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Brauchtum im Schwarzwald
Infos zwischen 2002 und 2004
 

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Infos zu Schwarzwälder Brauchtum wie Schnupfen, Volkstanz, Harfe, Schiebeschlage, ...
 

  Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die schönen Stunden nur

 


Trachtengruppe St. Peter feiert 75-jähriges Bestehen

Freude am Gesang und Tanz - "Tracht ist kein alter Zopf"
ST. PETER (ro). 75 Vereinsjahre feiert die Trachtengruppe St. Peter und lädt zum Festbankett am Freitag, 30. Mai, sowie zu einem "Bunten Heimatabend" am Samstag, 31. Mai 2003, jeweils 20 Uhr, in die Festhalle ein.

Trachtengruppe St. Peter im Mai 2003 Foto M.Rombach

Jung und schwungvoll stellt der sich der der Trachten- und Volkstumspflege verschriebene Verein sein Wirken vor, ganz im Sinne der Motivation seines damaligen Gründers und langjährigen Leiters Adolf Waldvogel. Diesem Mann mit seinem feinsinnigen Humor und Heinrich Buhl verdankt die Gemeinde St. Peter lebendig gebliebenes Brauchtum. Nicht die Sorge um die Bewahrung der Tracht in Jahren, in denen sie anders als heute eher "als alter Zopf" galt, ließ die Trachtengruppe entstehen, sondern die Freude am gemeinsamen Singen und Tanzen. Als "Sing- und Spielschar" trat sie 1928 erstmals zu einem Heimatabend im "Hirschen" auf.

Eine junge Gruppe Aktiver umgibt Vorsitzenden Manfred Heitzmann, seinen Stellvertreter Matthias Ketterer, Kassiererin Andrea Heitzmann, Schriftführerin Daniela Schwär und die Tanzleiter Diana Schwär und Urban Dold. Immer donnerstags wird eifrig geprobt und anschließend zusammengesessen. Um die zehn Jahre bleiben heute die Mädchen und jungen Frauen durchschnittlich dabei, 15 bis 20 Jahre ihre Tanzpartner. Sie tanzen den Obe'rab, den Feldberger, Hinteribetäler, Bogentanz und Kreuzkönig, Rheinländer, Mazurken, Kreuzpolken, Quadrille, Mühlrad, Jägerneuner und Windmüller.

Das heimatliche Liedgut offeriert die Singgruppe mit wechselnder Besetzung, derzeit mit Marianne Ketterer und Agnes Weber. Das Glockenspiel lassen Dorothea Hummel und Manfred Heitzmann dazu erklingen. Als musikalischer Weggefährte der Tänzer dient seit 1966 die Kapelle "Schwarzwaldperle", heute besetzt mit Lothar Wehrle, Brigitte Guffroy, Josef Neugebauer, Franz Scherer und Dieter Unna.

Zwischen 1981 und 1991 leitete Hansjörg Waldvogel die Trachtengruppe. Seit der innerdeutschen "Wende" verstärkten sich Gastauftritte in Ostdeutschland durch die Gemeinde-Partnerschaft mit dem sächsischen Putzkau. St. Peters Tracht sah man beim internationalen Trachtenfest in Schalkau/Thüringen und in Elsterberg/Sachsen, beim Frühlingsfest in Annemasse (Genfer See), im wallisischen Saasfee beim Jodlertreffen in Riggisberg, beim Sattler Heimatabend auf der Berghütt am Morgat, Kanton Schwyz; natürlich auch bei den heimischen Kreistrachtenfesten und bei Auftritten für ausländische Gäste in Freiburg und in den Nachbarorten.
Seit 1992 spielt die Trachtengruppe Theater. Stets wichtiger Bestandteil blieb die Pflege der eigenen Gemeinschaft, nicht nur mit 1. Mai- und Chilbiwanderungen und den Einständen neuer Mitglieder. ...

