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Wandern
im Zweitälerland,
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Christian Ringwald, Wandern, Kandel, Elzach, Biereck, Bäreneckle

Veröffentlichung für den Schwarzwaldverein Dreisamtal mit freundlicher Genehmigung
von Christian Ringwald, Badische Zeitung Waldkirch.
20.8.2004,
christian.ringwald@t-online.de
www.bzol.de 

 

Kandelhöhenweg - Vom Siegelauer Eckle 11 km zum Bäreneckle

Der Kandelhöhenweg erstreckt sich von den Höhenhäusern in Oberbiederbach bis nach Waldkirch und verläuft größtenteils - zumindest bis zum Gscheid - ohne nennenswerte Höhendifferenzen. Teilweise führt er durch Wälder aber auch auf freiem Gelände mit herrlichem Blick ins Elztal und in Teilbereichen auch in den Breisgau und zum Kaiserstuhl. Unser heutiger Wandervorschlag beginnt bei der "Sonne" auf dem Siegelauer Eckle. Das Siegelauer Eckle gehört zur Gemeinde Gutach; hat man den Ortsteil Siegelau passiert, so erreicht man eine Weggabelung an der es rechts nach Oberspitzenbach ausgeschildert ist: Dort muss man links abbiegen und erreicht nach einem guten Kilometer das ehemalige Höhengasthaus "Sonne", den Ausgangspunkt unserer gut zweistündigen (Rund-)Wanderung.

Blick nach Süden zum Gasthaus Sonne am Schwarzenberg Blick nach Süden zum Gasthaus Sonne am Schwarzenberg  mehr

Von der "Sonne" aus geht es auf dem Kandelhöhenweg Richtung Kreuzmoos; zunächst auf der geteerten Straße aber bereits nach einem guten Kilometer - mit Erreichen des Waldes - endet die Straße beziehungsweise geht in einen Waldweg über. Nun gibt die Landschaft den Blick auf den Kaiserstuhl samt Vogesen frei. Bereits ab der Siegelauer "Sonne" hat man die beiden Freiämter Windräder auf dem Schillinger Berg im Blick, nun stehen sie mächtig zur linken und zur rechten und begleiten den Wanderer. Die Windmühlen im Rücken führt der Weg einen knappen Kilometer durch den Wald vorbei an der "Bildstein-Schutzhütte". Auf der Höhe zwischen Freiamt und dem Elztal hat Orkan "Lothar" an Weihnachten 1999 eine mächtige Schneise geschlagen, die zwischenzeitlich mit leichtem Unterholz schon wieder gut begrünt ist.

Nach etwa vier Kilometern haben wir mit rund 700 Höhenmetern den höchsten Punkt unserer Wanderung an einer Weggabelung erreicht. Während zur Linken das Wanderheim Kreuzmoos des Schwarzwaldvereins in Sicht ist, verlassen wir den Kandelhöhenweg nach rechts Richtung Biederbach/Oberspitzenbach. Der Weg führt nun wieder auf einer geteerten Straße, zunächst noch durch den Wald, aber schon bald wieder durch freies Gelände. Kräftige Wiesen und ruhige Wälder zeichnen die gesamte Landschaft rund um den Kandelhöhenweg aus. Aber gerade hier auf Gemarkung Oberspitzenbach strahlen die Äcker und Wiesen eine wohltuende Ruhe aus, mit herrlichem Blick auf den Kandel mit seinen Ausläufern zur rechten, dem Hörnleberg gegenüber bis hin zum Rohrhardsberg.

Vorbei an einem schönen Bildstock bleiben wir auf der Straße Richtung Biederbach-Selbig. Nun auf Biederbacher Gemarkung geht es noch mal ein paar Meter durch den Wald und am Gasthaus "Bäreneckle" auf 626 Höhenmetern ist sozusagen der Wendepunkt erreicht. Da das "Bäreneckle" zur Zeit die einzige Gastwirtschaft am Weg ist, lädt sie geradezu zu einem Vesper oder zumindest zu einer Erfrischung ein. Aber auch unweit des Hauses gibt es eine schöne Möglichkeit zur Rast: An der Weggabelung Biederbach/Oberspitzenbach stehen neben vielen Wegweisern auch ein paar Bänke. Von diesem Punkt aus hat man einen schönen Blick über die Selbig und den Illenberg nach Elzach.

