Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles zu Museen
 im Schwarzwald und Breisgau und Süddeutschland

 

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Blick ins Rechtenbach Ende August 2002

 

Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach in der 41. Saison

GUTACH i. K. Noch mehr Leben bringen, noch mehr Action, noch mehr Angebote für alle Sinne: Diesem ehrgeizigen Ziel haben sich die Verantwortlichen des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof für die neue, die 41. Saison verschrieben. Seit einer Woche und noch bis 6. November ist das Museum täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Früher, also vor drei bis vier Jahrzehnten, da der damalige Landkreis Wolfach das Freilichtmuseum an der Schwarzwaldbahn eröffnet hat (heute gehört es ja dem Ortenaukreis), war es eher ein statische Einrichtung. Da standen ein paar, wenn auch anmutige Häuser. Und diese, typische Vertreter bestimmter Schwarzwaldzinken, konnten eben bestaunt werden - und basta. Seither hat sich das Freilichtmuseum, angeblich das bestbesuchte seiner Art in Deutschland, gewandelt. Ein Rahmenprogramm wurde entwickelt, das mit den Jahren wuchs und wuchs. Das Publikum, erst recht das junge, konnte dann mit der Zeit nicht nur sehen, sondern bei vielen Dingen auch selbst Hand anlegen. Und eben diese "mehrdimensionalen Erfahrungen" will Museumsleiter Jürgen Weisser in diesem Jahr noch mehr vermitteln.

Nehmen wir mal die Rauchküche. Die Dunkelheit, die karge Ausstattung, das einfache Leben - das alles erschließt sich zwar beim einfachen Betrachten auch: "Wird sie aber befeuert, stehen dort dicke Schwaden. Dann zwickt's in Auge und Nase, dann wird sie zum unvergesslichen Erlebnis." Erst recht, wenn auf dem Herd die Schwarze Suppe vor sich hin brutzelt, die dann auch noch verkostet werden kann, so wie am Eröffnungstag. Einzigartige Erlebnisse sollen auch die alten Handwerksleut' vermitteln - vom Schindelmacher über den Strohnäher bis zum Kirschkorbflechter -, die immer wieder mal aufkreuzen und auf dem Vogtsbauernhof ihre Kunst demonstrieren. Nicht nur am großen Handwerkerfest am 26. Juni 2005 Ein weiterer Schwerpunkt des Museumslebens 2005 spielt sich nicht in den Werkstätten oder alten Häusern ab, sondern draußen in den Gärten. Alle sieben Freilichtmuseen im Ländle haben dieses Jahr zum "Jahr der Bauerngärten" gekürt. Es gibt deshalb im Jahresverlauf in Gutach eine ganze Reihe von Sonderführungen und nicht zuletzt am 3. Juli 2005 einen Tag der offenen Gartentür. "Mit unserem Programm wollen wir weg von den Großveranstaltungen und hin zu einer durchgängigen und gleichmäßigen Belebung des Museums", erläutert Museumsleiter Weisser. Zwar macht das Museum mit am deutschen Mühlentag und am Tag der Freilichtmuseen und organisiert mit Schafscherern einen Aktionstag (26. Mai) sowie ein Kinder- und Familienfest (28. August). "Aber eine Großveranstaltung pro Monat reicht."
Alles von
Hubert Röderer auf www.bzol.de lesen

  

 

Kaiserstühler Weinbaumuseum Achkarren eröffnet Saison 2005

Mit zwei Sonderausstellungen eröffnet das Kaiserstühler Weinbaumuseum in Achkarren am Freitag, 18. März 2005, die Saison. Vogtsburgs Bürgermeister Gabriel Schweizer will neben Feriengästen und Einheimischen vor allem auch Schulklassen in das Museum locken. Es stelle eine tolle Ergänzung zum Natur- und Heimatkundeunterricht dar, betonte er in einer Pressekonferenz.

Das Weinbaumuseum biete für den gesamten Kaiserstuhl die Möglichkeit, "Fragen der Zeit", die sich vor allem mit der Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft befassen, aufzugreifen, betonte der Bürgermeister. So gibt es nochmals fachliche Informationen zum Thema "Feuer zur Böschungspflege". Das Pilotprojekt läuft dieses Jahr am Kaiserstuhl aus, informierte Schweizer. Aber auch weiterhin spiele die Landschaftspflege in der Region eine große Rolle. "Gerade die Sonderausstellungen bieten eine hervorragende Möglichkeit, neue Themen im Museum zu präsentieren", betonte Schweizer, der auch Vorsitzender des Trägervereins Kaiserstühler Weinbaumuseum ist. Unter dem Motto "Weite Blicke vom Kaiserstuhl" wird Gerhilde Alberti Aquarelle ausstellen. Die Künstlerin widmet sich dem Kaiserstuhl bereits seit 1970, als sie nach Freiburg kam. Die Bilder von Achkarren, Ihringen, Ober- und Niederrotweil sowie der oberrheinischen Tiefebene seien zwischen 1973 und 2004 entstanden, erklärte sie. Mittlerweile lebt die Diplomgrafikerin und Kunsterzieherin, die als Kostümbildnerin, Grafikerin und Kunsterzieherin arbeitete, in Kirchzarten. "Der Blick von den Großterrassen, die üppige Vegetation, die buschigen Wälder und die eingebetteten Dörfer haben mich aber immer fasziniert", erläuterte die Künstlerin weiter. Allein im vergangenen Jahr sei sie 28-mal zum Malen im Kaiserstuhl gewesen, berichtete Alberti. Die großflächigen Werke, "in denen sich der Kaiserstuhl selbst und sein Umfeld betrachtet", werden in der Sonderausstellung auch zum Verkauf angeboten werden.....
BZ vom 17.3.2005

  

 

Narrenmuseum der Breisgauer Narrenzunft in Freiburg

"Die kochen doch bestimmt Schneckenschleimsuppe mit Schimmelpilzauflauf" - in einer Gruppe von Kindergartenkindern besteht Einigkeit. Mit einer Mischung aus Grusel und Faszination stehen sie vor den Hexen und dem Teufel im Narrenmuseum der Breisgauer Narrenzunft in der Turmstraße in Freiburg. Eine Puppe in einem schwarzen Fell mit Furcht erregender Teufelsmaske steht an einem großen Hexenkessel, die Freiburger Hexen mit langen schwarzen Zöpfen um sie herum. Die Hexenküche ist zweifelsohne die Hauptattraktion für die Kindergartenkinder, vor allem weil man im Museum nicht der Gefahr ausgesetzt ist, von den wild verkleideten Fasnetfiguren verfolgt und geärgert zu werden.

