Freiburg-Schwarzwald.de: Deutscher Wandertag 2010 in Freiburg

Deutscher Wandertag 2010
in Freiburg

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Blick nach Westen von St.Märgen über St.Peter und Eschbachtal (links) zu den Vogesen am 22.12.2007

Wandertagswimpel von Buchenbach über Kirchzarten nach Freiburg >Wandertag2010 (29.9.2010)
110. Deutscher Wandertag am 4.-8. August 2010 in und um Freiburg >Wandern4 (15.7.2010)
Umzug durch Freiburg am Sonntag 8.8.2010 >Wandertag2010 (11.8.2010)
Unterlinden-Brunnen ohne Wasser - Wandertags-Blamage >Brunnen (15.8.2010)

Wandertagswimpel von Buchenbach über Kirchzarten nach Freiburg

Foto: Gerhard Lück

Als am 9. August der 110. Deutsche Wandertag 2010 auf dem Feldberg endete, ging der Wandertagswimpel über Titisee-Neustadt, Hinterzarten, Breitnau, Buchenbach und Kirchzarten auf Wanderschaft nach Freiburg. Auf der letzten Etappe übergab Kirchzartens Bürgermeister Andreas Hall (M.) den Wimpel an der Dreisam hinter dem SC-Stadion an den Freiburger OB Dieter Salomon (l.). Im Hofgut Himmelreich hatte zuvor Buchenbachs Rathauschef Wendelin Drescher (r.) den Wimpel an Hall überreicht. Auf der Wanderung durchs Dreisamtal wurden Wimpel und Bürgermeister von rund 30 Mitwanderern vor allem aus dem Kirchzartener Schwarzwaldverein begleitet. Dessen Mitglieder hatten zwischendurch in der Talvogtei mit Dreisamtäler Most und Speck- und Schmalzbroten für Wegzehrung gesorgt. Im Rathaus Freiburg lud Salomon die Wanderer zu Badischem Wein sowie Wurst- und Käseweckle ein. Von Freiburg aus soll der Wimpel nun in 40 Etappen nach Melle ins Wiehengebirge gebracht werden, wo er pünktlich zum 111. Deutschen Wandertag 2011 eintreffen muss.

Gerhard Lück, 29.9.2010, www.dreisamtaeler.de

110. Deutscher Wandertag am 4.-8. August 2010 in und um Freiburg

Der 110. Deutsche Wandertag wird vom 5. bis 9. August 2010 gefeiert. Dann werden der gesamte Schwarzwald und Freiburg das Ziel der Wanderer aus Deutschland und den benachbarten Ländern sein. „Der Deutsche Wandertag, veranstaltet vom Deutschen Wanderverband und ausgerichtet vom Schwarzwaldverein, wird im Jahre 2010 Europas größtes Wander-Event“, erklärte der Präsident des Deutschen Wanderverbandes Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß.
www.wanderverband.de

In diesem Jahr organisiert der Schwarzwaldverein den Deutschen Wandertag. Die Wandertagsplakette dient als Eintrittskarte für alle Veranstaltungen und ist für fünf Euro bei der Tourismusbörse am Rathausplatz/Franziskanerstrasse ab Mittwoch, 4. August, am Stand des Schwarzwaldvereins (täglich 10 - 19 Uhr) zu haben.
Bereits am Mittwoch 4.8.2010 öffnet die Tourismusbörse um 14 Uhr: Über 70 Stände am Rathausplatz..
Eröffnungsfeier am Donnerstag 5.8. ab 15 Uhr mit Musik auf dem Münsterplatz, ab 20 Uhr im Konzerthaus.
Festumzug durch Freiburg (Route wie Fasnachtsumzug) am Sonntag, 8.8.2010, ab 14 Uhr
110 geführte Wanderungen im gesamten Schwarzwald.
Programm und alle Wanderungen:
www.deutscherwandertag2010.de


(1) Wandertag 4.8.2010 Freiburg: Trachten aus St.Peter und Dreisamtal	(2) Tourismusbörse zum Wandertag 4.8.2010 Freiburg: Hotzenwald	Wandertag 4.8.2010 Freiburg: Club Vosgien aus Colmar zeigen Wanderkarten aus Elsass bzw. Vogesen

(4) Wandertag 4.8.2010 Freiburg: Strohschuhe aus Todtmoos

Am 4.8.2010 öffnet die Tourismusbörse zum Wandertag auf dem Rathausplatz in Freiburg mit zahlreichen Informationsständen.

(1) Dreisamtäler und St.Petermer Tracht - Frau Monika Hummel vom Kapfenmathishof in St.Peter-Oberibental und Barbara Rombach vom Rotenhof in St.Peter-Schmittenbach (rechts) am Stand der Schwarzwald Regio Freiburg.

