Freiburg: Nonnenmacher

Thomas Nonnenmacher in seinem Antiquariat - Bild: Claudia Füßler

Die Liebe zum Original - Zum Welttag des Buches auf Spurensuche in einem Freiburger Antiquariat
„Internet? Ja, es ist schon nett, dass es so was gibt. Aber gegenüber Büchern, nein, das ist kein Vergleich, Bücher sind ein haptisches Vergnügen, ein Buch kann man zum Kunstwerk erheben . . ." – der Damm bei Thomas Nonnenmacher ist gebrochen. Er singt eine Hymne auf das Buch als Kulturgut, das verschiedene Papier und das Krönende eines jeden anständigen Lesestücks: den Einband. Der Freiburger Antiquar hat sich dem gedruckten Wort verschrieben, eine für einen studierten Theologen und Philosophen eher ungewöhnliche Berufswahl. Wobei ihm die Liebe zu allem, was die Welt schwarz auf weiß festgehalten hat, wenn schon nicht in die Wiege, so doch in die Kinderschuhe gelegt worden ist: Nonnenmacher wuchs bei seiner Großmutter auf und konnte die Frakturschrift lesen, bevor er überhaupt zur Schule ging. Während seiner Internatszeit gab der Deutschlehrer den Auftrag, ein Buch zu lesen, das es im normalen Buchhandel nicht mehr gab. Nonnenmacher tigerte über Flohmärkte, suchte und fand viele Schätze. „Außer eben jenem Buch." Doch das war inzwischen egal, der Schüler hatte seine Leidenschaft gefunden, der der Student noch exzessiver nachging und sie schließlich zu Geld machte. „Ich habe auf Flohmärkten gestöbert. Die besseren Sachen habe ich an die Antiquariate verkauft, mit dem Rest habe ich mich – unerlaubterweise – von 12 bis 14 Uhr vor die Mensa gestellt", erinnert sich der 35-Jährige. Und war dort wohlgelitten. Heute führt Nonnenmacher ein Antiquariat, in dem Leseratten sich durch 10 000 Büchern wühlen können, im Lager warten weitere 250 000 auf Käufer. Und überall schlummern Geheimnisse, zwischen unzähligen Gesamtausgaben von Goethe und der x-ten Auflage von Thomas Manns „Dr. Faustus" kann sich ein Band mit wertvollen Kupferstichen verstecken, zwischen vergilbten Seiten eines Gesellschaftsromans aus den 30er-Jahren die Feldpost eines Soldaten liegen. „Neulich", erzählt Nonnenmacher, „kam ein Kunde, der im Lager hinten etwas gesucht hatte, ganz bleich zu mir. In der Hand hatte er einen vierseitigen Originalbrief von Gottfried Benn. Einen Originalbrief!" Die Liebe zum Original, dem Alten und Echten , eint Nonnenmacher mit den  Lesefreudigen, die sich nach wie vor weigern, eine Zeitung als EPaper am Bildschirm zu lesen oder sich ein digitalisiertes Buch herunterzuladen und auf schnödem DIN A4 weiß auszudrucken. Erstausgaben von Büchern sind des Antiquars großes Glück, ein seltenes dazu. „Wer eine Erstausgabe besitzt, der hält irgendwie fest am Autor, an einem gewissen Zeitpunkt, er beweist Treue", sagt Nonnenmacher. Und räumt ein: „Man kann das niemandem rational erklären. Erstausgaben sind einfach unwiderstehlich." Er selbst, der in seinem Laden Raritäten neben Alltäglichem stehen hat, sammelt daheim signierte und Widmungsexemplare von Thomas Bernhard. Da Bernhard kaum in seine Bücher schrieb, sind einzelne dieser Werke heute gut und gerne bis zu 2000 Euro wert. Weitaus wertvoller, auch im ideellen Sinne, sind laut Nonnenmacher Prachtbände aus dem 16. Jahrhundert. „Die haben gestanzte Figuren und florale Muster, so viel Mühe macht sich heute kaum einer mehr." Oder reich illustrierte französische Bände aus dem18. Jahrhundert. „Mit einem schön gestalteten Einband wertschätze ich den Autor und den Inhalt des Buches. Ich erhebe den Text, zeige, dass ich ihn für wichtig erachte. Das ist wie bei einem Geschenk, da sorgen Sie ja auch für eine liebevolle Verpackung", sagt Nonnenmacher. Der Geruch übrigens, den Bücherfans beim Durchblättern besonders alter Werke tief einatmen in dem Glauben, er sei Geschichte, ist bei Antiquaren verpönt. „Ein Buch soll auf gar keinen Fall riechen." Tut es das doch, wittert der Fachmann eine falsche Lagerung auf dem Speicher, Wasserflecken oder gar Schimmel. Hat einer, der täglich die Auswahl hat, noch ein Lieblingswerk? Hat er: „I promessi sposi" von Alessandro Manzoni – „Die Verlobten". Es sei das schönste Buch, das er je gelesen habe.
Claudia Füßler, 22.4.2007, www.der-sonntag.de