Erst im vergangenen Jahr ist das Freiburger Fasnetmuseum vergrößert worden. Pünktlich zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung wurde der Ausstellungsplatz für Lalli, Kindsköpfe, Katzen und Co. verdoppelt. Das Museum ist in zwei Teile gegliedert. "Der Hauptteil ist eigentlich gar kein Museum, sondern der Ist-Zustand der Freiburger Fasnet", erklärt Edgar Fürst, der durch das Narrenmuseum führt. Häser und Masken der insgesamt 35 Zünfte der Breisgauer Narrenzunft werden gezeigt. Nach Stadtteilen geordnet und von den jeweiligen Zünften selbst präsentiert, geben sie den Museumsbesuchern einen Einblick in ihre Geschichte - ergänzt mit allerlei Anekdoten von Edgar Fürst. Er weiß, wann sich welche Zunft gegründet hat und welche Geschichten und Absichten dahinter steckten. Die Ribblinghieler beispielsweise: Sie sind mit einer Schuluniform um 1900 gekleidet, auf ihren hölzernen Masken sind Tränen abgebildet. Und Ribbling? "Das sind Murmeln", erklärt Edgar Fürst einer Besucherin, die sich über den Begriff wundert. Die Ribblinghieler beklagen demnach ihre beim Spielen verlorenen Murmeln. "Den karnevalistischen Bereich" nennt Edgar Fürst den zweiten Teil des Museums. Er gewährt einen Blick in die Fasnet-Vergangenheit Freiburgs. Der Einrad-Schelli, ein bekannter und wichtiger Meilenstein der Freiburger Fasnet, hat im Museum ebenso Platz gefunden wie die unzähligen närrischen Orden der ehemaligen Oberbürgermeister Eugen Keidel und Rolf Böhme.

"Für Orden interessieren sich vor allem Franzosen", sagt Edgar Fürst. Und diese machen auch einen großen Teil der Besucher des Fasnetmuseums aus: "Gut die Hälfte", meint der Museumsführer. Ein weiterer Raum birgt Fasnet-Schätze aus der Vergangenheit und der weiteren Region. Exemplare von der Baar, aus Villingen, Überlingen, Leihgaben aus dem Augustinermuseum, aber auch eine so genannte Schauperchte, ein Kopfschmuck aus Tirol, sind zu sehen. Die älteste Maske, die das Museum zeigt ist gut 200 Jahre alt.
Isabella Denk am 3.2.2005 in der BZ

  

 

Spielzeugmuseum "Zum kleinen Hannes" in Hinterzarten

Wer einmal in die Zauberwelt von alten Puppenstuben und Püppchen, Küchen und Kaufläden, Burgen und Bauernhöfen eintauchen möchte, der sollte im Spielzeugmuseum "Zum kleinen Hannes" in Hinterzarten vorbeischauen. Klein, aber fein präsentiert sich das Paradies für Kinder und jung gebliebene Erwachsene in einem zwischen Büschen und Bäumen verwunschen gelegenen Holzhäuschen unmittelbar neben dem Skistadion "Adlerschanze".

Von der Besitzerin Cornelia Klinck-Leimenstoll mit viel Liebe zum Detail ausgestattet, entführt die Galerie in die Spielzeugwelt aus zwei Jahrhunderten. Jedes Ausstellungsstück erzählt seine eigene Geschichte. So kann der Besucher auf Entdeckungsreise gehen und erfährt anschaulich, wie sich in der Zeitspanne von 1880 bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts auch Wohnkultur und Mode geändert haben. Kinder erleben die Spielwelt von Eltern und Großeltern, die Erwachsenen finden sich in ihrer eigenen Kindheit wieder.
Über Jahre hinweg stöberte die in Kirchzarten wohnende Cornelia Klinck-Leimenstoll, häufig begleitet von Tochter Katharina, auf Flohmärkten. Die schönsten Stücke sammelte die gebürtige Pfälzerin und stellt sie in ihrer Galerie in Hinterzarten aus. Älteste Exponate sind eine aus dem Jahr 1880 stammende fantastische Burg mit fein säuberlich aufgereihten Zinnsoldaten sowie ein Bauernhof aus dem Jahr 1890. In den hellen Vitrinen laden gut erhaltene Küchen und Stuben sowie bestens gepflegte Puppen und Herde zum Verweilen ein. Aus dem Jahr 1920 sind eine elsässische Stube und eine Wiener Küche. Ein Zirkus aus dem Elsass, Theaterfiguren aus Wien, ein asiatisches Ladengeschäft, eine Modelleisenbahn oder auch ein Münchhausen auf der Kanonenkugel lassen nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Während der Weihnachtszeit gibt es zusätzlich eine eigene Ausstellung von Krippen, Christbaumschmuck und selten zu sehenden wunderschönen Lichterhäusern aus dem Erzgebirge. Im Februar 2005 ist eine Sonderausstellung "Badezimmer" geplant. .....
Alles von Dieter Maurer vom 8.1.2005 auf www.bzol.de lesen

Mehr zum Spielzeugmuseum

  

 

Bäckereimuseum von Walter Leimenstoll in Vörstetten

Das erste Bäckereimuseum Südbadens, ein Kleinod in der Regio, ist im Fachwerkdorf Vörstetten, direkt am Mühlbach und vor den Toren Freiburgs zu bewundern. Der ehemalige Bäckermeister und Ehrenbürger des Dorfes, Walter Leimenstoll, hat es eingerichtet. Er ist Träger und Betreiber des Museums.

