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Menschen im Ehrenamt
 im Freiburger Osten und Dreisamtal
 

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"Menschen im Ehrenamt" sind zu bewundern, zu beneiden und zu beglückwünschen. Tun auch Sie etwas ehrenamtlich, und auch Sie werden bewundert. 
Vielen Dank an Dieter Schneckenburger, Kirchzarten, den Autor der meisten dieser schönen Artikel.

 

Zarten - der ehemalige Ratsschreiber Alfons Schweizer hat sich für die Gemeinde verdient gemacht

KIRCHZARTEN-ZARTEN (ds). Im Alter von 74 Jahren verstarb im Ortsteil Zarten der Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Zarten und ehemalige Ratschreiber von Zarten, Alfons Schweizer. In einer Trauerfeier in der katholischen St. Gallus-Pfarrkirche in Kirchzarten würdigten Bürgermeisterstellvertreter Franz Kromer und Pater Franz Hoch das Wirken des Verstorbenen.

Für Alfons Schweizer war die Gemeinde Zarten Mittelpunkt seines Lebens. Dort wurde er 1928 geboren, ging dort zur Schule, betrieb eine Landwirtschaft und begann später mit seiner beruflichen Tätigkeit bei der damals noch selbstständigen Gemeinde Zarten als Ratschreiber. In dieser Funktion war er vielseitig gefragt, denn er hatte ein breites Spektrum an Aufgaben abzudecken. Von standesamtlichen Pflichten, über Grundbuchangelegenheiten bis hin zum Rechnungswesen und der Arbeit im Gemeinderat reichte sein Zuständigkeitsbereich. 1959 legte er beim Landratsamt Freiburg die Ratschreiberprüfung ab. Nach der Eingemeindung Zartens in Kirchzarten im Jahre 1974 war Alfons Schweizer im Rechnungsamt der Gemeinde tätig. Dort blieb er auch weiterhin Ansprechpartner für die Bewohner seines Ortsteils. Er hielt regelmäßig Dienststunden in der Ortsverwaltung Zarten ab und war auch außerhalb seiner Dienstzeit Ansprechpartner für die Belange der Bürger dieses Ortsteils. Außerdem war er Protokollführer im Ortschaftsrat Zarten. Während der Eingemeindungsverhandlungen war Schweizer ein stabilisierender ausgleichender Faktor und ein Garant für ein reibungsloses Zusammenwirken der Ortsteile. Alfons Schweizer trat mit Ablauf des Jahres 1991 in den Ruhestand. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er über 40 Jahre Berichterstatter für die Badische Zeitung im Ortsteil Zarten. Darüber hinaus war er 30 Jahre Schöffe beim Amtsgericht Freiburg.

Neben Familie und Beruf war für Alfons Schweizer die Feuerwehr ein Herzensanliegen. Im Mai 1947 wurde die damals selbstständige Feuerwehr Zarten gegründet und Alfons Schweizer war eines der Gründungsmitglieder. Er besuchte die Landesfeuerwehrschule und wurde später zum Löschmeister, Brandmeister und Oberbrandmeister befördert. Für seine Verdienste wurde Alfons Schweizer mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber und Gold sowie mit der Ernennung zum Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Zarten geehrt. In 42 Jahren Feuerwehrdienst war er 15 Jahre Abteilungskommandant und 13 Jahre im Gesamtausschuss Kirchzarten tätig. Auch im Männergesangverein Liederkranz Zarten war er Gründungsmitglied
ds, BZ vom 25.9.2002, www.bzol.de

  

 

Blutspenden - Erfahrungsbericht eines Blutspende-Neulings

Blutspendedienst im "Haus Langhans" der Uniklinik Freiburg: Tel. 0761/270-3472 bzw. 270-3478

Blut ist Mangelware. Wegen eines akuten Defizits an Blutkonserven musste die Universitätsklinik vor kurzem sogar Operationen verschieben. Offenbar wegen der Urlaubszeit kamen weniger Menschen zum Blutspenden. Gerade Konserven mit dem Rhesusfaktor negativ fehlen. Dies war Anlass für uns, selbst den Ablauf einer Blutspende zu erleben.

