- Pressemeldungen
zur B31 auf www.littenweiler.de
- Presseberichte ab
5.11.2002 >B31Presse2
- Presseberichte ab
12.10.2002 >B31Presse1
-
BZ-Serie zum Bau der B31 Ost >B31Presse1 (17.10).
-
B 31 Ost neu -Tag
der offenen Straße am 12.10.2002 (17.10.2002)
-
B31-Tunnel zu Fuß,
per Fahrrad oder Inline-Skates (14.10.)
-
Falkensteigtunnel muß
kommen (2.10.2002)
-
Flurneuordnung im
Dreisamtal nach B31-Neubau (17.9.2002)
-
Wasser im Tunnel - Sicherheitsprobleme? (19.8.2002)
-
Telefonieren
im Kappler Tunnel und Schützenalleetunnel - Sicherheit (7.3.2002)
-
Maut für die B31
als internationale Transitautobahn? (6.11.2001)
-
B31Ost-Kosten
verdoppelt? (28.8.2001)
-
B31
Ost-Kosten im Münstereck (28.8.)
-
Tunnelöffnung
bei PH verschieben (5.8.2001)
-
B31-Lückenschluss
im Dreisamtal bei Kirchzarten (13.4.2001)
-
Sieben Jahre nach dem ersten Spatenstich zur B 31 Ost 17.3.1994
(12.3.2001)
-
B31-Ost
als Straßenmoloch - "Das konnte man doch nicht ahnen ..."
(6.3.2001)
-
Die
letzten Meter des Tunnels „Etwas ganz Besonderes“ (BZ, 15.12.2000)
-
B31
und die Fußgänger: Unten durch (BZ-Kommentar von Uwe Mauch vom
11.11.2000)
-
B
31 Ost wird 90 Millionen Mark teurer (BZ vom 10.11.2000)
- "Diskussionsforum zur B31
Ost" auf www.badische-zeitung.de (10/2000)
- Bürgergespräch
der SPD zum Thema „Zukunft des Mösleparks“: Furcht vor dem Lärm der B
31 Ost (BZ, 24.10.2000)
- 2005 soll die Stadtbahn
Littenweiler am Kappler Knoten enden.
Erschließungseffekte für die gesamte Region im Osten (www.freiburg.de,
StadtNachrichten, 4.8.2000)
- Interview
mit Reiner
Ehret zum geplanten dreistreifigen Ausbau der B31 zwischen Zarten und Falkensteig
- Kein
Bau wie ein Fertighaus (Leserbrief von Erna Bailer, Freiburg in der BZ,
8.8.2000)
- Mehr
als fadenscheinig (Leserbrief
von Helmut Thoma, Stadtrat der Grünen, BZ, 8.8.200)
- Dr.
Ursula Heinemann 80 Jahre alt: "Verhinderin der
Schwarzwald-Autobahn" (Der Dreisamtäler, 3.8.2000, S. 11)
- B31-Ost
neu: Ziel und Quellverkehr aus ganz Europa (s'Littenweiler Dorfblatt,
6-7/2000)
- Bangen
ums Überleben: BZ vom 31.5.2000
- Ost-West
Verbindung Stadttunnel in Freiburg (Informationsbroschüre der Stadt
Freiburg, April 2000)
- Stell dir vor, das Regierungspräsidium stellt
Geld für mehr Straßen zur Verfügung - und keiner will es (Dreisamtäler,
16.12.1999, S. 4)
- Leserbrief
im Dreisamtäler zur Straßenbahn Littenweiler-Kappel (31.1.1999)l
-
Die
B 31 Ost bei Freiburg - Analyse der politischen Auseinandersetzungen (1997)
- Chronologie
der Ereignisse um die B31 neu vom November 1996 bis Sept. 1997
- Ringvorlesung
im SS '97 an der PH Freiburg zur B31 neu - Verkehrswende" (26.5.1997)
- Der
Kampf gegen die B31 - von Karl Ludwig (3/1997)
- Eilanträge
gegen Bauablaufplan B 31 Ost: Verwaltungsgericht Freiburg prüft Zuständigkeit
(22.2.97)
- Böhmische
Zeitung, Nr. 002 / 1. Jahrgang (Dienstag, 14.
Januar 1997)
- Baumhüttendorf
im Konrad-Günther-Park gegen die B31 neu errichtet (20.10.1996)
- Aktionsbündnisse gegen die B31 neu - Anzeige
von 1996
- Resistance against the B31 near Freiburg 1996
www.bessereweltlinks.de/book42g.htm
B 31 Ost neu -Tag
der offenen Straße am 12.10.2002
Umfangreiches Sicherheitskonzept vorgestellt
Freiburg/Kirchzarten (hr.) Am vergangenen
Samstag, 12.10.2002, hatte das Regierungspräsidium Freiburg alle
Interessierten eingeladen, die neue B 31 Ost zu Fuß, mit dem Rad oder auf
Inlinern zu erkunden. Tausende waren dieser Einladung gefolgt und nahmen die
Gelegenheit war, vor der offiziellen Eröffnung am 24. Oktober, einen Blick in
die Tunnelröhren zu werfen, diese gar zu Fuß zu erkunden. Den ganzen Tag über
wurden Führungen durch den Tunnel und in der Betriebsstation an der Andlawstraße
angeboten. Außerdem gab es eine Bilder-Präsentation, die noch einmal vor Augen
führte, wie sich das Großbauwerk im Laufe der Jahre entwickelt hat. Feuerwehr
und Rettungsdienste informierten vor Ort über die Sicherheitseinrichtungen im
Tunnel und zahlreiche Interessierte nutzen die Gelegenheit sich für den
Ernstfall vorab zu informieren:
Im Abstand von jeweils rd. 130 m wurden in die
Tunnelmittelwände Notdurchgangstüren eingebaut, sodass die zweite Tunnelröhre im
Notfall grundsätzlich als schnell erreichbarer Fluchtweg zur Verfügung steht.
Zusätzlich können die Tunnel in Notfällen über insgesamt sechs
Nottreppen-Gebäude verlassen werden. Hierbei beträgt der Fluchtweg ins Freie
maximal 300 m. Alle Notausgänge befinden sich im Bereich der Haltebuchten,
außerdem sind alle Notausgänge für die Rettungsdienste von außen zugänglich.
Rund 50 installierte Kameras gewährleisten, dass die Polizei immer den Überblick
behält. Bei Unfällen, Pannen oder sonstigen Schwierigkeiten, können sich die
Autofahrer an die im Abstand von rd. 130 m eingebauten SOS-Nischen wenden. Dort
sind Notruftelefone und Handfeuerlöscher installiert. Die Tunnel sind außerdem
mit einer automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet, die ab einer bestimmten
Wärmeentwicklung die Feuerwehr direkt alarmiert. Für den Fall, dass der Tunnel
zu Fuß verlassen werden muss, sind die Fluchtwege durch beleuchtete
Fluchtwegschilder besonders gekennzeichnet. Weitere betriebstechnische
Ausstattungen, die der Sicherheit im Tunnel dienen sind die Einspeisung eines
Verkehrsfunksenders, die durchgängig mögliche Handynutzung und automatische
Schrankenanlagen an den Tunneleinfahrten. Dieses umfangreiche
Tunnelsicherheitskonzept wurde sowohl mit den Fachabteilungen der Ministerien in
Stuttgart und Bonn/Berlin als auch mit den zuständigen örtlichen
Fachdienststellen, insbesondere mit der Feuerwehr, der Polizei und der
Straßenverkehrsbehörde detailliert besprochen und abgestimmt.
Heizler-Ries, Dreisamtäler vom
17.10.2002
B31-Tunnel zu Fuß,
per Fahrad oder Inline-Skates
"Es ist ein Tag der Vorfreude", sagte Regierungspräsident Sven von
Ungern-Sternberg zu diesem Tag des offenen Tunnels. Die 7,5 Kilometer lange
Neubaustrecke werde zu einem
"Befreiungsschlag für den Freiburger
Osten", gab sich der Regierungspräsident überzeugt. "Sehr
demokratisch und friedensstiftend", lobte von Ungern-Sternberg, habe sich
OB Dieter Salomon verhalten, der einst als Gemeinderat gegen den Tunnel gestimmt
hatte.
"Man kann lange streiten, aber wenn entschieden ist, dann schaue ich
nach vorne und nicht nach hinten", entgegnete der OB. Er hoffe, dass die B
31 Ost neu für Ebnet und die Schwarzwaldstraße die erhoffte Entlastung und
mehr Lebensqualität bringe, gleichzeitig aber die neuen Belastungen für
Littenweiler ertragbar bleiben würden. Keinesfalls dürften sich die Probleme,
die Ebnet bis jetzt hatte, mit einem neuen Stauschwerpunkt in die Stadt
verlagern. Damit das Verkehrskonzept für alle aufgehe, fehle noch ein
entscheidender Mosaikstein: "Der Stadttunnel muss kommen", forderte
Salomon mit Nachdruck.
Die neue Straße ist auf alle Fälle am Samstag von der Bevölkerung
angenommen worden. Die Baugeschichte wurde auf Schautafeln und in Dia-Shows
dokumentiert. Groß war der Andrang bei der angebotenen Besichtigung der
Betriebszentrale des Tunnels, der, so der Regierungspräsident, mit modernstem
Sicherheitsstandard ausgestattet ist.
Die Neubaustrecke mit dem 850 Meter langen Schützenalleetunnel und dem 1200
Meter langen Kappler Tunnel wird definitiv am 24. Oktober 2002, 11 Uhr, freigegeben -
auch ohne offizielle Eröffnungsfeier. Von Ungern-Sternberg: "Es wäre
nicht vertretbar gewesen, die fertige B 31 Ost neu der geplagten Bevölkerung
auch nur einen Tag vorzuenthalten"
rö, BZ vom 14.10.2002
Falkensteig-Tunnel für B31 muß
kommen
KIRCHZARTEN.
"Falkensteig darf kein zweites Ebnet werden",
erklärte Bürgermeister Wendelin Drescher im Gemeinderat. Deshalb will die
Gemeinde jetzt erneut alle Hebel in Bewegung setzen, um bei der Fortschreibung
des Bundesverkehrswegeplans die Einstufung des Falkensteigtunnels in den
"vordringlichen Bedarf" zu erreichen.
