Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Badenweiler
zwischen Müllheim und dem Blauen
 
      

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Badenweiler mit Lipburg, Schweighof, Sehringen und Sirnitzhöfe

Blick von der Blauen-Strasse nach Norden über Oberweilerins Rheintal nach Britzingen am 1.12.2006

Blick von der Blauen-Strasse nach Norden über Oberweiler ins Rheintal nach Britzingen am 1.12.2006

 


 

Sternstunden beim Adventsmarkt an vier Adventswochenenden

Auftakt: Nacht der Lichter am 26. November 2010 von 17 bis 21 Uhr Mit der „Nacht der Lichter“ läutet der Heilort Badenweiler am Freitag, den 26. November, die Adventszeit ein. Nicht nur zweitausend Lichter verwandeln die Fußgängerzone in ein glänzendes Lichtermeer sondern mehrere hundert Kerzen in orangefarbenen Windlichtern tauchen die Altstadt, die ganz den Fußgängern vorbehalten ist, in ein natürliches warmes Licht. Von 17 bis 21 Uhr laden hier die inhabergeführten Geschäfte und weihnachtlichen Holzbuden vom Schlossplatz bis zum Zöllinplatz zum stimmungsvollen Adventsbummel mit vielen Leckereien ein.

Sternstunden auf dem Adventsmarkt an allen vier Adventswochenenden
Erstmalig findet der Weihnachtsmarkt in Badenweiler an allen vier Adventswochenenden Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr in der Luisenstraße, mitten in der verkehrsfreien Fußgängerzone, statt. Nicht
Trubel und Gedränge erwartet die Besucher ab Samstag, den 27. November, sondern entspanntes Einkaufen, kulinarische Köstlichkeiten und besinnliche Momente. Die festlich geschmückte Fußgängerzone wird zu einer wahren Flaniermeile, geprägt von einer warmen und behaglichen Adventsstimmung, die genussvolles und entspanntes Bummeln verspricht. In reich geschmückten Holzhäuschen zaubern Hotellerie und Gastronomie weihnachtliche Genüsse. Der Duft von Zimt, Maronen, Zuckermandeln, Lebkuchen und Glühwein wird die Genießersinne wecken. Für große und kleine Gäste gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit vielen Überraschungen. Lichterumzüge, Weihnachtsmusikanten und Geschichtenerzähler stimmen die Besucher auf die schönste Zeit im Jahr ein. Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr an allen vier Adventswochenenden.

Musikalischer Festgenuss – Weihnachtskonzert des Markgräfler
Symphonieorchesters am 11. und 12. Dezember. Ein musikalischer Festgenuss verspricht das traditionelle Weihnachtskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters am 11. um 20 Uhr und am 12. Dezember um 19 Uhr im Bühnensaal des Kurhauses Badenweiler. Unter der Leitung von Uwe Müller-Feser wird das Orchester die Zuhörer mit der Ouvertüre „L'hôtellerie portugaise“ von Luigi Cherubini, dem Violinenkonzert von Johannes Brahms, an der Violine ist Sarah Müller-Feser, und mit Ludwig van Beethovens 7. Symphonie verzaubern. Der Kartenvorverkauf beginnt am 9. November in der Geschäftsstelle der Badischen Zeitung in Müllheim, in der Filiale der Sparkasse in Badenweiler und unter www.reservix.de.

