können geschützte Spezies oder nützliche Insekten geschädigt werden, die wichtig für den Erhalt des Ökosystems sind.

Gefährdung von Schmetterlingen
Die meisten der derzeitigen Bt-Pflanzen sind so genmanipuliert, dass sie auf bestimmte Arten von Motten und Schmetterlingen (Lepidoptera) toxisch wirken. Dadurch soll unter anderem die Raupe des Maiszünsler, eines im Maisanbau in bestimmten Regionen vorkommenden Schädlings, bekämpft werden. Aber auch die Raupen anderer Schmetterlinge können durch das Fressen in der Nähe von Bt-Pflanzen versehentlich zusammen mit dem Pollen auch das Bt-Toxin aufnehmen. Die Auswirkungen der Pollen von Bt-Mais auf die Larven des Monarchfalters (Danaus plexippus) in Nordamerika sind das bekannteste Beispiel für dieses Phänomen. Der Pollen von Bt-Mais (Bt176 der Firma Syngenta) hatte die Kontroverse um den Monarchfalter entfacht. Diese Variante des Bt-Mais wird inzwischen stufenweise aus dem Verkehr gezogen. Man erkannte außerdem, dass die Pollen des Bt-176 auch für die Raupen des Tagpfauenauges (Inachis /o) toxisch sind. Im August 2004 wurde von Forschern der Universität in Maryland, USA, in einer Langzeitstudie festgestellt, dass es auch nachteilige Folgen für die Raupen des Monarchfalters hat, wenn sie über längere Zeit den Pollen von zwei anderen Bt-Mais-Sorten, MON810 und Bt11 ausgesetzt sind, obwohl diese Varianten des Bt-Mais wesentlich weniger Bt in den Pollen enthalten als Bt176.
Obwohl keine Kurzzeitauswirkungen (4–5 Tage) festgestellt wurden, zeigte die Langzeitstudie (2 Jahre), dass über 20 Prozent weniger Raupen des Monarchfalters das Stadium des erwachsenen Schmetterlings erreichten, wenn sie natürlich abgelagerten Bt-Pollen ausgesetzt waren. Die Forscher pflanzten für Ihre Untersuchungen Futterpflanzen für die Schmetterlingsraupen in der Nähe von Gen-Mais Feldern an. Dann beobachteten sie die Auswirkungen, die durch den Pollen ausgelöst wurde, der vom Gen-Mais auf die Futterpflanzen geweht wurde und dort von den Raupen zwangsläufig aufgenommen wurde. Im Ergebnis entwickelten sich tatsächlich 23,7 Prozent weniger Raupen zu Schmetterlingen. Zwar sehen die Forscher das Risiko als relativ gering an, dass die Population des Monarchfalters dadurch insgesamt gefährdet wird. Dies liegt u.a. daran, dass das Verbreitungsgebiet des Monarchfalters nicht auf die Regionen konzentriert ist, in denen der Mais angebaut wird. Die Forschungsergebnisse sind aber nicht nur für den Monarchfalter relevant, da auch für andere Arten bereits eine Empfindlichkeit für Bt-Toxine nachgewiesen wurde. Viele Schmetterlingsarten und andere Insektenarten werden bereits durch Faktoren wie Klimawandel und Verlust des Lebensraumes bedroht. Die Gefährdung durch das Bt-Gift bedeutet einen zusätzlichen Stress und kann dadurch für bestimmte Arten eine ernsthafte Bedrohung sein.
Im Rahmen von Zulassungsverfahren werden derzeit keine Langzeitstudien über die Gefährdung von Nicht-Ziel-Organismen verlangt, obwohl generell erwartet wird, dass ein längerer Beobachtungszeitraum die Risiko-Einschätzung verbessern würde. Der Fall des Monarchfalters zeigt die Relevanz von Langzeitstudien deutlich auf.

