Schülerhaus-Dreisamtal
Projekt am Schulzentrum Kirchzarten - Infos 2006
   

Sie sind hier: Home >Infos >Info3

Das Modell des Schülehauses auf "seinem" Grundstück am 10.2.2006 Das Modell des Schülehauses auf "seinem" Grundstück am 10.2.2006

Aktuelle Informationen ab 10.2.2006


Wir sind das Schülerhaus! Meinungen

Eigentlich sollte es das Projekt Schülerhaus gar nicht geben müssen, denn eigentlich sollten Staat und Land ihrer Pflicht und Verantwortung nachkommen und für Schüler eine Infrastruktur zur Verfügung stellen, die zum Pflichtunterrichtsprogramm der staatlichen Schulen passt. Aber die zweitbeste Lösung ist immer noch viel besser als gar keine. Deshalb: alle denkbare Unterstützung für den Schülerhaus-Verein!
Christiane Kramer

Spontan ein paar Zeilen. Also …
Ich bin für das Schülerhaus, da ich die zur Zeit herrschenden Umstände im Schulhaus unerträglich finde. Wir haben kein Platz zum Essen, kein Platz zum Ausruhen und noch nicht einmal Platz zum Lernen (und wenigstens das sollte doch in einem Schulhaus möglich sein). Außerdem habe ich nach sieben Jahren keine Lust mehr auf Döner, Pizza oder Bäcker und stehe jedes Mal wieder genervt vor der Frage „und was esse ich heute?“ Das wird natürlich zunehmend schlimmer je mehr Nachmittagsunterricht man hat und irgendwann bringt man sich sein Essen halt selbst mit. Allerdings, ist das eine dauerhafte Lösung? Und da sehe ich unsere Chance im Schülerhaus. Die meisten Schulen haben mittlerweile eine Cafeteria oder ähnliches, nur Kirchzarten hängt momentan noch hinterher. Aber das Schülerhaus soll ja nicht nur eine Cafeteria mit ein paar Aufenthaltsräumen sein, sondern ein „Haus für Schüler“. Ich glaube wir haben noch gar nicht wirklich begriffen welche Möglichkeiten uns ein solches Haus bietet. Wenn man sich ein bisschen informiert, stellt man fest, dass dies nicht das einzigste selbstverwaltete Schülerhaus in Deutschland ist. Andere Schulen haben das auch, und von ihnen können wir uns die Ideen holen, was wir alles machen wollen. Parties, AGs,  Klassenveranstaltungen, oder auch mal etwas ganz neues. Man muss es sich nur ausdenken! Das größte Problem auf Schülerseite liegt glaube ich an dem Informationsmangel und den falschen Gerüchten. Oft wird behauptet, dass mit dem Schülerhaus auch die Ganztagsschule kommt, und das wollen viele Schüler natürlich nicht. Aber das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Die Ganztagsschule hängt in keinster Weise mit dem Schülerhaus zusammen. Oder andere meinen man sollte das Geld, das das Haus verbraucht lieber in die Sanierung der Schule stecken, doch auch das sind zwei paar Stiefel. Ich denke das Schülerhaus ist auf dem richtigen Weg und ich glaube mitt-lerweile auch daran, dass es auf jeden Fall gebaut wird. Auch ich war noch vor kurzem recht unmotiviert und dachte eigentlich, dass mich das alles eh nicht mehr angeht, weil ich bis dahin aus der Schule bin, da das alles sicher noch ein paar Jahre dauert. Aber wenn man sich ein bisschen reinhängt und mithilft, dann sieht man wie motiviert und engagiert all die Leute im Verein Schülerhaus sind. Und dass sich nicht nur Eltern und Schüler, sondern noch viele mehr in dieses Projekt reinhängen. Und das find ich gut und unterstützenswert.
Katja Schweizer,  Klasse 11b, MCG