Wir folgen dem Wegweiser "Oberspitzenbach 1,6 km - Waldkirch 15 km", vorbei an einem schönen Bauerngarten, dann wechselt die Landschaft zwischen Wald und Wiesen. Schnell kommt aber Oberspitzenbach mit seiner Kirche, die der Heiligen Barbara geweiht ist, in Sicht. Zunächst geht es - am "Kussenhof" vorbei - bergab und dann auf der Gemeindeverbindungsstraße Katzenmoos-Oberspitzenbach ein paar Meter hinauf zur Dorfmitte mit der Kirche und dem alten Schulhaus.

Wir wandern weiter Richtung Siegelau. Nach wenigen Metern kommt der "mächtigste" Anstieg der gesamten Wanderung, mit etwa 500 Metern ist ein Ende aber absehbar. Wenige Meter nachdem wir zur Linken den "Täbisenhof" passiert haben, müssen wir rechts hoch Richtung "Hohe Eck" (Blaue Raute auf weißem Grund). Eigentlich immer dem Weg folgend wird nach weiteren 700 Metern wieder der Kandelhöhenweg bei der Bildstein-Schutzhütte erreicht. Von hier aus geht es dann zurück zur "Siegelauer Sonne" auf 640 Höhenmetern, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Christian Ringwald, Waldkirch, am 31.7.2004 auf www.bzol.de 

  

 


Von Sankt Mansuetus über die Höhenhäuser bis zum Schlegelsberg

BIEDERBACH. Mit seiner Ausdehnung von rund elf mal elf Kilometern ist das landwirtschaftlich geprägte Biederbach Ausgangspunkt für fast unzählige Wandertouren. Bei der Vielzahl der Möglichkeiten ist es schwierig, die "schönste" Wanderung vorzustellen. Wir haben uns von den "Kirchhöfen" aus auf einen etwa zehn Kilometer langen Rundweg über die Höhenhäuser und die Schutterquelle begeben.
Auf dem Kandelhöhenweg zwischen Biederbach-Höhenhäuser und Schutterquelle

Dem Heiligen St. Mansuetus ist die mit Barockaltären ausgeschmückte Kirche in Oberbiederbach geweiht. Vom Parkplatz beim "Deutschen Hof" aus starten wir Richtung "Höhenhäuser". Unser Weg führt uns zunächst an der Kirche vorbei, es geht zuerst mal 100 Meter abwärts, und dann zwischen den Gebäuden der Zimmerei Schätzle durch Richtung Hofstetten. Bei der ersten Weggabelung halten wir uns links, vorbei an einer Weide mit kräftigem Rindvieh. Nach eineinhalb Kilometern, vor dem ersten Haus, verlassen wir die Fahrstraße nach links auf den "Hansjakobweg" (weiße Raute mit schwarzem Hut).
Nun folgt der steilste Teil der Wanderung: auf etwa 700 Metern muss der Großteil der 150 Höhenmeter zwischen Kirche und Höhenhäusern bewältigt werden. Da der Weg aber im Wald verläuft, ist diese "Prüfung" mit Ruhe auch an sonnigeren Tagen zu schaffen. Am Ende der Steigung befindet man sich bereits in der Ortenau, die "Breitebene" gehört zur Gemeinde Hofstetten. Von hier aus geht es relativ flach hinüber zu den Höhenhäusern. Das Café "Schwarzwaldstüble" (Ruhetag: Montag) und das Höhengasthaus "Kreuz" (Ruhetag: Donnerstag ab 14 Uhr und Freitag) laden sozusagen zur "Halbzeit" zum Einkehren ein. Von den Höhenhäusern mit der herrlichen Fernsicht, manchmal bis Zell im Kinzigtal, geht es auf dem Kandelhöhenweg (rote Raute mit einem K auf weißem Grund) weiter Richtung Schutterquelle.