Gefährdung von nützlichen Insekten
Verschiebungen im Gleichgewicht zwischen Schädlingen und deren natürlichen Feinden lassen sich im Fall der Bt-Baumwolle dokumentieren. Untersuchungen aus China zeigen, dass die Verwendung von Bt-Baumwolle die Populationen von Sekundärschädlingen anwachsen lassen kann, darunter Blattlaus, Lygus-Wanze, Weiße Fliege, Rote Spinnmilbe und Thrips. Studien haben zudem einen beachtlichen Rückgang der Populationen von nützlichen Parasiten Microplitis sp. (Rückgang um 88,9 Prozent) und Campoletis chloridae (Rückgang um 79,2 Prozent) in Bt-Baumwollfeldern ergeben. In den USA wurden Auswirkungen von Bt-Mais auf Feldpopulationen von Coleomegilla maculata, einem nützlichen Raubinsekt, das häufig in Maisfeldern vorkommt, festgestellt. Ein bestimmter Typus des Bt-Toxins (Cry1Aa) erwies sich außerdem als toxisch für den Seidenspinner (Bombyx mori). Bei Laboruntersuchungen konnte auch gezeigt werden, dass die Grüne Florfliege (Chrysoperla carnea) durch Bt-Saaten gefährdet wird. Florfliegen sind Nutzinsekten, die eine wichtige Rolle bei der natürlichen Kontrolle der Schädlinge spielen. Die toxischen Auswirkungen auf Florfliegen werden beobachtet, wenn diese eine Beute fressen, die vorher die Bt-Toxine aufgenommen hat. Das Bt-Toxin wird also in der Nahrungskette weiter gereicht – ein überraschendes Ergebnis. Trotz dieser Erkenntnisse werden bei der Prüfung von Zulassungsanträgen von Gen-Pflanzen ihre Auswirkungen auf die Nahrungskette nicht geprüft. Diese Vorgehensweise wird inzwischen von verschiedenen Wissenschaftlern scharf kritisiert. Die beunruhigende Schlussfolgerung lautet, dass Bt-Toxine von gentechnisch manipulierten Pflanzen geschützte und nützliche Arten gefährden und sogar in der Nahrungskette weitergereicht werden können. Ein Effekt, der beim Bt-Toxin in seiner natürlichen Form bisher niemals beobachtet worden ist.

Wirkung auf Bodenorganismen
Bodenorganismen spielen eine wesentliche Rolle für den Ertrag landwirtschaftlicher Böden. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie verschiedene landwirtschaftliche Methoden sie beeinträchtigen. Bt-Pflanzen können langfristig ein großes Problem für die Böden werden, da sie auch über die Wurzeln die Stoffe ausscheiden, die für bestimmte Insekten toxisch sind. Es besteht der Verdacht, dass im Boden eine ganze Reihe von Nicht-Ziel-Organismen wie der Regenwurm betroffen sein können. Während die Bodenökologie von einer großen Anzahl unbekannter Keime abhängig ist, sind Tests bisher nur an sehr wenigen Spezies und sehr wenigen Bodenarten und Ökosystemen durchgeführt worden. Falls die im Boden abgelagerten Bt-Gifte negative Auswirkungen auf die Bodenorganismen wie Bakterien, Pilze, Insekten, Regenwürmer haben, wird das zwangsläufig weitreichende Folgen haben. Grundlegende Funktionen des Ökosystems, wie die Kompostierung und der Aufbau der Nährstoffkreisläufe können betroffen sein. Auch die Ernteüberreste auf dem Feld enthalten das Bt-Toxin. Das Bt-Toxin kann im Boden mehr als 200 Tage lang bestehen, besonders während einer kalten Winterperiode. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Bt-Proteine auch noch lange nach der Ernte der Gen-Pflanzen im Boden vorhanden sind. Das birgt auch die Möglichkeit der Anreicherung von Bt-Toxinen im Boden. Auch hier wären weitere Langzeitstudien unbedingt notwendig, um die Risiken besser abschätzen zu können.

