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Pfaffenweiler im Schneckental
östlich des Batzenbergs - Infos

   

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Pfaffenweiler, Bellenhöhe, Öhlinsweiler, Schneckental

Blick vom Batzenberg ins Schneckental nach Südosten auf Pfaffenweiler am 24.5.2006

 

Dritter Gedichtband von Heimatdichterin Wiltrud Pfunder

Nachts, wenn es still ist und das Licht ein ganz besonders, sitzt Wiltrud Pfunder an ihren Tisch im Wohnzimmer und schreibt. Sie verarbeitet Notizen, die sie sich den Tag über gemacht hat, beschreibt Stimmungen, Entdeckungen, Gefühle – und das alles auf Alemannisch. So entstehen Gedichte über s’Läbe, d’ Schöpfig und d’ Mensche, die die Heimatdichterin in Büchern zusammenfasst. Das dritte mit dem Titel "Wottsch an d Sunne muesch duur d Nacht" hat die 72-Jährige jetzt veröffentlicht. ....
Alles von Tanja Bury vom 2.6.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/pfaffenweiler/dritter-gedichtband-von-heimatdichterin-wiltrud-pfunder-

Gedichtbuch "Wottsch an d Sunne muesch duur d Nacht" ist bei Wiltrud Pfunder, Kehlenweg 2, in 79292 Pfaffenweiler, 07664/6548, für zehn Euro zu bekommen.
1973 erschien das erste Buch "Mit dem Herze gluegt"
2002 das zweite Buch "Bis an’s End vum Regeboge"

 

Pfaffenweiler Kräutergarten: Alemannische Heimat-Ehrennadel für Gesa Muser

Gesa Muser wurde für ihre Verdienste um den Kräutergarten neben dem Rathaus in Pfaffenweiler ausgezeichnet, den sie seit gut zehn Jahren mit anderen Landfrauen aus dem Ort pflegt. Muser war schon an der Entstehung beteiligt. Der Garten sei 1998 auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Fritz Gutgsell und der obersten Landfrau Luise Blattmann angelegt worden, erzählt sie.

Alles von Barbara Schmidt vom 17.1.2009 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/16-kraeuter-fuer-den-maidli-palmen

 

Dürrenbergdenkmal: "Hände hoch", Ausblicke, Wanderungen

"Hände hoch", so wird scherzhaft ein Denkmal genannt, das auf einer Anhöhe über der Winzergemeinde Pfaffenweiler steht. Der Ort liegt im Schneckental, etwa zehn Kilometer südlich von Freiburg. Zum Abschluss der Rebumlegung in den Jahren 1955 bis 1970 wurde oberhalb des Dürrenbergs zwischen den Rebanlagen und dem Gemeindewald dieses große steinerne Denkmal erstellt.