Über Jahre hinweg hat der agile 81-jährige unzählige Bäckereiutensilien zusammen getragen und gesammelt. Im Jahr 2000 richtete er dann das Museum in den Räumen seiner ehemaligen Bäckerei "Düsch-Becks" am Mühlbach in Vörstetten ein. Altes Backwerkzeug gibt es da zu bewundern. Sackstaubmaschinen zum Beispiel, alte Modeln, Springerleformen, Teigmulden, Teigwalz- und Nudelmaschinen und vieles mehr. Viele der Geräte waren bereits vor mehr als 100 Jahren in Betrieb und weil sie alle noch funktionsfähig sind, stellen sie besondere Schätze dar: Es sind inzwischen Kulturgüter des Bäckerhandwerks. Die Führungen durch das Museum von Walter Leimenstoll sind informativ und heiter, denn er weiß fast über jedes Gerät eine pfiffige Geschichte zu erzählen, man könnte ihm stundenlang zuhören. Da der Bäckermeister nicht nur ein Sammler ist, sondern auch ein Schreiber, hat er viele alte Rezepte zusammengetragen und in seinem Buch "Der Moschtkrug" festgehalten. Schon 1971 war dem Bäcker der Kampf mit den Großanbietern zu viel geworden, er gab das Geschäft auf. Weg vom Bäckerhandwerk kam der Bäckermeister nie: In seinem Museum hält er Kurse und Vorträge, ganze Schulklassen kehren bei ihm ein und gemeinsam werden Hefestücke, Brezeln und Springerle gebacken. Das kleine, aber feine Museum erinnert an die gute alte Zeit, als das Lebensmittel Brot noch in Handarbeit gemacht wurde. Es wird gezeigt, wie sich dieses Handwerk entwickelt hat. Gezeigt wird auch eine Brotmarkensammlung aus der Zeit der Währungsreform sowie eine Inflationspreisliste für Wasserwecken und Brot aus dem Jahre 1923. Damals kostete ein Brötchen 16 Milliarden Mark.
Pia Grättinger, BZ vom 3.12.2004

 

 

St.Märgen - Museum der Schwarzwälder Uhrmacherei

Die kalten, dunklen Novembertage sind gerade richtig für einen Besuch im liebevoll eingerichteten Klostermuseum in St. Märgen. Die Sammlung mit alten Schwarzwälder Uhren, Gegenständen des Uhrenhändlers Andreas Löffler, Figuren des Holzbildhauers Matthias Faller und vielem mehr gibt einen plastischen Einblick in die regionale Geschichte - vor allem die Geschichte der Uhrmacher.

Über mehrere Räume im ehemaligen Kloster verteilt sind die Schätze, die seit Ende der 1940er-Jahre zusammengetragen worden sind. Beeindruckend ist etwa der Raum mit den Uhren aus den Anfängen der Schwarzwälder Uhrmacherei; das älteste der ausgestellten Stücke stammt von 1650. Es tickt und klackert, hin und wieder ertönen Melodien von Spieluhren oder Kuckuckslaute, welche die Uhrzeit ansagen. Der Besucher erhält Einblick in die technische Entwicklung und den damaligen Zeitgeschmack der Schwarzwälder und auch der Europäer. Besonders plastisch wird die Geschichte in dem Raum dargestellt, der Uhrenhändler Andreas Löffler vom Rankhof gewidmet ist.
Die alte Bauernstube ist mit allerlei Alltagsgegenständen originalgetreu nachgebildet, zudem sind seine Stiefel zu sehen und eine große Versandkiste mit Inhalt. Dem Holzbildhauer Matthias Faller ist ein weiterer Raum gewidmet. Auch er hat Uhren verschönert, von denen einige prächtige Exemplare zu sehen sind.

Daneben gibt es Heiligenfiguren und drei Stationen eines Kreuzwegs, die er geschaffen hat. Ursprünglich befanden sich diese Originale in der Klosterkirche, wo sie aber aufgrund mehrerer Diebstähle durch Kopien ersetzt worden sind. In weiteren Räumen sind Werke der Schwarzwälder Hinterglasmalerei, die originale Schusterwerkstatt von Eugen Fehrenbach und Gegenstände der Volksfrömmigkeit ausgestellt.
Sehenswert ist auch die Klosteranlage selbst mit dem barocken Kapitelsaal, der Marienkirche und dem Hof, der von niedrigen Langhäusern eingefasst ist.

Alexandra Wehrle am 27.11.2004 auf www.bzol.de

Das Museum ist nur mit Führung zu besichtigen:
Sonntags ab 11 Uhr von November bis Mai. Die Klosteranlage ist generell zugänglich, von Mai bis Oktober sind Führungen mittwochs um 16.30 Uhr. Alle Führungen sind kostenlos und dauern rund eineinhalb Stunden; um Spenden wird gebeten. Anmeldungen sind nur bei Gruppen notwendig (Touristeninformation: 07669/911817).

  

 

 

Bankenhof - Museum Alte Landtechnik in Hinterzarten

Es passt alles prächtig zusammen. Im historischen Ambiente des vor über 400 Jahren erstmals urkundlich nachgewiesenen "Bankenhofs" in Hinterzarten-Bruderhalde stehen alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, wie man sie heute kaum noch irgendwo findet.

