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Blick in
die alte Boller Mühle
Kleine Mühlenvolksfeste bei Melcherhof und Schönbachhof
Information und Unterhaltung: Etliche
hundert Besucher fanden sich bei den alten Schwarzwaldmühlen im Dreisamtal ein Über die Entstehung der Mühlen klärt ein kurzer
Ausflug in die Geschichte des Schwarzwaldes auf. "Die erste Generation gewinnt
den Tod, die zweite die Not, die dritte das Brot", lautet ein altes Sprichwort,
das sich auf die Besiedlung der einst unbewohnten Hänge bezieht. In harter
Arbeit rangen Rodungsbauern dem Schwarzwald Freiflächen ab. Als Erblehen gingen
solch abgelegenen Ländereien später an Bauern. Sie erhielten, anders als die auf
Bannmühlen Angewiesenen, ein Mahlrecht gegen Zinsabgabe, um in ihrer
Abgeschiedenheit überleben zu können. So entstanden neben den
Handwerksmüllereien, die auf Kundenbestellung mahlten, die vielen Hofmühlen für
den Eigenbedarf. Ihre hohe Zeit hatten diese Mühlen im 18. und 19. Jahrhundert.
Vom "wie" der Mühlenfunktion wussten Adelbert und
Alfred Schwär auf dem Schönbachhof in St. Peter viel Wissenswertes zu berichten.
"Im Grund" stand einst die hölzerne Mühle, die 1586 erstmals Erwähnung fand. Die
jetzige, in Holz und Stein errichtete und 1968 umgebaute, fand ihren Platz
gegenüber dem stattlichen Hofgebäude. Dessen Wahrzeichen seit 1861 der vom
Urgroßvater des jetzigen Besitzers Konrad Schwär errichtete Glockenturm mit
Glocke ist. Als Besonderheit gilt der Fruchtspeicher im Obergeschoss der Mühle. Hier warte(te)n die getrennt gelagerten
Getreidesorten auf Verarbeitung. Das Mahlgut rieselt von dort in den großen
Trichter zur Verarbeitung. Die Wasserkraft der Mühle speiste auch einen
Generator, der Dreschmaschine, Kreissäge, Obstmühle und andere Geräte mit Strom
versorgte. 150 Jahre haben der
Unteribentäler Melcherhof und
seine Wassermühle auf dem Buckel. Die Pächterfamilie Alois Herr brachte das
schwere Wasserrad wieder zum Laufen. Die Mühle mahlt für den Eigenverbrauch der
Familie, das Futter der Tiere und das Verkaufsgut im Hofladen. Der Pächter
gestaltete den Mühlentag zu einem wahren Volksfest mit der Hofkäserei im
Mittelpunkt: Große Unterhaltungsvielfalt einschließlich Hofquiz und
Kutschfahrten. Mit Unterstützung der Erwachsenen ließen die Kinder selbst
gefertigte Holzschiffchen auf dem Mühlbach segeln, eine Miniarmbrust lud zum
Zielen auf Löcher im Käse ein.Originelle Musik durchzog das Festgelände,
Mondbier (bei Vollmond gebraut) weckte Neugier auf das vielseitige
Bewirtungsangebot
Weihe des Bildstöckles beim Mühlenfest auf dem Altenvogtshof
Einblicke in das bäuerliche
Leben im Schwarzwald Am Hof angekommen, entpuppt sich eins der kleinen
Gebäude als Hofmühle. Seit dreihundert Jahren treibt oberschlächtig zugeführtes
Wasser Mühlrad und Mahlstein an, der auch am Mühlentag Getreide mahlen wird.
Geschäftiges Treiben herrschte diese Woche um ein neues kleines Steinhäuschen an
der Wegmauer. Ein hölzernes Glockentürmchen mit Glocke lassen das zu weihende
Bildstöckle vermuten. Ist es nur eine weitere Attraktion für die Gäste? "Nein",
antwortet die Bäuerin Ulrika Tröscher. "Wir haben auf dem Hof viel Glück gehabt
und viel Unglück vermeiden können". In der alten Hofstube erzählt die agile Frau über
das Landleben heute, das mehrere Standbeine zum Überleben auf kleinen
Schwarzwaldhöfen erfordert. Ihr Ehemann Gerhard ist Nebenerwerbslandwirt und
gerade damit befasst, Parkraum für gelegentlich ankommende Busse anzulegen. Dass
die Familie hier als wirkliche Großfamilie zupackt und zusammenhält, hilft sehr.