Gleich einer Opferschale ragen zwei Hände zum Himmel, ein Symbol für Bitte und Dank. Das 3,30 Meter hohe, aus Jurakalkstein geschaffene Denkmal, erinnert an die für den Weinort so wichtige Rebumlegung. Die am Sockel angebrachten Texte verweisen auf das 19. Jahrhundert, als in dieser Raumschaft große Not herrschte und vielen Bürgern der Gemeinde kein anderer Ausweg blieb, als die Heimat zu verlassen. Unter schwierigsten Umständen wanderten sie aus, ein Teil der Leute ging nach Amerika, der andere nach Algerien. Dieses in 305 Meter Höhe gelegene Denkmal und der Platz davor wurden zu einem gern besuchten Wanderziel. Von hier oben bietet sich ein weiter Blick ins Rheintal, zu den Vogesen, zum Batzenberg, Kaiserstuhl und Tuniberg, nach Bad Krozingen und natürlich zu dem am Fuße des Dürrenbergs gelegenen Dorf Pfaffenweiler. Unter hohen Buchen stehen rustikale Tische und Bänke, hier kann sich der Wanderer ausruhen und sein mitgebrachtes Vesper verzehren. Neben dem Denkmal befindet sich auch eine Orientierungstafel. Nach Norden führt der Dürrenbergweg in Richtung Ebringen vorbei an der Fuchshalde und dem Freizeit- und Grillplatz Talhausen. In Richtung Osten geht über den Hüttenrainweg zum 496 Meter hoch gelegenen Hohfirst und zum fünfeckigen Bannstein, dem Hohbannstein. Von dort führt je ein Weg in Richtung Sölden und einer zum Hansjörgenkreuz mit einem hübsch angelegten Rastplatz. Ein weiterer Wanderweg führt in Richtung Süden zur Grünwasenhütte mit Grillplatz und zum großzügig angelegten Waldspielplatz, vorbei an dem Rebgewann mit dem Namen Afrika zu den historischen Steinbrüchen, einem beachtenswerten Freilichtmuseum mit nachgebauten Werkstätten der Steinhauer. Alljährlich am letzten Sonntag im Juni wird hier in der engen Schlucht ein Fest, das Schteibickfesch, gefeiert. Bei diesem Anlass demonstrieren Männer aus der Gemeinde Pfaffenweiler die verschiedenen Tätigkeiten im Steinbruch. Hier vom Steinbruch aus führen Wanderwege zum Trimm-dich-Pfad in der Nähe der Bellenhöhe. Von dort geht es weiter durch die Rebanlagen in Richtung Bollschweil und nach Ehrenkirchen-Kirchhofen.
Das Denkmal auf dem Dürrenberg, Ausgangspunkt verschiedener Wanderungen, wird von Pfaffenweiler aus erreicht. Von den Tennisplätzen führt eine Straße hinauf zum Freiburger Weg und von dort geht es durch die Rebberge in mehreren Windungen hinauf zum Wald und zum Denkmal.
Franz Hilger, 30.10.2008, BZ

 

 

Doppeljubiläum: Dorfmuseum Pfaffenweiler 25 Jahre, Erika Schwaiberger 20 Jahre

Ein runder Geburtstag kann gefeiert werden: Das Dorfmuseum Pfaffenweiler besteht seit 25 Jahren und bildet seit seiner Eröffnung einen besonderen Mittelpunkt in der Winzergemeinde. Und das nicht nur deshalb, weil das Gebäude in unmittelbarer Nähe des Rathauses und an der Schnittstelle zwischen den beiden Ortsteilen Pfaffenweiler und Öhlinsweiler steht, sondern weil es ein Zentrum ist, das Aufschluss gibt über die weit über tausendjährige Geschichte des Winzerdorfes und seiner Menschen.