Schutterquelle am Kandel-Höhenweg zwischen Rotzeleck und Biederbach-Höhe mehr

Nach etwa 500 Metern steht zur Rechten das Schwaben- und zur Linken das Schwedenkreuz. Das Schwedenkreuz (Steinkreuz) ist eines der ältesten Zeugnisse der Gemeinde Biederbach. Während des 30-jährigen Krieges wurde Oberbiederbach 1634 durch die Schweden gebrandschatzt, so dass sich um das Schwedenkreuz eine Reihe von Legenden ranken. An den beiden Kreuzen vorbei erreichen wir nach einigen Metern wieder freies Land mit Blick hinüber zu den Höhenhäusern und wieder geht es in den Wald. Es folgt der letzte, aber nur leichte, Anstieg unserer Wanderung und von den Höhenhäusern aus gerechnet erreichen wir nach guten zwei Kilometern die Schutterquelle. Die Schutterquelle liegt auf Gemarkung Schweighausen. Daher bildet unserer Weg auf weiten Teilen nicht nur die Gemarkungsgrenze zwischen Biederbach und Hofstetten beziehungsweise Schweighausen, sondern gleichzeitig auch die Landkreisgrenze zur Ortenau. Die Wiese rund um die Schutterquelle ist ein beliebter Zeltplatz, Generationen von Jugendlichen haben hier schon ihre Ferien im Lager verbracht. Bei anhaltender Trockenheit sprudelt der "Schutterbrunnen" nur schwach: Für eine kleine Abkühlung reicht's in der Regel trotzdem. Wer gerne zünftig wandert, also ein Vesper in der freien Natur einer Einkehr vorzieht, der sollte seinen Rucksack hier an der Schutterquelle öffnen.

Weiter geht es auf dem Kandelhöhenweg bis zur ersten Abzweigung. Dort verlassen wir den Kandelhöhenweg nach links Richtung "Kirchhöfe" (gelbe Raute auf weißem Grund). Von hier aus geht es nur noch abwärts, zuerst noch durch den Wald und dann durch Wiesen. Ab den Höfen auf dem Schlegelsberg ist der Weg dann wieder geteert.

Während der Aufstieg von der Kirche zu den Höhenhäusern weitgehend im Schatten des Waldes verläuft, begleitet die Sonne den längsten Weg des Abstieges mit voller Kraft. Vom Schlegelsberg aus entschädigen die Blicke hinab in den Uhlsbach und hinüber zum Finsterbach und in das, zum Glück nur so genannte, Muckenloch ein weiteres Mal für die Anstrengungen der Tour und bieten neue Perspektiven von Biederbach. Kurz vor dem Ziel passieren wir noch die Lourdesgrotte und dann geht's vorbei am Friedhof, der eine ganz besondere Ruhe ausstrahlt. Schon erreichen wir, vorbei am kleinen Oberbiederbacher Schulhaus, auch wieder unseren Ausgangspunkt. Und das Gasthaus "Deutscher Hof" (Ruhetag: Sonn- und Feiertage, samstags bis 14 Uhr) bei den Kirchhöfen lädt geradezu zur Einkehr ein; und jeden Samstagnachmittag gibt's ofenfrische Brezeln
Christian Ringwald, Waldkirch, 7.8.2004, www.bzol.de

  

 

Vom 1243 Meter hohen Kandel ins Simonswäldertal hinab

Sagenumwoben ist er, der Waldkircher Hausberg, der Kandel. Mit 1243 Metern ist er die höchste Erhebung im Landkreis Emmendingen. Gleich vier Gemeinden - Glottertal, Simonswald, St. Peter und Waldkirch - nennen ihn ihr Eigen. Heute wollen wir uns aber weder mit den Sagen noch mit der Zukunft der Kandelgastronomie auseinander setzen; vielmehr haben wir die Wanderstiefel geschnürt und uns vom Berghotel über die Platte und das Zweribachtal auf den Weg hinunter nach Simonswald gemacht.

Hinauf auf den Kandel geht's mit einem (Linien-)Kleinbus der Bahntochter SBG. Dieser Bus verkehrt werktäglich drei Mal vom Waldkircher Bahnhof aus. Die Federung des eingesetzten Fahrzeugs entspricht sicher nicht höchsten Komfortansprüchen - ein Mitreisender meinte lapidar, das sei ja wie reisen zu "Ross" - doch nach einer halben Stunde haben alle neun Passagiere plus einem Hund die Kandelhöhe wohlbehalten erreicht. Während es unten im Elztal fast schon heiß war, überraschten die Temperaturen oben doch: Eine frische Brise wehte heftigst um die Ohren. Ein wärmendes Jäckchen im Gepäck ist also sicher kein Fehler, festes Schuhwerk für diese Tour aber sogar unabdingbar.

Von der Bushaltestelle begeben wir uns auf die Strecke "Platte - Obersimonswald" sprich die Route mit der blauen Raute auf weißem Grund. Wer will, der kann zunächst den Weg über den Kandelgipfel mit der Pyramide nehmen. Von hier oben hat man einen hervorragenden Blick hinüber zum Kaiserstuhl und den Vogesen - und an guten Tagen sogar bis zu den Alpen. Egal, ob mit dem Abstecher über den Gipfel oder nicht, unser Weg führt zunächst über die Viehweide - auf der im Winter der "Baby-Schlepplift" betrieben wird. Nach einem knappen Kilometer erreichen wir den Wald, der uns die nächste Stunde begleitet. Auf einem Pfad - mitten durch den Wald - geht's leicht abwärts Richtung St. Peter. Auch wenn die "Schwarzwald-Panorama-Straße" meist in Sichtweite verläuft, fühlt man sich doch mitten in der Natur, lediglich das Summen fleißiger Bienen ist weit und breit zu vernehmen.

