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Chronische Erkrankungen
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Steinmnännle an der Dreisam, Juni 2003, mit Blick zum Hinterwaldkopf

Die Dreisam bei Littenweiler - Ebnet
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Kopfschmerzen-Selbsthilfegruppe Schopfheim 15 Jahre

Schmerzhilfe Südbaden feierte ihr 15-Jahr-Jubiläum / Lob für Schopfheimer Vorreiterrolle

"Eine Insel innerhalb Südbadens" sei seinerzeit das damals städtische Krankenhaus mit seiner schmerztherapeutischen Abteilung gewesen, sagte Altbürgermeister Klaus Fleck auf der Jubiläumsveranstaltung der Deutschen Schmerzhilfe (DSH) Südbaden. Diese beging ihren 15. Geburtstag mit einem kleinen Festakt im evangelischen Gemeindehaus.

Voll war der Saal: Ärzte, Apotheker, Schmerzpatienten und einfach nur Interessierte tummelten sich im Gemeindehaus und besuchten auch eine Ausstellung mehrerer Unternehmen aus der Pharmabranche. "Pioniergeist" habe die Gründungsmitglieder der DSH Südbaden ausgezeichnet, die sich auf einstmals wenig beachtetes Terrain vorgewagt hätten, meinte der Medizinprofessor Gunther Haag, zweiter Vorsitzender der hiesigen DSH und gleichzeitig Betroffener. Schon früh habe die Schmerzhilfe zu einer Doppelrolle gefunden und sich über einen interdisziplinären Bereich erstreckt. So werden einerseits Ärzte und andere Fachleute geschult im Umgang mit chronisch Schmerzkranken, andererseits aber auch Patienten informiert und Selbsthilfegruppen unterstützt.

Eine solche Selbsthilfegruppe gibt es seit ebenfalls 15 Jahren in Schopfheim. Gebildet hat sie sich aus einer von Winfried Faust, Arzt, Gründer und noch immer Motor der DSH Südbaden, geleiteten Gruppentherapie. Schnell fand sich dann, wie Gisela Postleb erzählte, die heute aktive Selbsthilfegruppe Kopfschmerzen zusammen. Ihre ersten festen Räume fand sie auf Initiative von Winfried Faust im Schwesterwohnheim des Schopfheimer Krankenhauses, ehe sie ihren aktuellen Treffpunkt im evangelischen Gemeindehaus Langenau bezog. "Selbsthilfegruppen sind heute wichtiger denn je", sagte Gisela Postleb mit Blick auf den aktuellen "Sparzwang, der das Leben der Schmerzpatienten schwerer macht". "Das, was in diesen 15 Jahren geleistet worden ist, ist etwas ganz Tolles", dankte Hans Viardot im Namen des Hospiz Kleines Wiesental der DSH Südbaden. .....
Alles von
Tim NagengastBZ vom 12.4.2005 lesen Sie auf www.bzol.de

Selbsthilfegruppe Kopfschmerz Schopfheim:
c/o Gisela Postleb, Tel 07622/3270

  

 

Chronisch kranke Kinder brauchen intelligente Eltern

Kritik von Eltern-Selbsthilfegruppen
Zumindest einen kleinen Erfolg konnten die Eltern-Selbsthilfegruppen verbuchen, die am 3.11.2004 im Josefskrankenhaus mit Fachleuten über "Die Gesundheitsreform und ihre Auswirkungen auf chronisch kranke Kinder" diskutierten: Die beiden Bundestagsabgeordneten Peter Weiß (CDU) und Peter Dreßen (SPD) wollen sich nun dafür einsetzen, dass die Altersgrenze bei der Kostenübernahme von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten von 12 auf 18 Jahre erhöht wird.

....
Alles von Anja Bochtler vom 5.11.2004 auf www.bzol.de nachlesen

  

 

50 Prozent aller Demenzkranken leiden an Alzheimer

Bei den 85-bis 89-Jährigen sind rund 22 Prozent betroffen, bei den über 90-Jährigen leiden gut 33 Prozent an einer Demenzform.

Der Begriff "Demenz" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Der Geist ist weg". In der Bundesrepublik Deutschland leiden rund eine Million Menschen an dementiellen Erkrankungen, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit etwa 225 000 Einwohnern sind etwa 2500 Menschen an einer Demenz erkrankt.

Das Thema Demenz gewinnt zunehmend an Bedeutung, aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung. Wurden im Jahr 1915 nur fünf Prozent der Menschen über 60 Jahre alt, so werden es im Jahr 2030 mehr als 35 Prozent sein.

In der Altersgruppe 65 bis 79 Jahre liegt der Anteil an Demenzkranken noch unter sechs Prozent, steigt dann aber geradezu sprunghaft an: Bei den 80- bis 84-Jährigen sind rund 13 Prozent, bei den 85 bis 89-Jährigen rund 22 Prozent betroffen, bei den über 90-Jährigen leiden gut 33 Prozent an einer Demenzform.