So begann die Geschichte des Dorfmuseums: 1967 feierte Pfaffenweiler sein 1250-jähriges Bestehen. Es wurde damals ein vielfältiges Programm geboten, dazu gehörten ein Festumzug mit historischen Szenen und eine Ausstellung im Rathaus mit historischen Gegenständen wie Küchengerätschaften, Mobiliar und Handwerkszeug. Diese Ausstellung hat bei der Bevölkerung großes Interesse geweckt — die Leute wollten mehr über die Geschichte ihres Dorfes erfahren. Neue Impulse für die Geschichtsforschung gaben auch immer wieder die Brauchtumsschauen, die am Schneckenfest im September gezeigt werden. So kam es schließlich zu dem Wunsch der Schneckentäler, die vielen zusammengetragenen Gegenstände in einem Museum aufzubewahren, aufzustellen und durch Dokumentationen zu erklären. Doch zunächst musste ein Platz für das Museum gefunden werden. Ein zur Schule gehörendes Ökonomiegebäude, in dem früher eine kleine Landwirtschaft für die Lehrer sowie die Toiletten der Schüler waren, wurde abgerissen und dieser Stelle ein Mehrzweckgebäude erstellt. Die Tür- und Fenstergewände des alten Gebäudes waren aus Pfaffenweiler Kalksandstein und konnten beim Neubau wieder verwendet werden. Mit dem Museum mit rund 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche und einer Galerie zog in das neue Gebäude auch der Bauhof ein. Außerdem gibt es noch einen Versammlungsraum. 1983 konnte die Eröffnung des Museums gefeiert werden. Zu dessen Einrichtung wurde ein aus sieben Mitgliedern bestehendes Kuratorium berufen. Für die Erstellung eines wissenschaftlichen Konzepts konnte der damals in Pfaffenweiler wohnhafte Professor für Volkskunde, Rolf Brednich, gewonnen werden. Er hielt dann auch bei Einweihungsfeier die Festrede. "Ein solches Museum verstehen wir vor allem als Lernort, weil wir etwas über die Geschichte und die Kultur derjenigen begreifen lernen, deren Hände Arbeit vor unserer Zeit das ältere Dorfbild geprägt haben" , sagte Brednich damals. Er nannte das Museum einen einen Ort des Lernens — besonders für die Jugend. Sein Wunsch war es, dass das Dorfmuseum darüber hinaus ein Ort werde, der zur Förderung des lokalen Geschichtsbewussteins beitrage. Die beiden Hauptthemen des Museums sind die Geschichte des Weinbaus und die der Steinhauerei. Pfaffenweiler gehört zu den ältesten Weinbaugemeinden des südlichen Breisgaus. Viele Jahrhunderte wurde im Gemeindewald Stein gebrochen. Der Pfaffenweiler Kalksandstein war ein begehrtes Material, aus diesem wurden Grabsteine, Brunnentröge, Wegkreuze, Altäre aber auch Fenster- und Türstürze geschaffen. So finden sich in der Ausstellung neben einem kleinen Rebstück, einem Gänderle, und verschiedenen Geräten für die Arbeit in den Reben auch eine Steinhauerwerkstatt und eine Reihe von Werkstücken aus diesem Steinmaterial. Natürlich vermittelt das Museum auch einen allgemeinen Überblick zur Geschichte, über Brauchtum, Schulwesen und erinnert an verschiedene einst im Ort ansässige Handwerksbetriebe. Gezeigt werden auch alte Fotografien von Familien- und Vereinsfesten. Obwohl es das Museum nun schon ein Vierteljahrhundert gibt, hat das Interesse an ihm nicht nachgelassen. Es gibt immer wieder Gäste aus nah und fern, die das Museum besuchen.

Zweimal im Monat soll das Museum offiziell geöffnet werden, so wurde damals nach der Eröffnung vereinbart. Altbürgermeister Emil Eckert hat den Museumsdienst für den ersten Termin eines jeden Monats übernommen. Als er 1988 erkrankte, übernahm Erika Schwaiberger diese Aufgabe. Später hat sie dann den Museumsdienst für beide Termine wahrgenommen und dabei blieb es bis heute. So kann in diesem Jahr noch ein weiteres Jubiläum gefeiert werden, denn seit 20 Jahren ist nun Erika Schwaiberger im Museum tätig und engagiert sich dort in besonderem Maß. Mit Umsicht und viel Begeisterung kümmert sie sich um "ihr" Museum. Sie sorgt stets dafür, dass immer frische Blumen im Eingangsbereich stehen, sie kennt die Geschichte des Dorfes und die Exponate im Museum und kann so stets fachgerecht den Besuchern Auskunft geben.
Franz Hilger , 28.8.2008, BZ

 

 

Neujahrsempfang: Einsatz engagierter Bürger

"Der Neujahrsempfang bot bislang die Gelegenheit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und das neue ins Visier zu nehmen" , so Bürgermeister Dieter Hahn. "Doch mein Rückblick als Bürgermeister fällt naturgemäß sehr kurz aus, betrug doch die Amtszeit nur wenige Wochen." Zum Treffen im Columbasaal waren Mitglieder des Gemeinderats, die Vorsitzenden der Vereine und Institutionen, Vertreter der beiden Kirchen, der Schneckentalschule und des Gemeindekindergartens eingeladen.

