Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos zum Kaiserstuhl
 - Weinbaugebiet und Vulkangebirge
      

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Informationen ab 8/2005 zum Kaiserstuhl

Blick nach Osten auf Achkarren und Schloßberg sowie Büchsenberg (ganz links)    

 

Kaiserstuhl-Tuniberg-Tourismus (KTT) mit neuer Organisation

Mehr Geld stecken viele Gemeinden an Kaiserstuhl und Tuniberg künftig in den “Kaiserstuhl-Tuniberg-Tourismus” (KTT). Der Verein erhält außerdem eine neue Organisation. Eine entsprechende Satzungsänderung hat die jüngste Mitgliederversammlung in Gottenheim einstimmig beschlossen.

Die erste “interne Strukturreform” seit 41 Jahren schaffe, so der Vorsitzende Gabriel Schweizer, “eine neue tragfähige Grundlage” , um die Finanzierung des KTT “für die Zukunft sicherzustellen” . Schweizer verwies auf den Beitritt des “Tourismus Südlicher Schwarzwald e.V.” (TSS) zur neuen “Schwarzwald Tourismus GmbH” (die BZ berichtete). In der Folge werde die TSS-Agentur in Breisach aufgelöst. Damit falle der Kostenersatz, den die TSS bisher leiste, weg. Dem KTT fehlen dadurch 10 000 Euro im Haushalt. Diese Deckungslücke wollen die 13 Mitgliedsgemeinden ausgleichen. Die Beiträge der anderen Mitglieder bleiben unverändert. Die Gelder der Kommunen sind mit rund 48 500 Euro im aktuellen Haushaltsplan veranschlagt, berichtete der Rechner Georg Selinger. Im Vorjahr waren es nur knapp 5000 Euro. Damals zahlten die Gemeinden allerdings noch direkt an die TSS. Diese Beiträge von knapp 20 000 Euro laufen in diesem Jahr über den “Kaiserstuhl-Tuniberg-Tourismus” . Rund 18 000 Euro sind für gemeinsame Werbung eingeplant, die bislang einzelne Gemeinden zusätzlich bezahlt hatten. Die neue Satzung, die noch vom Gericht abgesegnet werden muss, sieht für die Gemeinden zwei ständige Sitze im Vorstand vor. Hier sitzen in den kommenden drei Jahren Gottenheims Bürgermeister Volker Kieber und sein Ihringer Kollege Martin Obert. Neu im Vorstand ist auch die Leiterin der Geschäftsführung, Annette Senn, als Schriftführerin. Im Beirat sind jetzt drei Bürgermeister und sieben Vertreter aus Hotellerie, Weinwirtschaft und Verkehrsvereinen. Sie sollen als Marketingausschuss aktiver als bisher mitarbeiten. Die Geschäftsführung übernehmen die hauptamtlichen Touristikkräfte der Mitgliedsgemeinden.
Der “Kaiserstuhl-Tuniberg-Tourismus” , dem rund 450 Gastronomen, Hoteliers, Privatvermieter, Weingüter und Gemeinden angehören, setzt auf stärkere regionale Zusammenarbeit. “Die Gemeinden wollen künftig geschlossen gegenüber der Schwarzwald Tourismus GmbH auftreten, um dort mehr Beachtung zu bekommen” , sagte Schweizer. Der KTT solle “Mittler zwischen Gemeinden und Schwarzwald-Tourismus” sein. Der Tourismus sei mit knapp 1200 Vollzeitarbeitsplätzen “einer der größten Arbeitgeber in der Region” und für deren Fortentwicklung entscheidend, betonte Schweizer. Im vergangenen Jahr verbuchten die konzessionierten Hotels, Gasthöfe und Pensionen an Kaiserstuhl und Tuniberg 140240 Gäste und knapp 325000 Übernachtungen. Gestiegen ist die Zahl ausländischer Gäste, die mittlerweile gut 14 Prozent ausmachen. Für diesen “Wachstumsmarkt” biete der KTT Broschüren in mehreren Sprachen an, berichtete Senn. Im Internet gebe es Informationen auf Deutsch, Englisch oder Französisch. Spätestens ab Mai würden dort auch freie Unterkünfte angeboten, so Senn weiter. Außerdem soll die “Freiburg Incoming & Touristik” Zimmer vermitteln. “Von besonderer Bedeutung” ist für den Vorsitzenden eine “Regionalmarke Kaiserstuhl” . Weitere wichtige Projekte, an denen der Verein beteiligt ist, sind die Kaiserstühler Gästebegleiter und Themenpfade. Über die neuen Schilder an den Wanderwegen informierte Hans-Georg Sievers vom Schwarzwaldverein die Versammlung. Bürgermeister Kieber forderte, die Wege schnell an Tuniberg, March und Umkirch anzubinden.

Wahlen: Gabriel Schweizer (Vorsitzender), Gerhard Breisacher (stellvertretender Vorsitzender), Georg Selinger (Rechner), Rolf Hofschneider und Konrad Schanno (beide Kassenprüfer) sowie als Beiräte Harald Lotis, Michael Bruder, Markus Jablonski, Rainer Gehr, Christoph Layer, Waldemar Isele, Franz Schmidt, Karl-Heinrich Maier, Thomas Landerer und Reinhold Probst. Ständige Stellvertreter sind Dieter Schneckenburger, Peter Ehrhardt, Thomas Wihler und Karlheinz Reinbold.

Kaiserstuhl-Tuniberg-Tourismus e.V., Marktplatz 16, 79206 Breisach,

Tel 07667/940155,  www.kaiserstuhl.cc

Badische Zeitung Freiburg
18.4.2006

 

 

Naturzentrum Kaiserstuhl in Ihringen steht vor dem Aus

Das in Ihringen beheimatete Naturzentrum Kaiserstuhl nimmt vielfältige Aufgaben wahr, vor allem für Touristen ist das Zentrum eine wichtige Anlaufstelle für naturkundliche Informationen. Daneben organisieren die ehrenamtlichen Helfer 30 bis 40 Veranstaltungen rund um den Kaiserstuhl pro Jahr. Doch jetzt ist das Zentrum nach Angaben von Thomas Coch, Mitbegründer der Institution, in seinem Bestand bedroht. Nötig sind jährlich rund 40 000 Euro, die die Gemeinden des Kaiserstuhls aufbringen sollen.

Wie Coch gegenüber der Badischen Zeitung erklärte, kann die Arbeit künftig nicht mehr nur ehrenamtlich erledigt werden. Zwischen 4000 und 6000 so genannte Gästekontakte verzeichne das Naturzentrum derzeit jährlich. Die Nachfrage sei jedoch noch viel größer. Mit entsprechender finanzieller und personeller Ausstattung könne der Informationsfluss um ein Vielfaches gesteigert werden, betont Coch. Für viele Urlauber stünden am Kaiserstuhl naturkundliche Interessen im Vordergrund, was durch einige Untersuchungen belegt sei.

Auch das Naturzentrum selbst, das im alten Ihringer Kindergarten untergebracht ist, hat sich zu einer wichtigen Anlaufstelle für Touristen entwickelt. Ein Helferkreis sorgt momentan dafür, dass das Zentrum während der Hauptsaison an Sonntagen geöffnet ist. Die Gemeinde Ihringen erlässt dem Zentrum seit 2005 die Mietkosten.
“Ohne eine wenigstens teilweise Deckung der Personalkosten muss das Naturzentrum Kaiserstuhl seinen Betrieb in der jetzigen Form Ende 2006 einstellen” , erklärt Coch. Die organisatorischen Aufgaben sowie die vielen Führungen könnten nicht mehr nur von ehrenamtlichen Mitarbeitern erledigt werden. Das Naturzentrum habe den Bürgermeistern des Kaiserstuhls deshalb bereits im Januar ein Konzept vorgestellt, wie die Einrichtung im momentanen Umfang weitergeführt werden könnte. Die Kosten pro Gemeinde würden sich diesem Vorschlag zufolge auf etwa 4000 Euro jährlich belaufen. Notwendig sei, einen verantwortlichen Geschäftsführer einzustellen. Dadurch ließen sich dann im Naturzentrum auch geregelte Öffnungszeiten sowie eine Kooperation mit den verschiedenen Tourismusbüros verwirklichen. Auch die Anfragen der Gäste könnten professioneller beantwortet werden. Weiterhin, so Coch, könne das Naturzentrum anschließend in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein das neue Netz der Kaiserstühler Themenpfade betreuen.