Resistenzprobleme
Eine weitere Gefahr beim Anbau von insektenresistenten Gen-Pflanzen ist, dass die Schädlinge gegenüber der Wirkung von Bt –Toxinen unempfindlich werden können. Die Tatsache, dass die Schädlinge permanent den von den Pflanzen produzierten Giften ausgesetzt sind, fördert das Überleben der Schädlinge, die eine natürliche Resistenz gegenüber dem Bt-Toxin besitzen. Mit der Zeit könnte dies zur massiven Ausbreitung der resistenten Exemplare führen, damit würde das Bt-Gift seine Wirksamkeit verlieren. In den USA fordert die Environment Protection Agency (EPA, Umweltschutzbehörde) deswegen umfangreiche Pufferzonen, in denen zwischen den Feldern mit Gen-Saaten normale Pflanzen wachsen, um so die Entstehung einer Resistenz gegen das Bt-Gift zu verlangsamen. Es gibt jedoch Bedenken, dass diese Rückzugsgebiete (20 Prozent der mit Bt-Saaten bepflanzten Gebiete) nicht ausreichen und zudem nicht konsequent durchgesetzt werden. Derartige Pufferzonen sind jedenfalls in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft, wie sie in Europa meist betrieben wird, kaum durchführbar. Dieses Problem ist auch beim Anbau von Bt-Baumwolle in Indien wie auch in China erkannt worden. Es bestehen aber grundsätzliche Zweifel, ob entsprechende Pufferzonen überhaupt funktionieren können. Auf der anderen Seite ist eine Fülle von wissenschaftlichen Daten vorhanden, die die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Schädlingsresistenz untermauern. Eine weitverbreitete Resistenz unter Schädlingen wäre auch eine ernsthafte Bedrohung für eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft, da diese die Möglichkeit verlieren würde, das natürliche Bt-Mittel wie bisher im Sprühverfahren zu nutzen.

Neue Superunkräuter?
Eine Insektenresistenz, die von Bt-Pflanzen auf Wildkräuter übertragen wird, wird von Wissenschaftlern als eine Eigenschaft eingeschätzt, die einen Überlebensvorteil bietet und sich daher in Populationen verbreiten kann. Eine solche Steigerung der Überlebensfähigkeit erhöht das Potenzial für wilde Verwandte, zum Problem-Unkraut zu werden oder die vorhandene wilde Population zu verdrängen. Studien mit Raps (Brassica napus) haben beispielsweise ergeben, dass das Bt-Gen an einen wilden, unkrautartigeren Verwandten weitergegeben werden kann (B. rapa). Das Bt-Gen hätte durch seine Verbreitung möglicherweise tiefgreifende ökologische Auswirkungen:

  • Beständigkeit des Bt-Proteins im Boden mit einer Toxizität für die Bodenorganismen

  • Toxizität für Nicht-Ziel-Organismen wie etwa die natürlichen Feinde der eigentlichen Schädlinge die Entwicklung einer Resistenz gegenüber Bt bei den Schädlingen.

Auswirkungen auf die nachhaltige Landwirtschaft
Für biologisch und andere umweltbewusst wirtschaftende Landwirte stellt die Verwendung von natürlich vorkommenden Bt-Toxinen in Blattsprays schon seit mehreren Jahrzehnten eine wichtige Waffe gegen gefährliche Schädlinge dar. Bt-Pestizide töten Zielschädlinge ohne Beeinträchtigung der nützlichen Raubinsekten, und die Toxine haben keine bekannte nachteilige Auswirkung auf Säugetiere oder Vögel. Aufgrund seiner Wirksamkeit und Sicherheit im Vergleich zu den Pestiziden, die es ersetzt, ist Bt wahrscheinlich das bedeutendste Insektizid, das jemals entdeckt wurde. Falls Schädlinge jedoch eine Resistenz gegen seine Wirkung entwickeln, werden die Landwirte ihres wichtigen Instruments zur Schädlingskontrolle beraubt und müssen unter Umständen zu umweltschädlicheren Pestiziden wechseln. Biologische Methoden zur Schädlingskontrolle könnten außerdem durch die Schädigung von nützlichen Insekten wie der Grünen Florfliege gefährdet werden.

Greenpeace fordert: Angesichts der ungeklärten Risiken und des Ausbreitungspotentials von gentechnisch veränderten Organismen fordert Greenpeace einen Stop der Freisetzung.

