Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest

Schauinsland-Massiv - genannt Erzkasten

Home >Regio >Berge >Schauinsland >Erzkasten           

Schauinsland, Erzkasten, Hofsgrund, Halde, Silbermine, Gießhübel, ...

Tele-Blick von Erlenbacher Hütte nach Westen auf Hofsgrund und Schauinsland (Erzkasten rechts) am 29.12.2007
Tele-Blick von Erlenbacher Hütte nach Westen auf Hofsgrund und Schauinsland (Erzkasten rechts) am 29.12.2007

 

 

Besucherbergwerk - Museumsbergwerk - Forschungsgruppe Steiber

Forschungsgruppe Steiber 
"Seit 1976 hat die Forschergruppe Steiber mit ausschließlich privaten Mitteln und viel Engagement über 200.000 Arbeitsstunden investiert. Sämtliche bergmännischen Arbeiten werden in Eigenregie durchgeführt. Neben Wurfschaufelladern und Grubenlokomotiven werden auch moderne Bohrwagen und Fahrschaufellader eingesetzt. Damit wurden wesentliche Teile des Schauinsland-Bergwerkes wieder zugänglich gemacht."
Berthold Steiber, Besucherbergwerk Schauinsland.
Museumsbergwerk auf dem Schauinsland, 800 Jahre Bergbaugeschichte im Silberbergwerk
Städtischer Zuschuss: keiner

350 Meter Rundgang. Kosten: 4 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Kinder
Stolleneingang zwischen Bergstation und Engländerdenkmal, Gegendrumweg 4 in Hofsgrund,
Tel 07602/920468,
www.schauinsland.de
Forschungsgruppe Steiber, Oberlinden 16, 79098 Freiburg, Tel 0761/26468
www.schauinsland.de/html/forschergruppe.htm , steiber@schauinsland.de

Führungen durchs Schauinsland-Museumsbergwerk finden von Anfang Mai bis Ende Oktober statt und kosten zwischen 3 Euro (Familienführung, Kinderpreis) und 17 Euro (2,5-stündige, große Führung). Für Gruppen gelten Sondertarife. Eine Voranmeldung ist erst ab einer Gruppengröße von mehr als 25 Personen nötig. Infos unter Tel 0761/26468

Blick nach Norden zum Stolleneingang am Schauinsland am 23.9.2007
    Blick nach Norden zum Stolleneingang am Schauinsland am 23.9.2007
 
     

Berthold Steiber: Bergwerksmuseum, Unternehmer, Radikal-Bobbele >Erzkasten (3.9.08)

 

Freiburger Münster - der Schauinsland-Bergbau hat es ermöglicht

"Das Freiburger Münster konnte nur durch die reichen Silbervorkommen des Schauinslandes und bei Todtnau gebaut werden. Der rasche Aufstieg dieser Zährigerstadt ist nach der Gründung im Jahr 1120 nur durch den Bergsegen zu verstehen. Das Freiburger Münster, als einziger noch im Mittelalter vollendete Dom, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der wirtschaftlichen Bedeutung des historischen Bergbaus. Der Schwarzwald hat zwar nicht die Erzmengen geliefert, wie sie im Harz oder im Erzgebirge zutage gefördert wurden und viele Gruben haben die Kosten nicht gelohnt, die für den Betrieb aufgewendet wurden, einzelne Lagerstätten haben jedoch beträchtliche Mengen erbracht ..."

Quelle und mehr auf dieser sehr informativen Seite: http://home.datacomm.ch/kbecherer/

 

Silbermine am Schauinsland

Foto: Uni Freiburg
Bilder, Pläne und zahlreiche Infos zum Schauinsland-Silberbergwerk finden Sie hier:
http://www.geologie.uni-freiburg.de/root/vrml/schauinsland/silvermine.html

   

 

Berthold Steiber: Macher des Bergwerksmuseums, Unternehmer, Radikal-Bobbele

Dass dieser Mann ein sachkundiger und tatkräftiger Experte in der ebenso rauhen wie nüchternen Bergwerkswelt ist, mag man kaum glauben, wenn man ihn da ganz von barocker, plüschiger Musterfülle umrahmt auf seinem üppigen Sofa sitzen sieht. Viel Schnörkliges, samtig Ornamentales umgibt Berthold Steiber da, den Macher des Bergwerksmuseums im Schauinsland.