Badische Zeitung Freiburg
Rainer Klotz, 27.3.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Von Vogelsang zum Turm des Neunlindenbucks wandern

Wer vom Schnee genug hat und doch ins Bergische will, findet in diesen Tagen am Kaiserstuhl schöne Alternativen. Wir starten am Parkplatz im Vogelsang zwischen Bötzingen und Altvogtsburg. Von dort aus lassen sich viele Routen gehen. Wir entscheiden uns für eine kleine Wanderung zum Aussichtsturm auf dem Neunlindenbuck. Denn der Himmel ist blau und die Sicht reicht weit. Als Ausflugsziel lockt der Turm seit 1900. Damals — es war die Zeit der Burgenromantik - wurde er von der Sektion Kaiserstuhl des Badischen Schwarzwaldvereins an der Stelle des nach der Reformation untergegangenen Paulinenklosters gebaut. Vom Vogelsang aus schlagen wir zunächst den Bötzinger Weinlehrpfad ein, folgen jedoch bei der ersten Rechtskurve des Rebbergweges der blauen Raute auf gelbem Grund. Nach etwa 500 Meter gelangen wir an den Waldrand, wo uns ein Schild den Hinweis 1,5 Kilometer zum Neunlindenturm gibt. Es geht einen Hohlweg hinauf. Festes Schuhwerk ist für diesen recht steilen Aufstieg unbedingt erforderlich.
Mit 556 Metern über dem Meeresspiegel ist Neunlinden auf der Gemarkung Ihringen die zweithöchste Erhebung des Kaiserstuhls. Oben angekommen werden wir mit einem einzigartigen Rundumblick auf den Schwarzwald und die Vogesen belohnt. Weit unten sind klein die Häuser von Altvogtsburg zu sehen, von wo aus sich das Naturschutzgebiet Badberg erstreckt. Noch sind die Wiesen braun, die Reben und Bäume ohne Blätter. Aber auch derart getönt hat diese Landschaft ihren Reiz. Sie ist einem Geschehen zu verdanken, das vor 35 Millionen Jahren seinen Ausgang nahm. Der Oberrheingraben brach ein, der Schwarzwald und die Vogesen erhoben sich. Vor 16 bis 19 Millionen Jahren bewegte ein Vulkanausbruch den Breisgau. Dieser Vulkan erlangte im Mittelalter den Namen Kaiserstuhl. In dieser Zeit, genau genommen im Jahr 1333, fand auf Neunlinden auch eine Wallfahrtskapelle ihre erste urkundliche Erwähnung. Sie war den Aposteln Peter und Paul geweiht und sollte Anziehungspunkt für Paulinereremiten werden, die von 1373 an ein Kloster auf dem Neunlindenbuck errichteten.
Den Rückweg wählen wir in Richtung Oberbergen, wenden uns jedoch nach einem etwa 500 Meter langen Abstieg wieder dem Vogelsang zu. Nach anderthalb Stunden — einen kurzen Aufenthalt auf dem Aussichtsturm mitgerechnet — gelangen wir dorthin zurück, und zwar auf einem bequem begehbaren Forstweg durch entblätterten Buchenwald, wo die Schatten der Baumstämme in der Nachmittagssonne ungebrochen auf den Boden fallen und dem Auge einprägsame Effekte schenken. Alles von Silvia Faller am 1.3.2006 auf www.bzol.de

 

 

Kaiserstühler Rebberge: 800 Hektar Raine pflegen - Feuerökologie

Fast 800 Hektar Rebböschungen gibt es im Kaiserstuhl und viele sind äußerst pflegebedürftig. Damit sie nicht weiter zuwuchern und das Bild der Landschaft und den Weinbau beeinträchtigen, wurde jetzt ein Leitbild für die zukünftige Entwicklung der Kaiserstühler Rebböschungen erarbeitet.

Die Ergebnisse des zu 70 Prozent vom Land und zu 30 Prozent von den Kommunen getragenen, wissenschaftlich begleiteten Projekts, das auch eine Kartierung der Böschungen beinhaltet, liegen nun vor. Es ist landauf und landab das erste seiner Art, andere Weinbaubereiche wollen nachziehen. In absehbarer Zeit sollen am Kaiserstuhl Informationsveranstaltungen für die Winzer stattfinden. Erarbeitet wurde das Konzept in den vergangenen vier Jahren vom Landschaftserhaltungsverband Emmendingen, der dafür eine Kooperation mit allen Kaiserstuhlgemeinden eingegangen ist. Wie Hans Page, Geschäftsführer des Verbands, erklärte, sei die Böschungspflege im ganzen Kaiserstuhl nötig — sowohl in den 350 Hektar Altanlagen als auch in den 440 Hektar flurbereinigten Flächen. Bei knapp der Hälfte aller Böschungen müsste gezielt gepflegt werden. Intensive Pflege mit dem Ziel, die Besonderheit und Eigenart der Landschaft zu unterstützen und zu fördern, koste Zeit und Geld. Mit dem lange erwarteten Leitfaden habe zwar jede Kommune eine Kartierung nach Böschungstyp, nach Vorkommen von problematischem Bewuchs (wie Goldrute, Brombeere oder Waldrebe) sowie nach heimischen (beispielsweise Walnuss, Kirsche oder Holunder) und standortfremden Gewächsen (wie Robinie oder Pappel) an der Hand, außerdem einen Plan, der geeignete Maßnahmen auflistet und die Dringlichkeit der Pflege einstuft. Aber das Konzept müsse auch umgesetzt werden können.
Ähnlich argumentiert Hanspeter Johner als Bereichsvorsitzender des Badischen Weinbauverbands am Kaiserstuhl: “Wir brauchen ein gezieltes Pflegemanagement, wenn wir die Attraktivität des Kaiserstuhls langfristig erhalten wollen.” Davon profitieren würden nicht nur Weinwirtschaft und Tourismus, sondern alle Menschen der Region.
Gabriel Schweizer, Bürgermeister von Vogtsburg, bemüht sich seit langem, gezielte Böschungspflege im großen Stil auf den Weg zu bringen. Schließlich sind auf der Gemarkung Vogtsburg mit rund 400 Hektar die meisten Böschungen am Kaiserstuhl zu finden. Viele davon in flurbereinigten Terrassen, in denen häufig — aufgrund der Größe der Böschungen — nur an den Rändern eine regelmäßige Pflege stattfindet. Das seit Mitte der 70er-Jahre bestehende so genannte “Abflämmverbot” , das plötzlich das bis dato gepflegte winterliche Abbrennen der Vegetationsdecke unterband, habe noch dazu beigetragen, dass kaum mehr einfache und kostengünstige Pflege möglich war, betont Schweizer. Anfang der 90er-Jahre begann man in Vogtsburg nach Wegen zu suchen, dieses Verbot zumindest in Teilen umgehen zu können und erreichte schließlich in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Chemie in Freiburg ein dreijähriges Pilotprojekt. Das Thema “Feuerökologie” auf Vogtsburger Probeflächen wurde wissenschaftlich untersucht mit dem Ergebnis, dass dies machbar und sinnvoll sei. In Folgeprojekten wurde dann das Flämmen zunächst nur in Vogtsburg und dann am Kaiserstuhl in einem größeren Rahmen erlaubt. Viele Winzer wurden geschult, damit sie Böschungspflege auf geeigneten Flächen auch mit Hilfe von Feuer betreiben konnten. Von Anfang an sei es jedoch Ziel gewesen, so Schweizer, ein kaiserstuhlweites Pflegekonzept zu schaffen. Darin integriert werden sollten die Feuerökologie und die Vernetzung der Biotope.
Durch die jetzt vorliegende Studie sieht sich Schweizer einen Schritt weiter. Sie bestätige nicht nur wissenschaftlich fundiert die Bedeutung des “Abflämmens” , sondern ebne auch Wege, die Böschungspflege insgesamt effektiver und damit wirtschaftlicher für die Gemeinden zu bewerkstelligen. “Wir haben dicke Bretter gebohrt” , so Schweizer, “aber es hat sich gelohnt.” Aktionstage mit Arbeitseinsätzen, an denen sich Winzer und Vereine (etwa Schwarzwaldverein) beteiligen könnten, schlagen sowohl Schweizer als auch Johner vor.
Kompletten Text von
Ulrike Ehrlacher-Dörfler vom 22.2.2006 auf www.bzol.de lesen