Meiner Meinung nach ist das Schülerhaus eine sehr gute Einrichtung. Ich nehme an, dass diese von einem Großteil der Schüler genutzt wird. Uns Schülern wird damit der zwar nicht so weite aber nach einigen Jahren lästige Weg ins Dorf erspart. Auch haben wir dadurch die Chance uns einmal in der Mittagspause richtig erholen zu können, da wir sonst immer unser Essen auf dem Gang zwischen den Zimmern zu uns nehmen mussten. So kommen wir auch einmal von der „siffigen“ Aula raus. Alles in Allem finde ich, dass das Schülerhaus gerade für die jetztigen Mittelstufen (natürlich auch die nachfolgenden Stufen) einen sehr guten Aufenhalts- und Ruheraum bieten wird. Ich appeliere auch an die Mittelstufen (bei Haupt- und Realschule sind es die jeweiligen Oberstufen) die Schüler die jetzt schon in einem Ressort sind noch tatkräftig zu unterstützen.
Christian Assmann

Ich bin Schülerin in der 11. Klasse des MCG in Kirchzarten und helfe bei verschiedenen Schülerhaus-Ressorts mit. Ich finde es wichtig, dass wir Schüler des Bildungszentrums versuchen gemeinsam beim Schülerhaus mitzuhelfen. Es soll kein Elternprojekt bleiben, weil wir Schüler schlussendlich diejenigen sind, die dieses Haus nutzen werden. Ich unterstütze das Schülerhaus, weil die Arbeitsverhältnisse an unserer Schule miserabel sind. In der Mittagspause müssen sich Schüler aller Stufen in der Aula aufhalten. Dort wird also gelernt, ausgeruht, gegessen und gespielt. In nur einem Raum. Außerdem gibt es keine Möglichkeit nachmittags oder in Freistunden ungestört in einen Raum zu sitzen und zu lernen oder Nachhilfe zu geben.  Aber nicht nur während der Schulzeit und in den Mittagspausen werde ich das Schülerhaus nutzen. Dort können auch Partys und alle möglichen Workshops und AG´s angeboten werden. Darauf freue ich mich besonders.
Svenja Saier

Ehrenamtliche, kreative Pionierarbeit für das Schülerhaus Dreisamtal hat tatkräftige Unterstützung verdient. Baden-Württemberg ist beim ehrenamtlichen Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger deutschlandweit Spitze. Die Eltern und die Schülerinnen und Schüler, die sich für das Schülerhaus Dreisamtal engagieren, sind hierfür ein Musterbeispiel. Nachdem der IZBB-Antrag des Schulzentrums Kirchzarten abgelehnt wurde, haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Dreisamtal nicht entmutigen lassen, und das Projekt eigenständig in die Hand nehmen. Zu Recht, denn zur konkreten Unterstützung der Familien, zur Optimierung des Bildungs-angebots benötigen wir ein erweitertes Schulangebot mit möglichst viel ehrenamtlicher Hilfe, eine Kernforderung auch unseres Kultusministers. Als Landtagsabgeordneter habe ich mich in den vergangenen Wochen intensiv um das Thema gekümmert und mich immer tiefer in die Materie der Fördertöpfe des Landes eingearbeitet. Nicht ganz einfach, wie ich festgestellt habe, weil es sich um ein atypisches Beispiel in diesem Bereich handelt, das aber gleichzeitig Pioniercharakter im besten Sinne des Wortes hat. Deshalb müssen dicke Bretter dafür geboren werden, damit eine Unterstützung des Landes im jetzt zwischen Land und Kommunen im Schulterschluss vereinbarten Programm „Chance durch Bildung“ verankert werden kann. Bei diesem Programm geht es darum, unsere Schulen flexibel in Richtung einer besseren und flexibleren Betreuung auszubauen. Dabei werde ich mich weiterhin für das Projekt einsetzen.
Dr. Klaus Schüle MdL,
Landtagsabgeordneter Freiburg-Ost/Hochschwarzwald

Da wir momentan zwei Kinder in der Realschule Kirchzarten haben – diese  in der 5. und 6. Klasse – freuen wir uns, dass unsere Kinder (und alle Schulkinder des Schulzentrums Kirchzarten) hoffentlich bald und lange genug das neue Schüler-haus genießen können. Die Idee des Schülerhauses ist einmalig und verdient es, von allen Seite mit viel Engagement unterstützt zu werden, da hier wirklich Hilfe „vor Ort“  in unserer Regio geleistet wird. Wir wünschen dem ganzen „Team Schüler-haus“ weiterhin viel Erfolg und Kraft, damit das Projekt bald realisiert werden kann – und als „Leuchtturm“ weit über unsere Landesgrenzen als Zeichen von erfolgreichem Engagement und Gemeinsamkeit strahlen kann.
Familie Merkle

Unsere Kinder sollten uns das Wert sein.
Ich empfinde es  als untragbar, dass in einem der reichsten Länder der Welt unsere Schüler kein gesundes und preiswertes Mittagessen angeboten bekommen … dass  ihnen keine vernünftigen Räume zum lernen und erholen zur Verfügung stehen … der  Staat bis jetzt in dieser Hinsicht versagt hat. Ich finde es wunderbar, dass einige Eltern die Initiative ergriffen haben und sich so sehr engagieren, nebenbei auch das kulturelle Leben im Dreisamtal  fördern. In anderen Ländern ist es selbstverständlich, dass die Schule später als hier beginnt, dass die Kinder auch ernährt werden, dass sie  Hilfe und Förderung bei den Hausaufgaben bekommen, dass ihr Arbeitsplatz genau so wie der der Lehrer die  Schule und nicht das häusliche Arbeitszimmer ist, die Schule also eine Lebensschule und nicht nur eine Lernschule ist. Wir müssen umlernen. Das Schülerhaus ist ein wichtiger Schritt … auf dem Weg zu einer besseren Schule.
Wolfgang Schlüter, Lehrer am Marie-Curie-Gymnasium (mit mehrjäriger Erfahrung an Auslandsschulen)

Eine unterstützungswürdige Idee, von der unsere Kinder in den nächsten Jahren profitieren werden, dann können auch lange Schultage  ohne „Döner“  überstanden werden. Genaus so wichtig ist es aber auch Ruhe und Enspannung in den Pausen zu ermöglichen, damit der  Unterricht am Nachmittag nicht nur „schlapp“ überstanden wird. Auch in diesem Punkt bietet  das Schülerhaus gute Möglichkeiten.
Claudia Lipp, Oberried (Mutter einer Tochter am Marie-Curie-Gymnasium)

Kein Platz. Leider ist an unserer Schule (Marie-Curie-Gymnasium) kein Stillarbeits-raum für die Schüler vorhanden, so dass die Schüler ihrer Mittagspause immer häufiger in den Gängen und in der nicht lerngerechten Aula verbringen müssen, da die Klassenzimmer meistens verschlossen sind oder von den Putzkräften gereinigt werden. Manche Schüler sehen die Aula allerdings als Spielplatz zum Austoben und Rumschreien an, so dass die Schüler, die zum Hausaufgaben machen gekommen sind, sich auf Grund des Lärm- und Geräuschpegels nicht konzentrieren können. Auch der Oberstufenraum ist für die Masse der Schüler viel zu klein und zu spärlich möbliert. Auch hier ist das Lernen und Hausaufgaben machen nur schwer möglich. Deshalb fordern wir Schüler ein Schülerhaus, indem es Stillarbeitsräume und Hausaufgabenbetreuung gibt.
Juliane Safarin & Meike Mohnke

Ich gehöre nicht zum Eltern-Schülerkreis trotzdem ein kurzes Statement zum Schülerhaus: Ich find's einfach Klasse was durch das Engagement der vielen Beteiligten entsteht. Es ist in der Zeit des Jammerns und Klagens überall ein wunderbares Beispiel und ein gutes Lernfeld für die Kinder, Sinnvolles selbst zu initiieren und zu gestalten.
Leonie Bauermann 

Das Schülerhaus Dreisamtal ist für manche ein konkretes Haus, für andere eher ein Konzept und Diskussionsforum, um auszuloten, inwieweit sich die Schule von außen verändern lässt. Die unterschiedliche Resonanz zeigt auch, dass die Idee einer Schule im Wandel noch nicht so richtig im Dreisamtal angekommen ist. Ich unterstütze das Projekt intensiv, wenn auch indirekt und an anderer Stelle.
Goetz Mosig-Baumeister, stellvertr. Elternbeirat Realschule Kirchzarten

