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Standesbücher online: Ehrenamtliche Familienforscher gesucht Kirchen- und Standesbücher gehören zu den am
häufigsten genutzten Quellen in öffentlichen Archiven. Sie sind für die
biografische Forschung ebenso interessant wie für die zahlreichen
Familienforscher. Das Landesarchiv Baden-Württemberg und der genealogische
Online-Anbieter FamilySearch sind übereingekommen, die in den
baden-württembergischen Staatsarchiven verwahrten Zweitschriften der
Kirchenbücher (Standesbücher) in einem Großprojekt zu digitalisieren und sie
der interessierten Öffentlichkeit zur
kostenlosen Online-Nutzung zur
Verfügung zu stellen. Damit entsteht das bislang größte und umfassendste
genealogische Online-Archiv in der deutschen Archivlandschaft.
Digitalisiert durch FamilySearch werden die Standesbücher der evangelischen,
katholischen und auch jüdischen Gemeinden aus den Beständen des
Staatsarchivs Freiburg und des Generallandesarchivs Karlsruhe aus den Jahren
1810 und 1870. In einem späteren Schritt sollen die Zweitschriften von
Kirchenbüchern katholischer Gemeinden Württembergs aus dem 18. und 19.
Jahrhundert erfasst werden, die im Staatsarchiv Ludwigsburg lagern. Danach
können interessierte Nutzer sowohl die digitalisierten Originaldokumente
einsehen als auch über ein Datenbank gestütztes Recherchesystem nach
einzelnen Namen suchen.
Um ein solches Mammutprojekt in zeitlich vertretbarem Rahmen abwickeln zu
können, sind das Landesarchiv Baden-Württemberg und FamilySearch auf die
Mithilfe ehrenamtlicher Kräfte angewiesen. Diese erhalten auf Wunsch
bestimmte Images zur Auswertung und können ihre Ergebnisse online in die
Genalogie-Datenbank eintragen. Freiwillige können sich im Internet unter
http://indexing.familysearch.org
oder per E-Mail beim Staatsarchiv Freiburg
stafreiburg@la-bw.de melden.
Frau Steiert aus Kappel - 1914 oder 1928? Ich bearbeite Fotoalbum meiner Grosseltern
- darunter ist ein Foto der Frau Steiert in 1914 oder 1928 Kappel. Koennen Sie
mir bitte helfen an die Familie Kontakt zu bekommen?
Freiburger Genealogische Arbeitskreis hilft bei Ahnenforschung
Kameramann Albert Benitz, geb 1904 in Freiburg-Littenweiler Sehr geehrte Damen und Herren, Die Aus- und Einblicke, die die Erforschung der teils unbekannten Vorfahren
bietet, sind oft unerwartet und eröffnen ganz neue Perspektiven. Die Frage ist
natürlich: Wie fängt man an? Nicht jeder kann es sich leisten, einen
Fach-Genealogen mit seiner Ahnenforschung zu beauftragen. Es gibt aber in jeder
Region Vereinigungen, die sich mit Familienkunde beschäftigen, zum Beispiel den
Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden mit Sitz in
Stuttgart. In Freiburg wurde 1965 der Freiburger Genealogische Arbeitskreis
gegründet, von zwei Forschern. Der eine stammte aus Freiburg und vertrat die
Regio, der andere aus Ostdeutschland, wo damals die Forschung mit großen
Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Vorfahren gesucht: Hauser's von Falkensteig/Stegen Hello!