Nach guten drei Kilometern kreuzen wir beim Parkplatz "Linie" die Kandelstraße und folgen dem "Liniengrenzweg" und dem "Plattenwaldweg" um den Plattensee. Während das erste Stück mitten durch den Wald verläuft, geht es ab dem Parkplatz "Linie" auf einem gut ausgebauten Forstweg weiter. Unweit vom "Plattenhäusle" gibt der Wald dann den Blick ins Simonswäldertal und hinüber nach Gütenbach mit seinen Windrädern fei. Nun, auf geteertem Weg, geht es hinab zum Gasthaus "Plattenhof" und, vorbei am Staubecken und dem "Langeneckerhof", hinunter ins Zweribachtal. Ab dem Plattensee folgen wir dem Wanderzeichen "Schwarzer Punkt auf gelbem Quadrat". Während der "Hauptweg" in den Wald führt, zweigen wir direkt vor dem Wald rechts ab und erreichen nach wenigen Metern den Bannwald des Naturschutzgebietes "Zweribach".

Blick nach Westen zu Hintereck, übers Wildgutachtal zum Althäuslehof und Kandel am 7.2.2005 
Blick von Gütenbach nach Westen übers Simonswäldertal zum Althäuslehof auf der Platte  und Kandel am 7.2.2005  mehr

Hier wird der Weg nun geradezu alpin und festes Schuhwerk ist Pflicht. Immer wieder gab es im Zweribachtal tödliche Abstürze und so sollte diese Strecke bei Regen tunlichst gemieden werden. Das unüberhörbare Plätschern kündet schon von weitem von den Wasserfällen .Das Naturschauspiel Wasserfall muss man selbst erleben und deshalb soll es auch hier nicht weiter ausgeführt werden. Von den Wasserfällen aus folgen wird dem "alpinen Weg" und erreichen nach wenigen Minuten einen Grillplatz. Einst stand hier der "Brunnenhof" - von ihm zeugen nur noch die Grundmauern und die Kapelle. Himbeer- und Brombeerhecken säumen den Weg durch den Bannwald und wir halten uns dann links Richtung "Haldenhof" und Obersimonswald. Beim Parkplatz unweit von "Haldenschwarzhof" und "Haldenhof" spendet ein Brunnen Erfrischung.

Vorbei am Freizeitheim der evangelischen Kirche, dem "Haldenhof" folgen wir nun weiter der Beschilderung "Obersimonswald" - zunächst mal etwa 250 Meter bergauf. Nach diesem kleinen Aufstieg, gibt die Natur dann den Blick auf das schöne Simonswäldertal frei. Wir halten uns nun rechts und begeben uns talwärts. Nach wenigen Minuten passieren wir den ersten Hof und folgen ab jetzt der Wilden Gutach. Zur Rechten liegt das Gütermann'sche E-Werk, das vom Plattensee gespeist wird.

Vorbei am "Simonshof" überqueren wir die Wilde Gutach, biegen direkt nach der Brücke links ab und weiter talaufwärts erreichen wir nach einem knappen Kilometer das Hotel "Engel". Nach einer Rast kann die Tour dann entweder mit dem Bus fortgesetzt oder entlang der Wilden Gutach das ganze Simonswäldertal durchwandert werden. Vom Berghotel auf dem Kandel bis zum "Engel" in Obersimonswald sind es über die Pyramide knapp 15 km und vom "Engel" zum Bahnhof in Bleibach noch mal so um die 10 km - wobei der Weg (Rote Raute auf gelbem Grund) immer in geringem Abstand zur Landesstraße verläuft und der Bus sozusagen in Sichtweite fährt
Christian Ringwald, Waldkirch , 14.8.2004, www.bzol.de

  

 

Von Elzach auf der Eckstraße über die Biereck und Frischnau

Ob dort einst schon Galliens Gegner Gerstensaft tranken?
Römer, Hirtenbuben, weiße Löwen.
Bereits die Römer sollen sich vom Tal der Elz ins Tal der Kinzig den Weg über die Eckstraße genommen haben - also von Elzach und Biederbach aus über die Biereck, gleich bei der heutigen Kreisgrenze gelegen. Archäologisch kann dies nicht bewiesen werden - gleichwohl wird die alte Verbindung zwischen Elzach und dem Gasthof "Rössle-Biereck" als "Römerstraße" bezeichnet.

