Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Erntedankfeste
im Breisgau/Hochschwarzwald
  

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Schmuck für Erntedank in der Wolfenweiler Kirche am 29.9.2007 Erntedank Kirchzarten St.Gallus 5.10.2008  
Schmuck für Erntedank in der Wolfenweiler Kirche am 29.9.2007 Erntedank Kirchzarten St.Gallus 5.10.2008  

 

Erntedankgottesdienst im Hättichenhof in Ebnet bei Freiburg

Pfarrer Enz am 5.10.2008 beim Erntedank in der Scheune des Hättichenhofs
(1) Pfarrer Enz am 5.10.2008 beim Erntedank in der Scheune des Hättichenhofs   Abstieg über die Leiter zum Empfang der hl. Kommunion
(4) Blick zum weit geöffneten Tor der Scheune am 5.10.2008 Der schön geschmückte Altartisch im Hättichenhof  
Die Gastgeber Familie Haury mit Pfarrer Prof Enz am 5.10.2008 nach dem Gottesdienst im Hättichenhof
(7) Nach dem Erntedankgottesdienst beim Hättichenhof am 5.10.2008 Auch die Kleinsten brachten Erntegaben mit Die Gastgeber Familie Haury mit Pfarrer Prof Enz am 5.10.2008 nach dem Gottesdienst im Hättichenhof - vielen Dank!
 
(10) Trompete
 
(11) An der Scheuneneinfahrt
  
Bilder (10) und (11): Hanspeter Menner

Am Sonntag, 5. Oktober, feierte die Gemeinde St. Hilarius in Ebnet das Erntedankfest. In diesem Jahr war die Pfarrgemeinde zu Gast bei Familie Haury, Schwarzwaldstraße 241 a. Die große Scheune des Hättichenhofs war liebevoll geschmückt und über 150 Besucher kamen zur Messe. Die Scheune war bis auf den letzten Platz belegt, etliche Besucher mußten die Messe von der Scheunenauffahrt verfolgen.  
Peter Sumser vom Musikverein Ebnet spielte Trompete.Der Initiative von Pfarrer Enz ist der schöne Ebneter Brauch zu verdanken, das Erntedankfest in einem Bauernhof, also "an der Quelle", zu feiern - so in den letzten Jahren am Küferhof (2007), Linderhof (2006), Kotterlehof (2005), Steinhart-Hof (2004) und Schwärzlehof (2003).

 

Adje urchig Vesper am Rai

Ums Umeluege isch es Herbst worde. De Kalender zeigt de Oktober a, Weinmonat heißt er in sellem zweihundert Johr alte Kalender. Es isch doch au tatsächlich de Wiimonet. Für d Winzer heißt es jetzte "herbste". D Herbsterwäge mit große Bottich voller Trübel fahre am Obe durch alle Markgräfler Ort. Allerdings isch s Herbste hützetags nümmi e so e romantische A-glegenheit wie vor Johre. Wo es möglich isch, fahrt de Vollernter d Rebgasse dur und im Handumchehr isch e Rebstuck g-herbstet. Adje urchig Vesper am Rai mit Buurebrot, Speck und Wurst oder Chäs, un Adje e lustig Liedli vo de Herbsterfraue. Und de Bückiträger kriegt au kein Kuss meh, wenn e Herbsteri en schöne Trübel hange lo hät. Wie bi so Mengem hät halt au im Rebberg d Technik Iizug g-halte.

Oktober - des isch für mich aber au Erntedank. Morn isch Erntedanksunntig. In jedere Chilche werde d Feldfrücht zu me riichhaltige und farbeprächtige Dankaltar ufbaut. Me cha sich schier nit satt seh an all dene guete Sache. Isch des nit en schöne Bruuch und e notwendigi Mahnig für uns Zitgenosse wo ihri Lebensmittel im Supermarkt iichaufe?
Zum Erntedank e chleini Gschicht: En Buursmann hät in de Stadt Gschäft g-ha. Un well ihn selli länger als plant dört festghalte hän, isch er ebe zuem Middagesse in e me Wirtshuus ii-gchehrt. Wo de Wirt d Suppeteller vor ihn uf de Tisch gstellt hät, hät unser Bursmann sini Händ zsämmeglegt und - wie er s halt daheim gwohnt isch - still "zum Tisch" betet. Zwe Männer am Nebetisch hän z-erst gflaxt und deno gfrogt: Sind bii euch alle so fromm? Unser Buur hät de Löffel wegglegt und ebenfalls in Hochdütsch gsait: Nein, nein! Hinten in meinem Hofe steht ein Bretterhäuslein. Da wohnen zwei drinnen, die beten niemals. Die schlürfen und schmatzen gierig drauflos und denken nicht an den Geber aller Gaben. Hän mer uns vestande. Erntedank!
Willi Schlageter, 4.10.2008, BZ

 