Kulturgeschichte, Geisteswissenschaft, Erstausgaben.
Thomas Nonnenmacher, Antiquariat & Buchhandlung,
Bertoldstraße 47, Tel 0761/2925789 - gegenüber dem Stadttheater
Internet-Vertrieb als Zusatzgeschäft: www.zvab.com

Freiburg: Plietzsch

Auf nur neun Quadratmetern verkauft Antiquar Michael Plietzsch samstags von 10 bis 13 Uhr seine Bücher an die Freiburger Bevölkerung. Sechs Tage die Woche bleibt das "begehbare Schaufenster" des 51-Jährigen in der Oberlindenpassage geschlossen. Doch wer aus diesen Gegebenheiten ein Scheitern des Einmannbetriebs ableiten zu können glaubt, der irrt. Denn der studierte Germanist bestreitet fast seinen gesamten Umsatz über das Internet. Auch wenn sich mit alten Büchern vielleicht kein Vermögen verdienen lasse, so könne man mit einem klugen Konzept zumindest ein gutes Auskommen finden, wie er sagt. Vor acht Jahren, als das neue Medium auf dem Weg zur Massentauglichkeit war, wagte Plietzsch den Sprung in die Selbstständigkeit. Schon immer hatte er einen Hang zu schönen Büchern, seine Privatbibliothek ist seit dem Zeitpunkt der Professionalisierung als Antiquar aber eher geschrumpft. Schließlich befinden sich sämtliche Klassiker ohnehin in seinem Bestand, der auf fast 15 000 Exemplare angewachsen ist. Dafür wurde das kleine Ladengeschäft in der Passage natürlich schnell zu eng und auch in der heimischen Garage wurde der Platz knapp, weshalb er seine teils wertvollen Bücher heute an unterschiedlichen Standorten lagern muss. "Durchaus im vierstelligen Euro-Bereich" liegt der Wert seiner kostbarsten Exemplare, und die ältesten Ausgaben stammen aus dem 17. Jahrhundert. Aus rein ökonomischer Sicht rentiere sich seine Mini-Niederlassung in Oberlinden nicht, doch Michael Plietzsch hält sie für unverzichtbar, da nur so persönliche Kundenkontakte geknüpft und gepflegt werden könnten. Plietzschs Geschäftsfeld aber umfasst längst die ganze Welt — ein Viertel seiner Bücher schickt er ins Ausland, und er hat nach eigener Aussage sogar Stammkunden in Neuseeland.
Raffaella Argentino und Laura Weis, 19.1.2007, BZ

Antiquariat Plietzsch
Herrenstraße 49, 0761/2921140, www.antiquariat-plietzsch.de
Öffnung nur: Sa 10-13 Uhr