Die Ursachen einer Demenz sind zahlreich, allein 50 Prozent aller Demenzkranken aber leiden an Alzheimer, gefolgt von der Lewy-Körperchen-Demenz und der Parkinson-Krankheit. Bei etwa zehn Prozent der Betroffenen ist die Demenz die Folge eines Schlaganfalls oder von Hormon- und Vitaminmangelzuständen. Eine ursächliche Heilung gibt es nicht, allerdings kann man versuchen, das Fortschreiten der Demenz durch Medikamente hinauszuzögern.

Ist ein Demenzkranker, der zu Hause betreut wird, in eine Pflegestufe eingestuft, stehen ihm nach dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz 460 Euro pro Jahr zu. Besteht die Einstufung seit mindestens einem Jahr, bekommt er zusätzlich 1432 Euro Verhinderungsgeld. Die Betreuung eines Demenzkranken durch eine qualifizierte Fachkraft kostet 11,50 Euro in der Stunde. Gegen Vorlage der Rechnungen wird der Betrag rückwirkend von der Pflegekasse erstattet.
BZ vom 21.6.2004

Betreuungsangebot für Demenzkranke zu Hause - Qualifizierungskurs >Senioren1 (21.6.2004)

  

 

Leukämie-Stammzellenspender gesucht - Hilfe für Petra

KIRCHZARTEN. Die 47-jährige Petra B., Mutter dreier Kinder, kämpft um ihr Leben. Mittels Flugblättern "Gemeinsam gegen Leukämie" und Internetinformationen sucht die Initiativgruppe "Hilfe für Petra" Stammzellenspender zum einzig lebensrettenden Eingriff, einer Transplantation für akut Leukämieerkrankte.

Leukämie-Stammzellenspender gesucht: Der Leidensweg von Petra B. aus Kirchzarten begann mit der Feststellung eines Knochenmarktumors, der nun in akute Leukämie übergegangen ist. Einzige Heilungschance für sie ist eine möglichst baldige Übertragung gesunder Stammzellen.

Erfolglos blieb bislang die mehrmonatige Suche in der weltweiten Freiwilligen-Spenderdatei. Denn lediglich 1,1 Millionen Menschen in Deutschland und damit längst nicht jeder gesunde 18-bis 55-jährige ist darin registriert. Daher appellieren Petra B.`s Familie und die Initiative "Hilfe für Petra" in Zusammenarbeit mit der Stammzelldatei der Universitätsklinik Freiburg an die Bevölkerung, sich zu einer Eignungsuntersuchung, der so genannten Typisierung, zur Verfügung zu stellen.

Unterstützung beim Bike-Marathon
Unter der Schirmherrschaft des Kirchzartener Bürgermeisters Georg-Wilhelm von Oppen und mit Unterstützung des Organisationskomitees des Black Forest Ultra Bike läuft diese Aktion parallel zur Startnummernausgabe des Ultra-Bike-Marathons von heute, Donnerstag, 17. Juni, bis Sonntag, 20. Juni 2004.

Was ist Leukämie?
Mit Leukämie bezeichnet man bösartige Krankheiten der Blut bildenden Zellen, der so genannten Stammzellen. Diese Stammzellen werden im Knochenmark gebildet.
Nicht selten verhindert diffuses oder Nichtwissen den Gang zur Typisierung. Hierbei wird dem Spendenwilligen ganz normal Blut (fünf Milliliter reichen aus) entnommen und auf Gewebemerkmale überprüft.

Stammzellen tragen von Mensch zu Mensch unterschiedliche Gewebemerkmale, die sich an der Oberfläche der weißen Blutkörperchen befinden. Bestimmte Merkmale (unter den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten) müssen bei Patient und Spender übereinstimmen, um eine Transplantation vornehmen zu können. Sollte sich aus der Blutspende die Eignung als Spender ergeben, erfolgt die Stammzellen-Transplantation durch das Absammeln weißer Blutkörperchen aus dem Venenblut des Spenders. Hierzu ist eine Narkose nicht erforderlich.

Eine andere Möglichkeit ist die Knochenmarksentnahme aus dem Beckenknochen; unter Vollnarkose. Auf das zu wählende Verfahren kann der Spender Einfluss nehmen.

Die Kosten der Typisierung, 50 Euro, übernehmen weder die Krankenkasse noch die öffentliche Hand. Dies ist eine weitere Erschwernis, Spender zu finden, die diesen Betrag zur Blutspende gleich mitbringen. Wer diese 50 Euro gar nicht entbehren kann, wird dennoch gebeten, sein Blut der Freiburger Stammzelldatei zur Verfügung zu stellen. Der Freundeskreis der Familie wird Geld zur Übernahme solcher Kosten sammeln und sucht auch dafür bereitwillige Spender (Spenden werden vom Finanzamt anerkannt.) "Mir ist bewusst, dass die Chance sehr klein ist, passende Stammzellen für Petra zu finden", ist sich Manfred B. bewusst, weiß aber gleichzeitig "es gibt Hoffnung!"
Monika Rombach am 17.6.2004


