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Freiburger Münster
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Eva als alttestamentl. Figur an der Nordseite der Münstervorhalle

 
mehr Blick vom Schloßberg nach Westen zum Münster am Rosenmontag 2006 mehr  

 

Gotische Kirchenfenster, Mathematik und Goethe-Gymnasium

Konstruktion eines Fischblasen-Motivs - Catarina Moos Math. Berechnungen eines Kirchenfensters - Lisa Birnbreier Lena Hub
 
 
    Frau Reiter-Eltschka mit einem Mesner im Münster am 25.7.2006

Am 25.7.2006 erlebte ich eine freudige Überraschung im Münster: An den hölzernen Absperrwänden zur Baustelle des traurig-trostlosen Umbaus des Münsteraltars waren drei Blätter angeheftet mit handschriftlichen mathematischen Berechnungen. Schüler der Klasse 9b des Goethe-Gymnasiums Freiburg hatten sie im Rahmen einer erweiterten Hausarbeit unter Leitung ihrer Mathematiklehrerin, Frau Reiter-Eltschka, angefertigt. Ganz schön kompliziert und interessant, die Berechnungen der NeuntklässlerInnen Lisa Birnbreier, Len Hub, Simon Kopp und Catarina Moos zu den gotischen Kirchenfenstern des Münsters.

Ekke, 25.7.2006

 

Kinderbuch: Steine, Bilder, Glockenschlag

Münstertour für kleine Besucher / Ein neues Kinderbuch informiert altersgerecht über den 800 Jahre alten Bau

Ein kleiner Junge und sein Hund erkunden das Münster — neugierig, frech und immer wieder gemeinsam interessanten Fakten auf der Spur: So geht es los, wenn man Dagmar Zimdars Neuerscheinung “Steine, Bilder, Glockenschlag” aufschlägt — das erste Buch über das 800 Jahre alte Freiburger Kulturdenkmal, das sich speziell an Kinder richtet. Schon beim Maskottchen fängt die Wissensvermittlung an: Der Hund — liebevoll illustriert von Kinderbuchzeichner Stefan Heß — ist an die Verkündigungsszene der Turmhalle angelehnt. Ausgehend von den beiden Protagonisten, wird das Münster auf 80 reich bebilderten Seiten kindgerecht erklärt. “Wir nähern uns mit allen Sinnen der Geschichte” , erklärt Autorin Dagmar Zimdars das Konzept ihres Werkes. Die Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin hat für ihr Buch auch den Segen der Kirche erhalten — und darüber hinaus auch Fördermittel aus diversen Stiftungen. Dabei präsentiert sich “Steine, Bilder, Glockenschlag” keineswegs als pure Abhandlung über den historischen Bau, wie man es von einem Lehrbuch erwarten könnte. Im Gegenteil: Auf fast jeder Seite heißt es “Denk mal mit!” Die jungen Leser sollen mit Knobel- und Rätselaufgaben zum genauen Hinsehen — und im Idealfall zu einem Besuch des Münsters — animiert werden.
Wie kamen überhaupt die Glocken an ihren jetzigen Platz? Warum ist das Münster ständig von Gerüsten umgeben? Und wie lange hat es eigentlich gedauert, bis die riesige Konstruktion fertig war? Zimdars Buch vermittelt es kurz und präzise. Für die Erklärung schwieriger Begriffe ist das am Ende angehängte Glossar zuständig, das von einem Münster-Würfelspiel noch gefolgt wird.
Obwohl das handliche Buch im Rucksack-Format gerade erst erschienen ist, stößt es im lokalen Buchhandel bereits auf reges Interesse: “Auch viele kleine Buchhandlungen haben schon ihre Exemplare geordert” , freut sich Uli Nocke vom Design-Concepts-Verlag. Und was sagt die Zielgruppe zu der Neuerscheinung? “Echt spannend!” , findet es die zehnjährige Elisabeth Plener. “Es ist lustig, dass ein Hund dabei ist und man so viele Spiele machen kann.” 
Das Interesse ist bei der zehnjährigen Schülerin längst geweckt: “Ich war schon oft im Münster und werde mir das Buch auch gleich durchlesen. Vielleicht kann ich einige Rätsel sogar schon lösen, ohne dass ich im Münster noch mal nachschauen muss.” Aber auch das würde der Schülerin nichts ausmachen: “Es ist doch toll, dass man schon früher so was Großes geschaffen hat. Die Bilder in dem Buch zeigen, wie schön das Münster ist.”

Alles von Steve Przybilla vom 3.7.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

Steine, Bilder, Glockenschlag”, ISBN 3-9807059-4-3, Freiburger Münsterbauverein (Hrsg.), 15,80 Euro


 

Schüler entdecken im Münster gezeichnete Fenstergeschichten

Beim Bau des Freiburger Münsters bekamen Glasmaler im 14. Jahrhundert den Auftrag, Legenden von Heiligen auf einige der Fenster zu malen. Die Glasmaler haben wie bei einem Comic aus unserer Zeit die Legenden als Geschichte mit mehreren Bildern hintereinander gemalt: Ein Bild nach dem anderen erzählt die Geschichte eines Heiligen. Es fehlen aber die Sprechblasen im Vergleich zu unseren Comics heute, weil im Mittelalter nur sehr wenige Menschen lesen und schreiben konnten. Damit man die Fenstercomics lesen kann, muss man die Geschichte des Heiligen kennen und wissen, dass man die Bilder von unten nach oben und von links nach rechts lesen muss.

Eine dieser Fenstergeschichten möchten wir hier vorstellen: das Katharinenfenster. Das Fenster findet man im Münster, wenn man nach einem Fenster mit Brezeln Ausschau hält. Brezeln sind deshalb auf dem Fenster zu sehen, weil die Freiburger Bäcker im Mittelalter das Geld für dieses Fenster gespendet haben. Das Katharinenfenster besteht aus neun einzelnen Bildern. Sie erzählen die Legende der Königstochter Katharina, die sehr fest an Gott glaubte.

1. Bild: Der Kaiser wollte Katharina überreden, an einen Götzen zu glauben anstatt an Gott. Doch Katharina wollte das nicht und glaubte weiter an Gott.
2. Bild: Da schickte der Kaiser fünfzig kluge Männer zu Katharina. Sie sollten sie
überreden, nicht mehr an Gott zu glauben. Doch Katharina überzeugte die Männer, sodass auch sie an Gott glaubten.
3. Bild: Der Kaiser ließ die Männer ins Gefängnis werfen. Auf dem Bild sieht man den Kaiser, der einem Soldaten den Befehl gibt, das Gefängnis anzuzünden.
4. Bild: Dem Kaiser gelang es aber immer noch nicht, Katharina zu überreden. Da ließ er sie auspeitschen.
5. Bild: Dann wurde sie in einen Turm eingeschlossen. Die Kaiserin wurde neugierig auf Katharina und wollte sie überreden, an den Götzen zu glauben. Aber es gelang auch ihr nicht. Katharina überzeugte die Kaiserin, an Gott zu glauben. Auf dem Bild sieht man die Kaiserin und den Kerkerwächter mit Katharina beten.
6. Bild: Als der Kaiser erfuhr, dass seine Frau mit Katharina gebetet hatte, ließ er sie und den Kerkermeister umbringen.
7. Bild: Der Kaiser wollte Katharina an ein Rad mit Messern binden lassen, aber sie betete, dass Gott ihr hilft. Plötzlich fielen Hagelkörner vom Himmel. Die Hagelkörner zerstörten das Rad und töteten die beiden Henker.
8. Bild: Da ließ der Kaiser Katharina enthaupten. Auf dem Bild sieht man, wie ihre Seele von Engeln in den Himmel getragen wird.
9. Bild: Zwei Engel legen Katharina nach ihrem Tod ins Grab. Katharina hatte vor ihrem Tod gesagt, dass heilendes Öl aus ihrem Grab fließen werde. Auf dem Bild sieht man zwei Menschen an ihrem Grab beten. Sie werden durch das Öl geheilt.
Schaut euch das Fenster doch einmal an , es ist sehr spannend. Vielleicht entdeckt ihr Katharina auch auf anderen Fenstern des Münsters. Ein Tipp: Man erkennt sie an einem Rad in ihrer Hand.

