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Regionalgeld - Regiogeld
im Hochschwarzwald und Breisgau

 

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Regionalgeld, Regiogeld, ...

Blick vom Schmittenbach ob St. Peter nach Osten auf St.Märgen (links) und Thurner (rechts) am 10.2.2008
Blick vom Schmittenbach ob St. Peter nach Osten auf St.Märgen (links) und Thurner mit Schweighöfe (rechts) am 10.2.2008


Regionalgeld: Wertschöpfung und Kaufkraft in der Region halten!
 



Regionales Wirtschaften versus Weltmarktintegration

Regionale Wirtschaftskreisläufe stärken - Nachhaltige Entwicklung fördern
Der FreiTaler - Regiogeld als eine Stärkung regionaler Produkte und Dienstleistungen

Montag, 14. Dezember 2009, 19.30 Uhr, Treffpunkt Freiburg
Schwarzwaldstraße 78 d


Die Veranstaltung möchte am Beispiel des FreiTalers der Frage nachgehen, inwiefern regionales Geld ein Instrument Nachhaltiger Entwicklung sein kann. Die Idee ist einfach: Durch regionales Geld, das in der Region verbleibt und zirkuliert, soll die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus der jeweiligen Region gestärkt und gesichert werden. Dadurch werden regionale Wirtschaftskreisläufe und Wertschöpfungsketten gefördert. Neben Informationen zu den Hintergründen der Regiogeld Idee und dem Ansatz und Selbstverständnis des FreiTalers werden auch globale Aspekte in den Blick genommen. Es wird erörtert, ob eine Stärkung regionaler Wertschöpfungs- und Wirtschaftskreisläufe Ländern des Südens eine Perspektive in ihrer Entwicklung bieten kann. Desweiteren soll die Frage diskutiert werden, ob regionales Geld mehr sein kann als eine in einer kleinen Nische stattfindende Alternative zur Globalisierung und zum globalisierten Welthandel. Gemeinsam wollen wir Antworten auf die Frage finden, ob die Stärkung regionalen Wirtschaftens eine sinnvolle Ergänzung, eine Alternative oder gar ein Gegenmodell eines globalisierten Weltmarkts sein kann. Eine kritische Betrachtung der Idee des Regiogeldes wird genauso einbezogen wie Fragen nach internationaler (Verteilungs-)Gerechtigkeit, insbesondere beim Zugang zum Weltmarkt sowie bei der Verteilung und Nutzung von Ressourcen. Es referieren:
Jens Mannheim und Johannes Weiermann, beide von der Initiative FreiTaler
und Bernhard Jimi Merk, Informationsstelle Peru

Die Schere zwischen Arm und Reich geht weltweit immer mehr auseinander. Die Entwicklung auf den Finanzmärkten, die Konzentration von Kapital, Landbesitz sowie bei Nutzung von Ressourcen verschärft diese Entwicklung enorm. Eine weltweit neoliberale Politik fördert Ungleichheit und Ausgrenzung.
Weltweit profitieren höchstens 10% der Bevölkerung von dieser Entwicklung. Dies führt unausweichlich zu wachsenden sozialen Spannungen und wirtschaftlichen Konflikten, die sich immer wieder in Finanz- und Wirtschaftskrisen entladen. Ein Lösungsansatz, dieser Entwicklung etwas entgegen setzen zu können, ist die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Hierzu gehört auch die Idee des regionalen Geldes, das sich als Alternative zum bestehenden Geldsystem versteht. Im Sinne eines Subsidaritätsprinzips soll durch das Regiogeld ein stabiles und nachhaltiges Wirtschaften gefördert werden, das sich zunächst auf die jeweilige Region bezieht, gleichzeitig jedoch gegenüber dem globalen Markt offen zeigt. Da die Regionalität der Produkte, der Dienstleistungen, der Herstellung, des Handels, des Wirtschaftens, der Investitionen etc. seit neuestem wieder mehr an Bedeutung gewinnt, wollen wir auf der Veranstaltung sowohl die Chancen als auch die Grenzen und Gefahren dieser Entwicklung für eine weltweit gerechte und nachhaltige Entwicklung aufzeigen und diskutieren.
8.12.2009, Treffpunkt Freiburg


 

Regiogeld Dreyecker als Komplementärwährung

Politik bewegt sich immer dann, wenn Menschen sich bewegen / Die Antwort der Initiatoren des Dreyeckers auf die Angriffe im Leserbrief vom 21. Januar von Walter Schlecht "Umständliches Gutscheinsystem". Der Leserbrief des Herrn Schlecht aus Waldkirch lässt erkennen, wie viele falsche Schlüsse man doch aus einer Homepage ziehen kann. Einiges soll hier nun richtig gestellt werden:

1.) Regiogeld wie der Dreyecker versteht sich stets als eine Komplementärwährung. Das heißt, sie soll den Euro im regionalen Bereich ergänzen, jedoch nie ersetzen. So wie zum Zurücklegen von Entfernungen unterschiedlichste Fahrzeuge geeignet sind, mal das Fahrrad, mal das Auto, dann die Bahn, das Flugzeug oder das Schiff, so sollte es auch beim Geld sein: Für Globales/Überregionales den Euro, für Regionales das Regiogeld.

2. ) Durch Nutzung der Dreyecker wird – anders als beim Euro – eine Verpflichtung weitergegeben: Der Empfänger muss sein Regiogeld wieder regional einsetzen.

3.) Zum Thema Zins sei auf den Artikel "Jeder Vierte ist ein Habenichts" im Wirtschaftsteil der Badischen Zeitung vom 22. Januar verwiesen. In der dort gezeigten Grafik wird sichtbar, wie die Geldvermögen der reichen zehn Prozent der Bevölkerung rasant zu Lasten der restlichen 90 Prozent ansteigen. In den letzten 50 Jahren sind diese Vermögen um das 45-fache explodiert, während das Bruttoinlandsprodukt sich nur um das Achtfache steigerte. Hier zeigt sich doch das Problem des Zinseszinses, der je länger je mehr zu diesen immensen Geldzuwächsen führt, die jedoch stets aus produktiver Arbeit heraus bedient werden wollen. Wenn etwas wirklich politisch gefährlich heute ist, dann diese unheilvolle Entwicklung, die exponentiell fortschreitet. Darum stagniert auch die Entwicklung der Nettolöhne, ist gar rückläufig, weil dafür das Geld fehlt. Noch etwas zum Zins auf dem Tagesgeldkonto des Dreyecker: Dieses ist zinsfrei gestellt. Außerdem liegt das Geld bei einer Bank, mit der wir vereinbart haben, dass dieses Geld während das "Parkens" gezielt und ausschließlich für den ökologischen Landbau eingesetzt wird.

4.) Regiogeld soll jedoch nicht auf der Bank ruhen, sondern möglichst schnell von Hand zu Hand weitergegeben werden. Je öfter ein Dreyecker seine Runde dreht, um so mehr haben alle Beteiligten etwas davon. Um dem Geld daher Beine zu machen, verliert das Regiogeld pro Quartal zwei Prozent seines Wertes und jeder, der beim Dreyecker mitmacht, richtet danach sein Kaufverhalten aus. Regiogelder laufen daher auch viermal schneller um als der Euro, kreieren in gleicher Zeit vierfache Kaufkraft. Da die, die beim Dreyecker mitmachen, die Spielregeln kennen, haben wir bei knapp 48 000 ausgegebenen Dreyecker in 2008 für den Umlaufimpuls ganze 30 Euro/Dreyecker eingenommen = 0,06 Prozent von 48 000. Wo liegt da das Problem? Sind die Kosten für Zahlungen mit Geld- oder Kreditkarten nicht etwas höher?

5.) Inzwischen gibt es weltweit über 4500 Initiativen, die Ideen zu alternativen Geldsystemen entwickeln und verwirklichen. Die Impulse und Initiativen kommen aus der Mitte der Zivilgesellschaften und in der Regel nicht aus der Politik. Inzwischen werden sie jedoch z. B. in Japan auf breiter Ebene staatlich gefördert. In unserer Nachbarschaft in Frankreich fördert die EU mit mehr als einer Million Euro den SOL, der u. a. auch in Mulhouse zu Hause ist. Der WIR in der Schweiz mit eigener Bank besteht seit 1934 und hat inzwischen eine Bilanzsumme von über drei Milliarden Franken. Der Chiemgauer am und um den Chiemsee, der Primus unter den Deutschen Regiogelder, ist erst seit 2003 auf dem Markt und hat in 2008 erstmals die Millionengrenze überquert. 603 Geschäfte sind beteiligt. Seit seinem Start hat er mit dem im Leserbrief erwähnten drei Prozent Regionalbeitrag bis heute beteiligte Vereine und Projekte mit 94 675 Euro/Chiemgauern fördern können. Körbeweise hat der Chiemgauer Ehrungen, Preise und Förderungen erfahren. Nach den Regeln dieser Initiative arbeitet auch der Dreyecker. Und dies alles, Herr Schlecht, soll politisch nicht ungefährlich sein? Politik bewegt sich immer dann, wenn Menschen sich bewegen. Gerade in diesen Krisenzeiten ist Bewegung überlebenswichtig. Die Lage ist zu ernst, um es die da oben richten zu lassen. Wir schlagen vor:

6.) Bewegen Sie sich Herr Schlecht. Kommen Sie doch einmal aus Waldkirch nach Schopfheim, um mit dem Dreyecker in der Hand Ihre Erfahrungen zu machen, auch wenn es an sich für Sie zum Freitaler in Freiburg etwas näher wäre. Wir können anschließend gegenseitig voneinander lernen, wo unser und auch Ihr Arbeiten verbessert werden kann.
BZ-Leserbrief vom 30.1.2009 von Gabriele Rellermeier, Schopfheim  

 

Südbadische Währungsreform: Regionale Zweitwährung Freitaler

Der Euro hat einen Kollegen bekommen – oder einen Konkurrenten, wie auch immer man es sieht. Am Samstag um 11 Uhr fiel der Startschuss für die regionale Zweitwährung Freitaler, die in Zukunft in Freiburg und im Umland zusätzlich zum Euro zirkulieren wird. Im Café Domino an der Konviktstraße feierten die Verantwortlichen des Freitaler-Vereins, der das neue Regiogeld erdacht hat und in Umlauf bringt, mit rund 30 Unterstützern und Gewerbetreibenden die südbadische Währungsreform. Zunächst kamen rund 1200 Freitaler in Umlauf, und zwar in Form von blauen 1-Freitaler-Scheinen (Motiv: Martinstor), gelb-orange 5-Freitaler-Scheinen (Motiv: Rathaus) sowie grünen 10-Freitaler-Scheinen (Motiv: Historisches Kaufhaus). Weitere Noten sind in Vorbereitung. Diese Freitaler entsprechen im Wert zwar genau dem Euro, haben aber zwei besondere Eigenschaften, die sie nach Auskunft von Jens Mannheim vom Freitaler-Verein für die regionale Wirtschaft und Menschen in der Region besonders förderlich machen. Erstens: Freitaler verschwinden nicht aus der Region. Weil nur Gewerbetreibende, Freiberufler und Unternehmen aus Freiburg und dem Umland Freitaler annehmen, fließt die neue Freitaler-Kaufkraft nicht in Form von Gewinnen, Zinsen, Steuern oder sonstigen Zahlungsvorgängen woandershin ab. Solange Freitaler nicht in Euro zurückgetauscht werden, was allerdings jederzeit möglich ist, bleiben die Freitaler stets der Region als Zahlungsmittel erhalten. "Das stärkt die Wirtschaftskreisläufe hier vor Ort", so Jens Mannheim. Zweitens: Anders als Euro weisen Freitaler eine Art Verfallsdatum auf. Die am Samstag ausgegebenen 5-Freitaler-Scheine etwa müssen erstmals zum 1. April 2009 mit einer 10-Cent-Klebemarke wieder "aktiviert" werden, damit sie weiter nutzbar sind, und danach alle drei Monate. Jens Mannheim: "Das erhöht die Umlaufgeschwindigkeit und damit die wirtschaftliche Aktivität." Die CDU-Stadträtin Ellen Breckwoldt nannte den Fretaler ein "interessantes Projekt", das vor allem den kleinen und mittleren Firmen zu Gute komme, und will im Gemeinderat ausführlich davon berichten." Anreiz zum Umtausch ist ein zehnprozentiger Bonus. Für zehn Euro gibt es also elf Freitaler. Bei einem eventuellen Rücktausch gibt es allerdings für zehn Freitaler auch nur neun Euro. Die erste Freitaler-Ausgabestelle ist das Café Domino, bald schon sollen in allen Stadtteilen weitere hinzukommen. Bisher nehmen rund drei Dutzend Unternehmer die Zweitwährung als Euro-Ersatz an, unter anderem die Café-Domino-Wirtin Gudrun Johner, der Gastronom Toni Schlegel (mit Webers Weinstube), die Betreiberinnen des Black-Forest-Hostels Corinna Schusser und Tania Rittershaus, der Friseur Andreas Sturm, die Firma Elektro-Müller und die Akkordeon-Werkstatt Maurer.
Weitere Unternehmer als Teilnehmer seien hochwillkommen, sagte Johannes Weiermann, der Chef des Freitaler-Vereins. Laut Ralf Becker vom Regiogeld-Bundesverband, dem 60 Regiogeld-Initiativen im deutschsprachigen Raum angehören, könnte fast ein Drittel der Wirtschaftsleistung mittels Regiogeldern abgewickelt werden.
Holger Schindler, 17.11.2008, BZ

