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Gemeinde Gütenbach im Hochschwarzwald
      

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Gütenbach mit Kilpen, Hintertal, Vordertal, Kaisersebene, Eckhöfe, Hübschental, Breiteck, Neueck (Gewerbegebiet an der Passhöhe)

Tele-Blick vom Althäuslehof nach Osten übers Simonswäldertal zu Hintereck und Windräder auf der Kaiserebene bei Gütenbach am 24.9.2006

 

Maschinenhersteller Rena übernimmt Höllmüller Maschinenbau

Die Rena GmbH in Gütenbach bei Furtwangen hat zum 1. Juni die Höllmüller Maschinenbau GmbH mit Sitz in Herrenberg und Roth zu 100 Prozent übernommen. Rena-Geschäftsführer Jürgen Gutekunst will zusammen mit dem schwäbisch-fränkischen Unternehmen die Marktanteile der Rena in der Photovoltaikbranche stärker ausbauen. Rena hat derzeit bei der Herstellung von Anlagen für den Photovoltaikmarkt außerhalb von Japan einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent.

Im Gespräch mit der Badischen Zeitung sagte Gutekunst gestern, dass Marktstudien von einem jährlichen Wachstum von mehr als 30 Prozent in der Solarindustrie ausgehen. In der Vergangenheit sei das Wachstum durch Siliziumknappheit gebremst worden. Für die nahe Zukunft sehen Experten einen Engpass bei den Produktionsanlagen zur Herstellung von Solarzellen voraus. Hier sieht Gutekunst eine "riesige Chance " für Anlagenhersteller wie Rena und Höllmüller. Man verspricht sich vom gemeinsamen Ausbau der Kapazitäten eine höhere Effektivität und eine Stärkung der Marktposition. Mit dem Erwerb von Höllmüller will Gutekunst die Produktionskapazitäten dem Tempo des Marktwachstums anpassen. Rena hatte 2004 noch einen Umsatz von 24 Millionen Euro, 2006 waren es bereits über 60 Millionen. In diesem Jahr will man zusammen mit Höllmüller deutlich über 100 Millionen umsetzen. Rena beschäftigt heute 300 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland und mehreren Serviceniederlassung im In- und Ausland. Höllmüller setzte im vergangenen Jahr 36 Millionen Euro um. Von den insgesamt 350 Mitarbeitern sind 270 an zwei Standorten in Polen beschäftigt. In Polen wie in Deutschland sollen die Kapazitäten mittelfristig kräftig ausgebaut werden. Gutekunst will die Mitarbeiterzahl in beiden Ländern auf jeweils 500 erhöhen. Entwicklung, Endmontage und Inbetriebnahme der Anlagen sollen an den deutschen Standorten bleiben, Vormontage und Vorfertigung werden in Polen erfolgen. Beide Unternehmen werden weiter unter ihren Firmennamen agieren. Die beiden Geschäftsführer von Höllmüller bleiben in ihrer Funktion. Bei
Rena bleibt Gutekunst an der Spitze. Er hält die Mehrheit der Anteile, der Rest gehört der Eigenkapital-Agentur der L-Bank.
5.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Rena erhält Jobmotor-Preis 2006

Die Felder waren mit einer meterhohen Schneeschicht bedeckt. Skilangläufer mühten sich die Abhänge hinauf. Diese Bilder prägten die Gütenbacher Neueck-Höhe vor einem Jahr. Heute ist 1000 Meter über dem Meeresspiegel von Schnee keine Spur. Ein milder Wind weht ins Gesicht. Selbst Leute, die dort oben nie grün gewählt haben, glauben, dass der Klimawandel Realität geworden ist. Ein paar hundert Meter entfernt von dem Ort, wo früher noch im März die Pistenraupe die Langlaufspur zog, füllt das derzeit meist diskutierte Thema die Auftragsbücher. Die Rena Sondermaschinen GmbH — die Buchstaben stehen für Reinraum, Equipment, Nasschemie und Automatisierung — ist Zulieferer der Solarindustrie.
Das Unternehmen platzt aus allen Nähten. Die Regale quellen über, im Eingangsbereich herrscht reger Betrieb. Um genügend Platz zu haben, hat die Rena ein benachbartes Hotel gekauft. Der Chef und Gründer, Jürgen Gutekunst, ist gerade auf dem Sprung: Er muss zu einem Treffen in die Schweiz. Die Zeit rennt davon. Der Druck, die Enge — das hat mit dem Solarboom zu tun, der nicht nur Deutschland erfasst hat. Die Maschinen aus Gütenbach ätzen, reinigen und trocknen Wafer in so ziemlich allen Teilen der Welt. Die hauchdünnen Siliziumscheiben sind quasi der Grundstoff für die Solarzellen. Trifft Licht auf die Zellen, produzieren sie Strom — ganz ohne klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß. Deshalb gelten die Zellen als eine der vielversprechendsten Energiequellen der Zukunft. Die Produktionskapazitäten werden weltweit ausgebaut. Und dabei ist die einzigartige Technik aus dem Schwarzwald unerlässlich. Bekannte Solarunternehmen wie Q-Cells, Solarworld oder Sunways stehen auf der Kundenliste.
Die Folge: 2006 wuchs der Umsatz von 35 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro. Für dieses Jahr peilt Jürgen Gutekunst 100 Millionen an. Wachstum, das ohne zusätzliche Mitarbeiter nicht zu schaffen ist. Allein 2006 stellte Rena 75 Leute ein. In diesem Jahr soll es 50 weitere neue Jobs geben. Rund 300 Menschen werden dann bei Rena arbeiten. Der 45-jährige Gutekunst, Absolvent der Fachhochschule Furtwangen, hat für die Expansion einen verlässlichen Partner: Die Eigenkapitalagentur der Förderbank des Landes Baden-Württemberg hält einen Minderheitsanteil. Eigentlich war das Geschäft mit der Solarindustrie in den ersten Rena-Jahren nur ein Randbereich. 1996 — drei Jahre nach der Gründung — entfielen weniger als zehn Prozent des Gesamtumsatzes auf ihn (2005: mehr als 50 Prozent). Die Kunden stammten damals vornehmlich aus der Chipindustrie, die ebenfalls Wafer benötigt. Für Gütenbach ist die High-Tech-Schmiede ein Segen: Auch dank der Rena-Gewerbesteuerzahlungen weist die Gemeinde heute den niedrigsten Schuldenstand seit 30 Jahren auf. Bürgermeister Thomas Klüdtkes Meinung zum größten Arbeitgeber: "Ein echter Leuchtturm."
Bernd Kramer, 19.3.2007, www.badische-zeitung.de

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