Der Bürgermeister berichtete von seinen ersten Begegnungen mit Bürgern in der Gemeinde, er erinnerte an seine Verpflichtung und den anschließenden Stehempfang. "So richtig los ging es dann am 20. Dezember, da stand die erste richtige Gemeinderatssitzung an. Ich betrat Neuland, eine kommunalpolitische Veranstaltung dieser Art hatte ich bislang noch nie moderiert. Ich werde sicher noch so manche Erfahrung machen müssen, bis ich selber mit mir zufrieden bin" , so Hahn. Die letzten Wochen standen im Zeichen der Vorbereitung des Haushaltsplans. Erfreut berichtete Hahn, dass das Rechnungsjahr 2006 positiver ausfallen wird als erwartet und auch das Haushaltsjahr 2007 unter dem Einfluss einer günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung stehe. Die Rücklagen weiter zu stärken, müsse ein besonderes Anliegen sein. "Unser Haushalt wird keine größeren Investitionen vorsehen." Ein Schwerpunkt für die kommende Zeit werde das Thema Kinder und Jugendliche sein. "Das fängt an bei den Überlegungen wie wir mit der Tagesbetreuung der unter Dreijährigen umgehen und endet mit der Frage, schaffen wir es eine sinnvolles Konzept der offenen Jugendarbeit zu stricken und auch umzusetzen" . Hahn forderte die Jugendlichen auf, aktiv am Diskussionsprozess um deren Zukunftsgestaltung teilzunehmen. Er würdigte die Jugendarbeit in den Vereinen, aber auch insgesamt deren ehrenamtliches Engagement. Auch Altbürgermeister Fritz Gutgsell sprach über die Bedeutung der Vereine für die Gemeinde. Er erklärte, bürgerschaftliches Engagement gewinne immer mehr an Bedeutung.
Für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde wurde Bertold Däschle von Bürgermeister Dieter Hahn mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Bereits 1964 trat Däschle dem VfR Pfaffenweiler bei. Von 1965 bis 1974 spielte er in der ersten Mannschaft. Von 1974 bis 1980 war er erster Spielausschussvorsitzender, zwei Jahre Trainer und wechselte dann in den Vorstand. 1996 wählten ihn die Mitglieder des Vereins zum ersten Vorsitzenden. "Sein integerer Charakter brachte ihm sowohl die goldene Vereinsehrennadel als auch die Verbandsehrennadel ein" , meinte der Bürgermeister "und heute ist die Zeit reif für eine Ehrung auf Landesebene". Der Vorsitzende des Vereinsgemeinschaft, Alexander Sautermeister, dankte der Gemeinde für die vielfältige Unterstützung und das gute Zusammenwirken. In diesem Jahr, so Sautermeister, werde das Schneckenfest zum 30. Male gefeiert. Er bat alle Bürger der Gemeinde um tatkräftige Unterstützung. Traditionsgemäß überreichte er eine große Neujahrsbrezel, die aufgeschnitten und unter den Besuchern verteilt wurde. Das Ensemble des Handharmonikavereins unter der Leitung von Gregor Heinrich umrahmte das Neujahrstreffen musikalisch, Heimatdichterin Wiltraud Pfunder trug einige Mundartgedichte vor.
Franz Hilger, 16.1.2007, BZ

 

Hansjerge-Chritz" bei Pfaffenweiler

Um das "Hansjerge-Chritz" im Wald bei Pfaffenweiler rankt sich eine schaurig-schöne Geschichte. Ihr wollen wir in der heutigen Sommer-Tour auf den Grund gehen und steigen dafür in die Höhe: Auf halbem Weg zum (nur knapp 500 Meter hohen) Gipfel des Hohfirstes steht das imposante Steinkreuz, das Hans Georg Elmlinger aus Pfaffenweiler vor genau 250 Jahren gestiftet hat.

