Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Imker und Bienen im Hochschwarzwald und Breisgau
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Eisfiguren am zugefrorenen Schluchsee   mehr                                                                      

Dworah.de - Bienenwachs-Naturkosmetik

Ein neues Geschäft gibt es seit 12.2.2005 in Pfaffenweiler. Dworah heißt der Laden, den Maria Stocker in den Schwabenmatten 21 eröffnet hat. Dworah ist der hebräische Begriff für Biene. Und die fleißigen Wabenbewohner leisten tatsächlich einen Teil der Arbeit für das Geschäft: Sie liefern die Rohstoffe. Honig und Naturkosmetik auf der Basis von Bienenwachs aus Naturwabenbau verkauft Maria Stocker in Pfaffenweiler und über das Internet. Alle Produkte stellt die 58-jährige Freiburgerin selbst her.

Maria Stocker ist Imkerin und besitzt Bienenschwärme in den Orten Merzhausen, Ehrenkirchen und St. Ulrich. Als diplomierte Drogeristin verfügt die gebürtige Schweizerin über das fachliche Wissen, die Cremes und Öle ihrer Naturkosmetikreihe herzustellen. Neuland ist das für Maria Stocker nicht. Schon vor etwa 15 Jahren habe sie mit einem befreundeten Imker Naturkosmetik hergestellt, erinnert sie sich. Jetzt will sie sich mit der Idee auf eigene Beine stellen. Ihre Kosmetik parfümiert die Geschäftsinhaberin weniger als gewöhnlich, um eine gute Hautverträglichkeit zu erreichen. "Die Wirkung auf die Haut ist eine ganz andere", deutet Maria Stocker die Vorteile ihrer Naturprodukte an, die sie ohne Konservierungsstoffe herstellt. So gewinnt Stocker ein natürliches Produkt, das möglichst frisch und ohne lange Lagerzeiten vertrieben werden muss. Deshalb gibt es die Naturkosmetik aus dem Bienenstock nicht in großen Geschäften, sondern nur per Direktverkauf in Pfaffenweiler und über das Internet.
BZ vom 12.2.2005

Zum Geschäft Dworah in Badenweiler (früher Pfaffenweiler) >Imker

  

 

Glottertäler Imkerverein - Bienenkrankheiten

Als Heinrich Reichenbach vor 60 Jahren mit der Imkerei begonnen hat, waren die Milben noch kein Thema. "Damals gab's andere Krankheiten", erinnert sich der 78-Jährige. Die Varroa wurde erst Ende der 70er-Jahre von asiatischen Bienen nach Deutschland eingeschleppt. Ein westdeutsches Institut hatte mit den Insekten aus Fernost experimentiert. Gleichzeitig brachten russische Soldaten Bienen mitsamt Milben nach Berlin, von wo aus sie sich ebenfalls verbreiteten.
Heute kennt jeder Imker den lästigen Mitbewohner im Bienenstock. "Wir leben seit 20 Jahren mit der Varroa", sagt Friedrich Drayer vom Glottertäler Imkerverein. "Sie hat den Schrecken für uns verloren." Allerdings erst, seit die Bienenzüchter den richtigen Umgang mit ihr gelernt haben. Anfangs, so erinnert sich Reichenbach, seien "viele Völker kaputt gegangen". Dann wurde das baden-württembergische "Varroatose-Bekämpfungskonzept" entwickelt, zu dem auch verbesserte Bienenkästen gehören. Sie haben im Boden eine Schublade, die herabfallende Milben auffängt. Der Imker behält so die Zahl der Eindringlinge im Blick. Das hilft zwar gegen die gefräßigen Milben, macht die Imkerei jedoch zu einem Zeit raubenden Hobby. Für die meist nebenberuflichen Bienenzüchter sei, so weiß Heinrich Reichenbach, "mal eben so am Wochenende Wegfahren" nicht möglich. Der Rentner geht täglich zu seinen Bienen, denn für ihn ist die "Beobachtung vorne am Flugloch" das A und O. Am Verhalten der Immen merke er sofort, wenn etwas nicht stimmt. ...