Erntedankfest - Nur scheinbar unzeitgemäß

Es ist das älteste Fest der Menschheit. Alle Kulturvölker haben es auf ihre Weise gefeiert. Selbst kulturlose Machthaber stellten es gern in den Dienst ihrer Ideologie. Und für Religionen unterschiedlicher Ausprägung war es stets ein wichtiges Datum im Rhythmus des Jahres. Heute jedoch scheint es längst abgelöst von Kürbis-, Wein- und anderen Futter- und Trink-Festen. Dabei ist die Tradition des Erntedankfestes am ersten Oktobersonntag nach wie vor nur scheinbar unzeitgemäß. Wenigstens einmal im Jahr daran erinnern: Das vermeintlich Selbstverständliche im Leben ( ob als gut oder als schlecht erfahren) ist alles andere als selbstverständlich - es verdankt sich. Anderen Menschen zum Beispiel. Den von Menschen geschaffenen Wirklichkeiten. Und jene, die sich selbst nicht genug sind (solche soll es ja vereinzelt noch geben), bringen auch ihren Gott ins Spiel, um dem menschlichen Größenwahn zu wehren. Oder wie es der frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart Georg Moser einmal ausdrückte: "Dank ist das Eingeständnis unserer Grenzen." Und da danken und denken zusammen gehören, ist das Erntedankfest eine Gelegenheit, immerhin einmal im Jahr das Unzeitgemäße zu denken - Gott sei Dank!
Gerhard M. Kirk, Münstereck, 4.10.2008, BZ



Eine andere Landwirtschaft ist möglich

Erntedank zwischen Hunger und Überschüssen 
Beinahe jeder sechste Mensch auf der Erde hungert. Steigende Lebensmittelpreise verschärfen Ihre Not. Hierzulande führen Überschüsse zu sinkenden Erlösen für die Bauern. Unsere Politik will die Landwirtschaft für den Export auf den Weltmarkt fit machen. Was verschwiegen wird ist, dass die Ideologie von der wettbewerbsfähigen Landwirtschaft auf Importfuttermitteln beruht, quasi auf dem Brot der Armen. Und dass weniger ertragreiche Böden, die sog. benachteiligten Gebiete dabei nicht mithalten können. 

Erntedank in unruhigen Zeiten
Die kaum überschaubare globale Finanzmarktkrise, steigende Energiepreise, Klimakapriolen, die globale Verbreitung neuer Tierseuchen sowie Erdrutsche bei Wahlen sind Folgen der herrschenden Ideologie vom endlosen Wirtschaftswachstum. War der Milchstreik im Frühsommer nicht ein Aufschrei derer, die der Wachstumsideologie gefolgt sind und verspüren, dass sie nicht aufgeht? Und warum haben Bayerns Landwirte am letzten Sonntag der CSU 39 % weniger Stimmen gegeben? Könnte die Ernte als Ergebnis natürlichen Wachstums auf dem Boden nicht wieder Vorbild werden?

Gut leben statt viel haben?
Der Freizeitforscher und Zukunftswissenschaftler Horst W. Opaschowski hat kürzlich ein beachtenswertes Buch veröffentlicht mit dem Titel "Wie wir in Zukunft leben?". Folgende Thesen sind beachtenswert: 
1. Die radikale Trennung von Arbeiten, Wohnen und Erholen wird tendenziell wieder aufgehoben.
2. Das Leben von morgen wird ein Leben in der Mehrgenerationengesellschaft sein.
3. Die Familie wird kein Auslaufmodell mehr sein.
4. Und mit einer "Packen-wir's-an"-Mentalität werden Menschen ihre Zukunft selbst gestalten.
Mehr unter http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=ab1c70c4300ms117

Die Erwerbsarbeit im Wandel
Bei der Agrarbündnistagung über Einkommenskombinationen als Chance für den Ländlichen Raum sagte der Agrarökonom Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heissenhuber ähnliche Entwicklungen voraus. Wo die Erwerbsarbeit mangels Nachfrage Grenzen hat, wird Selbstarbeit und Selbstversorgung an ihre Stelle treten. Die Vortrage dieser Tagung sind demnächst abrufbar unter: www.agrarbuendnis.de
Beginnt die Wiederentdeckung der bäuerlichen Lebensform? Wir werden diesen Trend verfolgen. 
2.10.2008, Forum Pro Schwarzwaldbauern e.V.

 

Stalleinweihung und Erntedank im Ebneter Küferhof

Erntedank im neu erbauten Küferhof am 30.9.2007
Erntedank im neu erbauten Küferhof am 30.9.2007    
 
  Erntedank im neu erbauten Küferhof am 30.9.2007 - Blick nach Süden Bilder: Hanspeter Menner

Die Pfarrgemeinde St. Hilarius in Ebnet feierte den Gottesdienst am 30.9.2007 mit Pfarrer Enz in einer ungewohnten und dennoch passenden Umgebung, mit der Einweihung des neuen Laufstalles der Familie Reichenbach auf dem "Küferhof" zwischen Ebnet und Zarten..

©  www.freiburg-schwarzwald.de, Kontakt,  Update 27.09.10