Nüchtern aber freundlich ist der Empfang im Haus Langerhans der Universitätsklinik. Ich hatte mich bereits am Vortag zum Blutspenden angemeldet und so bekomme ich gleich ein Formular überreicht. Gefragt wird in dem Fragebogen nach früheren Krankheiten, nach Trink- und Rauchgewohnheiten, nach Medikamentengebrauch. In einer zusammenfassenden Frage muss ich bestätigen, dass ich weder homosexuell, noch drogenabhängig bin und auch nicht als Prostituierter arbeite. Auch nach einem längeren Aufenthalt auf den britischen Inseln wird gefragt – BSE lässt grüßen. Das Infektionsrisiko für die Blutempfänger soll so gering wie möglich gehalten werden. Zwei Informationsblätter erläutern Risiken und Nebenwirkungen der Blutspende.

Am Anmeldeschalter werden meine Personalien aufgenommen und ich werde „zum Blutbild“ geschickt. Ein Zivildienstleistender misst meinen Blutdruck und piekst mir in den Finger, das Tröpfchen Blut wird auf ein Glasplättchen aufgestrichen und in einer Apparatur untersucht. Die Ergebnisse werden sofort ausgedruckt.

Eine Zeit lang muss ich nun warten, bis ich von einem Arzt aufgerufen werde. Der hört Lunge und Herz ab. Da ich eine leichte Erkältung habe, entscheidet er sich, noch ein venöses Blutbild machen zu lassen, um eine Ansteckungsgefahr auszuschließen.

Nach einer weiteren kurzen Wartezeit werde ich in einen Raum mit zahlreichen Liegestühlen geführt, auf denen bereits Spender liegen, bei denen eine Kanüle in der Ellenbogenbeuge befestigt worden ist. Ich lege mich auf einen freien Platz, ein Pfleger sticht auch mir – fast schmerzfrei – die Kanüle in eine Vene. Gleichmäßig klappert neben mir die Pumpe, die die Blutabnahme reguliert. Etwa 10 Minuten liege ich so und balle hin und wieder die Faust, weil die Fingerspitzen kribbeln. Erfahrene Blutspender bringen sich etwas zum Lesen mit, wie die aushängende Fundsachenliste belegt, auf der mehrere Konsalik-Romane aufgeführt sind. Ein Geschichtsstudent hat offenbar sogar seinen Seminarordner vergessen. Am andern Ende des Raumes hat ein Spender Kreislaufprobleme. Seine Beine werden hochgelegt, wenig später bekommt er gar eine Fusion.

Ein Pfleger kommt zu mir, um die Blutspendeeinrichtung abzunehmen. Dabei erzählt er , dass Kreislaufprobleme oft auch psychisch bedingt seien. „Wenn einer umkippt, dann kippt manchmal die ganze Reihe“, sagt er lächelnd.

Ich bleibe noch eine Weile liegen, muss erst ein Mullkissen auf das kleine Loch in meinem Arm drücken und bekomme dann ein Pflaster aufgeklebt. Mindestens eine halbe Stunde muss nach der Spende verstrichen sein, bevor man wieder am Straßenverkehr teilnehmen darf, wie mich der Arzt bereits aufgeklärt hat, und der Pfleger rät mir, als Erstspender lieber noch ein bißchen länger liegen zu bleiben. Ich trinke einen Becher Wasser und warte darauf, dass mir weiß vor Augen wird. Nichts passiert. Mittlerweile ist auch der junge Mann, der die Infusion bekommen hat, wieder auf den Beinen. Ich gebe meine Unterlagen bei der Anmeldung ab. Meine 50 Mark Aufwandsentschädigung bekomme ich erst, wenn ich – in frühestens acht Wochen – wieder Blut spende. Damit soll vermieden werden, dass Leute, die dringend Geld brauchen, bei der Aufnahme falsche Angaben machen. Draußen schwinge ich mich aufs Rad. Ein kräftiger Hunger treibt mich in die Mittagspause.