(2) Edeltraut Banholzer (links) und Roland Baumgartner von der Hotzenwald Tourist-Info in Herrischried.
info@tvs-suedschwarzwald.de , info@ruheforscher.de e.banholzer@herrischried.de

(3) Bernard Studer (links) und Gilbert Bailly aus Colmar-Logelbach, gbailly68@orange.fr
Federation du Club Vosgien, www.club-vosgien.com

(4) Strohfinken von Elisabeth Müller (rechts) vom Liborihof in Todtmoos-Lehen.

Umzug durch Freiburg am Sonntag, 8.8.2010

Aufstellen ab 13 Uhr im Schloßbergring


(1) Wandertag 8.8.2010: Gemüsewagen von Roland Lay aus Eichstetten	Wandertag 8.8.2010: Trachtengruppe Hofstetten im Kinzigtal	Wandertag 8.8.2010: Trachten aus Kandern im Kandertal

(4) Wandertag 8.8.2010: Trachtengruppe aus St. Peter	Wandertag 8.8.2010: Schenkenzell im Kinzigtal

(7) Schloßbergring: Regen beginnt um 13.45 Uhr	Schloßbergring: Regen wird stärker um 13.50 Uhr	(9) Schloßbergring: Wolkenbruch um 13.55 Uhr

Eine Viertelstunde vor Beginn des Festumzugs durch die Freiburger Altstadt begann es zu regnen (7) - für Wandersleute nichts Ungewöhnliches, die Regenschirme boten Schutz. Als der Regen dann aber zum Wolkenbruch mit Sturm wurde und es auf die Trachten, Wägelchen, Wimpel und Musikinstrumente nur so prasselte (9), da glauben viele an das "Aus" des Umzugs. Doch plötzlich um kurz nach 14 Uhr hatte der Wettergott ein Einsehen: Der Regen hörte auf und als die ersten Gruppen durchs Schwabentor gingen, schien sogar die Sonne. Und zum Abschluß des Festumzugs am Münsterplatz wurde es sogar richtig heiß (54).

Eugen Dieterle, Präsi des Schwarzwaldvereins:
"Es war ein richtig fröhliches Wanderfest, ich bin begeistert."
"Es waren so viele Trachten zu sehen wie nie zuvor bei einem Deutschen Wandertag, und genau das wollte der Schwarzwaldverein zeigen – dass das Brauchtum lebt."

Festumzug durch die Freiburger Altstadt ab 14 Uhr

(1) Roland Lay in Eichstetten: www.gemuesebau-lay.de

(13) Jedes Jahr wird der Wandertagswimpel vom Ort des letzten Wandertages zum aktuellen Veranstaltungsort getragen. Die Wimpelgruppe des Hessisch Waldeckischen Gebirgs- und Heimatvereins ist am 7. Juli 2010 in Willingen, Austragungsort des 109. Deutschen Wandertags, zu ihrer Wanderung zum 110. Deutschen Wandertags nach Freiburg gestartet

(20, 21) Schwäbische Albvereinsjugend: http://www.schwaebische-albvereinsjugend.de/

(28) www.odenwaldklub.de

(58) Trachtengruppe St.Peter im Hochschwarzwald

Wandertag mobilisiert rund 30000 Menschen
Mit Kniebundhose, roten Strümpfen und rot-weiß karierten Hemden haben sie's augenscheinlich nicht mehr so, die deutschen Wanderer. Dafür hat der Filzhut mit vielen angesteckten „Trophäen“ überlebt, wie sich am Sonntag in den vollen Straßen der Stadt zeigte. Nach Schätzungen des Deutschen Wanderverbandes sind es 20 000 bis 30 000 Menschen, die sich zum Höhepunkt des 110. Deutschen Wandertages in Freiburg von Platz zu Platz schieben. An ein zünftiges Ausschreiten ist da freilich nicht zu denken. Anders als sonst sonntags um die Mittagszeit ist die Innenstadt mit buntem Leben und mannigfachen Dialekten erfüllt. Auf dem Kartoffelmarkt spielt die Akkordeon-Trachtengruppe Glottertal „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“. Zum Wandertag passend leiert eine Drehorgelspielerin auf dem Rathausplatz „Muss i denn zum Städtele hinaus“. Passend zum Motto des Wandertages „Natur, Kultur und Wandern – eins gehört zum andern“ dengelt vorm Rathaus gegenüber von Strohfinkenflechtern Gerhard Strub auf dem Dengel-Stock eine „Sägetse“, wie die Sense in seinem heimischen Dialekt heißt. Der kurz vor 70-Jährige ist gern aus Heimbach in die Stadt gekommen. „Ich spür': Die Menschen sind sehr interessiert an altem bäuerlichen Handwerk. “ Und prompt erinnert sich der ebenfalls 69-jährige Peter Frisch aus Rastatt: „Mit fünfzehn hab' ich auch mit dem Schwiibaum das Getreide mähen müssen.“ Hunderte von Wimpel-Stöcken mit imposanten Sammlungen von Wimpeln vergangener Wandertage werden im Gedränge hochgehalten. Meistens von Männern. Eine der wenigen Ausnahmen ist Hildegard Willer von der Ortsgruppe Bayreuth des Fichtelgebirgsvereins, der fast 20 000 Mitglieder hat. „Wir sind lauter Frauen in der Wimpelgruppe“, erzählt die 64-Jährige und präsentiert stolz ihr ältestes Exemplar: vom 57. Deutschen Wandertag 1956 in Aachen. Derweil gibt Willi Lauby mit der Trachtenkapelle Oberried auf dem Augustinerplatz ein Platzkonzert – das ist ihm lieber, als beim Festumzug mitzulaufen. Die Freude an dem kann natürlich auch ein Regenguss kurz vor Beginn nicht trüben. Schließlich wissen jede Wandersfrau und jeder Wandersmann: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Und während die meisten sich auf dem Münsterplatz und in der Franziskanergasse an dem laben, was zum Wandern dazugehört, nämlich an einem zünftigen Vesper, wirbt die Stadt Fläming (bei Magdeburg) schon mal für den 112. Wandertag 2012. „Bei uns gibt es diese Tradition wie in den alten Bundesländern zwar nicht“, erklärt Ingrid Schwibbe, „aber in den Sportvereinen und Betriebssportgruppen hat das Wandern überlebt und wird heute neu belebt.“