Wenn im November die neue B 31 bei Freiburg in Betrieb genommen sein
wird, bleibt auf der gesamten Strecke zwischen Freiburg und Donaueschingen nur
noch der Ortsteil Falkensteig, durch den sich der Verkehr zwängt. Drescher
erklärte im Gemeinderat am Montag abend, dass dies nicht nur eine unzumutbare
Situation für die Bewohner Falkensteigs sei, sondern dass auch Buchenbach davon
betroffen werde. Denn immer mehr Autofahrer würden den "Schleichweg" durch
Buchenbach und über den Spirzen in Richtung Donaueschingen wählen. Der
Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, jetzt eine konzertierte Aktion zu
starten, bei der Politiker aller Parteien auf Bundes- und Landesebene sowie
Behördenvertreter auf den Missstand aufmerksam gemacht werden sollen.
....
Karlheinz-Scherfling, BZ vom 2.10.2002, ganzen
Artikel lesen
Flurneuordnung im
Dreisamtal nach B31.Neubau
KIRCHZARTEN. Die landwirtschaftlichen Flächen im Dreisamtal wurden durch den
Neubau der B 31 durchschnitten und durch den Rückbau der alten B 31 ergibt sich
auch eine neue Situation für die Landwirtschaft. In einem
Flurbereinigungsverfahren sollen bis Ende des Jahres 2003 die Felder neu
eingeteilt werden.
Rund 140 Teilnehmer der "Flurbereinigung Kirchzarten" wurden vom Amt für
Flurneuordnung und Landesentwicklung Freiburg eingeladen, um über das weitere
Verfahren informiert zu werden. 95 Personen kamen zu dem Termin, bei dem sie
auch ihre Wünsche vortragen konnten. Außerdem erhielten sie Listen über ihre
Grundstücke im frühren Bestand, auf denen alle wichtigen Angaben über Flächen,
Bodenwerte und andere Faktoren aufgezeichnet sind, die bei der neuen Zuteilung
berücksichtigt werden. Bereits vor zwei Jahren war für das rund 550 Hektar große
Gebiet ein Wege- und Gewässerplan erstellt worden, nach dem bereits ein Großteil
der neuen Wirtschaftswege angelegt wurde.
Es entstanden 5,6 Kilometer Asphaltwege, ein Kilometer Betonspurwege, 2,4
Kilometer Schotterwege, drei Brücken wurden neu gebaut. Rekultiviert wurden
(ohne die B 31) 400 Meter Asphaltwege und 2,2 Kilometer Schotterwege. Außerdem
wurden ein Kilometer Hecken und 250 Gehölzgruppen und Bäume neu gepflanzt.
...
BZ vom 17.9.2002, ganzer Artikel
Wasser im Tunnel -
Sicherheitsprobleme?
Erstaunt und besorgt hat der SPD-Landtagsabgeordnete Gustav-Adolf Haas auf
die Nachricht reagiert, dass im Juni wegen der heftigen Unwetter Wasser in die
Tunnelbauwerke der neuen B 31 Ost eingedrungen war und größere
Sanierungsmaßnahmen notwendig wurden. Haas hat nun eine Anfrage an die
Landesregierung gerichtet, und möchte dabei unter anderem wissen,
was
passiert, wenn die B 31 nach Inbetriebnahme überspült oder aus anderem Grund
nicht befahren werden kann.
"Zu diesem Katalog von Fragen gibt es solange keine Angaben, bis das Parlament
eine Antwort erhalten hat", erklärt Stefan Barg, Pressesprecher im
baden-württembergischen Staatsministerium gegenüber der BZ. Die Anfrage werde
vom Parlament ans baden-württembergische Verkehrsministerium geleitet, von dort
ans für den Bau der B 31 zuständige Regierungspräsidium in Freiburg. Hier werde
sie beantwortet und gehe denselben Weg zurück. "Deswegen machen auch wir keine
Angaben zur Sache", so RP-Sprecher Albert Schelb. Man könne der Landesregierung
nicht vorgreifen.
Von dieser Regierung will Haas wissen, welche Sanierungsarbeiten nach dem
Juni-Unwetter nötig waren,
welche
Sicherheitseinrichtungen für insgesamt fünf Millionen Euro nachgebessert wurden,
ob Verkehrskonzepte für den Fall bestehen, dass die B 31 aus welchem Grund auch
immer nicht passierbar ist, und ob der Verkehr so geleitet wird, dass er nicht
die Stadtgebiete Littenweiler, Kappel, Ebnet "überflutet".
Regierungspräsidium nennt jetzt Ende Oktober als Termin
Nicht zuletzt will der SPD-Abgeordnete auch einen verbindlichen Zeitpunkt
wissen, an dem die B 31 zwischen Freiburg und Kirchzarten dem Straßenverkehr
übergeben wird.
Die Argumentation des Regierungspräsidiums für die neuerlichen Verzögerungen
steht auf zwei Beinen: Nach den Erfahrungen bei den Unglücken in den
Alpen-Tunneln musste in Sachen Sicherheitstechnik beim Schützenallee- und dem
Kappler Tunnel noch einmal kräftig nachgebessert werden. Das hat die Arbeiten
genau so verzögert wie die Wassereinbrüche. "Das hat uns Zeit gekostet",
bestätigt Schelb: "Wir gehen momentan davon aus, dass wir Ende Oktober die B 31
in Betrieb nehmen können". Im Freiburger Gemeinderat wird hinter vorgehaltener
Hand schon der November als wahrscheinlicher Termin genannt.
barg, BZ vom 19.8.2002
Telefonieren
im Kappler Tunnel und Schützenalleetunnel - Sicherheit
Der Gemeinderat hat am Dienstag, 5.3.2002, beschlossen, dass auf einem
Grundstück an der Andlawstraße eine Mobilfunkanlage installiert wird, damit
Autofahrer aus dem Schützenalleetunnel per Handy telefonieren können, falls es
dort zu einem Unglück kommt.
... Unterirdisches Telefonieren wird auch aus dem Kappler Tunnel
möglich sein, der eine eigene Anlage erhält. Außerdem hat das
Bundesverkehrsministerium kurzfristig noch drei andere Bausteine ins
Sicherheitskonzept eingebaut: eine Lautsprecheranlage, eine Brandnotbeleuchtung
und vier vollautomatische Schrankenanlagen, die im Unglücksfall die Einfahrt in
die Tunnelröhre verhindern.
"Die Sicherheit in den Freiburger Tunneln ist viel größer als in den
Alpentunneln. Wir haben getrennte Röhren und viel mehr Fluchtwege", so Peter
Lenz, B-31-Koordinator beim Regierungspräsidium.
Alle 100 bis 160 Meter sind in den Röhren feuerbeständige und rauchdichte
Fluchttüren in die Mittelwand eingesetzt, durch die die Autofahrer in die
jeweils andere Tunnelröhre gelangen können. Im selben Abstand sind SOS-Schränke
und Löschwasseranschlüsse für Polizei und Feuerwehr installiert. Die Fluchtwege
sind alle 25 Meter durch Leuchtschilder markiert. Die Fluchttüren werden im
Brandfall durch weiße Blitzleuchten gekennzeichnet. Die komplette
Beleuchtungsanlage bricht auch bei Stromausfall nicht zusammen, sie wird von
Batterien gestützt. In beiden Tunnelröhren gibt es ein rund 100 Kubikmeter
fassendes Löschwasserbecken, das über Tiefbrunnen mit Grundwasser gespeist wird.
Im Schützenalleetunnel gibt es zwei, im Kappler Tunnel vier
Nottreppengebäude. Drei weitere Notausgänge gibt es - wegen der hohen
Seitenmauern - im Bereich der Galerien. Die ausgeklügelte Belüftungsanlage soll
verhindern, dass Qualm in die jeweils andere Röhre strömen kann. In jeder Röhre
können zwölf Strahlturbinen mindestens 90 Minuten lang bei 250 Grad arbeiten.
Damit, so das Regierungspräsidium, sei im Ernstfall eine Entrauchung
gewährleistet. ...
BZ vom 7.3.2002, Lars Bargmann, ganzer Artikel:
www.bzol.de
Maut für die B31
als internationale Transitautobahn?
Eigentlich müßten wir uns alle freuen angesichts der Pläne des
Bundesverkehrsministers, eine LKW-Maut zu erheben, mit der die Bundesbahn
unterstützt werden und Schwerverkehr auf die Schiene verlagert werden soll.
Ärgern wir uns doch immer eben, mit der die Bundesbahn unterstützt werden und
Schwerverkehr auf die Schiene verlagert werden soll. Ärgern wir uns doch immer
wieder und immer öfter über die Brummis, die die Autobahnen verstopfen und
gerade auf der A 5 Richtung Süden solche Schäden verursachen, dass wir, wenn
irgend möglich auf der linken Spur fahren. Nun dürfen wir alle hoffen, dass eine
(hoffentlich) spürbare Entlastung Folge der angekündigten Maut sein wird.
Nur hat die Sache einen gewaltigen Haken, führt doch demnächst eine
autobahnähnliche Straße durch Freiburg in den Schwarzwald. Diese ist nämlich von
der geplanten Maut ausgenommen und dank vieler kleiner Ortsumfahrungen im
Schwarzwald schon heute eine attraktive Ausweichstrecke Richtung Osten bzw. von
dort in den Westen. Bleibt die Straße mautfrei, wird dies die Attraktivität
steigern. Schnell wird sich dann auch zeigen, ob die neue B 31 tatsächlich
überwiegend dem Ziel- und Quellverkehr von und nach Freiburg dient oder ob sie
überregionalen Verkehr anzieht. Schon heute tummeln end dem Ziel- und
Quellverkehr von und nach Freiburg dient oder ob sie überregionalen Verkehr
anzieht. Schon heute tummeln sich merkwürdig viele Lkw aus vieler Herren Länder
in der Schwarzwaldstraße.
Da ist es doch naheliegend, auch für die B 31 eine Maut zu erheben. Nur -
kann der Bund dies alleine für die B 31 festlegen? Laufen bundesweit
Lokalpolitiker Sturm, wenn "ihre" Ortsumfahrungen mautpflichtig werden und
scheitert dann diese Idee? Kann das Speditionsgewerbe überleben, wenn
möglicherweise jede vierspurige Straße gebührenpflichtig wird?
Und was ist, wenn der Schwerlastverkehr die B 31 einfach meidet, um Geld zu
sparen? Rechnen sich die Kosten der Straßenbenutzung für einen Lkw, wenn er
beispielsweise von Kirchzarten in die Wiehre fahren muss? Werden dann die
wenigen Ost-West-Straßen im Dreisamtal im Lkw-Verkehr ersticken?