Klasse 4b der Sprachheilschule Freiburg, 1.7.2006, www.badische-zeitung.de


 

Fronleichnam: Prozession mit Orden und Zünften vom Münster aus

“Der Name Fronleichnam kommt von ,Vron´ für Herr und ,Lichnam´ für Leib” , sagt Erich Wittner, Dompfarrer des Freiburger Münsters. Das Fest “Vron Lichnam” ist Ende des 13. Jahrhunderts entstanden und lässt sich mit “Fest des Herrenleibes” übersetzen. “An diesem Tag wird die Eucharistie, der Herrenleib, verehrt”, sagt Wittner. Das heilige Brot, das im Gottesdienst gewandelt wird, steht für den Leib Christi. Jesus brach das Brot beim letzten Abendmahl, das der Ursprung des Fronleichnamsfestes ist. Die Kirche müsste es daher eigentlich feiern am Gründonnerstag in der Karwoche vor Ostern, doch dann sind keine großen Feiern gestattet. Also wurde das Fest an das Ende der Osterzeit, auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten, gelegt.
Mehr von Marcus Surges am 14.6.2006 auf www.badische-zeitung.de

Beginn der Fronleichnamsprozession um 10.15 Uhr am 15.6.2006   Reliqie
Studentenverbindung
 
Altar bei Volksbank in der Rathausstrasse
 
Ordensleute
 
Unter dem Baldachin:
Der Erzbischof mit der Monstranz
  Ende der Prozession
 

 

Das Freiburger Münster bei Google Earth

Google Maps hat seine weltweiten Satellitenbilder aktualisiert. So zeigt der Internet-Landkartendienst auch europäische Städte wie Freiburg jetzt wesentlich detaillierter. Hier zum Beispiel das Freiburger Münster, das sich noch weiter zoomen läßt.

Google Earth und das Freiburger Münster

Das Bild muß vormittags so um 11 Uhr aufgenommen worden sein:
Die Schatten und auch die Marktstände vom Münstermarkt verraten es.

Also passen Sie auf, wenn Sie das nächste Mal am Münster eine heiße Bockwurst essen. Vielleicht kreist ganz oben gerade ein Satellit, der Ihre Wurst filmt.

http://maps.google.com

http://maps.google.com/maps?f=q&hl=en&q=freiburg&t=k&om=1&ll=47.997186,7.853766
&spn=0.001712,0.005407

Ekke, 29.5.2006

 

Neues Radfenster mit sieben Frauengesichtern im Münster-Querhaus

Einen gleichsam in Glas sichtbar gemachten Dialog zwischen dem Geist der Moderne und der gotischen Form des Münsters lässt die neu gestaltete Rosette im südlichen Querhaus aufscheinen. Drei Jahre lang hat Hans-Günther van Look daran gearbeitet, in sechs Medaillons sieben bemerkenswert selbstbewussten Frauen ein Gesicht zu geben. Das Ergebnis ist für den Freiburger Künstler zu seiner eigenen Überraschung eine “stille Revolte” geworden: für die Sozialempfindsamkeit, für das Menschliche des Menschen, für das Miteinander von Porträt und Abstraktion.

“Ich bin selbst ganz erstaunt” , sagt Hans-Günther van Look: “Ich habe den Menschen wieder ins Zentrum unseres Universums gestellt.” Sieben Frauen nehmen in dem seit dem Krieg farblosen Radfenster — gegenüber dem mittelalterlichen “Fenster der Barmherzigkeit” — Gestalt an. Und das im wahrsten Wortsinne. Denn der Künstler hat den für ihre gesellschaftlich engagierte Barmherzigkeit bekannten Frauen nicht nur ein Gesicht, sondern auch eine plastische Körperlichkeit geschenkt. Indem er an den Figuren ein schmales Lichtband entlang laufen und damit das Individuelle der “Heiligen Frauen” hervortreten lässt. Ihr Lebenszeugnis ist eine geradezu in Verruf geratene Dienmut, geprägt von Selbstwertgefühl, Wirklichkeitssinn, Verantwortung und diplomatischem Durchsetzungsvermögen. Solche auch heute vorbildlichen Frauen wollte die Stuttgarterin Monika Wiegandt in dem von ihr gestifteten Fenster sehen:

Dorothea von Flüe (eine Ehefrau und Mutter),
Hedwig von Schlesien (eine Herzogin und Politikerin),
Louise de Marillac (eine Bürgerin im sozialen Dienst),
Angela Merici (eine Lehrerin und Erzieherin),
Hildegard von Bingen und Lioba (zwei politisch, kirchenpolitisch und geistlich engagierte Äbtissinnen) und Ulrika Nisch (eine einfache Ordensschwester).

Gut drei Jahre lang haben sie (deren Lebensdaten den Zeitraum von 1100 bis ins 20. Jahrhundert umfassen) Hans-Günther van Look begleitet und herausgefordert. In der Auseinandersetzung mit ihnen “habe ich den Ausgleich zwischen Klassik und Modernität gesucht — das war mein Glück” . Und natürlich hat er auch seine Eigenart als Künstler beigemischt. Herausgekommen sind sechs Medaillons (jeweils 85 Zentimeter im Durchmesser), deren umlaufendes Band nach oben aufgesprengt ist, was die Gestalten scheinbar nach oben streben lässt. Aufgesprengt hat der 67-jährige Freiburger, der 2001 im Münster schon das Edith-Stein-Fenster gestaltete, ebenfalls den offenbar ehernen Gegensatz eines “entweder abstrakt oder gegenständlich” . Beides gewinnt bei ihm eine Beziehung zueinander. Und siehe da: Lebensvolles Porträt und Abstraktion des Raums können sehr wohl miteinander. “Da bin ich stolz, das gewagt zu haben.” Nicht zuletzt deshalb, weil er um diesen “zarten Sinn von Religiosität” weiß — der nun auch in den Frauengestalten der Rosette aufscheint. Um diese Menschlichkeit, die Hans-Günther van Look, einengende Grenzen sprengend, in die Mitte, in den Vordergrund stellt. “Die Kunst” , sagt er, “ist ein ganz verborgener religiöser Grundausdruck.” Der im Freiburger Münster schon seit dem 12. Jahrhundert im Detail wie im Gesamten künstlerisch Gestalt angenommen hat. Auch in jenen Scheiben der ersten Radfenster-Verglasung um etwa 1250. Drei der Heiligendarstellungen sind heute noch im Augustinermuseum zu sehen. 1918 baute sie der Künstler Fritz Geiges aus und ersetzte sie mit eigenen Bildern, die beim Bombenangriff auf Freiburg im November 1944 wie so vieles andere an Gewissheiten zu Bruch gingen. Jetzt gibt es neue Lebensbilder, dreidimensional erscheinend, anschaulich. Individualistinnen mit einem Gesicht, mit einer Körperlichkeit, mit einem Hintergrund. Was das ohnehin schon einmalige Münster Unserer Lieben Frau noch einzigartiger macht, freut sich Hans-Günther van Look: “Es gibt in ganz Europa kein solches Frauenfenster in einer gotischen Kathedrale.”
Das Radfenster “Der Dienst der Frauen” im südlichen Querhaus wird heute um 17 Uhr vorgestellt und gesegnet. Neben einer Einführung durch Dompropst Paul Wehrle gibt es Erläuterungen zu den dargestellten Frauen sowie Gedanken der Stifterin zur Grundidee der Rosette und des Künstlers zur Gestaltung, musikalisch begleitet vom Domorganisten Klemens Schnorr und von der Domkantorin Martina von Lengerich.
Kompletten Beitrag von
Gerhard M. Kirk vom 26.5.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