Monika Rombach, BZ vom 30.5.2003

  

 

Schwarzwaldverein Schluchsee - Fachwart für Heimatpflege

Schwarzwaldverein widmet sich kulturhistorischen Besonderheiten / Inge Stemmer als Leiterin des Volkstanzes verabschiedet

Zwei neue Personen wurden außer der Reihe für die zweijährige Restzeit der Amtswahlperiode in den Vorstand des Schwarzwaldvereins Schluchsee berufen. Walter Wursthorn tritt an die Stelle von Wegewart Fritz Mahler, und Peter Kampmann bekam das neu geschaffene Amt eines Fachwarts für Heimatpflege übertragen. Inge Stemmer, die sich aus der Volkstanztrachtengruppe zurückziehen will, wurde als deren Leiterin verabschiedet.
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Die Berufung eines Fachwarts für Heimatpflege ging auf den Vorschlag von Erich Boll zurück, der sich auf diesem Gebiet seit Jahren erfolgreich betätigt hatte. Im Zuge umfangreicher Recherchen auf der gesamten Gemarkung hatte er 140 Kleindenkmäler und kulturhistorische Besonderheiten erfasst und die Grundlage für das Buch "Spurensuche" geliefert. Boll wollte nie einen Posten bekleiden, hielt es aber für wünschenswert, einen Fachwart für Heimatpflege zu benennen. Wie Vorsitzender Isele berichtete, habe sich Peter Kampmann bereits im Vorjahr bereiterklärt, die Aufgabe zu übernehmen. Im Augenblick weile er zwar auswärts, zusammen mit Boll habe er sich jedoch schon mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut gemacht. ...
Roswitha Klaiber, BZ vom 7.4.2003, ganzen Artikel lesen auf www.bzol.de 

Schwarzwaldverein Schluchsee
Norbert Isele, Obere Ringstr. 2, Schluchsee, Tel 399


  
 

 

 

Volkstanz - Treffen in der Jugendherberge Freiburg

Etwa 110 Tänzer aus Baden-Württemberg, aber auch Gäste aus dem übrigen Bundesgebiet, aus Holland, Schweden und der Schweiz bilden sich zurzeit in der Jugendherberge über die Kunst des Volkstanzes fort. Bereits zum dritten Mal trifft sich die Arbeitsgemeinschaft der Sing-Tanz- und Spielkreise des Landes in Freiburg. Betritt man in diesen Tagen die Jugendherberge in der Kartäuserstraße, hört man schon von weitem Akkordeonmelodien und den rhythmischen Klang vieler Tänzerfüße auf Parkett. Anfänger, Fortgeschrittene und Profis im Alter zwischen 15 und 71 Jahren lassen sich von Tanzleitern in Tänze wie Polka, Siebenschritt und Rheinländer einweisen. Paare drehen sich im Kreis, wechseln den Partner, Begriffe wie "Dreischrittdreher" und "Oberarmkreis" fallen.

Komplizierte Schrittkombinationen, feuchte Stirnen, konzentrierte Gesichter - Volkstanzen will gelernt sein. "Beim Tanzen wird auch die geistige Beweglichkeit stark gefordert. Man muss sich auf den Partner und die Schritte konzentrieren und gleichzeitig auf die Musik achten," erklärt Albert Schulze, der Schriftführer der Arbeitsgemeinschaft und ebenfalls ein begnadeter Tänzer. "Dennoch ist Volkstanzen einfacher als Autofahren - und mehr Spaß macht es allemal," fügt Tanzlehrer Götz Zinser hinzu, der seit fünf Jahren die Tanzwochen leitet. Ein Schwerpunkt der Woche ist der Tanz des 19. Jahrhunderts. "Viele unserer deutschen Tänze sind im vorletzten Jahrhundert entstanden," erzählt Schulze. Aber auch traditionelle und neue Tänze aus der Schweiz stehen auf dem Programm. Nach Götz Zinser gibt es in Deutschland etwa 2000 Volkstänze, viele davon haben eine tiefe volkskundliche Bedeutung, zum Beispiel der Webetanz, bei dem mindestens acht Paare die Herstellung eines Stückes Leinen tanzen. "Volkstanz ist ein integrativer, geselliger Tanz. Niemand bleibt außen vor," so Schulze. ...
ako, BZ vom 4.1.2003, ganzen Artikel lesen auf www.bzol.de

  
 

Schwarzwaldhaus 1902 - Dieser TV-Film ist keine Dokumentation

Wenn die Familie Boro aus Berlin einen kostenlosen Abenteuerurlaub auf einem Berghof im Schwarzwald verbringen will, ist das ihre Sache. Wenn dies medienwirksam ausgeschlachtet werden soll, könnte das auch noch akzeptiert werden, wenn da nicht diese falsche Macherei "Leben wie vor 100 Jahren" dabei wäre. Wenn dann noch von offizieller Seite so getan wird, als sei dies ein Dokumentarfilm, wie man vor 100 Jahren gelebt hat: hilflos, missmutig und "stinkend", wie die Familie von sich behauptet, so ist das eine Beleidigung derer, die vor zwei bis drei Generationen zwar in armen und harten Verhältnissen, aber mit Würde und Geschick und mit nicht weniger Lebensfreude gelebt haben, als es heute in den so fortschrittlichen, "zivilisierten" Großstädten der Fall ist.

