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Parkinson
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Parkinson, Initiativen, Selbsthilfegruppen, ...

Blick nach Osten am Dreisamuferweg beim Ebneter Wasserwerk hoch zum Hinterwaldkopf am 22.2.2007
Blick nach Osten am Dreisamuferweg beim Ebneter Wasserwerk hoch zum Hinterwaldkopf am 22.2.2007


Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Es kommt bei ihr aus bisher unerklärten Gründen zu einer Rückbildung der Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren und an der Kontrolle der willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungsabläufe beteiligt sind. Häufig ist das erste Anzeichen von Parkinson ein Zittern , das durch den Willen nicht beeinflusst werden kann.

In Deutschland leiden über 350.000 Menschen an Parkinson,
zunehmend auch jüngere Patienten (rund 10% unter 40 Jahre)

"Wenn Sie ständig so angeschaut werden, als seien sie high oder betrunken, dann ziehen Sie sich irgendwann zurück"
Gerd R. Ueberschär, Parkinson-Vereinigung Freiburg

 


 

Deutsche Parkinson Vereinigung

Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. - Regionalgruppe Freiburg
c/o Dr. Gerd-R. Ueberschär, Haierweg 21, 79114 Freiburg, Tel 0761/43135
E-Mail: regionalleiter@dpv-freiburg.de
www.dpv-freiburg.de

Freiburger Parkinson-Gruppe sucht die Öffentlichkeit >Parkinson (24.10.2010)

 

Parkinson-Selbsthilfegruppe Emmendingen - Dank an Elly Scherg

Parkinson ist eine chronische Krankheit, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, sei es, weil die anfänglichen Symptome der Betroffenen in der Anfangszeit nur wenig auffallen, teils auch, weil sich die Kranken meist aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, wenn die Probleme deutlicher zu Tage treten. “ Parkinson? Kein Grund zu resignieren!” Dieser Leitspruch steht auf der Programmvorschau, mit der die Parkinson Regionalgruppe Freiburg in jedem Halbjahr ihre Mitglieder neu über die vielfältigen Hilfen, Informationen, Fachvortrage, aber auch gesellige Zusammenkünfte unterrichtet, die sie anbietet.
Runde zehn Jahre lang leitete Elly Scherg ehrenamtlich diese Selbsthilfegruppe mit etwas über 120 Mitgliedern, unzählige Fahrten mit ihrem eigenen Auto von ihrem Wohnort Emmendingen hat die nun über achtzigjährige, dabei noch erstaunlich rüstig wirkende alte Dame in dieser Zeit absolviert, die meisten nach Freiburg, wo sich die Mitglieder einmal monatlich in der Cafeteria des Evangelischen Stifts an der Hermannstraße treffen, dazu noch jede Woche zu einer fachspezifischen Gymnastikrunde in Freiburg.  Daneben war ihr kein Weg zu weit, wenn es galt, externe Fachvorträge oder Tagungen zu besuchen, um immer auf dem neuesten Wissenstand zu bleiben. Ihr großer Wunsch zu ihrem 80. Geburtstag, die Leitung der Gruppe in jüngere Hände abgeben zu können, ging nun in Erfüllung: Christina Wiartalla aus Freiburg hat ihr die schwer gewordene Bürde abgenommen. Gesine Kiefer und Bernhard Mößner überreichten der scheidenden Vorsitzenden Blumen und Geschenke der Mitglieder, und Elly Scherg versprach, der neuen Leiterin, wenigstens in der Übergangszeit, mit Rat und Tat zur Seite stehen zu wollen
BZ vom 31.12.2005

 

An Herrn Parkinson

Parkinson zwingt ihn dazu, mit einer alten Lyriker-Tradition zu brechen: Er schreibt seine Gedichte nicht bei Kerzenschein mit dem Füller, sondern am Computer. Bernhard Mößner rächte sich mit seiner schärfsten Waffe - mit einem Gedicht. Das heißt: "An Herrn Parkinson", und es beginnt so:

"Manch üblen Zeitgenossen lernt
der Mensch im Leben kennen;
als ganz besonders übel wär'
Herr Parkinson zu nennen."