Freiburg: Spittka

Fritz Fehrenbach am 2.2.2007 im Antiquariat Spittka

Regionales, Badenia, Schwarzwald, Wandern, alte Reiseführer, Stiche, Grafiken.
Martin Spittka, Buch- und Kunstantiquariat, Günterstalstraße 27,
Tel 0761/71989 oder 702456
Ausschließlich Ladenverkauf - kein Internetvertrieb
Di-Fr 10 - 13 und 14 - 18.30 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr und nach Vereinbarung

Wendelin Duda, Dorfplatz 11, 79252 Stegen,
Tel 07661/989044, Fax 989045
Öffnung: Mo, Di, Do, Fr 11-13 und 16-19 Uhr sowie Sa 11-13 Uhr

Sagen zwischen Dreisamtal, Kandel und Feldberg >Dreisamtal1 (27.10.2008)
Tennenbach - Kloster und Kapelle >Kapellen1 (27.12.2004)
Emil Gött beschreibt das Dreisamtal >Buch1 (22.2.2005)

Stegen: Antiquariat Stegen >FreiburgerEchoVerlag  

Wendelin Duda sammelt Märchen und Sagen aus Baden >Stegen6 (10.2.2009)

Antiquariat Dreisamtal und Echo Verlag neu in Stegen

Wendelin Duda ist so manchem Kunden aus dem Dreisamtal ein Begriff, längst bevor er seine Geschäftsräume nun im Dienstleistungszentrum an Stegens Dorf(brunnen)platz eröffnet. Sei es durch seinen Verlag, den er vor rund zehn Jahren gründete oder durch die Druckerei, die 20 Jahre in Freiburg (ehemals Mallingerstrasse) bestand.
Leser und Sammler sind es, die Duda, der aus seiner Jugendleidenschaft Büchersammeln einen Beruf machte, in seinem Buchantiquariat willkommen heissen möchte. Jene, die ein Taschenbuch ab einer Mark suchen ebenso wie Freunde bibliophiler Besonderheiten. Neben einem umfangreichen Angebot an Werkausgaben deutscher Dichter und Historiker sind hier Bücher aus allen Wissensgebieten zu finden. Und es ist schon einen zweiten Blick wert, was sich in den gleichmässig die Wände säumenden Regalen des neuen Ladengeschäftes so alles aneinanderreiht. Doch nicht nur gebrauchte, auch stapelweise nagelneue Bücher stehen zum Verkauf; aus eigenem Verlag stehen zum Verkauf, einige als Eröffnungsangebote zu zwei Mark pro Buch. Neben modernen Romanen, Sachbüchern und Humor sind in seinem "Freiburger Echo Verlag" auch Reprints wertvoller alter Bücher erschienen. Beispielsweise Bücher der Heimat am Oberrhein mit Themen wie "Sagenhaftes", "als Freiburg noch bei Österreich war", "Baders Badenia" liegt als Reprint jetzt komplett vor. Ein Bestseller des Verlages ist "Paula Horns Kochbuch" mit Ernährungs- und Nahrungsmittellehre. Badens wohl beliebtestes Kochbuch, das seit 1925 als Schulkochbuch weit verbreitet ist und und in der 45. Auflage erschienen ist.^

Drucksachen aller Art bietet der belesene Geschäftsmann auch weiterhin an. Die alte Druckereihalle wurde aufgelöst und die Produktion auf Digitaldruck umgestellt. Wie sein neues Ladengeschäft angenommen wird, darauf ist Wendelin Duda selbst gespannt.
Dreisamtäler, 2000, Monika Rombach

Freiburg: Wolter

Antiquariat Markus Wolter, Philosophie, Kunst
Gerberau 8, Tel 0761/24260, www.antiquariat-wolter.de
Das Antiquariat in der Grünwälderstraße wird nur noch nach Absprache geöffnet.

Forster, Antiquariat in Friedenweiler

An- und Verkauf
Antiquariat Silvia Forster, Oberdorfstrasse 4, 79877 Friedenweiler, Tel 07654/921349
www.forsterbuch.de , info@forsterbuch.de

ZVAB.com - Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher