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Palliativmedizin - Palliativpflege
  

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Palliativpflege, Palliativmedizin, Palliativnetz, ...

Tele-Blick nach Osten über den Batzenberg zum Schönberg am 19.10.2008 - Mitte Ruine Schneeburg
Tele-Blick nach Osten über den Batzenberg zum Schönberg am 19.10.2008 - Mitte Ruine Schneeburg

Die Palliativmedizin beschäftigt sich mit der aktiven, ganzheitlichen Behandlung von Patienten, die unheilbar erkrankt sind. Insbesondere bei Tumorpatienten kann jedoch durch eine professionelle Schmerztherapie die Lebensqualität deutlich gesteigert werden. In der Regel haben die Patienten nur noch eine begrenzte Lebenserwartung. Nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden der Patienten, stehen im Vordergrund der Behandlung. In der Universitätsklinik in Freiburg gibt es eine Abteilung, die sich intensiv der Palliativmedizin widmet.

 

Palliativnetz Freiburg

Ziel: Schwerstkranke Menschen, die nur noch kurze Zeit zu leben haben, zu Hause so versorgen, dass sie schmerzfrei sind. "Das Netz ergänzt die Pflege und unterstützt den Hausarzt" (Johannes Sackmann, Evangelischen Sozialstation). Damit soll die Einweisung ins Krankenhaus auf den Tod hin überflüssig gemacht werden.

Ablauf:  Sobald ein Hausarzt die SAPV (spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung) verordnet hat, wird das Team des Freiburger Palliativnetzes informiert. Dieses übernimmt nun folgende Aufgaben:
Beratung des Kranken, der Angehörigen und Ärzte. Koordination der Hilfe. Übernahme der  schmerzlindernden Versorgung (engl. Palliativ Care) zu Hause wie auch im Pflegeheim bzw. Delegation der Palliativversorgung an einen Pflegedienst für eine bestimmte Zeit.

Palliativnetz Freiburg - gemeinnützige GmbH, Flurstraße 2, Tel 0761/3809 8880
Palliativ-Care-Team: Drei Arztstellen, sieben Pflegekräfte, ein Koordinator und eine Sekretärin.
www.palliativnetz-freiburg.de

Gemeinnützige GmbH mit acht Gesellschaftern: ambulante Pflegedienste, kirchlichen Sozialstationen,  Klinik für Tumorbiologie, Praxisklinik Zähringen. Die Universitätsklinik mit Brückenpflege, Palliativstation und Tumorzentrum - "Freiburger Weg" - ist (noch) kein Mitglied.


Pallium e.V. in Bühl


Pallium bedeutet “Mantel”. Aus diesem Wort leiten sich die Begriffe “Palliativmedizin” und “Palliativpflege” ab. Hierbei handelt es sich um die medizinische und pflegerische Behandlung von Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung, deren Leidensweg sich oft über Jahre hinziehen kann.

Wir möchten diesen  Menschen die Möglichkeit geben, in Ihrer häuslichen Umgebung bleiben zu können und sich dabei sicher und gut versorgt zu fühlen. Wir helfen konkret mit, die Lebensqualität durch Linderung der belastenden Symptome wie Atemnot, Schmerzen, Unwohlsein und Angst zu verbessern. Auch die Angehörigen erhalten von uns eine geeignete Betreuung in dieser Phase.
 

Pallium e.V. , PALLIUM Bühl gGmbH

Hauptstraße 86 - 77815 Bühl , Tel 07223 / 801 - 338

www.pallium-care.de

 