Von Hungergefühlen nach dem Blutspenden hat Christian Schulze-Huotari, Leitender Arzt der Transfusionsmedizin, schon öfter gehört. Typischer jedoch seien Durst oder auch beschwingte Hochgefühle. Er freut sich darüber, dass der Bericht in der Badischen Zeitung über die Blutknappheit bereits dazu geführt hat, dass sich mehr Spender gefunden haben. Solche Engpässe könnten immer wieder auftreten, nicht nur durch zu wenige Spenden, auch wenn durch unglückliche Zufälle die Konserven einer bestimmten Blutgruppe verstärkt gebraucht würden, erläutert Schulze-Huotari. Kurzfristig Aufrufe können dann helfen. Doch langfristig ginge es um den Aufbau einer „Spendenkultur“ wie zum Beispiel in Finnland. Dieses Land sei seit langem von Blutimporten unabhängig, sagt der Arzt. 
Jens Beutmann, Badische Zeitung, 9.5.2001

Blutspendedienst im "Haus Langhans" der Uniklinik Freiburg: Tel. 0761/270-3472 bzw. 270-3478

  

 

 

 

Skiwart ehrenamtlich - Hans Strecker

KIRCHZARTEN (ds). Im Winter ist er an jedem Wochenende auf den Skipisten im Schwarzwald oder in den Alpen anzutreffen. Aber auch ein Großteil seines Urlaubs wendet er für den alpinen Skisport auf. Hans Strecker der alpine Sportwart der Ski- und Radabteilung des Sportvereins Kirchzarten (SVK).

Seit nahezu vier Jahrzehnten hat sich Hans Strecker dem alpinen Skisport verschrieben und in vielfältiger Weise Ehrenämter nicht nur auf Vereins- sondern auch auf Bezirksebene übernommen. Als Hans Strecker 1962 in die Ski- und Radabteilung eintrat übernahm er wenig später für fast ein Jahrzehnt die Leitung der Skischule des SVK und war auch als Tourenwart tätig. "Wir sind oftmals nach den Skikursen bei ausreichender Schneelage in die Täler abgefahren und nach Hause gelaufen", erinnert sich Hans Strecker an die Anfänge seiner Vereinstätigkeit bei der er auch 1965 Tourenmeister wurde. Während seiner Tätigkeit in der vereinseigenen Skischule legte er auch die Prüfungen als Übungsleiter und Lehrwart ab. Ab dem Winter 1982/83 übernahm er das Amt des alpinen Sportwarts bei der Skiabteilung und war zuvor schon viele Jahre als Trainer am Haushang Stollenbach für den Verein tätig. Viele skitechnische Änderungen hat Hans Strecker in all den Jahrzehnten erlebt. Von der ersten Schwungart des Telemarks über den Parallelhochschwung, das Umsteigeschwingen bis zum heutigen Trend dem Carving. Das der SVK sich stets im alpinen Skisport mit seinen Erfolgen im Schwarzwald sehen lassen konnte, war mit ein Erfolg der unermüdlichen Trainingsarbeit von Hans Strecker. Seit 1983 trainiert er jeweils im Herbst mit dem alpinen Nachwuchs auf dem Gletscher im Kaunertal.