Eine alte Liebe - das Münster
Es war an Pfingsten. Und sie war 13 Jahre alt, als sie während eines Freiburg-Besuchs mit ihrer Mutter auch das Münster betrat. “Da hab´ ich” , erinnert sich Monika Wiegandt, “zum ersten Mal eine solch schöne gotische Kathedrale gesehen.” Und dieses Erlebnis scheint bis heute nachzuwirken. Am Freitagabend nämlich wurde im von etwa 300 Menschen fast halb gefüllten Münster das neu gestaltete Radfenster im südlichen Querhaus vorgestellt und gesegnet — ein Frauenfenster, gestiftet von Monika Wiegandt. Freiburg ist für die Stuttgarterin keine Unbekannte, sondern eher eine alte Liebe. Jahre nach jenem ersten Besuch hat sie hier auch angefangen Soziologie zu studieren. Als sie dann von ihrer Mutter Geld erbte, “das ich nicht brauchte” , wollte sie es mit anderen so teilen, “dass viele was davon haben” . Und “weil die Männer im Münster so zahlreich vertreten sind” , legte sie Wert darauf, dass ihre Stiftung aus der bisher farblosen Rosette ein Fenster machte, das sieben bemerkenswerten Frauen ein Gesicht gibt. Um ihre Idee zu verwirklichen, brauchte Monika Wiegandt noch nicht einmal Türen einzurennen, lächelt sie: “Bei Dompropst Paul Wehrle und Dompfarrer Erich Wittner standen die Türen für meine Idee weit offen.” Künstlerisch hat ihr der Freiburger Künstler Hans-Günther van Look Gestalt gegeben. Und um die Zusammenarbeit zwischen der “heimlichen” Hauptstadt Freiburg und der wirklichen Landeshauptstadt Stuttgart zu vervollständigen, hat der dortige Glasmaler Valentin Saile die sechs Medaillons in Glas gefasst.

gmk, 29.5.2005

Valentin Saile, Glasmalerwerkstätte, Moserstr. 5 , 70182 Stuttgart-Mitte, Tel 0711-241891
http://www.saile-glasmalerei.de

 

Münster-Taschendiebin festgenommen

Festgenommen wurde gestern eine etwa 15-Jährige, die im Verdacht steht, im Münster mehrfach Besuchern Geldbörsen gestohlen zu haben. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da das Mädchen angab, nicht zu wissen, woher sie komme und mit Angehörigen in einem Wohnwagen wohne, dessen Standort sie nicht kenne. Die Polizei vermutet, dass die mutmaßliche Taschendiebin einer Kinderbande angehört.
BZ vom 24.5.2006

Heimbacher Buntsandstein am Freiburger Münster - Schülerprojekt

Fast zwei Jahre beschäftigten sich eine Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern der Theodor-Frank-Realschule und die Lehrerinnen Marta Putz und Brigitte Scheelen mit dem Projekt “Heimbacher Buntsandstein am Freiburger Münster” . Das Ergebnis, eine Broschüre und ein Film mit einer Dauer von 17 Minuten, wurde jetzt bei einem Empfang im Foyer der Schule vorgestellt.

Die Broschüre enthält auf 48 Druckseiten mit zahlreichen Bildern einen Rückblick auf die Geschichte von Heimbach und seinen Steinbrüchen, schildert die Arbeit der darin beschäftigten Menschen, von denen zwischen 1890 und 1910 viele aus Italien gekommen sind, und befasst sich ausführlich mit dem Bau des Freiburger Münsters. Außerdem werden weitere Bauwerke aus Heimbacher Sandstein aus der Umgebung vorgestellt. Im Film demonstriert Robert Stelz vom Verein Freunde der Geschichte Heimbachs mit alten Werkzeugen wie die Steine aus der Wand gebrochen und behauen wurden. Daneben kommen der frühere Münsterbaumeister Manfred Saß zu Wort sowie die Künstlerin Almut Quaas, die seit Jahren detailgetreue Bilder vom Münster malt und mit dem Erlös daraus den Münsterbauverein Freiburg unterstützt.

Die Mitglieder der Projektgruppe hätten gelernt, Unterlagen aus Archiven und Chroniken auszuwerten, Interviews zu führen sowie einen Film zu drehen und zu vertonen, sagte Rektor Fritz Schlotter. Sie hätten dadurch Erfahrungen gesammelt, die für sie in der weiteren Ausbildung von Vorteil seien. Ein besonderes Lob ging an die Leiterinnen des Projekts, die weit mehr Stunden daran gearbeitet hätten als von der Schulbehörde zur Verfügung gestellt worden seien, und an Konrektor Peter Vollherbst, der das Layout der Broschüre wie ein echter Profi gestaltet habe. Schwierig und Zeit raubend seien vor allem die Außenaufnahmen für den Film gewesen, sagten Marta Putz und Brigitte Scheelen. Über Monate hinweg sei improvisiert und experimentiert worden, doch die Arbeit habe sich gelohnt. Bürgermeister Hermann Jäger bezeichnete das Ergebnis der Projektarbeit als Beispiel dafür, was aktive Heimatkunde an einer Schule sein kann. Es seien nicht nur geschichtliche, sondern auch soziale Studien betrieben und die Folgen der damaligen Arbeitsbedingungen beschrieben worden.
“Mir bleibt fast die Sprache weg” , war der Kommentar des stellvertretenden Ortsvorstehers von Heimbach Bernhard Kuri, dessen Großvater Bernhard Rombach vor dem 1. Weltkrieg als Steinhauermeister tätig war.

Info: Broschüre und Film auf DVD beim Sekretariat der Theodor-Frank-Realschule.
Tel 07641/6040, Fax: 07641/51445, info@theodor-frank-schule.de

Zum Heimbacher Steinbruch: Das “Golddorf” Heimbach ist als einziger Ort aus dem Landkreis Emmendingen mit einer Führung im “Naturerlebnis Südschwarzwald” , dem Veranstaltungsführer des “Hauses der Natur” , vertreten. Am 7. Mai gibt es eine Führung durch das Dorf und den 620 Meter langen Steinbruch in Heimbach. Dort wurde der Sandstein gebrochen, der auch für das Freiburger Münster verwendet wurde; Robert Stelz wird diese Arbeit an Ort und Stelle demonstrieren.