Freiburger Stammzellendatei - Infos zur Typisierung
Das Tumorzentrum der Universitätsklinik Freiburg führt eine Datei von Stammzellenspendern, die anonym verwaltet wird. 40 solcher Dateien gibt es bundesweit, alle sind an das Zentralregister in Ulm angeschlossen, das 2,2 Millionen Namen verzeichnet. Dennoch findet jeder vierte Leukämiepatient keinen passenden Spender. "Deshalb ist die Aktion Hilfe für Petra eben nicht nur Hilfe für meine Frau", sagt Manfred Burghardt. "Denn je mehr Menschen registriert sind, desto größer sind die Chancen für alle, die dringend auf eine Spende warten." Die Analyse des Blutes kostet pro Spende 50 Euro, die der Spender selbst zahlen muss.

Infos zu Typisierung und Transplantation:
Freiburger Stammzellendatei, Universitätsklinikum Freiburg, Leitung: Elisabeth Lennartz, Hugstetterstraße 55, 79106 Freiburg,
Telefon 0761-270-7464 oder
270 - 34 95; Fax: 0761-270-7444,
stammzelldatei@mm11.ukl.uni-freiburg.de 
Spendenkonto: Tumorzentrum Freiburg, Sparkasse Freiburg, Kontonummer: 2004406, BLZ: 68050101, Verwendungszweck:"Aktion Petra", Stammzelldatei 340 000 000 1.

ZKRD - Zentrales Knochenmarkspendenregister Deutschland in Ulm
... erst 2 Mio Blutstammzellspende sind registriert ....
www.zkrd.de
www.dasLebenshaus.org 

Stammzellentransplantation bei Petra B. aus Kirchzarten-Höfen erfolgreich >hilfe1 (16.6.2005)

  

 

PCO - Polyzystisches Ovarsyndrom - Selbsthilfegruppe Südbaden

Jede zwanzigste Frau im gebärfähigen Alter betroffen / Selbsthilfegruppe tritt an die Öffentlichkeit

"Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt und habe mich von niemandem verstanden gefühlt", sagt Anja Schinner über die Zeit, bevor man bei ihr PCO feststellte. PCO steht für die Krankheit "Polyzystisches Ovarsyndrom", die bei Frauen durch einen Überschuss an männlichen Hormonen verursacht wird. Die Symptome reichen von Zyklusstörungen und ungewollter Kinderlosigkeit über Übergewicht bis zu vermehrter Behaarung. Unter dieser Krankheit leiden vier bis sechs Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. Anja Schinner hat an der Uniklinik Freiburg in Aida Hanjalic-Beck doch eine Ärztin gefunden, die ein offenes Ohr für ihre Probleme hatte. Zusammen entwickelten sie die Idee, eine Gruppe ins Leben zu rufen, in der sich mehrere Frauen, die unter PCO leiden, zusammenfinden konnten.

Im Herbst 2003 war es dann soweit, die PCO-Selbsthilfegruppe Südbaden wurde gegründet. In der neuen Gemeinschaft, die sich alle zwei Wochen in Freiburg trifft, muss man sich nicht wie sonst so oft "andersartig und hilflos" fühlen, meint Anja Schinner. ....
Ganzen Text vom 14.5.2004 auf www.bzol.de lesen

Selbsthilfegruppe PCO Südbaden, Ansprechpartnerin Anja Schinner,
Tel  07641/ 9593129,
pco-suedbaden@web.de

Erschöpfung als Krankheit: CFS - Chronisches Erschöpfungssyndrom

Ziemlich müde zu sein, keine Energie zu haben, wichtige Dinge in Angriff zu nehmen, wer kennt das nicht gelegentlich? Doch es gibt Menschen, denen geht es immer so. Selbst Alltäglichkeiten wie aufstehen, sich waschen und ein Frühstück zu bereiten überfordert sie. Einen Arbeitstag mit zusätzlichen privaten Verpflichtungen können sie nicht meistern. Wenn Müdigkeit zur Krankheit wird, spricht man vom Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS, "F" steht für Fatigue).

Bundesweit gibt es nach Schätzungen rund 300 000 Betroffene. Die Ursachen für die Erkrankung sind noch nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass eine Vergiftung und Übersäuerung des Körpers zu der Krankheit führt. Für die Betroffenen bedeutet diese Krankheit ein langes Leiden: Sie fühlen sich völlig erschöpft, kein Ausruhen bringt die Kraft zurück, sie haben Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen und Schmerzen in Kopf und Gliedern und fühlen sich todkrank. Die Betroffenen, ihre Familien und Partner geraten durch die Krankheit in eine tiefe Krise.

