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Guildford - Partnerstadt von Freiburg
    

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Peter Slade from Guildford Freiburg Association in Freiburg 19.5.2006    
Peter Slade from Guildford Freiburg Association in Freiburg 19.5.2006    

Guildford:
Peter Slade from Guildford Freiburg Association, peterslade@ntlworld.com
Anglo-German Club e.V.

Freiburg:
Almut Schulz, Vorsitzende des Guildfordkomitees der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)


 

 

Gäste aus Guildford: Infos zum Thema Migration

20 Gäste aus Freiburgs englischer Partnerstadt Guildford waren für acht Tage im Breisgau, um Kontakte zu pflegen, Stadt und Gegend anzuschauen und über das Thema Migration zu sprechen.

"Seit 1979 findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den beiden Städten statt. Derzeit versuchen wir, uns alle zwei Jahre zu besuchen" , sagt Almut Schulz, Vorsitzende des Guildfordkomitees der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der den Besuch organisiert hat. Wie in Freiburg gibt es auch in England viele Migranten. Da in England keine Meldepflicht existiert, gibt es auch keine Möglichkeit, die mit Touristenvisum eingewanderten Menschen zu erreichen und ihnen bei der Integration zu helfen. Anders sieht es bei Flüchtlingen aus. Sie werden betreut. Die englischen Gäste waren allerdings beeindruckt von den zahlreichen Einrichtungen, die in Freiburg bei der Integration helfen sollen. Das zeigte sich bei einem Besuch im Stadtteil Weingarten, in dem beispielsweise Einrichtungen wie Nachbarschaftswerk und Kita Violett Migranten zur Seite stehen. Laut Schulz wurde in den Gesprächen auch deutlich, dass die Probleme von Migranten vor 30 Jahren andere waren als heute. Damals sei es zum Beispiel wesentlich einfacher gewesen, Arbeit zu finden.
ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen): 30332 (montags, 10 bis 12 Uhr).
24.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Guildford und Freiburg

Als am 22. September 1979 in Freiburgs Altem Ratssaal die Urkunde für eine Partnerschaft mit der englischen Stadt Guildford unterzeichnet wurde, sah sich eine Engländerin mit deutschem Pass noch nicht ganz am Ziel: Die gebürtige Londonerin Dorothy Elchlepp, die 1936 den Deutschen Paul Elchlepp geheiratet hatte, die mit ihm in dessen Heimatstadt Freiburg gezogen war und die hier 1959 den „Anglo-German-Club“ gegründet hatte, fühlte sich auch in der Folgezeit dazu aufgerufen, die Städtepartnerschaft immer wieder neu zu beleben. Mit einigem Erfolg!

Guildford-Wappen am Rathausplatz Freiburg am 26.8.2005 Guildford-Wappen am Rathausplatz Freiburg am 26.8.2005

Zunächst hatte es nicht danach ausgesehen. Als Ende 1977 aus Guildford ein zartes Liebeswerben um Freiburg gemeldet wurde, reagierte Freiburgs Rathaus recht spröde. Ob diese englische Stadt, die wenig mehr als 50000 Einwohner zählte und die es dann nur dank der Eingemeindung umliegender Orte auf 120000 Einwohner brachte, für Freiburg nicht eine Nummer zu klein sei? Und überhaupt: Eine Stadt wie Freiburg, die bereits mit Besançon, Innsbruck und Padua verschwistert war, könne ja nicht mehr als drei offizielle Partnerschaften verkraften. (Inzwischen sind’s neun.)

Doch die von Dorothy Elchlepp vorgelebte britische Beharrlichkeit führte dann doch bald zur Verschwisterung. Nachdem im April 1978 eine Delegation aus Guildford im Freiburger Rathaus angeklopft hatte und nachdem Ende Mai 1979 eine Freiburger Abordnung unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Sven von Ungern-Sternberg zur „Brautschau“ nach Südengland gereist war, beschloss der Gemeinderat am 19. Juni 1979 einstimmig , die kleine, in der Grafschaft Surrey gelegene Universitätsstadt in den Kreis ihrer Partnerkommunen aufzunehmen.