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 Auch das Renntraining in den Weihnachtsferien gehört zum alljährlichen Programm der Rennvorbereitung. Silvia Kunkler, erinnert sich Hans Strecker war eine seiner ersten großen Entdeckungen, die später dem Kader des Skiverbandes Schwarzwald angehörte. Ihr folgten in den nächsten Jahren viele Läuferinnen und Läufer nach. Hans Strecker nennt auch gerne zahlreiche sportliche Erfolge seiner Nachwuchsrennläufer, die ihn stets zum weitermachen animierten. So ist er heute noch auf den Titel der Schwarzwaldvizemeisterschaft von Thomas Zipfel und Melanie Kaindl stolz. Seit 1990 ist auch Hans Strecker ehrenamtlich auf Bezirksebene im Skiverband Schwarzwald tätig. Er hat dort ebenso das Amt des alpinen Sportwarts inne. "33 Schüler und sechs Jugendliche gehören in diesem Winter der Nachwuchsmannschaft des SVK an", erzählt der alpine Sportwart und verweist auf den ungebremsten Zulauf des Rennnachwuchses. Für diese Gruppe organisiert Hans Strecker das Training und trainiert zusammen mit vier weiteren Trainern die Kinder und Jugendlichen. Auch die eigenen alpinen Veranstaltungen des Vereins wie die Bezirks- oder Vereinsmeisterschaften und ein Wettbewerb des Kreisschulskitages bereitet er vor. Für die Nennung der Schüler und Jugendlichen für die alpinen Skirennen zeigt sich der alpine Sportwart ebenso verantwortlich. Seine Arbeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Wintermonate: Im Sommer steht ein umfassendes Radtraining und zahlreiche gesellige Veranstaltungen mit den Nachwuchsläufern auf dem Programm. Auch die Funktionärsarbeit bestimmt mit das sommerliche Geschehen.
Badische Zeitung, 19.3.2001, ds

  

 

 

 

 

"Menschen helfen Menschen" in Kirchzarten - Marianne Misera

Andern Menschen Zeit zu schenken ist für Marianne Misera nicht nur eine christliche Einstellung sondern auch seit Jahren selbstverständlich. Sie gehört seit elf Jahren dem ehrenamtlichen Helferkreis "Menschen helfen Menschen" im Dreisamtal an.

"Wir sind Menschen, die sich Zeit nehmen, ältere und behinderte Mitmenschen in verschiedenen Einrichtungen zu besuchen und ihnen eine Freude zu machen", so Marianne Misera, zur Arbeit von "Menschen helfen Menschen", der 1987 unter Leitung von Iris von Oppen gegründet worden ist. Marianne Misera gehört dem Besuchsdienst im Kirchzartener Kreisalten- und Pflegeheim an. Dabei pflegt seit mehr als einem Jahrzehnt den persönlichen Kontakt zu den betagten Menschen. Sie fand zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit nach dem sie auf Grund der räumlichen Entfernung ihre kranke Mutter in Berlin nicht pflegen konnte. "Ich wollte daher diese Zeit einem anderen Menschen zukommen lassen", stellt sie heraus und fügt an: 
"Wenn es mir mal schlecht geht oder ich meine ich habe große Sorgen, dann unternehme ich einen Besuch im Kreisaltenheim und danach sieht die Welt ganz anders, vor allen Dingen meine Probleme sehen kleiner aus", so Marianne Misera. 

Sie unterhält sich mit Senioren, trinkt Kaffee, sie spielen zusammen, gehen spazieren oder sie leistet nur einfach Gesellschaft und spürt dabei immer wieder welche Freude die alten Menschen dadurch erfahren. Marianne Misera erzählt das 25 Personen der Gruppe "Menschen helfen Menschen" angehören die auch durch weitere Aktionen wie Klavier spielen, basteln, backen, vorlesen oder Handarbeiten die Bewohner des Kreisaltenheimes unterhalten. "Ich sehe es als eine sinnvolle Aufgabe an, sich für ältere und behinderte Menschen zu engagieren", stellt Marianne Misera aus Burg-Höfen heraus. Sie betreut die betagten Menschen oft bis zum Sterben wo sie auch in ihrer Arbeit von der Hospizgruppe begleitet wird. "Es ist nicht nur ein geben, auch ich bekomme etwas von denen zurück die ich besuche. Oft erfahre ich Freude und Dankbarkeit", erzählt sie. 

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Februar 2001: Marianne Misera ist im Helferkreis "Menschen helfen Menschen" ehrenamtlich engagiert.