Bei unserer heutigen Wanderung starten wir in Elzach in der Alfing bei der Zunftstube der Elzacher Narrenzunft (in der Nähe der Sparkasse) zu einem etwa 18 Kilometer langen Rundweg über die Biereck und die Frischnau. Unser Weg führt uns zunächst ein paar Meter hinauf in Richtung Neunlindenkapelle. Entweder man nimmt die Teerstraße und kommt so direkt an der im Jahr 1913 (wieder-)erbauten neugotischen Kapelle vorbei (ihre Vorgängerin hatte nahe der Elz gestanden und wurde anno 1776 Opfer eines Hochwassers) oder aber wir biegen schon zuvor, gleich nach dem Gasthaus "Summeri", rechts ab.

Auf dem ersten Kilometer sind gleich einmal über 100 Höhenmeter zu bewältigen. Aber bereits nach wenigen Minuten gibt es schon die erste Belohnung: den Blick ins Prechtal. Unser Ziel ist die Biereck und die ist gut ausgeschildert - vom Becherers Eck aus, direkt über Elzach gelegen, geht es eigentlich nur gerade aus. Über Wiesen erreichen wir bald den Wald, der uns die nächste Stunde begleitet. Vorbei an den "Dreikreuzen" treffen wir auf die Eckstraße. Bis zum Bau der B 294 (um 1870) war die "Römerstraße" die Hauptverbindung vom Elz- ins Kinzigtal. In weiten Teilen hat die Eckstraße einen "antik" anmutenden Straßenbeleg, so dass einiges dafür spricht, dass sie tatsächlich aus der Römerzeit stammen könnte.
Ein Großteil unseres Rundwegs verläuft über Biederbacher Gemarkung. Direkt an der Gemarkungs- und Kreisgrenze liegt die Biereck mit dem Gasthof "Rössle" (Ruhetag: Montag und Dienstag). Schon die Fuhrleute machten hier Rast und stärkten sich und ihre Pferde. An Pfingsten findet hier stets ein "Schellemärkt" statt. Das Volksfest geht auf das Treffen der Hirtenbuben zurück, die hier früher die Glöckchen und Glocken für ihre Tiere kauften und tauschten.

Von der Biereck aus geht's Richtung Heidburg. Wenige Meter nach dem "Rössle" verlassen wir die Fahrstraße nach rechts in den Wald, dieser Weg trifft dann wieder auf die Straße zur Heidburg. Direkt nach dem Schlosshof folgen wir der Ausschilderung "Pelzmühle 3,8 Kilometer". Dieser Weg führt zunächst etwa 500 Meter durch Wald, dann über eine Wiese. Nach knapp einem Kilometer gabelt sich der Weg; rechts stehen die ersten Häuser der Bachere - wir halten uns links Richtung Wald. Die Bachere (wie auch das Leimental) gehört teilweise zur Gemeinde Biederbach, teilweise zu Elzach-Prechtal. Nur ausgewiesene Kenner können die einzelnen Höfe und Parzellen der richtigen Gemarkung zuordnen. Von der Bachere aus habe wir einen Blick hinüber zu Rohrhardsberg, Hörnleberg und Kandel. Im Wald treffen wir auf einen sehr gut ausgebauten Forstweg. Während dieser quasi nach links abbiegt, halten wir uns gerade aus - also weiter zwischen Wald und Wiese, immer Richtung "Pelzmühle". Stets talab- und auswärts gelangen wir über den "Niebodenweg" wieder auf die geteerte Straße der Bachere. Schon kurz nach dem Start in Elzach sahen wir immer wieder Wegweiser zur "Pelzmühle" und so ist die Vorfreude auf eine Erfrischung jetzt groß. Ebenso groß ist aber gleich darauf die Enttäuschung: Leider hat das Gasthaus "Adler-Pelzmühle" (Ruhetag: Montag) wochentags erst ab 17 Uhr geöffnet. Und weil zuvor, auf der Heidburg, es nun schon seit Jahren überhaupt kein Lokal mehr gibt, ist der Weg zwischen der Biereck und dem "Städtle" Elzach mit seinen vielen Wirtshäusern doch recht lang.