Auch beim bevorstehenden Mühlenfest mit vielen Gästen, aber Jahr für Jahr
ungewissen Besucherzahlen, für die Essen, Trinken, Bedienung und ein gut
gefüllter Laden vorbereitet sein wollen. Selbstgemachtes ist auch hier Trumpf.
Hinter der Mühle zieht der Altbauer die Sense durchs saftige Gras. Der
Ziegenbock sieht ihm versonnen zu, macht einen Sprung ins hohe Gras der Weide
nebenan, aus dem nur noch die Köpfe kleinerer Ziegen herauslugen. "Hier wird gebrannt", Ulrika Tröscher öffnet die
schwere Holztüre zur backsteingemauerten Brennerei neben der Mühle, Kupfer
blinkt auf. Die hochprozentigen Produkte aber stehen schon im Hofladen. Im neu
angelegten Kräutergarten des bunten Bauerngartens erklärt die Bäuerin: "Hier
sollen Gruppen und Schulklassen sehen, welche verschiedenen Kräuter es gibt und
sie auch probieren". Das Weidegelände liefert Wildkräuter gratis dazu. Im Altbau
geht die Altbäuerin zur großen Küche voraus. Unzählige Flaschen mit
gelbgrünlichem Inhalt stehen hier neben noch ungefüllten, Kräuterblätter
verraten deren Inhalt. "Ja, jetzt wird mit Hochdruck vorbereitet", lacht die
Schwiegertochter. Im Hofladen zeichnet ihre älteste Tochter Melanie Nudeln und
Würste aus, Rauchschinken duftet, noch sind die Holzregale der Bauernbrot-Ablage
leer. "Die gibt`s erst morgen frisch gebacken". Um die Ponystute und ihre Tochter kümmern sich
Anja und ihr jüngerer Bruder Manuel. "Die Vierbeiner sind die Lieblinge unserer
Gästekinder, die darauf reiten dürfen!" Der alte Hof ist das Gästedomizil
Förberhof bietet "Openair"
am Mühlentag 2004 Der "Deutsche Mühlentag" an Pfingsten lockt jedes
Jahr viele Besucher in die Mühlen des Hochschwarzwaldes. Die Förberhofmühle in
Langenordnach (auch Förbermühle genannt) stockt das übliche Besichtigungsprogramm in diesem Jahr noch durch
zusätzliche Veranstaltungen auf. In Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung ist am
Pfingstsonntag ein familiäres "Volks- und Schlagermusik Openair" mit Jörg Hauser
und Gästen wie Tiffany und Frank Roos (diatonische Harmonika) geboten. Jörg
Hauser ist ein Musiker aus der Region. Er kommt aus Gündelwangen, absolvierte
schon etliche Radio und Fernsehauftritte und veröffentlichte mehrere CDs. Man
konnte ihn im Fernsehen unter anderem beim "Fröhlichen Alltag" und bei der
Vorentscheidung zum "Südtiroler Grandprix" sehen. An der Förberhofmühle soll
sich nach den Vorstellungen der Veranstalter Sommerfeststimmung mit Lagerfeuer
im urigen Rahmen entwickeln. Bei schlechtem Wetter steht ein Zelt für das
Konzert zur Verfügung.