Mit Konus kostenlos reisen
Und wer die Adventstimmung in Badenweiler an mehr als nur einem Tag genießen möchte, reist mit der Konus-Gästkarte kostenlos in Bus und Bahn. Der traditionelle Bäderort empfiehlt sich, um dem Weihnachtstrubel zuhause zu entfliehen. Mit seinem nostalgischen Charme der Jahrhundertwende ist
Badenweiler ein passender Ort, die Ruhe und Besinnlichkeit der Adventszeit zu genießen. Viele Hotels bieten von Advent bis Silvester weihnachtliche Arrangements an. Mehr Infos zur Konus-Gästekarte sowie den einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter www.badenweiler.de.
2.11.2010


 

Dorfladen Schweighof: Neue Inhaber vom Bächle-Hof in Ballrechten-Dottingen

Die Landwirte Tanja und Matthias Löffler sind Inhaber des Bächle-Hofes
in Ballrechten-Dottingen. Dort haben sie einen Hofladen, verkaufen aber auch auf mehreren Wochenmärkten Erzeugnisse aus dem eigenen Obst- und Gemüseanbau, sowie Eier, Holzofenbrot und Schnäpse, die Opa Franz Löffler selbst brennt. Brötchen und Torten liefert die Bäckerei Stöcklin in Badenweiler, geräucherte Forellen kommen aus der Forellenzucht Günther in Schweighof und der Wein stammt vom Weingut Behringer in Britzingen.
Alles von Sigrid Umiger vom 5.2.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/badenweiler/ohne-kunden-geht-es-nicht  

Dorfladen Schweighof
Neue Öffnungszeiten ab 7. Januar 2009
Täglich 9 bis 12 Uhr, freitags 8.30 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr
samstags von 8 bis 12.30 Uhr. Mittwochs geschlossen.


250 Jahre Kurpark - Exoten aus aller Welt - Artenvielfalt

Südländisch anmutende Säuleneichen geben der Einfahrt ins Heilbad Badenweiler ein mediterranes Flair. Der Kur- und Schlosspark, der seinen 250. Geburtstag feiert und sich an die Erhebung der Burgruine schmiegt, bietet aber mehr als das: Hier gedeihen Exoten aus aller Welt wie die Hanfpalme aus China, die Andentanne aus Peru oder die winterharte Faserbanane aus Japan. Berühmt ist der Park auch für seine majestätischen Mammutbäume. Besonders ans Herz gewachsen ist dem Leiter der Kurparkgärtnerei, Harald Schwanz, die mächtige Blutbuche neben der Wandelhalle. Sie ist über 100 Jahre alt, ragt 36 Meter in die Höhe und hat einen Umfang von fünf Metern. Ihre Zweige neigen sich zum Boden und bilden neue Bäume. Gegenüber dem Kurpark liegt der Schlosspark rund ums Großherzogliche Palais. Besitzer ist das Land, Pächter die Badenweiler-Thermen-Touristik (BTT), die Arbeitgeberin des Kurparkgärtners. Er ist zuständig für die 20 Hektar großen Liegenschaften. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Verkehrssicherungspflicht im Park samt Burg- und Badruine, aber auch Winterdienst und Wegesanierung. Schwanz hat fünf Mitarbeiter und einen Auszubildenden. Das ist nicht viel, denn: "Unser Jahr hat 365 Tage." Die Gärtnerei arbeitet naturnah, ohne chemische Mittel. Aus Saatkisten werden jährlich bis zu 60 000 Pflanzen großgezogen und ausgepflanzt. Zugekauft werden Raritäten wie neue Magnoliensorten und historische Kletterrosen. Diese werden neuerdings an Baumstämme gepflanzt, um noch mehr farbige Tupfer zu setzen. Neu ist auch ein Beet mit winterharten Kakteen und Sukkulenten - deren Züchtung ist die Leidenschaft von Harald Schwanz. Jedes Jahr lockt sein kleiner Kakteengarten am Palais viele Bewunderer. In Zukunft gibt es auch fachkundige Führungen durch die Kurparkgärtnerei. Im Kurpark liegt auch der Schwanenweiher. Zwischen den Wasserfontänen tummeln sich Schwäne, derzeit nur schwarze, Schildkröten, Braut- und Mandarinenten. Sie fressen alle Pflanzen - bis auf die gelbe Wasseriris, wie sich im Experiment herauskristallisiert hat."Gärtnern ist eine Leidenschaft", so Harald Schwanz. Viele Arbeiten sind für kommende Generationen. Aber wenn sich vor dem Kurhaus die weißen Blüten des Taschentuchbaums oder der Magnolie öffnen und die Bischofsmütze leuchtend gelb erstrahlt, geht ihm stets das Herz auf. Ehrenamtlich ist er Vorsitzender des Vereins "Freunde zur Pflege des Kurparks" , der mit der BTT zwei botanische Wegweiser für den Kur- und Schlosspark erstellt hat - mit Wegeplan, Standortangaben und Steckbriefen von 180 der markantesten Bäume. Der Kurpark bietet Erholung pur. Die beschauliche Ruhe schätzen auch die Eichhörnchen. Sie sind Gäste gewohnt und knabbern, oft sogar in Gruppen, ungeachtet der Spaziergänger einfach genüsslich weiter. "Bloß kei Hektik" , sagt der Markgräfler. Das lieben auch Gäste.

Mitten im Park thront das "Belvedere" - Lustschlösschen der Großherzogin Stephanie
Markgraf Karl Wilhelm (1709-1738) war es, der nicht nur die Stadt Karlsruhe erbaute, sondern auch erheblichen Einfluss auf das Bäderwesen und den Ausbau des Kur- und Schlossparks Badenweiler nahm. Doch angelegt wurde dieses botanische Kleinod erst 1758 auf Anregung von Karl-Friedrich Markgraf von Baden mit einer Nussbaumallee. Als 1784 die Römische Badruine wiederentdeckt und ausgegraben wurde, wurde die Allee bis zur Badruine erweitert. 1811 entstand nach Plänen des Architekten Friedrich Weinbrenner das Schlösschen Belvedere, das "Lusthaus" von Napoleons Adoptivtochter Großherzogin Stephanie. 1824 erweiterte der Schwetzinger Hofrat Johann Michael Zeyer den Park. Der eigentliche Schöpfer, der den Stil des Englischen Gartens in Badenweiler einführte, war von 1870 bis 1897 der großherzogliche Gartenbaudirektor Ernst Krautinger. Er brachte den Mammutbaum aus Nordamerika ins Heilbad. Heute gibt es 32 dieser Bäume, zehn noch jung, acht über 160 Jahre alt und 40 Meter hoch. Das erste Kurhaus unterhalb der Burgruine aus dem Mittelalter wurde 1853 gebaut, die Wandelhalle aus Gusseisen 1882 und das erste Thermalbad 1875. Großherzog Friedrich I. (1826-1907) war ein Liebhaber und Sammler exotischer Pflanzen aus aller Welt. Die hat er nicht nur auf der Insel Mainau, sondern auch in Badenweiler angesiedelt. Noch mehr Exoten brachte Kurparkgärtner Bruno Müller, der den Park über zwei Jahrzehnte bis 1980 botanisch geprägt hat.Vor sieben Jahren wurde die Anlage erweitert, um den bislang einzigartigen "Gutedelgarten" mit internationalen Rebsorten und den "Hildegard-von-Bingen-Garten" . Beide Anlagen werden ehrenamtlich gehegt und gepflegt.

Hildegard-von-Bingen-Garten - ein Kleinod
Der Mensch ist nicht isoliert, weil die Schöpfung alles aufeinander abgestimmt hat. Dies schrieb vor 950 Jahren die Äbtissin Hildegard von Bingen. Sie hat schon damals erkannt, dass für jedes Zipperlein ein Kraut gewachsen ist. Vor sieben Jahren wurde im Kurpark Badenweiler ein 200 Quadratmeter großer "Hildegard-von-Bingen-Garten" angelegt. Hildegard von Bingen (1098— 1179) stammte aus einer Adelsfamilie in Rheinhessen. Sie war Benediktinerin und gründete im Jahr 1150 als Äbtissin das Kloster Rupertsberg bei Bingen. Schon als Kind soll sie Visionen gehabt haben über den dynamischen Kosmos, in dem eines das andere beeinflusst und alles einander zugeordnet ist, auch der Mensch. Sie schrieb mehrere naturkundliche Bücher, die als allererste wichtige Quelle naturkundlicher Erkenntnisse des frühen Mittelalters gelten. Ohne medizinische Forschung und Experimente hat diese Klosterfrau erkannt, dass es Kräuter gibt, die Krankheiten positiv beeinflussen können. Sie wusste, dass Bohnenkraut gegen Rheuma hilft, Zwergholunder gegen "Kopfbrummen" oder Wermutkraut gegen Bronchitis. Basilikum mindert die Folgen nach einem Schlaganfall, und zur Unterstützung bei Leber- und Lungenleiden rät die Nonne, Lavendelblüten in Wein aufzukochen — für Kinder in Wasser mit Honig. Wein spielt als Träger in vielen Kräuteressenzen der Nonne eine große Rolle. Da liegt der Hildegard-Garten im Kurpark auch geografisch optimal, nämlich neben dem Gutedel-Garten.
Hildegard von Bingen: Heilkräuter und ihre Wirkung (Badenweiler Thermen-Touristik)

Tauschbörse der botanischen Gärten für Samen weltweit
Dem Erhalt des Aboretums, der Baumvielfalt, gilt im Kurzpark das Hauptaugenmerk. Diese Anstrengung unterstützt Kurparkgärtner Harald Schwanz auch als Mitglied der internationalen Samenbörse. Dieser Verbund, der mit weltweit 30 botanischen Gärten verknüpft ist, tauscht Samen, um die genetischen Ressourcen zu erhalten. Gefragt sind keine Hybriden (Kreuzungen), sondern nur die Urformen, sagt Schwanz. Die Samen der Bäume werden aus den Zapfen geerntet und bis zum Transport im Kühlschrank gelagert. Im Fundus der Kurparkgärtnerei sind etwa 200 Samen verschiedener Bäume und Sträucher wie Gingko, Mammut oder Magnolien und Eichen. Polen zum Beispiel hat aus Badenweiler Wildrosensamen geordert und Japan testet Stileichen aus dem Heilbad. Im Gegenzug hat Harald Schwanz internationale Wildstauden, Digitalis und Rittersporn im Kurpark angesiedelt. Beeindruckend mitten im Schlosspark sind auch die großen, weiten Wiesen mit Wildblumen, vielen Kräutern und wilden Orchideen. Die Wiesen werden nur zwei Mal im Jahr gemäht, damit die Pflanzen in Ruhe ihre Wachtumsperioden beenden können. Die Gärtnerei hat in einzelnen Ecken sogar ganz aufs Mähen verzichtet — mit Erfolg: Die Orchideen und Wildkräuter haben sich selbst ausgesamt zu einem riesigen Blütenteppich. Versuche dieser Art machte Harald Schwanz auch schon mit den Margeriten auf der Wiese über der Tiefgarage. Er hat sie einfach ruhen lassen. Innerhalb weniger Jahre schafften es die Margeriten sich von ihrer ursprünglichen Fläche von fünf auf fünfzig Quadratmeter auszudehnen. "Ich habe Ehrfurcht vor der Natur. Sie ist der beste Gärtner" , so Harald Schwanz.

Sigrid Umiger, 26.6.2008, www.badische-zeitung.de

Die Kurparkgärtnerei Badenweiler ist Mitglied im Internationalen Samentausch botanischer Gärten weltweit
www.botanischer-garten.uni-freiburg.de/tausch.htm

Verein „Freunde zur Pflege des Kur- und Schlossparkes Badenweiler“
Harald Schwanz, der Leiter der Kurgärtnerei, ist 1. Vorsitzender. Seine beiden Stellvertreter sind Margot Engler (Schweighof) und Eugen Reinwald, technischer Leiter bei der Badenweiler Thermen und Touristik /BTT).

 

Burg Badenweiler vor 850 Jahren an Friedrich Barbarossa

Mächtig am Rad der europäischen Geschichte gedreht / Vom tragischen Schicksal der Clementia von Zähringen: Vor 850 Jahren erhielten die Staufer Burg und Herrschaft Badenweiler von den Welfen

Von unserem Mitarbeiter
Lokale Fehden, Bauernkriege, Dreißigjähriger Krieg oder der Pfälzer Erbfolgekrieg haben die einst so stolze oberrheinische Burgenlandschaft in Schutt und Asche gelegt. Übrig geblieben sind Ruinen, die sich im Lauf der Jahrhunderte mit der Natur eingelassen haben, um sich ein neues Kleid zuzulegen. Das Kleid gefiel besonders den Schwärmern und Mittelaltersüchtigen im frühen 19. Jahrhundert: "Vor uns ragen hoch auf phantastische Berggipfel, und die romantische Ruine des festen Bergschlosses Badwyler erscheint auf ihrem grünen Berge." So der überschwengliche Erlebnisbericht von Frederike Braun aus dem Jahre 1801. Doch wenn man abtaucht in die Zeit, als die Burg den Namen "Badin" und Zinnen, Dächer sowie verzierte Erker trug, dann verdüstert sich der Blick, und man möchte den Dokumenten nicht glauben, die vom Schicksal der einstigen Burgherrin Clementia berichten. Auf den Tag genau, am 1. Januar vor 850 Jahren wurde in Badenweiler mächtig am Rad der europäischen Geschichte gedreht: Am Neujahrstag des Jahres 1158 erhielt der Stauferkaiser Friedrich Barbarossa vom Welfenherzog Heinrich dem Löwen Burg und Herrschaft Badenweiler im Tausch gegen staufische Besitzungen im Harz. Wie gelangte das Markgräfler Gebiet an das norddeutsche Welfengeschlecht? Zu Beginn des 12. Jahrhunderts war die Badenweiler Burg zunächst im Besitz der Zähringer, die sich politisch verstrickt hatten im diplomatischen Spannungsfeld von Welfen und Staufern. Herzog Konrad von Zähringen bot seine Tochter Clementia dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen als Ehefrau an. Eine für die Zähringer politisch interessante und für die Welfen einträgliche Partie: Als Brautgabe fielen die Burg Badin samt 100 Ministerialen und 100 Hufe an. Die Heirat fand im Jahre 1148 statt und galt als Affront gegen den ohnehin unglücklich agierenden Stauferkönig Konrad III. Die Zähringer, die den Staufern als Ministerialen ergeben waren, erstürmten politische Machtpositionen — nicht immer vom Wohlwollen des Königs begleitet — und begannen, die Region zu dominieren. Die welfisch-zähringische Allianz war für die nördlich und südlich der Alpen operierenden Staufer kaum berechenbar.
Für die Staufer brachte diese außerregionale Ehe eines Zähringersprosses nur politische Nachteile. Fortan suchten sie nach Möglichkeiten, mit diplomatischem Geschick und politischen Winkelzügen, das Herrschaftsgebiet der Zähringer klein zu halten. Im Februar des Jahres 1152 starb der Stauferkönig Konrad. Kurz zuvor ernannte er seinen Neffen Friedrich Barbarossa als Nachfolger. Der neue Stauferkönig, der 1155 die Kaiserkrone erhielt, regelte die Machtverhältnisse in seinen Stammlanden und in Italien, wo es das Normannenreich zu erobern galt, und ließ auf die Welfen starken politischen Druck ausüben, um sie an die Reichsinteressen zu binden und die Zähringer zu zähmen. Nur auf diesem Wege war eine dauerhafte staufische Thronfolge gesichert. Geschickt wusste Barbarossa die Wahl Rudolfs von Zähringen, eines Bruders der Clementia, zum Erzbischof von Mainz zu verhindern. Der andere Bruder, Berthold IV. von Zähringen, verlor die Reichsvogtei Genf, woraufhin Rudolf, der verhinderte Mainzer Erzbischof, im Namen seines Bruders dem französischen König Ludwig VII. ein Bündnis anbot. Mit Sorge verfolgten die immer enger an die Staufer gebundenen Welfen die politischen Machtspiele der Zähringer, so dass die über eine Ehe eingefädelte welfisch-zähringische Allianz brüchig wurde.