Bienenkrankheiten
Die größte Gefahr ist die Varroatose, deren Erreger die parasitäre Varroamilbe ist.
Die Amerikanische oder bösartige Faulbrut ist eine Bakterienkrankheit, deren Kennzeichen schleimig-zersetzte Bienenmaden sind.
Der Kleine Beutenkäfer ist ein Bienenparasit, dessen Larven in die Waben eindringen und dort Honig, Pollen oder Bienenbrut fressen. In Europa kommt er bislang nicht vor.
Die Kleine Wachsmotte ist ein Schädling, deren Larven Wachs und Pollen fressen. Sie leben in Bienenstöcken und in Waben

Ganzen Text von Barbara Schmidt vom 16.10.2004 in der BZ lesen

  

 

Honigverordnung ab 1. August 2004 - Orientierung an EU-Richtlinie für Honig

BREISGAU. Seit 1. August gilt in Deutschland eine neue Honigverordnung. Sie regelt, wie Bienenhonig beschaffen sein muss und welche Angaben auf seine Verpackung gehören. Künftig muss auf jedem Honigglas, das in den Handel gelangt, ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein. Außerdem soll der Kunde die Herkunft des Honigs erkennen können. Die Verordnung wurde im Januar vom Bundesverbraucherschutzministerium erlassen. Sie ersetzt die bislang gültige aus dem Jahr 1976 und orientiert sich an der EU-Richtlinie für Honig. Imkern und Vermarktern blieb eine Übergangsfrist von sechs Monaten, um sich mit den neuen Regelungen vertraut zu machen.

Änderungen gibt es vor allem bei der Kennzeichnungspflicht: Beim Verkauf von Honig muss jetzt das Land genannt werden, in dem er gewonnen wurde. Stammt er aus verschiedenen Ländern, gelten Bezeichnungen wie "Mischung von Honig aus EG-Ländern". Gekennzeichnet werden muss auch, ob der Honig gefiltert wurde. Beim in Deutschland weitgehend unüblichen Filtern werden dem zuckrigen Bienenprodukt neben Verunreinigungen auch alle Pollenanteile entzogen. Dadurch wird er fließfähiger und kann in Tuben oder Flaschen verpackt werden. Allerdings fehlt ihm damit auch ein natürlicher Honigbestandteil. Da dass eigentlich untersagt ist, muss er als "gefilterter Honig" ausgewiesen werden. Daneben sind wie bisher regionale Kennzeichnungen möglich. Baden-Württembergische Imker können also auch weiterhin das Siegel mit den drei Löwen auf ihre Gläser kleben. Damit "wirkt sich die neue Honigverordnung sogar positiv aus", sagt Albert Mayer, Kreisvorsitzender des Badischen Imkerverbands Breisgau-Hochschwarzwald/Freiburg. Durch die zusätzlichen Angaben könne der Kunde künftig "schlechte Importware von Qualitätsware unterscheiden". Honig aus dem Ländle durchlaufe schließlich gleich drei Qualitätskontrollen, ehe er mit Siegel auf den Markt gelange. Damit seien die Qualitätsstandards höher als bundesweit üblich. Beim Haltbarkeitsdatum ist der Kunde auf das Ermessen des Imkers angewiesen. Er legt die Haltbarkeit seines Produkts fest, übernimmt damit aber auch die Garantie dafür. In der Regel liege das Datum zwei bis drei Jahren nach dem Zeitpunkt der Abfüllung, so Mayer.
BZ vom 16.10.2004

  

 

Imker im Dreisamtal mit 1085 Bienenvölkern

Die Anzahl der Dreisamtäler Imker blieb in den letzten drei Jahren konstant. In diesen drei Jahren gaben 6 Imker die Imkerei in Buchenbach, Kirchzarten, Oberried und Stegen auf. Erfreulich aber ist, dass in diesem Zeitraum ebenfalls 6 Personen mit der Imkerei neu begonnen haben. Für den Imkerverein Freiburg, dessen Vereinsgebiet auch das Dreisamtal umfasst, ist dies immer wieder Anlass genug, sich intensiv um neue Interessenten für dieses Hobby zu bemühen. Wir Imker leisten mit unserer Bienenhaltung einen wichtigen Beitrag, um die Vielfalt in der Natur zu erhalten. Als Vorsitzender des Imkervereins Freiburg, sehe ich das Hobby der Imkerei als eine wertvolle und sinnvolle Freizeitbeschäftigung an. Wer die Imkerei ausübt, steht im Einklang mit der Natur und erlebt Jahr für Jahr erneut deren Entwicklung. Er ist fasziniert vom Treiben und Werden in einem Bienenvolk und ahnt hin und wieder die Vielfältigkeit und Unergründlichkeit der Schöpfung.