Badische Zeitung Freiburg
Siegfried Peter, 18.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

 

Neue Münsterbeleuchtung geplant

Dem Münster soll ein Licht aufgehen
Wer abends ums Münster spaziert, muss gute Augen haben. Richtig finster ist´ s dort, gerade im Winterhalbjahr. Das soll sich ändern. Das städtische Tiefbauamt plant eine neue Münsterbeleuchtung. Als Sponsor hat sie dafür den Elektronikkonzern Philips gewonnen. Bereits im Frühjahr soll es einen Probelauf mit neuen Lampen geben. Dabei ist die Münsterillumination erst der Anfang: Auch andere Fassaden und Brücken der Stadt sollen in neuem Licht erscheinen. Münsterbaumeisterin Yvonne Faller ist durchaus angetan von den Plänen des Tiefbauamts. Bislang sei ja nur der Münsterturm beleuchtet, der Rest des Bauwerks liege des nachts im Dunkeln. “Das ist schade” , findet Yvonne Faller. Mit mehr Licht könne man zudem das Sicherheitsgefühl auf dem Münsterplatz verbessern. “Punktuelle Highlights” stellt sich die Baumeisterin für die 700 Jahre alte Kirche vor. Zum Beispiel wäre es schön, die Renaissance-Vorhalle auch von außen zu beleuchten. Etwa 30 Jahre ist die bestehende Beleuchtung des Münsters alt. “Die ist nicht mehr auf dem Stand der Technik” , sagt Martin Haag, Leiter des Tiefbauamts. Der Stromverbrauch (Anschlussleistung: 13,5 Kilowatt) sei viel zu hoch und könne mit einer neuen Anlage um die Hälfte reduziert werden. Im Zuge der Erneuerung liege es nahe, auch an der Intensität der Beleuchtung etwas zu verändern. Haag: “Aber wir wollen behutsam vorgehen, um vom Flair des Münsterplatzes nichts kaputt zu machen.” Für die Planung eines Beleuchtungskonzepts hat die Stadt die Firma Philips gewonnen, die dafür auch die Kosten trägt. Im Frühjahr wollen die Philips-Leute ihre Ideen vorstellen. .....
Alles von
Heike Spannagel vom 25.1.2006 auf www.bzol.de

Das Münster als Lichtgestalt - Da strahlen helle Köpfe
Das große Problem der sonnenscheinreichsten Großstadt Deutschlands, vulgo Freiburg, ist eines ihrer dunklen Kapitel: Selbst hier ist es nachts dunkler als draußen. Will heißen: Wenn die Sonne untergegangen ist, sieht´ s hier ziemlich düster aus. Zumal rund ums gotische Wahrzeichen, vulgo Münster. Das kann in Zeiten von Lightshows und Laser-spektakeln und Lichtinstallationen naturgemäß helle Köpfe nicht ruhen lassen. Blitzartig antworten sie auf die Frage “Watt ihr Volt” mit des deutschen Dichterfürsten, vulgo Goethe, angeblich letzten Worten: “Mehr Licht!” Und schon nimmt ein Gedanke Lichtgestalt an: Wie der moderne Metrosex-Mann sein Haupthaar aufhellt, so muss auch unser gutes altes Münster endlich ins rechte Licht gesetzt werden. Koste es, was es wolle. Denn auf den schönen Schein kommt´ s an. Und Schein-Werfer, vulgo Blender, sind allemal schnell bei der Hand. Doch bei all den strahlenden Verheißungen gibt es auch einen Lichtblick: Vielleicht gewinnt ja das Münster auch innere Leuchtkraft zurück und wird für mehr Menschen zu einem Ort, wo sie hören, was ihr Leben heller machen könnte. Vorausgesetzt, die Illuminati machen aus ihm kein grelles Disneyland, vulgo Fremdbestimmung. Wir werden sehen.

 
Gerhard M. Kirk am 25.1.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Das Münster für Nicht-Insider - Führung für “Nicht-Christen”

Diesmal war alles anders. Denn unter den vier Menschen, die am Freitagabend zur zweiten “Münster-Führung für Nicht-Christen” des C-Punkt Münsterforums Freiburg kamen, waren weder Atheisten noch Buddhisten, Juden oder Vertreter irgendeiner anderen Religion. Sondern drei Frauen und ein Mann, die allesamt Christen waren - und ihre Religion nur mal von einem distanzierten Standpunkt aus betrachten wollten. Den hat Pastoralreferent Markus Aronica, der die Führung organisierte, zwar eigentlich nicht. Doch er hatte sich gut vorbereitet, um Gläubigen anderer Religionen zum Beispiel zu vermitteln, warum Bilder in katholischen Kirchen eine so große Rolle spielen. Darüber hatten bei der letzten Führung, an der 40 Menschen teil nahmen, unter denen eine große Gruppe vom Islamischen Zentrum war, viele gestaunt , erzählt Markus Aronica. Da stellte er klar, dass das Münster - genau wie jede katholische Kirche - im Gegensatz zu hinduistischen Tempeln, buddhistischen Meditationsräumen, Synagogen und Moscheen mehr als ein Versammlungsort sein will: “Dieser Raum soll helfen, Gott zu begegnen und zu beten.” Und dabei könnten auch die vielen Bilder von Heiligen helfen, die nicht zum Anbeten da seien, sondern Beispiele geben sollen, wie sich Menschen auf Gott einlassen können. Einer jungen Frau, die unter den Teilnehmern ist, gefallen Markus Aronicas Ausführungen sehr gut. Für sie kam die Führung, obwohl sie Christin ist, gerade Recht: Nach einer langen Zeit, in der sie ganz selbstverständlich mit ihrer Religion lebte, hat sie begonnen, Vertrautes in Frage zu stellen - auch weil sie plötzlich mehr Kontakt zu Nicht-Christen hat als früher.

Badische Zeitung Freiburg
17.1.2006 www.badische-zeitung.de

Münster-Mesner Peter Kopp - der schönste Arbeitsplatz der Stadt

Er hat zweifellos den schönsten Arbeitsplatz in der Stadt. So richtig genießen kann er ihn freilich kaum. Peter Kopp ist nämlich seit Juli Mesner im Münster. “ Das ist eigentlich ein Traumjob” , sagt der vierfache Vater. Eigentlich. Denn zum Träumen lässt ihm die Arbeit keine Zeit. Und das nicht nur an Hochfesten wie Weihnachten nicht.