Hier stellen Fragen über Fragen. Mit Hoffen und Bangen bleibt die Entscheidung
über die geplante Lkw-Maut abzuwarten. Sicher ist nur: Wenn irgendwann im
kommenden Jahr die B 31rgendwann im kommenden Jahr die B 31 neu fertiggestellt
ist, werden wir rasch feststellen, ob überwiegend Ziel- und Quellverkehr oder
Fernverkehr auf ihr fahren wird - mit oder ohne Straßenverkehrsgebühr.
Martin Kottererr , s'Littenweiler Dorfblatt 1/2001
B31 Ost-Kosten verdoppelt?
Was kostet er denn nun, der Neubau der B'31 Ost zwischen Freiburg und
Kirchzarten? Rainer Ehret, der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbands (LNV),
schreckte gestern mit seiner offiziellen Verlautbarung, die die Deutsche Presse
Agentur (dpa) flugs verbreitete, nicht nur das Verkehrsministerium des Landes in
Stuttgart auf. Dessen Chef Ulrich Müller habe, so Ehret, bei einem Gespräch
vor dem Freiburger Presseclub am 11. Juli mitgeteilt, „dass sich die Baukosten
für die sieben Kilometer lange neue B'31 zwischen Freiburg und Kirchzarten
verdoppeln würden“: Statt der beim Zuschlag angenommenen Kosten von 234
Millionen Mark seien nun 475 Millionen aufzuwenden. Ehret berief sich auf
Artikel in der überregionalen Presse. Müllers Botschaft, kritisierte er, sei
hingegen in den Freiburger Medien bisher unbeachtet geblieben.
Dies geschah mit gutem Grund. Denn die von Ehret zitierten Zeitungsartikel haben
„ Äpfel mit Birnen“ verglichen, wie nun auch das Ministerium erklärte. Was
der Verkehrsminister Mitte Juli in Freiburg mitteilte, war bereits seit November
2000 in der Stadt bekannt, nachdem die BZ darüber berichtet hatte, dass die
neue B'31 Ost „mehr als eine halbe Milliarde Mark“ kosten werde.
-->Schon im November 2000 galt es, wie jetzt auch, zu unterscheiden zwischen
den reinen Baukosten und den Gesamtkosten des Straßenbauprojekts. Die reinen
Baukosten wurden, wie Ehret richtig angibt, bei der Auftragsvergabe mit 234
Millionen Mark festgelegt. Sie steigen, bestätigte der Minister im Juli vor dem
Presseclub, auf nun kalkulierte 290 Millionen Mark – immerhin 24 Prozent.
Grund: Die Pläne hätten geändert und ergänzt werden müssen. „Nur diese
Erhöhung verantworten die Straßenbauer“, erklärte gestern
Ministeriumssprecher Hans Klöppner.
Bei den Gesamtkosten des umstrittenen Projekts schlägt die private
Vorfinanzierung des größten Stücks der B'31 Ost heftig zu Buche: Durch die höheren
Baukosten steigen auch die Kosten für die Refinanzierung von, so Klöppner, 155
Millionen auf 185 Millionen. Zählt man nun die aktuelle Schätzung der
Baukosten und der Refinanzierungskosten zusammen, so kommt man auf jene 475
Millionen Mark, die in Ehrets Pressemitteilung auftauchen.
Von der BZ auf das Missverständnis aufmerksam gemacht, zog Reiner Ehret diesen
Passus seiner Verlautbarung zurück. Er bekräftigte aber sein Vorhaben, das
Finanzverhalten des Regierungspräsidiums Freiburg, des Landes und des Bundes
beim Neubau der B'31 Ost durch den Bundesrechnungshof prüfen zu lassen: „Ich
kann nicht ausschließen, dass die Ausschreibungsunterlagen, die zu dem
erstaunlich günstigen Angebot von 234 Millionen Mark führten, fehlerhaft
war.“ Ein so billiges Angebot führe zu einem „besonders positiven
Ergebnis“ der Kosten-Nutzen-Rechnung, wie sie vor dem Bau jeder Bundesfernstraße
fällig sei. Hätte die Bundesregierung damals gewusst, was bei der B'31 Ost an
Kosten auf sie zukommt, hätte sie dem Bau nicht zugestimmt. Ehret: „Da bin
ich absolut sicher.“
B31 Ost-Kosten im Münstereck
Es war nichts Neues, was Ulrich Müller da Mitte Juli im Freiburger Presseclub
zum Thema B'31 Ost zu verkünden hatte. Dass die sieben Kilometer lange neue
Verbindung zwischen Freiburg und Kirchzarten alles in allem rund eine halbe
Milliarde Mark kosten wird, hatte schon im November 2000 Regierungspräsident
Sven von Ungern-Sternberg auf Nachfrage der BZ eingeräumt. Der Minister konnte
immerhin die Zahlen für das 5,9 Kilometer lange Stück konkretisieren, das wie
der Engelberg-Tunnel bei Stuttgart als eines von drei Projekten im Land privat
vorfinanziert wurde, um überhaupt mit dem Bau beginnen zu können. Da habe man
„Freiburg eine Extrawurst gebraten“, an der sich nun einige verschlucken.
185 Millionen Mark an Zinsen, die in 15 Jahresraten bei den Banken abzustottern
sind, kostet diese Finanzierung, etwa 100 Millionen davon gehen für das
„zeitliche Vorziehen“ drauf – Geld, das der Bund dem Land jährlich von
seiner Investitionsrate für den Fernstraßenbau abziehen wird. Insofern schmälern
diese Verpflichtungen auch die Chancen für die Fortsetzung der B'31 nach
Westen: den Bau des Freiburger Stadttunnels. Diese sieht Müller eh nur gegeben,
wenn der Bund wesentlich mehr an Straßenbaumitteln ins Land pumpt als bislang.
Private Vorfinanzierung – das wird es, so Müller, nicht mehr geben. Im Rückblick
kann man sie durchaus als abenteuerlich bezeichnen. Und man darf mit Reiner
Ehret gespannt sein, wie der Bundesrechnungshof, der sich ja schon vor fast zehn
Jahren sehr kritisch zur Finanzierung der B'31 Ost geäußert hat, diese nun
kurz vor Fertigstellung bewertet.
Bernd Serger, BZ vom 28.8.2001
Tunnelöffnung
bei PH verschieben
Angst
vor Abgasen am „Tunnelmund“
Gefahr
für Krabbelstuben-Kinder: Studentenwerk fordert Regierungspräsidium auf,
Tunnelöffnung der B31 Ost zu verlegen
Die Schadstoffbelastung am westlichen Ausgang des Kappler Tunnels der
neuen B'31 Ost wird über den EU-Grenzwerten liegen: Das sagt ein vom
Stadtplanungsamt in Auftrag gegebenes Gutachten voraus. Und genau am
„Tunnelmund“ befindet sich die Krabbelstube Kunzenweg des Studentenwerks.
Dieses fordert vom Regierungspräsidium Schutzmaßnahmen.
Hans-Joachim Müller-Klute, Geschäftsführer des Studentenwerks Freiburg, ist
„empört“. Nur zufällig habe er von dem Gutachten gehört, das eine
potenzielle Gefährdung mit Stickstoffoxiden für die Krabbelstunde (derzeit: 60
Kinder) ausweise. Ursprünglich hatte das Stadtplanungsamt die Studie wegen des
geplanten Gewerbegebiets am Schnaitweg auf der anderen Seite der neuen B'31 beim
Freiburger Gutachterbüro Ima in Auftrag gegeben und die Untersuchung dann auf
die Kita ausweiten lassen. Das Büro sollte klären, mit welchen
Schadstoffbelastungen bei prognostizierten 42'000 Fahrzeugen täglich zu rechnen
ist.
Ima sagt zum Beispiel für das Jahr 2005 eine Belastung von 55,8 Mikrogramm
Stickoxiden pro Kubikmeter Luft voraus, für 2010 (wegen der Hoffnung auf
abgasärmere Motoren) immer noch 47,2 Mikrogramm. Zwar liegt der deutsche
Grenzwert gegenwärtig bei 160 Mikrogramm, die EU-Jahresmittel-Grenzwerte sollen
jedoch bis 2005 auf 50 Mikrogramm und bis 2010 auf 40 Mikrogramm sinken. Sie
würden also jeweils überschritten, wenn die Prognosen eintreffen. Zudem gelten
die Berechnungen für eine Höhe von 1,50 Meter, in der „Kinderspielzone“
darunter sind die Konzentrationen höher. „Es muss eine Lösung her, die die
Gefahr für die Kinder nimmt“, sagt Stadtplanungsamtsleiter Wulf-Heinrich
Daseking.
Die Gutachter schlagen vor, den Tunnelmund der Nordröhre, aus dem an dieser
Stelle die Schadstoffe herausgeblasen werden, 50 Meter nach Westen zu verlegen
und eine drei Meter hohe und 160 Meter lange Mauer zu bauen. Beides zusammen
würde die Werte deutlich unter den Grenzwert drücken, auch die Mauer allein
wäre „ausreichend“. Das Studentenwerk hat beim Regierungspräsidium
beantragt, beide Vorschläge zu verwirklichen. Höher wird die Belastung auch
für die nahegelegene Wohnbebauung und die Gebäude der Pädagogischen
Hochschule, allerdings laut Gutachten wegen der größeren Entfernung zum
Tunnelmund nicht so drastisch wie für die Kita. Bei Benzol und Dieselruß
werden keine Grenzwertüberschreitungen erwartet.
Das Studentenwerk bekam 1992 die Baugenehmigung für die Krabbelstube. „Damals
hatten Umweltschutzamt und Regierungspräsidium nach einer
Schadstoffuntersuchung grünes Licht gegeben“, sagt Müller-Klute. Allerdings:
Da sollte der Tunnelmund noch 150 Meter weiter stadteinwärts liegen. Erst
danach wurde er direkt an die Kita gelegt – nach Drängen der Anwohner am
zuvor geplanten Standort. „Auch darüber wurden wir nicht informiert“, so
Renate Heyberger, Müller-Klutes Stellvertreterin.
Lars Bargmann, BZ vom 4.8.2001
Sieben
Jahre nach dem ersten Spatenstich zur B 31 Ost 17.3.1994
Ebnet/Kappel (ma).
Erinnern Sie sich noch, am 17. März 1994 wurde auf
dem Platz des heutigen Kappler Knotens der erste Spatenstich für die neue B 31
Ost ausgeführt. Mit dabei waren Matthias Wissmann, damaliger Bundesminister für
Verkehr, Erwin Teufel, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Hermann
Schaufler, damaliger Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Dr. Conrad
Schroeder, damals noch Regierungspräsident, Dr. Rolf Böhme, Oberbürgermeister
der Stadt Freiburg und viele Kappler, Ebneter, Freiburger und Gegner der B 31
Ost neu.
Matthias Wissmann, Bundesminister für Verkehr,
hatte damals gesagt: "Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland –
wesentlich beeinflußt durch die Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes,
durch die deutsche Einheit und die veränderten Ost-West-Beziehungen – macht den
raschen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu einer vordringlichen Aufgabe. Ich
freue mich, dass eines dieser Pilotprojekte des Bundesverkehrwegeplanes 1992
heute (17. März 1994) auf den Weg gebracht wird."
Erwin Teufel, Ministerpräsident von
Baden-Württemberg, sagte auf dem Gelände des ersten Spatenstiches, damals noch
eine grüne Wiese: "Mobilität ist das A und O einer modernen, arbeitsteiligen
Industriegesellschaft. Gerade das Auto hat viel zu unserem heutigen Wohlstand
beigetragen. Die Kehrseite der Medaille sind Staus, verstopfte Innenstädte,
Lärmbelästigungen und Schadstoffbelastungen der Luft. Die neue B 31 zwischen
Freiburg und Kirchzarten berücksichtigt sowohl das Mobilitätsbedürfnis der
Bürgerinnen und Bürger als auch die berechtigten Forderungen der lärm- und
abgasgeplagten Anwohner. Ich freue mich darüber, dass es nach den langwierigen
Bemühungen gelungen ist, dieses wichtige Verkehrvorhaben gemeinsam auf den Weg
zu bringen. Ich bin überzeugt davon, dass wir damit eine Lösung gefunden haben,
die nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des südbadischen Raumes
günstig beeinflußt, sondern die auch den Belangen des Natur- und Umweltschutzes
in hohem Maße gerecht wird."
Hermann Schaufler, Verkehrsminister
des Landes Baden-Württemberg, sagte damals an der Baustelle: "Es gibt kaum eine
städtische Ortsdurchfahrt im Land Baden-Württemberg, die so stark durch den
Verkehr einer Bundesfernstraße belastet ist. Mit dem ersten Spatenstich für ein
Regenklärbecken am künftigen Kappler Knoten der neuen B 31 zwischen Freiburg und
Kirchzarten beginnt heute (am 17. März 1994) Wirklichkeit zu werden, was über
Jahrzehnte geplant, diskutiert, abgelehnt und jetzt doch gebaut wird. Mit einer
aussergewöhnlichen Anstrengung wurden die rechtlichen und finanziellen
Veraussetzungen geschaffen, um den Wirtschaftsstandort Freiburg, aber auch die
Lebensqualität für die Bewohner und Besucher der Stadt und des Schwarzwaldes,
mit Hilfe dieser wichtigen Verkehrsinfrastrukturmaßnahme zu verbessern. Ich
wünsche einen glücklichen und zügigen Verlauf der Bauarbeiten und damit Erfolg
für die Verwirklichung des Verkehrskonzeptes im Osten der Stadt Freiburg."
"Kaum ein Bauvorhaben und
Rechtsverfahren hat das Freiburger Regierungspräsidium so sehr beschäftigt wie
die B 31 Ost neu", sagte beim ersten Spatenstich der damalige
Regierungspräsident Dr. Conrad Schroeder. "Die B 31 Ost neu hat die Meinungen in
der Bevölkerung und in der Politik über viele Jahre in zwei Lager gespalten. Ein
jahrelanger Gang durch die gerichtlichen Instanzen konnte im vergangen Jahr
(1993) nach langen und schwierigen Verhandlungen mit einem Vergleich beendet
werden. Jetzt wird endlich mit dem Bau des großen Projektes begonnen. Das Ende
des Verkehrsnotstandes und des Leidens der Anwohner ist damit absehbar. Ich
freue mich, dass damit der Staat auch seine von vielen Bürgern erwartete
Handlungsfähigkeit zeigen kann. Die Gegner der B 31 Ost möchte ich bitten, die
demokratisch und rechtsstaatlich zustandegekommene Entscheidung zu respektieren.
Für den Bau der neuen Straße ein herzliches `Glück auf!`."
Zuletzt sprach Dr. Rolf Böhme,
Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, ein Wort der Aufmunterung und einen
Glückwunsch beim ersten Spatenstich: "Zehnmal hat der Freiburger Gemeinderat die
Planung zur B 31 Ost mit Mehrheiten beschlossen und zehn Jahre ist die B 31
Gegenstand von Gerichtsverfahren gewesen. Erst ein Vergleich mit den Klägern hat
den heutigen 1. Spatenstich ermöglicht. Der Vergleich hat gegenüber der
ursprünglichen Planung deutliche Verbesserungen vor allem im Lärmschutz
gebracht. Die Stadt Freiburg unterstützt diese Einigung, weil ein Vergleich auch
ein friedenstiftender Akt sein kann. Ein herzlicher Dank gilt dem Bund und dem
Land, vor allem aber den Klägern, welche mit dem Vergleich den Weg für diese
Straße freigemacht haben. Die Stadt Freiburg freut sich mit allen Bürgerinnen
und Bürgern im Freiburger Osten, vor allem an der Schwarzwaldstraße und in
Ebnet, dass die jahrelangen Belastungen durch Lärm, Dreck und Gestank in
absehbarer Zeit vorbei sind!"
Martin Kuhn, 6.3.2001
B31-Ost
Straßenmoloch - „Das konnte man doch nicht ahnen ..."
Man kennt das: Politische
Unkultur braucht ihre Stereotypen: Das habe man doch nicht gewollt, oder –
vermeintlich noch entlastender - : Wenn ich das gewusst hätte. Es beginnt
schon: Wenn heute zunehmend sichtbar wird, wie tief der Straßenmoloch
B 31-Ost in die Stadt, in das Leben der Bürger einschneidet, melden sich
politisch Verantwortliche und Unverantwortliche ab: Nein, so hatte man es sich
nicht vorgestellt, eine Entlastung sollte es doch sein für das arme Ebnet,
untertunnelt werden sollte die Stadt, manche glaubten sogar, was der ADAC
verbreitete, es gäbe eine Umgehungsstraße. Wenn Märchen nicht so schön und
heilsam wären, möchte man die von den Befürwortern vorgetragenen Geschichten
um die Gründe und Folgen dieses Straßenmonsters als Märchen bezeichnen. Aber
es sind eher die notwendigen Lügen, von denen schon Machiavelli wusste, dass
die Mächtigen ohne sie ihre Interessen nie durchsetzen könnten, und ohne die
auch diese Straße nie hätte begonnen werden können.
Was sind die Wirklichkeiten? Eine
davon: Die Stadt wird in einem ihrer schönsten Teile mit einer Straße
zerschnitten. Die Menschen auf beiden Seiten dieser Straße können dann
z. B. zwischen Gasthaus Schützen und Schwabentorbrücke diese Wand von
Lärm und giftigen Gasen nicht mehr überqueren. Sie können, wenn sie schon
oder noch gute Beine haben, an zwei Stellen unten durch: Menschen unter die
Erde, oben die Autos, oder wie das städtische Tiefbauamt sagt: „Man baut
keine neue Straße für viele Millionen, und dann fließt der Verkehr
nicht." (BZ 11.11.00) Man versteht, wer Vorrang hat: Nicht die Menschen,
die hier leben, sondern der Verkehr, der von Warschau nach Madrid fließt. Und,
wenn dann doch einige unverbesserliche Alte von der Nägeleseestraße zur Post
einfach über die Straße gehen? Die Straßenbauer sorgen vor: Fanggitter oder
Fangnetze werden das zu verhindern wissen. Schon bei der Anhörung zur
Planfeststellung war gemutmaßt worden, dass die Anwohner im Sinne eines gerne
gesehenen Bürgerengagements über die Farbe der Fanggeräte werden
mitentscheiden dürfen.
Eine zweite Wirklichkeit: Die
B 31 ist eine europäische Transitstraße und daher auf Straßenplänen der
europäischen Union seit langem als eine der wichtigsten Standardverbindungen
zwischen Osteuropa und Südeuropa vorgesehen. Die Verdoppelung des LKW-Verkehrs
bis 2010 wird den mit der Bereitstellung von Durchgangsstraßen quasi natürlich
steigenden Verkehr zu einem heute kaum vorstellbaren Horrorszenario mitten in
Freiburg kumulieren. Wovon die Planer vor Jahren nichts wissen wollten, davon
weiß jetzt selbst das Regierungspräsidium: von einer „kommenden
Verkehrslawine" (BZ 10.11.00) Den eigentlichen Regionalverkehr, der immer
wieder als Vorwand herhalten muss, könnte man zu guten Teilen auf den
Höllentäler (so der alte Name auch für den Zug) bringen. Eine etwas bessere
Bahn auf der einen Seite und etwas weniger Bequemlichkeit auf der anderen würde
die Straßen entlasten – und schon das zweite Viertele vor der Rückfahrt nach
Neustadt mehr genießen lassen. Immerhin: Die Mär von den Leuten aus VS, die
schnell mal nach Freiburg zum Einkaufen fahren sollen, hat einen harten Kern:
Wenn man sich auf der Baar überlegt, man bräuchte ein paar schicke Klamotten
und ob man dazu lieber nach Stuttgart oder nach Freiburg fährt, braucht es
schon eine sehr breite Straße, um sich für letzteres zu entscheiden.
Und eine dritte Wirklichkeit
entgegen den irreführenden Plakaten von der Untertunnelung und Umgehung
Freiburgs: Zwischen Kartaus und Waldsee kann man Freiburg nicht mittendurch
umgehen. Das wäre mit dem noch Anfang der 80er Jahre geplanten Roßkopftunnel
möglich gewesen. Aber den hat die Freiburger Geschäftswelt denen, die da aus
VS zum Einkaufen in die Stadt fahren sollen, lieber verbaut: „Sonscht fahre
die glei ins Elsaß". Und die Untertunnelung: Selbst kluge Leute haben es
lange nicht geglaubt und, wenn man es ihnen zeigte, der Kategorie „Das kann
doch nicht wahr sein" zugeordnet: Einen Tunnel gibt es nicht dort, wo heute
viele Menschen wohnen, Dreisamuferstraßen, Schwarzwaldstraße, sondern dort, wo
heute nur wenige Menschen wohnen, etwa am alten Messplatz. Aber eben das
unbebaute Gebiet soll mit einem Tunnel zum attraktiven, will heißen
gewinnträchtigen Baugelände werden. Wem dient wohl der sog.