 

Zitterpartie - Erzählung von Spiegelredakteur Stefan Berg
 
Die Diagnose, die ihm die Ärzte präsentieren, ist eindeutig: Morbus Parkinson. Nun zittert nicht nur die Hand, jetzt verschwimmen auch Gedanken und Erinnerungen. Eine Frau taucht auf in seinem durcheinandergeratenen Leben. Ihre Lebensgeschichte weist erstaunliche Parallelen zu seiner auf. Sie kommen sich näher, bis seine Krankheit auch sie erfasst. Die erste Erzählung von Stefan Berg gibt Einsichten in die Gedankenwelt eines unheilbar Kranken.<
http://chrismonshop.evangelisch.de/produkte/zitterpartie_2877

Stefan Berg: Zitterpartie, 12.90 Euro
ISBN978-3-86921-089-6

"Darf ein Mensch, der unheilbar krank ist, fröhlich sein? Darf einer, der unheilbar krank ist, Witze machen über sich und seine Krankheit ? Darf einer, der Parkinson hat, seine Krankheit als „Genosse Parkinson“ bezeichnen ? Ja, er darf. Und er ist gesegnet, wenn er es kann. So einer ist Stefan Berg."
Wolfgang Krach, stellv. Chefredakteur der SZ

"Die Krankheit funktioniert so, das bestimmte Botenstoffe nicht mehr ausreichend im Gehirn hergestellt werden, die wichtig für die Koordination und die Bewegung der Gelenke sind. Dann zittert man. Der Buchtitel "Zitterpartie" ist aber auch als Metapher gemeint. Denn ich erzähle von zwei Krankheiten: Die erste Krankheit, die mich getroffen hat, war die DDR und das Leben in der DDR. Die zweite Krankheit ist Morbus Parkinson. Aber auch in der DDR war das Leben immer eine Zitterpartie. Ich fragte mich stets: Wie weit kannst Du gehen? Wie groß ist das Risiko? Deswegen bezieht sich der Titel des Buches einerseits auf die Krankheit, andererseits ist er aber auch durchaus symbolisch gemeint." Stefan Berg

Vernetzung, Facebook, Handy ...: Die Zeit geht uns verloren >Social-Networking (25.12.2011)

 

Parkinson-Radler überqueren die Alpen

    Wolfgang Borneman und Jürgen Weber (rechts) radeln über die Alpen
Jürgen Weber war ähnlich erleichtert, als er die Diagnose vor 18 Jahren erhielt. Er spürte schon mit 36 Jahren Verkrampfungen im Nacken und fand seine Worte nicht mehr. Der Sinologe kannte die Symptome von seiner Mutter, die auch unter Parkinson litt. Doch die Ärzte wollten ihm zuerst nicht glauben, denn Parkinson wird nur selten vererbt. Außerdem tritt die Krankheit meist erst zwischen 50 und 60 Jahren auf. Als er die endgültige Diagnose erhielt, war der ehemalige Volkshochschul-Leiter beruhigt, dass er es sich nicht eingebildet hatte. Auch er treibt nun intensiv Sport. Zusammen haben die Freunde Jürgen Weber und Wolfgang Bornemann eine ganz besondere Radtour vor: Die beiden Männer wollen mit dem Rad die Alpen überqueren. Von Füssen nach Meran. Und das ist schon für jeden geübten - und vor allen Dingen gesunden – Radler eine große Herausforderung! In nur vier Tagen gelingt ihnen die schwierige Alpenüberquerung. Sie kämpfen sich durch Schnee und Eis - und kommen letztendlich erschöpft, aber glücklich in Meran an.

Jürgen Weber: Schnell geschaltet
Books on Demand, Norderstedt, ISBN 9783833494437, 139 Seiten
weber_neuengoers@t-online.de

Sendung "Radeln gegen Parkinson" vom 13.2.2011, ARD, W wie Wissen
http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,v91dxogf8qn5jhew~cm.asp

 