Um 6.30 Uhr schließt Peter Kopp (oder einer seiner drei Kollegen) das Münster auf. Jeden Tag. Vor den Portalen muss gefegt werden. Jeden Tag. Um 7 Uhr beginnt der erste Gottesdienst. Jeden Tag. Werktags folgen weitere zwei bis drei, sonntags vier bis fünf. Dafür sind in der Sakristei - ein Kleinod aus Intarsien, aber viel zu klein für eine Bischofskirche - zu richten: Schultertücher und Messgewänder, Kelche und Kelchtücher. Und wenn wie an Weihnachten ein Pontifikalamt (mit einem Bischof) ansteht, wird’ s eng: der Erzbischof, der Erzbischöfliche Sekretär, diverse Domkapitulare, Diakone, Ministrantinnen, Ministranten. Nur gut, dass Peter Kopp, “ bevor ich hier angefangen habe” , einen Fernkurs Liturgie machte und einen Intensivkurs im Kloster Sießen und eine Woche lang in den Bischofskirchen in München und Augsburg hospitierte. Und dass er einen Bruder hat, der Priester in Bonndorf ist und ihm immer mal wieder Tipps gibt. Denn gelernt hat der gebürtige Lahrer nach einem Versuch, an der Freiburger Uni Erziehungswissenschaften, Pschologie und Philosophie zu studieren, den Beruf des Gas-Wasser-Installateurs, bevor er auf die Landespolizeischule wechselte. Als er dann die Stellenausschreibung in der Bistumszeitung Konradsblatt las - “ das hat mich einfach so durchzuckt” .
Und das hat er nun davon: All die Gewänder und Tücher und Paramente sind nicht nur zu richten, sie sind auch zu reinigen und notfalls auszubessern; an die zwei Dutzend Kelche und sonstige liturgische Geräte sind in glänzender Verfassung zu halten. Weil es aber noch ein Leben außerhalb des Gottesdienstes gibt, ist Peter Kopp auch für Licht, Ton und eine funktionierende Heizung im Münster verantwortlich. Muss Handwerker unter einen Hut bringen. Hat Absprachen mit Münsterbauhütte (zuständig fürs Äußere) und Münsterbauverein (zuständig fürs Innere) zu treffen. Muss Messwein, Hostien, Kerzen, Weihrauch einkaufen. Hat abgebrannte Kerzen durch neue zu ersetzen. Dann ist da noch die tägliche Münsterführung. Und manchmal muss er sogar noch von Hand läuten. Die Aufsicht in der Kathedrale nicht zu vergessen, in der sich täglich etwa 2000 Neugierige, Betende, Kühle oder Wärme Suchende tummeln.
“ Langeweile kommt da nie auf” , erzählt der Münster-Mesner. An Wochenenden hat er selten frei. An Festen wie Weihnachten - mit sechs Gottesdiensten zwischen 7 und 20 Uhr am ersten Feiertag - “ gibt’ s kaum Verschnaufpausen” . Da muss schon ein Bezug zur Kirche da sein, meint Peter Kopp. “ Es ist schon mehr als ein Job, muss es auch sein.” Seine Familie trägt es mit, seine vier Kinder zwischen zwei und acht Jahren finden’ s spannend. “ Es ist schon was Tolles - aber durchaus auch grenzwertig, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht” , hat er während des vergangenen halben Jahres gemerkt.
Dennoch ist der Mann, der am 27. Dezember 34 Jahre alt wird, überzeugt, sich richtig entschieden zu haben. Auch wenn er manchmal bedauert, “ dass es für mich im Moment kaum möglich ist, einen Gottesdienst im Münster mitzufeiern” . Doch dafür hat Peter Kopp ja auch den schönsten Arbeitsplatz Freiburgs. Den er um 19.30 Uhr abschließt. Fast jeden Tag. Oft auch später. An Silvester zum Beispiel erst nach Mitternacht.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Gerhard M. Kirk vom 24.12.2005 auf www.badische-zeitung.de

Der Dreikönigsaltar - Mit 500 Jahren ältester Altar im Münster

Diese Weihnachtszeit ist die letzte Gelegenheit, ihn noch noch einmal an seiner angestammten Stelle zu bewundern. Denn in einem Jahr wird der älteste Altar im Münster nicht mehr dort stehen, wo er seit rund 200 Jahren seinen Platz hat: Der Dreikönigsaltar, die Weihnachtskrippe des Münsters, wird nach der Umgestaltung des Raums um den Zelebrationsaltar (wir berichteten) vom nordöstlichen Vierungspfeiler verschwunden sein.

Dreikönigsaltar - der älteste Altar im Freiburger Münster

Fünfhundert Jahre ist er alt, 1505 geschaffen von dem vermutlich aus Straßburg stammenden Holzschnitzer Hans Wydyz. Allerdings nicht für die Freiburger Bürgerkirche, sondern für die Hauskapelle im Anwesen Konrad Stürtzels, der Kanzler Kaiser Maximilians I. war. Gegen 1590 erwarb das vor den Unbilden der Reformation nach Freiburg geflohene Basler Domkapitel Stürtzels Hof als Residenz - seitdem heißt das Anwesen an der Kaiser-Joseph-Straße “ Basler Hof” (heute Amtssitz des Regierungspräsidenten). 1789 wurde die Kapelle profaniert (entweiht) und 1838 abgebrochen. Der Dreikönigsaltar landete 1803 im Münster, wo er nach einigem Hin und Her schließlich seinen Platz an jenem Vierungspfeiler fand, wo er bis heute steht. Damals waren freilich die Figuren noch nicht vergoldet. Das besorgte erst in den 1820er Jahren der Werkmeister und Leiter der Münsterbauhütte Joseph Dominik Glänz, der dem Altar überdies ein Gesprenge (ein aufwendig geschnitztes Drumherum) verpasste, das in den 1950er Jahren vernichtet wurde.
Nach der Umgestaltung des Altarraums soll der Dreikönigsaltar in den Chorumgang versetzt werden. Da er aber gleichzeitig die Weihnachtskrippe des Münsters ist, wird gegenwärtig überlegt, ob er jeweils zur Weihnachtszeit nicht doch vielleicht für einige Wochen in den Vordergrund gerückt werden kann.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Gerhard M. Kirk vom 24.12.2005 auf www.badische-zeitung.de

  
 

Glasfenster - Eigentlich ist das Freiburger Münster ein Bilderbuch

Fromme Botschaften in farbenprächtigem Glas / Geistliche Beschreibungen von Fenstern des Freiburger Münsters

Eigentlich ist das Freiburger Münster ja ein Buch. Ein Bilderbuch, genauer gesagt. Denn als mit dem Bau der Kirche im Mittelalter begonnen wurde, konnten die meisten Menschen nicht lesen. Weil sie dennoch die christliche Frohe Botschaft verstehen sollten, wurde sie ihnen in Bildern anschaulich gemacht. Besonders die farbenprächtigen Fenster des Münsters Unserer Lieben Frau erzählen Geschichten, wie das gerade erschienene Büchlein „ Farbe und Licht“ vor Augen führt.

Spannende Geschichten sind es, bei denen es um Leben und Tod geht. Gar erschröckliche Folterszenen hier und da. Geschichten zum Schmunzeln sind dabei. Tiere und Blumen sind da zu sehen. Menschen natürlich, Heilige vor allem. Denn die bunten Fenster sollen eben nicht nur Geschichten erzählen. Sie wollen, Beispiel gebend, auch Vorbilder vorstellen. Dabei war es bei der Entstehung der Fenster, die vorwiegend von Zünften und Adeligen gesponsert wurden, gleichgültig, ob diese Heiligen tatsächlich gelebt hatten oder ihre Vita lediglich Legenden verdankten. Auf die Botschaft in Glas kommt’ s an. Das nämlich soll zur Nachahmung empfohlen werden: Glauben kann das ganze Leben verwandeln.
Entsprechend vermitteln die Autorinnen und Autoren kunst- und geistesgeschichtlich nur so viel von den Münster-Fenstern wie für ihre historische Einordnung nötig. Sie konzentrieren sich eher auf die geistlichen Aussagen der zwischen 1320 und 2001 entstandenen Fenster (Gesamtkonzept: Markus Aronica von der Dompfarrei) - auf die Geschichte hinter den erzählten Geschichten. Und machen nicht zuletzt an den ausgewählten, reich bebilderten Beispielen deutlich: Bis heute haben diese Fenster den Menschen etwas zu sagen. Menschen, die zwar fast alle lesen können, aber vieles nicht verstehen.
gmk am 13.12.2005 in der BZ

Buch „Farbe und Licht“,  herausgegeben vom c-punkt Münsterforum Freiburg,
Promo Verlag, 62 Seiten, 4.90 Euro.