Von der "Pelzmühle" aus sind's dann aber nur noch gute vier Kilometer nach Elzach. Der Pfad (roter Punkt auf weißem Grund) führt im Prinzip immer entlang des Bächles, welches auch mal gekreuzt wird. In Prechtal stoßen wir dann auf die noch junge Elz, der wir über den "staubfreien Weg" am schattigen Uferhang entlang rechtsseitig folgen. Über den Ladhof erreichen wir nach etwa vier Stunden wieder den Ausgangspunkt bei der Zunftstube unweit der 1856 gegründeten Löwenbrauerei. Von dort duftet es schon herrlich verlockend herüber und Brauerei-Chef Johannes Dold ist sicher gerne bereit, den durstigen Wanderer mit einem kühlen Kräusen-Pils oder einem "Weißen Löwen" zu stärken
Christian Ringwald am 28.8.2004 auf www.bzol.de

Touristen wissen es besser:
Zum Bericht der Serie "Wandern im Zweitälerland" von Christian Ringwald habe ich noch folgendes anzumerken. Ich selbst habe den Bericht nur per Zufall durch den Hinweis eines Touristen zu lesen bekommen, welcher sich wunderte, wie wenig ortskundig unsere Wanderführer im Elztal sind. Die Behauptung, es gäbe zwischen Biereck und der Pelzmühle seit dem Wegfall der Heidburg keine Einkehrmöglichkeit mehr, ist nicht zutreffend. Fast auf gleicher Höhe der ehemaligen, einst bekannten Höhengaststätte, Heidburg, existiert bis zum heutigen Tage noch das - wenn auch kleine - Café Pfaus, wobei es zudem seit mittlerweile schon 12 Jahren eine kleine Straußenwirtschaft, die Funi's Straußwirtschaft, gibt. Über diese wurde jüngst im Dreiländereck verbreiteten Regio Magazin ein ausführlicher Bericht verfasst, als besonders hervorzuhebender Geheimtipp für alle Schwarzwaldliebhaber. Als Mitglied des Schwarzwaldvereins ist es mir somit ein besonderes Anliegen, auf die nicht ganz stimmige Berichterstattung der sonst schön zu lesenden Serie hinzuweisen.
Leserbrief von Klaus Burger, Prechtal vom 27.9.2004


  

 

 

Vom Hotel Suggenbad hinauf zum Reschhof und hinüber ans Wissereck

Eingebettet in gleich zwei Ausläufer des Kandels liegt Waldkirchs kleinster Stadtteil Suggental. Das kleine Tal ist im Prinzip über nur eine (Einbahn-)Straße erschlossen. Vom Ortseingang beim Hotel "Suggenbad" bis zum Adamshof sind es knapp drei Kilometer und so ist das Tal in weniger als einer Stunde durchwandert.

Erst vor wenigen Tagen wurde bei der Kirche ein neuer Parkplatz eingeweiht. Am Rande dieses Platzes ließ die Narrenzunft vom Waldkircher Kunstmaler Horst Schätzle die Geschichte des Tales - es hieß einst "Reichental" - illustrieren. Aber nicht nur diese Tafel gibt Auskunft über die jahrhundertelange Geschichte des Stadtteils: Die Sakristei der einstigen Pfarrkirche aus dem Jahre 1298 dient als Friedhofkapelle und ist öffentlich zugänglich.
Vom "Suggenbad" aus begeben wir uns auf eine etwa zweistündige Wanderung rund ums Tal. Unser Weg führt uns zunächst wenige Meter entlang der Engewaldstraße Richtung Waldkirch und dann gleich rechts hoch auf den Rundweg 4, der im ersten Teil auch als Wanderweg Richtung Waldkirch mit einer blauen Raute auf weißem Grund ausgeschildert ist. Gerade auf dem ersten Kilometer ist die Wegführung nicht ganz einfach oder eindeutig - also aufgepasst. Nach dem "Abbiegen" von der Fahrstraße (direkt bei den Garagen des Suggenbades) geht es gute 100 Meter bergauf und dann leicht links in den Wald. Binnen weniger Minuten erreichen wir einen Forstweg - hier zunächst 25 Meter nach rechts und dann wieder links hoch. Über einen schmalen Pfad gewinnen wir schnell an Höhe. Auch wenn wir die Autos auf der nahen Bundesstraße noch deutlich vernehmen, so gibt die Landschaft bereits herrliche Blicke ins Elztal mit Waldkirchs Wahrzeichen Kastelburg frei.