Dabei ist ihr Engagement keineswegs Routine oder Alltag: Bei jedem Besuch, bei jeder Begegnung merkt sie wie die Menschen sie brauchen, wie die Senioren auf sie warten. Wichtig ist für Marianne Misera auch das Eingebunden sein in die jeweilige Einrichtung durch regelmäßige Treffen der ehrenamtlich Tätigen. Dort wird dann zusammen mit der Heimleitung über aktuelle Themen gesprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Oft haben Angehörige wie auch das Pflegepersonal wenig Zeit um auf die Bedürfnisse der Bewohner ausreichend eingehen zu können. Dies versucht Marianne Misera und die weiteren ehrenamtlichen Tätigen aus dem Helferkreis "Menschen helfen Menschen" zu begegnen. Vor diesem Hintergrund hat das Ehrenamt für sie heute eine äußert wichtige Bedeutung erlangt, welche nicht mehr, so stellt sie deutlich heraus zu ersetzen sei. Marianne Misera wäre froh, wenn durch aktive ehrenamtliche Mitarbeit weitere Menschen zu dem Helferkreis stoßen würden und das die Idee an Verwandte und Bekannte sowie Freunde weitergegeben wird. Für eine ehrenamtliche Tätigkeit sei grundsätzlich jeder geeignet, betont sie und so können auch jederzeit Interessierte unter dem Leitwort "Ich schenke dir meine Zeit" mitmachen. 
Marianne Misera von "Menschen helfen Menschen" ist unter Telefon 07661/911120 zu erreichen.

Dieter Schneckenburger, 2/2001

  

 

 

 

Unfallhilfestelle in Oberried - Rosa Gäß

"Ich bin einfach da, wenn andere Menschen Hilfe brauchen!". Mit diesen bescheidenen Worten umschreibt Rosa Gäß ihre 50-jährige Tätigkeit für das Deutsche Rote Kreuz im Ortsverein Oberried.

Die Anfang 2001 86-jährige Oberriederin erinnert, das der Rettungsdienst vor fünf Jahrzehnten noch nicht so gut ausgebaut war wie heute. Deshalb stellte sie auch 10 Jahre später uneigennützig ihr Wohnhaus im Oberrieder Hintertal für eine Unfallhilfstelle zur Verfügung. Ausschlaggebend war die kurvenreiche und gefährliche Passstraße hinauf zum Notschrei, die oftmals langen winterlichen Straßenverhältnisse sowie vor allem auf die sich im Hintertal befindlichen Gfällfelsen, die zahlreiche Kletterer anlockten. Sie weist darauf hin, dass auch in der heutigen Zeit diese Anlaufstelle erforderlich sei, da in dem tief eingeschnittenen Tal Funk- und Handyverbindungen oftmals nicht funktionieren. Als man Ende der 80er Jahre Unfallhilfstellen im Oberrieder Hintertal auflösen wollte hat sich Rosa Gäß zusammen mit dem Oberrieder DRK-Ortsverein massiv dagegen gewehrt. Deshalb sei die heutige Einrichtung einer der wenigen noch im Kreisgebiet. Rosa Gäß erzählt, dass die Unfallhilfstelle in Oberried eine reichhaltige Unterstützung durch den Ortsverein erfahre. So stellt dieser sämtliches Material, das sie für die Arbeit benötigt. Unterstützt wird sie heute noch bei ihrer Tätigkeit von ihrem Sohn Eugen. 

An viele dramatische Unglücksfälle erinnert sich die Oberriederin so an den ersten Mai des Jahres 1967 als ein französischer Omnibus auf der Passstraße in die Tiefe stürzte. Sie war mit dem Moped die erste, die zur Hilfe eilte. Ein Toter und 20 Schwerverletzte waren die Bilanz des damaligen Busunglückes. Zu zahlreichen Unfällen mit Toten und Schwerverletzten wurde sie ebenso auf der Landesstraße als Ersthelfer gerufen. Bis vor wenigen Jahren war sie auch für die Versorgung der verunglückten Bergsteiger am Gfällfelsen zuständig. Leider konnte sie auch vielen nicht helfen. Insgesamt acht Bergsteiger konnte sie in 20 Jahren nur tot bergen. Rosa Gäß berichtet, das auch viele mit kleinen Blessuren wie Bienenstichen, Verstauchungen, Hitzschlägen und anderen Hilferufen an der Tür bei ihr klingeln. 