Der 54-Jährige ist durchaus als eigenwilliger Dickschädel bekannt, bezeichnet sich selbst auch gerne als hartnäckig, nimmt die gut geerdete, selbstsichere Pose aber auch immer wieder zurück und wirkt dann beinahe scheu. Steiber braucht die heimatliche Scholle, ist eine Art "Radikal-Bobbele" : Denn seit er 1954 in Freiburg als einziges Kind seiner Eltern geboren wurde, hat er sich nur zweimal für jeweils überschaubar kurze Zeit ein bisschen von seiner Heimatstadt entfernt. Einmal als Achtjähriger, da wurde er für anderthalb Jahre auf ein französisches Internat in der Schweiz geschickt. Dort habe er zweierlei
erlernt: das Französische und die Selbstständigkeit. Und auch von der zweiten Abwesenheit von Freiburg brachte Steiber Wichtiges mit: Als "kleiner Zeitsoldat" konnte er nach seinem "mittelguten" Kepler-Abitur ein bisschen Geld ansparen. Das war das Startkapital für den ersten eigenen Betrieb des damals 21-Jährigen: "Steiber Messtechnik" . Das Unternehmen gibt es noch heute. Einiges zahlte sich da 1975 für den Jung-Unternehmer aus: Zum einen hatte er den richtigen Riecher für den Elektronik-Boom der späteren 70er Jahre. Die Weiterentwicklung von Messgeräten, die er zunächst aus Liebhaberei bereits in der Oberstufe erfunden hatte, lag praktisch in der Luft. Man musste nur drauf kommen, in diese Marktlücke der Messtechnik zu gehen. Klar, kam er auf diese Idee: Denn schon als Kind sei er ein "Wunderfitz" gewesen, erzählt Berthold Steiber. Zum anderen habe seine Bastelleidenschaft ihm bei der Firmengründung genutzt. Schon immer nämlich habe er das händische Getüftel gemocht — die Modelleisenbahn eroberte einst nach und nach fast das ganze uralte Elternhaus in Oberlinden (Baujahr 1379). Wie seit Generationen ist dort bis heute das familieneigene Juweliergeschäft im Erdgeschoss eingerichtet. Obendrüber wohnt Berthold Steiber. Und wohnte dort die meisten seiner vielen Freiburger Jahre. Dass ihn Freiburg von klein auf umtrieb und nie mehr losließ, hat nicht wenig mit Freiburgs Hausberg zu tun. Der Schauinsland weckte schon beim Knirps Berthold Sehnsüchte. Vom Schullandheim Luginsland aus suchte er mit Mitschülern nach Stolleneingängen: "Das übte eine ganz eigenartige Faszination aus, denn dahinter liegen Geheimnisse." Geheimnisse, die Steiber von 1976 an systematisch zu lüften begann. Zusammen mit zwei, drei Freunden zog er immer wieder los und suchte nach Spuren des Bergwerks. Das war im Jahr seiner Geburt 1954 stillgelegt worden - und nahezu in Vergessenheit geraten.

Oberhalb von Hofsgrund begann Berthold Steiber mit seinen Freunden und mit Kreuzhacke und Schubkarre loszubuddeln. Von der Ortsverwaltung hatte die Crew grünes Licht dafür bekommen. Ein Jahr Knochenarbeit "mit starken Verzweiflungsphasen" lehrte sie alle: "Am Schauinsland wird einem nichts geschenkt." Die Chancen standen schlecht, dass der kleine Buddeltrupp noch etwas vom alten Bergwerk finden würde — und doch kam 1977 ("kurz vor zwölf!" ) der Durchbruch. Nicht, dass es von da an leichter geworden wäre, aber die Funde lohnten die Mühe. 20 Jahre sollte es von da an noch dauern, bis schließlich mit dem Museumsbergwerk Stollen und Schächte und 800 Jahre Silber- und Erzbergbau im Schauinsland öffentlich zugänglich wurden. Bis dahin hatten "gleichgesinnt Verrückte" mitgeschuftet an einem Projekt, das anfangs nicht einmal in Richtung Besucherbergwerk angepeilt war. Für Steiber selbst war die Erschließung großer Teile des uralten Bergwerks eine Lebensaufgabe. Eine, die noch lange nicht zuende gebracht ist, denn: von den geschätzten hundert Kilometern Stollen sind bislang etwa ein Drittel erschlossen. "Die Arbeit hier geht gegen unendlich", beschreibt Steiber das mit einer weit ausholenden und doch vagen Handbewegung. Und nicht nur bergeweise Arbeitszeit der Pioniere von der "Forschungsgruppe Steiber" steckt im Bergwerks-Werk. Auf etwa eine halbe Million Euro schätzt Steiber sein finanzielles Engagement am Schauinsland, der "Steiber Messtechnik" sei dank. Irgendwie habe die Stadt Freiburg immer befürchtet, mit dem Museumsbergwerk kommen Kosten auf sie zu, erzählt Steiber, lange Zeit blieb denn auch sein Unterfangen ohne städtische Gegenliebe. Ein wunder Punkt im Leben des Mannes, der von sich selbst sagt, er sei ein glücklicher Mensch. "Ich wollte immer nur die Genehmigung, keine Zuschüsse", erklärt er. Und genauso kam es.

Mittlerweile ist Steiber mit seinem Unternehmen Schauinsland-Bergwerk immerhin schon bei der "schwarzen Null" angekommen. Das ist was Besonderes: Nur sein Besucherbergwerk nämlich wird privat betrieben, die zwölf anderen Besucherbergwerke im Südschwarzwald werden bezuschusst. Die aber seien durchweg defizitär, sagt Steiber - ohne Häme, aber durchaus mit Genugtuung. Längst habe er auch seinen Frieden mit der Stadt gemacht, fügt er hinzu. Und den hat er — ganz pragmatisch — auch mit Alexander Lang gemacht, der vergangenes Jahr mit dem Schauinslandbergkönig-Radrennen den Hausberg neu nutzte.

Am zweiten Septemberwochenende werden sich Lang und Steiber die Strecke quasi teilen. Am Samstag findet Steibers Berglauf-Rennen statt, am Sonntag dann Langs Radrennen. Ob seine Macht über den Berg gewackelt habe, als Lang mit seiner Idee auftauchte? Da weicht Steiber entsetzt zurück: "Ich sehe mich doch nicht als Schauinslandherrscher!" Naja, setzt er nach, er sei nur ein bisschen mit dem Berg verheiratet. Und apropos verheiratet: Mit der großen Leidenschaft für den Berg blieben andere, privatere Leidenschaften bislang zu sehr auf der Strecke. "Der Berg, das war eine Lebensentscheidung, die Opfer verlangt hat", stellt er fest. Immerhin: der einzige Punkt, den er selber als defizitär in seinem ebenso sesshaften wie umtriebigen Leben nennt.
Julia Littmann , 3.9.2008, BZ

 

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es teuer.
Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

©  by freiburg-schwarzwald.de, Update 26.11.11