Dr. Christoph Then , 7.5.2006

 

 

Gebohnte Erbsen sind gefährlich

Ein Experiment belegt unkontrollierbare Risiken bei der transgenen Veränderung von Lebensmitteln

Der Biotechnologe Thomas Higgins von der „Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation“ in Canberra hatte Gene von Bohnen auf Erbsen übertragen, um so die Pflanze resistent gegen die Larve des Gemeinen Erbsenkäfers zu machen, einen gefürchteten Schädling. Doch nachdem Higgins seine „gebohnten“ Erbsen an Feldmäuse verfüttert hatte, um die Verträglichkeit seiner Kreation zu testen, wurden viele der Versuchstiere lungenkrank.
Grund: Durch die Bohnengene hatte sich die Proteinstruktur der Erbse verändert. Abgewandelte Zuckermoleküle an den Enden der Eiweßkette, hatten bei den Mäusen eine allergische Reaktion ausgelöst, die ihre Lungen angriff.
Damit ist bewiesen, dass ehemals harmlose Nahrungsmittel durch Genmanipulation zu einer Gefahr für die Gesundheit werden können.

Und die Risiken scheinen prinzipiell unabsehbar zu sein, denn was sich durch den Eingriff vom Gen zum Protein alles verändern kann, ist größtenteils unbekannt. Außerdem sind jahrelange intensive Untersuchungen, wie sie Higgins durchgeführt hat, zum Beispiel in der EU nicht vorgeschrieben.
Quelle: GEO 4/2006


 

Genfood: Hier geht es nur um Geld und Macht 

Wie Frau Schellhorn, sehe auch ich eine große Bedrohung durch die Chemie-Giganten, die sich mit genverändertem Saatgut und dazugehörenden giftigen “Herbizid Roundup” den Weltmarkt zu erobern versuchen.
Am 14. Januar sendete der Fernsehsender Phoenix den Film “Leben außer Kontrolle” mit dem Untertitel Genfood und Designer-Babys - ein Film der Denk-Mal-Film GmbH, München. Ein dramatischer Hilferuf des Sprechers indischer Bauern an die ganze Welt! Tausende indische Bauern verkauften eine ihrer Nieren, oder nahmen sich aus Verzweiflung das Leben. Diese Bauern standen nach einer katastrophalen genmanipulierten Baumwollernte vor dem Ruin. Sie kannten in ihrer Verzweiflung keinen Ausweg mehr.

Durch die Verschuldung gegenüber dem Chemiegiganten Monsato, verlieren die Bauern ihr Land, auf dem sie Jahrtausende herkömmliches, naturbelassenes Saatgut einbrachten. Sie pflegten dieses und handelten im Familien- und Freundeskreis damit. Laut Greenpeace hat die industrielle Landwirtschaft bereits 75 Prozent unserer Nahrungspflanzen verschwinden lassen. In Indien gab es einst 30 000 kultivierte Reissorten, heute spielen nur noch zehn eine Rolle. Die europäischen beziehungsweise deutschen Politiker sind verantwortlich für eine umweltfreundliche Landwirtschaft. Dies kann, meiner Meinung nach, nur eine gentechnikfreie Landwirtschaft sein. Die Verantwortung für eine gesunde und ökologische Bewirtschaftung der Äcker kann nicht dem einzelnen Landwirt alleine aufgebürdet werden. Denn wie Kanada gezeigt hat, gibt es kein Nebeneinander zwischen Öko-Feldern und genveränderten Feldern. Zwietracht und Streit ist programmiert, denn die Landwirte, die ihre Felder mit genmanipuliertem Saatgut bestellen, sind ja auch nicht mehr Herr auf ihrem eigenen Boden! Mit ihrer Unterschrift haben sie sich an die Chemie-Giganten gebunden, wie das in Indien geschehen ist.

Unsere Politiker sollten sich mit der Risikotechnologie sorgfältigst auseinander setzen, bevor sie sie befürworten! Wieso also sollen Landwirte abhängig gemacht werden und wieso soll uns Endverbrauchern genveränderte Nahrungsmittel und Genfood aufgezwungen werden? Hier geht es nur um Geld und Macht. Wir alle leben nur einmal auf dieser wundervoll, schön geschaffenen Erde, wir können nicht zulassen, dass unsere Natur mutwillig zerstört wird!