Der um 1704 geborene Elmlinger machte sich eines Tages auf nach Wittnau. Er war Metzger von Beruf und wollte Vieh kaufen. Deshalb steckte er reichlich Geld in seine Taschen. Mit den klimpernden Münzen war er ein lohnendes Ziel für die Räuber, die an seinem Weg über den Hohfirst lauerten. Und tatsächlich: Dort, wo heute das Kreuz steht, stürzten plötzlich finstere Gesellen unter den Bäumen hervor und überfielen den einsamen Wanderer. Elmlinger flehte um Gnade. Er glaubte sich schon verloren, doch die Räuber gewährten ihm ein letztes Gebet. Der Metzger kniete nieder und stieß einen lauten Pfiff aus, den sein Hund in Öhlinsweiler hörte. Das Tier zerrte an seiner Leine, bis die Metzgersfrau es los band, und rannte in Windeseile zu seinem Herrn. Der Sage nach schlug der Hund die Räuber in die Flucht. Sein Herr stiftete nach der wundersamen Rettung 1756 das nach ihm benannte Kreuz. So unglaublich die Geschichte klingen mag, in ihr steckt ein wahrer Kern: Der Gemeindearchivar Edmund Weeger hat in alten Kirchenbüchern einen Hans Georg (oder Hans Jerg oder Johannes Georgius) Elmlinger ausfindig gemacht, der im 18. Jahrhundert in Pfaffenweiler Metzger war. Das Kreuz im Wald habe Elmlinger "auf jeden Fall" gestiftet, sagt Weeger, "aus welchem Grund auch immer" . Der Überfall am Hohfirst ist nirgends verzeichnet, aber "es ist einfach eine schöne Geschichte". Unsere Wanderung zum Hans-Jörgen-Kreuz beginnt an der Grünwasenhütte, die von Pfaffenweiler aus über den Steiner Weg (an der Winzergenossenschaft) zu erreichen ist. Unser Weg führt stetig bergan durch die Reben bis zum Waldrand. Bis hierher kann man auch mit dem Auto fahren, doch gibt es keine offiziellen Parkplätze. An der Hütte (mit Brunnen und Grillstelle übrigens ein idealer Rastplatz) beginnt der waldige Teil des Dorflehrpfads, den der Verein Gastliches Schneckental und die Gemeinde ausgewiesen haben. Auf dem knapp sechs Kilometer langen, teilweise steilen Rundkurs über Waldwege folgen wir den Schildern "Gastliches Schneckental e.V. Pfaffenweiler" . Erste Station im lichten Mischwald ist das hundert Jahre alte Evangeli-Kreuz. Hier führt der Rundgang links über den Hüttenrainweg zu Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten, darunter das "Hansjerge-Chritz" . Der direkte Weg zum Kreuz geht rechts über den Buchwaldweg bis zum Hohbannsteinweg, der uns schließlich zum Hans-Jörgen-Kreuz bringt. Das Kreuz aus heimischem Sandstein trägt statt eines Corpus die fünf Wunden Christi. Oberhalb des Sockels ist der Name des Stifters in den Stein gemeißelt. Darüber ist die Zahl "1781" zu lesen, das Jahr, in dem Elmlingers Sohn das Kreuz renovieren ließ. In der Nähe hat der örtliche Wanderverein Bänke und Tische aufgestellt. Am Wegesrand stehen alte Grenzsteine, die ebenfalls aus "Pfaffenweiler Stein" gefertigt sind. Von hier ist es nicht mehr weit zum Hohbannstein, der auf 433 Metern Meereshöhe fünf Gemarkungsgrenzen markiert. Mit dem mächtigen Stein beendeten Pfaffenweiler, Bollschweil, Ebringen, Schallstadt und Ehrenkirchen 1748 ihren zwei Jahrhunderte alten Grenzstreit.

Heute steht hier nur noch eine Kopie des Steins, nachdem das Original beschädigt wurde. Der echte Hohbannstein kann aber im Dorfmuseum in Pfaffenweiler besichtigt werden. Das Museum beim Rathaus öffnet am ersten Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr und am dritten Sonntag von 15 bis 17 Uhr. Informationen zum Dorflehrpfad gibt es wochentags von 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 in der Winzergenossenschaft, Weinstraße 40,
07664/97960
Kompletten Artikel
von Barbara Schmidt vom 9.9.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Ein filmreifes Schneckenfest 

Zu Beginn der vergangenen Woche hingen fast täglich dunkle Wolken über dem Schneckental und es regnete kräftig. Mit einigem Unbehagen schaute deshalb ganz Pfaffenweiler gen Himmel und erhoffte dort ein kleines bisschen Blau zu entdecken. Mit Erfolg: Zur Eröffnung des Schneckenfestes am Freitag lachte die Sonne und einem gelungenen Festwochenende stand nichts mehr im Wege.