Schützenalleetunnel: dem Profit – für wen auch immer – oder den Menschen?
Anfang der 80er Jahre las sich
das alles noch ganz anders, aber das ist eine Geschichte, die ein andermal zu
erzählen sein wird. Jetzt ist es wichtig, so gut es immer geht, darüber
aufzuklären, dass das mit den – fahrlässigen oder vorsätzlichen, wer
weiß das schon so genau – Unwahrheiten bis heute weitergeht. Sollen die
Leiden der Bauzeit verbrämt werden, oder soll das Augenaufgehen noch ein
Weilchen verhindert werden? Zwei Beispiele hierfür, diesmal nicht aus der
Politik, sondern aus der Presse, die hier entweder der Politik aufgesessen ist
oder sie schlicht nachbetet: Die BZ berichtete am 27.10.00 unter dem Titel „B 31 Ost
vor der Freigabe!" – schon dies, etwa zwei Jahre vor dem Schnitt durchs
Band eine wahrhaft weitsichtige Formulierung – von der „geplanten
Platzgestaltung" vor der Maria-Hilf-Kirche. Dass dort, wo früher der
Mutterbrunnen stand, wo man spielen und schwatzen konnte, nach der
Fertigstellung eine Transitstraßenein- und ausfahrt sein wird, zeigt schon das
daneben abgebildete Modell. Warum also immer wieder die Schimäre, das Trugbild
vom „urbanen Platz" vor Maria-Hilf? Nichts da, hier werden die Abgase
eine Konzentration erreichen, dass, wie die Gutachter meinten, selbst das
Sommerozon sofort zerfällt. Das könnte es sein, was sich die Platzgestalter
wünschen: Wo früher um die Kirche herum wirklich einmal Leben war, sitzt man
dann an einem zwar lauten, aber ozonfreien Plätzchen, und kann die „Europäische
Stadt am Oberrhein" (Zukunftspapier C. Schroeder/U. Kuri, BZ 27.11.00)
in den vorbeidonnernden Lastern direkt an der verbesserten Ost-West-Achse
erleben.
Stimmt die Grundthese, dass der
Bau dieses Straßenungeheuers B 31-Ost nur mit einer eigenartigen Melange
gezielt gestreuter, schlampig recherchierter, aber auch zur Beruhigung
hingenommener Unwahrheiten und Ungenauigkeiten möglich wurde, so fragt man
sich, welchen Sinn es haben mag, dass diese Mischung auch die Bauzeit begleiten
muss? Warum soll noch immer glauben gemacht werden, so schlimm werde doch alles
nicht? Vielleicht weil doch immer mehr begreifen, wie schlimm die Zerstörung
heute schon ist. (hm)
Hans-Otto Mühleisen, in Umkehr -
Umdenken im Verkehr, 2/2001, S. 3 und 4
Die
letzten Meter des Tunnels
„Etwas ganz Besonderes“ (BZ,
15.12.2000)
Mit lautem Getöse
hat ein Löffelbagger am gestrigen Mittwochnachmittag das letzte Stück
des Schützenalleetunnels an der B 31 Ost, Ecke Schwarzwaldstraße/Bürgerwehrstraße
„durchstochen“. Seit dreieinhalb Jahren wurde an der 850 Meter
langen Röhre gegraben, die bis zur Kreuzung Möslestraße/Waldsee in
Littenweiler reicht. Bis Mitte 2002, so plant Bauleiter Otmar Haag,
sollen die Arbeiten fertig gestellt werden. Bautechnisch sei der
Tunneldurchstich ein wichtiges Ereignis, sagt Peter Lenz von der
Abteilung Straßenwesen und Verkehr des Regierungspräsidiums. Durch die
„Deckelbauweise“ konnte oberirdisch schon die Schützenallee
asphaltiert werden. Durch den Zugang an beiden Enden könne auch das
Innere des Tunnels vollständig ausgebaut werden. Regierungspräsident
Sven von Ungern-Sternberg ist froh, dass die Arbeiten so schnell voran
gehen und bezeichnet den Tunnel als „etwas ganz Besonderes“. Für
die Schwarzwaldstraße soll er eine Entlastung bringen, wenn Autos und
Lastwagen, die in Richtung Schwarzwald wollen, den schnelleren Weg durch
den Tunnel nehmen.
MH
B31
und die Fußgänger: Unten durch (BZ-Kommentar von Uwe Mauch vom
11.11.2000)
Die Konturen der neuen
B31 werden schärfer. Mit jedem Meter, den die Bagger wegbuddeln, läßt sich
das Leben mit der Stadtautobahn etwas genauer ausmalen. Wo die Zufahrten auf die
Trasse sein werden - oder auch nicht. Wie die Verkehrslawine durch die Schneise
im Dreisamtal auf die Kronenbrücke zurollt und die Stadtteile Wiehre und Oberau
noch mehr trennt. Während die Quälerei in Zarten und Ebnet ein Ende hat, wird
die Lebensqualität entlang der Schwarzwaldstraße sinken. Während sich im
Freiburger Osten neue Perspektiven eröffnen, können die Menschen zwischen
Schützenallee und Schwabentorbrücke nur auf den Stadttunnel hoffen.
Vor allem die Behinderten. Für sie ist die
Situation schon jetzt eine Zumutung. Sie wird ab Mitte 2002 noch schlimmer: Der
einzige Fußgängerüberweg weit und breit wird samt Straßenbahnhaltestelle
etwa 150 m nach Osten verlegt; dafür wird die grausliche Unterführung an der
Fabrikstraße aufgepäppelt. Rollstuhlfahrer, Gebrechliche und so manche Eltern
mit Kinderwagen müssen Umwege in Kauf nehmen, damit Autos freie Fahrt haben.
Und das in Zeiten, in denen Unterführungen als völlig überholt gelten und
geschlossen werden.
Daß Verkehrsplaner angesichts der enormen Kosten nicht gleich hinterm Tunnel
eine stauträchtige Druckknopfampel haben wollen, ist normel. Behinderte haben
keine Lobby, Autofahrer schon.
Uwe Mauch
B
31 Ost wird 90 Millionen Mark teurer (BZ vom 10.11.2000)
FREIBURG (mac). Die neue B31-Ost zwischen Freiburg
und Kirchzarten wird 90 Millionen Mark teurer als noch vor zwei Jahren
angenommen. Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg (CDU) schätzte
gestern die Kosten auf mehr als eine halbe Milliarde Mark. Außerdem gehe die
7,5 Kilometer lange Strecke nach „gegenwärtiger Einschätzung“ erst Mitte
2002 in Betrieb – ein halbes Jahr später als geplant.
Gestiegen sind vor allem die Kosten für den privat vorfinanzierten Teil der
Strecke vom Dreisamtal in die Stadt Freiburg. Die 5,9 Kilometer mit zwei Tunneln
und zwei Lärmschutzgalerien waren auf 250 Millionen Mark kalkuliert worden. Das
Regierungspräsidium Freiburg rechnet nun damit, dass die reinen Baukosten um
„zehn bis zwanzig Prozent“ darüber liegen.
Genauere Angaben lehnte Sven von Ungern-Sternberg
ab, weil mit den beteiligten Firmen noch nachverhandelt werde. Er machte für
die höheren Aufwendungen technische Probleme, neue technische Vorschriften
sowie zusätzliche Maßnahmen für Anwohner, Umwelt und Verkehr verantwortlich.
Ein weiterer Grund für die Kostenexplosion sind die gestiegenen Zinsen für das
größtenteils privat vorfinanzierte Projekt. Die Schwankungen des Geldmarkts
treffen den Staat. Allein die Zinsen der 15 Jahresraten summieren sich nach
derzeitigem Stand auf rund 125 statt 85 Millionen Mark. Die Bilanz des
Regierungspräsidenten nach dreijähriger Bauzeit fällt dennoch positiv aus.
Die Arbeiten seien „erstaunlich gut“ verlaufen, auch für die Anwohner. Und
entgegen mancher Befürchtung „ist Freiburgs Osten nicht zusammengekracht.“
Bürgergespräch der SPD zum
Thema „Zukunft des Mösleparks“: Furcht
vor dem Lärm der B 31 Ost (BZ, 24.10.2000)
Der Möslepark soll lebendiger
werden
Die Wunde, die die B 31
in den Freiburger Osten geschlagen hat, zeigt erste Heilungsansätze. Trotz der
bleibenden „Narbe“ machen sich die Bürgerinnen und Bürger wieder Gedanken
darüber, wie die Stadtteile Oberwiehre und Waldsee aufgewertet werden könnten.
Um die „Zukunft des Mösleparks“ zu diskutieren, hatten Stadtrat Walter Krögner
und Stadträtin Gabi Rolland am Sonntag im Namen der SPD-Ortsvereine
Littenweiler-Ebnet und Oberwiehre-Waldsee zum Bürgergespräch geladen.
Trotz des schon im Oberbürgermeister-Wahlkampf von Rolf Böhme immer wieder
vorgetragenen Stadtentwicklungsplanes-Ost, der auch die Neugestaltung des Alten
Messplatzes zum Thema hat, herrschte bei der Veranstaltung der Eindruck vor, die
städtischen Investitionen flössen nach wie vor überwiegend nach Westen und
der Osten verkomme: „Wir müssen anfangen, uns wieder genauer ums Quartier zu
kümmern“, sagte Uli Müller-Mann. Für Verbesserungen sieht er den Schlüssel
im Möslepark als einziger echter Naherholungsfläche des Ostens. Er schlägt
vor, über eine bessere Nutzung des Parks Attraktivität und Lebendigkeit in den
Osten zurückzuholen.
Beach Volleyball-Felder, Liegewiese, ein
Grillplatz, ein Café und andere Freizeiteinrichtungen könnten Anziehungspunkte
sein. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, den klassischen Freiburger Flohmarkt
als gesellschaftliches Ereignis wieder in den Osten zurückzuholen, wo er bis
vor einigen Jahren zu Hause war. Die Vertreter der ansässigen Gastronomie
sagten, es könne ihnen gar nicht genug Umtrieb im Park sein. Mit Ausnahme
einer Vertreterin der Kleingolfanlage unterstützten sie den
Flohmarkt-Vorschlag, auch den Alternativ-Standort Alter Messplatz. Die
Versammlung einigte sich lose darauf, die Stimmung in der Bevölkerung auf die
Frage hin abzuklopfen: Was wollen wir für einen Park? Von deren
Beantwortung hänge schließlich auch ab, welche Lösungen sich für die
Waldseestraße anböten: belassen, verengen und Tempo 30 einführen, zurückbauen.