 

 

Wanderwege im Kaiserstuhl für 220 000 Euro beschildern

Das einheitliche Beschildern der Wanderwege im Kaiserstuhl wurde jüngst im Bötzinger Gemeinderat behandelt. Künftig wird eine gelbe Raute den Spaziergängern den rechten Weg weisen. 220 000 Euro wird das Projekt kosten, bei dem auch Informations- und Thementafeln aufgestellt werden . 111000 Euro gibt es Zuschuss durch das Plenum-Projekt. Die restlichen 109 000 Euro teilen sich die neun Kaiserstuhlgemeinden anteilig je nach Länge der Wanderwege auf den jeweiligen Gemarkungen.

Die Gemeinde Bötzingen hat drei solcher Wege auf ihrer Gemarkung:
den Neunlindenpfad von Ihringen nach Endingen,
den Steinkauzpfad von Wasenweiler nach Riegel und
den Knabenkrautpfad von Breisach nach Bötzingen.
Insgesamt verlaufen auf der Bötzinger Gemarkung 27 Kilometer Wanderwege, hinzu kommen die beiden Themenpfade (Weinlehrpfad und Brunnenpfad). Die Themenpfade der Gemeinden sollen ebenfalls in das Wanderwegenetz integriert werden. Somit ergibt sich ein finanzieller Anteil der Gemeinde Bötzingen von 8000 Euro. Da es in Bötzingen keine Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins gibt, werden die Bauhofmitarbeiter die Schilder anbringen. Damit soll im April/Mai begonnen werden. Das komplette Beschildern der Wanderwege im Kaiserstuhl soll spätestens 2007 abgeschlossen sein. Dann sollen die Gäste unbeschwert durch den Kaiserstuhl marschieren können um sich anschließend in den Gasthäusern ordentlich zu stärken und dort auch übernachten.
Alles vom 14.2.2006 auf www.bzol.de lesen

 

 

 

Wasenweiler und Wattwiller 40 Jahre Jumelage - Broschüre

Wasenweiler und Wattwiller haben in enger Zusammenarbeit eine Broschüre über das 40-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft veröffentlicht. Neben der Historie beider Gemeinden beinhaltet das Heft einen ausführlichen Pressespiegel und zahlreiche Fotos. Für 8 Euro kann man es in der Ortsverwaltung Wasenweiler erwerben.

“Wenn ich den anderen nicht kenne, kann ich nicht von ihm lernen.” So lautet das Motto von Richard Jais, Ortsvorsteher von Wasenweiler. Und damit sich die beiden Partnergemeinden noch besser kennen lernen, gibt es nun eine zweisprachige Broschüre, in der viel Wissenswertes geschrieben stehe. Es sei ein “Projekt gegen das Vergessen” , meint Jais, für den es besonders wichtig ist, Kinder und Jugendliche zu erreichen. Denn es gehe nicht allein um eine intensivere Partnerschaft, sondern auch darum, die schrecklichen Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. “Friede ist kein Geschenk, man muss dafür arbeiten” , so Jais, der sich selbst als Kriegskind bezeichnet und das Leid während und nach dem Krieg miterlebt hat. Die Tatsache, dass es nur wenige Dokumente aus der Anfangszeit der Partnerschaft gibt, zeige, dass die Veröffentlichung aller historischen Informationen notwendig sei. Auf 36 Seiten werden dem Leser die Entwicklung der Beziehung geschildert sowie ein “Überblick über das Geschehene” geboten, schreibt Jais im Vorwort. Da es aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, jedem Einwohner, wie in Wattwiller, ein Exemplar kostenlos zur Verfügung zu stellen, werden die Wasenweiler Ortschaftsräte von Haus zu Haus gehen. “Es geht uns nicht ums Geld, sondern darum, möglichst viele Menschen zu erreichen und den historischen Wert der Broschüre darzulegen” , versichert der Wasenweiler Ortsvorsteher.

Nach seiner Ansicht gab es im vergangenen Jahr Gesten, die belegen, dass sich das beiderseitige partnerschaftliche Engagement lohnt. So durfte Jais als erster deutscher Repräsentant am 8. Mai 2005 zum Gedenken an die Kriegsopfer in Wattwiller eine Rede halten. Dass dies nicht selbstverständlich sei, zeige schon die französische Bezeichnung des Nationalfeiertags: “Tag des Sieges” . Im Gegenzug hielt der Bürgermeister von Wattwiller, Jaques Muller, am Volkstrauertag (13. November) in Wasenweiler eine Ansprache. Aber nicht nur die offiziellen Repräsentanten der beiden Gemeinden haben sich laut Jais für die Jumelage engagiert. Auch Vertreter von Vereinen, Schulen und Kirchen hätten sich viel Mühe gegeben. Die Anfang Januar fertig gestellte Broschüre stelle nun einen gelungen Abschluss des Jubiläumsjahres dar. Für die Zukunft wünscht sich Jais, dass die Vereine ihre Aktionen mit der Partnergemeinde dokumentieren, damit daraus in etwa 5 bis 6 Jahren ein neues, weiterführendes Heft entstehen kann.
Alles von
Fabian Serger vom 28.1.2006 auf www.bzol.de lesen

Wattwiller im Elsass gegen Gentechnik >Gentechnik1 (19.8.2006)

 

 

 

Natur-Kultur-Wälder bei Breisach - Badens Dschungel

“Breisach, die Rheinaue und der Auewald” lautete der Titel eines Vortrags, den Helmut Volk von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg dieser Tage auf Einladung der Bürgerinitiative für eine verträgliche Retention Breisach/ Burkheim vor einem großen Publikum in der Stadthalle hielt. Dabei betonte der Referent, dass es sich in Breisach um “Natur-Kultur-Wälder” handele, die eine ungeheure Baum- und Strauch artenvielfalt aufweisen.

Dieser heute vorhandene Naturschutzwert werde seiner Ansicht nach in der Diskussion um den Hochwasserschutz zu wenig gewürdigt. “Der Strauch-Kiefernwald mit Lianen ist einzigartig in ganz Deutschland” , so Volk. Dieser “badische Dschungel” biete ein großartiges Naturerlebnis. Ein wichtiger Punkt in der Diskussion um die so genannten ökologischen Flutungen sei, so Volk weiter, die Tatsache, dass die Schluten bei Breisach sehr früh vom Rhein getrennt wurden. Hier sei schon lange eine ganz andere, extrem auf Hartholz eingestellte Aufbautätigkeit erfolgt. Die Abtrennung der Wälder vom Rhein sei in Breisach also deutlich älter als an anderen Stellen. Es sei ganz klar, dass ein Wald, der so frühzeitig vom Rhein getrennt wurde, sehr empfindlich reagiere und ökologische Flutungen und Hochwasser daher in sehr engen Grenzen gehalten werden müssten, damit der Wald als Erholungsraum nicht verloren gehe. Seine Forschungen zur Entwicklung der Rheinaue hätten gezeigt, dass es sich vor der Rheinkorrektion nicht, wie in der Malerei oftmals dargestellt, um eine gigantische Inselwelt gehandelt habe. Die Landschaft habe eher, wie Volk anhand eines Aquarells von Max von Ring aus dem Jahre 1830 veranschaulichte, aus sehr viel Wasser mit schmalen Inseln bestanden. Der Bewuchs auf diesen Inseln sei “sehr bescheiden und nur von Gebüschhöhe gewesen” .