Zwei gestandene Bauern, Oskar Ganter (72) und Alois Schubnell (58), haben im Mai dieses Jahres gemeinsam mit ihren Ehefrauen Theresia und Gertrud die Galerie in der Hofscheune eröffnet und sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Sie erläutern gerne den Besuchern des Museums "Alte Landtechnik" die handgearbeiteten Raritäten aus hartem Schwarzwaldholz und aus schweren Eisenteilen. Bereits am Eingang weist eine alte Kurzfutter-Schneidemaschine, in der früher bestes Heu und Stroh geschnitten und vermischt mit Hafer den Pferden in die Futterkrippe gegeben wurde, den Besuchern den Weg. Vorbei an einem Tisch aus einem alten Baumstumpf mit starkem Wurzelausschlag, wo der Besucher seinen Obolus entrichtet, ist das Museum erreicht. In der Scheune im Obergeschoss des "Bankenhofs" angekommen, verwirrt zunächst die Vielfalt von mehreren hundert Ausstellungsstücken. Sofort ins Auge fällt ein grün lackierter Traktor der Marke "Allgaier Kaelble", Baujahr 1952, 20 PS, Höchstgeschwindigkeit 18 Stundenkilometer. Ältestes Prunkstück ist ein Holzpflug aus dem Jahr 1585. Damals hatte Christian von Bank aus dem Vorarlberg den Schwarzwaldhof gekauft und mit Ehefrau Anna, geborene Helmlerin, bewirtschaftet. Aus jener Zeit stammt auch noch ein Teil des Daches. Die schwarzen Balken erzählen die Geschichte von einem originalen Rauchhaus. Die Sparren und Stangen sind mit Holznägeln befestigt und halten heute noch. Ein Unikat ist ein vor 250 Jahren gezimmerter Schürfpflug für ein Doppeljoch-Ochsengespann. Zwei weitere Holzpflüge aus der Zeit, als Ignatz Steiert den Hof bewirtschaftete (1899 bis 1934) sind 150 und 130 Jahre alt. Zu den Seltenheiten zählt eine ganz aus Holz gebaute Putzmühle für Getreide mit liegendem Windrad, wie sie vor über 200 Jahren benutzt wurden. Ein kleines Güllefass auf einem Handkarren stammt aus derselben Zeit, ebenso der Niederländerschlitten, ein "Vorfahr" des Hornschlittens. Komplett ausgestattet ist ein vierradgebremster Leiterwagen mit Heugatter, Wiesbaum, Heuseilen, Windhölzern, Furke, Radschuh, Sperreisen, Sperrketten, Tragegestell mit Fusswinde, Ersatzketten und einem "Faulenzer". Ein Langholzwagen zählt 160 Lenze, ein Gabelwender für Pferdezug mit handgeschmiedeten Federzinken für die Heuernte gute 150. Auch zwei Heurechen für einen Pferdezug, zwei Stiftendreschmaschinen Baujahr 1880, eine dreiteilige Wiesenwalze, zwei Bennewagen, gefedert mit Fichtenästen und Korbweidenkoffer, eine Egge mit Fichtenastzähnen, eine Kreisel-Egge, ein Kultifaktor, ein altes Fahrrad mit Karbidlampe, Äxte, Sägen, Keile, Werkzeuge, Kinderwagen, Graskarren sowie ein altes Nummernschild "FB - französische Besatzungszone" an einem Zweiradkarren sind Zeugen von Tradition und Brauchtum vergangener Jahrhunderte. Sie alle erzählen die Geschichte vom früher oft harten und entbehrungsreichen Leben auf einem Bauernhof im Hochschwarzwald.
Gesamten Text von Dieter Maurer vom 20.11.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

Vogtsbauernhof in Gutach - Museum mit schwarzer Null

GUTACH (hrö). Dieser Tage endete die siebenmonatige Saison des Schwarzwälder Freilichtmuseums Vogtsbauernhof. Seit Ende März 2004 hatten 257 000 Besucher die Eingangstore passiert. "Insgesamt sind wir mit dem Saisonverlauf zufrieden", betonte Museumsleiter Jürgen Weisser am letzten Öffnungstag.

Das Freilichtmuseum nimmt damit bundesweit nach wie vor eine Spitzenposition ein, wenn auch laut Statistik lediglich 1000 Besucher mehr gezählt wurden als 2003. Aber immerhin ist es eine "schwarze Null". Indes: Vor genau zehn Jahren waren es noch über 400 000 Leute, die auf dem rund fünf Hektar großen Gelände die verschiedenen schwarzwaldtypischen Höfe besuchten. Insgesamt schoben sich seit der Gründung 1964 mehr als 13 Millionen Besucher durch das Drehkreuz am Eingang. Das Freilichtmuseum ist benannt nach dem ersten Hof, der in diesem Open-air-Museum vor 40 Jahren eröffnet wurde, dem Vogtsbauernhof. Neben der sanft positiven Tendenz der Besucherzahlen verzeichnete das Freilichtmuseum in seiner 40. Saison ein deutliches Wachstum bei den gebuchten Gruppenangeboten wie Schulklassenprogramme, Führungen für Erwachsene und individuelle Gruppenarrangements, zum Beispiel für Vereine oder Busreisende. Anfang der Saison 2004 wurden diese Gruppenangebote neu aufgelegt.

Zielsetzung war und ist es, die Inhalte des Freilichtmuseums so lebendig und spannend wie möglich zu vermitteln. "Das Wachstum von mehr als zehn Prozent bei den Gruppenangeboten zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", ist sich Weisser sicher. Das Freilichtmuseum ist nun bis zum 20. März 2005 geschlossen. Jürgen Weisser wurde als Nachfolger von Dieter Kauß Ende 2002 Chef auf dem Vogtsbauernhof. Seine damalige Devise: aus dem "Besichtigungsmuseum" ein lebendiges "Familienmuseum" machen. Das und eine noch höhere Besucherzahl erhofft er sich vom neuen Eingangsgebäude, das Anfang 2005 gebaut werden soll. Damit würde dann auch ein Ganzjahresbetrieb möglich.
BZ vom 16.11.2004

  

 

Paten für Tasteninstrumente Bad Krozinger Schloßkonzerte gesucht

BAD KROZINGEN. Die Bad Krozinger Schlosskonzerte sind längst zum "kulturellen Aushängeschild" der Kurgemeinde geworden. Die Musik, die auf den 53 historischen Tasteninstrumenten der Sammlung Neumeyer - Junghanns - Tracey in ihrem ursprünglichen Klangbild des 16. bis 19. Jahrhunderts erklingt, setzt nach fester Überzeugung von Bürgermeister Meroth dem kulturellen Leben in der ganzen Region einen Glanzpunkt. Um den Fortbestand dieses Erbes zu sichern, werden nun Paten für die "Meisterwerke des Klavierbaus" gesucht.

Im Vergleich zu den großen Festspielen und Konzertreihen treten die Bad Kozinger Schlosskonzerte eher "leise" in Erscheinung. Das am südlichen Ortsrand in einem kleinen Park gelegene Renaissanceschloss der Freiherren von Gleichenstein, einst Probstei des Klosters St. Blasien, befindet sich im Privatbesitz. Eher privaten Charakter hatten anfangs auch die Konzerte, die Professor Fritz Neumeyer und später auch die beiden Dozenten Rolf Junghanns und Bradford Tracey vor einem kleinen Kreis von Liebhabern alter Musik gaben. Den Grundstein legte der Musiker und Instrumentensammler Fritz Neumeyer noch in Wasenweiler, ehe er dank der Musik liebenden Gönnerin Klaraliese von Gleichenstein im Bad Krozinger Schloss eine neue, großzügigere Wirkungsstätte fand.