Mühlentag 2003 - Mühlen im Hochschwarzwald Die Erhaltung von Wind- und Wassermühlen als historische Bauzeugen unserer
technischen und wirtschaftlichen Entwicklung über Jahrhunderte findet ein immer
größeres Interesse in der Öffentlichkeit, erklärt der Vorsitzende der
Landesgruppe Baden-Württemberg der Deutschen Mühlengesellschaft, Ulrich Höppner
aus Eisenbach. BZ vom 7.6.2003, ganzen Text auf www.bzol.de lesen
Rutscherhofsäge von Breitnau-Bruckbach nach Hinterzarten-Löffeltal umgesiedelt
Manchmal muss man einen Ort verlassen, um an einem
anderen dem eigenen Wert gerecht zu werden. Dass das nicht nur für Lebewesen
gilt, zeigt die einst in Bruckbach beheimatete "Rutscherhofsäge". An ihrem neuen
Standort am Heimatpfad Hochschwarzwald im Löffeltal übergibt sie der Verein
Freiburg-Schwarzwald.de
Heimatpfad (7.6.2003)
Forststudenten
besuchen Klopfsäge und Hochgangsäge
HOCHSCHWARZWALD. Eine Gruppe Studenten der Hochschule für Forstwirtschaft in
Rottenburg, besuchte alte Bauernsägen- und Mühlen im Hochschwarzwald. Die 15
Teilnehmer eines Seminares zum Thema: "Geschichte der Sägeindustrie" steuerten
zusammen mit ihrem Professor Dietrich Hupperth, unter anderem die Jockelemühle
in Hinterzarten an. Dort erläuterten der Technische Leiter des
Vereins
Heimatpfad Hochschwarzwald, Theo Gremmelspacher und der Breitnauer Mühlenbauer
Albert Schwär die direkten Vorläufer der modernen Sägewerksanlagen.
Gremmelspacher ging darüber hinaus auch auf die Besonderheiten der Landschaft
des Hochschwarzwaldes, die Menschen, ihre Lebens- und Wirtschaftsweise und die
Veränderungen des traditionellen bäuerlichen Lebens während des Überganges in
das moderne Industriezeitalter ein.
Schönbachhof-Mühle zwischen St.Peter und St.Märgen mit neuem Triebwerk
ST. PETER (ro).
Für Unabhängigkeit und Eigenständigkeit hegen die Schwarzwälder eine besondere
Vorliebe. Einer der vielen Belege dafür waren die
fast 1400 wasserbetriebenen Bauernmühlen,
die im 18. bis 19. Jahrhundert auf den oft weit zerstreut liegenden Höfen des
Schwarzwaldes zur Herstellung des Mehls für die Menschen und des Schrots für das
Vieh klapperten. Zum deutschen Mühlentag am Pfingstmontag klappern und klopfen
sie wieder für's Publikum. BZ vom 18.5.2002, ro, ganzer Artikel: www.bzol.de
9. deutscher Mühlentag am Pfingstmontag 2002 Die Geschichte der Mühlen reicht zurück in vorchristliche Zeit. Ihre
allmähliche Ausbreitung über Süd- und Mitteleuropa seit dem siebten Jahrhundert
war für die Menschen in unserem Raum für die Versorgung mit Mehl für das
tägliche Brot, sowie etwa als Öl- und Sägemühlen, als Stampf-, Gewürz-, Gips-,
Loh- und Zuckermühlen wichtig. 180 verschiedene Arten der Anwendung von Mühlen
lassen sich heute nachweisen. Um diese Kulturgüter zu erhalten und zu
erforschen, wurde 1987 die
Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und
Mühlenerhaltung in Minden (DGM)
gegründet. In diesem Jahr nehmen fünf neue Mühlenstandorte in Baden-Württemberg am
Mühlentag teil, davon im Hochschwarzwald die Bauernmühle des Hinterbauernhof der
Familie Braun in Furtwangen-Linach. Neuer Wellbaum für die Kienzlerschmiede
KIRCHZARTEN (ds). In einer der letzten intakten Hammerschmieden im Dreisamtal,
der Kienzlerschmiede in Kirchzarten, wurde in den vergangenen Wochen renoviert.
Die Schmiede steht wegen ihres hohen volkskundlichen Wertes unter Denkmalschutz.
