Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Bärlauch
im Hochschwarzwald und Breisgau
 

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Bärlauch, ...

 

Ein Wildkraut für Gaumen und Herz 

Michaela Girsch hat etwas Bärlauch im eigenen Garten. "Das reicht aber weitem nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen" , erklärt sie. Deshalb geht sie regelmäßig in den Wald um sich mit dem Kraut einzudecken. Girsch ist Dozentin an der Freiburger Heilpflanzenschule und arbeitet als Heilpraktikerin in Merdingen. Schon seit vielen Jahren beschäftigt  sie sich mit den Heilkräften von Wildkräutern. "Der Bärlauch als Medizin spielte schon bei den Germanen eine große Rolle". Auch wenn vieles noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist, besteht für Girsch an seiner Wirkung kein Zweifel. Schließlich kannten selbst die Römer die blutreinigende Wirkung des Zwiebelgewächses und nannten es "Herba salutaris" - Heilkraut. Regelmäßig zu dieser Jahreszeit stellt die Heilpraktikerin spezielle Tinkturen aus dem Bärlauch her: "Täglich ein paar Tropfen davon können bei vielen Herz-Kreislaufbeschwerden wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck helfen" . Ein natürliches Antibiotikum sei die Pflanze, es entgifte den Körper und fördere die Fließeigenschaften des Blutes, ist sich Girsch sicher. Und dabei sei die Heilwirkung gar nicht auf die Blätter beschränkt: "Vom Bärlauch kann man alles verwenden, neben den Blättern auch die Blüten und die Zwiebeln."
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Wer sicher gehen möchte, kauft den Bärlauch frisch vom Fachmann auf dem Markt. Oder gleich in verarbeiteter Form. Zum Beispiel bei Gabriela Schwarz. Seit anderthalb Jahren betreibt sie ihren Stand auf dem Freiburger Münstermarkt. Die verschiedensten Kräuter werden bei ihr weiterverarbeitet zu Sirups, Marmeladen, Gebäck und Gewürz. Und da fehlt selbstredend auch der Bärlauch nicht. Vom klassischen Bärlauchpesto, über Bärlauchbutter zu Bärlauchsalz gibt es bei ihr fast alles Erdenkbare aus dem Wildkraut. Sogar einen Bärlauchessig gibt es bei ihr zu kaufen, der so wie alle Produkte an ihrem Stand selbst hergestellt wird. Einmal in der Woche stellt sie die Butter und das Pesto frisch auf ihrem Hof in Buchenbach her, der Essig ist länger haltbar. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und gerne selbst noch das eine oder andere Schmankerl aus dem Bärlauch zubereiten möchte, sollte sich beeilen. Noch ungefähr drei Wochen kann man ihn finden, danach muss man wieder mit dem normalen Knoblauch auskommen. Dieser ist zwar auch gesund und durchaus schmackhaft, im Vergleich zum saftigen Grün seines bei uns heimischen Verwandten aber farblich doch weitaus weniger ansprechend.
Kompletten Beitrag von
Michael Sauer vom 26.4.2008 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Wilder Bärlauch nicht mit giftigen Herbstzeitlosen verwechseln
 
Der Bärlauch wächst in feuchten Wäldern; seine Blätter sind
an der Basis deutlich gestielt und riechen nach Knoblauch.
Die Blätter der zumeist auf Wiesen wachsenden
Herbstzeitlosen sind ungestielt und geruchlos

Frühjahrszeit ist Bärlauch-Zeit: In den feuchten Laubwäldern des Landkreises sind derzeit zahlreiche Sammler auf der Suche nach dieser alten Heil- und Küchenpflanze, die bereits von den Germanen geschätzt wurde. Doch beim Pflücken der Blätter sollte man aufmerksam sein: Verwechslungen mit der Herbstzeitlosen führen jedes Jahr zu schweren oder gar tödlichen Vergiftungsfällen — Tendenz steigend.