Instrumentensammlung ist eine Stiftung
So nahmen am 16. Februar 1974 die Schlosskonzerte ihren Anfang. Doch nach dem Tod der drei Begründer sollte die Musik im Bad Krozinger Schloss nicht verstummen, es wurde nach Wegen gesucht, sowohl der Sammlung als auch den Konzerten ihren ungeschmälerten Fortbestand zu sichern - in Bad Krozingen. Diesem Wunsch von Rolf Junghanns, der 1993 starb, wurde entsprochen, indem die Instrumentensammlung in eine Stiftung übergeführt wurde. ...
Rund 30 000 Euro müssen jährlich aufgewendet werden, um die Kosten für Miete und die technische Betreuung der historischen Tasteninstrumente zu begleichen. Helmut Engler bedauert außerordentlich, dass es immer schwieriger werde, an Sponsoren heranzukommen. Die seien heute umso wichtiger, nachdem sich etwa der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald oder die kränkelnden Bad Krozinger Kurkliniken wegen ihrer eigenen Nöte längst nicht mehr zu den rührigen Förderern zählen. Ein pfiffiger Einfall soll nun helfen, die Finanzlücken zu schließen.

Die Geschäftsführung der Schlosskonzerte kam auf die Idee, Patenschaften für die Instrumente zu vergeben. Für 500 Euro im Jahr gibt's den Patenbrief für kleinere Instrumente, 1000 Euro werden für die größeren Raritäten der Sammlung fällig. Gemeinsam mit Sally Fortino, der musikalischen Leiterin der Schlosskonzerte, ist vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Uni Freiburg eine Publikation erarbeitet worden, die in ihrem Anhang den Bestand der Sammlung Neumeyer - Junghanns - Tracey explizit dokumentiert. Wer in dem Verzeichnis blättert, hat jetzt beinahe die "freie Auswahl" bei einem speziellen Patenschaftswunsch. Die Rothaus-Brauerei hat bereits einen der sechs Patenbriefe in der Tasche. Kein Wunder, dass in den Konzertpausen im Bad Krozinger Schloss die Biertrinker den Weinfreunden schon beinahe den Rang abgelaufen haben.
Ganzer Text vom 15.11.2004 auf www.bzol.de lesen

Die SAMMLUNG HISTORISCHER TASTENINSTRUMENTE
Fritz Neumeyer / Rolf Junghanns / Bradford Tracey
http://people.freenet.de/friedenauer/Neumeyer.html

Schloßkonzerte Bad Krozingen
"
Das Schloß, eine ehemalige Propstei des Klosters St. Blasien, heute im Besitz

der Familie von Gleichenstein, bildet den würdigen Rahmen für die einzigartigen
Konzerte, in denen die Musik des 16. – bis 19. Jahrhunderts in ihrem einzigartigen
Klangbild aufgeführt wird.
Es wurde im Jahre 1579 erbaut und um die Mitte des 18. Jahrhunderts von Johann
Caspar Bagnato umgebaut. Aus dieser Zeit stammen die reichen Stuckarbeiten
sowie die kostbare Ausstattung es ehemaligen Festsaales, in dem die Konzerte
stattfinden.
Die Sammlung umfaßt ca. 50 Instrumente aus der Zeit von 1600 bis 1860 aus der
Sammlung Fritz Neumeyer, Rolf Junghanns und Bradford Tracey und enthält die
wichtigsten Typen von historischen Tasteninstrumenten: Orgelpositiv, Regal,
Spinette, Spinettino, Virginale, Cembali, Clavichorde, Tangentenflügel, Tafelklaviere
und besonders kostbare Hammerflügel der berühmtesten Meister."
Infos, Termine, Vorverkauf: http://www.bad-krozingen.de/schlossinh.htm

  

 

 

 

Kleine Kulturgeschichte der Mundharmonika

Es muss von alters her etwas in der Luft gelegen haben auf der Baar, jener Hochebene zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Irgendetwas, das die Menschen dazu bewogen hat, diese Luft in Schwingungen zu versetzen, Töne zu erzeugen, Musik zu machen.
Ausgerechnet auf dem alten Hohnergelände in der Stadtmitte von Trossingen entdeckten Forscher im Februar 2001, auf einem Gräberfeld aus dem frühen Mittelalter, eine archäologische Sensation: Im Grab eines wohlhabenden Alemannen fanden sie eine musikalische Beigabe, eine Leier. Eine wunderliche Vorstellung: Während wenige Meter über dem Grab - gewissermaßen in Hörweite - jahrzehntelang Akkordeons und Mundharmonikas produziert wurden, die Luft vom Stimmen der Instrumente schwirrte und in den besten Jahren Tausende Beschäftigte am weltweiten Ruf Trossingens als Musikstadt werkelten, ruht im Subkeller seit 1500 Jahren der im Alter von 30 Jahren verstorbene Ahne im letzten Frieden, das 81 Zentimeter lange, fein gearbeitete Instrument
in der linken Armbeuge.
Nicht weit von dieser historischen Fundstelle entfernt erzählt das Harmonikamuseum die jüngere Musikgeschichte. Die Freunde der Mundharmonika, die je nach Region und Wertschätzung auch als Muulgiige, Lippenquäke, oder ganz kurz Bläsle bezeichnet wird, kriegen hier viel zu sehen und zu hören. Das fängt mit den Vorläuferinstrumenten der Harmonikas an, den chinesischen "Sheng", einem nach dem Harmonikaprinzip funktionierenden Instrument mit frei schwingenden Stimmzungen, die durch einen Luftstrom zum Schwingen gebracht werden.

Aber vor allem geht es natürlich um die Kulturgeschichte der Mundharmonika, die um 1820 von einem unbekannten Tüftler erfunden wurde. Die ersten Trossinger Mundharmonikas wurden 1827 hergestellt, von dem Uhrmacher Christian Messner. Seine Manufaktur und die mehrerer Kollegen lief so lange ganz leidlich, bis ein gewisser Matthias Hohner sich 1856 unter einem Vorwand einen ganzen Tag lang in der Werkstatt herumdrückte und haufenweise belanglose Fragen stellte - bis ihn der Meister endlich vor die Tür setzte. Aber da hatte dieser frühe Vertreter der Industriespionage das Prinzip schon durchschaut.