Besonders schlimm ist für die Betroffenen, dass sie oft als Hypochonder betrachtet werden. Die Umwelt reagiert oft verständnislos. "Es gibt keine Untersuchungen, mit denen CFS nachweisbar ist, deshalb ist die Diagnose schwierig", sagt Gerhard Vorbrugg, der selbst betroffen ist. In einer Selbsthilfegruppe unterstützen sich an CFS Erkrankte gegenseitig. Sie tauschen Informationen über Behandlungsmöglichkeiten aus. Hier finden Betroffene aber auch Verständnis für ihre Situation.
Mehr auf www.bzol.de vom 12.5.2004

Selbsthilfegruppe Chronisches Erschöpfungssyndrom
Die Gruppe trifft sich regelmäßig am zweiten Dienstag im Monat, in dem AOK-Gesundheitszentrum in Lörrach von 18.30 bis 20 Uhr.


 

 

Schmerzen - Ortenauer Selbsthilfegruppe

Schmerzpatienten: Selbst Ärzte wissen oft nicht Bescheid 
Großes Interesse am Patientenforum der Deutschen Schmerzliga in der Oberrheinhalle / Präsidentin Marianne Koch (frühere Schauspielerin) als Moderatorin

Rund 300 Frauen und Männer erhoffen sich durch ihre Teilnahme am Patienten-Forum der Deutschen Schmerzliga am vergangenen Freitag in der Oberrheinhalle Hilfe für ihr Leiden. Die Erfahrungen von Hans Birkenmeier aus Waltersweier sind beispielhaft für viele Leidensgenossen. Wegen seiner lädierten Wirbelsäule sei er schon siebenmal in Kur gewesen und habe immer noch Schmerzen. Lange habe er sich unverstanden gefühlt, bis er sich der Ortenauer Selbsthilfegruppe "Chronische Schmerzen" angeschlossen habe. Durch die Gespräche in der Gruppe und Infos über Behandlungsmethoden fühle er sich besser, Tabletten nehme er nur noch im Notfall. Die Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, Marianne Koch, bezeichnete die Selbsthilfegruppen als wertvolle Multiplikatoren: Informationen über das Wesen des Schmerzes müssen öffentlich gemacht werden. Den Schmerzpatienten müsse geholfen werden, die richtigen Ärzte zu finden. Politikern und Funktionären im Gesundheitswesen müsse klar gemacht werden, wie wichtig es für die Schmerzpatienten ist, richtig versorgt zu werden. Marianne Koch betont, dass viel zu wenig Menschen über chronisch Schmerzkranke Bescheid wüssten. Es gebe zu wenig Ärzte, die eine entsprechende Ausbildung haben. Chronischer Schmerz sei nicht nachweisbar, es gebe dafür keine Laborwerte. Immer wieder ausgelöste Schmerzsignale führen zu einem Schmerzgedächtnis des Körpers. Mit einer Behandlung bei einem Schmerztherapeuten könne erreicht werden, dass der Patient nicht Sklave seines Schmerzes werde. Über das Recht auf Behandlung sprach Rechtsanwältin Heike Müller. Grundsätzlich bestehe ein Anspruch auf Linderung der Schmerzen und auf diejenige Therapie, die dem allgemeinen Stand der medizinischen Kenntnisse entspricht. Das Gesundheitsmodernisierungsgesetz lege fest, welche Therapie wirksam, aber auch wirtschaftlich ist. Auf die Frage nach der Definition von Wirtschaftlichkeit antwortet Heike Müller: "Eine Therapie, die erforderlich ist, um Verschlimmerungen zu verhindern, ist wirtschaftlich." Sie empfiehlt, mit dem Arzt und der Krankenkasse darüber zu sprechen und notfalls auch das Sozialgericht einzuschalten, "wenn Sie sich nicht adäquat behandelt fühlen".
Ganzen Text vom 27.4.2004 auf www.bzol.de lesen

Ortenauer Selbsthilfegruppe "Chronische Schmerzen"
Treffen
jeden letzten Dienstag im Monat, 19 Uhr, im Seminarraum der umedia, Schutterwälder Straße 4, gegenüber der Oberrheinhalle, in Offenburg statt.
c/0 Helmut Bürkle, Heidi Thieme, Monika Wöllner, Edeltraut Richter und Adelbert Fischer.

www.schmerzliga.de

  

 

Langzeittherapien sollen für viele chronisch Kranke wegfallen

Auf Millionen Schlaganfallpatienten, Rheumatiker, körperlich- und geistig Behinderte, Kinder mit Entwicklungsstörungen, Multiple-Sklerose-Patienten, Mucoviscidose-Patienten und viele mehr kommt ab April 2004 ein Horrorszenario zu.

Still und heimlich wird neben den seit 1. Januar 04 geltenden Zuzahlungsregelungen im Bereich der Physiotherapie, Massage, Ergotherapie und Logopädie, die bereits zu einer deutlichen Mehrbelastung der Patienten führen, eine Änderung im Heilmittelbereich in Gang gesetzt, die Millionen von Langzeitpatienten zu einer Zwangspause verdonnern soll. Ein entsprechender Sparkurs wird in der Heilmittelversorgung gerade hinter den Kulissen in einer Nacht- und Nebel-Aktion festgelegt.