Ich unterstütze das Schülerhaus bereits durch meine Mitgliedschaft im Verein. Das Engagement der Elternschaft finde ich beeindruckend. Dadurch ist dieses Projekt meines Erachtens in der Öffentlichkeit gut angekommen. Es gibt eine breite Resonanz, die sich auch zu einer vielfältigen Unterstützung weiterentwickelt hat. Zahlreiche Aktionen mit einer ganz breit gefächerten Palette machen immer wieder auf das Projekt aufmerksam. Das finde ich wichtig, damit die Idee sich auch in den Köpfen der Bevölkerung festsetzt. Leider ist nach meinem Eindruck die Resonanz in der Schülerschaft noch nicht so stark, wie man es sich wünschen würde. Vor allem unter den Oberstufenschülern gibt es häufig eine eher ablehnende Haltung. Die Notwendigkeit bzw. der Sinn des Schülerhauses wird nicht gesehen. Als Lehrerin des Marie-Curie-Gymnasiums sehe ich jedoch einen großen Bedarf  an Räumen für die Schüler, u.a. im Hinblick auf den Ausbau des Schulbetriebs zu einem Ganztagesbetrieb auf Grund der Einführung des G8. Bis jetzt fehlen  sowohl Aufenthaltsräume für die Schüler (mit unterschiedlicher Funktion) als auch eine Cafeteria oder ein Gemeinschaftsraum. Ich meine, dass die private Initiative bei der augenblicklichen Geldknappheit der „öffentlichen Hand“ die einzige Chance bietet, den  Schülerinnen und Schülern angemessene Räume außerhalb der Unterrichtszeit zur Verfügung zu stellen.
Rosemarie Zölle, Lehrerin am MCG

Quelle: DER DREISAMTÄLER vom 23.2.2006, S. 12,  www.dreisamtaeler.de

 

Schülerhaus Dreisamtal erregt landesweit Aufsehen

Der Bedarf für ein Schülerhaus ist unbestritten!
Mit einer Pressekonferenz, die von einer Schülerdemonstration für das Schülerhaus begleitet wurde, erregte „Schülerhaus Dreisamtal e.V.“ landesweit Aufsehen. Neben überregionaler Presse war auch das SWR -Fernsehen anwesend und strahlte vergangenen Dienstag einen ausführlichen Bericht über die Initiative „Schülerhaus Dreisamtal e.V.“ aus. „Der Bedarf für eine Cafeteria war eigentlich schon immer da und ich war schon verwundert, dass es in Kirchzarten nicht einmal einen Kiosk gab, als ich vor zehn Jahren hier an das Schulzentrum kam“, so Peter Kasper, Schulleiter des Marie-Curie-Gymnasiums. Dass dem Schulzentrum Kirchzarten seit Jahren schon eine Mensa fehlt, ist für alle Beteiligten unbestritten. Deshalb liegen in den Schubladen der Schulträger – Landkreis und Kommune - auch schon lange fertige Anbaupläne für Cafeteria, Lern- und Ruheräume. Nun mangelt es am nötigen Geld für die Umsetzung dieser Pläne. Der Landkreis gab in den vergangenen Jahren viel Geld für den Bildungsbereich aus: neben neuen Schulbauten in Bad Krozingen und Neuenburg waren es auch Cafeterien in Staufen und Gundelfingen oder teure Brandsicherungsmaßnahmen im Schulzentrum Kirchzarten -  alles Maßnahmen, die in Prioritätenliste weiter oben standen. Pech nun für Kirchzarten, dass die öffentliche Hand einfach kein Geld mehr hat. Auch ging Kirchzarten beim IZBB-Programm leer aus. Dies wollten engagierte Eltern nicht mehr länger hinnehmen. Denn die Besonderheit des Kirchzartener Schulzentrums liegt auch darin, dass 75 % der Schüler aus dem Umland kommen. Haben sie Nachmittagsunterricht, gibt es für sie keine Möglichkeit, in der Mittagspause nach Hause zu gehen. Verschärft wird das Problem noch durch die neuen Bildungspläne und G 8. Damit kommt schon auf Fünftklässler verstärkt Nachmittagsunterricht zu.
Aber wohin mit den Schülern während der Mittagspause? „In diesem Schulzentrum mit 1300 Schülern gibt es keinen einzigen Aufenthaltsraum. Wir haben deshalb neben dem Müllproblem – Stichwort: Pizzakartons – auch ein massives Aufsichtsproblem“, führt der Schulleiter der Realschule, Ekkehard Gabriel, aus. „Aus Wut wurde eine Initiative! Die Idee eines Schülerhauses wurde geboren und im Juli vergangenen Jahres der Verein „Schülerhaus Dreisamtal e.V. gegründet“, erläuterte Ute Schneider-Ritter, erste Vorsitzende des Vereins. Dieser Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, in eigener Regie ein Schülerhaus zu bauen. Es soll ein Haus mit einer Cafeteria werden, in dem es täglich ein Mittagessen geben soll. Außerdem sind  Aufenthaltsräume geplant, die vielfältig genutzt werden können: zum Lernen, Ausruhen, Spielen, für Betreuung oder Nachhilfe.