Nur jedes sechste Wandervereinsmitglied ist unter 27 Jahren
Freiburg – Großes Finale des 110. deutschen Wandertages in Freiburg: Beim Festumzug zum Abschluss des fünftägigen Treffens (Motto „Natur, Kultur und Wandern – eins gehört zum andern“) zogen zahlreiche Wanderabordnungen und Trachtenträger mit über 15 000 Teilnehmern aus allen Teilen Deutschlands durch das Zentrum der Schwarzwaldhauptstadt. Es hallte fast drei Stunden lang „Frisch auf, frisch auf“ durch die Straßen und Gassen der Altstadt, wo mehr als 20 000 Menschen den Wandervereinen trotz unbeständiger Wetterlage zujubelten. Ihnen wurde ein bunter Querschnitt durch das reiche kulturelle Leben im Schwarzwald und in der 600 000 Mitglieder zählenden Wanderfamilie Deutschlands gezeigt. Mit dabei auch die Gutachter Trachtenträger mit dem originalen Bollenhut in Rot, Triberger Uhrenträger und Glasträger aus Todtmoos. Viel Beifall ernteten die Schwarzwald Flößer aus Wolfach und die Gastgeber vom Schwarzwaldverein, die mit einem mannshohen Wanderschuh als Blickfang das Schlusslicht des Festumzuges bildeten. Die Organisatoren sprachen vom „Höhepunkt des Deutschen Wandertages“. Am heutigen Montag werden die Wanderer auf dem Feldberg verabschiedet.
Viele Kinder und Jugendliche finden Wandern doof, langweilig oder überhaupt nicht cool. Sichtbarer Beleg für diese Haltung: Nur jedes sechste Wandervereinsmitglied ist unter 27 Jahren. Deshalb haben die Jugendleiter beim deutschen Wandertag in Freiburg beispielsweise mit Eselwanderungen, Kanutouren und Geocaching einen neuen Versuch gewagt, den Nachwuchs zu bewegen, die Wanderschuhe zu schnüren. „Wir müssen neue Formen des Wanderns entwerfen“, erklärte Eva Hildebrandt aus Kirchzarten, Jugendleiterin in der Schwarzwaldjugend, „weil viele Kinder und Jugendlichen mit Wandern doch noch die Vorstellung eines Spaziergangs mit Mama und Papa verbinden.“ Mit Eseln der Landwirtin Uta aus Oberried, die schon seit Jahren Kinder mit Hilfe von Tieren in die Natur und auf Wanderschaft bringt, stellte der deutsche Wandertag seine Nachwuchsarbeit auf einen schmalen Pfad. „Eseltrekking bringt Kinder zu Tieren und macht sie glücklich, zufrieden und entspannt“, erläutert die Bäuerin vom Häuselberg, „die Kinder lernen Sozialverhalten, auf sich und die Tiere zu achten und sehen dabei die Natur.“ Diese Erfahrung wollten ein paar Kinder und Teenager ausprobieren. Ein Dutzend junger Leute machte sich mit den Eseln Tom, Bungee, Ida, Lucy und Ida auf Entdeckungstour. Das sind nicht gerade viele Teilnehmer, aber es ist immerhin ein Anfang. „Die Resonanz ist noch nicht riesig auf unsere neuen Angebote, aber die Angebote fruchten langsam“, berichtete Eva Hildebrandt, „wir sind nach wie vor ein noch kleiner, aber sehr aktiver Teil.“
11.8.2010, www.suedkurier.de