Der Rest ist Musik-, Stadt-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte und wird im Harmonikamuseum sehr anschaulich vorgestellt. Hohner ließ die Instrumente nicht länger - wie die Konkurrenten - mühsam auf dem Buckel von Uhrenverkäufern entweder über den Schwarzwald oder über die Alb zum Kunden tragen. Er schickte sie mit Bahn und Schiff den zahllosen Auswanderern nach Amerika hinterher, die in der Heimat keine Zukunft fanden, aber in der Ferne doch wenigstens mit etwas Musik ihr Heimweh besänftigen wollten. Es gab Jahre, da verkaufte er fast die ganze Produktion in die USA - das war dann schon richtige Massenproduktion, Millionenauflage. Im Lande der Einwanderer erwies sich der Goschehobel als universell nutzbares Instrument der verschiedenen ethnischen Musikstile und derjenigen, die sich neu entwickelten, wie etwa Country und Blues.

Sehr anschaulich dokumentiert das Harmonikamuseum diese Entwicklung und zeigt auch, wie eng sich der Zeitgeist in der Vermarktung widerspiegelt. Geschickt spielte die Firma mit jeder Mode und dem Reiz des Exotischen. Historische Plakate, Sondermodelle, originelle Etuis illustrieren Werbe- und Wirtschaftsgeschichte. In Kriegszeiten tönten die Hohner-Harmonikas aus den Schützengräben beider Seiten - allein der Schriftzug variierte. Während die Engländer in eine "Soldiers favorite" bliesen, musizierten die Franzosen auf ihrer "La Poilu" und die Deutschen antworteten auf der "Imperator". Den jeweiligen Gegner versöhnlich gestimmt haben die Harmonikas offensichtlich nicht, und doch retteten sie manchem Soldaten das Leben.

Im Museum sind zerschossene Mundharmonikas zu sehen, die den Aufprall einer Gewehrkugel abfingen. Im Film wurde die Mundharfe dagegen zum Symbol des Todes: Wenn Charles Bronson in "Spiel mir das Lied vom Tod" zur Mundharfe greift, dann ist klar, dass es gleich ernst wird. Im Multimediaraum des Museums belegen diese und andere Film- und Tonaufnahmen die musikalische Entwicklung. Leider ist nicht genau überliefert, wie im Dezember 1965 die Jungs von der Bodenstation aus der Wäsche guckten, als der Kommandant Walter Schirra auf der in die Gemini-Raumkapsel geschmuggelten Mundharmonika den Klassiker "Jingle Bells" anstimmte. Die kleine Hohner, Modell "Little Lady", war damit das erste Musikinstrument im Weltraum
BZ vom 24.7.2004

Hamonikamuseum Trossingen

  

 

Heimatmuseum Eichstetten - alte Bauwerke im Ort umbauen statt abreißen

EICHSTETTEN (shi). Ist ein ehemals prächtiges Fachwerkhaus erst einmal in die Jahre gekommen und hat der Zahn der Zeit seine unübersehbaren Spuren an der Hauswand, dem Dach und dem Gebälk hinterlassen, dann heißt es heute oft ohne langes Nachdenken: Ein Fall für die Abrissbirne. Dass dies nicht sein muss, zeigt die Ausstellung im Eichstetter Heimatmuseum. Auf den Plakatwänden ist zu sehen, wie Eichstetter Bürger aus teilweise abrissfälligen Bauwerken schönste Häuser in altem Baustil werden ließen.

"Mit der Ausstellung möchten wir eine Entvölkerung des Ortskerns verhindern", erklärt Martin Gruber. Zusammen mit der Eichstetter Bevölkerung sind zuvor Leitlinien für die Bebauung im Kaiserstuhlort mit Fördermitteln des baden-württembergischen Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum verabschiedet worden. Keine strikte Reglementierung wie in anderen Orten soll der Schriftsatz sein, sondern eine freiwillige Orientierungshilfe für Bauherren, die sich dem Ortsbild Eichstettens anpassen wollen. "In manchen Orten stehen ganze Häuserreihen leer, denn alte Fachwerkhäuser wirken für viele auf den ersten blick abschreckend. Viele Menschen haben einfach Angst vor dem Denkmalschutz und unvorhersehbare Schäden", weiß Architekt Martin Gruber. Dabei seien die zugegebenermaßen schwer kalkulierbaren Kosten zumeist dennoch niedriger als ein Neubau. Für Gruber stellt die Erhaltung des Ortsbildes und modernes Bauen nicht automatisch ein Gegensatz dar.
Ein Musterbeispiel für die Ansichten Grubers ist die Firma Vertikal, die aus einer "alten Hütte" den Standort eines modernen Betriebs gemacht hat. Dies ist eines von mehreren Beispielen, bei denen die Bausubstanz noch in Ordnung war und alles andere repariert werden konnte. Ein anderes Plakat zeigt, wie es andersherum sein kann: Hier steht ein Neubau zwischen zwei Fachwerkhäusern, was wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt.

Ein Ziel des Eichstetter Heimatvereins mit seinem Projekt ist, den Menschen ins Bewusstsein zu bringen, dass das Alte sehr viel wert und darüber hinaus unwiederbringlich ist. Ein Stück Zeitgeschichte stecke in jedem Haus aus früheren Jahrhunderten, meint Martin Gruber. ...

Mehr vom 9.7.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

Kaiserstühler Weinbaumuseum in Vogtsburg-Achkarren

Das Kaiserstühler Weinbaumuseum im Herzen von Vogtsburg-Achkarren ist Anlaufpunkt für interessierte Weinfreunde und Feriengäste. In historischem Gemäuer wird der Weinbau am Kaiserstuhl in einer allgemein verständlichen faszinierenden Weise dem Besucher erklärt. Vom Palmsonntag bis Allerheiligen ist das Museum täglich außer montags für die Besucher geöffnet.