Dr. Wilhelm Eitel-Stiftung

Die "Dr. Wilhelm Eitel-Stiftung" hat sich der Lehre, Forschung und Patientenversorgung in der Palliativmedizin verschrieben. "Ich denke, dass Sterben Leben ist – Leben vor dem Tod", sagte der Stifter Wilhelm Eitel. Persönliche Erlebnisse haben ihn und seine Frau dazu bewogen eine Stiftung zu gründen. Die "Dr. Wilhelm Eitel-Stiftung" soll unheilbar Erkrankten bis zuletzt größtmögliche Lebenszufriedenheit verschaffen. "Wir wollen die Universität Freiburg zum Schulungszentrum der Palliativmedizin machen." Deutschland sei in dieser Hinsicht ein Entwicklungsland. Bis heute gehört Palliativmedizin nicht zur Standardausbildung eines Mediziners. Den Kapitalstock der Stiftung von100 000 Euro wollen Eitel und seine Frau jährlich erhöhen.
mehr vom 6.5.2009 auf http://www.badische-zeitung.de/freiburg/zwei-neue-tragende-stiftungssaeulen


 

SAPV: Spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Freiburg

Ein neuer "Freiburger Weg" "Noch nie zuvor ist es in Freiburg gelungen, so viele unterschiedliche Interessen zusammenzubringen", blickt Rupert Niewiadomski von der katholischen Sozialstation auf die vergangenen eineinhalb Jahre zurück. In dieser Zeit haben niedergelassene Palliativmediziner, Pflegedienste, stationäre Palliativeinrichtungen, die "Brückenpflege" und die ambulante Hospizgruppe an einem Runden Tisch unter Moderation des städtischen Seniorenbüros ein Netzwerk der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für Freiburg und Umgebung gestrickt. Sollte es in absehbarer Zeit gelingen, auf diesem "Freiburger Weg" loszugehen, wäre Freiburg die erste Stadt im Land, die die gesetzliche Vorgabe auch umsetzen würde. ....
Alles von Gerhard M. Kirk vom 19.5.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ein-neuer-freiburger-weg

Das Palliativ-Netzwerk Freiburg informiert am Samstag, 23. Mai, von 9.30 bis 12.30 Uhr Hausärzte und andere Interessierte über den "Freiburger Weg" – beim Badischen Roten Kreuz, Schlettstadter Str 31.

Palliativnetz Freiburg nimmt die Arbeit auf
Unheilbar kranken Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung die Schmerzen zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern – dafür wurde das Palliativnetz Freiburg geknüpft, das nun mit seiner Arbeit beginnt. Denn, erklärt der Palliativmediziner und Schmerztherapeut Martin Ehmer: "Dass operativ und heilend nichts mehr geht, heißt nicht, dass man nichts mehr macht.
"
Alles vom 22.10.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-palliativnetz-fuer-mehr-lebensqualitaet-ist-geknuepft


 

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern

1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.
2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet
3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken
4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten
5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.

Palliativpflegerin Bronnie Ware:
The top fife regrets of the Dying, www.balboapress.com.au

 

Bis zuletzt leben können

"Kein sterbender Mensch soll leiden, das muss nicht sein." Was Johannes Sackmann, Geschäftsführer der Evangelischen Sozialstation Freiburg so unmissverständlich ausdrückt, ist etwas, auf das Versicherte mit Beginn des Jahres 2009 sogar einen gesetzlichen Anspruch haben. Dann nämlich zahlen die Krankenkassen die Verordnung von spezialisierter ambulanter Palliativversorgung. Und das bedeutet: Pflegekräfte und Palliativmediziner lindern die Schmerzen unheilbar kranker Menschen – und zwar bei ihnen zu Hause. ....
10.12.2008, mehr bitte lesen auf www.badische-zeitung.de/bis-zuletzt-leben-koennen

 

Ernährung Schwerstkranker: Palliativmedizin, Patientenverfügung

Vortrag der Hospizgruppe Südlicher Breisgau / "Hat der Sterbeprozess begonnen, ergibt es keinen Sinn, ihn aufzuhalten."