  

 

Adventskonzert im Freiburger Münster

 

Mädchenkantorei und die Domsingknaben laden
auf Sonntag, den 11. Dezember 2005, um 17.00 Uhr in das Freiburger Münster ein.


Über 100 junge Musikerinnen und Musiker der Sinfonietta und des Sinfonischen Blasorchesters spielen unter der Leitung von Thomas Oertel und Iain Semple Werke aus der Barock- und Frühbarockzeit. Die Mädchenkantorei und die Domsingknaben singen, dirigiert von Martina van Lengerich und Boris Böhmann, vorweihnachtliche Chormusik. Und gemeinsam werden sie mit dem Publikum Adventslieder singen und musizieren.

Ergänzt wird das Konzert „durch Worte zum Advent“ von Dompfarrer Erich Wittner.

Im Anschluss an das Konzert spielen Bläser des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule noch einige vorweihnachtliche Weisen vom Palaisbalkon.

Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei – Spenden sind erbeten.

 

Thomas Oertel (Leiter der Sinfonietta der Musikschule Freiburg)
9.12.2005.

  

 

Schöne Frauen des Freiburger Münsters

Des Glaubens Schönheit / Maria und die Heiligen / Wolfgang Hugs Buch über die Frauenbilder des Freiburger Münsters

Mater dolorosa: Glasbild aus einer Straßburger Werkstatt in der Sakristei des Münsters

Das Freiburger Münster ist eine Kirche "Unserer Lieben Frau", eine Marienkirche - denn die Zeit, in der sie entstand, das hohe und späte Mittelalter, war eine marianische Zeit der Christengeschichte. Den bildlichen Spuren des Kultes der Gottesmutter ist der Münster-Experte Wolfgang Hug nachgegangen und hat seine Studie, die die Darstellungen vieler weiblicher Heiliger einschließt, in einem Buch dokumentiert: "Schöne Frauen des Freiburger Münsters. Bildnisse aus acht Jahrhunderten". Immer wieder die Madonna und all die Gottesfrauen - auf den Tafeln der Altäre, im hölzernen Schnitzwerk, in steinerner Plastik und in den leuchtenden Feldern der Glasfenster. Maria in allen ihren Rollen: als Jungfrau in froher Erwartung, als junge Gottesmutter, als Trauernde, die durch ihr Leid die Gläubigen zum Mitleiden aufruft. Als Himmelskönigin triumphiert sie. So hat sie der Maler Hans Baldung für den Hochaltar gemalt - und als Gekrönte ist sie ja schon im Giebelfeld am Turm zu sehen.

123 Marienbilder hat Wolfgang Hug im Münster gezählt. In ihnen öffnet sich der Zugang zur christlichen Botschaft auf anrührend sinnliche Weise. Die Schönheit der Madonna, der körperliche Vorzug einer Frau, ist doch im Grund ein anderes: ein Attribut der Auserwählten, ein Ausweis der überlegenen Schönheit ihres Wesens. Und diese Schöne verspricht nun allen Schutz, dessen die Erdenkinder bedürfen. Als Schutzmantelmadonna ist sie am Münsterturm zu sehen. Und so hat sie Sixt von Staufen geschnitzt, der als Schüler Riemenschneiders gilt. Auch bei ihm ist sie eine "bildschöne junge Frau", wie Hug feststellt; ihr Mantel weitet sich zu einer alles umfangenden Geste, Engel halten ihn und darunter drängt sich die Menschenwelt mit allen ihren Gliedern: vom Papst bis zum Mönch, vom König bis zum Bauern. Und das Jesuskind im Arm der Mutter wendet den Kopf freundlich der Versammlung der Schutzsuchenden zu. Das Münster als Marienkirche - und als eine Galerie der großen frommen Frauen, mit Namen wie Anna, Barbara, Katharina, Elisabeth oder Ursula. Mit dem Glasfenster der Edith Stein, das der Freiburger Maler Hans-Günther van Look entwarf, streift die Frauengeschichte der Bischofskirche die Gegenwart. Eine Geschichte, die freilich nicht nur eine des Wahren und Guten ist, sondern auch eine dämonische Gegenseite hervorkehrt. In der Vorhalle des Münsters zeigt sich weibliche Attraktion, zeigt sich die schöne Verführerin als Inkarnation des Bösen: die Frau, nackt und mit Bocksfell, in der Gestalt der verruchten "Frau Welt". Schönheit will hier als Falle betrachtet sein. "Passt auf, dass ihr nicht hineintappt", wird einem noch nachgerufen, wenn man das Gotteshaus verlässt.

Badische Zeitung Freiburg
Volker Bauermeister vom 12.3.2004 auf www.badische-zeitung.de

Wolfgang Hug: Schöne Frauen des Freiburger Münsters. Bildnisse aus acht Jahrhunderten", 
Verlag Herder, Freiburg 2004, 128 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, 19,90 Euro

  

 

400 Münsterportal-Puzzles von BZ verkauft

Detailwissen mit Sinn: Im Mai kam ein schönes Puzzle vom frisch restaurierten Münsterportal auf den Markt. Wer seither das Puzzle im C-Punkt oder im Buchhandel erwirbt, kauft zum einen sinniges Detailwissen mit den 500 Puzzleteilchen, zum anderen unterstützt er mit dem Kauf den Münsterbauverein. Die BZ hat diesem guten Werk noch ein Steinchen hinzugefügt und 400 Puzzles in ihrer Freiburger Geschäftsstelle verkauft. Der komplette Verkaufserlös in Höhe von 4280 Euro ging dieser Tage ebenfalls an den Münsterbauverein.
BZ
vom 9.11.2005

  
 

Josephsaltar, Dreikönigsaltar, Annenaltar und Marienaltar

Seit im 12. Jahrhundert mit dem Bau des Freiburger Münsters begonnen wurde, wurde nicht nur an ihm gewerkelt, auch in seinem Inneren gab es immer wieder Veränderungen. Manchmal mit Bedacht, manchmal eher zufällig. So kamen auch die vier Altäre, die nun im Zusammenhang mit der Neugestaltung rund um den Zelebrationsaltar in den Blickpunkt rücken, zu ihren Plätzen: der Josephs-, der Dreikönigs-, der Annen- und der Marienaltar.
 