Als am 22. September 1979 im Freiburger Rathaus die offizielle „Städte-Ehe“ besiegelt wurde, erinnerte der damalige Oberbürgermeister Eugen Keidel in Anwesenheit des britischen Botschafters Sir Oliver Wright an die leidvollen Erfahrungen beider Nationen im Zweiten Weltkrieg. Gewiss: Rathäuser könnten es sich nicht anmaßen, „Außenpolitik zu machen“. Es sei aber „Pflicht, die große Politik mit unserer Basisarbeit zu unterstützen und auf der Ebene von Mensch zu Mensch die Verständnisbereitschaft zwischen den Völkern zu fördern“. Mithin gelte es, „alle Bevölkerungsschichten“ in die Partnerschaftsidee einzubinden, um auf breiter Ebene das „Verständnis für die Andersartigkeit des Partners zu wecken, für die Besonderheiten seiner Kultur, seiner Lebensweise und seiner Einrichtungen“.

Die von Keidel gewünschte Einbindung unterschiedlichster Schichten und Altersgruppen wurde Wirklichkeit: Das Walter-Eucken-Gymnasium vereinbarte einen Schüleraustausch mit dem College of Technology in Guildford, das Berthold-Gymnasium nahm Kontakte mit der Royal Grammar School auf, das Goethe-Gymnasium pflegte Austausch mit der George-Abbot-School... Kirchengemeinden der unterschiedlichen Konfessionen nahmen den ökumenischen Dialog auf und feierten gemeinsam das Pfingstfest, der Domchor aus Guildford gastierte in Freiburg, der Bachchor konzertierte mit dem Guildford Philharmonic Choir, Frauenvereinigungen trafen sich zum Erfahrungsaustausch... Und Sportvereine wie der SV Blau-Weiß Wiehre traten gern gegen die englischen Kicker an.

Freundschaftsspiele: Als im September 1989 im Historischen Kaufhaus der zehnte „Hochzeitstag“ gefeiert wurde, befanden OB Rolf Böhme und sein Amtskollege Bernard Parke übereinstimmend, die junge Partnerschaft habe sich allen Unkenrufen zum Trotz hervorragend entwickelt. Indes ist nicht zu leugnen, dass die Vitalität dieser Beziehung seit Mitte der 90er-Jahre gelitten hat. Es ist stiller geworden, und die Drähte waren – zumindest zwischen den Rathäusern – etwas abgekühlt. Ein Grund: Weil der Posten des Stadtoberhauptes von Guildford alljährlich wechselt, konnte das Freiburger Bemühen um kontinuierliche Kontakte nur über diverse Ämterschienen laufen. Sehr zähflüssig manchmal. Seit seit zwei Jahren erst leistet sich auch Guildfords Rathaus einen kompetenten Ansprechpartner für alle Kooperationsfragen zwischen den verschwisterten Städten und deren Schulen oder Vereinen.

Eingeschlafen sind die Austauschprogramme freilich nicht. Auch ohne behördliche Initialzündung wurden und werden die Kontakte gefördert. Ein Beispiel nur: Die englische „Freiburg-Guildford-Association“ hat im vergangenen Jahr ohne amtliche Anregung in Guildford eine Freiburg-Woche organisiert. Mit Vorträgen über Freiburg, mit einer Fotoausstellung, mit einer Präsentation Freiburger Weine... Und im Übrigen hat sich zwischen den Rathäusern ein Praktikantenaustausch eingespielt. Zur Zeit sammelt eine junge Dame aus Guildford in Freiburgs Rathäusern Erfahrungen über die deutsche Kommunalverwaltung.
Alles von Reinhard Leßner vom 26.8.2005 lesen Sie auf www.bzol.de 

  

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