Binnen einer Viertelstunde haben wir soviel Höhe erreicht, dass wir auf Suggental hinabschauen können. Zuerst richtet sich der Blick hinüber nach Emmendingen, zum Kaiserstuhl und den Vogesen. Von hier aus haben wir aber nicht nur einen herrlichen Blick in den Breisgau und auf das Tal, sondern auch hinüber auf die andere Talseite mit dem "Suggentäler Fernsehturm", den wir in einer guten Stunde ebenfalls passieren werden. Immer im Grenzbereich zwischen den Wiesen und dem Wald, wandern wir nun taleinwärts auf dem Rundweg 4. Oberhalb vom Grabenhof treffen wir auf einen gut ausgebauten Forstweg. Nach etwa 200 Metern biegt der Rundweg rechts ab - wir bleiben aber auf dem Forstweg, der uns dann ebenfalls talwärts führt. Nach einem guten Kilometer treffen wir - wenige Meter oberhalb des Friedhofes - auf die "Talstraße". Auf ihr geht es zunächst einige Meter abwärts und dann gleich wieder links zum Reschhof (Rundweg 3).

Blick nach Südosten zu Reschhof und Bürliadamshof im Suggental am 3.9.2004

Wer sich ein paar Minuten Zeit nehmen will, dem sei ein kleiner Abstecher auf den Friedhof mit der bereits oben erwähnten Sakristei aus dem Jahre 1298 empfohlen. Der Friedhof liegt direkt unterhalb des Reschhofs - wir erreichen ihn, wenn wir auf der Talstraße weitere 150 Meter talauswärts gehen.

Unser Weg führt uns aber - am Reschhof vorbei - wieder bergauf. Während der Rundweg sozusagen geradeaus in den Wald führt, folgen wir dem "Hauptweg" (zwischen Weide und Wald) noch ein paar hundert Meter und biegen bei der ersten Möglichkeit rechts in den Wald. Gleich oberhalb vom Reschhof sehen wir hinauf zum Adamshof, dem höchstgelegenen Anwesen des Suggentales. Im Wald halten wir uns immer auf dem "Hauptweg" und biegen weder nach rechts noch nach links ab. Nach wenigen Minuten finden wir uns auf einer Wiese mitten im Wald. Am Ende der Wiese treffen wir auf den "Präsident-Thoma-Weg", der vom Kandel herunter kommt. Jetzt haben wir endgültig den höchsten Punkt unserer Rundwanderung erreicht. Wir folgen dem "Präsident-Thoma-Weg" und erreichen - vorbei am "Fernsehturm" - das Wissereck. Zu Füssen liegt nun Glottertal und gegenüber der Rosskopf mit seinen weithin sichtbaren neuen Windrädern.

Vom Wissereck aus begeben wir uns auf die Strecke mit der blauen Raute auf weißem Rund und folgen der Beschilderung "Suggenbad 2 km" beziehungsweise "Vogelsanghof". Am Ende des Waldes - den Vogelsanghof schon im Blick - stoßen wir aufs "Naturdenkmal Kastanie" aus dem Jahre 1670. Der Vogelsanghof thront majestätisch überm Tal. Mit Blick hinüber auf den Buchholzer Rebberg geht es abwärts zum Ausgangspunkt beim "Suggenbad". Zu einem Bad gehört bekanntlich eine Quelle: Direkt an der Talstraße unterhalb der Kirche sprudelt die Schwefelquelle. Sie machte das Suggental einst als Heilbad bekannt

Christian Ringwald, Waldkirch, 21.8.2004, www.bzol.de

  

 

 

Vom Kandel auf dem "Josef-Seger-Weg" und dem "Präsident-Thoma-Weg" nach Waldkirch

Der Kandel ist mit seinen 1243 Metern der höchste Berg im Landkreis Emmendingen und Ausgangspunkt für unzählige Wanderungen. Heute begeben wir uns noch einmal mit dem SBG-Bus hinauf auf den Kandel. Über den "Josef-Seger-Weg" und den "Präsident-Thoma-Weg" und dann vorbei an der Schwarzenburg wandern wir in etwa fünf Stunden hinab nach Waldkirch.