 

Freitaler: Dutzend Händler machen mit - Start 15. November

Die Initiative zur Schaffung einer ergänzenden regionalen Währung für den Freiburger Raum namens Freitaler (die BZ berichtete) hat bei einer ersten Infoveranstaltung am Donnerstag im Hotel "Zum Roten Bären" ein Dutzend Freiburger Gewerbetreibende als Unterstützer gewonnen. Außerdem haben die Verantwortlichen um den Freitaler-Vereinsvorsitzenden Johannes Weiermann und die Pressesprecherin Verena Walter beschlossen, am 15. November den Freitaler erstmals in Umlauf zu bringen — rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft. Zum Start dabei sind unter anderem das Café Domino, Friseur-Obermeister Andreas Sturm, der Immobilienmakler und Rieselfelder Gewerbevereinsvorsitzende Ingolf Oetjens, und Elektro-Müller. Das nächste Infotreffen — für jedermann, aber insbesondere für Gewerbetreibende — ist am Mittwoch, 5. November, 20 Uhr, im "Deutschen Kaiser" in der Günterstalstraße 38. Weitere Infos: Tel 0761/39349.
hos, 21.10.2008, BZ

 

Der Freitaler soll den Euro ergänzen 

Freiburger Verein will regionale Zweitwährung auf den Weg bringen / Regierungspräsident Würtenberger kündigt Unterstützung an

Besser hätte der Termin aus Veranstaltersicht kaum liegen können: Am 20. September informierte der Freiburger Freitaler-Verein in Räumen des Südwestrundfunks bei einem Vortrags- und Diskussionstag über sein Regiogeld-Projekt. Es geht um nichts weniger als um die Einführung einer Art Zweitwährung für die Region. Seither haben sich die Nachrichten zur weltweiten Finanzkrise überschlagen und viele Menschen denken verstärkt über das Geldsystem und seine Verlässlichkeit nach. "Wir haben das Datum schon vor einem Dreivierteljahr festgelegt. Da war nicht zu ahnen, dass sich die Finanzkrise gerade jetzt derart zuspitzen würde", erzählt Johannes Weiermann. Der katholische Religionslehrer, der am Freiburger Walter-Eucken-Gymnasium unterrichtet, ist Vorsitzender des seit 2004 bestehenden Freitaler-Vereins. Er und ein Dutzend Mitstreiterinnen und Mitstreiter arbeiten daran, eine neue, zusätzliche Währung, sogenanntes Regiogeld, zu schaffen — den Freitaler. Den
Freitaler-Aktivisten geht es, so sagen sie, nicht um schnöden Mammon, sondern um höhere Ziele: regionale Wirtschaftskreisläufe sollen gestärkt, Vernetzung und bürgerschaftliches Engagement gefördert, der Renditezwang des etablierten Geldsystems aufgeweicht und nicht zuletzt — quasi nebenbei — ein "Währungsrettungsboot" (Weiermann) geschaffen werden. "Um die Gesellschaft zu verbessern, muss man beim Geldsystem anfangen", so Weiermann. Die Aufmerksamkeit für ihre Idee ist den Freitaler-Initiatoren angesichts der Bankenzusammenbrüche und Notmaßnahmen auf den Finanzmärkten in jüngster Vergangenheit gewiss. Zur Infoveranstaltung beim SWR seien 120 Menschen gekommen, erzählt Weiermann. Der nächste Infoabend ist schon geplant — er soll am 16. Oktober stattfinden.