In den Jahren 1700 bis 1850 habe sich die erste neue Rheinaue entwickelt. Entscheidend dabei sei die Politik Frankreichs gewesen. So habe Ludwig XIV. eine eigene Verwaltung für Brücken und Dämme eingerichtet, die nach 1700 begann, geschlossene Dammsysteme zu bauen. Der Rhein wurde mit dem Ziel verlegt, auf französischer Seite Land zu gewinnen. Insgesamt sei der Rhein zwischen 1743 und 1838 auch bei Breisach um bis zu 1,5 Kilometer in Richtung Osten verlegt worden. Um 1850 wurde schließlich mit der Rheinkorrektion durch Tulla begonnen, wodurch die zweite neue Rheinaue entstanden sei. Heute sei, so Volk, fast die gesamte Waldfläche, die um 1872 - als die Rheinkorrektion ihren Höhepunkt erlebte - aus dem französischen Teil der Rheinaue bestanden hatte, praktisch verschwunden. Lange Zeit sei der Rheinwald bei Breisach ein Faschinenwald gewesen, also ein Gebüsch- und Strauchwald mit künstlich freigehaltenen Stellen für die Viehweide. Lange habe es hier ein Nebeneinander von Landwirtschaft und Faschinennutzung als Rohstoff gegeben. Um 1912 sei der Faschinenwald teilweise verschwunden, es habe sich ein so genannter Mittelwald mit Faschinenresten entwickelt. Ab etwa 1925 begann schließlich der Wandel hin zu den heute bestehenden hochaufragenden Auewäldern, die sehr stark von Hartholz bestimmt sind. Als dritte neue Rheinaue bezeichnete Volk die Zeit der 50er- und 60er-Jahre, in denen die Staustufen und Schlingen gebaut wurden.
In der Diskussion antwortete Volk auf die Frage eines Zuhörers, weshalb Naturschutzverbände für den Abbau des Waldes seien. “Sie meinen, dass früher riesige, urwaldähnliche Eichenwälder bestanden hätten, die durch die Rheinkorrektion Tullas vernichtet worden seien. Wir haben aber festgestellt, dass es in der gesamten Rheinaue viel mehr Baumarten gegeben hat.” Der Naturschutz betrachte also nur einen kleinen Ausschnitt des Auewaldes und lasse die vielen flussunabhängigen Waldformen völlig außer Acht. Dies sei eine verengte Sicht, die seiner Meinung nach zu kurz greife.
Alles von
Christina Fässler vom 25.1.2006 auf www.bzol.de lesen

 

 

Breisacher Hebammenteam - ein Jahr Praxis

Knapp ein halbes Jahr nach der Eröffnung ihrer eigenen Praxis in der Kupfertorstraße zeigen sich die Hebammen Petra Gmeiner, Beate Jauch, Stephanie Müller, Angelika Niehoff, Judith Steck und Barbara Trinkner äußerst zufrieden und überzeugt davon, dass sie den richtigen Schritt gegangen sind. So betreuten sie bereits rund 80 Geburten im Diakoniekrankenhaus Freiburg, im Kreiskrankenhaus Emmendingen und in der Helios-Klinik Müllheim.

“Unsere Kurse sind immer voll. Das Konzept, so wie wir es entworfen haben, wird sehr gut angenommen” , freut sich Angelika Niehoff. Aufgrund der großen Resonanz bieten die Hebammen mittlerweile sogar viel mehr Kurse an als anfangs geplant. Dazu gehören neben der Geburtsvorbereitung und der Vorsorge unter anderem auch geburtsvorbereitende Akupunktur, Rückbildungsgymnastik und Babymassage. Dabei bieten die verschiede- nen Kurse den werdenden Müttern die Gelegenheit, alle sechs Hebammen kennen zu lernen. Schließlich weiß man ja nicht im Voraus, wer gerade Dienst hat, wenn das Baby kommt. Wegen der großen Nachfrage sei es wichtig, dass sich die Frauen frühzeitig zu den Kursen anmelden, am besten schon gleich zu Beginn der Schwangerschaft. Auch die Infoabende für Interessierte, die jeden ersten Mittwoch in geraden Monaten um 19 Uhr veranstaltet werden, seien immer sehr gut besucht. Aber auch nach der Geburt kümmern sich die Hebammen weiter um die frisch gebackenen Mütter. So veranstalten sie jeden Mittwoch einen “Müttertreff” , bei dem die Frauen in gemütlicher Atmosphäre ihre Erfahrungen austauschen können. “Wichtig und sehr beruhigend für die werdenden Mütter ist, dass wir auch nachts immer telefonisch erreichbar sind” , sind sich die sechs Kolleginnen einig. So können sich die Frauen auch bei kleineren Unsicherheiten jederzeit an die Hebammen wenden. Dies bestätigen auch die Teilnehmerinnen des Müttertreffs. “ Man kommt sich so richtig gut aufgehoben vor, die Hebammen sind sehr kompetent und ein unglaublich nettes Team” , versichert eine der begeisterten Frauen und die anderen stimmen zu. Das umfangreiche Angebot der Praxis werde sehr geschätzt, die Hebammen seien “ einfach nur weiterzuempfehlen” .

Wichtig ist den Hebammen auch, dass die Zusammenarbeit mit den drei Belegkliniken reibungslos ablaufe und sie sich dort sehr willkommen fühlen. Die meisten Geburten würden auf Wunsch der Mütter im Freiburger Diakoniekrankenhaus stattfinden. Aber auch schon eine unfreiwillige Hausgeburt in Vogtsburg hat Angelika Niehoff erlebt. “Es war einfach zu spät, um noch in eine Klinik zu fahren” , berichtet sie. Auch sonst war es aufgrund der weiten Wege in die Krankenhäuser schon einige Male knapp, weshalb es den Hebammen lieber wäre, wenn auch heute noch in der Breisacher Helios-Rosmann-Klinik Kinder geboren werden könnten. Mit der Schließung der Geburtenstation im Breisacher Krankenhaus im Juli vergangenen Jahres hatten die Hebammen ihre eigene Praxis eröffnet.
Alels von Christina Fässler vom 4.1.2005 auf www.bzol.de

Hebammenteam Petra Gmeiner, Beate Jauch, Stephanie Müller, Angelika Niehoff, Judith Steck und Barbara Trinkner, Kupfertorstraße 17, Breisach,  Tel 07667/833880, 0160 6064477

 

 