Von Oppen: Der Gemeinderat hat das Grundstück gekauft
Kommune und Landkreis unterstützen das Engagement dieses Vereins und zwar nicht nur mit Worten, beide haben zugesagt, dass sie das Projekt zu einem Drittel mit finanzieren wollen. Ein weiteres Drittel will der Verein über Spenden und Eigenleistungen aufbringen – das letzte Drittel soll vom Land kommen. Das Problem sind allerdings Richtlinien, die es momentan nicht erlauben, dass der Staat einem Verein Zuschüsse aus dem Programm „Chance für Bildung“ zukommen lässt. „Doch“, so von Oppen, „es laufen derzeit intensive Gespräche mit der Ministerialbürokratie. Der gute Wille ist da, auch von Landesseite aus. Alle wollen eine Lösung und werden die werden wir auch finden!“ Von Oppen  ist optimistisch und geht davon aus, dass noch in diesem Jahr der erste Spatenstich stattfinden wird und unter Beifall konnte er verkünden, dass der Gemeinderat Kirchzarten in Vorleistung getreten ist und das Grundstück gekauft hat, auf dem das Schülerhaus erbaut werden soll.

Eine Region baut auf
„Schülerhaus Dreisamtal e.V.“ setzt Impulse. Die Initiative hat das Schulleben mit einer Vielzahl hochwertiger Spenden- und Benefizaktionen belebt und bewirkt, dass Eltern, Lehrer und Schüler aller drei Schularten enger zusammenrücken und an einem Strang ziehen. Die Auswirkungen gehen über die Schule hinaus. Wird das Schülerhaus gebaut, dann sind es die Handwerker der Region, die es bauen werden. Der Verein wird nicht – wie es die öffentliche Hand müsste – europaweit ausschreiben, sondern die Betriebe vor Ort zum Zuge kommen lassen. Wichtiger Partner ist deshalb auch die Sparkasse Hochschwarzwald, deren Vertreter Clemens Löffler die Einzigartigkeit dieses Projektes betonte. „Wir wurden schon früh aufmerksam auf dieses Projekt und wollen dieses bürgerschaftliches Engagement nachhaltig unterstützen.“ Konkret geschah dies mit der 10-Prozent-Aktion und einem Unternehmensforum, bei dem die Sparkasse eine Plattform bot, die der Verein nutzen konnte, um die Idee des Schülerhauses vorzustellen und Kontakte zu Wirtschaft und Handwerk zu knüpfen. Daraufhin kamen viele Unternehmen auf „Schülerhaus Dreisamtal e.V.“ zu und boten ihre Unterstützung an!