Diese Negativität, die die Boros ausstrahlen, diese missmutigen Gesichter (bei ihrer doch selbst gewählten Big-Brother-Show), das ist den Boros vorzuwerfen: Hof und Natur wie ein Feind, der bezwungen werden muss. Der Aspekt der Dankbarkeit dafür, dass die Natur ihnen ein Leben überhaupt erst ermöglicht, fehlt völlig. Die Suppe ist zu einfach, die Kleidung zu unbequem (und die heutige Mode?). Frau Boro ist froh, dass die Kartoffelernte so schlecht ausgefallen ist, sonst hätten sie drei Zentner Kartoffeln mehr - zu fünft - auf dem Handkarren das Sträßchen hochziehen müssen . . .

Nein, eine Dokumentation ist dieser Film nicht! Wollte man dokumentieren, hätte man eine Bauernfamilie nehmen müssen, die mit dem Schwarzwald verwurzelt gewesen wäre und mit Ruhe und Können gearbeitet hätte. Doch das wäre unspektakulär gewesen. Wer würde eine solche Fernsehserie verfolgen? Nicht eine Dokumentation braucht der Regisseur, sondern Einschaltquoten! Die Boros würden auch auf einem Schwarzwaldhof von 2002 nicht bestehen. Also sind die eigentlichen Welten zwischen den "Berliner Schwarzwaldbauern" und dem Bauern von 1902 nicht das fehlende elektrische Licht oder Kernseife statt Duschgel, sondern zwischen dem Leben der Großstadt und dem Leben mit der Natur auf einem Schwarzwaldhof. Wer also aus diesem so genannten "Dokumentarfilm" sein Wissen beziehen muss, hat vom wirklichen Leben unserer Vorfahren nicht viel erfahren.

Bliebe die Frage: Kehren die Boros in Berlin ins Leben zurück, oder bleibt das Leben zurück im Schwarzwald?

Alfred Dold, Eschbach, BZ vom 31.12.2002

  

 

 

Schwarzwaldhaus 1902 - Vierteilige TV-Serie im Dezember 2002

Die heutige Struktur des Schwarzwaldes hängt sehr stark mit der besonderen Art des bäuerlichen Erbrechts in dieser Gegend zusammen: Der Hof ging jeweils ungeteilt auf den jüngsten Sohn als Anerben über. Diese Art der Vererbung sollte die Zersplitterung des Hofes verhindern und zudem dafür sorgen, dass die Wirtschaftsperiode von einer Hofübergabe zur nächsten so lang wie möglich dauerte.
Das hieß aber gleichzeitig, dass sich die anderen Geschwister nach etwas anderem umsehen mussten. Meist wurden sie Tagelöhner oder Handwerker. Und wer als Handwerker verkaufen und verdienen wollte, musste aus den armen, engen Schwarzwaldtälern hinaus in die Ebenen, zu den Städten.
Schwarzwälder Flößer kamen bis nach Holland, Uhren- und Glashändler stießen sogar bis in den Vorderen Orient oder den Wilden Westen vor um ihre Waren loszuschlagen. So begegneten sich im Schwarzwald schon sehr früh zwei völlig unterschiedliche Welten: Die der weltläufigen Händler - frühe "global players" - und die der sesshaften Bauern, deren Horizont in Tagesmarsch-Entfernung endete.
Wer im Tal blieb, führte ein karges Leben: Das Gros der Bauern hatte kleine Höfe mit wenig Vieh. Fast alle Höfe mussten zum Überleben einen Nebenerwerb führen. Im Münstertal war das hauptsächlich das Bürstenbinden, in anderen Tälern stellte man Uhrenteile her oder spann. Die Produktion richtete sich jeweils nach der Fabrik, die sich am Talausgang angesiedelt hatte und die Produkte der Bauern - zu meist schlechten Konditionen - abnahm. Für die Familie bedeutete das: Nach der harten Tagesarbeit gehörte der Abend der Heimarbeit.
Quelle:
www.swr.de/schwarzwaldhaus1902/jahr/schwarzwaldleben.html