Begleitet von der Batzenberger Winzerkapelle zogen Mitglieder der Steinhauergruppe und der Trachtentanzgruppe mit Bürgermeister Fritz Gutgsell und den Ehrengästen zum Stubenplatz, wo sie von den vielen Freunden des Schneckenfestes erwartet wurden. Einige Gruppen waren von weit her angereist — sogar aus Holland und Bremerhaven waren die Festgäste ins Schneckental gekommen. Auch waren Freunde aus der US-amerikanischen Partnergemeinde Jasper beim Fest dabei. Fritz Gutgsell bedankte sich bei den veranstaltenden Vereinen und den Anliegern der Feststraße für die Bereitschaft, ihre Höfe
für das Fest zur Verfügung zu stellen. Der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, Alexander Sautermeister, sprach dem Bürgermeister den Dank für dessen jahrelangen Einsatz für das Schneckenfest aus. "Es ist das letzte Mal, dass Sie als Bürgermeister mit dabei sind," spielte Sautermeister auf den Abschied Gutgsell aus dem Amt und die anstehende Bürgermeisterwahl an. Im Gemeindearchiv hatte sich ein Entwurf für ein Schneckenfestplakat gefunden, das in den ersten Amtsjahren des Bürgermeisters entstanden ist. Das Festmotto lautete damals "Schneckefest gibt mir de Rest" . Dieses Plakat wurde Bürgermeister Fritz Gutgsell zum Dank überreicht. Mit Hilfe der beiden Traditionsfiguren Bott und Nachtwächter entzündete die Markgräfler Weinprinzessin Tatjana Trescher anschließend eine Kerze in der Laterne, mit mit einem langen Haken unter dem Torbogen am Eingang der Feststraße angebracht ist — das Schneckenfest war damit eröffnet. Das "Hock-ahni-Feschtbankett" wurde im Keller des Sportschützenvereins veranstaltet. Der bekannte Mundartdichter und Sänger Frank Dietsche erfreute mit Gedichten und Liedern aus dem südlichen Markgräflerland. In seinem über einstündigen Programm erklang ein Lied, das er in jungen Jahren einem Mädchen in Vogelbach gewidmet hat, ein Loblied auf "d´ Zwiebelwaie" und die Zuhörer hatten die Gelegenheit das Jodeln zu lernen.

Die Brauchtumsschau beschäftigte sich heuer mit einem Ereignis, das vor zehn Jahren einen Großteil der Bevölkerung beschäftigte: In Pfaffenweiler wurde die Auswanderer-Dokumentation "Verbannt ins Paradies" gedreht und viele Einwohner haben als Schauspieler und Statisten mitgewirkt. In der ersten Szene der Brauchtumsschau wurde gezeigt, wie der Bürgermeister mit den Vorständen der Vereine zusammenkam, um sie über das von einem Produzenten vorgeschlagene Filmprojekt zu informieren. Einige waren gleich begeistert, andere hatten Bedenken — die Mehrheit war aber für seine Beteiligung Pfaffenweilers an dem Film. So wurde die Bevölkerung zu einem Gespräch mit dem Regisseur eingeladen. Der Filmemacher brauchte etwa 100 Leute, doch die bereitgestellten Stühle in der Batzenberghalle reichten nicht aus — es hatten sich weit mehr gemeldet. Schlussendlich wirkten 250 Männer, Frauen und Kinder aus dem Dorf an der Dokumentation mit. Da alles authentisch sein sollte, mussten sie dem 19. Jahrhundert entsprechend ausgestattet sein. Alte Kleider wurden ebenso vom Speicher geholt wie große Koffer, Kinder- und Leiterwagen. Von einigen Anekdoten während der Dreharbeiten wurde bei der Brauchtumsschau berichtet. So gab der Regisseur die Anordnung, dass kein Schmuck, keine Armbanduhr und keine Brillen getragen werden durften. Darauf meldete sich eine der älteren Frauen und sagte: "Aber s´ Gebiss könne mehr drinne lo" . Und eines der jungen Mädchen weigerte sich "g´ naglete Schuh" zu tragen. Da meinte ihre Großmutter: "Wenn so Schuh nächst Johr Mode weret, bisch du die erscht, die die anzieht" . Es wurde auch berichtet, wie während der Aufnahmen in dem Abendstunden sogar bei Regen eine große Gruppe mit Koffern und verschiedenen Wagen um den Sportplatz zu mehrere Filmeinstellungen marschieren mussten, um den Zug der Auswanderer darzustellen. Bürgermeister Fritz Gugsell, der die Ansage übernommen hatte, dankte den Akteuren für die gelungene Darbietung. Und auch dem Wettergott Petrus galt es zu danken. Ganz nach den Prognosen schien am Samstag die Sonne, gegen Abend war es leicht bewölkt und erst nachts kamen Schauer. Auch am Sonntag waren die Vereine, die wieder einmal keine Mühen gescheut hatten, den Gäste zahlreiche kulinarische Leckerbissen anzubieten, zufrieden. Es herrschte eben richtiges Weintrinker- und Feierwetter — genau richtig fürs Schneckenfest.