Noch sind die geplanten Änderungen nicht abgesegnet, doch der Proteststurm von betroffenen Patientenverbänden, Selbsthilfegruppen und Berufsverbänden fruchtet bislang wenig. Wir hoffen noch auf ein Stop in letzter Minute. Eine Umsetzung dieser Änderungen würde bedeuten, dass die betroffenen Patienten künftig nicht mehr regelmäßig zur dringend benötigten Physiotherapie gehen könnten.Die Verordnungen wären lediglich in sporadischen Blockbehandlungen möglich. Sind diese Therapietermine ausgeschöpft, müssten die Patienten zwölf Wochen allein klarkommen. Nach dieser Auszeit erhielten sie dann von ihrer Krankenkasse erneut Therapieeinheiten finanziert. Die Patienten würden ständig zurückgeworfen und müssten nach zwölf Wochen immer wieder von vorn anfangen. Fortschritte in der Therapie würden so immer wieder zunichte gemacht. Tausende Patienten würden zum Pflegefall ohne Hoffnung auf Besserung.

Das Horrorszenario nimmt seinen Lauf: Ein Schlaganfallpatient, der gerade mühsam wieder die ersten Sätze erlernt hat, anfängt seine Bewegungen zu koordinieren oder seinen Namen schreiben kann, fängt nach zwölf Wochen Pause wieder bei Null an.
Koordinations- oder wahrnehmungsgestörte Kinder sind abhängig von einer kontinuierlichen physiotherapeutischen Behandlung. Eine Zwangspause von drei Monaten wäre absolut kontraindiziiert.

Wenn diese Änderungen im Heilmittelbereich vom Bundesausschuss Ärzte/ Krankenkassen durchgesetzt werden, verfällt unser Gesundheitssystem in einen hundertjährigen Schlaf. Ein massiver Rückschritt für die betroffenen Patienten wird in Gang gesetzt.

Deutscher Verband für
Physiotherapie - Zentralverband
der Physiotherapeuten/ Krankengymnasten e.V.ZVK.
MfG Matthias Throm, Feldstr. 115-117, 68259 Mannheim, Tel. 0621/799650,
vitathrom@t-online.de

  

 

 

Allergievorbeugung bei Kindern

Der Allergologe Matthias Kopp informierte über die Allergievorbeugung bei Kindern

Freiburg - eine Stadt der Superlative: Ökohauptstadt, sonnenreichste Großstadt, und jetzt auch noch die Milbenhauptstadt Deutschlands. Diesen Ruf hat sie sich bei Allergologen wie Matthias Kopp erworben. Der Oberarzt und Leiter der Arbeitsgruppe Allergologie an der Uni-Kinderklinik informierte im BZ-Haus über die Allergievorbeugung bei Kindern während der Schwangerschaft und im Säuglingsalter.

Nicht nur die Hausstaubmilben, von denen in unseren gut beheizten Häusern kein Bett verschont bleibt, sind Auslöser für Allergien bei Kindern. Eine völlig unangemessene Empfindlichkeitsreaktion des Körpers können auch Nahrungsmittel wie die Kuhmilch, Pollen von Gräsern und Bäumen oder Haare von Katze, Hund und Pferd auslösen. Schon kurz nach der Geburt, zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat, bekommen viele Kinder eine Neurodermitis, die aber bis zum fünften Lebensjahr meist wieder verschwindet. Heilen lässt sie sich nicht, allenfalls die Symptome werden kuriert mit Fettsalben oder in schlimmen Fällen mit Cortison.

Ein paar Jahre später taucht die Allergie in Form von Asthma oder Heuschnupfen wieder auf: Die Fachleute sprechen vom "allergischen Marsch". Je mehr die Kinder genetisch belastet sind, desto größer ist das Risiko einer Allergie. Am ungünstigsten ist es, wenn beide Eltern eine identische Allergie haben. Doch von den 9,3 Prozent aller Kinder in Deutschland, die an Asthma leiden, sind die wenigsten erblich vorbelastet. Die größere Rolle bei Allergien scheinen Umweltfaktoren zu spielen.

Seit 100 Jahren haben allergische Erkrankungen deutlich zugenommen. Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen und mit Milch und Frischprodukten aus dem Garten ernährt werden, sind gegen Allergien allemal besser geschützt als Großstadtkinder. Matthias Kopp warnt vor dem "Kaspar-Hauser-Effekt des Immunsystems". Wie das Gehirn ist es darauf angewiesen, von der Umwelt zu lernen mit dem Ziel, Toleranz gegenüber Fremdstoffen zu entwickeln.