"Palliativmedizin ist die komplizierteste Medizin überhaupt, weil es um Kommunikation und ethische Entscheidungen geht, die immer wieder überprüft werden müssen", stellte Martin Ehmer bei einem Vortrag fest, zu dem die Hospizgruppe Südlicher Breisgau eingeladen hatte. Im Mittelpunkt stand die Ernährung schwerstkranker Menschen. Es referierten auch Peter Thunert, wie Ehmer Facharzt für Anästhesie, Schmerztherapie und Palliativmedizin in Freiburg, und die Freiburger Ernährungsberaterin Beate Braunsberger.

Palliativmedizin ist derzeit beim Medizinstudium noch kein Pflichtfach, weshalb Ärzte ohne Zusatzausbildung mit den Grundsätzen dieses Faches nicht vertraut sind. Folglich herrscht oft auch Unkenntnis darüber, welche Ernährung bei einem Kranken mit begrenzter Lebenserwartung sinnvoll ist. Insbesondere bereitet die Entscheidung Schwierigkeiten, ob die künstliche Ernährung mit der sogenannten PEG (perkutane, endoskospische Gastrostomie) abgebrochen oder gar nicht erst angelegt werden soll. Mit der Begründung, man könne den Patienten doch nicht verhungern lassen, plädieren häufig auch Angehörige für die Magensonde, ohne dabei den Nutzen für den Kranken zu hinterfragen. Sei etwas wirksam, argumentierte Thunert, müsse es noch lange nicht nützlich sein wie etwa im Falle einer reversiblen Schluckstörung. Auch wollte der Arzt die operativ angelegte PEG-Sonde nicht zur Basisbetreuung rechnen, wenn es nur um das Verlangen des Patienten nach Nahrung und Flüssigkeit gehe. Dieses sei auch einfacher zu stillen. "Bei unsicherer Prognose kann man es zumindest versuchen. Hat aber der Sterbeprozess begonnen, ergibt es keinen Sinn, ihn aufzuhalten." Um eine PEG ethisch und rechtlich zu legitimieren, muss die Maßnahme medizinisch notwendig sein und dem Bedürfnis des Patienten gerecht werden. Vor allem muss er eingewilligt haben, andernfalls liegt Körperverletzung vor, erfuhren die zahlreichen Zuhörer von Thunert. Könne sich der Kranke nicht mehr äußern, müsse die Patientenverfügung herangezogen oder sein mutmaßlicher Wille ermittelt werden.

Ehmer stellte klar, dass die Patientenverfügung juristisch bindend ist. "Wir müssen uns danach richten." Steht, wie häufig im geriatrischen Bereich, die Entfernung der PEG zu Debatte, bekommt der Begriff "Sterbehilfe" Gewicht. Drei Arten werden unterschieden: Die aktive und strafbare, die passive als Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen (etwa in Form der Magensonde) bei Todkranken und die indirekte Sterbehilfe. Hier gilt laut Bundesärztekammer, dass bei Sterbenden die Linderung des Leidens Vorrang hat und deshalb eine mögliche Lebensverkürzung hingenommen werden darf. Den richtigen Weg abzuwägen, stellt laut Ehmer oft eine Gratwanderung dar. Beate Braunsberger nannte eine Reihe geeigneter Lebensmittel für die Ernährung Todkranker und wies auf eintretende Geschmacksveränderungen hin. Wie die anderen Referenten hob auch sie hervor, dass Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr für Sterbende eine schwere Belastung darstellen kann. "Für wen ist es wichtig, dass der Sterbende isst oder trinkt? Hat er überhaupt Hunger oder Durst?" , sei zu fragen. Der Energiebedarf bei Sterbenden sinke ab und Mundtrockenheit dürfe nicht mit Durst verwechselt werden. Da genüge dann ein Befeuchten der Lippen und Mundschleimhäute. Schwerstkranke, so Braunsberger, hätten oft eine Aversion gegen bestimmte Speisen wie Fleisch, Zwiebeln oder hartgekochte Eier, auch gegen Essensgerüche. Zu berücksichtigen sei ferner, dass etwa Schmerzen oder Depressionen mit Appetitlosigkeit einhergingen.
Dorothee Möller-Barbian , 27.11.2007, BZ

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