Burkheim am Kaiserstuhl - Bernhard Maurers Korkenziehermuseum

Über 2300 Besucher aus aller Welt / Kaiserstuhl-Shop” im Internet

“Wir hatten im Jahr 2005 über 2300 Besucher im Korkenziehermuseum in Burkheim. Das entspricht gegenüber dem Jahr 2004 einer Steigerung von über 15 Prozent, ein super Wert, wenn man bedenkt, dass man sonntags nur 3 Stunden geöffnet hat und im Schnitt 46 Besucher kamen” , so Bernhard Maurer über sein Museum, das zurzeit das einzige dieser Art in Deutschland ist. Der Anteil der ausländischen Besucher liege bei über 20 Prozent. Nicht nur aus den benachbarten europäischen Ländern, sondern unter anderem auch aus Amerika, Argentinien, China, Tunesien und Chile kamen interessierte Gäste, um die verschiedenartigen Korkenzieher anzusehen, die nur einem Zweck dienten, eine Flasche zu öffnen.
Zirka 100 Jahre alt ist das beste Stück in der Ausstellung, ein einst von einem Juwelier angefertigter Korkenzieher für ein Parfümfläschchen. Durch Presseberichte, Rundfunk- und Fernsehsendungen wurden viele Leute auf das Museum aufmerksam, das sich etwas versteckt vom Mittelstädtle aus in einer kleinen Seitengasse, dem Kirchgässle, befindet. Die Sammlung erfährt laufend eine Erweiterung, denn manche Besucher brachten Korkenzieher mit, auch wurden kuriose Stücke von einstigen Besuchern zugeschickt, die inzwischen in den Vitrinen Platz fanden. Nahezu 1100 verschiedene Korkenzieher hat Bernhard Maurer in seiner Sammlung, inzwischen sind über 400 davon in seinen Vitrinen im Museum, darunter auch einige exotische Korkenzieher, zum Teil mit aufwendig gestalteten Griffen, so auch ein Frauenfuß aus Elfenbein, mit einem 18 Karat vergoldeten Strumpfband sowie vergoldeten Schnürsenkelösen als Verzierung.
Ein besonderes Erlebnis, an das sich Bernhard Maurer noch gerne erinnert, war der Besuch eines älteren Mannes aus New York, der ihm erzählte, dass er in einem amerikanischen Kloster von einem Klosterbruder, der auch Korkenzieher sammelt, vom Korkenziehermuseum in Burkheim erfahren hat und die Gelegenheit beim jetzigen Deutschlandbesuch nutze, um das Museum in Burkheim zu besuchen. Seit vielen Jahren sammelt Maurer Korkenzieher und alte Engelfiguren sowie Schutzengelbilder, davor war das Sammeln von Emailschildern sein Hobby. “Etwas Vernünftiges an Korkenziehern zu finden in Deutschland ist sehr schwierig. Um besondere Stücke zu bekommen, muss man schon internationale Flohmärkte besuchen. Kurz vor Weihnachten habe ich in Zürich ein schönes seltenes Stück gefunden und erworben. Für Sammler ist das Auktionshaus Christies in London die erste Adresse, da finden jährlich 2 Auktionen mit Korkenziehern statt” , so Maurer.
Bis Ende Februar 2006 ist das Korkenziehermuseum noch geschlossen, jedoch können Führungen unter Telefon 0173 7001242 gebucht werden. Über seinem Museum befindet sich Maurers “ Kaiserstuhl-Shop” , in dem er neben alten und neuen Korkenziehern auch diverse Artikel für Weinliebhaber, unter anderem Weinflaschenkunst, verschiedene geschmiedete Flaschenhalter und Gourmetspezialitäten verkauft und über das Internet anbietet. Über 40 000-mal werden monatlich die Seiten des Kaiserstuhl-Shops im Internet aufgerufen, was auch bedeute, dass über 40 000-mal der Name Kaiserstuhl bekannt gemacht werde, wohl eine der besten Werbungen für die Region, meinte Bernhard Maurer.
Alles von
Herbert Trogus vom 31.12.2005 auf www.bzol.de

www.korkenzieher.de , www.kaiserstuhlshop.de

 

 

Vogtsburg Chronik 2005

Simone Landerer aus Niederrotweil wird Badische Weinkönigin. Das erste Bauernhoffrühstück wird von Plenum organisiert und findet in Oberrotweil statt. Die Gingko-Tour führt durch Vogtsburg. Das 10. Vogtsburger Kirchenchortreffen findet in der Oberrotweiler Pfarrkirche St. Johannes statt. In Bischoffingen gibt es zum ersten Mal einen Kunstmarkt. Der Tennisclub Bischoffingen feiert sein 30-jähriges Bestehen. Der Rektor der Eugen-Biser-Schule in Oberbergen, Stephan Paul Poteczin, wird in den Ruhestand verabschiedet.
Der Tuffsteinabbau im Steinbruch in Achkarren ist abgeschlossen. Die Königsetappe der Regio-Tour führt durch den Kaiserstuhl und endet in Oberrotweil. Das Oberrotweiler Fachgeschäft für Haushalts- und Eisenwaren Heitzmann wird 85.
Das neue Dach der Festhalle in Oberbergen ist fertig. Friedrich Schill ist seit 25 Jahren Ortsvorsteher von Oberbergen. Bei den Bundestagswahlen hat in Vogtsburg die CDU die Nase vorn. In Burkheim wird die “ Weinstube zur alten Schmiede” wieder eröffnet.
Vogtsburg wird zu einem der Kaiserstühler Schauplätze für die Fernsehsendung “Sonntagstour” . Die Ortschaftsräte beschließen, dass 2006 nur das Nötigste umgesetzt werden kann. Der “ goldene Oktober” bringt eine ruhige Weinlese und gute Qualitäten.
Bei den Pfarrgemeinderatswahlen wird erstmals ein gemeinsames Gremium für die Seelsorgeeinheit Vogtsburg gewählt. Am 2. Vogtsburger Jugendkapellentreffen in Bischoffingen nehmen 120 Jugendliche teil. Das Pfarrhaus in Burkheim soll saniert werden. Die Oberrotweiler Landfrauen feiern ihr 40-jähriges Bestehen. Walter Wahrer, der älteste Bürger Vogtsburgs, feiert seinen 97. Geburtstag. Josef Wilhelm gibt den Betrieb seiner 140 Jahre alten Ölmühle in Achkarren auf. Die Wasserleitung von Bickensohl nach Achkarren wird 100 Jahre alt. Beim 12. Weihnachtsmarkt in Burkheim gibt es erstmals auch einen historischen Handwerkermarkt.
In Oberbergen wird die neue Schulleiterin Brigitte Pfaff, die seit August die Eugen-Biser-Schule leitet, offiziell in ihr Amt eingeführt. Die WG Oberbergen feiert das Richtfest ihres neuen Verkaufsgebäudes.
Alles von Petra Littner vom 29.12.2005 auf www.bzol.de lesen

 

Üsenberger Hof in Endingen - Auf den Spuren der Katharina im Holtz

Wer waren die Erbauer des „ Üsenberger Hofs“ ? / Verwandtschaftliche Beziehungen nach Wasenweiler, Burkheim und nach Simonswald

Wer war Katharina im Holtz? In Endingen dürften wohl nur wenige mit dem Namen etwas anzufangen wissen. Dabei ist ihr Wappen sogar zweimal an gut sichtbarer Stelle im Stadtbild angebracht. Sie hat zusammen mit Jörg von Landeck den heutigen „ Üsenberger Hof“ erbaut. 1505 wird sie in historischen Quellen als Witwe bezeichnet. 500 Jahre später bleibt die Spurensuche in der Endinger Stadtgeschichte nicht ergebnislos.

Zum ersten Mal taucht der Name Katharina im Holtz in Endingen 1483 auf. Die Schreibweise fällt unterschiedlich aus: Je nach Quelle ist auch einmal von „ Imholtz“ die Rede. 1483 unterzeichnete sie zusammen mit ihrem Mann Jörg von Landeck eine Urkunde. Darin geht es um einen Verkauf an Ambrosius Totenkopf. Dieser war Schaffner des Klosters Wonnental. Der Kaufbrief enthält auch die Wappen der beiden. Das Wappen des Jörg von Landeck zeigt einen aufsteigenden Hund. Das Wappenschild der Katharina im Holtz ist zweigeteilt: In der unteren Hälfte ist eine Lilie und darüber ein fünfzackiger Stern. Wer diese Wappen im Endinger Stadtbild sucht, wird schnell fündig. An der Hauptstraße 36 befindet sich ein Durchgang mit einem typisch gotischen, also nach oben spitz zulaufenden Abschluss. Hier ist das Wappen angebracht. Die Durchfahrt führt zum „ Adelshof“ , früher „ Adlerhof“ genannt. Die Umbenennung erfolgte erst vor etwa 50 Jahren. Das interessanteste Haus in diesem Areal ist der zweistöckige „ Üsenberger Hof“ . Über der Eingangstür, die ebenfalls einen gotischen Abschluss hat, finden sich dieselben Wappen.
Kein Wunder, sind doch Jörg von Lan deck und Katharina im Holtz nachweislich die Bauherren dieses imposanten Gebäudes. Nach der gründlichen Sanierung zogen 1994 das Kaiserstühler Verkehrsbüro und das Vorderösterreich-Museum in den Üsenberger Hof (Adelshof 20) ein. Im Vergleich zur Urkunde lässt sich die heraldische Übereinstimmung belegen. Im Rahmen der Sanierung fanden bauhistorische Untersuchungen statt. So konnte festgestellt werden, dass die Bäume für das Dachgebälk im Winter 1482/83 geschlagen wurden. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude bereits im Bau.