Ob Kaiser Barbarossa dem Welfen Heinrich geraten oder ihn sogar gedrängt hat, seine Ehe mit Clementia aufzulösen, ist nicht gewiss. Auf jeden Fall entschied sich Heinrich zu diesem Schritt — vielleicht auch deswegen, weil ein männlicher Erbe ausstand — und ließ im Jahre 1162 auf dem Konstanzer Reichstag seine Ehe offiziell "wegen zu naher Verwandtschaft" annullieren. Nach einer zweiten Ehe mit Humbert III., Graf von Savoyen, starb Clementia im Jahre 1173.
Ehrenfried Kluckert , 2.1.2008, BZ

 

Dorfladen in Schweighof mit Cammerer-Hof aus Tunsel als Betreiber

Bürger haben ihr Dorflädele selbst gebaut / Betreiber Martin Cammerer öffnet am Freitag / Gefeiert wird am Samstag

Der alte Holzschopf neben dem Rathaus Schweighof hat ausgedient: Wo er stand, haben die Bürger jetzt endlich — was sie schon immer vermissten — einen Laden mitten im Dorf. Der öffnet am Freitag. Das Fest dazu wird am Samstag gefeiert. Das Projekt "Dorfladen" hatte Ortsvorsteher Ulrich Engler zur Chefsache erklärt. Was herauskam, war ein gemeinsames Kind des Ortschaftsrates und der Bürger: 60 ehrenamtliche Helfer haben tatkräftig Hand angelegt. Schon vor dem Richtfest Mitte August 2007 waren 2600 Helferstunden erbracht worden. Das Engagement der Schweighöfler hat auch den Gemeinderat Badenweiler überzeugt. Bürgermeister Karl-Eugen Engler und sein Gremium sicherten ihrem Ortsteil einstimmig die Übernahme der Materialkosten in Höhe von 40 000 Euro zu. Die Bürger haben die alte Scheune, die der Gemeinde gehört, bis auf den Grund entkernt. Ehrenamtlich tätig waren auch Bauleiter Klaus Gatowski und der Statiker Horst Demel. Zwölf Firmen der Region stifteten Baumaterial.
Die beispielhafte Aktion der Dorfgemeinschaft hatte aber nur Sinn, weil vorab auch ein erfahrener Betreiber für den Laden gefunden wurde, nämlich der Cammerer-Hof in Tunsel. Der trägt das unternehmerische Risiko und baut darauf, dass die 620 Schweighöfler auch vor Ort einkaufen. Martin Cammerer betreibt neben seinem Bauernhof Agriforum-Verkaufsläden in Bad Krozingen und Neuenburg. Er stellt in der vergleichsweise winzigen Filiale in Schweighof — rund 40 Quadratmeter — die gesamte Einrichtung. Der Cammerer-Hof Tunsel baut auf acht Hektar Ackerland und in sechs Gewächshäusern alle Gemüsesorten ohne den Einsatz von Insektiziden an. Aus eigener Produktion stammt auch das Fleisch. 140 Schweine und Rinder sowie 1000 Hühner, Puten, Enten und Gänse dürfen ohne Stress freilaufend aufwachsen. Ins Frischesortiment des Dorfladens in Schweighof will Martin Cammerer auch Waren örtlicher Anbieter aufnehmen.
Sigrid Umiger , 21.11.2007, BZ

Dorfladen Schweighof: Geöffnet ab Freitag, 23. November. Fest der Feuerwehr am Samstag, 24. November, ab 11 Uhr.

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