Der Wert der Bienenhaltung ist insbesondere in der Bestäubungsleistung der Bienen bei Wild- und Nutzpflanzen zu sehen. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Honigbienen liegt dadurch etwa 10mal höher, als der erwirtschaftete Honigertrag des Imkers. Diese Bestäubungstätigkeit muss daher immer gewährleistet werden. Früher war es auf dem Bauernhof selbstverständlich, dass Bienenvölker gehalten wurden. Leider findet man heute kaum noch Landwirte mit Interesse an der Imkerei.

Die Mitgliederzahlen im Dreisamtal blieben in den Jahren 2001 bis 2003 unverändert. Auf sechs ausgeschiedene Mitglieder, fingen wieder sechs mit der Imkerei an. Das ist ein kleiner Lichtblick und lässt hoffen. In Kirchzarten hat der Imkerverein Freiburg derzeit 17, in Buchenbach 21, in Oberried 10 und in Stegen 17 Mitglieder. Die insgesamt 65 Imkerinnen und Imker halten im Dreisamtal 1085 Bienenvölker. Am Ende des Jahres 2000 waren es noch 1216. Die durchschnittlich vom einzelnen Imker gehaltene Bienenvölkerzahl nahm im v.g. Zeitraum um 2 Völker ab.

Die kälteren Tage dieses Winters wirkten sich positiv auf die Winterruhe aus und somit kann im Allgemeinen mit einer guten Überwinterung der Bienenvölker gerechnet werden.

In meiner über 40jährigen Tätigkeit als Hobbyimker, möchte ich dieses Hobby nicht mehr missen. Und das Wissen, dass ohne Bienen die Artenvielfalt auf unserer Erde rapide zurückgehen würde, bestärkt mich in meinem Bestreben, weiterhin Bienen zu halten und mich für Imkernachwuchs einzusetzen.

Um Nachwuchs zu finden, veranstaltet der Imkerverein Freiburg vom 20. April 2004 an einen Anfängerkurs für alle Altersgruppen. Kursbeginn ist am 20. April um 19.00 Uhr am Lehrbienenstand des Imkervereins Freiburg in Freiburg-Lehen, Am Silberhof 3, und zieht sich über mehrere Abschnitte bis in den Sommer hinein.

Albert Mayer, 1. Vorsitzender des Imkervereins Freiburg e.V., 7.3.2004

Zum Imkerverein Freiburg

  

 

Viele Imker verlieren die Lust (24.5.2003)

Das Fest "100 Jahre Imkerverein St. Peter" wurde von dem Thema Varoamilbe und Bienensterben beherrscht

STEGEN (ro). Zahlreiche Gratulanten empfing der Imkerverein St. Peter zu seiner 100-Jahr-Feier. In unterhaltsamen Stunden passierten Vergangenheit und Gegenwart Revue, um Gottes Segen bat man im Festgottesdienst. Den Blick in die Zukunft lenkten die Bienenfleißigen vom Hohen Wald gemeinsam mit Gleichgesinnten zum Kreisimkertag. Eine interessante Ausstellung gab im Schulfoyer Einblick in das, was Imkertum ausmacht, einschließlich lebendiger Bienen - geschützt hinter Glas - zum Anschauen. Hier der alte Strohkorb, mit dem die Urururahnen schon Wildbienenschwärme einfingen, dort Informationstafeln, ein Stand mit aktuellem Angebot zum heutigen Imkereibedarf, Honig- und Honigprodukte.
Im Saal begrüßte ein gut gelaunter Vorsitzender des Jubelvereines, Willi Schwär vom Amandenhof, zahlreiche Imkerkolleginnen und -kollegen. Schirmherr Bürgermeister Gottfried Rohrer betonte in seinen Glückwünschen an den sehr aktiven Verein die Imkerei als wichtigen Faktor im Umweltschutz und bedachte Willi Schwär mit einem Kuvert für die Imker. MdL Klaus Schüle, CDU, versprach in seinem Grußwort, die Probleme des Standes mit nach Stuttgart zu nehmen, beispielsweise den Ruf nach einheitlichem Recht für EU und nationale Bestimmungen bei der Mittelbekämpfung insbesondere der Varoamilbe.