 

 

 
  Hochaltar von Baldur Grien am 21.2.2007 Hauptaltar
   
 
Josephsaltar am 12.3.2006 Dreikönigsaltar (innen Vierungspfeiler Nord) im März 2006

Annenaltar (am Vierungspfeiler Sued) im März 2006

Josephsaltar 
(aussen Nordseite)
Dreikönigsaltar
 (innen Vierungspfeiler Nord)
im März 2006
Annenaltar (am Vierungspfeiler Sued) im März 2006 Marienaltar
(aussen Südseite)
Josephsaltar am 29.5.2006  

                         Annenaltar am 29.5.2006 hinter der Verhüllung

 
Josephsaltar am 29.5.2006
 
  Annenaltar am 29.5.2006
  
 

Der älteste von ihnen ist der Dreikönigsaltar, den Hans Wydyz 1505 schuf. Allerdings nicht für das Münster. Er stand vielmehr in der Kapelle im Haus des Kanzlers Konrad Stürtzel, wo nach 1590 das wegen reformatorischer Umtriebe aus Basel geflüchtete Domkapitel untergebracht wurde (heute als „Basler Hof“ Sitz des Regierungspräsidenten). Als diese Kapelle 1789 profanisiert wurde, gelangte der Dreikönigsaltar ins Münster, wo er mal hier und mal da stand. Erst 1821 – zwei Jahre zuvor hatte die „Münsterbau- und Verschönerungscommission“, auch als „Collegium des guten Geschmacks“ bekannt, ihre Arbeit begonnen – fand der Altar seinen heutigen Platz am nordöstlichen Vierungspfeiler. Damit wurde er zum Gegenstück des St.Annen-Altars am südöstlichen Vierungspfeiler. Diesen ursprünglich rechts vom Lettner aufgestellten Altar hatte 1748 die St.Anna-Bruderschaft der Wundärzte und Bader gestiftet. Nicht mehr zu sehen ist heute der prächtig geschnitzte, vergoldete Rocaille-Rahmen (mit Muschel-Ornamenten) für die Anna-Reliquien, der in der Münsterschatzkammer aufbewahrt wird.

Beiden Altären verordnete die „Verschönerungscommission“ Anfang des 19. Jahrhunderts eine Auffrischung und beauftragte damit den Freiburger Bildhauer und Schreiner Joseph Dominik Glänz und seinen Sohn Franz Sales. Sie verkleideten die Altartische neu mit geschnitztem Maßwerk, vergoldeten den Dreikönigsaltar, verpassten der spätgotischen Figurengruppe des Annenaltars einen braunen Anstrich. Damit nicht genug schufen sie unter anderem auch noch den Josephs- und den Marienaltar, die beide 1827 aufgestellt wurden: der eine an der Ostwand des Nordseitenschiffs, der andere als Gegenstück an der Ostwand des Südseitenschiffs. Erst 1846 erhielten beide Altäre ihre Hauptfiguren: der eine Joseph, Abraham und David, der andere eine Marienfigur, die der Künstler Alois Raufer schon 1824 aus Gips geformt hatte. Diese spätgotische Madonna, vor der stets viele Kerzen brennen, steht heute am südwestlichen Vierungspfeiler. Denn 1866 leitete der Münsterpfarrer und Domkapitular Joseph Marmon eine umfassende Restaurierung des Münsters ein. Dabei wurde 1891 der Glänz’sche Marien- oder Sakramentsaltar durch einen neuen Marienaltar ersetzt, die Raufer-Madonna wanderte an den Vierungspfeiler.

Seither stehen die vier Altäre dort, wo sie Münster-Besucherinnen und -Besucher heute sehen. Allerdings nicht mehr alle in ihrer ursprünglichen Form. Nach dem Zweiten Weltkrieg nämlich wurde das Innere der Kathedrale noch einmal tiefgreifend verändert. Annen- und Dreikönigsaltar behielten nur noch ihre Schreine, die neugotischen Altartische und Predellen (eine Predella ist der Unterbau eines Flügelaltars) – ihre Gesprenge (holzgeschnitzter Aufbau über spätgotischem Flügelaltaraufsatz) wurden vernichtet. Heute ist deshalb der Josephsaltar das einzige Werk von Vater und Sohn Glänz, das vollständig erhalten ist.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Gerhard M. Kirk vom 29.10.2005 auf www.badische-zeitung.de

  

 

Freiburger Münster: Orgelmusik zur Marktzeit - Zur Nacht - City Pastoral

Im Münster – „da ist Energie drin“ / Die alte Freiburger Bürger-Kirche öffnet sich mit neuen Formen

Während die „Außenhaut“ des Münsters unablässig erneuert wird, um das alte Aussehen der Kathedrale zu bewahren, tut sich im Inneren der Freiburger Bürger-Kirche einiges, was tatsächlich neu ist. Denn Verantwortliche wie Dompfarrer Erich Wittner beobachten: „Nicht das geistige Interesse, nicht das Suchen der Menschen geht zurück, vielmehr können viele heute mit den alten Formen nichts mehr anfangen.“ Deshalb begannen unter der Überschrift „City-Pastoral“ vor gut fünf Jahren Versuche, das Münster zu öffnen, um es Menschen als Kirche in der Stadt von heute näher zu bringen. Das Münster nämlich, ist Erich Wittner überzeugt, „ist ein Energeticum – da ist Energie drin, und da geht Energie raus“. Um diese Entdeckung zu ermöglichen, gibt es zum Beispiel seit einem Jahr jeden Samstag um 11.30 Uhr die „Orgelmusik zur Marktzeit“. Und der Zuspruch ist „größer als erwartet“, freut sich Dorothea Mangold vom C-Punkt an der Ecke Münsterplatz/Herrenstraße (ebenfalls ein Kind der Neuausrichtung). 300 bis 400 Menschen nutzen diese halbe Stunde, um zur Ruhe zu kommen. Auch um zu sich zu kommen in diesem gotischen Raum, der voll ist mit Bildern und Geschichten, die vom Leben erzählen, vom Scheitern, vom Gelingen.

Weil immer weniger sich von traditionellen Formen wie Andachten oder Rossenkranzgebeten angesprochen fühlen, wuchs nicht nur bei Dorothea Mangold die Erkenntnis: „Wir sollten an die alte christliche Tradition anknüpfen, uns zu den Menschen hin öffnen, um ihnen möglichst viele Ansatzpunkte für ihre eigene religiöse Entfaltung zu geben.“ Nicht mit großen Events und dem Schielen nach der großen Zahl, verdeutlicht der Dompfarrer, sondern mit einem offenen und zurückhaltenden Angebot: „Niederschwellig, aber nicht anspruchslos.“
Ein gutes Beispiel dafür ist die seit fünf Jahren von Barbara Kolberg angebotene Reihe „Zur Nacht im Freiburger Münster“. Die Abendstunden hier haben eine ganz eigene Stimmung, erklärt die Münsterorganistin. Doch nicht nur deshalb kommen regelmäßig gut 150 Menschen jeden Alters zu diesen fünf Freitagabenden pro Jahr. Vielmehr spricht offenbar auch die Mischung dieser zwei Stunden zu einem Thema Katholiken wie Evangelische, Nichtchristen wie Kirchendistanzierte an: Musik und Texte hören, Singen und Stille, mal eine kleine Prozession. „Und alle haben die Freiheit, im Münster herumzugehen, ihren Gedanken nachzuhängen – oder auch nach zehn Minuten wieder zu gehen, weil’s ihnen zu anstrengend ist.“ Der gute Zuspruch, den all diese neuen Formen erfahren, zeigt Dorothea Mangold jedenfalls, „dass das Münster bis heute sein Selbstverständnis als Bürger-Kirche nicht verloren hat“.