DER DREISAMTÄLER vom 23.2.2006, www.dreisamtaeler.de

 

Zwei Leserbriefe der Badischen Zeitung mitsamt Stellungsnahme

In der Badischen Zeitung vom 16.2.2006 wurden zwei Leserbriefe zum Pressegespräch vom 10.2.2006 veröffentlicht, die Sie hier downloaden können:
leserbriefe020616.pdf (233 KB)

Die Stellungsnahme des Vorstands zu diesen Leserbriefen lesen Sie hier:
leserbriefe020616-st.pdf (50 KB)

Bernd Engesser, 17.2.2006

 

 

In Kirchzarten startet ein Verein aus Wut eine Privatinitiative

Eltern bauen Schülern ein Haus / Ganztagsbetreuung/ Kinder sollen dort in den Pausen versorgt werden - Projekt kostet 750 000 Euro / In Kirchzarten haben Eltern, Lehrer, Schüler und Bürgermeister einen gemeinnützigen Verein gegründet. Mit ihm als Träger wollen sie ein Haus bauen, in dem die Schüler in den Pausen betreut und versorgt werden. Einzig die Zuschüsse vom Land sind noch fraglich.

Das Schulzentrum in Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) mit Gymnasium, Real- und Hauptschule ist 30 Jahre alt. Und seit 30 Jahren gibt es keinen Aufenthaltsraum für die 1300 Schüler, in dem sie sich erholen, lernen, spielen oder auch etwas essen und trinken können. Das verkürzte achtjährige Gymnasium hat die Misere weiter verschärft: Die Schüler haben mehr Nachmittagsunterricht. 75 Prozent der Schüler kommen von auswärts, haben zum Teil Anfahrtszeiten von mehr als einer Stunde. Der einzige Raum in der Schule, in dem sie sich in Hohlstunden oder in der Mittagspause aufhalten können, verströmt eine ungemütliche Keller-Atmosphäre. Deshalb machen sich viele auf in die Stadt, um sich mit Leberkäswecken, Pizza oder Döner zu versorgen.
Das wollen sich die Eltern der Schüler nicht länger mit ansehen. Nachdem das Schulzentrum keine Bundesfördermittel für den Ausbau einer Ganztagsschule bekommen hatte, kochte die Wut der Eltern hoch und brachte sie auf die Idee, die Ganztagsbetreuung an der Schule selbst in die Hand zu nehmen. Im Juli 2005 gründeten 71 Eltern, Lehrer, Schüler und Bürgermeister von betroffenen Dreisamgemeinden den gemeinnützigen Verein ''Schülerhaus Dreisamtal''. Der hat inzwischen mehr als 400 Mitglieder. Ziel ist, auf dem Schulgelände ein Haus mit Caféteria, Lern- und Erholungsräumen zu bauen. Die Schüler sollen ein warmes Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung angeboten bekommen. ''Betreut werden Haus und Betrieb von Eltern und Schülern'', sagte gestern Ute Schneider-Ritter vom geschäftsführenden Vorstand des Vereins.
Die Gemeinde Kirchzarten mit Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen an der Spitze hat gleich Nägel mit Köpfen gemacht und das Grundstück gekauft, auf dem das Schülerhaus gebaut werden soll. 750 000 Euro soll es kosten. Ein Drittel davon muss der Verein aufbringen, was nach Aussage von Bernd Engesser, ebenfalls vom Vorstand, kein unüberwindliches Problem ist. Eltern und Schüler sind bereit, beim Bau mit anzupacken. Mit Aktionen und Benefizkonzerten wird Geld gesammelt. Mitglieder des Schülerbeirats und der SMV haben im Rahmen der Aktion ''Mitmachen Ehrensache'' einen Tag in Betrieben gearbeitet und ihren Lohn für das Schülerhaus gespendet. ''50 000 Euro haben wir bereits beisammen'', sagte Engesser. Für die restlichen 200 000 werden noch Sponsoren gesucht. Unterstützt werden die Eltern auch von Handwerkern der Region, die das Haus bauen werden. ''Sie haben für ihre Arbeit zum Teil sehr günstige Angebote gemacht'', berichtete Ute Schneider-Ritter.