Allergisch vorbelastete Mütter sollten während der Schwangerschaft keinesfalls ihre Ernährung umstellen. Mit einer Mangelernährung würden sie dem Kind eher schaden. Gegen Probiotika (Keime, die der Nahrung zugesetzt werden) während der Schwangerschaft ist dagegen laut Kopp nichts einzuwenden. Eine finnische Studie will ihre allergievorbeugende Wirkung nachgewiesen haben. Wenig Vertrauen hat der Schulmediziner in alternative Heilmethoden. Unumstritten ist für ihn: Das Beste, was Mütter nach der Geburt für ihr allergiegefährdetes Kind tun können, ist, es mindestens vier bis sechs Monate voll zu stillen. Für "sinnlos" hält der Allergologe Ersatznahrungen aus Kuh-, Stuten-, Ziegen- oder Sojamilch. Seine Empfehlung: Hydrolysat-Nahrung. Bei der Hydrolyse werden lange Eiweißketten in sehr kurze aufgespalten, die weniger Allergeneigenschaften haben. Doch es gibt einen Wermutstropfen: Je kürzer (und verträglicher) die Ei weißketten, desto bitterer ist der Geschmack.

Info: Für eine Freiburger Studie zur Allergieprävention (FAPS) werden noch schwangere Frauen gesucht, in deren Familie allergische Erkrankungen vorkommen.
Kontakt: Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, [TEL] 0761/2704427 Allergieambulanz: 0761/270-4334 (bis zu vier Monate Wartezeit)

Anita Rüffer, 28.10.2003

  

 

Aphasie und Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Freiburg

Von einem Tag auf den anderen war alles anders. Und plötzlich wurde, was immer selbstverständlich war, zur unüberwindbar scheinenden Hürde: Sich anderen mitteilen, sprechen oder schreiben können. Um sich gegenseitig aus dieser Isolation herauszuhelfen, treffen sich zwölf Menschen, die als Folge eines Schlaganfalls unter einer Aphasie leiden, in der Freiburger "Selbsthilfegruppe Aphasie und Schlaganfall".

Er bringt die Worte nur mühsam heraus: "Ich weiß, ich kann nicht sprechen. " Stocken. "Alle reden", fährt Hermann Kummle dann langsam fort, "aber ich kann es nicht." Bis vor drei Jahren hatte der damals 66-Jährige ein eigenes Architekturbüro. Und war begeisterter Sportler. Bis sich alles änderte, damals vor drei Jahren. Er war durch den Wald geradelt, als er spürte, dass etwas nicht in Ordnung war. Und er heim fuhr und sich ins Bett legte. Zum Arzt ging er erst am nächsten Tag. "Zu spät", wirft er sich jetzt selbst vor - sind doch die ersten Stunden nach dem Schlaganfall die entscheidenden.

Alles, was er seitdem unternommen hat, erscheint ihm nutzlos. Aber das lassen die vier Frauen und drei Männer, die mit ihm in der logopädischen Praxis von Beati Fresle-Fugmann sitzen, nicht stehen: "Doch, es hilft alles", sagt Edelgard Stöcker, die bis zu ihrem Schlaganfall vor fünf Jahren als Köchin arbeitete: "Ich konnte gar nicht mehr sprechen. Jetzt telefoniere ich wieder."
Und Bruno Winter spricht aus Erfahrung: "Jeder, der zum ersten Mal in die Gruppe kommt, denkt, er sei am schlimmsten dran." Was sich im Lauf der Zeit aber ändere - dank der Gruppe: "Man nimmt jedes Mal etwas mit. Und setzt nach und nach lauter Mosaiksteinchen zusammen." Der 74-Jährige hat es an sich selbst erlebt, hat sich seit seinem Schlaganfall im August 1996 "unglaublich stabilisiert", wie Logopädin Beati Fresle-Fugmann betont - und das, obwohl in seinem Leben durch die Krankheit zunächst einiges zusammen gebrochen sei.

Dass sich Freunde oder auch Familienmitglieder zurückziehen, komme häufig vor - und treffe Schlaganfall-Patienten ebenso wie der Verlust des Arbeitsplatzes ganz empfindlich. "Das Schlimmste ist", bringt es Bruno Winter auf den Punkt, "dass die Gesunden nichts mit uns anfangen können. Mit Schlaganfall ist man in der Gesellschaft nicht mehr vorzeigbar." Günther Zöllner ergänzt: "Die denken, wir seien meschugge."

Obwohl er mittlerweile wieder flüssig spricht, hat er vor einer Situation immer wieder Angst: "Wenn ich etwas gefragt werde, fühlt sich mein Schädel an, als ob er eingetrocknet wäre." Wortfindungsstörungen werden solche Probleme genannt, wenn jemand ein Wort verdreht, oder Wortrealisierungsstörungen, wenn man das Wort nicht herauskriegt, erläutert Beati Fresle-Fugmann.

An der Angst vor dem Sprechen will Roland Raschke ansetzen, der als Gast in die Gruppe gekommen ist: Seit zwei Jahren bietet der Sportlehrer und Sporttherapeut "Sport nach Schlaganfall" an - und plant jetzt neue Gruppen in Freiburg und Umgebung. Dabei soll das Wort "Therapie" nicht auftauchen: "Es geht um Freude, um Spaß". Allerdings mit dem erwünschten Nebeneffekt, dass sich in dieser Atmosphäre die Blockaden vielleicht auflösen, die das Sprechen so schwer machen.
BZ vom 27.6.2003, www.bzol.de .