Als Vorsitzender der 780 Bienenzüchterinnen und -züchter ( mit ihren 9080 Völkern) des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald lenkte Albert Mayer die Versammlung. Schnell umriss er die derzeitige Situation mit rückläufigen Imkerzahlen als Folge der Resignation, die sich angesichts des schädlingsbedingten Bienensterbens breit mache. "Weniger Imker bedeutet aber zwangsläufig weniger Bienenvölker und damit fehlende Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen", umriss er das Dilemma aus dem Zusammenkommen vieler ungünstiger Faktoren, das den Völkern Verluste in unterschiedlicher Höhe einbringe, den Imkern die Lust am Hobby verderbe und steigende Verteuerung hochwertigen Honigs, der in den vergangenen Jahren oftmals unter Preis gehandelt worden sei.
Mucksmäuschenstill wurde es, als Gerhard Liebig, Universität Hohenheim, seinen Vortrag über "Knackpunkte der Imkerführung: Was Imker glauben und Bienen tun" begann. Ein nicht allein der medialen Präsentation wegen beeindruckendes Ereignis. Gerhard Liebig könnte man mit "20 Jahre Umsetzung reichlichen Fachwissens, basierend auch auf seiner Promovierung in Pharmakologie" beschreiben. Ein Wissenschaftler, der alles in Frage stellt, gelegentlich sogar sich selbst. Seine Ausführungen um die gefürchtete Bienenkrankheit Varoatose (Milbenbefall mit unterschiedlich starkem Völkersterben) zwischen Medienschimpfe und Pisastudie verlor sich nicht in Unwesentlichem, sondern lenkte den Blick auf Wissens- und Beachtenswertes, züchterische Versäumnisse und ebensolche Genauigkeit. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion unter Gesprächsleitung Christoph Grafs standen besagte Bienenkrankheit und das Wunschdenken nach varoaresistenten Bienen im Blickpunkt. Festgemacht an den Möglichkeiten der Resistenzzucht (Diplombiologin Walburga Schwär), vorschriftsmäßiger Bekämpfungsmethoden und ihre Problematik und dem Rückblick in die Vergangenheit zu Professor Armbruster, Freund des Vereinsgründers St. Petermer Imker, Adelbert Schwär zu dessen Vortrag "Verbessert die Honigbiene". Beide hatten viele Jahre gemeinsam beim Plattenhof ein Edelzuchtgebiet betrieben . Damals führte die Tracheemilbe zu verheerendem Bienensterben. Eine Varoatoleranz durch Züchtung ist im Versuch, ihr Erfolg sei indes ungewiss.

Der Vorsitzende der Imker des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald, Albert Mayer, bedachte zum Kreisimkertag innerhalb der Jubiläumsveranstaltung vier Bienenzüchter mit hohen Auszeichnungen.
Die Verbandsnadel in Gold erhielten für ihre Verdienste um die Bienenzucht die Imker Alfred Kirner, St. Märgen und Karl Wetzel, Müllheim. Alfred Kirner stand seinem Verein von 1970 bis 1990 als Schriftführer zur Verfügung, und steht es seit 1996 bis heute wieder. Karl Wetzel hielt das Vereinsgeschehen der Imker Müllheims zwischen 1977 und 1985 fest und versieht seit 1985 das Rechneramt. Ingrid Birkle vom Imkerverein Glottertal zeichnete Mayer mit der silbernen Verbandsnadel aus. Sie wirkte 1987-1992 als Schriftführerin und übernahm dann bis heute den stellvertretenden Vorsitz. Ebenfalls "Silber" wurde Michael Nutsch, Imkerverein Müllheim zuteil, der 1989-2001 zweiter Vorsitzender war.

Monika Rombach

  

 

 

Imkerverein St. Peter 100 Jahre alt

Auf Adelbert Schwär vom Schönbachhof geht die Gründung des örtlichen Imkervereines im Jahre 1903 zurück. Zum 100-jährigen Bestehen des Vereines laden die sich mit Bienenzucht befassenden Mitglieder heute, Samstag, um 20 Uhr in die Festhalle von St. Peter ein.