Kirchzarten und der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald als Schulträger haben zugesagt, ebenfalls ein Drittel der Kosten zu übernehmen. Bleibt das letzte Drittel, das das Land beisteuern sollte. ''Wir müssen in das Förderprogramm des Landes kommen'', forderte Bürgermeister von Oppen. Da es aber bisher im ''Kinderland Baden-Württemberg'' keine derartige private Initiative gegeben hat, passe das Konzept nicht in die üblichen Förderprogramme. Deshalb müssen nach Auskunft des Bürgermeisters erst einige bürokratische Hindernisse ausgeräumt werden. Dennoch ist er zuversichtlich, dass bereits in diesem Jahr der erste Spatenstich stattfinden wird.

Petra Walheim, Südwest Presse vom 11.02.2006


 


Veranstaltungen der Reihe "Schülerhaus Kultur" zum Vormerken

11. Februar: Chansonabend, heute 20 Uhr, Talvogtei
Tagsüber im Schnee genießen und abends ein besonders Kulturereignis erleben: Die Proben gestern Abend haben es schon spüren lassen, dass der Chansonabend heute ab 20:00 Uhr mit Margot Eckert und Regine Barth ein weiterer Höhepunkt der Reihe "Schülerhaus Kultur" werden wird. Die besondere Atmosphäre der guten Stube in der Talvogtei verstärkt die Darstellung der beiden Künsterlinnen noch einmal ganz besonders.  Eintrittskarten sind an der Abendkasse noch erhältlich.

10. März: Schule macht Musik. Eine Veranstaltung der SMV des Marie-Curie-Gymnasiums. Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrer zeigen ihr Können.

19: März: eine Benefizveranstaltung der GÜNEN zugunsten des Schülerhauses: eine Trommelgruppe aus Ghana in Kombination mit regionalem Kabaret von und mit Martin Schley in der Talvogtei. Das gab es noch nie!

08. April: Folktanz zum Mitmachen und zuhören. Verena Spada und die bekannte Band "Aufstrich" versprechen einen unterhaltsamen Abend.

28. April: die Street Stompers werden im Bildungszentrum Stimmung machen.

Für den Mai ist eine Diashow mit Dr. Jörg Eckert geplant.

Und es wird noch viel mehr geboten werden! Das Schülerhaus bereichert das Dreisamtal für Schüler, Eltern und Lehrer! Vielleicht bis heute Abend!
Bernd Engesser, 11.2.2006

 

Schülerhaus - Ein Haus zum Leben und Lernen

Eltern, Lehrer, Schüler, Gemeinde, Landkreis und Firmen stehen hinter dem Modellprojekt eines Schülerhauses für Kirchzarten

Die meisten der 1300 Schüler im Schulzentrum Kirchzarten wissen nicht wohin. Denn drei Viertel der 750 Haupt- und Realschüler und der 570 Gymnasiasten kommen von auswärts und können mittags nicht nach Hause, wenn sie am Nachmittag noch Unterricht haben. Dennoch erhalten sie im Schulzentrum kein Mittagessen, ja sie haben nicht einmal Aufenthaltsräume. Doch 2007 soll das “Schülerhaus Dreisamtal” stehen. Eine ungewöhnliche Initiative will erreichen, dass das beispielhafte Projekt bald finanziert und pünktlich fertig wird.

Aus der Enttäuschung, vom Land kein Geld für den Ausbau zur Ganztagsschule zu erhalten, entstand in der 10 000 Einwohner zählenden Gemeinde im Dreisamtal die Idee für ein Schülerhaus. Zu dem Bau wollten die Initiatoren selbst einen namhaften Beitrag leisten. Schon sieben Monate nach der Gründung zählt der gemeinnützige Verein mehr als 400 Mitglieder. Lehrer und Eltern, Schüler und Handwerker, Gemeinde und Kreis sagten spontan zu, sich zu beteiligen. Ein im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald konzipierter Erweiterungsbau für 1,2 Millionen Euro wurde so umgeplant, dass er ohne Abstriche an Räumen nur noch 750 000 Euro kosten soll. Jeweils ein Drittel davon wollen der Verein, der als Bauträger auftritt, sowie Gemeinde und Landkreis als Schulträger aufbringen. Das restliche Drittel soll vom Land kommen. Doch Stuttgart macht Probleme: Ein Schülerhaus, das auf diese Weise geplant und finanziert wird, passt in kein staatliches Förderprogramm. Doch Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen ist nach einem Gespräch mit Kultusminister Helmut Rau (CDU) zuversichtlich, dass sich in Stuttgart nicht die Bürokraten durchsetzen, sondern jene, die so viel Engagement mit den fehlenden 250 000 Euro belohnen. Dass die Gemeinde bereits das Grundstück gekauft hat und es dem gemeinnützigen Verein zur Verfügung stellt, wurde gestern mit heftigem Beifall quittiert.