"Dieses Jahr hatten wir bereits zehn Fälle von Gesundheitsbeschwerden nach vermeintlichem Bärlauch-Verzehr" , sagt Maren Hermanns-Clausen von der Vergiftungs-Informations-Zentrale am Freiburger Universitätsklinikum. Seit 2002, so die Ärztin, sei die Zahl der einschlägigen Telefonanrufe stetig angestiegen; einige Vergiftungsfälle aus den Jahren 2002 und 2004 verliefen sogar tödlich. Ob Bärlauch in den letzten Jahren tatsächlich häufiger als früher mit der stark giftigen Herbstzeitlosen verwechselt wird, ist fraglich: "Vielleicht haben auch einfach nur mehr betroffene Leute bei uns angerufen" , gibt Hermanns-Clausen zu bedenken. Fest steht jedoch, dass Bärlauch — der Name geht auf alte Überlieferungen zurück, wonach diese Pflanze die erste Nahrung von "Meister Petz" nach dessen Winterschlaf gewesen sein soll — in den letzten Jahren häufiger gesammelt wird: Zum einen erlebt die Pflanze eine "Renaissance" als schmackhaftes Gemüse; zum anderen schätzen viele Leute ihre Heilwirkung, zum Beispiel gegen Bluthochdruck. Verwechslungen mit der Herbstzeitlosen sind deshalb möglich, weil bei beiden Liliengewächsen im Frühjahr zunächst nur die Blätter zu sehen sind: Beim Bärlauch, der in feuchten Laubwäldern zu Hause ist, erscheinen die meist 20 bis 30 Zentimeter langen, lanzettlichen Blätter bereits im März — die weißen Lilienblüten tauchen erst in der zweiten Aprilhälfte auf. Die Herbstzeitlose wächst vor allem in Mäh- und Obstwiesen, an deren Mäh-rhythmus sie gut angepasst ist: Ihre Blätter findet man bereits vor der ersten Mahd im April, wohingegen die Blüte erst im Frühherbst einsetzt — also zumeist nach der letzten Mahd. Beim Sammeln sollte man sich aber nicht allein auf die Fundumstände verlassen: "Manchmal kommen beide Pflanzen nebeneinander vor" , sagt Hermanns-Clausen. Besonders in Auwäldern und auf Waldlichtungen muss mit beiden Arten gerechnet werden. Eine genaue Betrachtung der Blätter kann indes hilfreich sein: "Im Gegensatz zu den stiel- und geruchlosen Blättern der Herbstzeitlose sind die Blätter des Bärlauchs gestielt und riechen nach Knoblauch" , erklärt Irmgard Merfort, Professorin für Pharmazeutische Biologie an der Universität Freiburg. Im Zweifelsfall sollte man jedoch unbedingt die Finger davon lassen: Das als "Colchicin" bekannte Herbstzeitlosen-Gift ist sehr stark; es stört den korrekten Ablauf der Zellteilung. Eine Portion falscher "Salat" kann bereits tödlich sein, wobei der Tod meist durch Atemlähmung und Organversagen eintritt. "Erste Vergiftungszeichen sind Durchfall und Erbrechen" , sagt die Ärztin Hermanns-Clausen. Bei älteren Patienten sowie nach dem Verzehr gekochter Pflanzenteile sei der Verlauf oftmals besonders schwer. Im Verdachtsfall sollte man daher unverzüglich einen Arzt, bei schweren Symptomen am besten gleich eine Klinik aufsuchen. Mitunter werden auch Blätter des ebenfalls giftigen Maiglöckchens für Bärlauch gehalten: Außer Durchfall und erbrechen können hier auch Herzrhythmusstörungen die Folge sein.
Andreas Braun, 17.4.2007, www.badische-zeitung.de

Eine Übersicht mit Fotos zur Unterscheidung der Pflanzen findet man auf der Homepage der Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg

 

Bärlauch hat gefährliche Doppelgänger

Bärlauch am 30.4.2006 bei Schelingen im Kaiserstuhl Bärlauch am 30.4.2006 bei Schelingen im Kaiserstuhl

Sobald der letzte Schnee verschwindet, ist der Bärlauch wieder an Bachläufen oder in lichten Au- und Laubwäldern zu finden. Warum es also nicht dem Bären - seinem Namensgeber - gleichtun und nach einem langen Winter die gesunde Wildpflanze genießen.