Das Museum in der ehemaligen Zehntscheune in Achkarrens Ortsmitte lockt alljährlich viele interessierte Besucher zu einer "Wein-Tour" an. Auf zwei Etagen wird rund um den Weinan- und -ausbau informiert. Einblicke in frühere Zeiten der Winzerinnen und Winzer sind ebenso möglich wie Antworten auf aktuelle Fragen. Unzählige historische Gerätschaften ergänzen anschaulich die schriftlichen und bildlichen Darstellungen. Diese Leihgaben der Winzer sind liebevoll aufbereitet worden und sie finden verstärkt das Interesse der Besucher. Aber auch zur Kaiserstühler Vulkangeschichte gibt es Interessantes zu erfahren und an einer Gesteinssäule werden die verschiedenen Bodenformationen dargestellt. ....
Die Erläuterungen der drei Museumsführer und Achkarrer "Winzeroriginale" Oswald Scherer, Rudolf Kind und Paul Graner sind zudem gerne und oft gefragt. Die drei Achkarrer Winzer plaudern aus ihrem Nähkästchen und erzählen so manche Kaiserstühler Wein- und Lachgeschichte. Über diese hat Theo Klaus aus Vogtsburg-Bischoffingen auch ein Büchlein veröffentlicht.
Sebastian Ehret, 7.5.2004

Kaiserstühler Weinbaumuseum in Vogtsburg-Achkarren,  Zentscheuer,
bis 1. November dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr
samstags/sonntags/feiertags von 11 bis 17 Uhr. Montag ist Ruhetag.
Sonderführungen Tel 07662/8120 buchen

Kaiserstühler Weinbaumuseum Achkarren eröffnet Saison 2005 >Museum1 (17.3.2005)

  

 

Vogtsbauernhof und Elztalmuseum - Schwarzwald-Erlebnistag am 2.Mai

"Der Schwarzwald hat mehr zu bieten als Bollenhut und Schwarzwälder Kirschtorte", begründete der Waldkircher Bürgermeister Richard Leibinger die gemeinsame Aktion in einer Pressekonferenz in Waldkirch. "Wir müssen mit unserem Pfunden besser wuchern".

Sowohl der Vogtsbauernhof als Museum über den harten Alltag der Schwarzwaldbauern als auch das Elztalmuseum mit seinen Musikautomaten bergen eine Vielzahl von Kleinoden aus der Vergangenheit. Beim gemeinsamen Aktionstag geht es aber weniger darum, mit der Menge von Ausstellungsstücken zu glänzen. "Uns geht es um die Geschichte und die Geschichten von Erfindungen", die entweder den Alltag erleichtert haben oder die Gegend weltbekannt machten, so Jürgen Weisser, Leiter des Vogtsbauernhofs. Die Bauernhöfe im Schwarzwald waren autonom wirkende Gebilde. Ohne Erfindungsreichtum und Cleverness konnte man hier nicht überleben. So findet man im Vogtsbauernhof einen wasserbetriebenen Kühlschrank ebenso wie ausgeklügelte Getriebe aus Holz und Metall, automatisierte Gattersägen, Kirschkernsäckchen als Vorläufer der Wärmflasche und Herde als effektivere Wärmequelle statt des offenen Feuers.

Evelyn Flögel, die Leiterin des Elztalmuseums, verweist unter anderem den Waldkircher Erfinder Ignaz Bruder. Der einstige Maurer hatte im frühen 19. Jahrhundert begonnen Flötenuhren zu bauen und sich später, um der musikalischen Begrenztheit dieser Geräte zu entgehen, den Musikautomaten verschrieben. In der Ausstellung wird das Innenleben der Kuckucksuhr ebenso gezeigt wie große Musikautomaten, die bei Festen für Unterhaltung sorgten. Im Elztalmuseum wird aber auch verdeutlicht, wie die Entwicklung weiter ging: zur Lochkartenrechenmaschine und zum Computer. Modernstes Stück in der Ausstellung: "Die Augen des Computers" vom Waldkircher Sensorhersteller Sick AG. Azubis der Sick AG tüfteln derzeit an einem neuen Abschnitt der Ausstellung, verriet Evelyn Flögel. Am 2. Mai und 12. September finden jeweils um 11 und 15 Uhr aufeinander bezogene Führungen im Vogtsbauernhof und im Elztalmuseum zur "Cleverness der Schwarzwälder" statt (mit gemeinsamen Ticket, für den Transfer von Waldkirch nach Gutach/Schwarzwald sorgt jeder selbst). An anderen Tagen können die Führungen von Gruppen gebucht werden. Am 16. Mai sind Drehorgelspieler aus Waldkirch im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof zu Gast.
Ganzen Text von Sylvia Timm vom 28.4.2004 auf  www.bzol.de lesen

  

 

Hans-Thoma-Museum in Bernau jetzt mit Audio-Führung

BERNAU (sub). Das "Hans-Thoma-Museum" in Bernau neu erleben können Besucher jetzt mit einer Audio-Führung, wofür vorerst zwei CD-Player mit Kopfhörern zur Verfügung stehen. Diese Woche wurde die Führung mit allen Beteiligten im Beisein von Bürgermeister Rolf Schmidt vorgestellt.

Die Konzeption erarbeitet hat Kunsthistorikerin Andrea Pütz-Hagios aus Freiburg, deren sympathische Stimme den Besucher durch die fünf Räume der Thoma-Ausstellung führt. Etwa eine Stunde dauert die Führung, für die Andrea Pütz-Hagios 15 Bilder aus den verschiedenen Schaffensperioden Hans Thomas ausgewählt hat, die sie einfühlend erklärt, interpretiert und mit biografischen Daten des Künstlers ergänzt. Besonders wertvoll wird diese Art der Führung durch eingestreute treffende, bildbezogene Zitate und Aussagen des Künstlers, gesprochen vom Hans-Thoma-Darsteller Adolf Sailer - als stünde Thoma leibhaftig vor einem und erzählte aus seinem Leben.

Die Führung beginnt im Raum mit den Frühwerken, es folgen die Porträts, dann die Bilder mit mythologisch-religiösen Darstellungen und gipfelt in den beiden letzten Räumen mit Reiseimpressionen und vor allem mit Landschaftsbildern, dem Schwerpunkt des Schaffens von Hans Thoma. Es beeindruckt, wenn nach den kunsttechnischen und hintergründigen Erläuterungen von Andrea Pütz-Hagios die passenden Aussagen und Zitate von Hans Thoma beispielsweise beim Bild seiner Mutter oder dem Porträt seiner Frau Cella von Adolf Sailer zu hören sind, die mit großer Kenntnis von der Kunsthistorikerin ausgewählt worden sind. Zum Abschluss erfährt der Besucher einiges über das Museum, über den Hans-Thoma-Tag und über die weiteren Ausstellungen im Haus.