Ute Schneider-Ritter (46), Mutter von zwei Kindern am Kirchzartener Schulzentrum und Vorsitzende des Vereins Schülerhaus Dreisamtal, sagte am Freitag nach einer “Demo” aller Schüler für dieses Projekt, erst der verstärkte Nachmittagsunterricht habe “die Misere an diesem 30 Jahre alten Schulzentrum allen klargemacht” . Dieses brauche ein Kommunikationszentrum, betonte Realschulrektor Gabriel. Dass ein solches völlig fehle, habe er “von Anfang an als Mangel empfunden” , klagte Gymnasiums-Chef Kasper. Nun soll am Schulzentrum dieses “Haus zum Lernen und Leben” entstehen; die Initiatoren wollen die Schüler dort auch betreuen und dafür die nahe Pädagogische Hochschule und die Universität Freiburg gewinnen.
Die Viertelmillion Euro, die der Verein für dieses Modellprojekt aufbringen muss, sind ein gehöriger Brocken. Doch angerechnet wird beispielsweise die Zusage aus Kirchzarten und aus allen Nachbargemeinden, das Bauholz zu spenden. Und das Entgegenkommen vieler Handwerker, Material nicht zu berechnen und Lohnkosten “mit Toleranz zu kalkulieren” , wie Zimmermann Franz Gremmelspacher aus St. Peter ankündigte. Geld bringen sollen viele Veranstaltungen, deren Gäste mit Eintrittskarten dieses soziale Zentrum mit Cafeteria, Lern- und Erholungsräumen finanzieren helfen. Aber ohne namhafte Spenden wird das Modellprojekt nicht zu bauen sein.

Badische Zeitung Freiburg
Gerhard Kiefer am 11.2.2006 in der BZ,
www.badische-zeitung.de

  


Pressegespräch am 10.2.2006 beim Schulzentrum Kirchzarten

Hier vorab einige Fotos. Das Team vom SWR-Fernsehen filmte die Schülerkette (um das Schulzentrum herum), die Informationsveranstaltung in der Aula (Frau Schneider-Ritter, Herr Engesser, Herr Gremmelspacher, Bürgermeister von Oppen, Schulleiter, Eltern und Schüler informierten) und abschließend den Lokaltermin auf dem angrenzenden Grundstück, auf dem das Schülerhaus gebaut wird.

Sendetermin: Montag, 13.2.2006, SWR-Landesnachrichten 18 Uhr bzw. 19.45 Uhr

Schülerkette vor dem Schulzentrum ...
 
... und um das gesamte Schulzentrum herum "Wir sind das Schülerhaus!"
 
Lokaltermin bei Schneetreiben am 10.2.2006 auf dem bereits gekauften Grundstück
Demonstration der Schüler am Balkon
 
 
 
Information in der Aula: Rektor Gymnasium Kasper, Bürgermeister von Oppen, Rektor Realschule Gabriel (von rechts)  Lokaltermin bei Schneetreiben auf dem von der Gemeinde Kirchzarten bereits bereits gekauften Grundstück
 
Fernsehinterview des SWR mit
Frau Schneider-Ritter ...
.. Herrn Gremmelspacher
  
... und Bürgermeister von Oppen
  

  

 

©  by Schuelerhaus-Dreisamtal.de, Update: 07.12.06