Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Linach im Linachtal zwischen Urachtal und Bregtal
im Südschwarzwald
  

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Blick nach Westen ins Linachtal über Kirche (rechts) und Schwarzhansenhof am 8.1.2008
Blick nach Westen ins Linachtal über Kirche (rechts) und Schwarzhansenhof am 8.1.2008
 

 

De Linacher Stausee: Theaterstück von Bernhard Dorer uraufgeführt

Über 800 Besucher erlebten die Premiere von Bernhard Dorers Theaterstück "De Linacher Stausee": Vier Stunden Aufführung vor dem Dotter-Kathrin-Hisli unterhalb der Linachtalsperre, 100 Akteure. Auch der Organisator Andreas Trenkle, Vorsitzender des veranstaltenden Harmonikavereins Wälderbuebe Linach, freute sich für die großartigen Darsteller: Florian Klausmann als der "gescheite Ingenieur Thorsten" mit Berliner Dialekt, Johanna Muckle die weise Baseund Barbara Dotter als derbe und besserwissende Magd Grete. Bernhard Dorer selbst übernahm die Rolle des Linacher Ortsdieners und kündete die vier Akte an, mit Witz und Stimmung.
2.7.2008

Die Linachtalsperre begeistert als neue Freilichttribüne. Das Theaterstück veranschaulicht mit viel Charme und Humor die Entstehung der Talsperre
www.doldverlag.de

 

Ortsvorsteher Erich Straub sieht klare Perspektiven für die kleine Gemeinde Linach

Herr Straub, wie lange sind Sie schon Ortsvorsteher von Linach?
Seit 1982, also seit 25 Jahren.

Hat man nach einer so langen Zeit nicht irgendwann genug von der Kommunalpolitik?
Bei mir ist es eher umgekehrt: Anfangs war ich nicht so begeistert von meinem neuen Amt. Aber keiner wollte es machen, und ich habe mich schließlich überreden lassen. Und dann bin ich eben in die neue Aufgabe hineingewachsen, durch meine berufliche Tätigkeit bin ich mit vielen Linachern zusammengekommen. Das hat mir die Arbeit schon erleichtert.

Was haben Sie in der Zeit als Ortsvorsteher als Ihre wichtigsten Tätigkeiten angesehen?
Linach ist fast durchweg landwirtschaftlich geprägt, und so hatte die Unterstützung der Landwirtschaft für mich immer die erste Priorität. Daneben war mir das sehr lebendige Linacher Vereinsleben wichtig. Nach dem Brand des Gasthauses "Adler" standen die Vereine ohne "Heimat" da. So wurde der Einsatz für ein Gemeindehaus zentrales Thema. Und die Vertretung der Linacher Interessen als Stadtrat in Furtwangen hatte immer große Bedeutung für mich.

Wie sehen Sie die Rolle des Ortsteils in der Stadt Furtwangen?
Linach wird nie eine touristische Bedeutung haben, die Landwirtschaft macht den Charakter des Linachtals aus. Ein wichtiges Signal für die Einigkeit im Dorf ist für mich die Entscheidung praktisch aller Linacher Landwirte, biologisch nach den Vorgaben der "Bioland"-Genossenschaft zu produzieren, deren Mitglied übrigens auch die Breisgaumilch ist, der die Landwirte zuliefern.

Welche Perspektiven sehen Sie, welche wichtigen Vorhaben stehen noch aus?
Das nächste Ziel ist momentan die Durchführung des BZ-Verfahrens mit der weiteren Verbesserung der Produktionsbedingungen für die Landwirte. Mittelfristig muss auch die Verkehrssituation Beachtung finden, die Linachtalsperre sorgt schon jetzt für deutlich mehr Verkehr. Ansonsten ist mir wichtig, dass einzelne Bauwillige durch den Erlass von so genannten "Abgrenzungssatzungen" die Möglichkeit zum Bauen in ihrer Heimat bekommen, nachdem die Ausweisung eines Baugebietes illusorisch ist.