Im Innern des Üsenberger Hofs fanden sich überraschenderweise einige Freskomalereien. Es sind nicht nur ornamentale Malereien, sondern auch figürliche Darstellungen dabei. Die berühmte „ Niemand“ Darstellung gehört zu den ältesten profanen Malereien in Süddeutschland. Das ist etwas besonderes. Im ersten Obergeschoss, im ursprünglichen Eingangszimmer zur Wohnetage, waren die Wappen der Erbauer zu sehen. Heute ist nur noch das Wappen des Jörg von Landeck erhalten. Daneben steht die Jahreszahl „ 1495“ . Die Innenausstattung nahm offensichtlich einige Jahre in Anspruch.

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as 15 Meter hohe Anwesen hat einen mehr als fünf Meter hohen Gewölbekeller mit einem Zwischenboden. Das Erdgeschoss ist massiv in Stein errichtet. Das Obergeschoss hat eine Fachwerkkonstruktion. Der hohe Dachstuhl ist zweistöckig. Doch wer waren die Erbauer eines solchen prächtigen Gebäudes? Der Hausherr Jörg von Landeck lässt sich leider nicht einordnen. Wir kennen nicht einmal seinen Beruf. Bei seiner Ehefrau Katharina im Holtz ist die Quellenlage besser. Sie stammte aus Wasenweiler, wo ihre Eltern Besitz hatten. Bereits 1418 hatte Hans im Holtz das markgräfliche Lehen in Wasenweiler erhalten, das er bis zu seinem Tod 1455 inne hatte. 1441empfing er für treue Dienste von dem Markgrafen von Baden weitere Lehen in Breitebnet und Mittelweiler. Er war mit Margarethe von Balkheim verheiratet. Im Jahre 1465 urkundete die Witwe, inzwischen mit Hans Jakob von Bern verheiratet, zusammen mit ihrer minderjährigen Tochter Katharina. Fünf Jahre später war Katharina mit Melchior von Gemar in Burkheim verheiratet, denn Mutter und Tochter veräußerten Einkünfte aus Breitebnet an den Freiherrn Thomas von Falkenstein.

Melchior von Gemar, auch genannt der Burkheimer, lässt sich bereits 1467 in geschäftlichen Verbindungen zu Endingen belegen, sein Vater Balthasar sogar schon 1441. Spätestens seit 1470 waren Melchior und Katharina verheiratet und wohnten in Burkheim. Beide stifteten Glasfenster für die damalige St. Peterskirche in Burkheim, heute St. Pankratius geweiht. Lediglich ein Teil des Fensters mit der Stifterdarstellung des Melchior Gemar ist erhalten und befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Das Ehepaar hatte offensichtlich keine Kinder. In zweiter Ehe mit Jörg von Landeck zog Katharina spätestens 1483 nach Endingen. 1505 verkaufte sie ein Haus und Hof bei der St. Peterskirche an Adam Rot genannt Rotlieb. Auch 1517 ist sie genannt. Am 18. Juni und am 16. November 1518 veräußerte ihr Vetter Andris von Biderbach, genannt Hübschmann, der in Endingen wohnte, Einkünfte, die er von seiner Base Katharina geerbt hatte. Demnach muss Katharina vor dem 18. Juni 1518 gestorben sein. Offensichtlich gab es also auch in der zweiten Ehe keine direkten Nachkommen. Andris von Biderbach lässt sich am 12. September 1524 in Simonswald nachweisen.
Über die weiteren Besitzer des Üsenberger Hofes ist derzeit nichts bekannt. Erst seit 1735 kennt man die Inhaber namentlich, als Michael Helbling nach dem Tod seiner Frau Anna Maria Linder unter anderem das Haus im Adelshof erbte.
Komplette Text von Mechthild Michels vom 5.12.2005 auf www.bzol.de

 

 

Waidhof Ihringen - Erlebnis für Kinder

Vor allem für die Kinder der Feriengäste, aber auch für den Nachwuchs der Kunden im Hofladen ist er ein Anziehungspunkt: der Stall im Waidhof, einem längst nicht mehr so ganz außerhalb gelegenen Aussiedlerhof in Ihringen. Die Neugierde auf das, was sich in diesem Fall hinter mehreren Türen verbirgt, kommt nicht von ungefähr. Denn es gibt kaum noch landwirtschaftliche Betriebe in unserer Region, die eine so große Zahl an Tieren ihr Eigen nennen.

Für Jürgen Kiss, der mittlerweile den Hof von seinen Eltern übernommen hat, gehört das aber sozusagen zur Unternehmensphilosophie: Er will nicht nur eigene Eier, sondern auch eigenes Geflügel sowie Wurst und Speck von „ glücklichen“ Schweinen verkaufen. Und da der Hofladen neben den beiden Ferienwohnungen in dem zu 65 Prozent von Wein-, Obst- und Ackerbau lebenden Betrieb ein wichtiges Standbein ist, ist das zur Abrundung des Angebots eine weise Entscheidung. Aber zurück zum Stall. Da gibt es zunächst die Hühner in Bodenhaltung. 120 sind zurzeit auf dem Waidhof zu Hause, es waren auch schon bis zu 180 Tiere, übrigens mehr braune als weiße, „ weil sie einfach nicht so verrückt sind“ , sagt Kiss. Sie legen meist täglich ein Ei. Und weil das Hühner nur bei ausreichend Licht tun, sorgen jetzt im Winter entsprechende Lampen für Helligkeit.
7 Hausschweine leben schräg gegenüber von den Hühnern. Grunzend stehen sie im Stroh und man kann sich vorstellen, dass es viel Arbeit macht, den Stall regelmäßig auszumisten und für Futter zu sorgen. Letzteres wird übrigens beim Waidhof für alle Tiere selbst produziert. Mit eigenem Getreide, Hafer und Heu. Die Schweine bekommen noch gekochte Kartoffeln untergemischt. Für die Familie Kiss ist es wichtig zu wissen, was ihr Vieh verspeist, um die Produkte später mit gutem Gewissen an die Kunden weitergeben zu können.
10 Pferde und 3 Ponys gibt es außerdem auf dem Waidhof. Die meisten sind dort in Pension, was dem auf mehreren wirtschaftlichen Säulen ruhenden Betrieb jährlich eine kalkulierbare Einnahme bringt. Bei den Ponys leben auch noch Ziegen, 4 größere und 4 kleinere Exemplare. Sie sind mehr ein Hobby, ebenso das Hängebauchschwein „ Porky“ , das in seinem Gatter friedlich vor sich hin quiekt. Schließlich gibt es noch „ Luna“ , die Schäferhündin. Aber was wäre ein Hof ohne Hund. Der passt auf und bellt, wenn jemand unerlaubt in den Stall geht.
Alles von Ulrike Ehrlacher-Dörfler vom 3.12.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

Bickensohler Landjugend - Dorfabend mit Sketsch

Mit einem gelungenen Dorfabend begeisterten die Mitglieder der Bickensohler Landjugend mit den beiden Vorsitzenden Eva Johner und Yves Buchert durch ein buntes Programm, bei dem neben den zahlreichen Besuchern auch Bürgermeister Gabriel Schweizer und Ortsvorsteher Gottfried Wetter im Winzersaal begrüßt werden konnten.