Führungen im "Schwarzwaldhaus 1902" über Kurverwaltung Münstertal
Gemeinde und Tourist-Information gehen deshalb davon aus, dass jeglicher Besuch über die örtliche Kurverwaltung (Telefon 07636-70730 oder 70740) angemeldet werden muss. Das Hofbesitzerehepaar Marta und Peter Bert ist keineswegs abgeneigt, Besuchergruppen in der Größe von etwa zehn bis maximal zwölf Personen durch den historischen Schwarzwaldhof zu führen - jedoch eben nur per Voranmeldung. Bereits zweimal wurden auch schon angemeldeten Besuchergruppen eine Führung angeboten, dieses Angebot soll fortgesetzt werden.

Anfahrten mittels Pkw oder Bus können über die L 123 bis zum Rathaus Münstertal, dort rechts ab auf der L 130 bis zur "Neumühle" und dort wieder links ab in Richtung Besuchsbergwerk "Teufelsgrund" erfolgen. Hier besteht ausreichend Parkmöglichkeit, und innerhalb von etwa zehn Minuten gelangt man über einen bequemen Fußweg zum "Schwarzwaldhaus-1902". Beim Besucherbergwerk können die Gäste auch die Toilettenanlagen benutzen.


In der Tourist-Info denkt man über kombinierte Führungen nach. Da das Schwarzwaldhaus nur eine begrenzte Zahl von Besuchern auf einmal verträgt, könnte ein Teil der Gruppe zuerst das Besucherbergwerk besichtigen, überlegt Sandra Geiger. Aus dem Schwarzwaldhof soll ein aktives Heimatmuseum werden. Damit die Authentizität des alten Hofes noch um eine Nuance echter wird, wenden sich Hofeigentümer und Kurverwaltung bei ihrer Suche nach einem "Ehe-Himmelbett" aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900 an die Öffentlichkeit. Peter Bert und dessen Ehefrau Marta sind bei ihren zahlreichen Besuchen von Flohmärkten zwar schon bei vielerlei alten Utensilien fündig geworden, doch ein "Himmelbett" ist eben nicht an jeder Flohmarktecke zu finden. Auch über einen Bürstenmachertisch - zumindest über eine Schneidebrett
BZ vom 12.12.2002, mehr

  

 

 

Die alte Technik des Filzens - Filzpantoffeln herstellen

Acht Frauen trafen sich im Feuerwehrgerätehaus und begaben sich unter die Ägide von Gesine Muser aus Pfaffenweiler. Die nach eigenem Bekunden stolze Hausfrau, ist ein autodidaktisches Talent. Sie gehört selbst dem Vorstand des Landfrauen Pfaffenweiler an und ist Fachfrau für das Vermitteln kreativer Techniken wie Serviettentechnik, Deco Ice, Weichnachtsschmuck oder Marmortechnik. Alle Kenntnisse und Fähigkeiten hat sie autodidaktisch erlernt. Dazu gehört auch die alte Kunst des Filzens.
Zu Beginn des Kurses ermittelten die Teilnehmerinnen erst einmal die Fußgröße. Da das Filzen mit Materialschwund einhergeht, gab es noch gewisse Zugaben und dann wurden diese Maße einmal längs, einmal quer und dann wieder längst auf weich kardierte Schafwolle übertragen. Und dann ging es erst richtig los mit viel Wasser und Seife, mit weichem Streicheln und herzhaftem Walken, so dass aus dem fast durchsichtigen Gespinst ein fester Kokon wurde, geziert mit buntem Vlies für den Schmuck und nach vier Stunden unentwegten Schaffens konnte man über das Resultat nur staunen ...
 