Familienforschung erlebt seit Jahren in Deutschland einen unerwarteten Aufschwung. Und zwar nicht nur bei den Älteren, die die Wirrungen der Kriegs-und Nachkriegszeit noch erlebt haben und nun ihr Leben ordnen wollen. In einer Zeit, in der die real erlebten Familien immer stärker auseinander fallen, wächst offenbar die Sehnsucht, Kontinuität in der Geschichte zu finden. "Wir erleben die ersten Folgen der Globalisierung", sagt der Münchner Psychologe Heiner Keupp, "eine Enttraditionalisierung der Gesellschaft". Das Kappen fester Bindungen an Orte und Menschen führe dazu, dass Menschen "entbettet" und "entwurzelt" würden. Und so würden sich immer mehr Menschen fragen, ob es "etwas gibt, worauf ich stehe, was mir niemand nehmen kann". Und das seien in zunehmenden Maße eben die Ahnen. "Es gibt eine weit verbreitete Suche nach einer Zeit mit stabilen Verhältnissen", glaubt Hermann Metzke, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände (DAGV). Die Familienbande soll neue Bindekraft entwickeln, die Linien der Herkunft der eigenen Geschichte und Persönlichkeit ein Gerüst bieten. Die "ganz normale Frage nach der Herkunft" (Keupp) wird nicht nur in Deutschland gestellt, aber sie wird in Deutschland zwei Generationen nach Kriegsende anders gestellt. Jahrzehntelang war die genealogische Forschung durch den Arierkult der Nationalsozialisten diskreditiert. Metzke ist überzeugt: "Der Nationalsozialismus war eine Barriere auf dem Weg zur Geschichte." Auch Keupp ist sicher, dass jahrelang "der Zugang zur eigenen Geschichte verbaut" war, weil jegliche Ahnensuche mit einem Menetekel belastet war. "Vielleicht waren einige auch froh, dass nicht nach der Familiengeschichte gefragt wurde." Diese Tabus seien nun gefallen. Das belegten auch neue Bücher, die sich autobiografisch mit der Geschichte der eigenen Familie befassen, etwa Wibke Bruhns' Buch über ihren Vater ("Meines Vaters Land") oder Uwe Timms "Am Beispiel meines Bruders". Der Aufschwung, den die Familienforschung in den vergangenen Jahren erlebt hat, ist zugleich eng gekoppelt an den Siegeszug des Internet. Metzke hat beobachtet, dass die Mitgliedsvereine Zulauf haben von jungen Leuten, deren erster Antrieb der Impuls ist, viele Daten zu sammeln, diese zu sortieren, sie verfügbar zu machen - und die erst in zweiter Linie angetrieben werden von einem tiefer gehenden Bedürfnis nach Erforschung der persönlichen Geschichte. "Früher war Familienforschung vornehmlich etwas für einen kleinen Kreis von akademisch gebildeten Großbürgern", sagt Lupold von Lehsten vom Institut für Personengeschichte in Bensheim. "Es war eine traditionelle, geschlossene Gesellschaft." Die Erleichterungen, die die diversen Webseiten für Ahnenforschung bringen, hätten zu einem "riesigen Umbruch" geführt, zu einer wahren Welle, die aus den USA nach Europa schwappt. Lehsten beobachtet zugleich eine wachsende Oberflächlichkeit. "Es werden Daten gesammelt wie Briefmarken. Aber was sagen die schon aus?" Für ihn beginnt Familiengeschichte stets mit einem Besuch des Heimatortes. Wer vor dem Geburtshaus des Vaters stehe und bei den Nachbarn nachfrage wisse anschließend oft mehr, als er aus den Daten der Ahnen je erfahren könne. Die wichtigsten Quellen der Ahnenforscher sind nach wie vor die Unterlagen
von Standesämtern sowie die Kirchenbücher. Die größte Sammlung solcher Bücher
ist in den Händen der Heiligen der letzten Tage. Die Mormonen sammeln solche
Daten aus religiöser Überzeugung, denn eines Tages müssen sich die Verwandten
wiederfinden. Das Zentralarchiv in Salt Lake City beantwortet jeden Monat 3000
Anfragen allein aus Deutschland und schickt Kopien von Mikrofilmen. Doch nicht
immer helfen diese weiter, denn die Kirchenbücher und Auswandererlisten wurden
übertragen, es haben sich Schreibfehler eingeschlichen. © www.freiburg-dreisamtal.de, www.freiburg-schwarzwald..de, Kontakt, Update 04.11.10 |