Die Blätter des Bärlauchs werden als schmackhaftes Wildgemüse gegessen. Die Inhaltsstoffe gelten unter Fachleuten als noch gesünder als bei Knoblauch. Wenn der Bärlauch zerkleinert und roh unter Salate oder andere Speisen gemischt wird, bleiben seine wertvollen Geschmacksstoffe und der hohe Vitamin-C-Gehalt am besten erhalten. Durch Erhitzen gehen diese teilweise verloren. “Bärlauch wird beim Sammeln immer wieder mit dem Maiglöckchen und den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen verwechselt, mit häufig tödlichen Folgen”, warnt Rainer Stoll. Ein Erkennungszeichen: Nur Bärlauchblätter riechen beim Zerreiben nach Knoblauch. Allerdings bleibt der Geruch lange Zeit an den Fingern zurück und bei der nächsten Probe könnten die Blätter verwechselt werden. Ein Bestimmungsbuch hilft, um die sich ähnelnden Pflanzen vor Ort sicher unterscheiden zu können.

“Die Beliebtheit des Bärlauchs ist erheblich gestiegen. Manche Bestände sind dadurch stark zurückgegangen”, sagt Stoll. “Daher sollten von einzelnen Pflanzen nur ein oder zwei Blätter sauber mit einem Messer abgeschnitten werden, damit sie das nächste Jahr wieder austreiben können. In Naturschutzgebieten zu sammeln, ist natürlich tabu.” Wer den Bärlauch im eigenen Garten ernten möchte, findet im Handel ein breites Angebot. Bärlauchzwiebeln können ganzjährig in frostfreien Boden gepflanzt werden. Der Bärlauch bevorzugt schattige Plätze unter Bäumen oder hinter Mauern, wo zudem wenige andere Pflanzen gedeihen. Dort breitet er sich schnell aus.

Weitere Tipps und Verhaltensregeln, die dazu beitragen, die Natur unbeschwert genießen zu können, gibt der Ratgeber „Trotz Zecke, Wespe, Fuchsbandwurm“, der gegen fünf Briefmarken zu 0,55 Euro bestellt werden kann beim NABU Baden-Württemberg, Tübinger Str. 15, 70178 Stuttgart, Tel. 0711-96672-12, Fax -33, E-Mail: service@nabu-bw.de , www.nabu-bw.de

Alles vom 31.3.2006 www.markgraefler-buergerblatt.de lesen

Bärlauch hat ähnliche Wirkungen wie der verwandte Knoblauch >Heilkraeuter1

 

Bärlauch- und Spargeleis vom Eckhof in Horben

Am besten schmeckt es selbst gemacht: Das echte und erste regional hergestellte "Bauerneis". Nach feinster handwerklicher Tradition, aus der Milch eigener Kühe. Mit seiner Produktion füllt Familie Rees vom Horbener Eckhof eine Nische ihrer auf Grünland-und Milchwirtschaft ausgerichteten Landwirtschaft. Die Kundschaft wächst ständig, Feriengäste, Wanderer, Radfahrer, Schulklassen, Diabetikerkurse . . .
"Der Kreislauf in einem zeitgemäßen Betrieb muss sich schließen" - Andreas Rees weiß wovon er spricht: Einst als Postbote bei der Bundespost tätig, schulte er seit 1995 auf Landwirtschaft um und stieg als Pächter in den elterlichen Hof ein. Auf diesem 1762 entstandenen Eckhof hat wirtschaftliches Handeln Tradition. Seit 220 Jahren ist er in Reesschem Familienbesitz. 35 Milchkühe bevölkern den Laufstall und finden sich zu den Melkzeiten im Melkstand ein. Auch der Nachwuchs darf sich ohne Anbindestrick um den Hals frei im Kälberbereich bewegen. Sie gehören zur Betriebspacht des 29-jährigen Sohnes. Der Vater kümmert sich um den eigenen Wald, und den Bereich "Ferienwohnungen" managt Andreas Rees'Mutter. Haushalt, Kindererziehung, Eisherstellung, Buchhaltung - Ehefrau Christines Tag ist ausgefüllt.