Wie sah Imkerei im Schwarzwald früher aus? "Die breiten, niedrigen Rümpfe (Bienenstrohkörbe) saßen im Schutz des weit vorgezogenen Schwarzwaldhausdaches neben- und untereinander auf hölzernen Immenbänken. Bescheidene Erträge gewannen die Imker", damals noch dem Zufall der Natur überlassend, nicht wie heute züchterisch gesteuert, so die Festschrift.

Ob es die Beurbarmacher auf dem Wald waren, die diese Strohkörbe nach St. Peter brachten, ist nicht zu rekonstruieren. Fest steht, die Mönche des Klosters St. Peter "widmeten sich der Bienenzucht als Spenderin von Honig und Wachs", so stand es in der von Klaus Weber erstellten Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Imkervereines mit erster urkundlicher Erwähnung 1561 zu lesen. Die kleinen emsigen Tierchen versorgten die Menschen mit dem wichtigen Heil- und Süßmittel sowie Kerzen-und Siegelwachs.

Abt Ignaz Speckle kommt eine tragende Rolle in der Bienenzucht zu, fanden sich doch "am 7. Mai 1798 Mitglieder des Adels, die Äbte von St. Märgen und St. Peter und bürgerliche Imker aus Freiburg, zusammen 15 Personen, im Freiburger Petershof zur Gründung der von Heinrich Bach vorgeschlagenen Bienengesellschaft zusammen" . Die vorderösterreichische Regierung befürwortete dies und unterstützte die Bienezüchter jährlich mit 200 Gulden, doch der Wiener Kaiserhof verweigerte die Unterstützung.

Nach Gründung des Badischen Landvereines erfolgte 1866 die des Bezirks-Bienenzuchtvereines Freiburg, "dem auch Imker aus St. Peter angehörten und der sich noch heute auf das Dreisamtal erstreckt". Selbständigkeitsbestreben führte am 1. März 1903 in der "Sonne" zur Gründungsversammlung des Orts-Bienenvereines St. Peter unter dem Vorsitz des ehemaligen Uhrenhändlers und Londoner Geschäftsmannes Adelbert Schwär vom Schönbachhof. Sein Stellvertreter war Wilhelm Kürner, Schriftführer Markus Schwab, Kassier Josef Rombach und Beiräte Karl Gremmelspacher, Leo Dold und Benedikt Wehrle.

Ihnen schlossen sich bald Imker aus Kirchzarten, Eschbach, Buchenbach, St. Märgen und Hinterstraß an. 1904 erlebte das "Kreuz" die Gründung des Bezirksvereines St. Peter, der 1905 bereits 80 Mitglieder verzeichnete und in den Landesbienenzuchtverein aufgenommen wurde.

Bienenzucht erlebte von jeher Höhen und Tiefen; seit etlichen Jahren treibt die Varroamilbe die Imker zur Weißglut: St. Peter beklagt einen Verlust von 40 Prozent seiner Völker. Auch eine Käferart soll - noch im Ausland - den friedlichen Summern nach dem Leben trachten. Seit Beginn eifern die Bienenzüchter dem Fleiß ihrer sechsbeinigen Schützlinge nach. 1988 begannen die Planungen zu einem Lehrbienenstand, der unter Vorstand Eugen Metzger 1991 eingeweiht werden konnte. Neben Imkerkursen und monatlichen Imkertreffen findet dort bis heute Biologieunterricht der Schule zum Thema Bienen statt. Mit gezielten Anfängerkursen versucht man, die Jugend für das bereichernde Naturhobby zu interessieren. Denn die 43 Vereinsmitglieder sind im Jubiläumsjahr 61 Jahre im Durchschnitt. Die Imker beteiligen sich am jährlichen Dorffest der Vereinsgemeinschaft und richten den Mai-Hock aus.