Kandel am 5.2.2005- Blick nach Nordosten zur Sattelhöhe

Vor Wanderungen auf und um den Kandel schrecken viele zurück, da er als sehr alpin gilt. Der "Josef-Seger-Weg" mit seinem Start bei der Rettungshütte der Bergwacht ist aber beispielsweise auch für konditionell etwas Schwächere eine Möglichkeit, den Kandel in etwa zwei Stunden (der Rundweg ist neun Kilometer lang) zu umwandern. Da der Weg aber meist entlang des Berges und oft auch über Felsen führt, ist festes Schuhwerk unerlässlich. Von der Bergwachthütte geht es erst Richtung Simonswald auf den "Josef-Seger-Rundweg II" (Gelber Punkt mit römischer Zwei). Nach etwa 300 Metern abwärts biegen wir links Richtung Siensbach ab und folgen dann der Beschilderung "Siensbacher-Kandel-Gipfelpfad". Hier heißt es dann nicht nur auf den Weg zu achten, sondern auch auf die Landschaft - diese gibt viele herrliche Blicke nach Siensbach und hinunter ins Elztal frei, aber oft nur für wenige Meter. Vorbei am "Siensbacher Kandelfelsen", dem Hieberfelsen, wandern wir auf dem Kandelrücken und queren beim "Oberen Parkplatz" (Kohlplatz) die Fahrstraße. Wenige Meter oberhalb der Straße geht es Richtung Nordhang, den wir dann im untersten Viertel queren. Aber schon weit vor dem Nordhang vernehmen wir das kräftige Plätschern des Altersbachs. Ein richtiger Wasserfall - wie etwa die Zweribachfälle - ist das Kandelbächle zwar nicht, romantisch allemal. Kurz nach dem Nordhang werden wir vor "Felssturz" gewarnt: der Weg führt durch die Reste des Kandelfelsens. Dieses Gebiet ist ebenso eindrucksvoll wie der Blick nach Waldkirch und in die Breisgauer Bucht. Kurz nach dem Kandelfelsen erreichen wir einen Forstweg. Auf diesem geht es ein paar hundert Meter immer auf dem "Kandelrundweg II" aufwärts Richtung Thomas-Hütte.

Namensgeber der Thomas-Hütte ist Geheimrat Dr. Ludwig Thomas. Dr. Thomas (geboren 1838 bei Leipzig) war Universitätsprofessor in Freiburg und als Vizepräsident des Schwarzwaldvereins ein Pionier der Wanderwegerschließung und -markierung im Schwarzwald. Der Thomashütte - direkt über dem kleinen Kandelfelsen - zu Füssen liegt das Glottertal. Hier geht der Blick hinüber nach St. Peter, zum Feldberg, Schauinsland oder nach Freiburg. Auf dem Weg hinab nach Waldkirch liegt kein Wirtshaus am Weg, so dass es ratsam ist, Verpflegung im Rucksack mitzuführen. An der Thomas-Hütte wäre dann der richtige Zeitpunkt für ein Vesper. Bei der Hütte gabelt sich der Weg: entweder hinab nach Waldkirch (erst Richtung Denzlingen, blaue Raute) oder weiter auf dem "Josef-Seger-Rundweg" über die Gummenhofhütte durchs "Negerdörfle" zurück zum Kandelhotel, unserem Start. Wer den Rundweg dem Abstieg vorzieht, kann dann doch beim "Fensterwirt" in der Gummenhofhütte seinen Durst stillen.

Wir setzen unsere Wanderung auf dem "Präsident-Thoma-Weg" (Dr. Emil Thoma war Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg und von 1905 bis 1920 Präsident des Schwarzwaldvereins) Richtung Denzlingen fort. Am Kranzkopf trennen sich die Wege: links geht es über den Luser Richtung Denzlingen. Wir halten uns rechts Richtung Waldkirch-Schwarzenberg. Bei der Schwarzenberghütte - sie wurde im Jahr 2003 neu erbaut - könnten wir links hoch zur Ruine. Auf dem Schwarzenbergbergweg - also zwischen Wegel- und Dettenbachtal - gehen wir durch den Hugenwald weiter talwärts. Zur Rechten sehen wir immer wieder Waldkirch und das Elztal, links dann und wann den Todtenberg. Am Ende des Abstieges treffen wir auf das Heldenkreuz. Kurz vor diesem (in einer scharfen Linkskurve, in der auch rechts ein Forstweg abgeht) verlassen wir den Forstweg und begeben uns auf einen kleinen Pfad (gelber Punkt im blauen Kreis). Dieser führt oberhalb der "Öle" vorbei am Pavillon Richtung Heldenkreuz. Vor uns liegt nun das Kandelstädtchen mit seiner mächtigen Stiftskirche; die letzten Meter führen über Serpentinen eine Viehweide hinunter.
Christian Ringwald am 4.9.2004 auf www.bzol.de

  
Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es teuer.
Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

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