"Stall umbauen, Vieh aufstocken und bei steigenden Kosten und sinkenden Milchpreisen weniger verdienen?" - Andreas Rees zog kreativen Umgang mit dem vorhandenen Kapital vor: 95 Prozent der Milch seiner "Mitarbeiter", wie er die Kühe nennt, liefert er an Breisgaumilch ab. Die restlichen fünf Prozent fließen in die Eisherstellung.

Dazu investierte Rees 2002 in einen ehemaligen Schuppen, aus dem ein streng nach Vorschrift unterteilter Herstellungsbereich, eine moderne Eismaschine und ein Verkaufsraum, die "Eisvitrine", entstanden. 14 Sorten Eis stehen in der Vitrine, darunter Unkonventionelles wie Schwarzkirsch- und Zwetschgeneis von eigenen Früchten. Produziert wird zweimal die Woche "so etwa 120 Liter pro Tag". Zum Verkauf ab Vitrine in Kugeln oder Gebinden. Bestellungen ab 20 Liter aufwärts werden im Umkreis bis 50 Kilometer angeliefert. Selbst einen Partydienst gibt es. Besonderheiten sind Bärlauch-, Senf- oder Spargeleis.
Monika Rombach, 4.8.2003

  

 

Wildkräuter kostenlos: Bärlauch, Sauerampfer und Löwenzahn

Bärlauch - auch Bären-Lauch (Allium ursinum) oder Bärlapp genannt - ist als Lauchgewächs mit dem Knoblauch und der Zwiebel verwandt. Seine schwefelhaltigen Inhaltsstoffe unterstützen die Verdauung, beugen der Arteriosklerose vor, senken den Blutdruck und auch den Cholesterinspiegel.
Bärlauch liebt lockeren Lehmboden in Laub-, Buchen- und Auwäldern. Die Erntezeit der langstieligen Blätter ist in die Zeit von März bis Mitte Juni.
Tip: Bärlauch nicht mit den giftigen Maiglöckchen verwechseln. Zerreiben Sie ein Blatt der Pflanze zwischen ihren Fingern zerreiben - Bärlauch riecht ähnlich wie Knoblauch.
Bärlauch gibts z.B. in den Rheinauen bei Breisach, im Wald bei Hockenheim, Sandhausen oder zwischen Leimen und Nussloch.

Bärlauch

Sauerampfer (Rumex acetosa) wächst auf feuchten Wiesen. Er enthält Oxalsäure, die für den säuerlichen Geschmack verantwortlich ist, viel Vitamin C und Mineralstoffe. Geerntet werden - im Frühling und Frühsommer - vor allem die jungen Blätter, aber auch die Spitzen des Triebes. Die innenliegenden Herzblätter bleiben stehen.
Achtung: Rheuma- oder Nierenkranke müssen auf Sauerampfer verzichten. Die Säure im Sauerampfer und ein weiterer Inhaltsstoff - Kaliumoxalat - können zu Magen- und Nierenstörungen führen.

Sauerampfer sollte möglichst frisch verwendet werden, denn wie Salat wird er schnell welk. Die Blätter schmecken gut in Salaten oder Suppen oder können wie Spinat zubereitet werden.

Sauerampfer

Der gemeine Löwenzahn - auch Kuhblume genannt - ist weit verbreitet. Greifen Sie zu - Löwenzahn ist kostenlos zu haben, aber tun Sies schnell. Denn zum Verzehr eignen sich nur ganz junge, zarte Blätter von Pflanzen, die noch keine Blüten gebildet haben. Auch diese zarten Blätter enthalten die Bitterstoffe, die das wildwachsende Gewächs so gesund machen.

Löwenzahn

Gefahr durch den Fuchsbandwurm: An den im Wald gesammelten Blättern von Wildkräutern können Eier des "kleinen Fuchsbandwurms" haften, der für den Menschen gefährlicher als ein gewöhnlicher Bandwurm ist. Deshalb die Wildkräuter gründlich unter fließendem Wasser abwaschen. Abgetötet werden die Fuchsbandwurm-Eier bei Kochtemperaturen ab 60 Grad; sie sterben aber nicht beim Einfrieren ab.

  

 

Links

Baden-wuerttembergische Verbraucherzentrale
www.verbraucherzentrale-bawue.de


  

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 23.01.09