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Februar 2001: Rosa Gäss gehört seit fünf Jahrzehnten als aktive Helferin dem Rot-Kreuz Ortsverein Oberried an. 

"Ich schaue immer, daß jemand bei uns Zuhause ist damit wir die Hilfesuchenden unterstützen können", so Rosa Gäß die aber auch nicht nur an der Unfallhilfstelle sondern auch ehrenamtlich im Ortsverein Oberried mitarbeitet. Kaum eine Zusammenkunft oder ein Ereignis des Ortsvereins das die rüstige Rentnerin ausläßt. So lange es die Gesundheit zuläßt möchte sie sich dem Dienst am Nächsten widmen. Sie hofft auch gleichzeitig, dass viele jüngere Menschen ihrem Engagement und ihrer Bereitschaft zum Helfen folgen. Sie freut sich besonders, dass sie immer feststellen kann, das junge Menschen immer noch bereit seien, diese Opfer auf sich zu nehmen und trotz den Verlockungen der Freizeitgesellschaft für andere Menschen da sind.

Dieter Schneckenburger, 2/2001

  

 

 

Wanderungen ehrenamtlich planen - Gunter Mertznich

KIRCHZARTEN/STEGEN (ds). Wandern im Schwarzwald wird bei Menschen jeden Alters zunehmend beliebter. Jung und Alt suchen darin Erholung, Bewegung und Freude an der Natur. Durch ehrenamtliche Wanderführer der Wandervereine entdecken sie auch die Schönheit der Landschaft. Seit vielen Jahren ist Gunter Mertznich aus Stegen-Wittental Wanderführer bei der Ortsgruppe Dreisamtal-Kirchzarten des Schwarzwaldvereins. Seit vier Jahren ist er auch Wanderwart der Ortsgruppe.

Für den begeisterten Wanderer ist es besonders wichtig, alle Altersgruppen im jährlichen Wanderprogramm anzusprechen und ihnen auch unbekannte Flecken der Heimat auf den Wanderungen näher zu bringen. Bereits im Oktober eines jeden Jahres beginnen ganz im Stillen beim Wanderwart die Vorbereitungen für den Wanderplan. Danach lädt er den Vorstand und die Wanderführerinnen und -führer zu einer ersten Besprechung ein, bei der diese dann entsprechende Wandervorschläge vortragen. Gunter Mertznich legt die Termine für die Wanderungen fest und prüft nach der Wanderplanversammlung die einzelnen Wanderungen, auf Grund von Wanderkarten, er geht dort auf die Höhendifferenzen ein und legt auch, sofern noch nicht geschehen, die Schwierigkeitsgrade der Touren fest. Auch Auf- und Abstieg werden von ihm ausgerechnet und im Wanderplan entsprechend festgehalten.

42 Wanderungen hat Gunter Mertznich für das Jahr 2001 in das Programm der Ortsgruppe Dreisamtal-Kirchzarten aufgenommen. Diese reichen von Skiwanderungen über Halbtagestouren, Tageswanderungen, Seniorenwanderungen, Grillwanderungen bis hin zur Wanderwoche im Kleinwalsertal. Gunter Mertznich versucht auch stets, dass die Ausgangspunkte für die Wanderrouten mit öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren werden können. Obligatorisch ist für ihn, dass eine Wanderung nicht über fünf Stunden dauern soll, dies könne nach seiner Meinung für den einen oder anderen Teilnehmer zur Strapaze werden. Der Wanderwart führt auch stets Buch darüber, wer an welcher Wanderung teilgenommen hat. Die eifrigsten Wanderer erhalten dann am Ende des Wanderjahres das Leistungsabzeichen in Gold, Silber oder Bronze.

Jüngst wurde Gunter Mertznich für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Schwarzwaldverein vom Bezirksvorsitzenden Dieter Merkle mit dem silbernen Ehrenzeichen des Hauptvereins gewürdigt. Gunter Mertznich ist auch Mitautor des Schwarzwaldvereinsbuches „Erlebnis Höllentalbahn - Dreiseenbahn“.
BZ vom 25.8.2001, ds

  

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