Einen prominenten Förderer hat der Freitaler im Regierungspräsidenten Julian Würtenberger gewonnen. Der kündigte an, das Projekt zu unterstützen, und kam persönlich zum Auftakttreffen. Auch unter Freiburger Gewerbetreibenden hat das Konzept Anhänger. Zum Beispiel Wolf Eschger, den Wirt des Hotels "Zum Roten Bären". Eschger, der den Betrieb mit 25 Mitarbeitern seit vergangenem Jahr führt, ist zugleich Vorsitzender des Marketingvereins Obere Altstadt. "Erst dachte ich, es geht nur um ein weiteres Rabatt-System, und war eher reserviert" , erzählt Eschger. Mittlerweile, nachdem er sich eingehend über das Konzept informiert habe, sei er aber total überzeugt von der Sache. "Ich bin sicher, dass das den Anbietern und Erzeugern sehr zugute kommt. Es hält die Wertschöpfung und Kaufkraft in der Region." Auch die Freiburger Sparkasse zeigte sich auf Anfrage der BZ hin offen. Sparkassen-Chef Horst Kary: "Wir würden eine Einführung begrüßen, weil es dazu dient, die Kaufkraft in der Region zu stärken und zu binden. Die weitere Entwicklung dieses Projektes verfolgen wir mit großem Interesse."

Der Freiburger Freitaler-Verein musste bei der Entwicklung seines Regiogeld-Konzepts nicht bei Null anfangen. Es gibt bereits mehrere Dutzend ähnliche Projekte. "Und wir können aus unserem gescheiterten ersten Regiogeld-Projekt, dem Breisgauer, lernen" , sagt Freitaler-Pressesprecherin Verena Walter. Im Jahr 2005 hatte es damit Probeläufe auf dem Wiehremer Bauernmarkt gegeben — aber die Akzeptanz bei den Konsumenten war gering. "Deswegen haben wir jetzt einen zehnprozentigen Eintauschbonus vorgesehen" , erklärt Verena Walter. Wer mitmacht, bekommt somit für 100 Euro 110 Freitaler — in Form von Wertgutscheinen mit verschiedenen Nennwerten (1, 2, 5, 10 und 20). Entworfen hat die Scheine die Freiburger Designerin Silke Ruch. Bei den teilnehmenden Händlern, Dienstleistern und Erzeugern können Kunden damit aber zum Kurs 1:1 einkaufen, höchstens jedoch den halben Rechnungsbetrag mit Freitalern begleichen. Die Händler wiederum können Freitaler nutzen, um bei regionalen Lieferanten zu bezahlen. Sie können auch in Euro zurücktauschen, allerdings mit einem Abschlag von zehn Prozent. Für 100 Freitaler gibt es also nur 90 Euro zurück. Damit die Freitaler zirkulieren, ist eine Umlaufgebühr geplant: Alle sechs Monate werden zwei Prozent des Nennwerts fällig — ein Anreiz, das Regiogeld schnell auszugeben. Jetzt gehe es vor allem darum, genug Gewerbetreibende zum Mitmachen zu bewegen, sagt Walter. Mindestens 50, aber besser 100 sollten es sein. Dann soll der Freitaler in Umlauf kommen, am besten noch in diesem Jahr.
Ein Freitaler-Infoabend (insbesondere für Gewerbetreibende) findet am Donnerstag, 16 Oktober, 20 Uhr, im Hotel "Zum Roten Bären", Oberlinden 12, statt. Infos unter Tel 0761 / 39349 oder www.freitaler.org
Holger Schindler , 2.10.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Freitaler - Regiogeld für Freiburg

"Warum müssen in Freiburg alteingesessene Geschäfte aufgeben und Großanbietern auf der grünen Wiese weichen? Werden wir eines Tages nur noch bei überregionalen Handelsketten einkaufen können? Geld kennt keine regionale Bindung. Verbraucher und Investoren tragen es dorthin, wo am billigsten produziert und verkauft wird und wo die höchste Rendite zu erzielen ist. Die Globalisierung treibt so unsere Märkte in einen ruinösen Wettbewerb mit Anbietern aus Niedriglohnländern. Diesen Wettbewerb können wir niemals gewinnen. Trotz Lohnsenkungen, Mehrarbeit und Abbau von Arbeitnehmerrechten werden immer mehr Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. So sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen. Deshalb brauchen wir ein Geld, das nicht ungehindert abwandern kann, sondern in der Region bleibt. Eine eigene regionale Währung, welche den Euro nicht ersetzt, sondern ergänzt, um die Kaufkraft im heimischen Markt zu halten. Geld, das nur in der Region ausgegeben werden kann, stärkt den regionalen Wirtschaftskreislauf. Es fördert die lokale Wertschöpfung und sichert heimische Arbeitsplätze."

www.freitaler.org, www.regiogeld.de
c/o Johannes Weiermann, Tel 0761/39439

Freitaler: Dutzend Händler machen mit - Start 15. November >Regionalgeld (21.10.2008)
FreiTaler sollen Arbeitsplätze in der Region sichern (24.9.2007)

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