BZ vom 26.11.2002, ganzer Artikel auf www.bzol.de

  

 

St.Martinsspiel in St. Peter - Väter spielen St.Martin

ST. PETER (ro). Schulter an Schulter drängten sich Alt und Jung Samstagabend im Klosterhof, um dem St. Martinsspiel beizuwohnen. Seit 1966 erzählt es alljährlich die Legende des einstigen Soldaten und späteren Bischofs von Tours, der für einen frierenden Bettler seinen Mantel teilt. Das Ritual des Teilens übten anschließend die Kinder bei der Ausgabe der traditionellen Martinshörnchen durch Pfarrei und Gemeinde.
Dunkel war's und kalt, als sich St. Peters Kinder am Stamstagabend, 9.11.2002, aufgeregt mit ihren phantasievollen Laternen von der Schule aus auf den Weg zum Klosterplatz machten. Lehrer, Elternvertreter und Helfer hatten zuvor für das Entzünden der Lichter und die klassenweisen Aufstellung zum 39. Martinsumzug in der Nachkriegszeit gesorgt. Fackeltragende Acht- und Neuntklässler begleiteten St. Martin auf seinem Pferd.
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Gebannt verfolgten die Zuschauer das Spiel einer Männergruppe, das den Namen "Paderborner Martinsspiel" trägt und zunächst wahrlich "mit dem Teufel im Bunde" war. Rauflustige Wegelagerer (Franz Löffler, Norbert Ruf, Wolfgang Schlatterer) trieben hier mit sonoren Stimmen und harten Fäusten ihr Unwesen. So fand der des Weges daherreitende Soldat Martin (Ernst Heizmann) einen jammervoll zugerichteten blutenden und frierenden Bettler (Johannes Ruf) vor. Sein Ross (Schwarzwälder Fuchs "Ronny") führte ein Begleiter, "der Andere" genannt. Hinterhältig vereitelte dieser anfänglich Martins Versuche, dem Geschundenen zu helfen. Schließlich erkannte der Soldat den Teufel in ihm, jagte ihn in die Flucht, gab dem Bettler zu trinken und wärmte ihn mit dem geteilten Mantel.
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Erleichtert atmeten die Kleinen auf und klatschten so begeistert, dass die Laternenlichter zu verlöschen drohten. Ganz hoch durften sie ihre leuchtenden Meisterwerke dann auf Pfarrer Karl Jungs Aufforderung halten. "Jedes Licht symbolisiert das Licht, das ein Mensch für den anderen sein soll", erklärte er ihnen. Nach dem Singen des St. Martinsliedes übten sich die sehr geduldig Wartenden im Teilen der von Pfarrei und Gemeinde gespendeten und ausgeteilten St. Martins-Hörnchen.Vor 36 Jahren begann die Tradition dieses St. Martins-Ereignisses in der früheren Schule in St. Peter-Sägendobel unter einem jungen Lehrer namens Gerhard Bügener. Zum 37. Mal führte der mittlerweile längst zum Rektor der St. Petermer Abt-Steyrer-Schule Beförderte nun Regie. "Damals haben wir mit Vätern dieses Spiel begonnen und dabei ist es geblieben. Die heutigen Spieler agieren als deren Söhne bereits in zweiter Generation", freute sich Gerhard Bügener. Die Tradition kostet nicht nur die Zeit eines Spielabends, nein, da heißt es Texte lernen, dekorieren und schauspielern. "Der Brosi-Markus hat beim ersten Schnee des Jahres die Tannen der Waldkulisse geschlagen und der St. Martin, Ernst Heizmann, verbringt viel Zeit, sein Roß rollengerecht zu zäumen. Alle miteinander investieren Geduld ins Rollenstudium", lobte Rektor Bügener. Hinter den Akteuren schlug er den Weg zum "Hirschen" ein, in dem sich - gutem Brauch folgend - anschließend mit Bürgermeister Gottfried Rohrer und Pfarrer Karl Jung aufgewärmt wurde.
Monika Rombach, BZ vom 12.11.2002, ganzen Artikel lesen

  

Totenbrett

In den Totenbrauch, eingebettet in fromme Riten, mischt sich jedoch wiederum christlich überfremdetes Gut magischer Prägung. So wenn beispielsweise im Hochschwarzwald der Sterbende auf einem frisch gehobelten, massiven Brett als Totenbahre in der Stube zum Abschied im Kreis der Familie aufgebettet wurde. Nach der Beerdigung wurde das letzte Bett, das 'Totenbrett' als kleiner Steg über eines der vielen Rinnsale gelegt, welche die Wiesen und Hänge um die einstige Heimstatt durchzogen. Stets wenn einer hinüberlief, gedachte er in stummem Gebet des Toten, ihm so ein Stück Wegs im Jenseits erleichternd.
Quelle:
www.rcs-krueger.de/schwarzwald.htm