Infoabend: Am Montag, 30. Juni, informiert Roland Raschke um 18.30 Uhr im Sportpark der Freiburger Turnerschaft in der Schwarzwaldstraße 181 über "Sport nach Schlaganfall". Kontakt zur Selbsthilfegruppe unter [TEL] 0761/289080

  

 

Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe - Hilfen im Schockzustand

Bei ihren Treffen sind sie immer zu acht oder zehnt - zu einem Gespräch über ihre Gruppe aber ist zurzeit nur einer bereit. Warum das so ist, erklärt der Gründer der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Freiburg, Michael Sitterle: "Die anderen haben im Moment andere Probleme, als an die Öffentlichkeit zu gehen. Die haben gerade erst ihre Diagnose erfahren."

Was das bedeutet, weiß Michael Sitterle aus eigener Erfahrung: "Erstmal ist man in einem Schockzustand. Dann geht alles Schlag auf Schlag, man soll eine Entscheidung nach der anderen treffen. Ohne dass man in der Lage ist, überhaupt mal einen klaren Gedanken zu fassen." Es könnte aber auch ganz anders laufen, meint der 53-Jährige.
Und hat jetzt deshalb die einzige Selbsthilfegruppe Prostatakrebs in Südbaden gegründet. Mit dem Ziel, Männern einen Rahmen anzubieten, in dem sie sich austauschen können. Und gegenseitig beruhigen: Denn weil der Prostatakrebs eine der am langsamsten wachsenden Krebsarten sei, könne sich jeder Mann nach der Diagnose erstmal Zeit nehmen, um zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Zeit, die Sitterle selbst sich, verunsichert und allein mit den Auskünften der Ärzte, nicht genommen hatte: "Drei Wochen nach der Diagnose war ich in der Klinik."  Bis dahin hatte er bereits eineinhalb Jahre Bangen und Hoffen und einige Untersuchungen bei Urologen hinter sich - mit zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen. Alles Folge einer Routine-Untersuchung beim Hausarzt, der durch Tasten eine vergrößerte Prostata festgestellt hatte. Und da fangen die Probleme schon an, kritisiert Sitterle: "Wenn die Prostata bereits so groß ist, dass man das beim Tasten merkt, kann es bereits gefährlich sein." Wirkliche Früherkennung böte seiner Meinung nach nur die Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) - doch die bezahle die Krankenkasse nicht Dass sich das ändert, ist ein Ziel, für das sich die Selbsthilfegruppe engagiert. Vor allem aber soll sie ihren Mitgliedern das ermöglichen, was bei den Ärzten viel zu oft auf der Strecke bleibe: "Von der Diagnose zur Therapie mangelt es an vernünftigen Gesprächen," ist Sitterles Erfahrung. Angefangen damit, wie er selbst mit der Diagnose Krebs konfrontiert wurde: "Das war während der Arbeit übers Handy, mitten in einem Kundengespräch." Reden wollen die Männer aber nicht nur über den Umgang mit Diagnose und Therapie. Von Anfang an sei es auch um Fragen wie Sexualität und Inkontinenz gegangen: "Themen, über die man sonst nicht gern mit anderen spricht."
an, BZ vom 11.6.2003, mehr auf www.bzol.de

Selbsthilfegruppe Prostatakrebs: 07681/23079 (werktags 9 bis 17 Uhr).

  

 

Leukämiekranke - Paul Griesenauer sammelt Knochenmark-Spendewillige

Paul Griesenauer sammelt Knochenmark-Spendewillige, um für Patienten die Heilungs- und Überlebenschancen zu verbessern

TITISEE-NEUSTADT (pes). Weitere Fünkchen neuer Hoffnung für Leukämiekranke in aller Welt kommt aus dem Hochschwarzwald: Paul Griesenauer hat gestern die Aktion zur so genannten Typisierung, also Erfassung von Knochenmarkspendern fortgesetzt. Wieder stellten sich Teile der Belegschaft seines Arbeitgebers in den Dienst der guten Sache, die der Kraftfahrzeugmeister aus Kappel vor zwei Jahren im Autohaus Schmidt, heute Südstern, begonnen hat und nun weiter vorantreibt.

Damals gewann er 16 Kollegen und 14 Freiwillige von außerhalb, diesmal waren es zum Auftakt fünf Kollegen und vier sonstige. Das Autohaus Südstern unterstützt die Aktion wie vorher schon das Autohaus Schmidt durch die Übernahme der Kosten von je 50 Euro für die Typisierung. Aus der 30-köpfigen Mannschaft des Unternehmens im Gewerbegebiet Titisee sind damit schon 22 registriert, die übrigen acht nur deshalb nicht, weil sie zu jung oder zu alt sind - Spender sein kann man nur zwischen 18 und 55 Jahre - beziehungsweise gesundheitliche Gründe entgegenstehen.