Was war im zurückliegenden Vierteljahrhundert das für Sie wichtigste Ereignis?
Das war ohne Zweifel Ausbau und Erweiterung des Gemeindehauses in den Jahren 1997 und 1998, was wir immer wieder gefordert haben. Als es so weit war, waren natürlich auch wir Linacher gefordert: Mit 1600 Stunden Eigenleistung haben wir zum Gelingen beigetragen. Es war nicht immer einfach, aber der Erfolg freut mich auch heute noch.
Fragen: Gerhard Dilger, 22.9.2007, www.suedkurier.de


 

Linachstausee kehrt zurück - Aufstauen beginnt

Die Freunde historischer Wasserkraft haben Grund zum Feiern: In Vöhrenbach im Schwarzwald-Baar-Kreis beginnt gestern der Wiederaufstau der historischen Linachtalsperre — 37 Jahre nach Stilllegung des Speicherkraftwerks. Die Mauer aus den 1920er-Jahren, die wegen ihrer einzigartigen Bauweise seit langem als Kulturdenkmal gilt, war in den vergangenen zwei Jahren für mehr als sechs Millionen Euro saniert worden.

Bautechnisch gilt die Linachtalsperre als Meisterwerk, weil sie aus 13 Rundbögen in einer fast schon filigran anmutenden Weise aufgebaut wurde — der teure Beton in der Bauzeit war Grund für diese kreativ luftige Konstruktion. Technikgeschichtlich interessant ist das Linachkraftwerk auch, weil es die Epochen der Stromwirtschaft wie kaum ein zweites Projekt in Deutschland abbildet. Gebaut von der Gemeinde zwischen den beiden Weltkriegen, im Jahrzehnt der Wasserkrafteuphorie. 1969 wurde es stillgelegt — ausschlaggebend war eine Prämie des regionalen Energieversorgers an die Gemeinde in Höhe von 300 000 Mark. Es war die Zeit, als man an die große Zukunft der Atomkraft glaubte. Nur die Abrisskosten scheute die Gemeinde, und so blieben Talsperre und Turbinenhaus stehen. Zum Glück, denn in den folgenden Jahren wurde die Kritik an der Abschaltung des voll funktionsfähigen Wasserkraftwerks immer lauter.
Die Energiekrise von 1973, das Atomunglück von Harrisburg 1979, die Katastrophe in Tschernobyl 1986 und das langsam aufkommende Umweltbewusstsein stellten die Entscheidung zunehmend in Frage. Und so wurden in den neunziger Jahren die Bürger der Region selbst aktiv, um das Kraftwerk zu reaktivieren — auch typisch für diese Zeit. Mehr als 100 Investoren brachten 700 000 Euro auf und sie nahmen 1998 die Turbinen auf eigene Faust wieder in Betrieb. Allerdings nur als Ausleitungskraftwerk, also ohne einen Aufstau des Sees. Denn die Sanierung der 25 Meter hohen und 143 Meter langen Talsperre war für ein Bürgerprojekt dann doch eine Nummer zu groß. Genau zur richtigen Zeit fand dann aber auch die Staumauer einen gewichtigen Unterstützer: Als Robert Strumberger im Herbst 1997 von den Vöhrenbachern zum neuen Bürgermeister gewählt wurde, widmete er sich bald so engagiert dem Projekt Talsperre, dass Kritiker schon fürchteten, die gesamte andere kommunale Arbeit werde darunter leiden. "Wir können auf den Mond fliegen, daher sollte es auch machbar sein, die Talsperre zu reaktivieren" , sagte der neue Bürgermeister gerne.
Heute ist das Ziel erreicht. Unter anderem mit Mitteln der Landesstiftung Baden-Württemberg wurde das Projekt finanziert. 1,2 Millionen Kilowattstunden soll das Kraftwerk in Zukunft wieder alljährlich ins Netz speisen. Bürgermeister Robert Strumberger denkt unterdessen schon weiter: Er will den Linachstausee künftig als Touristenattraktionvermarkten: "Vöhrenbach hat jetzt schließlich ein Alleinstellungsmerkmal."
Bernward Janzing, 17.3.2007, www.badische-zeitung.de

   

 

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© by freiburg-schwarzwald.de, Update 17.06.11