Monika Rombach, BZ vom 17.5.2003

  

 

 

Bienenmilbe verschont auch das Dreisamtal nicht

Europaweit beklagen Imker große Verluste durch die Milbe Varroa destructor

Dreisamtal (is.) Als die etwa 30 Imker im Dreisamtal erstmals nach dem Winter zu ihren Bienenvölkern gingen, bot sich vielen von ihnen ein schreckliches Bild. "Wenn dort nichts mehr fliegt, tut es schon weh. Das ist wie wenn ein Haustier stirbt, der geliebte Hund oder die Katze", so beschreibt Wolfgang Zähringer aus Zastler, Bienenseuchensachverständiger fürs Dreisamtal, den Moment, wenn man sieht, dass man einen beträchtlichen Teil seiner fleißigen Völker verloren hat. Nicht nur die üblichen etwa zehn Prozent, die jeder Imker nicht über den Winter bringt, sind zu beklagen. Die Durchschnittverluste europaweit belaufen sich auf 40 %.
Der Grund ist die Bienenmilbe Varroa destructor. Diese Milbe, die sich in der Brut des Volkes vermehrt und sich davon ernährt, saugt die Hämolymphe, das "Blut" der Biene und überträgt so Viren, die das Gehirn beeinflussen. Die Folge ist, dass das verwirrte Insekt bei anderen Stöcken um Aufnahme bittet und damit die Milben samt Viren weiter überträgt. Eine weitere Folge ist die Verkrüppelung der nachkommenden Brut, die dann nicht mehr arbeits- oder lebensfähig ist.

Wolfgang Zähringer, Bienensachverständiger aus Zastler 2003

Schon seit 20 Jahren stellt die Bienenmilbe ein Problem für die Imker dar. Die Forschung konnte bis jetzt kein effizientes Gegenmittel finden, hatte das Problem aber weitestgehend unter Kontrolle. Das Verhältnis zwischen Biene und Milbe war ausgeglichen. Letztes Jahr kamen dann aber viele ungünstige Umstände zusammen. Die feuchte Witterung verursachte eine starke Unterschreitung der Anzahl von Rindenläusen, somit war die Waldhonigquelle der Bienen ausgeblieben. Die wenige Nahrung brachte eine verminderte Bruttätigkeit mit sich. Zusätzlich befand sich die natürliche Populationskurve, die im Schwarzwald sechs Jahre beträgt, nicht gerade auf dem höchsten Stand. Das alles zusammen bedeutete, dass die Milben in vielen Stöcken die Überhand gewinnen konnten. Wolfgang Zähringer erklärt das Phänomen: "Eine Milbe im Frühjahr bedeutet 300 Milben im Sommer. Wenn viele Bienen aktiv sind, kann der Ausfall einiger verkraftet werden. Die schlechte Entwicklung war schon letzten Herbst abzusehen."
Doch was kann man als Imker dagegen unternehmen? 80% der Nutzpflanzen sind auf die Bienenbestäubung angewiesen. Das heißt, die Auswirkungen eines solchen Milbenbefalles sind wesentlich größer, als es im ersten Moment erscheint. Dass der Honig teurer wird ist unumgänglich, aber was ist mit den Obstplantagen, den Tieren, die sich davon ernähren, was mit den Blumen?
Am Bodensee werden jetzt schon Prämien verteilt, um die Imker bei der Stange zu halten. Zähringer schließt das auch hier nicht aus. Aber Geld gibt’s ohne Bienen nicht. Um der Milbe entgegen zu wirken, raten Experten in Kombination die Drohnenbrut herauszuschneiden und Ableger zu bilden. Zusätzlich wird die Anwendung von Ameisensäure empfohlen, die neben den chemischen Mitteln als einziges auch teilweise auf die Brut wirkt.