Die per Blutentnahme gewonnenen Daten werden an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Tübingen weitergegeben, von wo aus sie in das Zentralregister in Ulm gespeichert werden, die weltweit als Drehscheibe dient: Wo immer eine Klinik eine Spende für einen Patienten braucht, kann sie in dieser Datenbank nach den Merkmalen suchen und, falls sich eine Übereinstimmung gibt, auf den Spender zurückgreifen. Von den Spendewilligen, die Griesenauer geworben hat, ist bisher noch keiner zu einer Knochenmark- beziehungsweise Stammzellentransplantation aufgefordert worden. Doch das könnte, sagt er, jeden Tag der Fall sein. Wer dann dem Ruf folgt, kann gewiss sein, dass er einem anderen Menschen irgendwo auf der Welt wahrscheinlich das Leben retten hilft.

Den Anstoß für seinen Einsatz bekam Griesenauer vor Jahren, als er, sehr eng einer Leukämieerkrankung in seinem Umfeld ausgesetzt, erfahren musste, dass 30 Prozent aller Patienten nicht gerettet werden können, weil sich für sie kein Spender findet, da es überhaupt zu wenige Spendenwillige gibt. Diesem Zustand wollte er abhelfen. Griesenauer hofft, dass sich möglichst viele durch das gute Beispiel seiner Kollegen, Bekannten und sonstiger Freiwilliger ermutigen lassen, um sich auch entweder typisieren zu lassen oder vielleicht durch eine Geldspende die Typisierung von Spendewilligen finanzieren zu helfen.

Kontakt: Paul Griesenauer, Mühlhaldenweg 21 in 79853 Lenzkirch-Kappel ([TEL] 07653/6101)
oder beim Autohaus Südstern in Titisee ([TEL] 07651/980618).
Auskunft auch unter stammzellspende-hochschwarzwald@gmx.de .
Spendenkonto 43 63 222 bei der Sparkasse Hochschwarzwald (BLZ 680 510 04) unter dem Stichwort
"Stammzellenspende Hochschwarzwald".

BZ vom 13.2.2003

  

 

Schlaganfall-Selbsthilfegruppe für junge Leute

Das "Schlägle" trifft keineswegs nur alte Menschen
In einer bundesweit einzigartigen Selbsthilfegruppe treffen sich in Freiburg regelmäßig jüngere Frauen und Männer nach einem Schlaganfall

Als Frau mit 40 Jahren Brustkrebs zu bekommen oder als Mann einen Herzinfarkt - das ist gesellschaftlich akzeptiert. Ein Schlaganfall dagegen ist nach landläufiger Meinung keine richtige Krankheit für jüngere Leute, sondern eher was für Ältere. Dabei sind etwa zehn Prozent der 200 000 Menschen, die jährlich in Deutschland einen apoplektischen Insult erleiden, jünger als 55 Jahre, manche sogar viel jünger. Doch auf sie scheinen die Krankenhäuser nur unzureichend vorbereitet zu sein.
Das zeigt sich immer wieder in der ersten deutschen Schlaganfall-Selbsthilfegruppe für jüngere erwachsene Menschen, wenn sie von ihren Erfahrungen erzählen. Petra Albrecht zum Beispiel, die 1998 einen Schlaganfall hatte - und der Selbsthilfegruppe im Neurozentrum rasch den Rücken kehrte. "Das war ziemlich deprimierend, weil neunzig Prozent in der Gruppe alte Leute waren." Die heute 41-Jährige konnte es jedenfalls nicht ertragen, dass die ständig über ihren Anfall redeten, nur wenig Hoffnung ausstrahlten. "Es war eine zu große seelische Belastung, mit all diesen gebrechlichen alten Menschen zusammen zu sein."
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Das spricht für einen guten Heilungsprozess, weiß Ursula Immenschuh, "wenn man sagen kann: Es ist mehr Chance als Schicksal". So wurde der unerwartete Schlag auch für andere in der Selbsthilfegruppe zu einem Neuanfang. Sie arbeiten wieder, machen da indes die Erfahrung: "Man wird an dem gemessen, was man vorher gemacht, aber man ist körperlich und seelisch nicht mehr so belastbar - damit ist man wirklich allein." Umso mehr wissen die jungen Kranken den Austausch in der Gruppe zu schätzen. Zumal es nach einer Phase des Niedergeschlagenseins Zeit braucht, die persönliche Weiterentwicklung als Bereicherung zu sehen. Da helfen Menschen, die wieder mitten im Leben stehen und Vorbild für andere sein können. Was für jüngere Menschen nach einem Schlaganfall umso wichtiger ist, als ihnen prominente Vorbilder fehlen - anders als bei Brustkrebs oder Herzinfarkt.

Info: Die erste deutsche Schlaganfall-Selbsthilfegruppe für jüngere Menschen trifft sich wieder am Mittwoch, 19. Februar, um 19 Uhr in der Caritas-Akademie für Pflegeberufe, Maria-Theresia-Str. 10; Kontakt: Ursula Immenschuh, [TEL] 0761/292 7544, ursula.immenschuh@epost.de

Kirk, BZ vom 13.2.2003, ganzer Artikel auf www.bzol.de 

  

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