Die nächste Orgelmusik zur Marktzeit beginnt am 22. Oktober 2005 um 11.30 Uhr; „Zur Nacht“ ist das Münster wieder am 9. Dezember von 20 bis 22 Uhr offen – mit Musik und Texten zum Advent

Badische Zeitung Freiburg
19.10.2005 www.badische-zeitung.de

  

 

Turmhelm des Freiburger Münsters kommt hinter Gitter

Schwierige Mission für die Münsterbauhütte: Weil der Sandstein bröckelt, muss der filigrane Turmhelm dringend saniert werden

Die berühmte filigrane Konstruktion des Helms am Hauptturm des Münsters bereitet Sorgen: „Der Buntsandstein ist brüchig geworden und muss dringend saniert werden“, sagt Münsterbaumeisterin Yvonne Faller. Die Turmspitze wird für Jahre zumindest teilweise hinter einem Gerüst verschwinden. Wie lange die schwierige Sanierung in bis zu 116 Metern Höhe dauern wird, weiß niemand: Es kommt auf die Schwere der Schäden an – und darauf, dass der Münsterbauverein genug Sponsoren findet, um das Projekt in einem Rutsch abzuwickeln. 
Bereits Ende dieses Jahres soll die Turmhelm-Sanierung beginnen, sagt die Münsterbaumeisterin. Die letzte Kletter-Inspektion durch die Bergwacht im Juli hatte aufgezeigt, dass das Maßwerk am „schönsten Turm auf Erden“, wie einst Kunsthistoriker Jacob Burckhardt das anno 1320 fertig gestellte Bauwerk pries, zahlreiche Schäden aufweist. Steinteile seien bereits auf den Münsterplatz gefallen. Der weiche Sandstein ist in dieser Höhe extremen Bedingungen ausgesetzt. Ohnehin ist der Buntsandstein wegen seines porösen Gefüges besonders schadensanfällig: Vor allem der Luftschadstoff Schwefeldioxid hat in Verbindung mit Feuchtigkeit eine verheerende Wirkung auf den Naturstein. Auch direkt unter der Kreuzblume – das ist die Spitze des Münsterturmes – seien Steine durchgerissen, so Münsterbaumeisterin Yvonne Faller. Der Turmhelm ist 44 Meter hoch – das entspricht in etwa einem 16-stöckigen Hochhaus. Die letzte Helm-Sanierung wurde Ende der 70er-Jahre abgeschlossen. Damals steckte Freiburgs Wahrzeichen insgesamt 25 Jahre hinter Gerüst-Gittern.Mit mindestens acht Jahren Sanierung rechnet die Münsterbauhütte dieses Mal. Pro Jahr soll jeweils ein Achteck wieder in Ordnung gebracht werden. Die Münsterbauhütte steht vor einer schwierigen Mission: „Die Arbeiten sind sehr wetterabhängig“, so der Christian Leuschner, der Leiter der Münsterbauhütte. Gearbeitet werden könne nur mit trockenem Stein, was große Einschränkungen bringt: „Wir können in jedem Jahr maximal sechs Monate arbeiten“, so Leuschner. Zudem könnten an der Baustelle in 72 bis 116 Metern Höhe lediglich drei bis vier Mitarbeiter eingesetzt werden.

Bereits in den nächsten Wochen soll mit den Arbeiten begonnen werden. Noch ist offen, wie teuer die Sanierung werden wird – das lässt sich erst abschätzen, wenn das Gerüst steht und die Schäden genauer begutachtet werden können. Für den Münsterbauverein ist die Turmhelm-Sanierung eine „unvorgesehene Baumaßnahme“, so der Vorsitzende des Vereins, Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg. Der Vorsitzende hat bereits einige Sponsoren für den Turmhelm gewinnen können – und hofft auf weitere Unterstützer: Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto schneller können die Schäden am Turmhelm repariert werden. Schließlich ist die kunstvoll durchbrochene „Pyramide“ des gotischen Turmes der Teil des Münsters, welcher die Kathedrale „zu einer Besonderheit für das ganze Abendland macht“, so der Regierungspräsident.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Eberhard Gross vom 16.3.2006 auf www.badische-zeitung.de
Alles von Joachim Röderer vom 30.9.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Dauerbaustelle Freiburger Münster -zwei Bauabschnitte abgeschlossen

Wer sich einmal auf Augenhöhe mit den oberen Wasserspeiern an der Südseite des Langhauses des Münsters begeben will, der kann dies am Samstag 1.10.2005 zwischen 9 und 16 Uhr tun: Ein Gerüstaufzug bringt alle Interessierten auf eine Plattform in 20 Metern Höhe. Dort ergibt sich die einmalige Möglichkeit, die Fialen, Strebebögen und Pfeiler aus neuer Perspektive und aus nächster Nähe zu betrachten. 15 Steinmetze der Münsterbauhütte haben diese Bau-Elemente in den vergangenen vier Jahren saniert.


In dieser Woche ist am Münster viel von dem zum Vorschein gekommen, was lange hinter Gerüsten versteckt war: so etwa die zwei Strebebögen mit den schönsten und aufwändigsten Fialaufsätzen. „Die Arbeit war eine Herausforderung“, sagt Münsterbaumeisterin Yvonne Faller, die seit April im Amt ist. Während in den Strebepfeilern, auf denen ein Teil der Tonnenlast der Kathedrale ruht, zerbrochene Sandsteine ausgetauscht wurden, wurde das Gebäude mit einer Konstruktion aus Zugstangen gesichert, die im Gewölbe des Mittelschiffs angebracht worden waren. So konnte man die Druckkräfte, die sonst von den Pfeilern übernommen werden, umleiten. Insgesamt 24 Kubikmeter Sandstein wurden innerhalb von vier Jahren eingebaut. Die Strebepfeileraufsätze sind vielgliederige Kompositionen aus zierlichen Architekturteilchen, Fialen, Baldachinen und Figurenschmuck. Etliche dieser Teile sind nun in der Münsterbauhütte neu geschlagen worden, zahlreiche Figuren wurden gereinigt, ergänzt und restauriert. Zweieinhalb Jahre hat die Sanierung des südlichen Hahnenturms gedauert. Die Gesamtkosten inklusive der aufwändigen Gerüstarbeiten betrugen rund eine Million Euro, berichtet die Münsterbaumeisterin. Die Bezeichnung „Hahnentürme“ leitet sich von den vergoldeten Hähnen auf den Spitzen der beiden so genannten „Chorflankentürme“ ab. Die in der Romanik erbauten Türme wurden nach der Fertigstellung des Hauptturmes gotisch aufgestockt, um sie stilistisch anzupassen.

Bereits 1952 bis 1964 wurden die Hahnentürme umfangreich saniert. Der damals verwendete Sandstein entsprach jedoch leider nicht der erforderlichen Qualität, so dass sich im Jahr 2001 einzelne Steinteile aus dem gotischen Maßwerk lösten. Deswegen musste schnell gehandelt werden. Da die Kapazität der 15 Steinmetze, die bei der Münsterbauhütte beschäftigt sind, nicht ausreichte, wurde eine Firma aus Auggen mit den Arbeiten beauftragt. 30 Kubikmeter Sandstein wurden in den Turm neu eingebaut. Und Turmöffnungen wurden mit Edelstahlnetzen verschlossen – um sie vor Tauben zu schützen. 
Zwei Bauabschnitte sind nun abgeschlossen, neue kommen dazu: Neben der sensiblen Turmhelm-Sanierung werden zwei weitere Pfeiler des Langhauses saniert und auch das Schöpfungsportal an der Nordseite ist eingerüstet und wird derzeit restauriert. 

Badische Zeitung Freiburg
Kompletten Text von Joachim Röderer am 30.9.2005 auf www.badische-zeitung.de

  

©  by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 23.11.09