Leben und Sterben
(Ludwig Pfau)

Schön ist das Leben, das ist wahr,
Doch schön muss auch das Sterben sein:
Wenn leise träufelt, bis er gar,
Der ach so wilde Lebenswein;
Wenn unsres Hirnes tolle Schar
Gemach verstummt mit aller Pein -
Schön ist das Leben, das ist wahr,
Doch schön muss auch das Sterben sein:
Dringt nach der Angst und der Gefahr
Die Ruh' uns tief bis ins Gebein;
Schaut nach dem Tage heiß und klar
Ins Aug' die milde Nacht herein -
Schön ist das Leben, das ist wahr,
Doch schön muss auch das Sterben sein:
Wenn aus dem Finstern wunderbar
Die Mutter singt: schlaf ein, schlaf ein!
Bis unser Haupt, der Träume bar,
In ihrem Schoß ruht still und rein -
Schön ist das Leben, das ist wahr,
Doch schön muss auch das Sterben sein.

   

 

Schnupfverein Schluchsee-Faulenfürst

SCHLUCHSEE-FAULENFÜRST (fd). In seiner jüngsten Mitgliederversammlung zog der 1891 im "Rössle" von Faulenfürst gegründete Schnupfverein Bilanz über das abgelaufene Jahr und dies traditionell im Gründungslokal. Bei den Vorstandswahlen wurden Bürgermeister Theodor Ehret als Vorsitzender, Thomas Hans Isele als Stellvertreter, Thomas Erwin Isele als Schriftführer und die Beisitzer Paul Mahler, Roland Gut, Eugen Leiber, Martin Würtenberger jeweils einstimmig bestätigt. Als Kassierer löst Lothar Tröndle künftig Stephan Schieckl ab, der sein Amt vor Monaten überraschend wegen eines Wohnortwechsels niedergelegt hatte. Günter Schäuble ist neu gewählter Beisitzer.
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Vorsitzender Theodor Ehret erklärte, der Verein würde die alte Tradition, die mit der alten Dürrenbühler Schule verbinde, pflegen. Leider seien solche Ideale in der heutigen Gesellschaft selten geworden. Der Verein leiste, weil über beide Gemeinden Grafenhausen und Schluchsee hinweg, und somit auch über die Kreisgrenzen hinaus diese Verbindung gepflegt werde, ein kleines Stückchen Europa, so Ehret.
"Schnupf net viel und zahle gern, das geziemet jedem Herrn", mit diesem Spruch auf der Ehrenurkunde, gratulierte der Vorsitzende dann Paul Keller für seine 50-jährige Vereinstreue. Keller erhielt die goldene Ehrennadel des Schnupfvereins. Der Kelch mit dem Schnupftabak wurde herumgereicht, auch nicht geübte "Schnupfer" versuchten sich. Anschließend kreiste die kleine Kasse und das Schnupfbuch, wo alle Gaben und Spenden eingetragen werden.

BZ vom 9.11.2002, ganzen Artikel lesen

Schnupfverein Faulenfürst, Theodor Ehret,,  Dresselbach 6,  Tel.: 7722

Der allzeit vergnügte Tabakraucher
(Johann Peter Hebel)

Im Frühling
's Bäumli blüeiht, und s' Brünnli springt.
Potz tausig los, wie's Vögeli singt!
Me het si Freud und frohe Mueth,
und's Pfifli, nei, wie schmeckts so guet!

Im Sommer
Volli Aehri, wo me goht,
Bäum voll Aepfel, wo me stoht!
Und es isch e Hitz und Glueth.
Eineweg schmeckt's Pfifli guet.

Im Herbst
Chönnt den d'Welt no besser sy?
Mit si'm Trübel, mit si'm Wi
stärkt der Herbst mi lustig Bluet,
und mi Pfifli schmeckt so guet.

Im Winter
Winterzit, schöni Zit!
Schnee uf alle Berge lit,
uffem Dach und uffem Huet.
Justament schmeckt's Pfifli guet.

     

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 31.03.08