Doch 100%ig effektiv scheint kein Mittel zur Bekämpfung oder Vorsorge gegen die Varroa zu sein. Auch Experten sind ratlos, denn die Schäden reichen bei Hobby- und Profi-Imker von kaum bis fast alles. Der Freiburger Fachmann für Bienengesundheit Wolfgang Ritter ist zurzeit dabei, einige seiner Mitarbeiter ausschwärmen zu lassen, um die Imker der Region zu interviewen. Auch der Bienenseuchensachverständige Zähringer bekam schon Nachricht. Er kann das Auseinanderklaffen der Ausfälle ebenfalls nicht verstehen. Der Imkerverein Freiburg veranstaltet monatliche Schulungen, denen die Dreisamtäler Imker beiwohnen. Die Patentlösung wären vermutlich Bienen, die gegen die Milben resistent wären oder einen erhöhten Putztrieb haben. Die Not der Imker zieht viel Schindluder an. Von importierten Bienen, die neue Viren einschleppen bis zu angeblich milbenresistenten Bienen, die sich nach Zahlung horrender Preise als gewöhnlich herausstellen. Eine Lösung wäre in Zähringers Augen das zeitgleiche Anwenden der Ameisensäure bei benachbarten Imkern, um eine Reinvasion der Milben zu verhindern.Doch er kann dem ganzen Übel nicht nur Schlechtes abgewinnen. "Jetzt ist Einiges im Gang. Die Forschung läuft auf Hochtouren. Gegen das seit 20 Jahren bekannte Problem haben wir jetzt intensiv etwas unternommen". Die unscheinbare Biene und ihr kontinuierlicher Fleiß sind für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Nun wird man eines Besseren belehrt.

Man kann von Glück sprechen, dass die wenigsten Imker hier zu Lande ihre Arbeit nicht des Geldes wegen tun. Einerseits gut, denn sie haben keinen unersetzlichen Schaden durch die Milben erlitten, können weitermachen. Andererseits soll die Imkerei ein Hobby sein und nicht viel Arbeit oder Enttäuschung mit sich bringen. Wolfgang Zähringer ist aber zuversichtlich und davon überzeugt, dass die meisten Imker im Dreisamtal nicht aufgeben werden. "Imker sind Idealisten."
Isabell Schweizer, Dreisamtäler vom 30.4.2003

  

 

Bienenvölker verschwinden durch Varroa-Milbe

TITISEE-NEUSTADT. Auch den 35 Mitgliedern des Imkervereins Titisee-Neustadt macht die Varroa-Milbe zu schaffen. Auf rund 20 Prozent schätzt der Vorsitzende Karl Mayer in der Hauptversammlung im "Jägerhaus" den Verlust durch dieses winzige Insekt, das die Bienen ansticht und deren Blut saugt.

Schriftführer Guido Agostini zählte chronologisch die Aktivitäten auf. Bei den Treffen, sei es am Stammtisch, beim Frühschoppen oder Grillfest, standen immer fachliche Themen im Mittelpunkt. Austausch erfolgte unter anderem über die Auswinterung von Bienenvölkern, die Betriebsweise und die Varroa-Milbe. Mayer berichtete, dass die Blütenhonigernte 2002 sehr gut war. Tannenhonig hingegen gab es nicht. Rund 350 Bienenvölker sind im Besitz der Vereinsmitglieder. Ratlos sind die Imker über ein Bienensterben, das sie in der Form noch nicht kennen. Auf rätselhafte Weise verschwinden ganze Bienenvölker. Die Kästen sind plötzlich wie leergefegt. Mayer vermutet, dass dieses Verhalten der Bienen etwas mit einer Sekundärinfektion aufgrund der Varroa-Milbe zu tun hat, die sie aus den Kästen flüchten lässt.

Mayer verlas in Auszügen einen Informationsbrief des Bieneninstituts Kirchhain, der sich mit seinen Beobachtungen deckt. Das Institut verkündete, dass der massive Bienenverlust möglicherweise auf den Kaschmirbienenvirus zurückzuführen sei. Das Ausmaß seiner Verbreitung sei unklar, das Institut arbeite an der zügigen Aufklärung. Der Virus scheine mit Importvölkern aus Übersee eingeschleppt worden zu sein. Mayer vermutet, dass die durch die Varroa-Milbe geschwächten Bienenvölker für Viren anfälliger sind und es hier ein Zusammenhang geben könne, der dann zu dem Bienensterben führe. Er fand, ein Bienenimportverbot für Deutschland sei unerlässlich: "Sonst haben wir in 15 Jahren keine Bienen mehr." Auch die Varroa-Milbe wurde über infizierte Bienenimporte aus dem Ausland nach Deutschland eingeschleppt. Um den Bienen mehr Überlebenschancen zu geben, war in der Diskussion zu hören, müsse darauf geachtet werden, dass die Völker ausreichend Brut bilden können. Je mehr Nachwuchs, desto kräftiger entwickle sich ein Volk.
Eva Korinth, BZ vom 8.4.2003, mehr auf www.bzol.de

  

 

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