Der SPD-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Freiburg-Ost, Gustav Adolf Haas,
nannte den Zeitpunkt für die Diskussion im Hinblick auf die Fortschreibung des
Flächennutzungsplanes der Stadt Freiburg richtig. Einig war sich die kleine
Runde im Café Caramel, dass alle Gedankenspielereien über die Zukunft des Mösle
nichtig seien, sollte sich herausstellen, dass die Lärmschutzgalerie die auf
der B 31 entstehenden Fahrgeräusche in den Park und Richtung Waldsee ableiten würde.
2005 soll die Stadtbahn
Littenweiler am Kappler Knoten enden
Erschließungseffekte für die gesamte Region im Osten
Die Planer können sich jetzt an die Arbeit machen: Nachdem der
gemeinderätliche Bauausschuss im Mai über das Stadtbahnprojekt beraten hatte,
hat nun der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) in seiner letzten
Sitzung den Auftrag erteilt, die Planungen für die Verlängerung der Stadtbahn
Littenweiler nach Kappel aufzunehmen. Die Stadtbahn gilt als regional bedeutsame
Strecke und gehört zum integrierten Nahverkehrskonzept der Breisgau-S-Bahn
2005.
Nach dem jetzigen Zeitplan könnte die Linie 1 im Sommer 2005 nicht mehr an der
Lassbergstraße enden, sondern am Kappler Knoten. Ab der Wendeschleife
Lassbergstraße wird die Bahn auf der Lindenmattenstraße weiter fahren und vor
der Höllentalbahn nach Osten abschwenken. Auf dem dann fertiggestellten
Tunneldeckel der B 31 Ost verläuft sie parallel zur Eisenbahn bis zum Kappler
Knoten. Eine Wendeschleife markiert dort ihren Endpunkt.
Insgesamt sind auf dieser Neubaustrecke drei Haltestellen vorgesehen, wodurch
die Straßenbahn mit dem regionalen S-Bahn-Verkehr optimal verknüpft ist. Auch
profitieren im Einzugsbereich 6.400 Einwohnerinnen und Einwohner sowie die 4.000
Studentinnen und Studenten der Pädagogischen Hochschule direkt von der Linie.
Daneben sind noch zirka 1.400 Arbeitsplätze mit dem neuen Angebot erschlossen.
Am Littenweiler Bahnhof können dann die Fahrgäste direkt von der Straba in die
S-Bahn umsteigen.
Wer vom Hochschwarzwald und aus dem Dreisamtal kommt hat damit direkten
Anschluss in die Freiburger Innenstadt. Die zweite Haltestelle ist an der
Römerstraße vorgesehen. Neben der zukünftigen Endhaltestelle an der
Anschlussstelle Kapplerstraße und B 31 Ost ist außerdem ein Park and Ride Platz
für rund 200 bis 300 Kraftfahrzeuge und fünf Reisebusse konzipiert. Auch kann
man von hier in Regional- und Stadtbusse nach Kappel, Neuhäuser und Oberried
umsteigen.
In den nächsten Monaten werden der ZRF, die Stadt Freiburg und die VAG über
Planung, Baudurchführung, Betrieb und Finanzierung verhandeln. Da die Stadtbahn
nach Kappel von regionaler Bedeutung ist, teilen sich die Stadt Freiburg und die
Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen nach einem
Finanzierungsschlüssel des Zweckverbands die Kosten.
Siebzig Prozent des 25-Millionen-Projekts wird jedoch voraussichtlich das Land
Baden-Württemberg über Zuschüsse finanzieren. Mitte 2003 sollen die Arbeiten
für den Neubau beginnen. Die erste Bahn würde dann im Sommer 2005 bis zum
Kappel Knoten fahren. (www.freiburg.de, StadtNachrichten, 04.08.2000)
Interview
mit Reiner
Ehret zum geplanten dreistreifigen Ausbau der B31 zwischen Zarten und Falkensteig
"Dreisamtäler: Sie sind Vorsitzender der Bürgerinitiative, die früher
gegen den Bau der Schwarzwaldautobahn und später gegen den Bau der B31 Ost
zwischen Freiburg und Kirchzarten gekämpft hat. Warum kämpfen sie jetzt gegen die dritte
Fahrspuur der B31 zwischen Zarten und Himmelreich?
Ehret: Es macht überhaupt keinen Sinn, den Verkehr von Kirchzarten in Richtung Himmelreich bzw. Falkensteig zu beschleunigen, weil die
B31 durch Falkensteig hindurch nur mit geringem Tempo fahren kann. Und das wird
auch noch jahrzehntelang so sein.
Dreisamtäler: Soll nicht bald auch der Falkensteig-Tunnel gebaut werden?
Ehret: Sie verzeihen, aber wer das heute den Bürgern weismacht, den nenne ich
einen Lügner! Der Falkensteigtunnel ist weder in der Planung, noch kann er in
den nächsten 10, 20 Jahren finanziert werden. ..."
Mehr als
fadenscheinig (Leserbrief
von Helmut Thoma, Stadtrat der Grünen, BZ, 8.8.200)
"Seit Monaten was es ein offenes Geheimnis: Nie und nimmer ist der Termin
Ende 2001 zu halten. Neben all dem beschriebenen Ärger kommt für die
betroffenen Stadtteile hinzu, dass immer neue Einschränkungen (z.B. Sperrung
Bergäckerweg für fast drei Jahre; Unterbrechung Oberrieder Straße) als
unvermeidlich dargestellt werden, "weil sonst der Zeitplan nicht
einzuhalten ist" - andererseits jetzt die Verzögerungen mit den
schwierigen örtlichen Verhältnissen begründet werden. Als ob man nicht von
vorneherein gewußt hätte, dass dies eine Baustelle mitten in der Stadt ist,
und nicht in der Wüste.
Aber schon seinerzeit war die Erklärung für die
einjährige Bauzeitverlängerung mehr als fadenscheinig. Einem auswärtigen
Planungsbüro die Schuld zuzuschieben, ist ebenso bequem wie unglaubwürdig:
Wenn ein kompetenter Bauherr seine Verantwortung gerecht wird, können
Planungsfehler nicht solch katastrophale Folgen haben.
Jedenfalls ist von den ursprünglich gefeierten Segnungen der "privaten
Vorfinanzierung" nicht mehr viel übrig geblieben., im Gegenteil: Die auf
ursprünglich vier Jahre veranschlagte Bauzeit hat sich - bisher - um 50 %
verlängert, die Kosten laufen davon, und die 15 Jahre laufende
Rückzahlungsfrist zehrt die Mittel für künftige Maßnahmen in Südbaden fast
gänzlich auf."
Kein Bau
wie ein Fertighaus (Leserbrief von Erna Bailer, Freiburg in der BZ,
8.8.2000)
Es wäre für die Betroffenen eine so schöne Nachricht gewesen, hätte die
Badische Zeitung schreiben können: Die neue Bundesstrasse 31 wird, wie geplant,
im Dezember 2001 dem Verkehr übergeben. Doch die B31 Ost neu ist kein Projekt
wie ein Fertighaus. Schwierige Baustrecken, witterungsabhängige Bauarbeiten und
das Suchen des Gleichklangs zwischen städtischer und projektbezogener Planung
ließen schon vermuten, dass die Verkehrsfreigabe erst 2002 erfolgen kann. Manch
ein Gegner mag darüber frohlocken (unser B-31-Transparent in Ebnet wurde
jüngst zerschnitten), manch ein Betroffener schimpfen. Hauptsache jedoch ist,
dass die neue Strasse kommt. "
Dr.
Ursula Heinemann 80 Jahre alt: "Verhinderin der Schwarzwald-Autobahn"
(Der Dreisamtäler, 3.8.2000, S. 11)
"Die Verhinderung der Schwarzwaldautobahn
war das Größte in meinem Leben". Mit Wehmut muss sie dann aber auch
eingestehen, dass der derzeitige Bau der B31 doch noch eine späte Niederlage
ist. .... Am Pfingstmontag 1969 wurde - gemeinsam mit ihrem Mann Joseph - die
"Aktionsgemeinschaft für demokratische Verkehrsplanung
Breisgau-Hochschwarzwald e.V." gegründet. Unterstützung bekamen sie
sofort beim Ibentäler Bürgermeister Eckmann und sieben Landwirten - bis zu 500
Mitglieder zählte der Zusammenschluss zu besten Kampfzeiten. Joseph
Heinemann hatte sich die Mühe gemacht, die genaue Trasse in einer Landkarte zu
verzeichnen. Damit zogen die Heinemanns von Hof zu Hof und machten deutlich,
welche Einschnitte die Autobahn bringen würde. "Wir brauchten oft
viel Überredungskunst", erinnert sich Ursula Heinemann, "um die
Landwirte für uns zu gewinnen." 1973 gab es in der Ibentalhalle eine
große Protestveranstaltung. Hilfreich war seinerzeit ein Gutachten der Uni Karlsruhe,
das den großen Schaden für den Schwarzwald nachwies. Stolz ist die rüstige
Jubilarin darüber, daß "wir nie polemisch gearbeitet haben". Mit
Sachargumenten wurde letztlich Mitte der siebziger Jahre die Schwarzwaldautobahn
gekippt. Die Heinemanns haben weitergemacht im Kampf um eine vernünftige
Verkehrsplanung. Der moderate dreispurige Ausbau auf der alten Strecke der B31
war immer ihr Ziel. Doch das, was jetzt daraus geworden ist, bezeichnet Ursula
Heinemann schlicht als "katastrophal". "Aber", sagt sie
gleich kämpferisch hinzu, "das Umdenken muss weitergehen".
nach dem Tod ihres Mannes hat Ursula Heinemann in der Aktionsgemeinschaft
weitergekämpft, bis sie 1992 auf den Vorsitz verzichtete und zugunsten eines
Zusammenschlusses mit dem Aktionsbündnis Dreisamtal dessen Vorsitzenden Reiner
Ehret an die Spitze ließ. Sie ist aber immer noch die zweite Vorsitzende und
führte Ehret im Landesnaturschutzverband ein, dessen Landeschef er mittlerweile
ist...."
Der Dreisamtäler, 3.8.2000, S. 11
B31
Ost neu: Ziel- und Quellverkehr aus ganz Europa (s'Littenweiler
Dorfblatt, Juni/Juli 2000)
Was ist sie nun eigentlich, die B31 Ost neu, wenn
sie fertiggestellt wurde - Entlastungsstrasse für den Freiburger Osten, die den
Ziel- und Quellverkehr aufnehmen soll, oder europäische Fernverkehrsstrasse
als Teil einer neuen Ost-West-Verbindung?