Bürgermeister Rolf Schmidt zeigte sich begeistert und fasziniert von dieser Führung, durch die der Besucher ein anderes Verhältnis, einen viel besseren Einblick zu Thoma und seinen Werken bekäme. Sein Dank galt allen Beteiligten, neben Andrea Pütz-Hagios, Adolf Sailer, Museumsleiter Robert Rosenfelder und Fritz Seefried, der die Tonaufzeichnungen vorgenommen hat. Festgehalten wurde, dass den optimalen Genuss dieser Führung Sitzgelegenheiten ergänzen würden, über deren Anschaffung nachgedacht wird. Diese Audio-Führung wird vorerst bei den Besuchern getestet und ist zur Einführung kostenfrei bei Hinterlegung einer Kaution. Gespannt ist man im Museum über die Reaktion dieses Angebotes und wie diese Führung

Ganzen Text vom 14.2.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Zinnfigurenklause im Schwabentor Freiburg

Seit ihren Anfängen vor gut drei Jahrzehnten hat sich die Zinnfigurenklause im Schwabentor einen festen Platz in der Freiburger Museumslandschaft erobert. Die Attraktivität des kleinen, zwei Etagen des mittelalterlichen Turmgebäudes besetzenden "Museums für Geschichte in Dioramen mit Zinnfiguren" ist, blickt man auf die Besucherzahlen, beachtlich und das Renommee tadellos. Dies ist zum guten Teil Andreas Müller zu danken. Als Leiter des Museums und Vorsitzender des 1989 gegründeten Freundes- und Förderkreises bestimmt er seit bald anderthalb Jahrzehnten die Geschicke der Klause maßgeblich mit. Heute am 12.10.2002 feiert Andreas Müller - rüstig wie je - im Kreis von Familie und Freunden seinen 85. Geburtstag. Dass es den gebürtigen Westfalen im Alter nach Freiburg verschlug, ist ein Spiel des Zufalls. Nach einem arbeitsreichen Leben - zuletzt als Leiter des Rechnungswesens bei dem Technologie-Konzern Brown-Boveri - war Müller bereits einige Jahre Pensionär, als er 1987 als Tourist Freiburg besuchte. Bei einer Besichtigung der Zinnfigurenklause lernte er deren damaligen Leiter Arthur-Andreas Lehmann kennen.
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1999 konnte sich das Museum dann auch auf die zweite Etage des Schwabentors ausdehnen. Für seine Zinnfigurenklause wurde Andreas Müller sogar zum Dichter: Drei Aufführungen erlebte sein historisches Straßenschauspiel "Der Geist der Freiheit ist die Festung des Volkes" über seinen Lieblingshelden, den Bauernführer Hans Müller, bislang - zuletzt vor zwei Jahren auf dem Freiburger Augustinerplatz, als 300 Darsteller, darunter das Ensemble der Alemannischen Bühne, das Stück im Rahmen eines Veranstaltungsreigens zum Gedenken an den Bauernkrieg von 1525 zur Aufführung brachten. Als Leiter der Zinnfigurenklause hat Andreas Müller sein Feld aufs beste bestellt; Gedanken über einen Nachfolger aber muss er sich noch lange nicht machen. Stets noch erfreut er sich guter Gesundheit. Und immer noch ist der liebenswürdige ältere Herr an manchen Tagen zwischen Mai und Oktober, wenn das Museum geöffnet hat, in seinem kleinen Reich, der Zinnfigurenklause im Schwabentor anzutreffen.
Hans-Dieter Fronz , BZ vom 12.10.2002, ganzen Artikel lesen
Zur Zinnfigurenklause

  

 

Hansmeyerhof in Buchenbach - Heimatverein plant museumsartiges Bildungszentrum

BUCHENBACH. Der restaurierte Herd in der verräucherten Küche funktioniert wieder und in der alten Stube steht schon ein stattlicher Tisch, an dem Buchenbacher Bürger Pläne schmieden. Im Hansmeyerhof sind die Umbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Jetzt kümmert sich der neu gegründete "Heimatverein Hansmeyerhof" um die künftige Nutzung des Jahrhunderte alten Schwarzwaldhofs. Viel Bürgerengagement ist gefragt bei diesem Projekt, das zu einem museumsartigen Bildungszentrum im Ort werden soll. Bürger haben sich bereits in den vergangenen Jahren für den Hof eingesetzt, als es darum ging, nach dem Tod des letzten Pächters 1997 den vom Verfall bedrohten Hof vor einem möglichen Abbruch zu retten und ihn für eine künftige öffentliche Nutzung zu sichern.
Der Hansmeyerhof, der 1620 gebaut wurde, gehört seit 1888 der Katholischen Stiftungsverwaltung. Von ihr hat die Gemeinde den Hof gepachtet. Insgesamt 275 000 Euro wurden für die Sanierung und den Umbau des Hofes investiert, 100 000 Euro davon gab es als Zuschuss. Die Umbauarbeiten erfolgten in Absprach mit dem Schwarzwaldhof-Spezialisten Professor Schnitzer.
Um die künftige Nutzung kümmert sich der jüngste Verein Buchenbachs. 18 Bürger gründeten jüngst diesen
"Heimatverein Hansmeyerhof" und wählten zu dessen Vorsitzenden Bürgermeister Wendelin Drescher. Sein Stellvertreter ist der Landwirt Artur Faller. Kassenverwalter wurde Ratschreiber Erich Zipfel, Schriftführer Fachschulrat i. R. Lothar Heitz und Koordinator der Prokurist Joachim Faller.
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Für das authentische Inventar sorgt Joachim Faller, der während der vergangenen 20 Jahren alles gesammelt hat, was es im bäuerlichen Leben im Schwarzwald gab. Seine Schätze wird er dem Verein zur Verfügung stellen. Er will auch dafür sorgen, dass zusammen mit sachkundigen Bürgern dokumentiert wird, was dies für Gerätschaften sind und wie sie einst benutzt wurden. Denn viele Gegenstände stammen von Berufen, die es heute kaum noch gibt.

Karlheinz Scherfling, BZ vom 7.9.2002, ganzen Artikel lesen

  
 

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