Sie vermittelt am Osterbach, in der Nähe des Dreisambades, heute noch den
Einblick in die Arbeitswelt, des einst in hoher Blüte stehenden Schmiedegewerbes
im Dreisamtal. Das Ortsbauamt hatte die Bauleitung für dieses Projekt. Der fünfeinhalb Meter lange Wellbaum - mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern - treibt nun in der Hammerschmiede den Schleifstein und die Transmissionen an. Theodor Kienzler war der letzte Schmied, der Kienzlergeneration, die die Schmiede betrieb, bevor 1961 die Gemeinde das Anwesen übernahm. Er war vor allem bekannt für sein handwerkliches Kön-nen. Aus nah und fern kamen überwiegend Landwirte, um ihre Geräte von ihm wieder instandsetzen zu lassen. So mussten Äxte, Pickel, Hauen aber auch Pflugscharen angeschweißt werden. Neben Hufeisen wurden auch viele Kleinwerkzeuge für Dachkonstrukti-onen, Treppen und vieles andere hergestellt. Für diese Arbeiten stand das Doppelhammerwerk zur Verfügung, von welchem es nur noch wenige Exemplare in Deutschland gibt. Die Kienzlerschmiede stellt nicht nur eine Attraktion für den Tourismus dar, Schulklassen zählen gleichfalls zu den Besuchern, die sich in das Gästebuch der Eisenschmiede ein-tragen. Die Schmiede am Promenadenweg kann ab 15. Mai wieder jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr besichtigt werden. Während dieser Zeit wird auch der Kulturfilm "Altes Eisen" vorgeführt. Der Filmstreifen wurde von der Filmprüfstelle mit dem Prädikat "Künst-lerisch wertvoll" versehen. Für größere Gruppen werden in Absprache mit der Toruist-Info unter Telefon 07661/3939 Sonderbesichtigungen angeboten werden ds, BZ vom 15.10.2003 Kienzlerschmiede in Kirchzarten Auch die historische Kienzlerschmiede in Kirchzarten ist eine Station des neuen Naturenergie Lehrpfades Dreisamtal. Die Kienzlerschmiede ist eine "Alte Hammerschmiede" aus dem 18. Jahrhundert. Im Eigentum der Gemeinde Kirchzarten seit dem Jahr 1961. In den Jahren 1961 bis 1965 wurde die Schmiede mit Hilfe des Denkmalamtes renoviert und in den Jahren 1977 bis 1978 erfolgte die Erneuerung des großen Wasserrades, des Wasserwehres und des Hammerwerkes. Die Schmiede war bis 1963 in Betrieb und für die Bauern des Dreisamtales tätig. Jetzt ist sie am Dienstag und am Donnerstag von Mai bis September (also jetzt noch!), jeweils von 16 bis 18 Uhr "tätig" und für Interessierte und Urlauber bei freiem Eintritt zu besichtigen; neben dem Freibad Kirchzarten, eine sehr interessante Station des neuen Naturenergie-Lehrpfades Dreisamtal. "Eine klappernde Mühle am rauschenden Bach – ein Relikt aus vergangenen Zeiten inmitten moderner touristischer Infrastruktur", heißt es vor der Schmiede in der Beschreibung. Aus dem 18. Jahrhundert stammt diese im Innern des Hauses, direkt am Osterbach gelegen, versteckte Schmiede. Die ehemalige "Hammerschmiede" war bis 1961 in Betrieb und der Arbeitsschurz des letzten Schmieds, Theodor Kienzler, hängt auch noch dort. Die Arbeitszeit eines jeden Schmieds wurde vom Wasserdruck und –fluss bestimmt, denn alle Maschinen waren von Wasserrädern angetrieben, eine vorbildliche und logische Nutzung der natürlich fließenden, regenerativen Energie. Die Kienzlerschmiede ist "ein
kleines Heimatmuseum mit viel Wissenswertes über ein altes Handwerk". Ein Blick
in das Innere der Schmiede gibt Aufschluss über die Kraft des Wassers, der
Wasseräder und die dann folgende Übertragung der Energie für den Antrieb des
großen Schleifsteins. Kontakt, Infos und Auskunft kann auch das Tourist-Info
Kirchzarten unter dem Telefon 07661/3939 geben. © by freiburg-schwarzwald.de, www.frsw.de, Update 14.06.11 |