Wer erinnert sich nicht an die unzähligen, oft hitzigen Diskussionen zwischen
Gegnern und Befürwortern des Straßenbaus. Während erstere immer wieder auf
das Entstehen einer internationalen Fernverkehrsverbindung hinwiesen und die
vielen geplanten und teils im Bau befindlichen Ortsumfahrungen und Straßenausbauten
zwischen Rhein und Ulm als Begründung nannten, erklärten letztere, dass die
Straße Ebnet und den Freiburger Osten vom Verkehr entlasten solle. Allenfalls
die Wiederanbindung des Wirtschaftsraums Bodensee wurde als eher in der Ferne
liegendes Ziel genannt. Stets wurde argumentiert, dass der überwiegende Teil
der Nutzer der heutigen B31-Ost zum Ziel- und Quellverkehr gehört. Beruhigt
wurden alle, die anderes behaupteten. Immer wieder wurde Gegnern des
Straßenbaus, den Bürgern des Freiburger Ostens und besonders den direkten
Anliegern die ausschließlich lokale Bedeutung des Straßenbaues dargestellt.
Nun ist plötzlich die Rede davon, daß der
Stadttunnel als Fortsetzung der B31-Ost neue nationale und sogar europäische
Bedeutung habe. Zuvor hatte der Regionalverband Südlicher Oberrhein den
Stadttunnel als nicht so bedeutend gegenüber anderen Straßenbauprojekten am
Oberrhein bezeichnet. Sofort wies die Spitze der Stadt Freiburg auf die weit
überregionale Bedeutung der Straße hin, rasch folgte in den Stadtnachrichten
eine der großen Fraktionen des Gemeinderats.
Die Verwirrung ist nun groß. Wer, so fragt sich
der Beobachter, hat recht? Stimmen die Behauptungen der Gegner des Straßenbaus
oder wird aus der Sorge, daß der Stadttunnel auf die lange Bank geschoben wird,
nun eine nationale und/oder internationale Bedeutung als politische Begründung
für die rasche Realisierung herangezogen?
Eigentlich ist es egal. Wurde bisher mit falschen
Argumenten für die Straße geworben oder wird jetzt mit einer neuen Begründung
versucht, auf die Notwendigkeit des raschen Baus des Stadttunnels hinzuweisen -
die Folge, so ist zu befürchten, ist wohl die gleiche. Der Bürger hat wieder
einmal den Eindruck, dass die gerade passenden Argumente eingesetzt werden,
damit ein gewünschtes Ziel erreicht wird. Die Glaubwürdigkeit der Politik wird
dann wieder einmal in Frage gestellt - steigende Politikverdrossenheit ist die
Folge.
Martin Kotterer, s'Littenweiler Dorfblatt, Juni/Juli 2000, S. 5.
Bangen
ums Überleben (Badische Zeitung vom 31.5.2000)
"Im nächsten Jahr wird die neue B-31-Ost
fertig sein. Danach werden nach Schätzungen des Regierungspräsidiums nur noch
8000 Autos pro Tag über die Schwarzwaldstraße rollen – heute sind es rund 35'000.
Die von den Anliegern seit 60 Jahren herbeigesehnte Verkehrsberuhigung bedroht
aber die Existenz der fünf auf Straßenverkehr angewiesenen Tankstellen. Sie
bangen ums Überleben. ..."
Ost-West
Verbindung Stadttunnel in Freiburg
16seitige Informationsbroschüre . Herausgeber: Stadt Freiburg, Tiefbauamt,
Georg Herffs , April 2000
"Das Bürgermeisteramt legt hier eine
zusammenfassende Darstellung des bisherigen planerischen und politischen Standes
vor. Die Dokumentation macht den hohen Stellenwert dieses Verkehrsvorhabens für
die Stadt und die gesamte Region deutlich." (Aus dem Vorwort von OB Dr.
Rolf Böhme)
Die Broschüre ist gut gestaltet und gibt sehr
informativ einen chronologischen Überblick zum Bau der B31-Ost und zum
Stadttunnel. Leider wird in der Dokumentation die z.T. doch massive Kritik der Bürgerschaft
nicht erwähnt:
- 60er: Trassenführung der B31 durch die Stadt
wird im Generalverkehrplan aufgenommen.
- 70er: Planungen für eine ASS
(Autoschnellstrasse), Schwarzwaldautohabahn und einen Tunnel durch den
Roßkopf.
- Juni 1982: Gemeinderat stimmt den 'Änderungen
zur B31-Ost zu und erteilt einen Untersuchungsauftrag für den Stadttunnel.
- Januar 1984: Gemeinderat beschließt das
Gesamtkonzept zur B31-Ost-neu / Stadttunnel
- Dezember 1984: B31-Ost-neu wird
planfestgestellt.
- April 1986: Stadttunnel wird als
"Weiterer Bedarf" in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen.
- ....
Planskizze
der Trassenführung der B31
Stell dir vor, das Regierungspräsidium stellt
Geld für mehr Straßen zur Verfügung - und keiner will es (Dreisamtäler,
16.12.1999, S. 4)
"Das RP hat ein neues Hätschelkind: nachdem die B31 zwischen Freiburg und
Kirchzarten vierspurig realisiert wird, träumt es davon, ab Kirchzarten
dreistreifig zu weiterfahren. Dieses Hätschelkind stellte das RP im
letzten jahr auf einer Bürgerversammlung vor - und bekam kräftigen Gegenwind
zu spüren. Das RP plante unbeirrt weiter, motzte diese Einzelmaßnahme zu einem
Gesamtkonzept auf und kam wieder nach Kirchzarten. ...
Die Bürger und Bürgerinnen trugen eine Vielzahl von Argumenten, die
gegen den Ausbau der Strecke Kirchzarten - Himmelreich sprechen vor: mangelnder
Lärmschutz, Kosten, Umweltzerstörung, Fazit einer Bürgerin, die die
Erörterungsversammlung verließ: Keiner außer dem Regierungspräsidium will
die Erweiterung der B31 zwischen Kirchzarten und Hiommelreich. Dem entgegen
setzt das RP die größere Verkehrssicherheizt: Da sich bei den Autofahreren vom
Höllental kommend einÜberholdruck aufbau, will man ihnen mit einer
zusätzlichen Spur einen etwas größeren Komfort anbieten."
Bahn
und Strassenbahn parallel zwischen Littenweiler und Kappel (Leserbrief
im Dreisamtäler, 21.1.1999)
"In der Presse war zu lesen, daß es
Planungen gibt, die Straßenbahnlinie von Littenweiler (Bahnhof) zu verlängern,
d.h. zwischen Littenweiler und Kappel je zwei Gleise von Bahn und Straßenbahn
parallel nebeneinander laufen zu lassen. Diesen aus ökonomischer wie
ökologischer Sicht geradezu naiven neuen Schildbürgerstreich lehnen die
Unterzeichner als unmittelbar Betroffene entschieden ab:
-
Sinnvoll:
Zweites Bahngleis zwischen Wiehre und
Himmelreich mit Haltestelle Kappel. Dadurch kann der Zeittakt der
Höllentalbahn verkürzt werden. Durch Einrichten zusätzlicher Haltestellen
wie Meßplatz, Kappel und Burg läßt sich die Bahn im Sinne einer S-Bahn als
benutzerfreundliches Nahverkehrsmittel nutzen.
-
Sinnvoll:
Verlängerung der Straßenbahn bis zum
Bahnhof Littenweiler. Durch Weiterführung der Straßenbahngleise auf der
Lindenmattenstrasse bis zum Bahnhof wird ein bequemes Umsteigen von
Straßenbahn und Bahn ermöglicht.
-
Absolut sinnlos: Bahn und Straßenbahn parallel
zwischen Littenweiler und Kappel.
Aus ökonomischer Sicht ist es abzulehnen, zwei konkurrierende Nahverkehrssysteme (Bahn
und Straßenbahn) parallel laufen zu lassen. Grund: Beide Nahverkehrssysteme
bieten dem gleichen Personenkreis (Innerorts-Pendler) die gleiche
Dienstleistung (per Schiene von Littenweiler nach Kappel und zurück) an.
Erreicht würde dadurch nur negatives: Große Zusatzkosten (neuer
Gleiskörper für Straßenbahn nach Kappel) bei gleichem Personenaufkommen
(die eine Hälfte fährt Bahn, die andere Straßenbahn).
Aus ökologischer Sicht ist es nicht zu vertreten, auf dem schmalen
Streifen zwischen Bahntrasse und Giersbergweg auf dem Tunnel der B31
zusätzlich noch zwei Straßenbahngleise zu verlegen. In den bisherigen
Plänen ist dieser Streifen als Grünstreifen mit einem bepflanzten Wall
ausgewiesen.
Alle 13 Anwohner/Anwesen des Giersbergweg in FR-Littenweiler, 21.Januar 1999
c/o Dr. Kaier, kaier@t-online.de
Die
B 31 Ost bei Freiburg - Analyse
der politischen Auseinandersetzungen
Die Fallstudie B 31 Ost ist Teil eines
umfassenderen internationalen Vergleiches über die Berücksichtigung der
Umweltdimension in der Verkehrspolitik. Das Projekt wurde von der EU-Kommission,
dem deutschen Umweltministerium, dem Niederländischen Verkehrsministerium, dem
Dänischen Forschungsrat sowie der Region Toskana finanziert. Im Rahmen dieses
Vergleiches wurde die Verkehrs- und Umweltpolitik in sechs Ländern und der EU
dargestellt und erklärt.
Der Bau einer vierspurigen Bundesstraße durch
Freiburg in den Schwarzwald erwies sich als ein besonders konfliktträchtiges
Projekt. Anhand dieses Projektes lassen sich Lernprozesse sowohl auf der Seite
der Gegner als auch der Straßenbaubefürworter nachzeichnen, die auch die
allmähliche Neuorientierung und Politisierung der deutschen Verkehrspolitik in
den letzten Jahrzehnten widerspiegeln. Zudem lassen sich anhand der Fallstudie
einige besondere Schwachstellen der deutschen Verkehrswegeplanung illustrieren.
Diese ist auf der strategischen Ebene der Bedarfsermittlung wenig partizipativ
und letztlich zu starr, um sich veränderten gesellschaftlichen
Prioritätensetzungen anpassen zu können.