Mit dem Sketch „In der Sprechstunde“ wurden gleich zu Beginn die Lachmuskeln der Besucher strapaziert. Dabei ging eine Frau (Eva Johner) mit ihrem Mann (Daniel Vogt) zum Arzt (Christian Glyckherr), weil er nicht mehr lachen konnte. Nach einer gründlichen Untersuchung stellte der Arzt schließlich fest, dem Mann fehle eine andere Frau. Für ihren Tanz „Beat it“, eingeübt von Natascha Baumer, erhielten die Damen der Landjugend viel Beifall und durften erst nach einer Zugabe von der Bühne. Einen Höhepunkt des Abends bildete der Programmpunkt „Dingsdaa“, bei dem zwei Rateteams auf die Bühne gebeten wurden: Bürgermeister Gabriel Schweizer mit seiner Stellvertreterin Alexandra Hauser-Bühler gegen das Bickensohler Team Heidi Moschallski und Helmut Sexauer. Auch die Gerichtsverhandlung „Hanna mit Herz“ und „Eine kleine Verwechslung“ sorgten für Lachsalven im Saal. Das Männerballett der Landjugend begeisterte das Publikum mit seinem Tanz „Chickendales Surprise“ (der sterbende Schwan), bei dem Eva Johner Regie geführt hatte – und auch hier musste eine Zugabe gegeben werden. Mit dem Erwerb der Eintrittskarte war auch eine Schätzfrage verbunden. Dabei galt es, die Schuhgrößen der Landjugendmitglieder zu erraten und zu addieren, wobei es schöne Preise zu gewinnen gab. Von jeder Eintrittskarte spendete die Landjugend dem Bickensohler Kindergarten einen Euro.
Alles von
Herbert Trogus vom 30.11.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Kaiserstuhl − die Krönung eines Lebensstils

„Kaiserstuhl − die Krönung eines Lebensstils“: So heißt das neue Buch, in dem der Wahl-Endinger Georg A. Weth die Region und ihre Bewohner porträtiert. Kürzlich wurde das Buch in Königschaffhausen im Rahmen eines kleinen Festaktes vorgestellt. Ort der Präsentation: die Katakomben des Restaurants „Adler“ von Rüdiger Baptist und die Ölmühle von Werner Reinacher − Orte und Personen, die auch in Weths Werk beschrieben werden.

30 Bücher hat Georg A. Weth schon geschrieben. „Ich habe noch nie so viel recherchieren müssen“, sagt er, „aber es hat auch noch nie so viel Spaß gemacht.“ Denn der Kaiserstuhl ist für ihn mehr als nur ein Thema unter vielen. Seit 35 Jahren fühlt sich der gebürtige Franke zur „Feuerinsel zwischen Vogesen und Schwarzwald“ hingezogen − schon seine Eltern machten regelmäßig Urlaub in Achkarren. Und trotzdem war es nicht seine eigene Idee, dieses Buch zu schreiben. Den Anstoß gab Gerhard Breisacher, früherer Bürgermeister von Bahlingen. Er hatte eine „Dia Musicana“, eine Art literarische Multimedia-Show von Weth, gesehen. Thema: Die ostfriesischen Inseln. Breisacher war begeistert − und sprach Weth an: Warum gibt es so etwas nicht über den Kaiserstuhl?

Weth begann, sich kundig zu machen. Er fand heraus, dass das letzte Buch über den Kaiserstuhl vor 13 Jahren erschienen ist, einmal abgesehen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Fachbüchern. Er machte sich an die Arbeit. Weth wühlte, rund zweieinhalb Jahre lang. Führte Interviews mit Kaiserstühlern und Zugezogenen, wälzte Bücher, machte sich auf die Jagd nach Fotos. Das Ergebnis: 176 Seiten mit 62 Kapiteln und 400 Abbildungen. „Ganz viel wurde mir zugetragen“, sagt er. „Mein Projekt hat sich herumgesprochen, viele Leute kamen von sich aus auf mich zu.“ Als Historiker oder Chronist sieht Weth sich nicht. Eher als Geschichtenerzähler. Die Eindrücke, die er in seinem Buch beschreibt, sind durchaus subjektiv eingefärbt − oft tanzt er sogar als „Ich“ durch die Seiten. Er schreibt über seine Begegnungen mit Ex-Ministerin Gerdi Staiblin, dem Atomkraftgegner Hans Erich Schött, dem Steinbildhauer Martin Gutmann − und mit Alois Burkhard, einen Nachfahren des Endinger Henkers. Verborgenes hat er auch ausgegraben. So zum Beispiel die Geschichte von Josef Lederle, der im 19. Jahrhundert zum Leibarzt des russischen Zaren berufen wurde. Besonders stolz ist er auf das Kapitel über die Bötzinger Schriftstellerin Paulina Wörner, die Anfang des 20. Jahrhunderts lebte. „Sie war die Alice Schwarzer von damals“, sagt Weth, „aber heute weiß dort niemand mehr, wer sie war.“
Eine ausführliche Hommage ist seinem Wohnort Endingen gewidmet. Die Stadt, heißt es im Buch, habe „ein überirdisches Flair, das mit keiner anderen Stadt vergleichbar ist.“ Häppchen aus der Stadtgeschichte finden sich ebenso wie Anekdoten aus der Fasnet − und einem Abriss über das „Stadt-Erlebnis-Spiel“, das Weth gemeinsam mit seiner Ehefrau Annette Greve inszeniert hat. Sie ist übrigens die Verlegerin des Buches: Der „Globe Book“-Verlag wurde für die „Krönung eines Lebensstils“ gegründet. Andere interessierte Verleger wollten das Buch nämlich erst im Frühling herausbringen, Weth wollte das Weihnachtsgeschäft aber noch unbedingt mitnehmen. Die Erstauflage liegt bei 3000 Exemplaren. Doch das reicht ihm nicht. „Ich will 10000 Bücher verkaufen“, sagt er. „Das ist mein Ziel.“

Georg A. Weth: Kaiserstuhl - Krönung eines Lebensstils, 176 S., 32,80 Euro
Vorrätig bei Globe Book in Endingen, info@globe-book.de, www.blobe-book.de

  

 

Eine Viehweide am Staffelberg in Vogtsburg-Schelingen

Unterhalb des Staffelbergs leben schottische Hochlandrinder, Schafe und Ziegen friedvoll miteinander – zum Wohle der Natur

Die rund 20 Hektar große Schelinger Viehweide unterhalb des Staffelbergs ist etwas Besonderes, hier leben Rinder, Schafe und Ziegen in friedvoller Eintracht nebeneinander. Die Bewirtschafter der Weide, Romana Schneider und Wolfgang Rath, führten jüngst auf Einladung des Naturzentrums Kaiserstuhl fast 30 Wanderer erstmals über die grünen Hügel und durch die schattigen Wälder. „Ich habe eins gesehen, da hinter dem Baum!“, entfuhr es einem der Teilnehmer. Und er sollte Recht behalten, nach einer Stunde hatte die Gruppe die schottischen Hochlandrinder entdeckt. Einem Gang rund um die Weide war ein Zickzack-Lauf um die unzähligen Kuhfladen gefolgt. Die etwa 20 Rinder waren indes weit weniger überrascht von der Begegnung mit den Zweibeinern. Sie musterten die Besucher mit gelangweiltem Blick und kauten einfach weiter. Romana Schneider erklärte das Prinzip ihrer Viehweide. Die Tiere dürfen sich auf dem weitläufigen Gelände zwischen Schwalbental und Hessental frei bewegen. Zusammen mit Schafen und Ziegen bilden sie eine „gemeinschaftliche Familie“, wie es Wolfgang Rath ausdrückte. Jeden Tag kommt die Rinderherde zum Trinken an den Hof im Hessental, dann können Schneider und Rath die Herde auf ihre Gesundheit hin überprüfen. Der Kot der Tiere dient wiederum als Grundlage für andere Lebewesen. Nirgendwo nördlich der Alpen gibt es mehr Arten von Dungkäfern als auf der Viehweide. Für die Pflege der Weide sorgen neben den Rindern ungefähr 60 Schafe und einige Ziegen. Da die Anzahl der Tiere im überschaubaren Rahmen bleibt, ist sogar der Erhalt eines Orchideenrasens im Schwalbental möglich, erklärt Thomas Koch vom Naturschutzzentrum Kaiserstuhl. „Für den Naturschutz am Kaiserstuhl spielt die Arbeit von Romana Schneider und Wolfgang Rath eine sehr große Rolle“, so Koch.