Freiburger Parkinson-Gruppe sucht die Öffentlichkeit

Nehmen wir mal an, morgens auf dem Weg zur Arbeit kommt Ihnen ein wankender Mann entgegen. Was  denken Sie? Vermutlich: „Unglaublich, es ist gerade mal acht Uhr, und der ist schon betrunken." Es folgt ein verächtlicher Blick für den vermeintlichen Säufer. So etwas ärgert Gerd R. Ueberschär. Denn daran sehe man ganz deutlich, wie wenig bekannt die Parkinson-Erkrankung und ihre Folgen in der Öffentlichkeit seien. Der Leiter der Regionalgruppe Freiburg der deutschen Parkinson-Vereinigung hat deshalb knallgelbe Buttons entwerfen lassen, auf denen zum Beispiel steht „350000 Deutsche haben Parkinson. Ich auch". Bei Parkinson-Patienten sterben bestimmte Nervenzellen im Gehirn ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Der dadurch entstehende Mangel an Dopamin wirkt sich negativ auf die Bewegungssteuerung der Betroffenen aus, ihre Muskeln versteifen nach und nach. Als Ende der 60er Jahre das Medikament L-Dopa auf den Markt kam, war das ein Meilenstein in der Parkinson- Therapie. Der Nachteil: Besonders im Spätstadium der Krankheit kommt – vereinfacht gesprochen – zu viel Wirkstoff auf zuwenig Zellen, so dass diese dann über ihr Ziel hinausschießen und besonders heftige Bewegungen auslösen. Mit diesen so genannten Fluktuationen ziehen die Betroffenen in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit auf sich. „Wenn Sie ständig so angeschaut werden, als seien Sie high oder betrunken, ziehen Sie sich irgendwann zwangsläufig zurück", sagt Gerd R. Ueberschär. Diese Isolation der Parkinson- Patienten gehöre zu den Hauptproblemen, die die Selbsthilfevereinigung angehen wolle.

Die Regionalgruppe Freiburg, deren Einzugsbereich bis nach St. Blasien, Schliengen, Herbolzheim und ins Elsass reicht, besteht zwar seit 25 Jahren, sie hat jedoch lange eine Art Dornröschenschlaf geführt. Erst seit wenigen Jahren ist die Selbsthilfegruppe über regelmäßige Kaffeetreffen und Gymnastikstunden hinaus aktiv geworden, sucht gezielt die Öffentlichkeit. Gerd R. Ueberschär treibt die Veränderungen voran, seit er vor gut einem Jahr die Leitung übernommen hat. Der Historiker und Autor war lange Zeit wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg, sein Engagement in der Parkinson- vereinigung hat einen ganz privaten Grund: Seine Frau erhielt mit 44 Jahren die Diagnose Parkinson. Das ist jetzt 15 Jahre her, 15 Jahre, in denen Gerd R. Ueberschär einiges gelernt hat über diese nicht heilbare Erkrankung, bei deren Therapie es vor allem um die Frage nach Lebensqualität geht. Ueberschär hat auch gelernt, dass man jemanden mit einer solchen Diagnose nicht alleine lassen darf. „Viele Menschen schätzen die Krankheit falsch ein, denken, sie sei ansteckend oder vererbbar", sagt Ueberschär. Zudem setzt er viel daran, dass die rund 170 Mitglieder der Selbsthilfevereinigung aktuelle Informationen bekommen über mögliche Therapien wie die tiefe Hirnstimulation – einer Art Gehirnschrittmacher –,neue Studien oder die Wirkung von bestimmten  Medikamenten. Deshalb arbeitet er eng mit Ärzten und dem Neurozentrum an der Universitätsklinik Freiburg zusammen. Zum Beispiel mit Christian Winkler. Der Oberarzt in der Neurologie ist zuständig für den Bereich Bewegungsstörungen und kennt die jüngsten Forschungen. „Wir wissen bis heute nicht, warum die Dopamin produzierenden Zellen absterben", sagt Winkler, „aber es gibt zwei Therapieansätze. Zum einen laufen gerade erste klinische Studien zu bestimmten Wachstumsfaktoren, die das weitere Absterben der Zellen im Gehirn verhindern oder zumindest verlangsamen können, zum anderen beschäftigen sich insbesondere auch Freiburger Wissenschaftler mit der Frage, ob die verlorenen Zellen ersetzt werden können, indem Stammzellen transplantiert werden". Ausreichend erforscht und belegt ist, dass Bewegung hilft, die fortschreitende Muskelversteifung zu verlangsamen. Deshalb gibt es neben der wöchentlichen Gymnastikgruppe in der Selbsthilfegruppe auch Rehasport. „Hier lernen die Betroffenen auch, wie sie mehr Standsicherheit bekommen und Stürze vermeiden können", sagt Ueberschär. Stichwort Lebensqualität: Für die nächsten Jahre hat sich Ueberschär zum Ziel gesetzt, möglichst viele der rund 400 bis 500 Patienten in Freiburg zu erreichen.
Claudia Füssler, 24.10.2010, www.der-sonntag.de

 

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