Im Falle der B 31 haben sich die Konflikte
unnötig verhärtet. Mangels Partizipationsangeboten auf der strategischen Ebene
blieb den Gegnern der B 31 Ost nichts anderes übrig, als eine
"falsche" Arena, das Gericht anzurufen, um ihre grundsätzliche Kritik
an einer verkehrserzeugenden Straßenplanung zu artikulieren. Aus Angst vor
weiteren Klagen war auch die Kompromißbereitschaft der Befürworter begrenzt.
Die institutionell erzeugte Konflikt-Eskalation verhinderte letztlich einen
Kompromiß und zögerte eine Lösung der Verkehrsprobleme im Freiburger Osten
unnötig hinaus.
Aus diesen Erfahrungen läßt sich die Forderung
nach einer grundsätzlichen Revision der Bundesverkehrswegeplanung aufstellen,
die sich insbesondere hinsichtlich der Bedarfsaufstellung als flexibler und
gegenüber Umweltinteressen offener und partizipatorischer erweisen muß.
Grundsätzliche Überlegungen hierfür werden in anderen
EURES-Diskussionspapieren angestellt (dp-52 und dp-56).
Heuser, Tilmann/ Röder, Rainer (1997):
Fallstudie B 31 Ost. Eine Analyse der politischen Auseinandersetzungen um die
Umweltverträglichkeit einer Bundesstraße. (= EURES discussion paper dp-53).
Freiburg: EURES-Institut für regionale Studien in Europa. Ca. 38 S., DM 15,-
Chronologie
der Ereignisse um die B31 neu vom November 1996 bis Sept. 1997
Zahlreiche Links und Bilder: Konrad Günter-Blatt 1-6, Böhmsche Dörfer GmbH,
Aktionsbündnis B31, B31-Info-Telefon, Der Rabe Ralf. Der Konrad-Günther-Park
wird geräumt (29.10.1996).
http://mach2.faveve.uni-stuttgart.de/greenpeace/F/b31/b31_index.htm
Ringvorlesung
im SS '97 an der PH Freiburg zur B31 neu - Verkehrswende" (26.5.1997)
"Das Veranstaltungsangebot der Pädagogischen
Hochschule Freiburg wird in diesem Semester um eine besondere Vorlesungsreihe
ergänzt: B31 Neu - Verkehrswende.
Das Referat des AStA der Pädagogischen Hochschule
Freiburg veranstaltet in diesem Sommersemester eine öffentliche Vorlesungsreihe
zum Themenbereich Verkehr, die direkt Bezug nimmt zum heftig umstrittenen Bau
der B31-0st. Auf sachlicher Ebene sollen verschiedene Perspektiven des Themas
interdisziplinär erarbeitet werden.
Nach der Räumung der Böhmischen Dörfer im
Herbst letzten Jahres hat sich die Idee entwickelt, diese aktuelle Kontroverse
zum Thema einer Lehrveranstaltung zu machen und gleichzeitig das komplexe Phänomen
'Verkehr' nicht auf einen Aspekt zu beschränken:
So mancher B31-Gegner nimmt Verkehr nur von seinen ökologischen Folgen her
wahr. Verkehr läßt sich dann ausreichend erklären mit Luftverschmutzung, Lärmbelästigung
und Energieverschwendung. Auf der anderen Seite stehen etwa ökonomische
Argumente im Vordergrund: Verkehr ist notwendige Voraussetzung für weiteres
Wirtschaftswachstum, einen hohen Lebensstandard - für Zukunftsfähigkeit! ..."
Quelle: http://www.fsmach.uni-stuttgart.de/greenpeace/F/b31/text/PRESSE/ring_p.html
Der
Kampf gegen die B31 - von Karl Ludwig (3/1997)
"Um den Neubau der vierspurigen Bundesstraße
"B31 Ost" von Freiburg durch das Dreisamtal mit sieben Kilometern Länge
wird seit zwei Jahrzehnten gerungen. Geplant wurde die B31 zum ersten Mal sogar
schon 1931.
Die heutige Streckenführung ist seit 1976 in der Diskussion und von
Anfang an heftig umstritten. Zur Freiburger Bürgermeisterwahl 1982 kündigte
SPD-Kandidat
Böhme an, er würde sich nur für die Straßeeinsetzen, wenn sie als Tunnel
unter der Stadt hindurchgeführt werde. ..."
http://mach2.faveve.uni-stuttgart.de/greenpeace/F/b31/text/presse_s/info_art.html
Eilanträge
gegen Bauablaufplan B 31 Ost: Verwaltungsgericht Freiburg prüft Zuständigkeit
(22.2.97)
"Freiburg, 22.2.97 (pool/mad). Das
Verwaltungsgericht Freiburg prüft derzeit, ob es für die zwei Klagen von
Anwohnern gegen den fehlerhaften Bauablaufplan für die B 31 Ost neu zuständig
ist. Das hatte Radio S4 Baden- Württemberg heute berichtet. Die beiden Kläger
aus der Oberiederstraße meinen, daß der jetzige Bauverlauf nicht dem sog.
B31-Ost-Vergleich aus dem Jahre 1993 entspricht. Insbesondere geht es den beiden
Anwohnern um die Lärmschutzgallerie östlich des Schützenalleetunnels. Die
Aktionsbündnisse gegen die B 31 neu erhoffen sich von den beiden Eilanträgen
in Kürze einen Baustopp. Ihr Sprecher warf dem Regierungspräsidium Unfähigkeit
vor, man sei man nicht in der Lage gewesen, den Bauablaufplan mit den im
Vergleich von 1993 gemachten bindenden Zusagen in Übereinstimmung zu bringen.
infoPool Redaktion Freiburg"
Quelle: http://www.fsmach.uni-stuttgart.de/greenpeace/F/B31/TEXT/PRESSE/22_2_97.htm
Böhmische
Zeitung, Nr. 002 / 1. Jahrgang, Dienstag, 14.
Januar 1997, Inhaltsverzeichnis:
- Telephonterror
- Verfahren eingestellt
- Alles wird gut
- Prognose '97: Breit angelegter Widerstand oder reibungsloser Baubeginn?
- Wochenspiegel: Wir sind empoert
- Bedeutung des Koblenzer Urteils in Freiburg umstritten:
B 31-OST VERFASSUNGSWIDRIG?
- Terminaeae
- Rueckblick - Folge II
- Diskussionsabend in der KTS: Widerstand ist nicht gleich Widerstand
- Kurzinterview mit Stephan Muth:
Greenpeaceaktion: Die Strasse telefonisch abwaehlen
- UmweltpraktikantIn gesucht
- Warum wir alle blond sind!!
- Impressum und Kontaktadresse
http://www.fsmach.uni-stuttgart.de/greenpeace/F/b31/bz/ausgabe2_txt.html
Aktionsbündnisse
gegen die B31 neu - Anzeige von 1996
|
Diese Anzeige erschien im
s'Littenweiler Dorfblatt, Juni/Juli 1996, sowie in anderen Tageszeitungen |
Baumhüttendorf
im Konrad-Günther-Park gegen die B31 neu errichtet (20.10.1996)
"In den frühen Sonntagmorgenstunden haben heute
einige dutzend Umweltschützerinnen und Umweltschützer mehrere mächtige Eichen
im Freiburger Konrad-Günther-Park und damit symbolisch den ganzen Park besetzt. Bilder
Mit dieser spektakulären -und offenbar minutiös vorbereiteten- gewaltfreien
Aktion erreicht der Widerstand gegen den geplanten Bau der autobahnähnlichen
B31 Ost Neu einen weiteren unerwarteten "Höhepunkt" und eine neue
Dimension. Gleichzeitig wird der Öffentlichkeit eindrucksvoll demonstriert, daß
von Resignation der Strassenbaugegnerinnen und -gegner keine Rede sein kann; im
Gegenteil: Zuspruch und auch finanzielle Unterstützung aus der Bevölkerung
waren noch nie so stark wie in den zurückliegenden anderthalb Jahren.
Die Aktionsbündnisse unterstützen selbstverständlich
diese überraschende Ausweitung und originelle Interpretation der von ihnen
Initiierten "Baumpatenidee". Für jeden offenkundig ist der konsequent
gewaltfreie und rein defensive Charakter des Unternehmens, von dem sich auch die
Arbeit der Aktionsbündnisse seit über fünf Jahren unbeirrt leiten läßt.
Ausdrücklich begrüßt wird auch die von der örtlichen
Polizeiführung gezeigte Zurückhaltung so wie die Ankündigung, so lange auf
eine Escalation zu verzichten, wie von Seiten der Parkbesetzerinnen und
-besetzer keine Anzeichen von Gewaltanwendung erkennbar seien.
Der unzählige male für diesen Herbst angekündigte
tatsächliche Baubeginn (zur Erinnerung: der "1.Spatenstich" fand im März
1994, also vor über 2 1/2 Jahren statt!) wird mit dieser heutigen Aktion immer
unwahrscheinlicher. Obwohl die Firmenangebote für das privat vorzufinanzierende
Projekt seit mehr als vier Monaten vorliegen, ist das "grüne Licht aus
Bonn" immer noch nicht erteilt. Ausschlaggebend hierfür dürften die von
Anwohnerninnen und Anwohnern angestrengten neuen Klagen sein;
Bundesverkehrsminister Wissmann hatte erst vor weingen Tagen erklärt, eine
Freigabe der Baumaßnahme werde es erst geben, wenn die Bestandskraft der
Planung durch keine juristischen Hürden mehr gefährdet sei.
Genau auf diesem Feld aber tun sich neue
Hindernisse auf: Gegen den angeordneten Sofortvollzug für die geplante
Kiesaufbereitungs- und Betonmischanlage werden schon in den nächsten Tagen
gerichtliche Schritte eingeleitet. die Entschlossenheit der Anwohnerinnen und
Anwohner im Bereich des "Kappler Knotens" wird noch wachsen, wenn sie
jetzt erfahren, daß zusätzlich ganz in ihrer Nähe ein Wohnkontainerdorf
entstehen soll. Die Aktionsbündnisse rufen die Anwohnerinnen und Anwohner des
bedrochten Konrad-Günther Parks und alle Sympathisanten des B31-Widerstands
auf, die Baumbesetzerinnen materiell mit Geld-, Sach- und Lebensmittelspenden zu
unterstützen (Kuchen mit heißem Tee oder Kaffee in der Baumkrone - das ist
"die echte Krönung"), und sich auch anderweitig zu solidarisieren.
Rückfragen an Helmut Thoma 0761/66336 und Reiner Ehret 07661/980028"
Quelle: http://www.fsmach.uni-stuttgart.de/greenpeace/F/b31/text/PRESSE/presse2.html
(c) by www.FreiburgB31.de - Last
update 27.12.06
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