Eleonore Meier, Bad Krozingen, BZ-Leserbrief vom 31.3.2006


 

 

Genveränderte Pflanzen wirken auf Organismen 

Von 1995 bis 1998 wurden in Schottland von seriösen Wissenschaftlern Experimente durchgeführt, die zeigten, dass der Körper von Ratten, die mit Genfood ernährt wurden, kleiner blieb als der anderer, ebenso Hirn und Leber und dass ihre Immunkraft geschwächt wurde. Der Wissenschaftler, der das öffentlich geäußert hatte, wurde fristlos entlassen. So weit reichte die Macht der amerikanischen Agrokompanien, die die Gensaat herstellten.

Gemüse in der Nähe eines mit Gensaat gepflanzten Grundstückes geht durch die Herbizide, die mit der Gensaat (die selbst unempfindlich darauf reagiert) ausgestreut werden, oft zu Grunde. Durch eine eingebaute Sperre ist die Vermehrung der Genpflanzen schwach. Dadurch wird der Genbauer jedes Jahr gezwungen, die Saat vom Hersteller zu kaufen. Auch die kleine Menge, die er erzeugt, darf er nicht pflanzen, sondern muss vertragsgemäß von der Agrokompanie (die größte Monsato) wieder kaufen. Nach Berechnungen unabhängiger amerikanischer Ökonomen ist der finanzielle Ertrag der Gensaat gegenüber einer herkömmlichen Saat durch die Zahlungen an den Hersteller um etliches kleiner.

Das war der EU alles bekannt, infolgedessen hat sie 1998 ein Einfuhrverbot verhängt. Präsident Bush hat die EU durch die Welthandelsorganisation (WTO) zur Wiedereinfuhr gezwungen. Die WTO wurde 1994 als Werk der Amerikaner gegründet. Einer der höchsten Funktionäre war ein ehemaliger Manager der großen Agrokompanie Cargill aus USA. Er beeinflusste die Vorschriften so weit, dass sie vollständig den Interessen der Agrokompanien entsprachen.

BZ-Leserbrief 29.3.2006, Dipl.-Ing. Miroslav Patacic, Freiburg


 

 

Anti-Genfood Initiative

 
     

Der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, plant eine Änderung des deutschen Gentechnik-Gesetzes, mit dem Ziel, den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu erleichtern. Die Folgen dieser „Grünen Gentechnik" sind weder für den Mensch noch für
die Natur abzusehen und werden zu einem Nachteil des Bio-Landbaus führen. Aus diesem Grund hat der Verband der Bio-Supermärkte in Deutschland eine Anti-Genfood-Initiative gestartet.
Seit dem 13. Februar liegen deutschlandweit in mehr als 200 Bio-Filialen (Alnatura SuperNaturMarkt, basic Bio-Supermarkt, BIO COMPANY, ebl naturkost, eo Komma, Füllhorn Bio-Markt, Grüner Markt, Naturata, SuperBioMarkt, Vitalia, Voll Corner Biomarkt, ...) Unterschriftenlisten aus, in die Sie sich eintragen können. Bisher ist nicht geklärt, wie sich langfristig der Verzehr von GVO (gentechnisch veränderten Organismen) auf die menschliche Gesundheit und freigesetzte GVO auf die Umwelt auswirken. Die Initiative setzt darauf, dass Verursacher von GVO-bedingten Schäden weiterhin haften, so wie es das strenge, konsequent am Vorsorgeprinzip ausgerichtete deutsche Gentechnik-Gesetz vorsieht. Nur eine gesamtschuldnerische Haftung kann gewährleisten, dass die Verbraucher und Landwirte auch zukünftig die Wahl haben zwischen gentechnikfreien Lebensmitteln und GVO-enthaltenden Produkten.
6.3.2006, www.keine-gentechnik.de
http://www.bund-naturschutz.de/brennpunkte/gentechnik/index.html
www.gentechnikfreie-regionen.de


 

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