Franz Hilger, 4.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

Fritz Gutgsell für Partnerschaft mit Jasper/USA  ausgezeichnet

Seit 1985 besteht die Freundschaft Pfaffenweiler und der heute rund 13 000 Einwohner zählenden Stadt Jasper im US-Bundesstaat Indiana jetzt schon. Mitgeprägt wurde diese Partnerschaft wesentlich von Bürgermeister Fritz Gutgsell. Als Dank für seinen Einsatz für die Beziehungen zu der Stadt, in die Mitte des 19. Jahrhundert etliche Familien aus Pfaffenweiler ausgewandert sind, wurde Gutgsell im Juli mit einer Medaille des internationalen Partnerschaftskomitees Sister Cities geehrt und damit in die Gruppe der kommunalen Führungskräfte von Sister Cities aufgenommen. Ausgezeichnet wurden Gutgsell und rund 300 andere Vertreter von Partnerschaftsvereinen und Kommunen aus aller Welt im Rahmen des 50. Geburtstags von Sister Cities.

Nach Washington hatte Fritz Gutgsell zur Annahme der Medaille zu reisen — und es fiel ihm nicht schwer, die Koffer zu packen. Das Programm der viertägigen Veranstaltung in Washington hatte nämlich einiges zu bieten. Neben verschiedenen Vortragsangeboten und Informationen über Sister Cities wartete ein Gala-Dinner und eine musikalische Huldigung durch den für den Grammy nominierten Sänger John McCutcheon. Außerdem gab es die Möglichkeit, den Senat zu besichtigen und das Weiße Haus — wenn auch nur aus der Ferne — zu betrachten. Für Fritz Gutgsell war dies der letzte offizielle Auftritt als Bürgermeister von Pfaffenweiler in Sachen Partnerschaft zu Jasper. Am 24. September wird sein Nachfolger als Pfaffenweiler Rathauschef gewählt. Grund genug, die Beziehung zu der US-amerikanischen Stadt Revue passieren zu lassen. "Diese Freundschaft gehört für mich zu den Höhepunkten meiner Amtszeit" , so Fritz Gutgsell im Gespräch mit der BZ. Aus der Auswanderergeschichte Pfaffenweilers habe sich eine lebendige Partnerschaft mit einer aufstrebenden Stadt der USA entwickelt, von der beiden Seiten profitierten.

Egal ob Handwerker, Verein, Schüler oder Au-Pair-Mädchen — etliche Bürger Pfaffenweilers haben die Partnerschaft Jasper schon besucht "und jeder dieser Besuche war ein Erlebnis für sich" , so Gutgsell. Und deshalb sei die Partnerschaft zu Jasper heute "fast ein Selbstläufer, der von vielen Familien getragen wird" . Die Medaille, die er von Sister Cities bekommen habe, habe er stellvertretend für die vielen, in der Partnerschaftsarbeit engagierten Bürger entgegengenommen, betont er. "Ich werde auf jeden Fall weiter ehrenamtlich in der Partnerschaftsarbeit mit Jasper tätig sein" , ließ der scheidende Rathauschef wissen. Deshalb sei die Wehmut bei den Ehrung in den USA nicht ganz so groß gewesen.

10.8.2006, www.badische-zeitung.de

lick nach Westen über Pfaffenweiler zum Batzenberg am 10.11.2006

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