Auch auf dem benachbarten Badberg dienen Schafe von Rath als natürliche und kostengünstige „Mähmaschinen“. Was die Schafe allerdings verschmähen, sind Disteln. Die schwer verdaubaren Pflanzen werden auf der Viehweide in mühsamer Handarbeit mit einem speziellen Werkzeug entfernt. Ihre traditionelle Funktion als Lieferanten von Wolle haben die Schafe allerdings verloren. Durch den kontinuierlichen Erfolg synthetischer Materialien ist der Wollpreis in den Keller gefallen. Die Scherung und die anfallende Wolle werden auf dem Hof sogar eher als Belastung gesehen. Deshalb haben Schneider und Rath schon vor einigen Jahren englische Wiltshire-Hornschafe gekauft. Sie verlieren ihre Wolle im Frühjahr ohne Zutun des Menschen. An den Hornschafen sind aus diesem Grund auch andere Züchter interessiert, Schneider und Rath verkaufen viele Schafe lebend. Sie werden dann in der Zucht eingesetzt. Ein weiteres finanzielles Standbein der Hofbetreiber ist der Verkauf des Honigs, den die 60 Bienenvölker produzieren. Romana Schneider verteilte am Ende der Wanderung einige Bündel der dunklen Schafswolle an die vielen Kinder in der Wandergruppe und sorgte so für strahlende Augen bei den Kleinen.
Alles von Rainer Klotz vom 15.10.2005 auf www.bzol.de 

Rath, Wolfgang, Viehweide Schelingen, 79235, Schelingen, 07662/1765

  

 

Gesucht: „Steinpaten“ für Münster Breisach

Die aus dem Pfarrgemeinderat St. Stephan herausgebildete „Kommission Münster-Außenrenovierung“ und der Münsterbauverein Breisach haben eine Initiative gestartet, die wohl kein Münsterbesucher übersehen kann: An der Nordfassade der Kirche hängt seit kurzem ein 3 Meter hohes Info-Banner. Es weist auf das Projekt „Steinpatenschaften“ hin. Mit diesem Projekt tritt der Münsterbauverein parallel zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“, der am 11. September stattfindet, an die Öffentlichkeit.
Die Idee: Im Zuge der Außenrenovierung des Münsters tauschen Steinmetze schadhafte Sand- und Tuffsteine aus. Für die neuen Steine werden Spender gesucht, die die kostspieligen Sanierungsarbeiten dadurch mitfinanzieren, dass sie Patenschaften übernehmen. Es ist an 3 Steinkategorien gedacht, für die entsprechend gestaffelte Preise festgelegt wurden. Wer eine solche Patenschaft übernimmt, erhält zunächst eine Urkunde. Nach Abschluss der jeweiligen Renovierungsphase wird darüber hinaus der Name des Steinpaten, sofern er es wünscht, in einer öffentlich zugänglichen Dokumentation festgehalten. Ein im Münster, an der Münsterbauhütte und bei Breisach-Touristik ausliegendes Faltblatt erläutert alles Wichtige zum Ablauf des Verfahrens. Gleichzeitig bietet die Münsterbauhütte Münsterbausteine an. Sie sind künstlerische Objekte, die Steinmetze aus 500 Jahre alten Münstersteinen gefertigt haben. Die Münsterbauhütte wird an den Sonntagen, 11. und 18. September, geöffnet sein.
BZ vom 9.9.2005

Spenden für die Münsterrenovierung:
Münsterbauverein Breisach e.V., Kontonummer 6000509, bei Sparkasse Staufen-Breisach, BLZ 680 523 28
Volksbank Breisgau-Süd, Konto 259918, BLZ 680 615 05

  

 

Der Türkenbund ist am Kaiserstuhl selten geworden 

Die bis zu einem Meter hohe Lilie wächst überwiegend auf kalkreichen Böden / Für Rehe ist sie ein besonderer Leckerbissen

Die bis zu einem Meter hohe Türkenbund-Lilie wächst überwiegend auf kalkreichen Böden und gehört zur Blütezeit im Juli sowie auch im August zu den attraktivsten Blütenpflanzen unserer Region. Die hellpurpurnen Blüten mit den dunklen Flecken sind in lockeren, traubigen Blütenständen angeordnet. Ihr merkwürdiger Name rührt daher, dass die zurückgeschlagenen Blütenblätter einem Turban ähneln, einem „Türkenbund“, wie die Kopfbedeckung nach einem Teil ihrer Träger in früheren Jahren auch genannt wurde. Aus den hängenden Blüten ragen der Griffel und die roten Staubbeutel besonders hervor. Die bogenförmig abwärts gekrümmten Blüten sind vor allem an die Bestäubung von Schmetterlingen angepasst. Da sie hängen und keine Sitzmöglichkeiten bieten, werden sie in der Regel nur von Schwärmern, wie dem Weinschwärmer oder dem tagaktiven Taubenschwänzchen, besucht, die im Flug schwebend ihren langen Rüssel zur Nektaraufnahme in die Blüten einführen können.
Die unter Naturschutz stehende, dekorative Pflanze ist an ihren Standorten am Kaiserstuhl inzwischen recht selten geworden. Nicht so sehr deshalb, weil sie von „Gartenfreunden“ ausgegraben wird, sondern weil die Rehe sie als besonderen Leckerbissen verzehren und damit in Gebieten mit hohem Rehwildbestand eine Gefährdung dieser Art nicht auszuschließen ist. Der Türkenbund kommt auch in Buchenwäldern, Laubmisch- und Schluchtwaldgesellschaften, ja sogar in alpinen Hochstaudenfluren bis in eine Höhe von 2000 Meter vor. Bevorzugt werden nährstoffreiche, frische Böden, die warm, gut durchlüftet und nicht zu trocken sein sollten.
Manfred Manischefski am 19.8.2005 in der BZ

  

 

Plenum-Programm baut Trockenmauern am Ihringer Winklerberg 

Am Ihringer Winklerberg wird in diesem und im nächsten Jahr einiges für die Natur getan. Finanziell gefördert durch Plenum „Naturgarten Kaiserstuhl“, ein Projekt des Landes Baden-Württemberg, sollen in dem bekannten Vulkanstein-Rebgebiet Trockenmauern errichtet werden.

Dazu haben sich die Winzergenossenschaft Ihringen, das Weingut Dr. Heger und das Weingut Hubert Lay zusammengeschlossen und mit Unterstützung von Reinhold Treiber vom Naturzentrum Kaiserstuhl ein gemeinsames Vorhaben auf den Weg gebracht. Es trägt den Titel „Vulkanfelsgarten Winklerberg – Natur und Wein in höchster Qualität“. Am kommenden Mittwoch, 17. August, findet zum Auftakt des Projekts um 9 Uhr ein Trockenmauerbau-Lehrgang in der Winzergenossenschaft Ihringen statt. Theoretisch und praktisch können sich Interessierte informieren und mitmachen. Thomas Köberle, Spezialist für Trockenmauerbau, zu Hause an der Enz in einer der mauerreichsten Weinregionen Baden-Württembergs, wird praktische Tipps zur stabilen Fertigung der auch für die Natur wertvollen Bauwerke geben. Insgesamt sollen bei dem Vorhaben rund 40 Tonnen Vulkansteine für den Bau von Mauern und Steingeröllen verwendet werden, um Mauereidechsen, Weißem Mauerpfeffer und Rotflügeliger Ödlanschrecke bessere Lebensmöglichkeiten zu bieten.

Besonders förderwürdig ist das Projekt nach Angaben von Matthias Hollerbach, Geschäftsführer der Plenum-Geschäftsstelle, weil hier mehrere Besonderheiten des Kaiserstuhls zusammenkommen: eine besonders wärmeliebende Fauna und Flora, die hier speziell an die Vulkanfelsen gebunden ist, ein geologischer Blick in alte Lavaströme, ein kulturhistorisch reiches Gebiet und eine Weinbautradition, die zurück reicht bis Georg Ernst Lydtin als Begründer des „Kaiserstühler Edelweinbaus“. „Die Besucher werden künftig mehr von dem Plenum-Projekt zu sehen bekommen“, weiß Reinhold Treiber zu berichten. Die Besonderheiten der Natur würden auf einem Themenpfad und in einem Flyer ansprechend dargestellt, außerdem seinen Führungen vor Ort geplant. Winzer würden am Winklerberg als Förderer der Natur in Erscheinung treten.

Wer an dem eintägigen Mauerbau-Lehrgang teilnehmen möchte, kann sich bei der Winzergenossenschaft Ihringen unter Telefon 07668/90360 oder über das Internet unter winzergenossenschaft-ihringen@t-online.de  anmelden.
BZ vom 12.8.2005

  

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